Wenn du weißt dass ich sterbe… Verlässt du mich…? von Dys (mxm) ================================================================================ Prolog: weiße Lilien -------------------- „„Guten Morgen! Wir haben 08:00 Uhr! Also raus aus den Federn und rein in diesen wundervollen Tag! Das Wetter ist passend, perfektes Sommerwetter und hier auch schon wieder die Nummer 1 unserer Sommercharts! ...““ Ertönte es aus dem Radiowecker, das der Lautstärke nach einem Kino glich. Wiedermals versuchte eine Hand immer und immer wieder den off Schalter des Gerätes zu finden doch vergebens. „Hier ist gar nichts PERFEKT Arschloch!!!“ brüllte die Person im Bett, versteckt unter seiner Decke, entgegen dem Radio. Er zog sich die Decke vom Kopf und seine blonden Haare, die wieder den Friseur nötig hätten, fielen überall hin, nur nicht dort wo sei eigentlich sein sollten. Ein verheultes Gesicht und gerötete Augen, spiegelten seine letzen Stunden wieder. Die ganze Nacht hatte er kein Auge zu bekommen, war immer den Tränen nah und schaffte es auch nicht sie zurück zu halten. Immer noch fest in seiner schwarz- roten Decke eingehüllt, wollte eigentlich nicht aufstehen. Er fühlte sich so schwach und ausgelaugt. Dennoch musste er zur Uni. Die anderen würden sich nur wieder unnötig Sorgen machen um ihn. Also schälte er sich langsam, fast wie in Zeitlupe aus seinem Bett und schaltete den lautstarken Radiowecker aus, dessen Lied ihn langsam nervte. Wieso Musste es ihm nur wieder passieren? Wieso wollte man ihn nur wieder strafen? Was hatte er verbrochen…? Allein ein paar Sätze, die er nie hören wollte, brachten ihn um sein ganzes Leben! Langsam blickte er nach links, dann nach rechts, dies wiederholte er noch zwei Mal, bis er fand was er suchte. Sein Blick blieb an seiner hellen Jeanshose hängen. Er ging hin, hob die vom Boden auf und daneben auch sofort sein weißes Shirt. Dass er sie noch wiederfand, in all dem Chaos, was von gestern noch verblieben war. Er musste seine Wut raus lassen… und darunter litt daraufhin sein Zimmer sehr. Dann schleppte er sich in Richtung Bad und verschloss hinter sich die Türe, auch wenn er allein eine Wohnung hatte… Er streifte sich die Hose mitsamt der Boxershort ab und stieg unter die Dusche. Zuerst eiskalt, dann drehte er immer mehr und mehr das warme Wasser auf. Er genoss es in diesem Moment richtig… Fand es irgendwie beruhigend, wie das Wasser auf ihn prasselte. Fast wie der Sommerregen… Noch einmal überdachte er die letzten vierundzwanzig Stunden… >-{-‘*@*‘-}-< Wie jeden Morgen saß er immer gut gelaunt am Küchentisch und freute sich schon auf die langweiligen Vorlesungen, bei denen er mit seinen beiden Freunden Bastian und Tim, nur wieder Mist gebaut hätten. Trotz mancher Störungen waren diese drei einige der Besten dafür waren sie auch nicht sehr beliebt, gewesen. Sie hockten lieber immer gerne in der Bibliothek lasen die neusten Bücher stattdessen sie wie die anderen, den Unterricht schwänzten, rauchten oder etwas so in der Art. Er war damit zu frieden gewesen, so wie es war… auch wenn er gerne die Liebe seines Lebens treffen würde… welche ihm in seinem bisherigen Leben noch nicht entgegengekommen war. Noch nie hatte er eine Freundin, oder den ersten Kuss, abgesehen mal von seinen Eltern… Er war schon immer sehr schüchtern gewesen, aber dass war auch wiederrum auch wieder einer seiner Stärken. Er musste lächeln… Während er sich sein restliches Toast in den Mund schob, wagte er einen Blick auf seinen Terminkalender, und lächelte Wiedermals: „Viel steht ja heute nicht an… Nur zwei Vorlesungen und dann noch nach Dr. Steinbachers…“ Er überlegt kurz: „Also genug Zeit um heute mal wieder was mit Freunden zu unternehmen.