Das fürnehme und gar alte Haus der Blacks von HikariHodako (Toujours pur) ================================================================================ Kapitel 1: Pollux Black ----------------------- Pollux Black „Ich mag Beerdigungen. Alle sind in Schwarz gekleidet. Das passt doch zu unserer Familie“ „Shh Bella! Rede nicht schon wieder so einen Unsinn“ fauchte Andromeda ihre ältere Schwester an. Sie hielt die weinende Narcissa an der Hand. Im zarten Alter von 9 Jahren war sie nun auf der Beerdigung ihrer Großmutter. Schweigend standen Sirius und Regulus neben ihr. Tröstend legte Sirius eine Hand auf die Schulter seiner jüngsten Cousine. „Weine nicht Cissy, sie war zwar unsere Großmutter, aber irgendwie war sie doch auch immer eine ziemlich hässliche und fiese Frau.“ „Sirius!“ herrschte Andromeda nun auch ihren Cousin an. „Da hat er allerdings Recht und wie hässlich... man merkt das sie aus dem Hause Crabbe stammt, zum Glück haben wir nichts von ihrem Blut geerbt“ Regulus lachte auf den Kommentar von seiner ältesten Cousine Bellatrix. „Bella und Sirius! Still jetzt! Seht ihr nicht wie Großvater Pollux leidet?“ Die Kinder sahen hinüber zu dem alten Mann der vor dem Grab stand, er hatte eine eiserne Miene aufgesetzt. Niemand konnte sagen wie er sich gerade fühlte. Als der Sarg in den Boden eingelassen wurde fing es an zu regnen. Sofort zauberte einer der Erwachsenen einen Schutzzauber an dem der Regen abprallte. Der persönliche Hauself von Irma Black geborene Crabbe sang ein trauriges Lied zu ihrem Abschied. Das graue hässliche Geschöpf saß auf dem Sarg seiner Herrin während das Loch mit Magie zugeschüttet wurde. Abrupt verstummte er, nur ein leises röcheln hörte man noch einige Minuten bis der Hauself seiner Herrin in den Tod gefolgt war. „Ob Kreacher mit Mutter zusammen beerdigt wird, irgendwann?“ fragte Regulus seinen Bruder, welcher nur mit den Schultern zuckte. „Ich glaube nicht Reg, der dient dann uns.“ Die Erwachsenen liefen langsam zurück zu der Villa ihres Großvaters. Sie stand ganz nah an diesem reinblütigen Friedhof. Die Kinder konnten ihre Namen auf den Gräbern lesen, Sirius Black, Regulus Black. Die alten Namen wurden immer weiter vererbt. Andromeda wand sich von den Gräbern ab und folgte den Erwachsenen. Narcissa blieb vor einem der Gräber stehen und starrte es an. Der Regen tropfte auf sie und auch Sirius spürte wie er nass wurde. Jener Erwachsene welcher den Bann gesprochen hatte musste sich zu weit von ihnen entfernt haben. „Cissy komm, die anderen sind schon vorgegangen“ erklärte der ein Jahr jüngere Sirius seiner Cousine. Ihr blondes Haar hing schlaff an ihr hinab, der Regen hatte sie vollkommen durchnässt, er wurde immer stärker. R.I.P Sirius Black (1845–1853) „Er ist nur 8 Jahre alt geworden. So alt wie ich“ stellte Sirius trocken fest. Erschrocken drehte sich seine blasse Cousine zu ihm um. Narcissas Lippen bebten. „Hey...ich mag es nicht wenn du so traurig schaust Cissy“ Sie atmete tief ein, dann umarmte sie Sirius. Er seufzte und legte seine Arme ebenfalls um sie. „Du bist eine Heulsuse“ „Tut mir Leid...“ „Cissy...Sirius! Ihr seid komplett durchnässt!