Flüche, Hundeblut und Bannsiegel von CheyennesDream (Kagome & Inu no Taisho, Inuyasha & OC) ================================================================================ Kapitel 11: Irrführung ---------------------- Viele meiner Leser haben lange gewartet und ich darf 8 neue Favos begrüßen. Es freut mich, weil ihr Geduld gezeigt habt. Ich möchte beim schreiben nichts überstürzen und da kann es ein wenig länger dauern. Danke an alle Kyoryokuna maho no ken - Starkes zauberhaftes Schwert Yosou - vorspiegeln,  Ich wollte mal einen eigenen Namen für den Magier und das Schwert finden, passend zu seinen Eigenschaften - zumindest mit Hilfe des google Übersetzers deutsch - japanisch ( wobei der einem auch gern etwas vorspiegelt ;) )                                                                                    ... Wenn man in Rätseln spricht ... Kapitel 10 - Irrführung Totosai hörte sich alles ruhig an. Myougas Berichterstattung der Ereignisse war so unglaublich, dass es dem Schmied fast die Sprache verschlagen hatte. Die ganze Zeit über konnte er den Blick nicht von dem älteren Daiyoukai nehmen, da er noch immer nicht so richtig daran glauben wollte. War es möglich, das man einfach so, 200 Jahre durch die Zeit gehen konnte. Diese Tatsache bereitete ihm den meisten Kopfschmerz. Doch dann schielte er zu Kagome hinüber, dem Mädchen welches aus der Zukunft kommen sollte. Ganz so abwegig war die Sache vermutlich dann doch nicht. Sobald der Floh seine Erzählung abgeschlossen hatte, ließ Totosai seinem Blick über die saftige Wiese schweifen und seufzte. Den Grund, weshalb Lord Taro hierher zu ihm kam, konnte er sich denken. Sicherlich brauchte der Hundedämon ein neues Schwert. Vor dem mühseligen Aufstieg wieder hinauf zu seiner Wohnstätte graute es ihm etwas. Nur wegen der jungen Frau mussten sie hierher auf die kleine Lichtung gehen, weil sie als Mensch die Schwefeldämpfe des Vulkans nicht vertrug, sie sogar für sie sehr giftig waren. Ein weiteres Problem, die Hitze, welche hier herrschte. Sie war Ideal für seine Schmiedekunst, doch für viele Wesen unerträglich. Die einfache Ursache, weshalb Kagome nicht bei Hisas Höhle zurückbleiben konnte, es lag an dem Fluch. Dadurch war sie an den Hundedämon gebunden. Es hatte nicht sehr lange gedauert, nachdem Taro mit Inuyasha aufgebrochen war, als beide es merkten. Ein unsichtbares Band zog sie zueinander hin. Deshalb stand die Frau aus der Neuzeit auf und lief ihnen hinterher, fast genau in diesem Moment kehrte auch der ehemalige Herr des Westens bereits um. Nun verstanden alle was Hisa mit ihren Worten meinte, dieses Wesen hat gar keine andere Wahl als Kagome zu begleiten. Während Inuyasha seinen Unmut darüber offen aussprach, schwieg Taro und dachte nach. Es hatte den Anschein, Hisa war noch immer die verspielte, freche Dämonin, immer zu Streichen aufgelegt, wie vor 1000 Jahren. Sicherlich würde es noch einige Jahre brauchen, bis sie bereit war, ihr Erbe anzutreten. Offenbar fehlte auch ihr, ebenso wie seinem jüngsten Sohn, etwas Erziehung. Danach war sein Blick zu dem schwarzhaarigen Menschen geglitten. Wie lange er mit ihr auf Reisen sein würde, konnte noch niemand ahnen, auch wenn ihnen nur knapp zwei Monate blieben. Deshalb würde es nicht schaden, wenn sein Sohn die letzten, ihm noch verbliebenen Momente, mit seiner Gefährtin verbrachte. Kagomes Begleitung hatte einen weiteren Vorteil, so konnte sie täglich nach der Wunde sehen. Tief in seinem Inneren begann sich bei dem ehemaligen Fürsten