“ Er stand auf trank noch schnell seine Tasse Tee aus und spülte sein Geschirr kurz ab. Danach schnappte er sich seine Tasche, in der alles Brauchbare vorhanden war und verschwand schon aus der Wohnung. „Hey André! Da bist du ja endlich! Wir dachten schon wir müssten allein schon ohne dich los!“ rief der braunhaarige ihm entgegen, als er zu ihnen gesprintet kam. Total außer Atem kam er bei den beiden an: „Hey Bastian, hey Tim! Na wie geht’s?“ brachte er hervor. Bastian klopfte ihn auf die Schulter: „Ganz gut, ganz gut. Sag mal, wieso bist du heute Morgen so sportlich?“ meinte er und war kurz vor einem Lachanfall. André sah ihn von der Seite an: „Tja… Wenn man heute erst mitbekommt dass der Bus, gar nicht an meiner Bushaltestelle hält, wegen Straßenaufriss denk ich mal, muss ich trotzdessen zur Uni oder? Und außerdem Frühsport verbrennt mehr Kalorien als anderer, wusstet ihr das denn noch gar nicht?“ Witzelte er herum. Nach kurzem hatte sich sein Atem wieder beruhigt: „Sagt mal… Wollen wir heute Abend was zusammen machen? Disco oder mal wieder einen Abend nur zocken?“ Bastian und Tim sahen sich ungläubig an: „Wie kommst du auf diesen Umgangswandel mit uns… Kommst doch sonst nie, weil du lieber lernen möchtest?“ „Ich muss doch auch mal wider mehr was mit euch unternehmen statt immer in meiner Wohnung abzuhängen und zu pauken. Abwechslung ist doch auch mal gut.“ Tim kam eine Idee: „Wir können uns ja die Hucke vollsaufen bis der Arzt kommt!“ Beide sahen Tim an als währe er ein Außerirdischer: „ Was hast du denn genommen Tim? So viel sagst du doch auch nur an einem Tag… Das streich ich rot im Kalender an! Dass sollen mir mal die Heinzelmännchen glauben. Wo treffen wir uns?“ Alle zuckten mit den Schultern. Dann fing Tim wieder an: „Sofort in der Disco! Ziemlich hinten an einem Tisch dann. Um neunzehn Uhr?“ Bastian und André waren einverstanden: „Ok… Wir können heute nicht zusammen zurück gehen…“ Bastian tänzelte ein wenig, herum, bei dem Gedanken, dass er in der Disco von Mädels nur so umringt währe: „Wo musst du denn hin, schon wieder?“ Tim haute dem braunhaarigen leicht gegen den Kopf: „Der Muss doch nach Dock. Steinbachers, du Dummkopf… Hast auch nur Weiber im Kopf, nimm dir mal ein Beispiel an unsern André der ist immer noch ein totaler Unschuldsengel! Den hat noch nie jemand auch nur richtig angerührt! Und du vögelst schon im jungen Alter von vierzehn Jahren rum!“ André musste anfangen zu lachen… Das wusste er gar nicht über seinen Kumpel. Bastian verstand die Welt nicht mehr: „Wieso lachst du denn, hey! Hör auf…“ Aber stattdessen konnte er aber nicht aufhören, sondern lachte noch lauter. Bastian war bis hinter die Ohren rot, wie eine Tomate. André hielt sich an der Schulter von Tim: „Ich glaub‘ es nicht? Schon mit vierzehn? Wow… Dass hätt ich dir gar nicht zugetraut, Bassi!“ Dieser sah zu ihm rüber und sah ihn schräg an: „Ich bin halt ein frühes Kerlchen als ihr beiden Nachzügler.“ Tim sah sehr stolz aus: „Also ich hab’s erst mit achtzehn gemacht.“ André lächelte nun wieder nur: „Ja, genau auf deinem Geburtstag!“ Und klopfte ihm auf die Schulter. „Ok, sag mal André, wann hast du eigentlich vor mal in den verbotenen Apfel zu beißen? Na sah schon… Hast du schon jemanden im Auge?“ André zuckte mal wieder mit den Schultern: „Ich weiß nicht… Ich habe noch niemanden angetroffen, der mein Herz zum rasen bringt, aber wenn, werd ich es euch schon noch sagen. Kein Angst.“ Tim’s grinsen war nicht zu übersehen: „Na ja… Den Tag werde ich auf jeden Fall zum Feiertag küren!“ Bastian wuschelte ihn durch seine dunkelbraunen, fast schwarzen lockigen Haare: „Dann werd du erst einmal Politiker Tim!“ Dieser versuchte, nachdem Bastian seine Hand aus seinen Haaren nahm, seine Haare wieder in richtige Position zu bringen: „Das wird ich schon, aber ein fairer. Nicht wie die anderen die meinen alles zu versprechen und nichts davon zu machen. Und ihr werdet dann meine Sekretäre dann!