“ schnaubte Walburga, die Mutter von Sirius. Sie schwang ihren Zauberstab und trocknete die beiden Kinder, aber nicht ohne ihnen einen kritischen Blick zuzuwerfen. „Entschuldige Tante Burgi, Sirius hat auf mich aufgepasst“ das Engelslächeln von Narcissa konnte nicht einmal Mrs. Black widerstehen, sie nickte nur knapp und gesellte sich dann zu den Erwachsenen. Am Kindertisch hatten sich die fünf jungen Blacks versammelt. „Opa Pollux wirkt gar nicht traurig“ sagte der 7 Jährige Regulus, welcher in seinem Kuchen herum stochert. „Natürlich nicht, so hässlich wie sie war! Papa hat mir mal erzählt das er froh ist, nichts von ihr geerbt zu haben“ kicherte Bellatrix. „Mama macht sie für ihre krumme Nase verantwortlich“ bemerkte Sirius, wonach sich alle fünf Köpfe Richtung Walburga Black drehten welche gerade ihren Kuchen aß. Tatsächlich hatte sie für eine Black, eine relativ krumme Nase, ähnlich der verstorbenen Irma. „Wir sollten uns nur mit hübschen Reinblütern verheiraten...oder untereinander!“ schlug Bellatrix vor und zeigte dann auf Sirius. „Ich nehme dich, auch wenn du manchmal nervst und Narcissa bekommt Regulus“ „Nee lass mal, ich nehme lieber Andromeda“ erklärte Sirius und streckte seiner ältesten Cousine die Zunge heraus. Welche beleidigt ihren Zauberstab unterm Kleid hervorholte. „Soll ich dich verzaubern? Ja?“ „Du darfst außerhalb von Hogwarts gar nicht zaubern!“ murrte Andromeda zu ihrer Schwester. „Papa hat es mir aber erlaubt!“ wild fuchtelte Bellatrix mit ihrem Zauberstab vor Sirius Nase herum. „Hör auf Bella! Du machst mir Angst. Lass Sirius in Ruhe!“ Narcissa schaltete sich in das Gespräch ein, Tränen bildeten sich in ihren Augen. „Cissy fang jetzt bloß nicht an zu heulen! Sonst flippt Mama aus...ist ja gut.“ beruhigte Bellatrix ihre jüngste Schwester und steckte den Zauberstab beiseite. „Hättest dich ja eh nicht getraut“ feixte Sirius weiter. „Genau“ kicherte Regulus und trank seinen Kakao. Bellatrix schürzte die Lippen. „Was wisst ihr Babys schon? Ich trau mich so manches, stimmt es Cissy? Für dich gehe ich über Leichen meine süße kleine Prinzessin“ der Blick von Narcissa richtete sich auf den Tisch. „Was willst du damit sagen Bella?“ fragte Andromeda nervös. „Ich erzähle es euch...wie Oma Irma von der Treppe stürzte... so unglücklich“ Irma Crabbe konnte ihr Glück kaum fassen, als 16 jährige wurde sie mit dem überirdisch schönen Pollux Black verlobt. Ihre Väter waren Freunde aus der Schulzeit. Erst später erfuhr sie das ihr Schwiegervater eine Wette verloren hatte und deswegen der Verlobung zustimmen musste. Sie war stolz in solch ein ehrwürdiges Haus einheiraten zu dürfen. All ihre Freundinnen beneideten sie und hinter ihrem Rücken konnten sie ihre lästernden Zungen kaum zügeln. Zu hässlich war die Irma mit ihrer krummen Nase. Die Black mussten Geld Probleme haben wenn er die heiratete. Manche sagten Pollux wäre glücklicher gewesen hätte er seine Schwester Cassiopeia geheiratet. Irma ertrug die Hetze, aber freundlich empfing sie das Haus der Blacks nicht. Ihre Schwiegermutter lies keine Gelegenheit aus sie zu blamieren. Der einzige Hauself welcher ihr gehorchte war Lumpi, ihr persönlicher Hauself den sie von zu Hause mitgenommen hatte. Nächtelang hatte Irma geweint. Erst als ihr erster Sohn Alphard geboren wurde, einer der den Namen Black weiter geben konnte entspannte sich ihr Verhältnis zu ihrem Mann. Er war