Das fürnehme und gar alte Haus der Blacks von HikariHodako (Toujours pur) ================================================================================ Kapitel 8: Lucretia Black ------------------------- 08 Lucretia Black Während ihr Mann neben ihr schlief war Lucretia noch eine Weile wach. Sie sah hinaus aus dem Fenster, der Mond stand voll und strahlend in der schwarzen Nacht. Es war eine schöne Hochzeit gewesen. Bellatrix und Rudolphus hatten sich gefunden, sie hatten sich verliebt und nun hatten sie geheiratet. Vielleicht war es nicht ganz so romantisch wie in ihren Gedanken, aber die Beiden schienen zufrieden. Ein Grunzen neben ihr ließ sie zusammen zucken. Ignatius neben ihr drehte sich um, sie hörte ihn laut Schmatzen und dann schnarchte er weiter. Langsam hatte sie sich an den abstoßenden Menschen neben sich gewöhnt. Sie war lang genug mit ihm verheiratet, trotzdem betete sie, dass der alte Mann endlich den Löffel abgab. Wäre sie nur ein paar Jahrzehnte später geboren, hätte sie vielleicht keine arrangierte Ehe mit einem knapp 30 Jahre älteren Mann eingehen müssen. Sie hoffte inständig das keine weitere Black solch ein hartes Schicksal traf. Ihrem Cousin Cygnus traute sie einiges zu. Seine beiden Töchter Narcissa und Andromeda waren noch frei. Obwohl sie heute beobachten konnte wie Narcissa lange mit Lucius Malfoy getanzt hatte. Vielleicht würde sie sich in ihn verlieben, jedenfalls war er wenigstens in ihrem Alter… zudem gutaussehend. Ein weiteres Grunzen. Lucretia schloss die Augen, vielleicht könnte ein giftiger Trank ihr leiden verkürzen. Oder das ihres Mannes. „Alles Ok bei dir?“ Er reagierte nicht, sein Blick war starr auf Professor Slughorn gerichtet. James Potter kniff seinem besten Freund in den Arm. „Tatze…!“ Verwirrt wandte sich der junge Black ihm zu. „Hm?“ „Seit den Weihnachtsferien bist du irgendwie seltsam, ist bei dir zu Hause etwas vorgefallen? Ich meine…etwas schlimmeres als sonst?“, James sah ihn fragend an und Sirius bemerkte die neugierigen Blicke seiner weiblichen Klassenkameradinnen im Nacken die sie belauschten. „Nicht wirklich… bin nur müde“, log Sirius. In Wirklichkeit musste er ständig an Malfoy denken und seine widerliche Visage, wie er seine Cousine schamlos angebaggert hatte. „Du bist ein schlechter Lügner“, flüsterte James beleidigt. Ein kurzes lächeln huschte über Sirius Gesicht, da hatte Krone vielleicht recht. Nach dem Ende der Stunde ließ er seine Freunde schon einmal in den Gemeinschaftsraum gehen, er zog die Karte des Rumtreibers aus seiner Tasche und studierte die Punkte. Es dauerte nicht lange bis er Narcissa entdeckte. Ihre Fußabdrücke waren in der Bibliothek, er wollte die Karte gerade wieder schließen als er Malfoys Namen direkt daneben las. Das gefiel ihm nicht. Es gefiel ihm ganz und gar nicht und ein düsteres Gefühl breitete sich in ihm aus. Er suchte nach weiteren Namen, Freunde von Malfoy die in der Bibliothek waren, nichts der gleichen. Aber ein ihm bekannter Name war noch dort. Seine Cousine, seine andere Cousine Andromeda. Sie war am anderen Ende der Bibliothek und neben ihr war ein Junge, Ted Tonks. Ted… das war doch der Junge von Weihnachten. Währenddessen hatte sich Malfoys Name Narcissa genähert. „Hallo Malfoy“, der junge Mann drehte sich zu der vertrauten Stimme um, er lächelte knapp. „Bellatrix, schön dich zu sehen“, sagte er leise, schließlich waren sie in der Bibliothek. Höhnisch lächelte die Hexe zurück. „Du stellst also meiner kleinen Schwester wieder nach...“, bemerkte sie und blickte dabei auf den blonden Engel welche vertieft ein Buch las. Malfoy folgte ihrem Blick, Narcissa schrieb etwas in ihr Notizheft, sicher waren es Hausaufgaben. „Bist du ihr Aufpasser?“, flüsterte er und ehe er sich versah spürte er wie Bellatrix Zauberstab sich schmerzlich gegen seine Kehle drückte. „Wenn du ihr weh tust… stirbst du. Und nein, das ist nicht im übertragenen Sinne gemeint. Versteh mich nicht falsch Lucius, du bist ein guter Kandidat… reinen Blutes. Solltest du sie aber unglücklich machen…“, sie zischte leise wie eine Schlange, aber er verstand jedes Wort. Um ihrer Drohung Nachdruck zu verleihen pikste sie ihn mit dem Zauberstab noch etwas fester. „Was ich damit sagen will: Viel Erfolg, versau es bloß nicht“, säuselte sie, wie als wären sie die besten Freunde und schlenderte dann durch die Bibliothek in die andere Richtung. Malfoy schüttelte kurz den Kopf um sich zu sammeln, gerade als er an Narcissa heran trat störte ihn Bellatrix schon wieder. „SCHLAMMBLUT ! DU WAGST ES?! ICH BRING DICH UM!!!“ „BELLATRIX! LASS IHN IN RUHE!“ Narcissa zuckte zusammen, so wie alle Anwesenden. „Ich rede mit wem ich will, auch mit deiner Schwester“, Ted Tonks Stimme klang fest und stark, Narcissa sprang von ihrem Stuhl auf und bemerkte nicht wie sie an Malfoy vorbei lief, welcher ihr jedoch augenblicklich folgte. „Das ist Ted, du kennst ihn, er ist aus Hufflepuff und mit mir in Zaubertränke… wir haben zusammen unsere Hausaufgaben erledigt“, hörte Narcissa ihre Schwester und war verwundert keinen Einspruch zu hören. Als sie das Bücherregal umrundet hatte zog sie scharf die Luft ein. Irgendwie hatten es die Beiden geschafft Bellatrix zu entwaffnen und ihr Mund war zusammen gewachsen so dass sie keinen Ton mehr heraus brachte. Sie wollte Tonks mit roher Gewalt von ihrer Schwester ziehen, aber er war Stärker und hielt ihre Arme fest. Angeekelt das er sie berührt hatte trat Bellatrix ihn ins Schienbein und wich zurück. „Was ist hier los?!