Flüche, Hundeblut und Bannsiegel von CheyennesDream (Kagome & Inu no Taisho, Inuyasha & OC) ================================================================================ Kapitel 14: Takashis Rache -------------------------- Kapitel 13 - Takashis Rache ... stelle dich der Gegenwart ... Im Laufe des Gespräches stellte sich heraus, das Yosou als Geist nicht mehr über seine gesamten Erinnerungen verfügte. Einiges fiel im spontan ein ohne Zusammenhang. Er versuchte dennoch sein bestes und ließ sich das Siegel genau beschreiben. Tief in seinem Inneren erwachte eine Ahnung. Vielleicht konnte er zur Lösung beitragen, obwohl ihn nicht mehr als Gedankenblitze ereilten. Er wünschte sich mehr Wissen zurück, um sein früheres Leben als Magier nachvollziehen zu können. Es gab da ein Geheimnis, das nur er glaubte, zu kennen und es hatte mit dem Artefakt zu tun. Jetzt verspürte er den Drang, sich zu rechtfertigen. Deshalb teilte er es den Anderen mit, sprach aber nur seinen ehemaligen Fürsten direkt an: "Vergebt mir Herr! In meinen Gedanken herrscht eine große Leere. Die 1000 Jahre Schlaf haben viel Wissen in den Hintergrund gedrängt. Dennoch bin ich optimistisch, dass ich eine Lösung finde." Da dies ein bekannter Nebeneffekt war, hatte Taro sich auch nicht auf seine Hilfe verlassen. Immerhin bannte der Magier seine Macht und nicht seine Erinnerungen in dem Juwel. Trotz allem gab es einen Punkt, den der alte Lehrer aufklären konnte. Nämlich was es mit dem Ort auf sich hatte, wo sie sich gerade befanden. So erzählte er nach Aufforderung: "Das ist praktisch ein Prüfungsort für Magierschüler. Deshalb gibt es diese ganzen Fallen, wobei die meisten recht harmlos sind und keineswegs das Leben eines Wesen bedrohen. Takashi wurde vom Rat der Magier zum Hüter ernannt, und sobald er seine letzte Prüfung absolviert hatte, sollte er hier seiner Aufgabe nachgehen, neue Schüler zu unterweisen und zu prüfen." Das erklärte, weshalb der Hundedämon die Suchenden mithilfe seines ersten Hinweises hierhergeschickt hatte. Er war für den Ort verantwortlich, kannte sich hier aus und konnte ihn für seine Zwecke nutzen. Zusammengesunken saß in der Zwischenzeit der kleine Floh auf einem der Felsen und grübelte nach. Obwohl Taro kein Wort geäußert hatte, fühlte er sich schuldig. Immerhin war es seine Aufgabe nach versteckten Fallen zu suchen. Nach einer ganzen Weile rief er leise: "Herr?" Sobald er die Aufmerksamkeit des Hundedämons gewonnen hatte, kam er ohne Umschweife auf sein Anliegen zusprechen: "Herr, ich schwöre euch, da war keine Falle. Ich habe den Ort gründlich untersucht." "Das glaube ich dir Myouga", sagte Taro. Zwar war der kleine Blutsauger feige aber sein Wissen und seine Zuverlässigkeit wusste er immer zu schätzen. Ihn traf keine Schuld, das stimmte. Er selbst übersah etwas. Er äußerte das sogar laut und bat um einen Moment Zeit, damit er nachdenken konnte. Aufgrund dieser Worte ging der ältere Fürst einige Schritte vorwärts, um sich in Ruhe den ganzen Vorfall noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Dabei trat er näher zu Kagome hin. Die junge schwarzhaarige Frau hatte sich auf den Boden gesetzt und hörte ruhig zu. Als nun Taros Blick auf sie fiel, erwiderte sie ihn. "Bist du verletzt?", fragte der Hundedämon. In der Höhle hatte sie das Gegenteil behauptet, doch was er nun sah, ließ ihn an den Worten zweifeln. Er kniete sich nieder, packte ihren Arm und betrachtete den weißen