Flüche, Hundeblut und Bannsiegel von CheyennesDream (Kagome & Inu no Taisho, Inuyasha & OC) ================================================================================ Kapitel 15: Magisches Erbe -------------------------- In letzter Zeit brechen viele verunsicherte Autoren ihre Geschichten ab. Deshalb möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, das es bei mir nicht geschieht. Ich werde jede FF weiterschreiben und sie beenden. Persönlich finde ich es nämlich schade. Da steckt man Zeit und Mühe rein, um dann aufzugeben? Deshalb präsentiere ich euch ein weiteres Kapitel, welches hoffentlich Anklang findet. Ein wenig habe ich umgeplant, es hat aber nur Auswirkungen auf den Zeitfaktor. Ich hoffe das es nur eine Leserin gab, die einfach nicht mitbekommen hatte, das die FF hier eine Kagome & Papa Taisho FF wird. Meine ständigen Hinweise hat sie auch nicht mitbekommen? Das Paar ist doch deutlich in der KB ausgezeichnet oder? Viel Spaß beim Lesen! Yasuo -   Ruhiges Miki - Stamm Kapitel 14 - Magisches Erbe ... und schaue in die Zukunft! Nachdem Taro, die junge Frau ins Gras gelegt hatte, sammelte er ein wenig Holz und entzündete ein Feuer. Danach setzte er sich unweit von Kagome nieder, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen. Erneut dachte er nach. Abwechselnd kreisten seine Gedanken um Hisa und Takahashi, dann waren es Izayoi und sein jüngster Sohn. Jetzt wo sie sich auf dem Weg ins westliche Reich befanden, musste er auch an andere Wesen denken. Ami, seine erste Gefährtin und die Mutter von Sesshomaru. Wie sie wohl seine Rückkehr aufnahm und ob sie erfreut über seine Maßnahmen war. Hatte sie sich verändert, ließ sie hin und wieder Gefühle zu oder mimte sie immer noch die sorglose, unnahbare Dämonin wie einst. Bald würde er auf vieles eine Antwort bekommen. Myouga beobachtete heimlich seinen Herrn und nach einer Weile getraute er sich, ihn anzusprechen: "Oyakata-Sama", sobald er Taros Aufmerksamkeit besaß, fuhr er fort: "Mich beschäftigt eine Frage." Es falsch verstehend unterbrach dieser den kleinen Blutsauger: "Weshalb ich Kagome geküsst habe? Ein Lord muss sich nicht vor einem kleinen Berater rechtfertigen." Diese strengen Worte unterstrich der Dämon mit einem warnenden Blick. Der Floh schien etwas zu schrumpfen, war jedoch tapfer genug, um erneut anzufangen, weil er unbedingt etwas wissen wollte: "Herr, ich ..." "Ich habe deine Dienste immer sehr geschätzt. Nur aus diesem Grund bekommst du deine Antwort. Der Kuss passierte einfach und er hat keine Bedeutung. Dennoch fühle ich mich nicht schlecht dabei. Kagome ist ...", erläuterte Taro, hörte aber abrupt auf, da er nicht wusste, wie er seine Bewunderung für die junge Frau beschreiben sollte. "... etwas Besonderes", half ihm Myouga aus der Klemme. Dieser Kuss schien seinen Herrn sehr zu beschäftigen und deshalb verschob der Floh sein eigentliches Anliegen auf später. "Einmalig, mutig und nach menschlichen Maßstäben innerlich stark", wurde der Youkai dann genauer. "In ihrer Nähe fühlt man sich wohl und sie versprüht Zuversicht, steckt einem mit Hoffnung an. Sie akzeptiert jeden sofort, wie er ist." "... und sie liebt euren Sohn", flüsterte der kleine Floh kaum hörbar. Obwohl er es vernommen hatte, erfolgte von seinem Herrn nicht sofort eine Erwiderung. Stattdessen betrachtete Taro die Schlafende. Er fasste dann einen Entschluss, gab ihn gleichzeitig mit seiner Vermutung bekannt: "Offensichtlich ist sie nicht glücklich. Das werde ich meinem Sohn sagen. Was immer zwischen den beiden steht, sollte aus der Welt