nicht gemein zu ihr, aber Liebe war etwas anderes. Jeden Tag stand sie morgens vor ihm auf, sie richtete sich ihr Haar und schminkte sich. Er sollte sie niemals hässlich sehen, aber was sie auch tat, sie kam nie an die Schönheit der Familie Black heran. Eines Tages, nach dem ersten Schuljahr ihrer Tochter hatte diese sie beschimpft. Sie gab ihrer Mutter die Schuld für ihre krumme Nase. Nach diesem Streit sperrte sich Irma ein, sie weinte ein weiteres Mal. Glück fand sie erst in ihren drei Enkeltöchtern. Die jüngste Narcissa sah aus wie ein kleiner Engel. Wenn sie in ihrem weißen Spitzenkleid durch die Blumenbeete lief und sie anlächelte. Rein und Unschuldig, wollte sie immerzu Bücher vorgelesen bekommen. Manchmal übernachteten die drei Mädchen bei ihr. Pollux kümmerte sich meistens um Bellatrix. In ihr war das reine Blut am stärksten, sagte er immer. Früher hätte sie ihm zugestimmt, aber das interessierte sie nicht mehr. Sie interessierte sich nur noch für dieses kleine Mädchen. Sie wurde von ihren Eltern vergöttert, jeder erlagt dem Charme von der kleinen Narcissa. „Ich mag es nicht wenn du meine Cissy mit deinen alten Fingern anfasst“ hatte Bellatrix ihr einmal ins Gesicht gesagt. Kinder. Sie sagten immer was sie dachten und sie waren grausam. „Oma... wirst du bald sterben? Bellatrix hat gesagt das du sicher nicht mehr lange lebst...“ hatte Narcissa einmal Ängstlich gefragt. „Opa Pollux findet dich auch hässlich. Er hat es mir erzählt, du sollst bald abkratzen, dann sucht er sich eine neue“ lachte Bellatrix einmal höhnisch, kurz bevor Pollux den Raum betrat. Irma schluckte, sie war eine gebrochene Frau. Es war an einem Sonntagmorgen als sie ihren Entschluss fasste. Vielleicht war sie nicht hübsch, aber sie war klug. Sie war die Jahrgangsbeste in Zaubertränke gewesen und das alte schwarz magische Buch welches ihr ihre Mutter vererbt hatte barg so manches Geheimnis. Der Trank war riskant, wenn er nicht gelang konnte ihr ein vorzeitiges Ende drohen. Irma hatte keine Angst davor. Wenn ihr Plan misslingt war der Tod eine nette Abwechslung. Schlangenhaut, Basiliskengift und Wanzeneier brauchte sie. Nichts was man nicht in der Nocturne Gasse besorgen konnte. Im Kessel braute sich das Unheil zusammen. Auf weißem Briefpapier verfasste sie eine Einladung für ihre Enkelin. Nur die eine sollte kommen. Pollux war nächsten Sonntag mit einem Freund unterwegs, er würde erst spät am Abend zurückkehren. Sonntag. Es klingelte. Ihr Besuch war da. „Öffne schon die Tür Lumpi!“ herrschte Irma ihren Hauself an. Er konnte kaum noch gehen, aber ihn zu köpfen wagte sie nicht, schließlich war es ihr einziger treuer Diener in diesem Hause. „Oh...die Black Schwestern...“ grunzte Lumpi. „Bellatrix...was machst du denn hier?“ schon lange versuchte Irma nicht mehr ihre Abneigung zu verbergen. Sie hasste den Liebling ihres Mannes. „Ich begleite meine kleine Schwester“ lächelte Bellatrix höflich und machte einen Knicks in ihrem schwarzen Kleid. Spott und Hohn waren in ihren Augen zu lesen. „Hallo Oma, ich hab mich sehr über deine Einladung gefreut“ sagte Narcissa und machte es ihrer Schwester sich leicht zu verbeugen. „Hallo Cissy meine süße Kleine... schade das Bella mit gekommen ist. Ich wollte doch heute mit dir mit den Puppen spielen.