blutgetränkten Ärmel des Oberteils. Dann schob er den Stoff etwas beiseite, um die Haut nach Wunden abzusuchen. Verlegen entzog sich die Miko Inuyashas Vater. So gern sie die Berührung genoss, dies war der falsche Augenblick. Schnell wollte sie Inu no Taisho beruhigen. Dieser stellte das Offensichtliche selbst fest: "Du hast dir mein Blut über den Arm geschüttet." Er erhob sich daraufhin wieder. Kagome tat es ihm nach und erklärte: "Als mich die Fledermaus streifte, ließ ich die Fackel fallen. Beim wieder aufheben, habe ich das Gefäß schief gehalten, dabei ist das Blut auf den Ärmel gekommen und zu Boden getropft." Mit keiner Gefühlsregung verriet der Daiyoukai, was ihm im nächsten Moment einfiel. Stattdessen sprang er mit einem Satz zu einer am Boden liegenden Fackel, hob sie auf und entzündete sie im nächsten Moment. Dann eilte er blitzschnell in das Innere der Höhle. Da Myouga geistesgegenwärtig auf seine Schulter sprang, begleitete der Blutsauger den Fürsten. Dann stand Taro vor dem Abgrund und schaute in die Tiefe. Mithilfe seiner guten Augen, unterstützt durch das Licht der Flamme, sah er unten, etliche Shaku entfernt, unzählige Spitzen. Jeder, der dort hinuntergestürzt wäre und sich nicht das Genick gebrochen hätte, wäre spätestens durch die scharfen speerähnlichen Lanzen zu Tode gekommen. Myouga verließ die Schulter des Dämons und hüpfte nach vorn, auf die Hand, die die Fackel hielt. Dann betrachtete er Inu no Taisho lange. "Herr, ich kenne euren Blick. Ihr sorgt euch", gab er seine Feststellung dann kund. Ohne Antwort zugeben, wandte sich der Angesprochene um, ging hinaus ins Freie. Hier hatte er eine Frage direkt an den Geist des Magiers: "Die Höhlen, wie wurden sie angelegt?" "Ohje, ihr könnt Fragen stellen Herr", begann Yosou verlegen. "Dies geschah vor vielen Jahrhunderten, noch vor meiner Geburt. Einige sind natürlich, andere wurden mit Magie erschaffen. Wie bereits erwähnt, sollte das ein geheimer Ort für Prüflinge werden. Es wundert mich, weil nach Takashis Ableben niemand anderes ernannt wurde. Eigentlich müsste es hier einen Hüter geben." "Wenn dieser gestorben ist, ohne dass die anderen davon erfuhren?", vermutete Kagome jetzt. "Oder der Ort wurde einfach vergessen. So etwas ist doch nicht zum ersten mal Geschehen", warf Saya, der Geist der Schwertscheide ein. Die Miko warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu, sodass er sich hinter Taro versteckte. Da der Magier weiter sprach, schwiegen die anderen dazu. "Alles ist möglich", stimmte Yosou zu. Dann erklärte er weiter: "Hier, wo wir gerade stehen, sind die leichteren Prüfungsbereiche untergebracht, um so näher wir zur Mitte hingehen, um so schwieriger sollten die Aufgaben eigentlich werden." "Dennoch sind alle Fallen magischer Natur oder?", hatte Taro die nächste Frage. "Ja", antwortete der Geist des ehemaligen Magiers schlicht. Er sah den älteren Lord an und fragte: "Worauf wollt ihr hinaus Herr?" Es war jedoch die schwarzhaarige Frau, die antwortete: "Hundeblut. Die Falle wurde speziell für denjenigen angelegt, der das Siegel sucht." "Und sie wird nicht die Letzte sein", gab Taro zu bedenken. Er sah sich die steilen Wände an. Der Pfad, der in der Mitte weiter in die Felsen hineinführte, zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er ging näher dorthin und streckte seine Sinne aus. Er folgte seiner Ahnung und spürte plötzlich etwas, das nicht hierher zu passen schien. Doch auch