Flüche, Hundeblut und Bannsiegel von CheyennesDream (Kagome & Inu no Taisho, Inuyasha & OC) ================================================================================ Kapitel 24: Kagomes Entscheidung -------------------------------- Wieder haben mich meine Leser überrascht. Nämlich mit neuen Favos. Danke, mich freut das ungebrochene Interesse. Das Kapi ist für mich sehr schwierig und wollte einfach nicht gelingen. Doch leider musste es sein, da es immerhin eine Taro & Kagome FF ist ;) Viel Spaß beim lesen. Kapitel 22 - Kagomes Entscheidung Hisa blieb nicht bei der Höhle, sondern begann, die Umgebung in Augenschein zu nehmen. Inuyasha trat ebenso ins Freie, blickte zu seinem Vater und dann ging er zu Kagome, nahm sie in die Arme und hielt sie ganz eng an sich gedrückt fest. Er atmete den Duft ihres Haares ein und fühlte sich wunderbar, sie jetzt wieder bei sich haben zu können. Dann wurden ihm missbilligende Blicke gewahr. Nicht nur sein Vater schaute finster, sondern auch sein älterer Bruder. Selbst Yasuo schnupperte leicht demonstrativ an ihm, ging aber wortlos weiter. Der Hanyou fragte missmutig: "Was?" Sesshomaru antwortete unverblümt: "Du stinkst nach Hisa." Was Inuyasha in Verlegenheit brachte, denn sofort musste er an den engen Kontakt denken, den er mit der Magierin hatte. Kagome hörte es zwar, schwieg sehr zu seiner Überraschung. Im Gegenteil ihre Umklammerung wurde sogar noch etwas fester. Sie dachte an den Kuss, den sie im magischen Schlund sah und an ihre eigenen Gefühle zu dem älteren Dämon. Allein der Gedanke das sich ihr Hanyou mit Kikyou traf, hatte früher immer Eifersucht in ihr geweckt, doch jetzt fing sie ernsthaft an, darüber nachzudenken. Zwar verband sie eine gemeinsame Zeit, aber vielleicht brauchte Inuyasha eher Hisa, nicht sie. Jemand der Kikyou nicht ähnelte, damit es ihm endlich gelang das vergangene Ruhen zu lassen. Erst nach einer Weile murmelte sie: "Es stört mich nicht." Der Silberweißhaarige mit den süßen Ohren schwieg dazu, musterte die Heilerin nur. Sie sah schrecklich aus, müde und erschöpft. Die Reise war vermutlich anstrengend und Ruhe tat ihr sicherlich gut. Was mochte sie durchgemacht haben. In diesem Moment trat sein Vater an seine Seite und riet: "Bringe Kagome in die Höhle und wache über ihren Schlaf!" Inuyasha hatte viele Fragen, wollte aber gehorchen. Deshalb holte er eine warme Decke und ein wenig Nahrung für seine Freundin, brachte alles in das Innere. Er legte die Sachen bei dem ehemaligen Lager der Dämonin ab, drehte sich um und sah die Vertrautheit zwischen seinen Vater, und seiner Gefährtin. Wäre das Kouga, würde er so etwas nicht durchgehen lassen. Seinen Vater gegenüber hegte er viel zu großen Respekt, beobachtete heimlich und ließ sich danach nichts anmerken. Währenddessen legte nämlich der ehemalige Fürst seine Hand auf die Schulter der jungen Frau und sagte in einem sanften Ton: "Ruhe dich aus, schlaf ein wenig und dann rede mit meinem Sohn. Doch treffe keine voreiligen Entscheidungen." Obwohl die Miko den Dämon gern umarmt hätte, war sie sich der Situation bewusst, flüsterte deswegen nur: "Danke." Danach verschwand sie in der Höhle, legte sich nieder und genoss es in den Armen ihres Gefährten zu liegen. Merkwürdigerweise schlief sie zum ersten Mal seit etlichen Tagen traumlos. Hisa genoss indessen ihre neu gewonnene Freiheit. Sie rannte mit nackten Füssen über die Wiese, pflückte Blumen, um an den Blüten zu riechen und warf sie danach in die Luft, nur um zu beobachten, wie sie auf die Erde