“ Sofort fingen Narcissas Augen an zu strahlen. Sie liebte Puppen, ihre Schwester dagegen machte einen abfälligen Laut. „Buäh...Babykram“ Irma zwang sich zu einem Lächeln. „Darum habe ich nur Cissy eingeladen. Du bist ja schon zu groß für so etwas. Opa Pollux ist gerade nicht da...wenn du möchtest kann Lumpi dich in seine geheime Kammer lassen. Nun strahlten auch Bellatrix Augen. Die geheime Kammer. Dort lagerte Pollux Black allerlei schwarz magischen Gegenstände. Richtig gefährliche Gegenstände. Nur ein einziges mal hatte Bellatrix mit ihm hinein gehen dürfen, aber sie hatte nichts Anfassen können. „Gerne!“ lächelte Bellatrix. „Lumpi, führe sie zur Kammer..“ mit einer stummen Geste bedeutete sie ihrem treuen Diener das Mädchen in der Kammer einzusperren. Wenn Bellatrix dumm genug war würde sie sich in diesem Raum selbst umbringen, dann hätte Irma zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Unwissend lief das schwarzhaarige Mädchen ihrem Hauself hinterher. „Gehen wir jetzt zu den Puppen?“ lächelte ihre Enkelin, die selbst manchmal wie ein Püppchen wirkte. Sanft streichelte sie Narcissa übers Haar. Wirklich ein süßes Mädchen. „Natürlich, komm wir gehen nach Oben...“ die Treppe war steil, sie führte in Irmas Gemächer. Dort hatte sie Porzellan Puppen um einen kleinen Tisch herum gesetzt. Er war gedeckt mit echtem Kuchen und Tee. Das kleine Mädchen strahlte vor Freude. „Trink ein bisschen Tee und iss etwas“ drängte Irma ihre Enkelin. Es wäre nicht nötig gewesen ihr das zweimal zu sagen. Narcissa kniete sich neben die hübsch angezogenen Puppen und trank einen Schluck aus der kleinen weißen Tasse. Ihre Augen wurden weiß, sie zitterte kurz am ganzen Körper. Ihr Mund verformte sich zu einem stummen Schrei, beinahe lautlos sank der Kinderkörper zu Boden. Irma kicherte. Sie lachte. Das Kind am Schopf gepackt riss sie ihr einen Büschel blonder Haare heraus. Die warf sie zuerst in den Kessel, dessen blubbernde Flüssigkeit sich silbern verfärbte. Aus ihrer Kommode holte sie das Küchenmesser. „Engelchen... für den Jugendtrank brauche ich deine hübschen Äuglein...anders geht es eben nicht“ kicherte Irma. Sie hatte sich die hübscheste der drei Schwestern ausgesucht. Mit ihrer Hilfe würde sie nicht nur verjüngt sondern auch schön werden. Dann würde Pollux sie lieben. Wirklich lieben. Mit der Messerspitze fuhr sie über das weiße Kleid. Die Blutflecken darauf würden ein schönes Muster geben. Ein poltern auf der Treppe lies sie zurückschrecken. Wer störte? War Pollux doch schon so früh zurück? Augenblicklich legte sie das Messer zurück in die Kommode, über Narcissas Körper warf sie achtlos eine Decke. Schnellen Schrittes stürmte sie auf die Treppe zu. „Liebling?“ schrie sie hysterisch. Aber niemand antwortete. Beruhigt atmete sie aus. Die Eingangstür war geschlossen, niemand war gekommen. Sicher hatte sie sich das nur eingebildet. Kleine blasse Hände legten sich auf ihren Rücken. „WER?!“ Sie hörte nur ein Kichern, dann fiel sie. Die lange steile Treppe, bevor sie das Ende erreicht hatte wusste sie, das sie sterben wollte. Ihre leeren Augen starrten auf das Mädchen, welches lachte. „Ich hab dich noch nie gemocht. Aber das du mich versuchst einzusperren, natürlich hat mir Opa Pollux denn Geheimgang des Hauses genau gezeigt. Dir wohl nicht? Du bist und warst es nie...eine echte Black“ Irma hörte die Worte ihrer Enkelin nicht mehr. „Du hast sie also...!