Kagome nahm etwas wahr, das sich von der magischen Energie unterschied. Laut äußerte sie: "Da vorn ist etwas Dämonisches. Es muss gewaltig sein." "Es ist sicherlich eine weitere Falle", gab der silberweißhaarige Hundedämon seine Vermutung kund. Er zögerte, setzte dann einen Schritt vorwärts, nur um erneut stehen zu bleiben. "Hundeblut", murmelte der Dämon. Takashis Handlungen ergaben einen Sinn. Offenbar sah der Magierschüler voraus, dass es Taro sein würde, der sich auf den Weg begab die andere Hälfte des Siegels aufzuspüren. Hundeblut, nicht weil der Schüler selbst ein Hundedämon war, sondern weil er, diese Falle vorbereite. Er drehte sich zu den anderen um und sah sie lange an. Kagome, die Gefährtin seines Sohnes, Myouga, den kleinen Floh, der ihm immer ein treuer Begleiter gewesen war. Danach blickte er zu seiner Schulter, wo die Hüter seines neuen Schwertes saßen. Er durfte ihnen die Wahrheit nicht vorenthalten und konnte auch nicht die Gefährlichkeit des Unternehmens verschweigen. Kagome zurückzulassen war ihm beinahe unmöglich, da er durch Hisas Fluch an sie gebunden war. Dennoch gab es nur einen Weg, er musste sich der nächsten Hürde stellen. So weihte er seine Begleiter ein: "In dieser Höhle ist vermutlich der nächste Hinweis. Doch es gibt noch etwas, eine wilde Bestie. Diese Viecher sind nicht intelligent, sondern gehorchen nur ihren Instinkten. Sie wurden gezüchtet und speziell auf Hundedämonen abgerichtet. Sobald sie den Geruch von Hundeblut wahrnehmen, egal wie schwach er ist, verfallen sie in Raserei. Nichts kann sie dann aufhalten." Es war nur ein huschende Bewegung, die Taro aus seinen Augenwinkeln heraus entdeckte. Doch er reagierte blitzschnell und griff zu. Dann hielt er sich den zappelnden Blutsauger dicht vor das Gesicht und sah ihn eindringlich an: "Jetzt ist nicht die Zeit das Weite zu suchen. Ich werde die Hilfe aller brauchen. Der Bestie ist nicht beizukommen, es sei denn, wir überlisten sie." "Ein Winzling wie ich ist da sicherlich keine große Hilfe. Am besten ich mache mich auf den Weg und hole Verstärkung", schlug der Floh vor. Doch seine Bitte wurde abgelehnt: "Myouga du wirst bleiben!, befahl Taro ihm. Yosou dachte angestrengt nach, es fiel ihm aber nichts ein. Deshalb erklärte er dem Lord: "An so ein Untier erinnere ich mich nicht." Was es damit auf sich hatte, erfuhren sie sofort: "Die Ereignisse liegen beinahe 3000 Jahre zurück. Damals war ich selbst noch ein junger Welpe, als ich so einem Wesen begegnete. Es griff meinen Großvater an, tötete ihn und verletzte mich schwer. An den eigentlichen Kämpfen nahm ich nicht teil, sondern ich kenne nur den Bericht meines Vaters. Er war an ihrer Vernichtung beteiligt. Viele Dämonen starben in dem Kampf. Den Letzten und stärksten konnten sie nicht besiegen, sondern ihn nur so sehr schwächen um ihn in einer Höhle versiegeln. Ich vermutete, es ist dieser Ort. Indem wir mein Blut hier verteilten, haben wir ihn bereits geweckt. Wenn tatsächlich der nächsten Hinweis dort drin ist, werden wir den Kampf aufnehmen müssen." "Sobald ihr die Höhle betretet, werdet ihr sterben", warnte der Floh seinen Herrn. In der Zwischenzeit überlegte Kagome fieberhaft. Sie betrachtete ihren Bogen und hatte plötzlich eine Idee. Dies teilte sie mit: "Wir könnten eine Pfeilspitze in dem Blut tränken und ich schieße ihn in den Eingang hinein. Wenn es funktioniert, locken wir den Dämon hoffentlich heraus." Taro warf ihr einen Blick