des Westens eine Sehnsucht zuregen. War es der Gedanke an Einsamkeit, welche vor ihm lag, das Taro sich schon jetzt auf die Zeit ihrer gemeinsamen Reise freute, oder entwickelte er da Gefühle für die Gefährtin seines Sohnes. Doch er schob die Gedanken beiseite, nein die junge Frau gehörte zu Inuyasha. Es war nur der Wunsch, ein Wesen um sich zu haben oder weil er sich Izayois Verlust nicht stellen konnte, um damit der Trauer zu entgehen, was er da möglicherweise in seine Gefühle hinein interpretierte. Die Gegenwart seiner Freundin nutzte Inuyasha ausgiebig und er profitierte von den positiven Aspekten. Des Nachts nahm er sie in die Arme und genoss diese Nähe, während sein Vater sich diskret zurückzog. Einmal sah der Hanyou den wehmütigen Blick des Älteren und fragte sich, ob Taro sich nach Izayoi sehnte. Dann hatten sie Totosais Domizil erreicht, und bevor der Hundedämon sein Anliegen vorbringen wollte, bestand er darauf zurück zu der schwarzhaarigen Frau zugehen. Kirara war zwar bei ihr und sie konnte mit einem Bogen umgehen, doch weder Taro noch Inuyasha wollten allzu lange fern bleiben. Während sich die Frau aus der Neuzeit ein Mahl schmecken ließ, kam der ehemalige Lord der westlichen Ländereien auf sein Anliegen zu sprechen: "Totosai du wirst mir ein neues Schwert schmieden." Der Schmied kratzte sich am Kopf und mutmaßte: "Sicherlich wollte ihr nicht nur ein einfaches Schwert Oyakata-sama." "Deine Einschätzung ist richtig", bestätigte Taro und legte seine Wünsche dar: "So'unga." Bei diesen Namen zogen alle anderen Anwesenden die Luft ein und beinahe entfuhr Inuyasha ein Protest. Sein Vater kam ihm jedoch zuvor, indem er genauer wurde: "Dieses Schwert soll meinem Alten vom Aussehen her gleichen. Dies wird sicherlich zu bewerkstelligen sein." Zustimmend nickte der Handwerker. Für einen mächtigen Dämon war es nur logisch, das er sich der gleichen Waffe wieder bedienen wollte. Das Originalschwert stand nicht zu Verfügung und doch gab es eine Kleinigkeit, die unlösbar schien. Darauf sprach Myouga den Lord an: "Wie ich Totosai kenne, meistert er die Arbeit. Doch woher wollt ihr, das Juwel nehmen, Herr?" Der Daiyoukai warf dem Schmied einen Blick zu und fragte: "Du hast noch das Kästchen, welches ich dir zur Aufbewahrung gab?" Wieder wollte der Handwerker nicken, doch plötzlich reagierte er anders. Totosais Augen wurden noch größer und runder, er öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus. Dann fiel er einfach aus seiner sitzenden Position heraus um. Gleich darauf sprang der Schmied wieder auf und machten seinen Bedenken lautstark Luft: "Das könnt ihr nicht tun, Herr. Wollt ihr erneut so einen mächtigen Drachengeist in Form eines Schwertes ..." "Schweig Totosai", wurde der Schmied barsch unterbrochen. "Aber ...", setzte er erneut an. Taro warf ihm einen Blick zu, der eindeutig verhieß, still zu sein war besser. Der Floh, der auf Inuyashas Schulter bis jetzt ruhig dasaß, fing an auf und nieder zu hüpfen, dabei wedelte er mit seinen vier Armen. Ihm lag ebenso ein Protest auf der Zunge, doch er hüllte sich in Schweigen, weil er den Befehl seines alten Herrn ebenso auf sich bezog. Der Hundedämon sah diese Geste und sprach ihn mit dem Namen an: "Myouga." Der winzige Dämon seufzte, sprang auf Taros Schulter und äußerte sich dann: "Ich zweifle nicht an eurem Verstand, Herr aber ist es nicht zu gefährlich. Nach allem was So'unga ..." "Davon habt ihr mir erzählt und ich nehme eure Bedanken zur Kenntnis. Die Sachlage liegt