geschafft werden. Entweder nimmt er sie endlich zu seiner Gemahlin oder er findet in mir einen ernst zu nehmenden Mitbewerber um ihre Gunst." "Woher nehmt ihr die Gewissheit, Herr", ließ Myouga nicht locker. Er war so lange für Inuyasha verantwortlich, wusste, was dieser durchgemacht hatte. Wenn jetzt sein Vater ihm auch noch die Gefährtin nahm. Nicht auszudenken, was dann passierte. Der ehemalige Fürst der westlichen Länder begründetet seine vorhergehenden Worte und teilte seine Beobachtungen mit: "Wenn sie aus der Vergangenheit berichtete, zeigte sich auf ihrem Gesicht ein verträumtes Lächeln. Doch sobald es um die Gegenwart geht, ändert sich ihr Ausdruck. Kagome wirkt plötzlich traurig, unsicher." Myouga seufzte und bestätigte: "Obwohl ihr sie erst kurz kennt, ist es euch aufgefallen? Leider stimmt es. Die erste Zeit nach ihrer Rückkehr war alles anders. Damals war Kagome noch nicht so ernst, wie heute, sondern lächelte fast den ganzen Tag. Ihre Veränderung hat nichts mit dem Fluch zutun, da mir die Anzeichen bereits früher auffielen. Sie ist nicht die Einzige. Inuyasha erlebt vermutlich dieselbe Phase des Zweifels." "Dann ist die Sache ernster als angenommen. Sie versuchen es beide zu vertuschen, verbergen es sogar voreinander?", fragte der silberweißhaarige Youkai. "Ich fürchte, so ist es", stimmte der Blutsauger zu. Aufgrund dieser Aussage seines kleinen Beraters schwieg Taro einen Augenblick. Unwillkürlich musste er an seine eigene Vergangenheit denken. Wie oft hatte er mit seiner Gemahlin Ami sprechen wollen, ihr seine Empfinden versucht zu offenbaren. Immer wieder kam etwas dazwischen. Ihre gemeinsame Zeit wurde immer rarer und so flüchtete sich Sesshomarus Mutter in die Einsamkeit, zog sich mehr und mehr von ihm zurück, da sie offenbar unter falschen Annahmen litt. Erst als er ein Gespräch zwischen ihr und Isamu hörte, begriff er, welche Fehler er begangen hatte. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte er schon Izayoi getroffen. Enttäuscht, weil Ami einem anderen Dämon zugetan war, blieb er in dieser einen verhängnisvollen Nacht im Wald, verführte die menschliche Prinzessin und fand bei ihr etwas, was er lange vermisste. Erst jetzt begriff er die ganze Tragweite der Situation. Deshalb gab er eine Äußerung von sich: "Gefährten sollten keine Geheimnisse haben." Daraufhin legte Myouga seinen Kopf etwas schief, setzte sich etwas anders hin, blieb seinem Herrn aber eine Antwort schuldig. Der Hundedämon sagte noch und diesmal wusste der Blutsauger, dass es Taro damit ernst war: "Sobald wir mit meinem Sohn zusammentreffen, werde ich darauf bestehen, dass die Situation zur Sprache kommt. Eines kann ich dir versprechen, wenn ich Kagome beschlafe, dann ist sie meine Gemahlin und nicht meine Konkubine!" Damit stand der Lord auf, flüsterte erklärend: "Es nähern sich Dämonen, bestimmt haben sie unser Feuer gesehen", danach verschwand der silberweißhaarige Youkai in den Schatten der Nacht. Da Taros Aufmerksamkeit nicht mehr Kagome galt, sondern er sich während des Gespräches Myouga zuwandte, entging es dem Dämon, wie die junge Frau aufwachte. Somit bekam sie einen Teil des Gespräches mit, es waren eigentlich nur Bruchstücke. Deshalb versuchte die Miko angestrengt zu lauschen, weil sie unbedingt mehr erfahren wollte. Als sie sich auf die andere Seite drehte, verstummten die Sprecher kurz. Deshalb gab die junge Frau vor gleichmäßig zu atmen, damit Taro glaubte, sie schlief wieder. In Wirklichkeit dachte sie über den Teil, den sie hörte nach und ihre Gedanken schweiften ebenso