zu und erlaubte dann: "Tu es! Es ist ein Versuch wert." Danach wandte er sich direkt an Sayas Geist: "Schütze Kagome mit deinem Bannkreis, während ich die Bestie besiege!" Deutlich sah der Hundefürst der menschlichen Frau an, dass sie einen Einwand hatte. Sie wollte Taro nicht allein gegen das Monster kämpfen lassen. Sie hatte große angst um ihn. Vor allem, wie konnte sie seinen Söhnen später gegenübertreten und ihnen vom Tod ihres Vaters berichten, den sie gerade erst wiedergewonnen hatten. Nachdenklich sah der Daiyoukai sie an und zögerte einen Moment. Dann trat er zu der Schwarzhaarigen, hob ihr Kinn etwas an, um ihr genau in die Augen schauen zu können. "Mir wird nichts passieren", meinte er zuversichtlich, um der Miko ihre Sorgen zu nehmen. Danach tat er etwas Überraschendes. Er beugte sich etwas vor und küsste Kagome sanft auf die Stirn. "Seid vorsichtig!", murmelte sie leise, nur für Taro hörbar. "Das werden ich", versprach er ebenso leise, streichelte der jungen Frau über die Wange und drehte sich dann um. Gleichzeitig zog er sein neues Schwert, überreichte die Schwertscheide der Schwarzhaarigen ohne sie anzusehen. Laut bat er dann: "Ich bin soweit, du kannst schießen." Die Miko tat es, zielte sorgfältig und ließ dann den Pfeil von der Sehne schnellen. Da sie ziemlich treffsicher war, verschluckte die Dunkelheit hinter dem Eingang den Pfeil alsbald. Gleichzeitig zerstörte es den Bann um die Höhle. Nur wenige Augenblicke später erschallte ein schmerzerfülltes, zorniges Brüllen aus dem Inneren. Die fühlbare dämonische Energie stieg weiter an und erneut schrie die Bestie, diesmal in einem tiefen dunklen Ton, der die ganze Umgebung vibrieren ließ. Kagome überkam ein unbehagliches Gefühl, Schauer liefen ihr über den Rücken und sie kauerte sich nieder, um ihre Ohren zu zuhalten. Wie es ihm befohlen wurde, errichtete Saya einen Bannkreis, indem sich auch Myouga sicher wähnte. Währenddessen ging Taro näher zu dem Ungetüm hin, wandte sich gleichzeitig ein wenig zur Seite, da sich hier eine breitere Fläche befand. Sollte sein Schwert nutzlos sein, konnte er sich in seine wahre Gestalt verwandeln. Dann stampfte die Bestie aus der Höhle heraus, sah sich um, schnüffelte gleichzeitig. Es hatte Blut eines Hundedämons in der Nase, was ihn noch anstachelte. Das Wesen besaß zwei Köpfe, war ein Zwischending von Hund und Drache. Sein Körper war schlank und kurz. Zum Erstaunen aller war das Wesen sogar kleiner als Kirara in ihrer dämonischen Gestalt. Das sollte gefährlich sein? Sobald Taro zum ersten Mal eine dämonische Attacke, in Form eines dunkelblauen Energiedrachen auf dieses Etwas geworfen hatte, änderte sich die Luft um sie herum. Das Untier brüllte für alle unangenehm und dann fing die Sicht an, zu zitterten, als ob die Luft flimmerte. So etwas kannte Kagome nur von sehr heißen Tagen, an denen die Sonne stark vom Himmel herab brannte. Die Attacke des Hundedämons verschwand, bevor sie die Bestie erreichte, der energieförmige Drache wurde förmlich aufgesaugt. Wie es schien, wurde das Ungeheuer dadurch noch stärker. Denn plötzlich wuchs seine Größe mächtig an. Bald überragte sie den Daiyoukai, der sich keine Pause gönnte, sondern sich ebenfalls verwandelte. Sobald beide Wesen ihre wahren Gestalten angenommen hatten, erkannte Kagome, das Untier war noch eine Spur großer als der Lord. Mit jedem Schritt, den es tat, zerbrachen die Felsen unter seinen dicken Tatzen. Es zertrat nicht