diesmal anders", versuchte der Daiyoukai seine Begleiter zu beruhigen. Daraufhin kratzte sich der Schmied am Kopf und murmelte halb fragend: "Wirklich?" Bis jetzt hielt der Hanyou seinem Mund, doch nun entfuhr es ihm: "Um was geht es eigentlich?" Der jungen Frau konnte man es auch ansehen, die Erklärung interessierte sie brennend. Da fing Myouga an: "Wenn ihr erlaubt Herr?" Nachdem Taro zustimmend nickte, erklärte der Flohgeist: "Wenn ein starker Magier stirbt, wird dessen Essenz freigesetzt und kann dadurch großen Schaden anrichten. Jeder ehrenwerte Zauberer trifft Vorsorge für den Fall seines Todes und deshalb wird die Kraft in einem Gegenstand gebannt. Aus diesem Grund entstehen die magischen Artefakte. Als Hisas Lehrer von seinem Schüler getötet wurde, konnte er das Buch, welche viele Zauberformeln enthält, in die Höhle zu der Dämonin schicken und als Nächstes bannte er seine Macht und seinen Geist in dieses Juwel." "Dieser Stein soll jetzt in das Schwert eingefügt werden", schlussfolgerte Kagome. Sie wollte sicherlich noch mehr sagen, doch Taro hob seine Hand etwas. Sie interpretierte die Geste sofort richtig und lauschte deshalb den nächsten Worten. Der Hundedämon fügte der Erklärung noch hinzu: "Dies war der letzte Wunsch des Drachen, mir zu dienen. Im Gegensatz zu So'unga ist dieser Geist nicht so böswillig und es fehlt ihm die Macht, Tote als Zombies zu erwecken oder die Unterwelt zu öffnen." Für einen Moment dachte die Frau aus der Neuzeit nach und wollte dann wissen: "Das Siegel, was den Bannkreis bei Hisas Höhle aufrechterhält, ist es nicht ebenso eine versiegelte Magiermacht. Wenn wir das genauer betrachten, vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit der Dämonin zu helfen." Nachdenklich wurde Kagome von dem Hundedämon betrachtet. Der Hauch von Bewunderung lag in seinem Blick. Es gab etliche Artefakte, doch nicht in jedem befand sich der Geist eines Wesen. Dennoch hatte die Idee seine Richtigkeit. Es musste vor allem einen Grund haben, weshalb Dämonen von dem Bannkreis angezogen wurden und die Folge ihre Vernichtung war, während es Menschen zwar nicht möglich war hindurchzugehen, sie dennoch keinen Schaden nahmen. So stimmte er dem Argument zu: "In der Tat, dem müssen wir nachgehen." Danach löste er seinen Blick von dem der jungen Frau und hatte plötzlich den Handwerker im Visier: "Worauf wartest du Totosai. Fang an!" Dieser kratzte sich verlegen am Kopf, murmelte etwas von einem Bad nehmen und dem langen Aufstieg. Er erhob sich widerwillig, ging einige Schritte und blieb wie erstarrt stehen, weil Taro noch anfügte: "Du hast genau drei Tage Zeit!" Der alte Zausel fuhr herum und stotterte: "Das ist unmöglich." Daraufhin verzog der ehemalige Lord des Westens seine Miene zu einem angedeutetes Lächeln: "Vor einigen Jahren sagtest du mir, nichts ist für dich unmöglich. Also fange mit der Arbeit an!" In Gedanken bei seiner dreiäugigen Kuh, die gerade sehr nützlich wäre, verließ der Schmied den Rastplatz. Der ältere Lord hatte jedoch ein Einsehen und wandte sich an einen Sohn: "Inuyasha ...", seinen Befehl sprach er nicht aus, da Kirara bereits einige Schritte hinter dem Handwerker her gegangen war, sich mit einem leisen Mauzen verwandelte und gleich darauf den alten Kauz mit ihren Zähnen packte, ihn auf ihrem Rücken absetzte und nach oben brachte. "Ich mag die Katze", murmelte der Hundedämon. Zwar konnte Kirara nicht sprechen, doch sie handelte selbstständig, wobei ihr am Wohl ihrer Begleiter viel lag. So