“ Andromeda sprach nicht weiter. Belatrix lächelte kalt. „Sie wollte Cissy weh tun, hättest du ihr das erlaubt? Ich habe gesehen wie sie das Messer an sie anlegen wollte.“ „Aber sie war immer so nett....“ flüsterte Narcissa. „Du bist so dumm Cissy. Wer nett ist will etwas von dir. Vertraue nie jemanden der nett zu dir ist! Merk dir das! Schon gar nicht Erwachsenen.“ fauchte Bellatrix. „Sie ist gar nicht dumm!“ murrte Sirius, er hatte seinen Kuchen zerstückelt und nicht aufgegessen. „Ach Siri, reg dich ab. Ich mein es doch nur gut mit Cissy“ erklärte Bellatrix, die ebenfalls ihren Kuchen nicht angerührt hatte. Als die Erwachsenen aufstanden war dies auch für die Kinder das Zeichen sich wieder frei bewegen zu dürfen. „Lasst uns doch was spielen“ schlug Regulus vor. „Spielen ist was für Babys...“ wertete Bellatrix ihn gleich wieder ab, daraufhin zog Narcissa kurz an ihrem Kleid. „Bitte Bella“ dem Lächeln ihrer Schwester konnte sie nicht widerstehen und nickte knapp. „Verstecken?“ schlug Andromeda vor. Regulus nickte begeistert. „Ich suche“ meldete sich Bellatrix freiwillig und schloss die Augen. Die vier Kinder stürmten in verschiedene Richtungen los. Das Haus von Pollux Black war riesig, gute Verstecke gab es überall. „Eins, zwei, drei, vier Eckstein, alles muss versteckt sein. Hinter mir und vor der mir gilt es nicht, und an beiden Seiten nicht! Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn - ich komme“ Regulus hatte sich in der Küche unter der Spüle versteckt. Dort war es etwas staubig, aber sicherlich würde ihn niemals jemand dort finden. Er musste nur lange genug warten bis Bellatrix in eines der oberen Stockwerke lief. Dann konnte er zurück und sich frei sprechen. Er erstarrte als sich die Tür öffnete. Ein alter zerlumpter Hauself sah ihn erschrocken an. „Pssssssst!!!“ befahl ihm Regulus und bedeutete ihm die Tür wieder zu schließen. Andromeda hatte sich unter dem Bett ihres Opa Pollux versteckt. Er und ihre verstorbene Großmutter hatten in zwei getrennten Betten geschlafen. Als die Tür sich öffnete sah sie ein paar schwarze Schuhe. Für einen Moment hielt das Mädchen die Luft an. Unter das Bett kroch jemand. „Dromeda du bist hier? Mist...“ erleichtert atmete Andromeda aus, als sie ihren Cousin Sirius erkannte. Mit dem Finger vor dem Mund bedeutete sie ihm ruhig zu sein. Genervt kroch der Junge wieder heraus und verschwand aus dem Zimmer. Unsanft hatte Bellatrix ihren Fuß auf das dünne Händchen des Hauselfes gestellt. Sie hatte mit Absicht ihr Taschentuch fallen lassen damit er es aufhebe. Mit seinen großen Augen sah er sie nun dumm und verwundert an. Die junge Black grinste. „Hast du einen von den kleinen Kröten gesehen?“ der Hauself blinzelte verwundert und erhob dann seine Stimme. „Werte Bellatrix Black, welche Art von Kröten sucht ihr? Im Garten gibt es ein paar Prächtige Exemplare die ich euch gerne zeigen kann“ stellte er sich mit Absicht dumm. Verärgert zog sie ihren Zauberstab und pikste ihn damit unsanft in die Kehle. „Wo meine Cousins und Schwestern sind du wertloses Stück Lumpen!