zu Inuyasha. Der Hanyou hatte sich vor ihrer Abreise, seit er die Höhle verließ, merkwürdig benommen, war während ihres Zusammensein besitzergreifender als jemals zuvor. Dennoch hatte sie schon länger den Eindruck gewonnen, er war nie richtig bei der Sache, wenn sie intim miteinander wurden. Manchmal fragte sie sich, ob diese gemeinsamen Nächte von seiner Seite her, eher nur noch seinem Plichtgefühl entsprangen. Um so länger sie darüber nachdachte, Inuyasha hatte sich schon vor längerer Zeit von ihr entfernt und er distanzierte sich weiter. Noch geschah es nicht körperlich aber geistig. Sie sehnte sich jedoch nach den Zärtlichkeiten ihres Hanyou, den Liebkosungen seiner Hände und das Gefühl von ihm beschützt zu werden. Die erste Zeit hatte sie mühsam versucht herauszufinden, was los war und durch intime Nähe die Kluft überwinden wollen. Oft genug reagierte ihr Gefährte leicht mürrisch, obwohl er es meistens verbarg. Seit sie mit Taro die Reise angetreten hatte, schlich sich gelegentlich bei ihr der Gedanke ein, ob sie ihr Glück auch mit einem anderen Wesen finden könnte. Nachdem was sie gerade mit anhörte, gingen ihre Gedanken weiter und sie fragte sich, ob Taro ihr diese Dinge nicht ebenso schenken konnte. Es erklärte allerdings nicht, weshalb sich ihr Gefährte so verhielt. Nach einer Weile versuchte die schwarzhaarige Frau wieder einzuschlafen. Plötzlich fuhr sie abrupt hoch, denn sie hatte eine Eingebung. Sie glaubte nun, Inuyashas Gründe zu kennen. Hatte es nicht nur etwas mit dem innerlichen Drang zu tun, wie er es manchmal behauptete? Könnte es möglich sein, es gab noch einen Grund? Kagome zog ihre Beine an, legte ihren Kopf auf die Knie und starrte in die Flammen. Offenbar hegte der Hanyou die Befürchtung, nachdem er schon Kikyou zweimal verlor, das ihm auch Kagome wieder genommen wurde. Wollte er sich deshalb nicht so stark an sie binden, damit er ihren Verlust leichter verkraften konnte? Sicherlich lag es an dem Brunnen, da er sie beide schon einmal getrennt hatte. Glaubte Inuyasha an diese Möglichkeit, würde es wieder passieren? Unwillkürlich griff Kagome zu der Kette, die sie unter ihrer Kleidung trug. Sie gab ihr auch in diesem Moment Hoffnung, obwohl sie das Geschenk eines ihr völlig Fremden war. An dem Tag, an dem sie den Anhänger überreicht bekam, öffnete sich der Brunnen wieder. Sie hatte in den letzten Jahren kaum an diesen Unbekannten, den Besucher im Tempel gedacht. Jetzt, bevor sie weiter grübeln konnte, raschelte es leise im Unterholz und nur wenig später kam Taro zurück. Als der silberweißhaarige Lord Kagome wach und in sitzender Position vorfand, riet er: "Schlaf noch ein wenig. Die Gegend ist wieder sicher." Tatsächlich fiel sie nicht lange danach in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Dass an der Grenze zum westlichen Reich ihr Gefährte ebenso wach war und gerade an sie dachte, konnte Kagome nicht ahnen. Inuyasha hatte die Nähe der Höhle anfänglich gemieden. Doch nur mit Kirara als Begleitung wurde es ihm mit der Zeit langweilig. Die Katze hörte ihm zwar zu, aber als Antwort erfolgte höchstens ein leises Mauzen. Deshalb suchte der Hanyou hin und wieder den Eingang der Höhle auf, wechselte ein paar belanglose Worte mit Hisa. Nach einigen Tagen spürte Inuyasha eine größere Schaar Dämonen aus dem Westen herannahen. Misstrauisch beobachtete er die Gruppe und bald stellte er zu seiner Erleichterung fest, dass es sich fast ausschließlich um Hundedämonen, vermutlich um die Krieger seines Bruders handeln musste. Sie platzierten sich in der Ebene oder