formulierte Taro seine Worte an seinen Sohn gerichtet um: "Folge ihnen, lass dir von Totosai noch ein einfaches Schwert geben. Wir beide nutzen etwas die Zeit und üben. Dann richte ihm aus, er soll für das Schwert So'ungas alte Scheide verwenden, und sobald er seine Arbeit getan hat, bekommt er sein Bad." Mit großen Sprüngen folgte der Hanyou dem Schmied. Dann blieb er jedoch abrupt stehen und sah zurück. Das merkwürdige Lächeln im Gesicht seines Vaters gefiel ihm gar nicht. Der ältere Dämon plante sicherlich etwas. Eine weitere Kleinigkeit war das Bad von Totosai. So konnte er sich schon denken, wer am Ende Wasser holte, Holz hackte und das Feuer schürte. Übung hatte Inuyasha schon dadrin. Ohne zu zögern begann der Handwerker mit seiner Arbeit. Schwieriger war es, den Geist Saya zuwecken und ihm alles zu erklären. Doch diese Aufgabe übernahm Myouga. Der Hanyou war kaum oben angekommen, hatte seine Botschaft ausgerichtet, als er aus einem Instinkt heraus das Bad für den Schmied vorbereitete. So brauchte der alte Zausel dann nur das Feuer zu entzünden und das Wasser zu erwärmen. Zwar reizte es Inuyasha einen Übungskampf mit seinem Vater zu bestreiten, doch seine Ahnung ging in eine andere Richtung. Leicht würde es Taro ihm bestimmt nicht machen, trotz seiner Verletzung. Unten auf der Lichtung blieb Kagome mit dem älteren Hundedämon allein zurück. Die junge Frau hatte sofort besorgt Einspruch erhoben. In ihren Augen war ein Kampf viel zu früh. Doch sie musste später feststellen, die Wunde war bereits völlig verheilt, sodass sie die Fäden ziehen konnte. Nachdenklich blieb Kagome am Feuer sitzen und starrte in die Flammen, während der ehemalige Fürst des westlichen Reiches sich etwas in der Gegend umsah. Er wollte sichergehen, dass keine Bedrohung in der Nähe lauerte. Dann kam er zurück und setzte sich zu der jungen Frau. Eine Weile betrachtete er sie heimlich. Eine Windböe kam auf, wehte Kagomes Haare in ihr Gesicht. Erschrocken wich sie zurück, als sie plötzlich zärtliche Finger an ihrer Wange spürte. Diese leichte Berührung hinterließ ein angenehmes, leicht kribbelndes Gefühl. "Über was denkst du nach?", wurde sie gleich darauf gefragt. Gleichzeitig streiften die Klauen artigen Finger die zerzausten Haare aus dem Antlitz. Die junge Frau versuchte etwas zu lächeln um ihre Sorge nicht ganz so auffällig erscheinen zulassen und erklärte dann: "Meine Gedanken waren bei Hisa. Wenn ich mir vorstelle, dass sie bereits seit 1000 Jahren in der Höhle ist. Sie muss sehr einsam sein. Ich ...", hier unterbrach sie sich kurz, zog ihr Beine an und umschlang sie mit den Armen. Dann bettete sie das Kinn auf ihre Knie und fuhr fort: "Als ich vor etlichen Jahren nach Hause kam und meine Familie war nicht da, habe ich mich schrecklich allein gefühlt. Bereits die wenigen Stunden waren unerträglich für mich. Wäre Inuyasha nicht gekommen ..." Die junge Frau sprach die letzten Worte immer leiser, als ob sie sich ein wenig schämte. Da wurde ihre Hand ergriffen und leicht gedrückt. Sie konnte den Blick nicht davon nehmen, da sie mit ihren Gefühlen kämpfte. Wie bei Inuyasha fühlte sie sich in Taros Nähe geborgen. Als er sprach war seine Stimme wohltuend, seine Worte verheißend: "Weder du noch Hisa werden jemals wieder allein sein müssen. Wenn es in meiner Macht steht werde ich dieses Versprechen auch halten." Kagome hob ihren Kopf, sah in die goldenen Augen und nickte. Nur wenig später lehnte sie sich ein wenig zur Seite, an die Schulter des Dämons. Sicherlich