“, fragte Malfoy und erhob seinen Zauberstab drohend. „Sie hat uns angegriffen Malfoy und jetzt verzieh dich-“ giftete Andromeda ihn an und blickte dann zu ihrer älteren Schwester. „Und Bella nimmst du am besten mit“, fügte sie hinzu. „Andromeda… warst du dass?“, fragte Narcissa entsetzt und deutete auf Bellatrix, dort wo ihre Lippen sein sollten war zugewachsene Haut. „Sie wollte mich verfluchen“, verteidigte Ted Tonks seine Freundin. „Ruhe! Das hier ist eine Bibliothek…oh mein Gott… Miss Black!“, die Bibliothekarin sah erschrocken zu der ältesten der drei Schwestern. Wütend starrte diese auf Tonks, sie gab ihm mit einer eindeutigen Geste zu verstehen das sie ihn umbringen wollte und lief dann an Malfoy und Narcissa vorbei um die Krankenstation aufzusuchen. „Gehst du ihr bitte hinterher?“, bat Narcissa Malfoy, er zögerte kurz, nickte dann aber. Im selben Moment rümpfte die Bibliothekarin die Nase und forderte alle noch einmal auf leise zu sein bevor sie wieder hinter ihrem Pult verschwand. Die jüngste Black musterte Ted Tonks kurz, welcher seine Sachen zusammen packte. Sie erinnerte sich daran das die Beiden sich am Weihnachtsabend geküsst hatten. „Ich… ich weiß es“, verwirrt blickte Andromeda ihre Schwester an, Ted schien es zu ahnen und seufzte kurz. Sie sah ihrer älteren Schwester nicht in die Augen. „Bellatrix wird sehr wütend sein, wenn sie es herausfindet“, fügte Narcissa hinzu. „Das ist mir egal“, Andromedas Stimme war ruhig. „Alle werden wütend sein“, fügte die Jüngeren hinzu und merkte wie unangenehm es Tonks war bei diesem Gespräch dabei zu sein. „Das ist mir auch egal. Ich weiß das Sirius nicht so dumm ist, er wird mir deswegen nicht böse sein und du… bist du so dumm?“ Es folgte eine lange Pause, Andromeda sah fragend zu ihrer kleinen Schwester, welche sie wirklich liebte. Aber es gab jemanden den sie ebenfalls liebte und für diesen Menschen würde sie alles tun, sie würde für ihn alles aufgeben wenn nötig. „Toujours pur.“ Andromeda nahm Teds Hand. „Verstehe… du Feigling“, sie zog Ted aus der Bibliothek, verwirrt blickte dieser zu Narcissa, er sah Tränen in den Augen des Mädchens. Auf dem Flur sah er wie wütend seine Freundin war, sie schnaubte leise und auch sie war nahe den Tränen. „Was hat sie gesagt?“, fragte Ted, welcher die Bedeutung der Worte nicht verstanden hat. „Das ist der Leitspruch unserer Familie… eine Art Gehirnwäsche der sie uns seit unserer Geburt unterziehen, es bedeutet: Immer rein.“ Der Junge schluckte, er ließ die Hand seiner Freundin los. „Du musst das nicht tun Dromeda… ich will nicht das du deine Familie aufgibst.“ Andromeda nahm wieder seine Hand. „Ich liebe dich Ted“, sagte sie mit einem lächeln und fügte dann melancholisch hinzu: „Nicht ich gebe meine Familie auf… sie geben mich auf. Weil ich ihren Wahnvorstellungen von reinem Blut nicht mehr folgen will.“ Zwei Monate später war noch immer Funkstille zwischen Sirius und Narcissa. Nachdem sein Onkel ihn ins Bett gebracht hatte war er am nächsten Morgen mit schmerzendem Kopf nach Hogwarts zurück geflogen. Als die Schule wieder angefangen hatte waren sie sich irgendwie aus dem Weg gegangen. Jedes Mal wenn Sirius sie alleine erwischen wollte hing Malfoy an ihr wie eine Klette. Es war ein typisch Blackiger Anlass zudem sie sich wieder trafen. Die Beerdigung von Onkel Ignatius. Er war ein angeheirateter Onkel von seiner Tante Lucretia, daher war die Trauer der Familie Black nicht allzu groß. Die Familie Prewett dagegen, trauerte als sei ein Neugeborenes verstorben. Dabei hatte Ignatius seine besten Jahre schon längst hinter sich. Es war noch immer sehr kalt Anfang März und Sirius zog sich seinen Mantel enger als er am frühen Samstagmorgen auf dem Anwesen seiner Tante eintraf. Es musste ein Festtag für sie sein, denn es war bekannt dass sie nie glücklich in ihrer Ehe gewesen war. Natürlich konnte das selbst Sirius ihr nachempfinden, sie war damals viel zu Jung für den alten Mann gewesen. „Sirius, wie schön das du da bist“, begrüßte ihn Lucretia und nahm ihn sogar kurz in den Arm, die traurige Witwe mimte sie sehr schlecht. „Komm nur rein, es ist kalt nicht? Der Hauself hat gerade den Ofen aufgeheizt, die Trauerfeier findet im Wohnzimmer statt. Es ist die zweite Tür von links, du siehst ja das Licht. Danach gibt es auch etwas gutes zu Essen. Deine Cousinen sind schon da… außer Bellatrix, sie hat es leider nicht geschafft.“ „Danke, Tante…“, entgegnete Sirius und sah zu der Tür, hinter der gemurmel zu vernehmen war. Tatsächlich war der Raum dahinter viel kleiner als erwartet. An ein paar Stehtischen stand die gesamte Prewett Familie. Sie unterhielten sich leise, ein paar der Frauen konnten ihre Tränen nur schwer zurückhalten. „Sirius!“, Andromeda winkte ihm zu, neben ihr stand sein Onkel Alphard. „Schön dich zu sehen!“, betonte Sirius, seine Mutter und Regulus ignorierten ihn gekonnt. Tatsächlich nickte nur Orion ihm knapp zu und wendete sich dann wieder von ihm ab. „Hab mich schon gefragt ob du kommst…“, gestand Andromeda, sie hatte nur wenig Lust zu dieser Beerdigung zu gehen, da war ihr Cousin ihr einziger Lichtblick gewesen. „Na, ja… die gute Erziehung…“, sagte er sarkastisch und linste zu Narcissa, welche sich mit Regulus unterhielt. Andromeda folgte kurz seinem Blick. „Wir haben uns gestritten…“, flüsterte seine Cousine, woraufhin er sie verwirrt ansah. „Du und Regulus? Kein Wunder so hohl wie er in der Birne ist… wir streiten uns ständig, eigentlich immer… wusstest du das er diesen Lord Voldemort verehrt?