nur Felsen und füllte Hohlräume, sondern der ganze Boden wurde erschüttert. Mehrmals schwankte er so stark, das Kagome fast ihr Gleichgewicht verlor. Da die beiden Wesen so groß waren, alles überragten, konnte sie dem Kampf von ihrer Position aus mühelos folgen. Schon fletschte das Untier die Zähne und stürzte sich auf den Hund. Immer wieder griffen sie sich gegenseitig an, wichen aus, nur um sich erneut aufeinander zu stürzen. Ein paar Mal wurde Taro in die Seite oder seine rechte Flanke gebissen, doch er teilte ebenso aus. Hilflos musste die Miko dem blutigen Kampf zusehen. Je mehr Hundeblut floss, um so wilder wurde die Bestie und somit erwiesen sich Taros Warnungen als wahr. Doch dann änderte der ehemalige Fürst seine Strategie. Anstatt anzugreifen, lockte er das Ungeheuer fort, tiefer zwischen die Felsen. Denn er hatte deutlich gemerkt, wie das Wesen mehrmals einen seiner Köpfe in die Richtung drehte, wo sich Kagome befand. Vermutlich drang aus dieser Richtung der Geruch des eingetrockneten Blutes. Am Anfang ging der Plan des Daiyoukai auf, dann folgte es seinem Gegner nicht mehr, sondern blieb stehen und witterte. Myouga sprach das offensichtlich ängstlich aus: "Es hält uns für leichtere Beute." Die Miko reagierte nicht, da sie dieses mörderische Ungetüm betrachtete. Als es zum ersten Mal aus der Höhle kam, steckte ihr Pfeil noch in der Seite des Wesens. Vielleicht war es gegen dämonische Energie immun, aber spirituelle Kräfte schienen es zu schwächen. Sie konnte nur hoffen, dass ihr Plan aufging. Deshalb bat sie den Floh: "Hole dir frisches Blut von Taro und verwirre die Bestie, lenke sie ab!" Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, verließ sie selbst den Bannkreis und ging fort. Sayas Einspruch verhallte ungehört. Sobald der Hundefürst mitbekam, dass er nicht länger von Interesse war, blieb er stehen und verwandelte sich in seine menschliche Gestalt zurück. Das Ungeheuer beobachtete er genau, bekam trotzdem Myougas Auftauchen mit. Der kleine Blutsauger sprang danach zu dem Ungetüm, umkreiste es mehrmals, indem er von Felsen zu Felsen sprang, und lockte es dann in eine neue Richtung, welche optimal für Kagome war, damit sie ihren Pfeil abschießen konnte. Der Plan ging auf und Taro nutzte die Ablenkung ebenfalls, um sein Schwert zu erreichen. Vielleicht konnte die Magie des Schwertes nichts ausrichten, dennoch besaß es eine scharfe Klinge, mit der er anzugreifen gedachte. Sehr zu ihrer Freude beobachtete die Schwarzhaarige, wie ihr Pfeil wirkte. Vor Schmerz brüllend blieb das Wesen stehen, sah an sich herab, dorthin wo die läuternde Spitze im Fleisch steckte. Als die Bestie den Pfeil entfernen wollte, fingen seine Finger an, leicht zuqualmen. Dann spürte es einen schmerzhaften Schnitt an seiner Seite, wirbelte herum und holte aus. Der Schlag traf den Dämon mit voller Wucht, er wurde fortgeschleudert und blieb reglos liegen. Indessen nutzte die Miko den Moment und ließ ihren nächsten Pfeil genau in die Schwertwunde gleiten. Danach rannte sie zu Taro hin mit den schlimmsten Befürchtungen. Der Lord war aber nur einen Moment benommen und schüttelte sich nun ein wenig. Da erreichte ihn die junge Frau schon und schlug ihm etwas vor. Bei unzähligen Kämpfen hatte sie mit Inuyashas Windnarben ihre Pfeilattacken erfolgreich kombiniert. Dies wollte sie jetzt ebenso versuchen. Weil der Hundedämon der Gefährtin seines Sohnes vertraute, war er einverstanden und