war es nicht falsch, wenn sie das einen Moment tat. Da der Ältere es geschehen ließ hatte er auch nichts dagegen. Er hielt nur ihre Hand, umarmte sie aber nicht. Mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt fiel ihnen nicht auf, das Inuyasha sich diesen Moment für seine Rückkehr ausgesucht hatte. Mit großen Sprüngen kam der Hanyou den Berg herab, Kirara in ihrer kleinen Form saß auf dessen Schulter. Da er gegen den Wind lief, bemerkten die beiden Wesen am Feuer sein Näherkommen nicht gleich. Abrupt blieb Inuyasha aufgrund des einträchtigen Bildes, welches sich ihm bot, stehen. Es gab einen leichten Stich der Eifersucht in seiner Brust, dennoch konnte er seinen Blick nicht abwenden. Verstand er jetzt, wie sich Kagome immer gefühlt haben musste, wenn er zu Kikyou ging. Ein wenig schon und doch fand er an der Szene nicht falsches. Im Gegenteil, es freute ihn, weil sein Vater Kagome offenbar mochte und sie, als seine Gefährtin akzeptierte. Dennoch schweiften seine Gedanken kurz zu Hisa. Da flüsterte Kagome plötzlich einen Namen: "Inuyasha." "Ihr solltet nach Hisas Befreiung den Bund miteinander eingehen", riet der silberweißhaarige Youkai der menschlichen Frau. Diese nickte zwar zustimmend, doch ihre eigenen Zweifel ob der Richtigkeit dieses Vorhabens wuchsen. Sie seufzte leise und änderte ihre Haltung etwas, rückte somit ein wenig von Taro ab. Im nächsten Augenblick fuhr der ehemalige Fürst herum, da er die Anwesenheit seines Sohnes gespürt hatte. Doch dieser hatte sich bereits entfernt und kam nun aus einer völlig anderen Richtung herbei. Erst am nächsten Tag begannen sie zu trainieren, weil sich Taro noch ein wenig Ruhe gönnen wollte. Dann standen sich Dämon und Hanyou gegenüber, kreuzten die Klingen. Mehr als einmal war Inuyasha versucht die Windnarbe einzusetzen, einmal tat er es sogar, doch nichts passierte. Weil er Stirnrunzelnd sein Schwert betrachtete entging ihm das zufriedene Lächeln seines Vaters. Später versuchte er die rote Klinge abzurufen, um den Bannkreis zu zerstören, den Taro blitzschnell errichtet hatte. Doch auch diese Attacke war vergebens. Es hatte den Anschein, Tessaiga wurde blockiert. Deshalb sprang der Hanyou plötzlich zurück und sagte feststellend: "Du blockierst mein Schwert Vater. Weshalb?" Der silberweißhaarige Hundedämon legte sein Schwert ins Gras und trat einen Schritt auf seinen Sohn zu: "Das ist richtig", gab er zu, äußerte aber sofort: "Ich an deiner Stelle hätte geschwiegen, für Ablenkung gesorgt und es dann erneut versucht." Deutlich sah man Inuyasha den Unmut an. Tief in seinem Inneren wollte er ein wenig mit den Techniken des Schwertes angeben. Sein Vater sollte mit eigenen Augen sehen, wie er Tessaiga verbessert hatte und stolz auf ihn sein. Lange genug hatte er sich seinem Bruder gegenüber beweisen müssen. Doch Taro dachte anders. Er schlug vor: "Setzen wir uns, dann erkläre ich dir alles!" Kaum saßen sie im Gras, fuhr der Hundedämon fort: "Zuerst deine Fehler. Du bist voreilig, schnell aufbrausend und verlässt dich viel zu sehr auf meinen Fangzahn." Inuyasha warf sofort ein: "Totosai hat auch einen Fangzahn von mir eingearbeitet." "Ich weiß", teilte Taro mit und gab noch mehr preis: "Deshalb war es sehr schwierig für mich die Kräfte des Schwertes zu binden. Eigentlich hättest du merken müssen, dass meine Blockade ständig schwächer wurde. Dies war ein Beispiel für deine Voreiligkeit. Des Weiteren schlägst du schnell zu, beinahe blind, um deine Feinde sofort auszuschalten. Manchmal eine gute Taktik, solange der Überraschungsmoment auf deiner Seite ist. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten. Du kannst den Gegner beobachten, ihn testen, seine Schwächen finden und diese dann ausnutzen. Rechne jedoch immer damit, das Tessaiga blockiert werden kann und deshalb werde ich mein Augenmerk speziell auf den einfachen Schwertkampf legen. Dies kommt dir auch in der Neumondnacht zugute." Der Hanyou dachte lange über die Worte nach und musste seinem Erzeuger recht geben. Taro sagte dann noch: "Nicht jeder Gegner wird dich sofort durchschauen, dennoch sei darauf vorbereitet. Dass ich es konnte, dafür gibt es einen Grund, ich bin dein Vater. Dein Bruder ging durch die gleiche Schule, wenn gleich ich dich härter trainieren werde. Dies dient dir, damit du dich besser gegen starke Dämonen zur Wehr setzen kannst." Sie unterhielten sich noch lange darüber und später übten sie weiter. Aufmerksam verfolgte Kagome den ganzen Kampf, dabei hegte sie für beide Bewunderung. Obwohl Taro wesentlich stärker war, hielt er sich zurück und hatte seine Kräfte denen von Inuyasha angepasst. Der Hanyou konnte sich erfolgreich wehren, lernte schnell und es gelang ihm, seine Kräfte zu schonen. Mehrmals sah sie in der Vergangenheit Sesshomaru und ihren Gefährten gegeneinander kämpfen. Doch beides konnte man nicht vergleichen. Während der ältere Bruder eher herausfordernd seine Angriffe gestaltete und dem Halbbruder vieles abverlangte, behielt sich Taro immer wieder vor, den Kampf zu unterbrechen, seinen Sohn zu loben oder zu tadeln, sowie Ratschläge zu geben. Bei einer Attacke ging es sehr gefährlich zu. Taro vollführte einen Schlag, sprang weg, drehte sich dabei, um erneut anzugreifen, wobei er seine überlegende dämonische Schnelligkeit nutzte. Leider bemerkte er nicht, das Inuyasha ihn nicht abwehren konnte, da er ihn nicht kommen sah. Der Dämon würde ihn nicht nur mit dem Schwert treffen, sondern ihm sicherlich eine schwere Verletzung zufügen. Kagome sah es und handelte aus ihrer Besorgnis heraus. Laut rief sie: "Mach Platz!" Jahrelange Übung genügte Taro, um sofort innezuhalten. Verwundert drehte er sich um, blickte von seinem Sohn zu der Frau aus der Neuzeit. Der Hanyou stand verdutzt da. Zwar hatte er kurz gezuckt, doch nichts passierte. Nach einem kurzen Moment bat er: "Sag es noch mal Kagome." Eine erneute Aufforderung brauchte es nicht: "Inuyasha, Mach Platz!" Selbst beim zweiten Mal wendete sie den Spruch ebenso erfolglos an. "Wie kann das sein?", murmelte die junge Frau überrascht. Der Einzige, der einen Verdacht hegte und möglicherweise eine Erklärung liefern konnte, schwieg dazu. Taro glaubte, Hisa steckte dahinter, vermutlich hatte sie einen Bann auf die Kette gelegt, damit diese nicht mehr funktionierte. Eine andere Idee kam ihm gar nicht in den Sinn. Weiter darüber nachdenken konnten sie nicht, da Totosai sogleich erschien. Er hatte nicht nur das fertige Schwert dabei, auch das kleine Kästchen. Immerhin wurde darin nicht nur das Juwel aufbewahrt, sondern auch das Pergament, welches der ehemalige Fürst des westlichen Reiches vor Jahrhunderten in der Höhle fand. Zuerst öffnete er die Schatulle, holte die Schriftrolle heraus und sah sie sich an. Nur undeutlich nahm er Spuren einer Zeichnung wahr. Den Spruch jedoch konnte er noch immer einwandfrei lesen. * Die Antwort ist verborgen und doch direkt vor deiner Nase. Du hältst es in den Händen und findest es doch nicht.