“, murrte Sirius. „Nein, ich meine Narcissa.“ „Oh…“, diese Antwort überraschte Sirius, er konnte sich nicht daran Erinnern das die Beiden sich jemals gestritten hatten. Er wartete einen Moment ob Andromeda weiter sprechen würde, aber sie schwieg. „Worum ging es?“, die Frage bereitete ihr sichtliches Unbehagen und sie linste in die Menge. „Oh, da ist Molly Prewett… entschuldige Sirius, ich will sie etwas fragen“, damit war sie auch schon in der Menge verschwunden und Sirius stand alleine da. Lucretia hatte gerade das Buffet eröffnet, die Trauerfeier war ziemlich kurz gewesen, nicht sehr persönlich und offensichtlich hatte sie nur der Form halber überhaupt statt gefunden. „Sag Narcissa, hast du Sorgen?“, fragte die Witwe, welche ihre Trauer, falls jemals vorhanden, gut überwunden hatte. Verwirrt blickte sie das junge Mädchen an, tatsächlich hatte sie seit dem Vorfall in Hogwarts nicht mehr mit Andromeda geredet und auch mit Sirius herrschte Funkstille seit Bellatrix Hochzeit. „Nun ich...“, fing sie an, wurde aber unterbrochen. „Ich sehe das Regulus die ganze Zeit um dich herum kreist, aber was ist mit deiner Schwester und Sirius? Hattet ihr streit?“, es schwang eine große Portion Neugierde in ihrer Stimme. „Na, ja also...“ „Ist es Liebeskummer? Du hast dich doch nicht etwa in einen Muggel geborenen verguggt?“, fragte sie interessiert, ohne Vorwurf in der Stimme. „Ich? Nein... es ist...“, Lucretia nahm noch einen Schluck Feuerwhisky, von dem sie anscheinend schon einen zu viel hatte. „Du kannst es mir ruhig anvertrauen, ich kann ein Geheimnis für mich behalten... Tod sicher...“, bei dem Wort Tod gluckste sie kurz, als wäre es ein wunderbarer Witz von ihr. „Großtante Lucretia, mein Beileid. Narcissa, hast du einen Moment Zeit?“, Sirius hatte sich ein Herz gefasst und die seltsame Unterhaltung seiner –offensichtlich- betrunkenen Tante beendet. Erleichtert nickte Narcissa. „Wie geht es dir ?“, eine seltsame Frage wenn man bedenkt das die Beiden sich jeden Tag in Hogwarts sahen. „Ganz gut und dir?“, antwortete die Ältere höflich, Sirius wusste natürlich dass sie nur eine Floskel aussprach, aber er schien nicht verärgert. „Sollen wir draußen spazieren gehen?“, schlug er vor und wartete nicht ab ob sie antwortete sondern nahm ihre Hand. An der Eingangstür hatte der Hauself sofort ihre Mäntel bereit gelegt. Narcissa atmete tief ein, die kalte Luft schmerzte in ihren Lungen und trotzdem fühlte es sich gut an. „Besser?“, fragte Sirius. Sie nickte. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen, wegen Bellatrix Hochzeit... Malfoy ist ein Idiot, aber ich hab wohl übertrieben reagiert... zu viel Feuerwhisky.“ „Du hast Feuerwhisky getrunken?!“, fragte Narcissa empört, worauf hin der Andere über beide Ohren grinste. „Kein Wunder!“, rügte die Ältere ihn mit einem Schmunzeln. „Was ist mit dir und Dromeda?“, er fragte obwohl er wusste sie wollte darüber nicht reden. „Ich... war gemein zu ihr...“, sie waren schon einige Meter von dem Haus entfernt, der Schnee wurde etwas tiefer. Ihr Cousin sah sie fragend an, aber er merkte das sie nicht mehr dazu zu sagen hatte. „Ich verzeihe dir- auch wenn du wirklich gemein zu Malfoy warst“, lächelte Narcissa, Sirius Miene wurde ernst. Er sah erst auf den Schnee, dann zu dem Haus und dann wieder in ihr Gesicht. „Sag mal... magst du Malfoy?“, die Frage klang kindisch, aber er meinte es ernst. „Wie meinst du das?“ „Ob du ihn magst Cissa, ob du ihn gern hast...“ „Er ist okay... ich mag einen anderen Jungen“ Plötzlich setzte ihr Herz ein Schlag aus. Sie wurde rot, hatte Sie das gerade wirklich gesagt? Narcissas Augen starrten in den weißen Schnee. Sie hatte sich geschworen niemanden davon zu erzählen... schon gar nicht Sirius. „Oh...“ Sirius Blick folgte ihrem in den Schnee. „Ist er in Slytherin?“ Stille. Lass uns bitte von etwas anderem reden. Das geht dich nichts an. Natürlich, in welchem Haus sonst. Ich mach nur Spaß, es gibt keinen. Nein ist er nicht, doch ist er. Was denkst du denn? Wieso interessiert dich das? Lass mich in Ruhe. „Nein“ Narcissas Stimme zitterte, ihr ganzer Körper bebte. „Kenne ich ihn? Ist es... “, Sirius suchte nach einem Namen, eine Erinnerung ob er sie mit jemandem gesehen hatte. In Hogwarts, in der Winkelgasse, war es jemand aus Ravenclaw? Oder ein Gryffindor? Mit wem hatte sie Kontakt? Wer könnte es sein? Aber war das nicht egal? Es gab einen Jungen. Es gab jemanden den sie mag, es war nicht Malfoy. Plötzlich spürte er ihre kalten Finger an seiner Hand, sie klammerten sich fest daran, als er sie anblickte sah er in einen Spiegel. Ihre Augen, sagten ihm etwas, wenn sie das sagten was er dachte. Wenn sie sagten was er fühlte. Sanft nahm er ihre Hand und drückte sie, die andere legte er auf ihren Rücken um seine Cousine näher an sich zu ziehen. Als sein Gesicht ihr so nahe war das er ihren Atem spürte schloss sie die Augen, ihre Lippen waren warm und weich. Sein Herz schlug unermüdlich gegen seine Brust. Sanft drückte sich Narcissa an ihn. Es war ihr erster Kuss. Als sie sich lösten sahen sie sich nur an. Ihre Finger waren noch ineinander verhakt. Die beiden Jugendlichen waren rot im Gesicht und ihr Atem ging etwas schneller. Keiner wagte es den Moment durch Worte zu zerstören. Sirius spürte wie sie ihn plötzlich umarmte und sich eng an ihn drückte. Er erstarrte kurz, erwiderte dann aber ihre Umarmung mit einem festen Druck. Sie hatten beide darauf gewartet... vielleicht schon ihr ganzes Leben. „SIRIUS!