wollte es riskieren. Er erhob sich, packte sein Schwert mit beiden Händen und konzentrierte sich. Mit Yosous Hilfe, anhand der Magie in dem Kristall konnte er die Macht noch verstärken. Sobald er den Drachen entfesselte, er auf das Monstrum zuraste, ließ Kagome ihren Pfeil von der Sehne schnellen. Die Energien verbanden sich und trafen das Ungeheuer wie einen Rammbock, warfen es zurück. Die ungeheure Kraft ließen die Felsen dahinter zersplittern. Jeden Augenblick rechneten alle damit, dass der Angriff wenig Erfolg versprechend abgelaufen war. Doch das Wesen verhaarte regungslos halb auf dem Rücken liegend. Erst ein schabendes Geräusch unterbrach die plötzlich eintretende Stille erneut. Als sich eine dicke, mit eisenbesetzte Speerspitze durch den Rücken des Ungetüms bohrte und vorn wieder heraustrat, blickten sich alle erstaunt an. Dann löste sich das monströse Wesen in seine Bestandteile auf und zerfiel zu Staub. "Das können unmöglich wir gewesen sein", kommentierte Kagome den Vorfall, nachdem sie sich von ihrer Überraschung erholt hat. "Das war Reiki, heilige Energie." "Eine sehr Mächtige noch dazu", stimmte ihr Taro zu. "Allerdings haftet sie nur an der Spitze, der Schaft ist ungefährlich für Dämonen." Sie gingen alle näher. Zwar war das blutrünstige Wesen verschwunden aber die Spitze der Lanze ragte noch immer aus dem Felsen. Hier hatte es eine Höhle gegeben, die durch die Wucht des Aufpralles zerstört wurde. Offenbar befand sich im Inneren eine Falle, bestehend aus dem mit läuternden Kräften versehenden Speer. Dadurch, dass die Wand verschwunden war, drang er ins Freie und direkt durch den Körper des Untiers. Es war der Magier, der nun sehr nah an der Waffe stand, sie eingehend betrachtete, dann laut äußerte: "Wenn mich meine Erinnerungen nicht im Stich lassen, es von diesem Exemplar kein Zweites gibt, dann ist die Anwesenheit der Speerspitze überraschend. Das Holz ist zwar verwittert aber wurde sicherlich erst nachträglich hinzugefügt. Doch wie kann Takashi in den Besitz des Artefakts gekommen sein. Dies ist völlig unmöglich. Der Magieschlund ...", hier unterbrach er sich und schaute seinen Lord verlegen an. "Magieschlund? Weshalb fällt mir der Begriff jetzt ein?", seufzte er und zuckte mit seiner rechten Schulter. Seine durchsichtige Gestalt huschte nervös umher. Nach einer Weile anstrengenden Nachdenken gab er auf: "Zwecklos Herr. Eines ist sicher. Der Einzige, der den Ort kennt, bin ich und Takashi hätte ich es niemals verraten. Dort sind Dinge, die nur in vertrauensvolle Hände gelangen dürfen." Taros Verletzungen waren nicht sehr tief, einige Bisse, ein paar Schnitte oder Kratzer. Umgehend heilte er sich selbst mit seiner Willensstärke. In diesem Kampf hatte er weniger Energie gebraucht als damals gegen Ryukotsusei. Sodass er über genug Reserven verfügte. Schon während der kurzen Atempausen zwischen seinen Angriffen hatte er seine Selbstheilung benutzt, weil so wenig wie möglich Blutgeruch in der Luft hängen sollte. Sobald sich nun die letzte Wunde geschlossen hatte, wandte er sich dem Geist des Magiers zu. "Dein Schüler war sehr vorausschauend und hat etliche Fallen vorbereitet. Diese Lanze war sicherlich ebenso für mich gedacht. Es ist eine Ironie, dass sie uns nun gerettet hat. Lasst uns nachschauen, ob der Kampf umsonst war oder wir etwas finden, das Hisa hilft", kaum hatte der ältere Hundedämon diese Wort gesprochen ging er zu der großen Höhle, genau in der