* Im Stillen hoffte der Dämon, die Magierschülerin konnte mit dem Hinweis etwas anfangen. So legte er es zurück, gab das Kästchen an Kagome weiter, die es sorgfältig verstaute. Danach nahm Taro sein neues Schwert entgegen. Kaum hatte er es aus der Scheide gezogen, betrachtete er es von allen Seiten. Wie immer lieferte der Schmied eine tadellose Arbeit ab. Es lag gut in der Hand, ließ sich einwandfrei führen, weil das Gewicht perfekt ausbalanciert war. Totosai kratzte sich am Kopf und meinte fast wie nebenbei: "Da ich dachte, ihr wollt dem Schwert nicht So'ungas Namen geben, wie wäre es mit: Kyoryokuna maho no ken." Der neue Besitzer hatte jedoch andere Ansichten, die er sofort mitteilte: "Starkes zauberhaftes Schwert, sehr passend. Doch viel zu lang. Yokuna maho genügt mir als Abkürzung. Danke Totosai, ich bin sehr zufrieden und froh, weil du in den beiden Jahrhunderten nichts verlernt hast." Danach wendete er sich von dem Handwerker ab und sagte: "Wir brechen auf!" Der Kampf zu Übungszwecken mit seinem Sohn hatte ihm gezeigt, das er beinahe vollständig wiederhergestellt war. Obwohl seine Wunden schwer waren und seine dämonische Energie ziemlich abgeschwächt, genügte seine neu gewonnene Willensstärke um sich zu heilen und zu erholen. Kagomes Kräuter und ihre Fürsorge taten sein übriges. Der Wunsch Hisa zu helfen, Kagome vor deren Schicksal zu bewahren, eine zweite Chance zum Leben erhalten zuhaben, um bei seinen Söhnen sein zu können, darin lag die größte Triebkraft seiner Genesung. Während jeder geschäftig etwas tat, niemand dem älteren Hundedämon seine Aufmerksamkeit schenkte, strich dieser mit seiner Klaue sanft über den rosafarbenen Stein. "Yosou, alter Freund auf dich zählen zu können wird mir die Suche sicherlich erleichtern. Wir haben genug Zeit verschwendet. 1000 Jahre und sie ist noch immer da drin." Als ob tatsächlich etwas in dem Stein existierte regte sich etwas. Ein winziges Licht erschien, flackerte kurz als Bestätigung. Dieses Zeichen reichte Taro um Gewissheit zuhaben. Er war sich sicher bald mit dem Geist des alten Magiers sprechen zukönnen. Nur wenig später brachen sie auf, um zurück zu der Lichtung zu gelangen. Dort erfuhr Hisa von dem Pergament, ließ sich die Zeilen vorlesen und schlug als nächstes vor: "Lasst etwas Blut auf die Zeilen tropfen!" Der Hundedämon folgte dem Ratschlag und nur wenig später erschien wieder diese Karte, welche unwissend von allem bereits vor langer Zeit sich materialisierte hatte. Dem älteren Lord war das verzeichnete Höhlensystem auf der Karte nicht unbekannt. Jetzt wo sie ein Ziel hatten, durften sie nicht länger zögern. "Takashi war ein Meister der Irrführung. Er hat meine Festsetzung sicherlich viele Monate vorbereitet. Sicherlich wird er euch mit den Hinweisen oft sinnlos durch die Gegend jagen. In seinem Sinn lag es damals Zeit zugewinnen, um mich zu überreden, damit ich seine Gefährtin werde", warnte Hisa zum Schluss eindringlich. Diese Warnung musste Taro bedenken. Sicherlich würde deshalb auf der Reise seine Schnelligkeit von nutzen sein, seine gute Ortskenntnisse waren ebenso von Vorteil. Er glaubte ganz fest an den Erfolg. Der goldblonden Dämonin riet er vor seiner Abreise noch, herauszufinden, was es mit dem Bannsiegel auf sich hat. Immerhin besaß sie ein Buch, indem viel Wissen gesammelt wurde. Kapitel 11 - Der Anfang von ... Alle Beteiligten begeben sich auf dem Weg, jeder mit einem bestimmten Ziel. Einzig Inuyasha bleibt zu Hisas Freude bei der Höhle zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)