“ André schüttelte den Kopf: „Nee… Das wird viel zu stressig, und außerdem habe ich vor die Welt zu überrunden. Von dieser Einöde hier, nach den USA und danach auch mal in andere Länder. Ich will überall hin, alles sehen mit eigenen Augen statt immer vor der Flimmerkiste.“ Bassi und Tim lachte mal wieder: „André du bist manchmal so ein Träumer… Aber du hast ja viel vor… Und was ist dann mit uns?“ Er blickte zu ihnen zurück, da er vor ihnen Ging, weil der Bordstein immer schmaler wurde: „Ihr werdet mein Proviant sein! Wenn ich kurz vor dem Verhungern bin, werde ich euch aufopfern.“ Und fing auch mit an zu lachen. Bassi trat André mit dem Knie in den Hinter, worauf André in die Höhe sprang: „Was sollte denn das schon wieder?!“ Tim konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Bassi grinste leicht: „Wollte mal deine Reflexe testen, ob du noch da bist.“ „Ich zeig dir gleich, welche Reflexe ich hab! Komm her!“ Und schon rannte er ihm hinterher. Tim ging wie gewohnt weiter und sah sich das Schauspiel an, was sie ihm da bat. Schon komisch die beiden immer, er war immer nur still dabei, während die anderen immer nur Mist bauten… Vielleicht sollte er sich auch ein wenig ändern. Ein wenig offener sein. Aber mal schauen. - - - - - Nach dem die Vorlesung vorbei war, packte er schnell seine Sachen und traf noch kurz Bastian und Tim an: „Ich muss jetzt zum Dock!“ Und schon hatte er sich wieder von ihnen getrennt. Bassi sah Tim fragend an: „Wieso muss der überhaupt zum Dock? Der Steinbachers ist doch für besondere Fälle zuständig.“ Tim sah ihn an: „Wusstest du das denn gar nicht? Als er fünf war, hatte er Krebs, der aber nicht streute, sondern einfach nur noch da war und nichts mehr machte. Jedes Jahr muss er zur Untersuchung um zu sehen ob er wieder streut. Aber er hatte Glück, ist nichts weiter.“ Bassi nickte verständlich: „Wusste ich wirklich nicht. Na ja, du kennst ihn aber auch schon viel länger als ich. Tja… Jeden Tag lernt man mehr dazu und wohin verschlägt es uns jetzt, bis André kommt?“ Tim überlegte: „Wir könnten ja schon mal zu dir… Hab mal wieder Lust ne Runde zu zocken gegen dich.“ Bassi ging sofort drauf ein: „Ok… Dann mal los!“ André sah auf seine Uhr, er hatte noch zehn Minuten Zeit bis sein Arzttermin war, also konnte er sich Zeit lassen. An einem neuen Souvenirladen blieb er stehen: „Den hab ich hier ja noch nie gesehen… Wann kam der denn hier her? Na ja… Ich muss aber auch weiter.“ Nicht lange und er bog in eine schmale Straße ein wo er dann auf ein hohes Gebäude zusteuerte. Es war sechsstöckig und von innen, wie man es sich vorstellen konnte schon, weiß. Weiß war zwar für André eine schöne Farbe, doch hasste er sie bei Ärzten. Dort war sie immer so kalt und gab eine unangenehme Atmosphäre. Aber was soll’s, er war so oder so nicht oft hier. Er wurde nett in Empfang genommen und setzte sich danach ins Wartezimmer. Es war voll, wie immer mitten in der Woche. Aber er blickte einfach auf den Boden. Gegenüber von ihm saßen noch zwei von der Uni, und die kannte er nur zu gut. Zuletzt hatten sie ihn bewusstlos geschlagen nur weil er der beste unter dem Test war. Was er bis heute immer noch nicht verstehen konnte… Aber der neben dem rothaarigen. Wie hieß er noch gleich? Ah ja Jason… Kam aus den USA. Der hatte nur einmal zugetreten… Aber nicht so feste wie die anderen… Aber trotzdessen er hasste sie alle samt! „André Scheer?“ Er stand auf. Die Dame Mitte vierzig wohl, bat ihm zu folgen: „Gehen sie doch bitte in das Zimmer 23c, das ist hier gleich rechts. Dr. Steinbachers wird sofort bei ihnen sein.