niederfielen. Sesshomarus missbilligender Blick war ihr die ganze Zeit bewusst. Ihr Verhalten passte nicht zu ihrer Stellung, trotzdem gönnte sie sich den Moment der Freiheit. Bald musste sie in die Rolle der Prinzessin schlüpfen, ihre Gefühle verbannen und genauso kühl drein blicken wie der Lord des Westens. Weil sie sich wieder abwandte, um zu dem kleinen Bach zu gehen, sah sie nicht, wie Taro einen strengen Blick mit seinem Sohn wechselte. Der Fürst drehte sich danach um und ging zu seiner Gefährtin. Der ältere Hundedämon folgte der Magierin, setzte sich neben sie ans Wasser und begann mit dem was ihn beschäftigte: "Hisa, Kagome leidet unter Albträumen. Steckst du dahinter? Hast du vor sie zu vertreiben?" "Herr?", fing die wahre Erbin des nördlichen Grenzreichs an. "Wie soll ich", plötzlich blieb sie still, runzelte ihre Stirn. Sie schloss ihre Augen, um sich zu konzentrieren. "Erzählt mir davon!", bat sie leise als Nächstes. Taro hatte sie genau beobachtet, um fest stellen zu können, ob sein Mündel dahintersteckte. Doch vergebens. Offenbar verblüffte es Hisa. Deswegen erzählte er die Details, welche Kagome ihm berichtete. "Merkwürdig", mehr konnte die Prinzessin nicht sagen. Intensiv dachte sie nach und suchte nach der richtigen Antwort. Dann glaubte sie, diese gefunden zu haben. Weiterhin nachdenklich sah sie den älteren Youkai an und sagte: "Ich komme nur zu dem einen Schluss, die Zukunft beginnt, sich zu verändern. Wenn sie hierbleibt, werdet ihr sterben Herr. Doch ich glaube, ihr könntet die Dämonen vor dem Untergang bewahren und dazu müsst ihr überleben." "Also gibt es nur diesen einen Weg. Kagome muss zurück, denn sonst gibt es keine Rettung für die Dämonen?", hakte er noch einmal nach. Was er nicht aussprach, nicht nur die Heilerin hatte eine Vorhersehung. Er wusste mehr, nämlich das, was nach seiner tödlichen Verwundung passierte. Während er langsam sein Leben aushauchte, musste er hilflos Schreckliches mit ansehen. Die Soldaten begnügten sich nicht ihn ermordet zu haben, sondern metzelten auch die junge Frau und ihr ungeborenes Kind nieder. Deswegen sah er nur eine Lösung, er musste sie aufgeben, durfte sich niemals zu seinen Gefühlen bekennen. Taro war so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er Hisas Worte beinahe überhörte: "Ihr habt Gefühle für die Heilerin und habt Angst sie verlieren." "Ich kann nicht etwas verlieren, was mir nie gehörte", konterte der Dämon in einem scharfen Ton. Er stand auf und wandte sich zum Gehen. Die Magierin hatte kein Recht einem Höhergestellten zu widersprechen. Sie wollte es auch nicht, denn ihr Herz war von Dankbarkeit erfüllt. Inu no Taisho hatte ihr schon öfters geholfen und sie verehrte ihn. Es tat ihr ein wenig leid, das sie ihm nicht die Wahrheit offenbaren konnte. Doch vielleicht fand er die Lösung selbst. Nachdenklich äußerte sie jetzt: "Das, was geschehen ist und noch passieren wird, hat einen bestimmten Grund. Der Weg eines Wesen mag vorherbestimmt sein, aber noch ist nichts verloren." Der silberweißhaarige Lord sah die Dämonin an und ging dann ohne ein Wort fort. Als niemand in der Nähe weilte, fragte er: "Myouga, wie viele Jahre sind dazwischen." Der Gefragte hockte wie früher so oft auf der Schulter seines Herrn und zuckte erschrocken zusammen. Er zog jedoch sofort den richtigen Schluss und antwortete: "500 Jahre, Oyakata-Sama." "500 Jahre", sprach Taro nach. Er selbst lebte 3000 Jahre oder besser inzwischen mehr als 3200 Jahre und so konnte er den Zeitraum einschätzen. Es war jedoch nicht die