im Wald, weit entfernt von der Lichtung, in einem lockeren Kreis, der die Gegend umfasste. Der Anführer der Soldaten kam näher und versetzte Taros Sohn nicht nur allein durch sein Aussehen in Erstauen, sondern auch durch einen Geruch, der ihm anhaftete. Nicht einen Blick warf der Fremde zu ihm, sondern er tat eher, als wäre er Luft. Deshalb schrie Inuyasha: "Heh! Was soll das? Bleib stehen!" Seine Worte verhallten unerhört, deshalb setzte er sich schnell in Bewegung. Normalweise hatten Dämonen ihm immer Worte der Verachtung entgegen geschleudert, doch dieser Soldat benahm sich anders. Yasuo, der Enkelsohn des verstorbenen Drachenmagiers bekam mit, wie die goldenen Augen seine Gestalt musterten. Dennoch ging er unbeirrbar weiter und blieb erst unmittelbar vor dem Bannkreis stehen, der Hisas Höhle verschloss. Seine Absicht mit der Dämonin zusprechen, wurde vereitelt, da ihm der Blick in das Innere von Inuyasha verwehrt wurde. Denn dieser sprang im letzten Moment in den Weg, seine Hand am Griff von Tessaiga. Der Hanyou gab gleichzeitig ein leises warnendes Knurren ab. Dies diente als Sicherheitsmaßnahme, da der Gruppenführer die linke, drachenähnliche Klaue auf dem Griff seines eigenen Schwertes ruhen ließ. In der Rechten, eher menschlich aussehenden Hand hielt dieser eine scharfe zweischneidige Axt.  Dessen Haare waren goldbraun, ebenso die Hundeohren auf seinem Kopf. Obwohl die Linke wie eine bräunlich geschuppte Drachenklaue aussah, gab es fünf Finger. Nun so nah schnüffelte Inuyasha und öffnete dann seinen Mund, als ihm der Neuankömmling zuvorkam: "Ich bin kein Hanyou, wie ihr, Prinz Inuyasha. Falls ihr euch wundert, dass ich eurem verehrten Bruder diene ...", hier unterbrach er sich, blickte mit seinen saphirblauen, intensiv leuchtenden Augen auf den Hundehalbdämon, lächelte ein wenig und fuhr mit seiner Erklärung fort: "Ich bin der Enkelsohn des mächtigsten Zauberers, der je dem westlichen Reich unterstand. Meine Kräfte reichen bei Weitem nicht an die meines verehrten Großvaters heran." Mit einer Deutung seines Kopfes zu den anderen Kriegern am Waldesrand sprach er weiter: "Dennoch genoss ich immer ein gewisses Maß an Ansehen und etliche fürchten sich vor mir. Vermutlich sah Lord Sesshomaru deshalb nie einen schwachen Hanyou in mir." Der Silberweißhaarige betrachtete den Soldat genauer, nun mit einer leichten Bewunderung, obwohl er noch ein wenig Zweifel hegte. Welche er nun in Worte kleidete: "Du musstest dir also nie Sesshomarus Respekt verdienen? Wir reden doch von ..." Inuyasha stoppte sich und stellte dann eine andere Frage: "Wenn du kein Hanyou bist, was dann? Immerhin riechst du nicht nur nach Mensch, sondern auch wie ein Hundedämon. Meinem Geruch sehr ähnlich." "Fügt auch noch Drache hinzu. Ihr bekommt auf all eure Frage eine Antwort", versprach der Soldat. Eine neue Stimme erklang jetzt: "Wer bist du? Meines Wissen gab es nur einen Magier, der auf deine Beschreibung passt, denn du kannst unmöglich ein Nachfahre von Takahashi sein." Hisa hatte alles mitbekommen und konnte nicht länger ruhig zu hören. Bei dem Namen des durch So'unga getötete Magierschülers verhärteten sich die Züge des Ausgefragten "Des hinterhältigen Mörders, die Götter haben mich davor bewahrt, sein Blut in meine Adern zu haben. Doch erst einmal von vorn. Mein Erzeuger gab mir den Namen Yasuo und mein Großvater war Yosou, euer Lehrer Hisa. Da dessen einzige Gemahlin menschlich war, gebar sie ihm ein männliches Kind, halb Drache, halb Mensch, einen sogenannten Drachenkrieger. Egal ob männlich oder