“ gleichzeitig lösten sie sich, so schnell das Narcissa ins Straucheln geriet und beinahe im Schnee gelandet wäre. „Regulus...“, zischte er, wie als würde er Parsel sprechen. Sein Bruder winkte ihm aus der Ferne zu sich, stapfte dabei aber in ihre Richtung. „Geh...“, Narcissa nickte in Richtung Regulus. Ein kalter Wind streifte ihre Gesichter. Sirius nickte. „Ich liebe ihn...“, flüsterte Andromeda zu sich selbst, der Schnee an ihrer Wange war kalt, er war eisig, aber sie spürte ihn kaum, er betäubte ihren Körper. Er war ihr Freund, angenehm vertrieb er langsam den Schmerz. Das zittern hatte noch nicht nachgelassen, sie starrte auf einen kahlen Baum, der nur wenige Meter von ihr entfernt stand. So schlimm war es noch nie gewesen. Der Cruciatus Fluch war zwar verboten, aber das kümmerte die wenigsten reinblütigen Väter. Eine angemessene Strafe, hatte es ihr Vater genannt. Bellatrix hatte ihm alles erzählt, etwas anderes hatte Andromeda auch nicht erwartet. Der Baum verschwamm kurz vor ihren Augen, sie sollte sich wenigstens aufsetzen. Aber sie spürte keine Kraft für diese Aktion, der kalte Schnee umschmeichelte sie, er wollte sie nicht gehen lassen. „Dromeda !“, ihr Oberkörper wurde in die Höhe gezogen. Narcissa sah sie entsetzt an. „Was ist passiert?“ „Toujours pur... Daddy ist nicht erfreut über Ted...“, grinste sie. Ja, sie musste rebellisch sein, so wie ihr Cousin. Sie war klug, dass Geschwafel von reinem Blut... es war lächerlich. „Vater hat...? Doch nicht etwa...“ „Cruciatus... wieso bist du verwundert? Ah... ich vergas, dich hat er damit noch nie bestraft. Du bist ja auch die jüngste und Mama’s kleiner Liebling.“ „Sag so was nicht Dromeda...“, Narcissas Lippen bebten, aber ihre Schwester schob sie von sich weg. „Lass mich in Ruhe. Du bist wie er. Glaubst du wirklich nur Reinblüter haben das Recht Magie zu nutzen? Bist du so blöd oder redest du Vater nur nach dem Mund? Ich werde Ted nicht aufgeben, egal wie oft Vater mich verflucht“, Andromeda war wütend, sie fand ihre Kraft wieder wenn sie in das blasse Gesicht ihrer Schwester sah. Sie stand auf und klopfte sich den Schnee vom Mantel. All ihre Glieder schmerzten, ein trotziger Zorn trieb sie an. „Irgendwann wirst du dich entscheiden müssen Cissa. Auf welcher Seite du stehen willst.“ „Du... bist verrückt. Dromeda, was sagst du da nur? Hat er dich verhext... hat dieser Tonks einen Liebeszauber angewandt?!“, verzweifelt sah sie ihr Schwester an, welche anfing zu lachen. Sie lachte und weinte gleichzeitig, Narcissa wollte sie umarmen aber sie wandte sich von ihr ab. „Denk gut darüber nach, auf welcher Seite du stehen willst Cissy.“ „Du hast ihn wirklich gehasst“, stellte Alphard fest, er war einer der letzten Gäste auf der Feier. Die meisten waren nach dem Dessert gegangen. „Sag doch so was nicht Alphard...“, gluckste Lucretia und nippte an ihrem Weinglas. „Du musst deinen Vater hassen... er hatte kein Recht dazu.“ „Doch das hatte er. Du weißt doch... das reine Blut....“, zischte Lucretia und ihre Hand verkrampfte. „Oh ja... das reine Blut... es entschuldigt alles, nicht wahr?“, Alphard hatte das Gerede darüber langsam satt. Die reinblütigen Zaubererfamilien starben sowieso mit der Zeit aus... man konnte nicht ständig Geschwister miteinander verheiraten. „Ich war noch so jung... meine ganze Jugend, alles... hat er mir genommen“, knirschte sie mit den Zähnen, sie drückte so fest gegen das dünne Glas das es zersprang. Die Blicke der restlichen Gäste waren auf sie gerichtet. „Ich habe gewartet Alphard... ich habe lang genug gewartet, fast 30 Jahre! Aber ist er verreckt? Nein! Seine alten faltigen Hände wurden noch Älter, mit jedem Jahr wurde er abstoßender und ich... ich habe meine besten Jahre mit einem Mann verbracht den ich aus tiefstem Herzen hasse, wie konnte er mir das antun?! Wie konntet ihr das zulassen Alphard? Warum hat keiner, keiner etwas gesagt damals... warum...“, Lucretia schnappte nach Luft, die Angst, die Wut und die Trauer die sie seit Jahrzehnten mit sich herumschleppte brachen aus ihr heraus. Die Scherben ließen ihre Hand bluten, aber es störte sie nicht, der Schmerz war nichts neues, er war ein alter Bekannter. „Lucretia...“, flüsterte Alphard und nahm sie in den Arm um sie ins Nachbarzimmer zu führen. „Sie hat ihm absichtlich kein Kind geboren...“, flüsterte Orion und seine Frau Walburga schnaubte leise vor Empörung. Sie sah es als Pflicht jeder Black, gute reinblütige Nachkommen zu Zeugen. Ihre Cousine Lucretia hatte versagt. Manchmal, wenn er seine traurige Schwester sah fragte sich Orion ob er es hätte verhindern können. Er war damals zu feige gewesen mit seinem Vater zu sprechen, den jeder wusste das Lucretia mit dessen Entscheidung nicht einverstanden gewesen war. Draußen war es schon dunkel geworden, die Lichter von Hogwarts erhellten die Gänge. Die Tür zum Krankenflügel stand offen. Narcissa konnte nur einen Patienten erblicken. Ein Erstklässler, wenn sie sich nicht täuschte aus Huffelpuff. Er lag schnarchend in seinem Bett, sein Gesicht und seine Arme waren einbandagiert. Um ihn nicht zu wecken schlich sich Narcissa an ihm vorbei zu Madame Pomfrey, welche in ihrem kleinen Büro saß und Notizen auf ein Stück Pergament schrieb. Die junge Black räusperte sich. „Miss Black? Guten Abend, was führt sie zu mir? Irgendwelche Beschwerden?