Dauer, sondern sein Entschluss, der ihm Zuversicht gab. Der kleine Blutsauger zeigte seine Neugier und fragte: "Weshalb wolltet ihr das wissen?" "Ich gab Kagome ein Versprechen, welches ich halten werden, egal wie", erklärte der Dämon. Die junge Frau schlief friedlich und ahnte nicht, dass sie in den Gedanken von Wesen war, die sie mochte. Denn auch Inuyasha grübelte ein wenig nach. Obwohl er nur wenige Tage zusammen mit Hisa eingesperrt gewesen war, hatte er unmerklich eine leichte Zuneigung zu der Dämonin entwickelt. Er fand sich in der gleichen Situation wieder, die er damals mit Kikyou und seiner Gefährtin hatte. Oder nicht? Seine Augen richteten sich auf die schlafende Freundin, behutsam strich er einige Strähnen zur Seite und bewachte sie. Vermutlich war sie wirklich völlig fertig, denn erst am kommenden Morgen erwachte Kagome. Kaum öffnete sie ihre Augen, entdeckte den Hanyou, lächelte sie ihn an. Inuyasha reichte ihr etwas zu essen und wollte sie danach verlassen, um nach draußen zu gehen. Er hatte den Eingang schon erreicht, als ihre Stimme ihn aufhielt. "Warte Inuyasha!" Deshalb blieb er stehen und wollte sich ihr zuwenden, doch sein Blick wurde von etwas abgelenkt, das seines Wissens eigentlich am Tag vorher verschwunden war. Er befand sich sehr zu seinem eigenen Entsetzen im Inneren der Höhle, die wieder mit einem Bann verschlossen war. "Was geht hier vor?", fragte er laut und knurrte dann. "Hisa mach das weg!", befahl er auf Verdacht. Die magiebegabte Dämonin erhob sich und trat an den Bannkreis heran. Sie zuckte mit der Schulter. "Kann ich nicht", murmelte sie verlegen. Nur kurz konnte sie Taros jüngsten Sohn in die Augen sehen. Dieser musterte die Barriere und dachte nach. Wenn Hisa sie errichtet hatte, dürfte sie eigentlich schwach sein. So verzog er seine Mundwinkel zu einem teuflischen Grinsen: "Keh, dann benutzte ich eben mein Tessaiga." Er setzte seine Idee in die Tat um, besser er wollte es. Leider schaffte er es nicht sein Schwert aus der Scheide zu ziehen, egal wie sehr er sich anstrengte. Knurrend starrte er die goldblonde Dämonin an. "Dafür bezahlst du", versprach er und überlegte, wie er sich rächen konnte. Bei Shippo hätte er mit einer Kopfnuss reagiert, doch wie sollte er auf Hisa eingehen, denn er wollte ihr nicht wehtun. Im Gegenteil, der Wunsch sie zukünftig zu beschützen keimte in ihm. Da antwortete die Magierin und verteidigte sich: "Der Bannkreis geht zu meinen Lasten, mit dem Schwert habe ich nichts zu tun." Ein Blick zu seinem Vater nützte nichts, da der ehemalige Fürst sich nicht auf der Lichtung befand. Doch dann stellte sich der wahre Übeltäter, Yasuo, der einzige andere hier anwesende Magier. "Verzeiht bitte Inuyasha. Doch euer verehrter Vater hat den höheren Rang und seinem Befehl muss ich mich unterordnen." Daraufhin verschränkte der Hanyou seine Arme und schmollte. Kagome trat zu ihm, legte ihre Hand auf seine Schulter. Von ihr erfuhr er den Grund: "Dein Vater wünscht, dass wir beide alles zwischen uns klären. Wir sollen uns für den Bund entscheiden oder uns trennen." Ihr Gefährte sah sie nur an, blieb aber an der gleichen Stelle stehen. Seine goldenen Blicke richtete er immer noch auf die beiden magisch begabten Wesen, wobei er sich keine Emotionen erlaubte. Erst nach einer ganzen Weile nickte er. "Komm, reden wir!" Absichtlich zog er die Miko mit in den hintersten Winkel, um zu verhindern, eine Person belauschte sie. Inuyasha setzte sich, lehnte sich an die Wand und forderte Kagome auf, neben ihm Platz zunehmen. Dann bat er