Flüche, Hundeblut und Bannsiegel von CheyennesDream (Kagome & Inu no Taisho, Inuyasha & OC) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog Der Hauch der Ewigkeit ---------------------------------------- Da ich immer wieder eine Menge Ideen habe, musste ich das hier niederschreiben. Meine alten FFs werden beendet, keine Sorge. Ich arbeite da auch daran. Bei Alltag arbeite ich schon am Ende ;) Diese FF widme ich allen Lesern meiner anderen Geschichte " Geisterhafte Romanze". Ihr habt mich total überrascht, wie gut sie bei euch angekommen ist. Neue Leser oder Alte sind auch willkommen. Dort wird es keine Fortsetzung geben, da ich der Meinung bin, sonst stört es den Zauber. Deshalb hoffe ich diese FF hier entschädigt euch. Hisa  Langlebig Takashi  Überlegenheit, Respekt Ami  Asiatische Schönheit, Freund Taro - der Erstgeborene Flüche, Hundeblut und Bannsiegel Freundschaft wird Liebe, Liebe wird zu Besitzgier, Besitzgier zu Hass 1. Kapitel - Prolog Der Hauch der Ewigkeit Nur langsam fand Hisa ihre Sinne wieder und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Was war passiert? Gerade noch befand sie sich im Schloss des Westens, bei einem der zahlreichen Feste, die Inu no Taishos Gefährtin Ami gab. Jetzt fühlte sie kalte, feuchte Erde an ihrer Haut. Erschrocken riss die Youkai ihre Augen auf. Doch nichts als Schwärze herrschte hier. Nur langsam gewöhnte sie sich an die Dunkelheit und konnte dann nach und nach einige Umrisse erkennen. Felsgestein, ungewöhnlich anmutende Gebilde, die einen Verdacht in ihr keimen ließen. Mit einer der Klauenhände fuhr sie über den Boden, nahm eine Handvoll Erde auf und roch daran. Sie versuchte anhand des Geruches, ihren Standort zu analysieren. Feuchtigkeit, welche vermutlich von einer Bergquelle herrührte, sickerte an den Wänden herab. Leichter Moosgeruch bedeutete waldreiches Gebiet in der Umgebung. Der Duft nach verschiedenen Gräsern und Blüten schwängerte die Luft. Wenn sie in einer Höhle war, dann befand sie sich möglicherweise im Grenzgebiet des westlichen Reiches. Ihr nächster Fund bestätigte es. Eine der hier zahlreich verstreuten Höhlenperlen verriet es ihr, somit konnte es sich nur um eine der Tropfsteinhöhlen handeln. Langsam ließ die junge Youkai einige der steinigen Perlen durch ihre Klauen gleiten, während sie nachdachte. Als Erstes fragte sie sich, wie lange sie sich schon an diesem Ort befand. Die Kleidung an ihrem Körper zeigte ihr, es war der gleiche Kimono, den sie auf dem Fest trug. Ob man sie bereits vermisste? Wenn ja, würde Inu no Taisho sie suchen? Doch es gab noch dringendere Fragen. Wie kam sie hierher und aus welchem Grund? Hisa versuchte ihren Oberkörper aufzurichten, was ihr sogar gelang. Dann erst bemerkte sie den eisernen Ring um ihren Hals. Die mit Magie verstärkte Kette war in der Felswand verankert. "Lächerlich", murmelte die Dämonin. Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich. Nur wenig später fiel der Ring ab von ihrem Hals. Danach stand sie auf, rekelte sich etwas und ging vorsichtig in der Höhle umher. Der Geruch eines anderen Hundedämons stieg ihr in die Nase. Sie, die Schülerin eines Magiers, kannte diesen Geruch sehr gut. Dieser Dämon lernte genau wie die goldblond haarige Hundedämonin, mit den sehr ungewöhnlichen türkisfarbenen Augen, bei demselben Drachenmagier. Takashi, wie ihr Mitschüler hieß und sie, waren immer enge Vertraute und unterstützten sich gegenseitig während der Ausbildung. Zusammen besaßen sie ein ungewöhnliches Potenzial, wie ihr Lehrmeister es oft beteuerte. Doch eines Tages änderte sich das Verhalten des älteren Youkai. Takashi saß oft stundenlang da und betrachtete die etwas jüngere Schülerin aus seinen braunen sanften Augen. Nur manchmal, wenn der braunhaarige Dämon, sich nicht beobachtet fühlte, änderte sich der sanfte Blick, wurde lüstern und besitzergreifend. Er begehrte dieses Wesen mehr als alles andere. Nur eine Kleinigkeit übertrumpfte seine Sehnsucht nach Hisa, der Stärkste aller Magier zu werden. Was am Anfang noch heimlich geschah, wurde mit der Zeit immer deutlicher. Langsam begann Takashi, die Dämonin zu umwerben. Machte ihr Geschenke, überraschte sie mit Dingen, die sie mochte. Doch seine verzehrende Leidenschaft zu Hisa offenbarte bald auch ihre Schattenseiten. Immer öfters benahm er sich eifersüchtig, wenn sich die jüngere Dämonin mit anderen Wesen im Gespräch befand. Eines Tages gestand ihr der Dämon dann seine Liebe und forderte