“, fragte die Krankenschwester während sie ihre Pergamentrolle sorgsam in einer Schublade verschwinden lies. „Guten Abend...nein, mir geht es gut danke. Ich mache mir allerdings sorgen um eine Mitschülerin...nun um meine Schwester. Ich befürchte man flößt ihr heimlich einen Liebestrank ein“, den letzten Satz flüsterte Narcissa, damit es auch niemand anderes hörte. „So, so... wie kommen sie zu dieser Annahme?“, fragte Madame Pomfrey amüsiert. „Es gibt da diesen Jungen... sie ist wie besessen von ihm, sie redet wirres Zeug und streitet mit unseren Eltern“, murmelte Narcissa, worauf hin die Krankenschwester sich ein heiteres Lachen nicht verkneifen konnte. Noch nie hatte Narcissa sie so gesehen. „Miss Black... das nennt man allgemeinhin Liebe. Ihre Schwester ist einfach verliebt.“ „Aber...“ „Kein Aber !“, nun wurde ihre Stimme streng, sie legte die Stirn in Falten und wirkte plötzlich sehr ernst. „Miss Black, ihre Schwester war vorgestern Abend bei mir. Sie hat sich selbst testen lassen. Was schon Beweis genug ist, dass sie nicht manipuliert wird. Sie hat Tränen geweint als ich ihr bestätigen konnte, dass ihre Gefühle echt sind.“ Narcissa schluckte und plötzlich sah sie ein feindliches aufblitzen in den Augen der Älteren. „Ich glaube ihr Problem Miss Black, hat nichts mit einem vermeintlichen Liebestrank zu tun. Sie machen sich Sorgen um die Gesinnung ihrer Schwester. Aber vergessen sie nicht: Hier in Hogwarts sind alle Schüler gleich zu behandeln! Egal aus welchem Haus sie stammen“, der letzte Satz war doppeldeutig, aber Madame Pomfrey wusste das es Narcissa richtig verstehen würde. Die Jüngere rümpfte die Nase, sie wünschte noch eine Gute Nacht und verließ dann eiligst den Krankenflügel. Niemand hatte das Recht die Ansichten des reinen Blutes in Frage zu stellen... jedenfalls nicht so offen ihr gegenüber. Sie war fast bei den Kerkern angekommen als ein Professor ihren Weg kreuzte. „Guten Abend Professor“, grüßte Narcissa ihn höflich und wollte dann so schnell wie möglich an ihm vorbei gehen, aber er lächelte nur freundlich und sprach sie an. „Guten Abend Miss Black. Was für ein Zufall sie hier anzutreffen, darf ich sie auf eine Tasse Tee einladen?“ Narcissa versteifte sich, sie lächelte gekünstelt. „Nun... ich habe da noch einen Aufsatz den ich schreiben muss...“ „Es dauert nicht lange, ich habe auch Zitronenbonbons.“ Professor Dumbeldore lächelte sie freundlich an und deutete in die Richtung seines Büros. „Sicher...“, ergab sich das Mädchen und folgte dem Schulleiter von Hogwarts. Sie war erst einmal in seinem Büro gewesen, nach dem Vorfall an der peitschenden Weide. Er war ein Muggelfreund, was ihrer Verwandtschaft sehr Missfiel und wodurch beinahe alle drei Black Schwestern nach Frankreich auf die Beauxbatons-Akademie gekommen wären. Es war Bellatrix gewesen welche darauf bestanden hatte in Salazar Slytherins Fußstapfen treten zu dürfen. „Gummi-Zitronen-Frösche.“ Das Passwort öffnete den Zugang zur Treppe. Nachdem Dumbeldore hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte stand Narcissa etwas verloren da. Sie blickte zu dem Bild von Phineas Nigellus Black der sie wohlwollend ansah und begrüßend nickte. „Setzten Sie sich doch Miss Black... Kürbispastete? Oder lieber... ah sie mögen gerne Watte Wolken nicht wahr?“ Bevor sie antworten konnte öffnete Professor Dumbeldore eine kleine Schale aus welcher zwei rosane flauschige Watte Wolken heraus flogen. Sie waren süß und schmolzen auf der Zunge, aber Narcissa war nicht danach. „Danke Professor, ich möchte nichts.“ „Ich mach mir Sorgen um sie Miss Black...und um ihre Schwester. Um Beide.“, gestand Dumbeldore. Er sah sie eindringlich an. „Ihre Schwester Bellatrix... sie scheint den dunklen Künsten verfallen... oder Irre ich mich?“ „Sie irren sich, Sir“, die Antwort kam etwas zu schnell um ehrlich zu sein. Narcissa schluckte, sie war nicht darauf gefasst gewesen solch brisante fragen zu hören. „Dann ist es ja gut, bedrückt sie etwas Miss Black? Sie wirken traurig die letzten Tage...“ Narcissa öffnete den Mund und verschloss ihn sofort wieder. Sie konnte Dumbeldore nicht trauen. „Wenn sie reden möchten...“ „Ich habe eine Frage Professor“, der Mann lächelte und nickte daraufhin, sie solle Fortfahren. „Wie kann ich Okklumentik erlernen?“ „Bitte?“ „Okklumentik... die Kunst ein Geheimnis für sich zu behalten. Ich weiß es wird nicht in Hogwarts gelehrt, aber gibt es einen Lehrer an den ich mich wenden kann?“, Narcissas Lippen bebten. Die Bilder im Raum sahen sie verwirrt an und selbst Dumbeldore schien einen Moment nicht zu wissen was er sagen sollte. Er lächelte kurz. „Sie habe wohl wichtige Geheimnisse.“ „Mein Vater beherrscht die Kunst der Legilimentik.“ Der Professor legte den Kopf beiseite, er aß einen Butterdrop und seufzte dann. „Essen sie etwas von der Watte Wolke“, forderte er sie auf. „Ich verstehe nicht Professor...