als Nächstes: "Erzähl mir von der Reise." Die Heilerin tat ihm den Gefallen. Um so länger sie berichtete, um so größer wurde sein Verdacht. Die Freundin entwickelte allmählich Gefühle für seinen Vater. Dann noch der intensive Geruch des älteren Hundedämons an der Kleidung der jungen Frau und ihre leuchtende Augen, wenn sie Taro erwähnte. Es verhärtete seinen Verdacht und zum ersten Mal verstand er alles. Um so überraschter kam dann zum Schluss die Frage der Freundin. "Wenn ich Zeit hatte auf der Reise, dachte ich viel nach. Die Zweifel, die ich hege, konnte ich jedoch nicht ablegen. Trotzdem würde ich bei dir bleiben und deine Gemahlin werden. Deshalb möchte ich nun wissen, kannst du diesen Schritt gehen?" Der Hanyou setzte zu einer Antwort an. Die junge Frau aus der Neuzeit hob ihre Hand und legte sie ihrem Gefährten auf den Mund. "Treffe keine voreilige Entscheidung und denke gründlich nach! Denn ich will nicht miterleben, wie du es eines Tages bereust." "Kagome", murmelte er und brach danach den Blickkontakt. Daraufhin sprach die junge Frau ihre Gedanken aus: "Du kannst dich weder für mich entscheiden noch mich gehen lassen. " "Können wir es nicht so lassen, wie ist?", gab der Hanyou leise grollend von sich, in dem er versuchte den einfachsten Weg zu beschreiten. Die Fragerei behagte ihn überhaupt nicht und er wollte keine Entscheidung erzwingen. Denn er sträubte sich vor der Wandlung. Mit einem Kopfschütteln reagierte die Miko darauf. "Dafür ist es zu spät. Zu viel ist inzwischen geschehen und ich habe mich verändert." In den letzten Tagen hatte sie oft an den Moment gedacht, sich die Worte zurecht gelegt, doch jetzt wollten diese ihr im Hals stecken bleiben. "Irgendwann in den letzten Monaten haben wir getrennte Wege beschritten. Meine Sehnsucht nach meiner Familie und nach dir war groß. Durch die Angst mich zu verlieren, hast du dich jedoch von mir distanzierst. Du hast deinen Blick sooft nach Westen gerichtet und dabei nicht gemerkt, wie ich dich gebraucht habe. Deshalb ..." Da war es wieder, das merkwürdige Gefühl, was er nicht abschütteln konnte. Inuyasha hörte zu, dachte nach und unterbrach sie plötzlich, ohne das Kagome ihren Satz beenden konnte. "Gehen lasse ich dich nicht. Du bist meine Gefährtin, egal was die blöde Kuh sagt." Mit einem scharfen Ton: "Inuyasha mach Platz", reagierte die Heilerin. Der Hanyou kicherte gerade triumphierend als er die Macht der Bannkette trotzdem, nur Zeit verzögert spürte. Er knurrte, rappelte sich später wieder auf und drehte seinen Kopf. Vor dem Bannkreis stand Hisa und winkte. Nach ihrer Erklärung: "Kagome hatte sicherlich einen guten Grund", ging sie wieder fort. Deshalb funkelten seine goldenen Augen die Freundin an. Diese hatte es ein wenig überrascht, da in ihrem Sinn nur die Drohung lag. Offenbar hörte die Magierin ihre lauten Worte und tat ihr den kleinen Gefallen. Kagome erhob sich, lief in der Höhle hin und her. Sie wusste kein Argument, konnte ihren Gefährten überzeugen. Doch sie scheute davor zurück, einfach auszusprechen, ich liebe dich nicht mehr. Denn es würde eine Lüge sein. Die Gefühle zu ihm konnte sie nicht einfach abschalten und sich brachte Verständnis für die alte Situation auf. Wie mochte sich der Hanyou immer vorgekommen sein. Ein festes Band gab es zwischen ihnen, was Kagome nicht zerschneiden wollte. Inuyashas Freundschaft zu besitzen, spielte für sie eine große Rolle. Die Tatsache, dass andere Wesen bald an ihrer Seite sein würden, änderte nichts daran. Sie seufzte, blickte ihren Gefährten