weiblich, sie werden bei diesem Volk sehr geschätzt, obwohl sie keine Reinblütigen sind. Darüber berichte ich später gern mehr. Um zum Naheliegenden zurückzukommen. Da die Gefährtin meines Vaters eine Hanyou ist, besitze ich somit, die Merkmale aller drei Rassen, Drache, Mensch und Hund. Meinem Vater war es nicht vergönnt, die Fähigkeiten der Familie zu erben. Es ist keine Seltenheit, Zauberkräfte überspringen oft Generationen." Bei diesen Worten sah der Krieger Hisa an und die goldblonde Dämonin nickte zustimmend. "Mein Vater verfügt deshalb nur über eine geringe magische Begabung, bei mir ist sie im Gegenteil wesentlich ausgeprägter. Durch die überlieferten Schriften, sowie das Wissen meines Vater, habe ich schon sehr früh angefangen Magie zustudieren", erläuterte der Soldat, indem er einfach fortfuhr. Dann schmunzelte er, bevor er weitersprach und mehr aus seinem Leben offenbarte: "Als Kind wurde ich von Inu no Taisho in den Kampfkünsten unterrichtet und jeder Soldat, der diese Ehre hatte, wird mehr von eurem Bruder akzeptiert, als welche, die nur eine einfache Ausbildung bekamen." Sobald Inuyasha den Namen seines Vaters hörte, verstand er. Er selbst hatte zwar nur kurz mit seinem Vater üben dürfen, doch es genügte, um einen Einblick in die Methoden des ehemaligen Fürsten zu bekommen. Dennoch umfassenden Unterricht von dem mächtigen Hundedämon zu erhalten, war sicherlich sehr hart. Yasuo hatte noch eine Kleinigkeit hinzu zufügen: "In einem fairen Schwertkampf gegen Lord Sesshomaru würde ich sicherlich verlieren, doch als Magier hat man hin und wieder kleine Tricks drauf. Schon deshalb stehe ich nicht auf der Liste unseres verehrten Fürsten als bevorzugter Übungspartner." Die blonde Dämonin kicherte etwas. Auf diese Art und Weise, durch den Einsatz von harmloser Magie, hatte sie sich mehrmals lästige Verehrer vom Hals gehalten. Um so länger sie den Gruppenführer betrachtete und ihm zuhörte, erkannte sie, wie ähnlich er seinem Vater war. Sie dachte wehmütig an die verpassten Jahre. Viele Dämonen oder Drachenkrieger, die sie gekannt hatte, besaßen vermutlich schon etliche Nachkommen. Geschichtliche Ereignisse und vieles mehr, dies alles musste sie nachholen, wenn es ihr jemals wieder möglich sein konnte, dort draußen in der Welt zu wandeln. Falls ... Yosous Enkel erriet sofort, woran Hisa dachte. Er schmälerte seine Augen etwas und seine Wut auf Takashi stieg ein wenig weiter. "Wir werden sicher genug Zeit haben uns weiterzuunterhalten. Im Moment gibt es Wichtigeres. Mein Vater hat oft von euch gesprochen edle Hisa. Euretwegen bin ich auch hier. Zeigt mir das Siegel!" "Yasuo, selbst dein Großvater konnte mir nicht helfen", wies die goldblonde Dämonin den Sohn ihres Jugendfreundes hin. "Er war der Lösung nahe", berichtete der Soldat. "Es hängt mit dem Siegel zusammen. Vermute ich richtig, dass ihr eine dämonische Hälfte habt?" Sehr erstaunt antwortete die Magierin: "Ja, es wirkt, als ob die darin eingeschlossene Essenz dämonischen Ursprungs ist." "Deshalb könnt ihr unbeschadet im Inneren die Barriere berühren, während ein Dämon hier draußen Probleme bekommt. Natürlich kann ich mich täuschen. Es kommt selten vor, doch die Beschaffenheit lässt für mich nur ein Schluss zu. Vor langer Zeit gab es zwei verfeindete Magier. Der eine war ein Mensch und hasste Dämonen. Der andere ein Dämon, dem die Menschen verhasst waren. Sie lieferten sich einen erbitterten Kampf mit dem Ergebnisses, da sie beide ums Leben kamen. Ihre Macht war stark aber ebenbürtig und konnte in zwei identische halbkreisförmige