“ erneut öffnete er den Mund, worauf ihn Bellatrix weiterhin mit ihrem Zauberstab stoch. „In der Küche unter der Spüle...“ murmelte er. Triumphierend lachte das Mädchen, sie nahm ihren Fuß von der blau angelaufenen Hand und stolzierte in die angegebene Richtung. Sirius schlich durch den Gang, im nächsten Zimmer würde Bellatrix bestimmt nicht suchen. Auf dem weißen Teppich saß Narcissa mit einer der kleinen Porzellan Puppen auf den Schoß als Sirius die Tür öffnete. „Cissy...was machst du denn da?“ erschrocken drehte sich das Mädchen zu dem Jungen um. Beinahe wäre ihr die Puppe auf den Boden gefallen. „Ich wollte mich hier verstecken...dann habe ich die Puppen gesehen. Sie sind sicher traurig das sich niemand mehr um sie kümmert“ flüsterte Narcissa. Leise schloss Sirius hinter sich die Tür. Er ging zu seiner Cousine und nahm ihr die Puppe vom Schoß um sie zu den anderen zu setzen. „Wenn du Opa Pollux fragst, wird er dir bestimmt Irmas Puppen schenken, aber hast du vergessen das wir verstecken spielen?“ Verdutzt sah Narcissa ihn an. „Glaubst du das würde er tun? Ich würde mich um die Puppen kümmern, aber ob Papa das erlaubt...“ Es polterte auf der Treppe. Sirius ergriff die Hand seiner jüngsten Cousine. „Komm wir müssen uns verstecken“ Er öffnete die Schranktür und zog Narcissa mit sich. Es war dunkel als die Tür hinter ihnen zufiel. „Siri...“ „Psst!“ herrschte er seine Cousine an. Ihre schmalen Finger klammerten sich noch etwas fester an seine Hand. Es roch nach dem alten Parfüm von Irma, deren Kleider sich um sie schmiegten. Mit einem unangenehmen quietschen öffnete sich die Tür. Sirius drängte seine Cousine etwas weiter in den Schrank, bis sie plötzlich einen Schritt ins leere traten. Ein spitzer Schrei entwich Narcissa während ihrem Fall. Schützend zog Ihr Cousin sie eng an sich. Mit einem poltern kamen die beiden Kinder auf dem kalten Boden auf. „Sirius?“ schluchzend hielt sich Narcissa ihr Knie, es schmerzte. „Alles okay Cissy? Das war ja krass...eine geheime Falltür in Oma Irmas Schrank.“ der Junge stand auf und tastete seine Umgebung ab. Es war stockdunkel. Die Wände waren kalt und glatt, es gab keine Chance hinauf zu klettern. „Hab ich dich“ grinste Bellatrix ihre Schwester an. Andromeda kroch darauf unter dem Bett hervor und klopfte sich den Staub vom Kleid. Regulus stand hinter seiner ältesten Cousine mit verschränkten Armen. Er war nicht glücklich darüber von einem Hauself verraten worden zu sein. „Ich habe keine Lust mehr“ beschwerte sich Regulus. „Wir müssen aber noch Sirius & Cissy finden“ darauf bestand Andromeda. Die drei Kinder entschieden sich aufzuteilen und zu suchen. „Heeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeey! WIR SIND HIER UNTEN!“ schrie Sirius den Schacht nach oben. Es gab keinen Ausgang, außer den Weg zurück in den Schrank. Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. „Ich habe Angst“ flüsterte Narcissa, die aufgehört hatte zu weinen. „Keine Sorge, wir sind hier bald raus. Komm kletter auf meine Schultern.