an und dachte weiter nach. Vielleicht konnte sie es andersherum versuchen. Wenn Inuyasha sich zu Hisa bekannte. Doch vorher musste sie den Silberweißhaarigen von einem anderen Umstand berichten, möglicherweise ein sehr entscheidendes Detail, ihre Träume betreffend. Sie schlug jedoch einen ungewöhnlichen Pfad ein. "Deine Angst hat mit den Brunnen zu tun", schlussfolgerte die junge Heilerin und sah ihren Freund erwartungsvoll an. Dieser reagierte nicht und blickte stur gerade aus. Deshalb sprach Kagome weiter. "Es waren deine schlimmsten Befürchtungen, das ich eines Tages zurück muss. Als ich mich entschloss bei dir zu bleiben, warst du so glücklich deswegen, doch dann wurdest du immer unruhiger. Mir fielen die Blicke auf, mit denen du den Brunnen bedacht hast, als befürchtet du, er nimmt mich jeden Augenblick mit sich fort, wenn ich dort in der Nähe mit dir auf Kräutersuche war." Diesmal drehte Inuyasha seinen Kopf und ein beinahe unendlicher trauriger Ausdruck lag in seinen Zügen, sodass Kagomes Herz schmerzte. Sie verstand, was in ihrem Geliebten vor sich gehen musste. Dennoch sprach sie weiter: "Du wolltest den Brunnen zerstören und nur Sesshomaru hat dich davon abgehalten." "Woher weißt du davon?", wollte der Silberweißhaarige wissen, sein Erstaunen verbarg er nicht. Kagome erklärte: "Ich war dort." Der Hanyou schloss kurz seine Augen und erinnerte sich. Seine Gefährtin war etwa ein Jahr bei ihm, als er den Entschluss getroffen hatte. Mit gezückten Schwert stand er da und wollte gerade die Windnarbe aktivieren, als er einen heftigen Hieb von der Seite gegen sein Kinn erhielt. Durch die Wucht des Schlages stürzte er zu Boden, schlitterte etliche Shaku fort und verlor seine Waffe dabei. Als er den Angreifer erkannte, wurde er wütend. Doch Sesshomaru sagte in einem eisigen Ton: "Du verdammter Narr. Wie kannst du es wagen, den Brunnen zerstören zu wollen. Hast du eine Ahnung, was du mit deiner törichten Tat möglicherweise heraufbeschwörst." Danach ging sein Bruder und erwähnte den Vorfall nie wieder. Inuyasha setzte sich damit noch Tage auseinander, ohne erneut einen Versuch zu starten. Doch beinahe bereute er, es nicht getan zu haben, denn jetzt hatte er ein ungutes Gefühl. Das folgende Geständnis der Miko bestätigte die dumpfe Vorahnung. Die Heilerin entschloss sich dem Hanyou noch etwas zu sagen: "Seit Tagen habe ich Albträume. Wenn ich in dieser Zeit bleibe, wird dein Vater meinetwegen sterben. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich deine Gefährtin bin." Sie erzählte den gesamten Ablauf und Inuyasha begriff, nachdem er auch noch an die Prophezeiung der Magierin dachte. "Wenn ich könnte, würde ich mitkommen in deine Zeit. Falls Hisa recht hat, lässt der Brunnen mich nicht durch." Lange blickte die Miko den Hanyou an. Manchmal wünschte sie sich noch den alten Freund zurück, doch in den letzten Wochen hatte er eine Reife erfahren, die ihn Erwachsener wirken ließ. Spontan tat sie etwas, sie küsste Inuyasha. Dieser zog sie eng an sich heran, erwiderte die Liebkosung und streichelte über den Rücken der Miko. Dann hörten sie gleichzeitig auf, umarmten sich weiter. Sie merkten es beide, nur ein Monat brauchte es und etwas war anders. Drei Jahre Trennung und ihre Liebe wurde stärker, doch jetzt genügte nur eine Mondphase und alles änderte sich. Dennoch würden sie sich immer Nahe stehen, allein ihre gemeinsam bestandenen Abenteuer schweißte sie zusammen. "Inuyasha, erfülle mir eine Bitte!", begann die Schwarzhaarige und sprach sofort weiter, damit ihr