“ André nickte und ging in das Zimmer. Hier waren überall Bilder von den kleinen Patienten, Fotos und auch gemalte Sachen. Ein Bild von ihm hing auch, aber in einen anderen Raum. Er ist seit Kindesbein an bei Dr. Steinbachers und versteht sich blendend mit ihm. Nun endlich nach langem Warten kam Herr Steinbachers herein und setzte sich auf seinen Stuhl, wie gewohnt. In seiner Hand hatte er wie jedes Mal den Briefumschlag mit den Ergebnissen. Dann begann er zu reden: „Wie geht es dir denn so André, wir haben uns ja jetzt schon lange nicht mehr gesehen.“ André lächelte: „Mir geht es gut, und wie immer noch nicht vergeben.“ Meinte er stolz. Der Doktor lachte: „Du hast ein gutes Durchhaltevermögen mein Junge.“ André sah ihn fragend an: „Wieso?“ Der Doktor klopfte ihm auf die Schulter: „Ich war zu der Zeit schon verheiratet. Nun ja… kommen wir zu deinen Ergebnissen.“ Er nahm sich den Umschlag und öffnete ihn. Er las nur kurz darüber und zog eine Braue nach oben. André wurde wibbelig: „ Und… Was sagt es dieses Jahr…?“ Der Doktor gab André selber die Zettel und dieser las sie sich genau durch… dann sagte der Arzt: „Dein Krebs fängt wieder an zu streuen…“ und hörte wieder auf. Wartete auf die Reaktion von André dieser fing an zu zittern: „Wieso…“ brachte er leise heraus und stand auf. Dr. Steinbachers wollte noch etwas sagen, doch dazu kam er schon nicht mehr, denn schon war André aus dem Zimmer verschwunden. Tränen rannen ihm über die Wangen. Im Wartezimmer riss er sich seiner Jacke vom Hacken und bemerkte gar nicht seine Papiere verloren zu haben sondern rannte einfach nur noch weg. Jason und Daniel warteten immer noch auf ihren freund Florian, der immer schon eine halbe Stunde weg war, und das nur wegen einer Impfung. Jason stand auf und ging zu seiner Jacke und Holte sein Handy raus. Gerade als er sich umgedreht hatte, kam der eine wieder raus und heulte. Was der Dock, wohl mit ihm gemacht hatte? Ach was sollte es. Der interessierte sie eh nicht. Jason hörte was auf den Boden fallen und drehte sich noch einmal um und sah auf dem Boden zusammengeknülltes Papier. Er hob es auf, es gehörte sicherlich diesem „André“. Er steckte es in seine Jacke, er würde es ihm Morgen in der Uni geben. Nun kam Dr. Steinbachers in den Warteraum: „André!“ rief er und alle sahen ihn an dann meinte Daniel: „Der ist schon weg, wenn sie den Blondie meinten. Hat wohl geheult oder so.“ Der Doktor sah ihn nur mit bösen Blicken an und ging wieder aus dem Warteraum hinaus. Nun kam ihm seine Sekretärin entgegen: „Sollen wir seinen Eltern Bescheid geben?“ Der Doktor Schüttelte den Kopf: „Dass muss er selbst entschieden seinen Eltern zu sagen… Es wird ihnen das Herz brechen dass ihr einziger Sohn sterben wird… Du wir können fast nichts machen! Nur Hoffen dass er doch noch aufhört zu streuen.“ ------ André war endlich zu Hause angekommen und lehnte sich von innen an die Türe seines Schlafzimmers: „Ich muss absagen… Sonst warten die beiden Um sonst… ein anders Mal sicherlich.“ Er schleppte sich in Richtung Telefon und wählte die Nummer von Tim, dieser hob ab: „Ja? Hey André!“ Kam es aus dem Telefon, Andrés Hand zitterte und er schniefte. Tims Ton wurde sofort besorgter: „Was ist passiert André?“ Dieser kam nun zu Wort: „Ich möchte heuet einfach nicht mitkommen… Mir geht es nicht gut… Wir sehen uns Morgen dann.“ Tim fragte noch: „Sollen wir bei dir vorbeischauen noch?“ Dieser lehnte ab und legte auf, nachdem er sich verabschiedet hatte. Er fühlte sich so leer auf einmal… Und müde… Er beschloss sich erst einmal hinzulegen und zu schlafen, danach würde er weitersehen wie es weiter ging. Er sah noch einmal zur Uhr, die neben der Vase mit Lilien stand, die er von seiner Mutter bekam, es war gerade mal sechzehn Uhr dreißig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)