Mitte des Platzes. Er betrat sie und ließ etwas von seinem Blut dort auf den Boden tropfen. Er brauchte nicht lange zuwarten, bis er einen zylinderförmigen Gegenstand fand. Sobald er den Inhalt aus dem Gefäß entnommen hatte, die Schleife, welche die beiden Stäbe zusammenhielt, öffnete, konnte er sie entrollen und dann las er den niedergeschriebenen Text. Danach ging er hinaus ins Freie, setzte sich auf einen der niedrigen Felsbrocken und starrte auf einen Punkt, der weit in der Ferne lag. Es verging viel Zeit, ohne das er eine Erklärung abgab oder sich rührte. Erst als Kagome zaghaft seine Hand berührte regte sich der Dämon wieder. Er sah die junge Frau an, zog sie plötzlich in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihren nach Kräutern duftenden Haaren. "Es sieht so aus, als ob ich mein Versprechen nicht halten kann", gestand der ehemalige Fürst. Er reichte der Miko die Schriftrolle und bat: "Lies selbst!" Eigentlich sollte sich Kagome aus der Umarmung lösen, doch sie drehte sich nur etwas, um ihre Hände freizuhaben. Das nutzte Taro aus und zog sie auf seinen Schoß, damit sie mit der einen Schulter seitlich an ihm lehnte. Dann sah er zu, wie die menschliche Frau seiner Aufforderung nachkam. Takashis Nachricht tropfte nur so von Genugtuung und Triumph. Wenn ihr diese Schriftrolle in den Händen haltet, werdet ihr meine Fallen überlebt haben. Wieder erwarten habt ihr auch das Ungeheuer besiegt. Ich stelle es mir bereits vor, wie ihr euch jetzt als Sieger fühlt und glaubt, gewonnen zuhaben. Deshalb seid nicht zu sehr enttäuscht. Es gibt einen Hinweis für euch, diesmal ist es mein Letzter. Die Reise endet hier, weil das Siegel an einem Ort versteckt ist, den nur ich kenne. Ihr seid ein Narr Lord Taro, wenn ihr glaubt, ich hinterlasse eine Nachricht, wie ihr Hisa befreien könnt. Sie gehört nur mir und niemand anders wird sie bekommen. Schon gar nicht euer halbmenschlicher Bastard Sohn. Takashi, Hisas einziger Gefährte Kagome ließ die Rolle danach sinken. Ihre Hände zitterten dabei leicht. Sollte wirklich alles umsonst gewesen sein, die Hoffnung endgültig versiegt? Es musste doch noch einen Ausweg geben. Um so länger sie darüber nachdachte, es fiel ihr nicht ein. Es gab noch einen weiteren Punkt in dem Schreiben. Betraf die Aussage des Magierschülers etwa Inuyasha, würde sie ihn tatsächlich an die blonde Dämonin verlieren? Wenn sie daran dachte, wie der Hanyou Hisa immer angesehen hatte. In ihr keimte der Verdacht das sich, da etwas anbahnte. Im nächsten Moment wurde sie sich ihrer eigenen Situation bewusst. Sie wurde von Taro im Arm gehalten und spürte seinen Blick auf sich. Deshalb drehte die Miko ihren Kopf und kam dabei dem Gesicht des Hundedämons sehr nahe. In ihrem Bauch fing es an zu kribbeln, die Spannung stieg und sie musste sich nur ein ganz klein wenig nach vorn beugen, um ... Sie schaffte es nicht ihren Gedanken bis zum Ende zubringen. Kagome spürte weiche Lippen auf den Ihren. Der Kuss begann ganz zaghaft und sanft, beinahe schüchtern. Diese Zurückhaltung hätte die Schwarzhaarige niemals von dem Lord erwartet. Er unterbrach den Kuss beinahe sofort wieder, rückte etwas von der jungen Frau ab. Der Dämon wusste selbst nicht, weshalb er plötzlich das Bedürfnis spürte, die Gefährtin seines Sohnes zu küssen. Es war falsch, aber er bedauerte es nicht. Dennoch würde dies nicht noch einmal vorkommen. Als ihm schon eine Entschuldigung auf der Zunge lag, erhob