Gefährte keinen Einwand erhob. "Kümmere dich um Hisa, beschütze sie bitte und werde ihr Gemahl. Sie braucht ein starkes Wesen an ihrer Seite, wenn sie ihren Platz im Norden einnimmt." Daraufhin riss er die Augen auf. Eigentlich wollte der Silberweißhaarige protestierten, verkniff sich jedoch die Worte. Eine zurückliegende Begebenheit kam ihm in den Sinn. Damals fragte er den Hoshi: "Kann ich nicht beide haben." Als Erbprinz konnte er, doch er wollte nicht. Kagome hatte schon genug gelitten und sie verdiente es, glücklich zu sein. Da gab es sicherlich einen bestimmten Grund, weshalb sein Vater Kagome beschützen wollte. Die Parallelen zur Vergangenheit und zu Izayoi konnten kein Zufall sein. Nun wollte er Gewissheit haben. "Kagome", ihr Name wurde ganz sanft ausgesprochen, beinahe wie eine Liebkosung. Die goldenen Augen des Hanyou sahen sie liebevoll an. Deshalb erwartete die Heilerin niemals die nachfolgenden Worte: "Du hast dich in meinen Vater verliebt." "Häh, wie kommst du darauf?", entfuhr es der jungen Frau. Beinahe lag ihr der Bannspruch wieder auf der Zunge, sie fing sich und dachte nach. Mit keiner Geste hatte sie ihm einen Hinweis gegeben. Dachte sie. "Leugne es nicht! Wie du ihn betrachtest, das Leuchten in deinen Augen, ist nicht zu übersehen, sobald du seinen Namen nennst. Wenn er dich berührt, ändert sich dein Geruch. Diese Gefühle habe ich nie in dir auslösen können." Den wehmütigen Klang flocht er absichtlich ein. Kagome bewegte ihre Hände, rieb sie und legte sie zusammen, während sie den Boden betrachtete. Sie hörte keinen Vorwurf. Erst nach einer Weile sagte sie: "Es ist einfach passiert und spielt keine Rolle, da mein Entschluss feststeht, ich werde gehen." Der Hanyou konnte es nicht ändern, immerhin hatte Hisa ihm oft genug gesagt, die Zukunft kann nicht aufgehalten werden. Trotzdem gab es einen Weg und er würde alles tun, um zu überleben, damit er Kagome eines Tages wieder in seine Arme schließen konnte, so wie er es gleich tat. In seinem Inneren reifte eine Idee und bald würde er sie mit jemand teilen. Dieser Gedanke zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. Was war mit ihm selbst, konnte er den Wunsch der Heilerin erfüllen, mit der goldblonden Dämonin glücklich werden? Immerhin würde er dann nicht ständig an seine Vergangenheit erinnert werden. Es musste ja nicht sofort sein. Vielleicht wartete er einfach, bis er in 500 Jahren seine Freundin wiedersah. Da wurde ihm ein Umstand bewusst. "Musst du jetzt Heulen", grummelte er etwas. Eine weinende Frau konnte er einfach nicht ertragen, es berührte ihn innerlich. Außerdem wurde sein Feuerrattenfell ganz nass. Um die Miko abzulenken, nahm er ihre Hand, zog sie mit hoch. "Komm! Unterrichten wir meinen Vater von der Entscheidung!" Taro kehrte inzwischen zurück und wartete in der Nähe der Höhle. Sobald sein Sohn sich sehen ließ, ging er zu der Barriere. Neben dem Hanyou erschien die junge Frau mit verweinten Augen. Plötzlich lächelte sie und streifte mit ihrem Finger über die Perlen des Rosenkranzes: "Vielleicht ist es ganz gut, das Hisa jetzt die Macht über dich besitzt." Wie erwartet knurrte er kurz und hielt dann sofort still, weil Inuyasha seinen Vater beobachtete. Er hatte sich nicht getäuscht, der Blick seines Erzeugers zeigte sich wesentlich milder, wenn der Dämon die Heilerin ansah. Die Gefühle beruhten auf Gegenseitigkeit. Kapitel 23 - Auf ewig verbunden Taro besucht Izayois Grab, während sich Kagome von allen verabschiedet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)