Gegenstände eingeschlossen werden. Zusammengefügt ist das Siegel völlig neutral, weil sie sich gegenseitig binden." "Woher weißt du davon?", platzte es neugierig aus dem Hanyou heraus. Schon wurde erklärt: "Dieses Artefakt wird in der Bestandsliste des Magieschlundes mit aufgeführt. Ich fand sie in den Schriften meines Großvaters. Darin steht auch, über welche Macht diese Sachen verfügen." "Magieschlund?", kam es daraufhin von Hisa nachdenklich. "Dein Großvater ..." "Ein Ort, wo diese Dinge verborgen werden, um sie vor unberechtigtem Zugriff zu schützen. Großvater war sicherlich der Einzige, der dessen Lage kannte. Wenn jedoch Takahashi dieses Siegel entwendet hat ...", mehr äußerte Yasuo nicht, da ein Vorfall seine Aufmerksamkeit verlangte. Es war jedoch Inuyasha, der wesentlich schneller reagierte. Der Hanyou sprang beiseite, zog sein Schwert und die Klinge prallte auf die von Bakusaiga, um den tückischen Angriff abzuwehren. Dann spottete er: "Wenn du mich auf die Probe stellen willst, musst du schneller sein. Ich habe deinen lästigen Gestank schon die ganze Zeit in der Nase." Während Sesshomaru sein Schwert drehte und einen Schritt zurück ging, blickte er seinen jüngeren Bruder kühl an. "Was ist, willst du schon aufgeben", hakte Taros zweiter Sohn nach. Im Moment war er in der richtigen Stimmung sich mit seinem großen Halbbruder einen kleinen Kampf zu liefern. "Inuyasha", rügte der Lord der westlichen Länder leise, damit der Jüngere seinen Mund hielt und nichts Unbedachtes verlauten ließ. "Ein anders Mal", versprach er zusätzlich. Der Hanyou ließ seine Waffe wieder in der Scheide verschwinden, sprach jedoch nicht, weil er für einen Augenblick Yasuo doppelt sah. Yosous Enkel hätte gern seinen Lord begrüßt, da aber sein Vater ebenso einen hinterhältigen Angriff ausführte, war er beschäftigt. Im Gegensatz zu dem Hanyou schlug er nicht gleich darauf los, sondern griff in seine magische Trickkiste, erzeugte eine Illusion und danach ließ er seine Axt wirbeln. Sein Schwert zu ziehen hätte ihn mehr Zeit gekostet. Der Hauptmann durchschaute es, wehrte den Schlag ab und nickte seinem Kind anerkennend zu. Dann wich er zurück um seine Absicht zu zeigen, den Kampf nicht fortsetzen zu wollen. Es gab Dringenderes zu besprechen. Vor allem weil Miki etwas zur Lösung beitragen konnte. Nicht ahnend, welche positive Entwicklung es zu diesem Zeitpunkt bei der Höhle gab, setzte Taro seine Reise fort. Seit dem vorherigen Tag blieb Kagome die meiste Zeit über stumm und sagte nur selten ein Wort. Wenn dann handelte es sich meistens, um die Bitte eine kurze Rast einzulegen. Selbst Myouga versuchte mehrmals mit der Miko zusprechen. Sie reagierte höflich und bat einfach darum allein gelassen zu werden, weil sie über etwas nachdenken wollte. Seit ihrer nächtlichen Erkenntnis hatte sie noch oft daran gedacht und sie kam immer wieder zu diesem Ergebnis. Zwar würde sie gern ihre Mutter, ihren Bruder und ihren Großvater wiedersehen. Wenn es aber hieße, sie müsste dafür Inuyasha und ihre Freunde verlassen, war der Preis zu hoch. Das Gefühl verstärkte sich mit jedem Tag, das etwas passieren würde, ein Ereignis, was in ihrem Leben eine Wende herbeiführte. Es war fast genauso, als sie sich damals entschloss im Mittelalter zubleiben, um die Splitter zu suchen. Sie seufzte etwas, hob ihren Kopf und betrachtete die Aussicht um sich auf andere Gedanken zu bringen. In den letzten Tagen gab es hin und wieder leichte Regenschauer, doch seit dem frühen Morgen schien die Sonne und hatte die Gegend zum Teil in eine mystische