“ Er lächelte erneut. „Essen Sie etwas Miss Black... essen sie. Ich denke so lange über meine Antwort nach.“ Verunsichert griff Narcissa nach der rosanen Wolke die an ihr vorbei Flog und zupfte sich ein wenig Watte davon ab. Sie schmeckte himmlisch, sicherlich kam sie aus dem Honigtopf in Hogsmead. Auch Dumbeldore zupfte nun an der zweiten Wolke, so verging eine ganze Weile bis nichts mehr von der Watte übrig war. „Nun, sie wissen das weder Okklumentik noch Legilimentik an Hogwarts gelehrt werden.“ „Ich weiß Sir.“ „Dafür gibt es gute Gründe. Nun sagen wir, ich kenne jemand der sich gerade in Okklumentik übt... er könnte sicherlich einen Trainings Partner gebrauchen.“ Narcissa strahlte, sie hatte eigentlich keine Hilfe von Dumbeldore erwartet. „Wie ist sein Name?“ „Severus Snape.“ „Snape ist ein Verräter“, murrte Bellatrix. Nervös lief sie auf und ab, ihr Mann Rudolphus saß in einem Sessel und spielte mit einem Messer. Der kleine Draco saß auf dem weißen Teppich und beschäftigte sich mit seinem fliegenden Kinderbesen. „Hm“, war Narcissas Antwort. „Wo ist der Meister jetzt?“, fragte Lucius nervös. Er saß auf dem anderen Sessel. Seit der Katastrophe bei den Potters hatte niemand mehr etwas von ihrem Meister gehört. Es wurden Stimmen laut er wäre Tot. Selbst der Tagesprophet hatte es gewagt diese Nachricht zu verkünden. „Ich weiß es nicht!“, kreischte Bellatrix außer sich. Der kleine Draco schreckte zusammen und fing an zu weinen. „HÖR AUF ZU PLÄRREN! Mach das er aufhört Cissy!!!“, ihre Stimme überschlug sich gereizt und Narcissa nahm ihren kleinen Sohn in den Arm. „Schrei ihn nicht so an... Draco alles ist gut. Komm mein Schatz, wir gehen auf dein Zimmer“, flüsterte sie beruhigend in sein Ohr und trug ihn aus dem Wohnbereich nach oben. „Wie können wir ihn kontaktieren?“, murmelte Lucius, er fragte sich was mit ihm geschehen würde wenn der Lord tatsächlich Tod war. „Wir...wir...“, knirschte Bellatrix und plötzlich seufzte ihr Mann. „Warum bist du so ruhig?!“, fauchte sie in seine Richtung. „Ich habe einen Plan. Heute Abend, werden wir herausfinden wo der Meister ist. Du begleitest mich Bellatrix, Rabastan wird auch mitkommen“, verkündete Rudolphus und stand auf. „Was ist mit mir?“, fragte Lucius mit zittriger Stimme. Rudolphus grinste diabolisch. „Du bist nicht dafür geschaffen, mit uns zu kommen. Das ist nur etwas für ECHTE Todesser. Bleib bei deiner Frau und deinem Sohn, wir informieren dich wenn wir deine Dienste wieder gebrauchen können.“ Bellatrix lachte höhnisch, ihr Mann legte einen Arm um ihre Hüfte und sie apparierten. Lucius schluckte, was wenn der Meister Tod war? Was würde aus ihm und seiner Familie werden? Er konnte nicht nach Askaban gehen. Nein. „Ich hab dich so lieb mein kleiner Schatz, sei brav ja?“, ihr kleiner Sohn sah sie mit großen Augen an. „Alice, es ist doch nur für eine Nacht. Außerdem ist der kleine Neville immer ein ganz braver, nicht wahr mein Schatz? Wer ist die beste Oma der Welt?“, Augusta Longbottom hatte den kleinen dicklichen Jungen an die Hand genommen, in ihrer anderen Hand trug sie seinen Rucksack. Ihr Sohn, Frank nahm seine Frau in den Arm. „Entspann dich Liebling, ist doch nur eine Nacht. Die Zeit zu Zweit wird uns gut tun. Du brauchst keine Angst mehr haben, ab jetzt wird alles gut. Die Zeiten des Schreckens sind vorbei.“ Alice nickte und lächelte, dann drückte sie ihrem Sohn einen Kuss auf die Wange und gab ihm ein Bonbon welches in goldenes Papier eingewickelt war. „Nach dem Abendessen“, flüsterte sie ihm ins Ohr und streichelte sanft seinen Kopf. „Na komm jetzt ist gut, wir sind morgen pünktlich zum Mittagessen wieder da“, lachte Augusta. Frank wuschelte seinem Sohn nochmal durchs Haar. Zusammen mit Alice sah er zu wie Neville mit seiner Oma die Straße hinunter lief. „Hoffentlich bekommt er kein Heimweh.“ „Alles ist gut Alice... komm lass uns fertig machen, wir wollen doch in der Winkelgasse zu Abendessen.“ Sie nickte ihrem Mann zu. Es war ihr erster gemeinsamer Abend, nur zu Zweit seit Nevilles Geburt. Jetzt, da der dunkle Lord endlich besiegt war konnten sie alle aufatmen. Alice war gerade im Badezimmer fertig als es an der Tür klingelte. „Ich mach auf, sicher hat deine Mutter etwas vergessen“, rief sie ihrem Mann zu und lief die Treppe hinab, überschwänglich öffnete sie die Haustür. Ihr lächelndes Gesicht erstarrte. Vier Augenpaare starrten sie an. Ihre Hand verkrampfte sich, sie hatte nicht einmal ihren Zauberstab am Körper. Alice wollte Schreien, aber der Zauberstab der Hexe vor ihr verbot es ihr. Sie wollte weg laufen aber der Mann hinter der Hexe ließ all ihre Glieder erstarren mit einem stummen Zauber. „Shhh... wir wollen Frank doch nicht erschrecken“, flüsterte Bellatrix und grinste genüsslich. Eine Diele knarrte, es war leise, Alice betete das ihr Mann etwas ahnte. Sie waren so vorsichtig gewesen die letzten Wochen, Monate, Jahre... wie hatte sie nur so einen Fehler begehen können. Plötzlich flog Rabastan Lestranges Zauberstab quer durch den Raum, Barty Crouch jr. erstarrte zu einer Salzsäule und kippte um. Bellatrix lachte, sie stach ihren Zauberstab in Alice Hals. „Avada...“, rief sie und plötzlich sah sie Frank Longbottom am Fuß der Treppe. „Ich ergebe mich. Lasst sie gehen.