“ schlug Sirius vor. Sie schüttelte den Kopf, was er allerdings nicht sehen konnte. „Mein Knie tut weh“ wiederholte das Mädchen und spürte dann die Hand ihres Cousins auf ihrem Bein. Er strich kurz darüber. „Du blutest... ich versuche hochzuklettern“ beschloss Sirius. Die Wand war zu glatt, es gab keine Möglichkeit aus diesem Gefängnis auszubrechen. Wenn sie Alt genug gewesen wären. Ja, dann hätten sie Magie benutzen können. Andromeda erinnerte sich daran. Wie Narcissa geweint hatte, nach Stunden hatten sie Sirius und sie aus dem Schacht befreit. Erst mit Hilfe der Erwachsenen hatten sie die beiden Kinder wieder gefunden. Ihre Eltern hatten geschimpft, natürlich wurde hauptsächlich Sirius zur Verantwortung gezogen. Er war der Junge gewesen, zwar jünger aber ein Junge. Narcissa hatte immer eine Sonderstellung in der Familie genossen. Andromeda hatte es ihrer Schwester auch immer gegönnt. „Dromeda du bist wach?“ murmelte Ted der sich zur Seite drehte. Ihr Ehemann, der Mann für den sie ihre Familie aufgegeben hatte. Sie lehnte sich über ihn und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Ihre sorglosen Kindertage waren längst vorbei. Sie stieg aus dem Bett um in das Nebenzimmer zu schleichen. Mit tiefen Atemzügen schlief dort ihr wertvollster Schatz. Bei jedem Ein- und Ausatmen veränderte sich die Haarfarbe ihrer kleinen Nymphedora. Bald war ihr dritter Geburtstag. Sie setzte sich an das Bett ihrer Tochter und sah ihr beim schlafen zu. Irgendwann sollte sie in einer besseren Welt Leben, ohne Vorurteile gegenüber Muggelstämmigen. Ohne Hass und Gewalt, dafür kämpfte ihr Cousin beim Orden des Phönix. Ab und zu sah sie noch Sirius. Er besuchte sie, denn er war zurecht um ihre Sicherheit besorgt. Bellatrix dagegen hatte sich offen Voldemort angeschlossen, sowie Regulus. Ein tiefes Durchatmen lies Nymphedoras Haare in einem silbrigen blond erscheinen. In diesen Momenten ähnelte sie ihrer Schwester Narcissa so sehr das es Andromeda schmerzte. Sie gab dem kleinen Bündel noch einmal einen Kuss. Jeder hatte eine klare Stellung bezogen, nur Narcissa hang in der Schwebe. Sie war die Frau von Lucius Malfoy, Andromeda wusste welche Seite er vertrat. Aber um Narcissa war es still geworden. Ob sie das dunkle Mal trug konnte sie nicht sagen. Still saß sie neben ihrem kleinen Mädchen. Plötzlich klopfte es an die Tür, im nächsten Moment apparierte ein Mann in schwarzen Mantel vor sie. Instinktiv ergriff sie ihren Zauberstab. Der Stupor lag schon auf ihren Lippen, bevor sie den Mann erkannte. Er streckte seine Finger nach Nymphedora aus und nahm sie auf den Arm. „Wecke Ted. Ihr müsst sofort von hier verschwinden!“ „Sirius was?“ „SOFORT!“ schrie ihr Cousin sie an. Die kleine Nymphedora blinzelte schwach. Ohne ein weiteres mal nachzufragen rannte Andromeda zu ihrem Mann. Er war wach und hielt seinen Zauberstab bereit. Sie hatten gewusst das es irgendwann soweit kommen würde. Die Erwachsenen hielten sich aneinander fest und apparierten. Im Nachthemd ohne jegliches Hab und Gut standen sie in der Zentrale des Orden des Phönix. „Geht es euch gut?“ Remus Lupin nahm Sirius die kleine Nymphedora ab. „Sie haben herausgefunden wo ihr wohnt... tut mir Leid, ihr müsst euch ein neues Versteck suchen!“ erklärte Sirius seiner Cousine. Sie spürte wie sie zitterte. „Bellatrix ist es egal ob wir sterben...oder Sirius?“ sie konnte ihre Tränen nicht zurückhalten. Ted nahm sie in die Arme um sie zu beruhigen. „Nein. Sie will das wir Blutsverräter sterben.“ verkündete Sirius ihr die Wahrheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)