Landschaft verwandelt. In den Senken und über dem Wald schwebten noch leichte Nebelfetzen. Was die Aufmerksamkeit der jungen Frau jetzt fesselte, der See, den sie von ihrem erhöhten Standpunkt aus betrachten konnte. Die Oberfläche glitzerte in der Sonne und wirkte sehr einladend. In ihr stieg die Sehnsucht empor in das kühlen Nass einzutauchen, um sich zu erfrischen und zu reinigen. Kagome ging einige Schritte, blieb stehen und sah sich nach Taro um. Kaum stand der ehemalige Fürst neben ihr, bat die Schwarzhaarige laut: "Ich würde gern ein Bad nehmen." Taro folgte ihrem Blick und sah dann zu der jungen Frau zurück. Es dauerte noch eine Weile, bis er reagierte. Nachdem er seine Sinne ausstreckte, gab er seine Zustimmung mit einem einfachen Kopfnicken. Bis zum Wasser geleitete er Kagome noch. Bevor er sich umwandte, sagte er: "Genieße dein Bad, ich sehe mich inzwischen in der Gegend um." Gleich danach verschwand er hinter den Büschen, wobei er darauf achtete, das Myouga sich nicht aus dem Staub machte. Der Hundedämon lief außer Sichtweite durch den Wald hindurch und suchte sich einen Ort um sich selbst ein wenig niederzulassen. Der kleine Hügel war hoch genug um die Gegend um den See betrachten zu können, damit sich niemand anschlich. Obwohl er der gegenwärtige Standort seiner Begleiterin durch Bäume verdeckt war, reichte sein gutes Gehör um das leise Platschen zu hören, als Kagome ihren Körper in das kühle Nass gleiten ließ. Leider war die Gegend nicht so einsam, wie Taro es annahm. In einem Seitental, wohin das Wasser welches aus dem See abfloss, sich hinwandte, lagerten seit Tagen bereits drei ehemalige Samurai Krieger. Ihr Herr wurde vor mehr als einem Jahr getötet und sie fanden keine Anstellung mehr. So schlugen sie sich mit kleinen Diebstählen und Überfällen durchs Leben. Bei ihrem letzten Beutezug ging etwas schief. So hatten sie eine Zeit lang eine große Meute Soldaten auf den Fersen und deshalb versteckten sie sich nun. Zu dieser Tageszeit entschlossen sie sich ihre Reise fortzusetzen und verließen zum ersten Mal seit etlichen Tagen ihren geschützten Zufluchtsort. Beinahe lautlos näherten sie sich auf einem Felspfad dem See und dann vernahmen sie Geräusche. Immer noch verdeckt durch Bäume und zahlreiche Büsche verharrten sie einen Moment und beobachteten. Gerade trat Kagome völlig nackt ans Ufer und setzte sich ins Gras, um noch ein wenig ihre Beine im Wasser baumeln zu lassen, während sie ihre langen Haare auswrang. Hinter sich hörte sie ein Flüstern, beinahe klang es wie ein Streitgespräch, wenn es auch sehr leise geführt wurde. Deshalb dachte sie im ersten Moment, das ihre Begleiter sich näherten. Langsam drehte sie deshalb ihren Kopf und ließ ihre Augen wandern, bis sie die drei Männer entdeckte. Diese ließen ihre Zurückhaltung fallen, stürmten vorwärts. Im letzten Augenblick unterdrückte Kagome ihren Aufschrei, dennoch kroch die Angst in ihr hoch. Die Blicke der Männer waren eindeutig lüstern. Schnell durchdachte sie ihre Optionen. Ihre Kleidung lag nicht allzu weit entfernt, ebenso wie ihr Bogen und das Messer. Mit einer Waffe in der Hand fühlte sie sich wesentlich sicherer. Vermutlich traf sie deshalb die falsche Entscheidung. Anstatt in den See zu springen, versuchte sie zu der im Gras liegenden Waffe zu gelangen. Die Männer waren schneller und schnitten ihr den Weg ab. Kapitel 15 - Gute Vorsätze Ein düsteres, einsames Tal, eine kalte Nacht und eine frierende Kagome, während Inuyasha auf andere Art in der Klemme sitzt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)