“ „Expalliamus“, rief Rudolphus und hielt den Zauberstab des Mannes in der Hand, dann lies er auch ihn die Kontrolle seiner Gliedmaße verlieren. Nebeneinander hingen Frank und Alice Longbottom an unsichtbaren Fäden in ihrem Wohnzimmer. Rabastan machte es sich auf ihrem Sofa gemütlich und legte seine dreckigen Stiefel auf den Wohnzimmertisch. Neben sich hatte er einen kleinen schwarzen Koffer abgestellt. „Nun gut... Orden des Phönix Mitglieder. Ihr werdet überleben, vielleicht, wenn ihr uns ein paar Fragen beantwortet“, ergriff Bellatrix das Wort, sie atmete einmal tief ein und sah die zwei Gefangenen ernst an. „Wo ist Lord Voldemort?“, zischte sie, ihre Augen brannten wie Feuer. „Antwortet!“, schrie sie hysterisch nach einer kurzen Pause. Es war Frank Longbottom der begann zu lachen. „Arme...arme Todesser, habt ihr es nicht im Tagespropheten gelesen?, fragte er amüsiert um ernst die Wahrheit zu verkünden. „Er ist Tod!“ „Crucio! CRUCIO! !CRUCIO!!!“, schrie Bellatrix wutentbrannt während sie ihren Zauberstab auf Frank richtete. All ihr Hass lag in dem Zauber, dieser Blutsverräter log sie an ohne mit der Wimper zu zucken. „Hör auf !“, rief Alice Longbottom die ihre Stimme zurück hatte. Die ehemalige Black senkte den Zauberstab, sie fletschte die Zähne wie ein Tier. „Du wagst es mich anzusprechen Blutsverräterin?! Mich?!“ „Überlass sie mir...“, sagte Rudolphus der eine Hand auf Bellatrix Schulter legte. „Crucio!“ Frank Longbottom japste nach Luft, der Schmerz war unerträglich, er drehte leicht den Kopf um seine geliebte Frau zu sehen. Sie schrie nicht, sie presste die Zähne aufeinander um nicht zu schreien, aber ihr Körper bebte und zitterte unter dem Schmerz. „Wir wissen nichts...“, Verzweiflung lag in seiner Stimme. „Wo ist die Zentrale des Ordens?!Wo ist Lord Voldemort?!“, knurrte Bellatrix und wand ihren Zauberstab wieder gegen den Familienvater. „Wir wissen nichts!“, wiederholte Frank. „Das hat Edgar Bones auch gesagt... und wir wissen ja was mit ihm passiert ist“, antwortete Bellatrix belustigt. Edgar, seine Frau und sein Kind waren getötet worden vor fünf Monaten. „Sie sagen nichts... noch nicht“, mischte sich Rabastan ein und stand auf, gerade als Barty Crouch junior wieder anfing sich zu bewegen. Er nahm den Koffer und legte ihn vor die beiden Gefangenen. „Geben wir ihnen etwas Zeit“, lächelte der junge Lestrange. „Du hast recht, Komm Bellatrix“, beruhigte Rudolphus seine Frau die ihren Zauberstab senkte. „Da hinten ist die Küche... wartet dort, ich komme gleich“, sagte Rabastan, er sah zu wie sein Bruder, seine Schwägerin und Barty Crouch Junior den Raum wechselten. Dann lächelte er die beiden Gefangenen an. „Zu schade das ich nicht bei euch bleiben kann“, bemerkte Rabastan während er den Koffer öffnete, danach begab auch er sich in die Küche. Rudolphus hatte sich an den Esstisch gesetzt, während Barty Crouch Jr. vor dem geöffnetem Kühlschrank stand. Bellatrix starrte aus dem Kuchenfenster, es war Vollmond. „Hmm... Butterbier, möchte jemand eins?“, fragte Crouch Jr. als er eines aus dem Kühlschrank holte, Rudolphus nickte. Sein Bruder setzte sich neben ihn und öffnete das Bonbon Glas welches auf dem Tisch stand. Er nahm eine ganze Handvoll heraus und öffnete das goldene Papier. Ein Schrei von Alice Longbottom lies Barty fast sein Bier verschütten. „Was war in dem Koffer?“, fragte er. Die beiden Lestrange Brüder lächelten. „Ein Irrwicht.“ Das Bonbon Glas hatte sich nach drei Stunden beinahe geleert. Abwechselnd hatten die beiden Gefangen angefangen zu schreien, zu wimmern oder zu weinen. Was der Irrwicht ihnen zeigte wussten die vier Todesser nicht, aber es musste ihr persönlicher Alptraum sein. „Das reicht jetzt“, knurrte Bellatrix, sie war schon die ganze Zeit unruhig und hatte nicht geredet sondern nur starr aus dem Fenster gesehen. „Gut... ich fange ihn ein, dann befragen wir sie noch einmal“, schlug Rabastan vor und verließ die Küche. Man hörte ihn kurz lachen, dann rief er nach ihnen. Die Longbottoms hingen schlaff an ihren unsichtbaren Fesseln. Alice liefen Tränen und rotze über das Gesicht. Ihr Mann schien sich einmal übergeben zu haben vor lauter Angst und Aufregung. Bellatrix lächelte, der Anblick gefiel ihr. „Sooo... vielleicht kennt ihr jetzt die Antwort auf meine Fragen“, triumphierend sah sie ihre Gefangenen an. „Verreck doch“, es war Alice die zuerst die Sprache wieder fand. „Gut gesprochen“, lobte sie Frank. Bellatrix Hände ballten sich zu Fäusten, sie versuchten sie zu erniedrigen. „Lasst sie uns einfach Töten“, schlug Barty Crouch Junior vor. „Nein... nein... oh nein...“, lachte Bellatrix nun und schüttelte den Kopf, sie kicherte leise. „Wenn wir hier fertig sind... wünschen die Beiden sich wir hätten sie getötet.