sich Kagome und ging einige Schritte fort. Sie machte einen zerstreuten Eindruck. Fahrig strich sie sich ihre Haare aus der Stirn und sah danach zu ihm zurück. Die junge Frau sprach gleich darauf aber es hatte nichts mit dem intimen Vorfall zutun. "Lord Taro, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Wir haben immer noch mehr als einen Monat Zeit. Meiner Meinung nach genug um eine Lösung zu finden", hier unterbrach sie sich kurz, sah zu den kleinen Geistern, welche verlegen den Himmel betrachteten und ihre Richtung bewusst mieden. Dann stellte die Miko mehrere Fragen: "Was ist mit dem Siegel? Können wir anhand seiner Herkunft bestimmen, wie wir es außer Kraft setzen? Wenn Yosou es sieht, erinnert er sich? Oder der von ihm erwähnte Magieschlund. Ich frage mich, ob es dort sein könnte." Der erwähnte Geist zuckte nur mit der Schulter. Doch Taro antwortete: "Der Begriff ist mir nicht geläufig. Doch meines Wissens nach besaß Yosou in der Nähe des westlichen Schlosses einen geheimen Zufluchtsort. Er erwähnte einmal beiläufig, dort würden viele magische Artefakte aufbewahrt." Deutlich sahen die Anwesenden, wie die Augen des Drachenmagiers größer wurden. Als Herrscher der Ländereien musste Taro viele Dinge wissen, was auf seinem Land vor sich ging. Der Hundedämon hatte schon früher viele Geheimnisse aufgedeckt. Weshalb Yosou sich jetzt gegen die Stirn klopfte und dann seine Erkenntnisse laut ausrief: "Sicherlich ist mir Takashi nachgeschlichen und hat so den Standort herausgefunden. Für wenige Momente konnte er sich unsichtbar machen. Wenn er den Standort kennt, dann konnte er die Spitze des Speeres entwenden und hier verstecken", erklärte ein wenig die Dinge, wenn es auch nur neue Vermutungen waren. Daraufhin erhob sich nun auch der silberweißhaarige Youkai mit den blauen Zeichnungen im Gesicht. Er bestimmte: "Dann wird unser nächstes Ziel die Residenz meines Sohnes sein. Zuerst jedoch sollten wir nachsehen, ob von unserer Ausrüstung noch etwas übrig ist. Einiges wird sicherlich nicht mehr zu gebrauchen sein." Mit einem neuen Ziel suchten sie die vorhin durch den Kampf zerstreuten Sachen zusammen. Viel war nicht mehr übrig. Fast Kagomes ganze Kleidung, ihre Heilmittel und einen Teil der Nahrung war von Trümmern begraben worden. Einige der Trinkgefäße durch Felsbrocken zerbrochen. Dennoch konnte sie einen Kimono noch benutzen und zog sich sofort um. Ihre Mikokleidung würde sie an einem der Bäche in der Nähe waschen, wo sie auch frisches Wasser in das Einzige ihr gebliebene Gefäß füllen konnte. Taro versprach ihr Wild zujagen, sobald sie den Berg verlassen hatten. Der Dämon nahm die junge Frau auf den Arm und bald eilten sie davon. Unten in der Ebene rasteten sie nur kurz und bis zum Einbruch der Nacht hatten sie schon ein ganzes Stück des Weges zurückgelegt. Kagome schlief bald in Taros Armen ein und merkte deshalb nicht, wie sie nachts sanft ins Gras gebettet wurde. Das gemeinsam Erlebte hatte sie noch näher zusammengebracht, vielleicht spürten sie beide den Ansatz einer aufkeimenden Liebe. Die junge Frau wusste nicht, was sich daraus entwickeln konnte und sie ahnte nicht, das Taro sich fest vornahm, es nie wieder, soweit kommen zulassen. ..tbc ... Kapitel 14 - Magisches Erbe Auf dem Weg in den Süden, zum westlichen Schloss, gerät Kagome in Gefahr. Zwischenzeitlich rückt die Lösung durch Yosous Familie näher ans Ziel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)