“ Rabastan grinste, so mochte er seine Schwägerin. „Weißt du was du wertlose Blutsverräterin? Wenn ich mit dir fertig bin... und mit deinem Mann... dann hol ich mir dein kleines Drecksbalg“, Bellatrix hatte nach einem gerahmten Foto gegriffen und hielt es der Mutter vor die Augen. Darauf war Neville zu sehen der mit ein paar kleinen Kröten spielte. „Schade das er nicht hier ist, ich hätte ihn zu gern vor deinen Augen gequält... hmm... die schreie eines Kleinkindes sind so befriedigend. Vor allem wenn sie plötzlich verstummen, nicht wahr? Dein kleiner Junge wird nie wieder den Mund aufmachen, ich werde ihn langsam mit dem Cruciatus Foltern, so wie ich euch beide jetzt Foltern werde. All deine Schmerzen, wird er auch zu spüren bekommen, das verspreche ich dir“, flüsterte Bellatrix. Es war die schlimmste Drohung die sie einer Mutter machen konnte und beglückt sah sie endlich etwas in den Augen der Frau das ihr zuvor gefehlt hatte: echte Angst. Panik. Sie begriff das es Bellatrix ernst meinte, sie würde ihr liebstes nehmen und in den Dreck werfen, sie würde ihm die Glieder ausreisen wie einer Puppe und niemand, niemand würde ihn beschützen können. Alice Lippen bebten, sie wollte etwas sagen, aber ihr Herz war so schwer, sie war wie gelähmt. „Crucio...Crucio!!!“ „Crucio“ „Crucio“ „Hm... ich liebe es ein Todesser zu sein. Crucio !“ „Wie geht es dir meine Liebe?“, Lucretia saß auf ihrem Sessel und hielt eine Tasse Tee in der Hand. Draco spielte auf dem Teppich. „Hm...“ „Sirius ist in Askaban, morgen hat Bellatrix ihren Prozess und Lucius...“, ihre Tante seufzte und trank einen Schluck Tee. Es sah schlecht aus für sie im Moment. Bellatrix hatte etwas furchtbares mit den Longbottoms angestellt, als Narcissa davon erfahren hatte war ihr fast das Herz stehen geblieben. Ständig musste sie an den kleinen Neville denken, sie hatte ihn zwar noch nie persönlich getroffen aber er war im selben Alter wie Draco... und Harry Potter. Man hatte nun offiziell den Sieg gegen den dunklen Lord verkündet und Lucius war vorgestern von Auroren abgeholt worden. Auch er sollte einen Prozess bekommen. „Lucius, wird schon nicht nach Askaban geschickt werden“, versuchte Lucretia sie jetzt zu beruhigen. Die alte Frau hatte ihren Besuch zuvor nicht angekündigt, aber jetzt war es Narcissa ganz recht das sie da war. „Könntest du eine Weile auf Draco aufpassen?“ „Du musst weg?“, fragte Lucretia verwirrt. Traurig lächelte Narcissa, „Ich wollte heute einen alten Freund besuchen. Bitte.“ „Aber natürlich... da Lucius nicht da ist... und deine Schwester ebenfalls...geh nur.“ „Danke, Tante Lucretia.“ Narcissa apparierte. Seit Tagen wollte sie ihn schon aufsuchen, aber sie hatte niemanden gehabt der auf Draco aufpassen konnte. Außerdem hatte sie sich gefürchtet das Voldemort vielleicht doch noch lebte. Als sie vor den Toren Hogwarts stand atmete sie tief durch. Mit misstrauen und Argwohn wurde sie begrüßt, aber man lies sie rein. Ihren Zauberstab musste sie abgeben. Selbst Schülern war es im Moment nur im Unterricht erlaubt den Zauberstab zu tragen, sie ging hinab in die Kerker. Der Weg war ihr so vertraut als sei es gestern gewesen, die Luft wurde mit jeder Treppenstufe etwas kühler und angenehmer. Vor seinen Gemächern stoppte sie. Sie klopfte an, jedoch kam keine Reaktion. „Ich bin es“, rief sie laut genug das er es hören konnte. Die Tür öffnete sich einen Spalt. „Geh“, antwortete er schroff und wollte die Tür wieder zu schlagen doch sie hatte ihren Fuß in den Spalt geschoben. Mit aller Kraft verschaffte sie sich zutritt und blieb dann in seinen Gemächern stehen. Er sah schlimm aus. Noch dünner als sonst, blasser, seine Augen waren geschwollen, er hatte geweint. Die dunklen schwarzen Augen wandten sich von ihr ab, er wollte nicht das sie ihn so sah, keiner sollte ihn so sehen. „Ich brauche deine Hilfe...“ „Geh!“, murrte er. Sie zitterte, dann packte sie seinen Arm. „Bitte! Bitte hilf mir... ich verliere alles. Bellatrix kommt nach Askaban... und Lucius... du musst für ihn bürgen! Du musst sagen dass er gezwungen wurde! Bitte Severus!“, er sah sie nicht an. „Er wurde aber nicht gezwungen“, stellte er trocken fest. „Du bist auch nicht frei von Sünde!!! Hilf ihm! Bitte Severus...bitte! Draco braucht seinen Vater... ich...ich kann das nicht alleine!“ „Ich kann dir nicht helfen“, schluckte er. „Du denkst also du hast es verdient gerettet zu werden? Wegen dir ist sie doch gestorben!“ Jetzt sah er sie hasserfüllt an, noch nie hatte er sie so angeblickt. „Wegen mir? WEGEN MIR? Wer hat sie verraten? Wer hat Lily verraten und seinen besten Freund dazu?! WER WAR DAS? War ich es? NEIN! NEIN! NEIN! Es war Black!!! Es war Black! SIRIUS BLACK! Er war ihr Geheimnisträger! Was sagst du dazu? Hm? Dein SCHATZ... dein Liebling, hat seinen besten Freund, seine Frau und sein Patenkind verraten!“ Narcissa zuckte. „Du weißt das dass nicht sein kann...“, ihre Stimme bebte. Natürlich hatte sie die Zeitung gelesen. „Oh ich bin mir sicher seine Mutter ist plötzlich mächtig stolz auf ihn. Seinen anderen Freund... Pettigrew hat er in der Luft zerfetzt! Nur ein Finger haben sie von ihm gefunden. Ich soll dir helfen? Dir? Was interessiert dich dein Mann plötzlich? Lucius hat dich doch nie interessiert, der einzige den du je geliebt hast ist dieses Monster...dieser...“ „...Blutsverräter? Willst du das sagen? Immerhin kein dreckiges Schlammblut!“ Severus hatte seinen Zauberstab so schnell gegen ihre Kehle gepresst das sie nach hinten gegen die Wand stieß. „Wag es nicht sie so zu nennen...“, zischte er und seine Augen füllten sich erneut mit Tränen. Narcissa schluckte, er war so verletzt, so zerbrochen... er hatte alles verloren, alles wonach er sich je gesehnt hatte. Sie umarmte ihn. „Es tut mir leid Severus... es tut mir so leid. Das hätte niemals passieren dürfen...“ Der Mann klammerte sich an sie und weinte bittere Tränen. Ende Lucretia Black Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)