sie auf seine Gefährtin zu werden. Damit Hisa keine Wahl blieb, suchte er ihren Herrn Inu no Taisho oder Lord Taro, wie er oft einfach nur genannt wurde, auf. Er bat darum, den Bund mit der jüngeren Magierin eingehen zu dürfen. Doch der Herr der Hunde, zu diesem Zeitpunkt noch ohne eigene Nachkommen, hatte die kleine Dämonin lieb gewonnen und sah in ihr fast seine Tochter, besonders weil Hisa seit Jahren schon im westlichen Schloss als Waise unter seiner Obhut gelebt hatte. Die Dämonin hatte bedenken und wollte sich noch nicht binden. Außerdem beschlich sie die Ahnung, das Wesen welches ihr bestimmt sei, wurde noch nicht geboren. Nur dem Lord gegenüber erwähnte sie, dieses Wesen wird zwischen den Welten leben. Weder sie selbst noch Taro konnten sich einen Reim daraus machen. Es handelte sich dabei um Visionen der Zukunft, die sie manchmal hatte. Diese Gabe besaß sie, in Verbindung mit der Möglichkeit, Dinge durch die Zeit reisen zu lassen. Da sie jedoch wusste, wie gefährlich diese Macht war, nutzte sie diese niemals.   Für Inu no Taisho genügte die Tatsache, Hisa würde an Takashis Seite nicht glücklich werden. Deshalb lehnte Taro das Ansinnen des anderen Magierschülers ab. Daraufhin änderte dieser sich weiter zum Schlechten. Einmal kam es sogar zum Eklat als er Hisa in einem dunklen Winkel des Schlosses überraschte und sie gewaltsam zu seiner Gefährtin machen wollte. Die goldblonde Hundedämonin schützte sich mit ihren magischen Kräften. Nur wenig später eilten Wachen herbei. Inu no Taisho erboste der Vorfall und dies hatte zur Folge, Takashi wurde aus den Ländereien verbannt. Selbst ihr Meister, der Drachenmagier lehnte es ab, den braunhaarigen Hundedämon weiterhin zu unterrichten. Gedanklich versuchte sich Hisa jetzt an die letzten Geschehnisse zu erinnern. Sie war auf dem Fest und hatte etwas getrunken. Danach wurde sie von einer starken Müdigkeit erfasst und somit zog sie sich beizeiten von den Feierlichkeiten zurück. In ihrem Gemach kam sie kaum an, als sie auf ihr Lager sank und später hier in der Höhle wieder aufwachte. Sie seufzte und ging in Richtung Ausgang, bis sie plötzlich vor einem starken Bannkreis stand. Der Blick ins Freie war ihr nicht verwehrt, sodass sie nun, im beginnenden Licht des Tages, Einzelheiten vor der Höhle erkannte. Im Hintergrund Bäume, näher zu ihr, eine weitläufige, mit hohem Gras und zahlreichen Blumen bewachsene, Lichtung. Das leise plätschern von Wasser etwas seitlich, vermutlich eine kleine Quelle, die ihren Ursprung im Felsgestein hatte, offenbarte Hisa den Standort. Somit war ihre Einschätzung völlig richtig. Dieses Territorium gehörte noch zum westlichen Reich und fiel unter Lord Taros Besitz. Nun widmete sich Hisa dem Bannkreis. Sie spürte die ungeheure Stärke. Diese Macht rührte nicht allein von der hellen Magie her. Schwarzer Zauber wohnte ihm ebenso inne. Mit all ihren Kräften begann die Dämonin, mit den türkisfarbenen Augen, gegen den Bann anzugehen.   So verging der ganze Tag. Jeder Versuch, den Zauber aufzulösen oder durch den Kreis hindurch zugehen, scheiterte. Die Bemühungen brachten Hisa an die Grenzen ihrer Fähigkeiten. Erschöpft sank sie zu Boden und blieb mit hängendem Kopf auf der kalten Erde knien. Die Nacht kam und ging wieder. Ausgeruht begann Hisa von Neuem. Doch jeder gescheiterte Versuch trieb sie ihrer eigenen beginnenden Hoffnungslosigkeit weiter in die Arme. Als sie ihre unzähligen Anstrengungen endlich aufgab, sie wieder am Boden kniete, tropfte eine einzelne Träne aus ihrem rechten Auge. Sie rollte über ihr Gesicht und benetzte danach ihre Hand. Doch sie ignorierte das Zeichen der Schwäche und Verzweiflung. Dann brach die dritte Nacht an und noch immer hatte sie keine Chance aus der Höhle zu kommen. Wer immer sie hierher gebracht hatte, musste irgendwann wiederkehren. Für diesen Augenblick sollte sie ihre Kräfte schonen, denn wer immer dahinter steckte, würde das bitter bereuen. Deshalb ruhte sich Hisa aus und ließ von erneuten Versuchen den Bannkreis zu zerstören erst einmal ab. Die Zeit des Wartens wollte die Dämonin sinnvoll nutzen, herausfinden, wer dahinter steckte und sich auch an den Gedanken zu gewöhnen länger hier ausharren zu müssen. Ihre Fähigkeit Dinge herbeizuholen erwies sich als nützlich, damit konnte sie für ausreichend Nahrung sorgen. Wasser fand sich genug in der Höhle. Plötzlich wurde die junge Youkai von einem eigenartigen Gefühl erfasst. Erschrocken keuchte sie auf. Kälte rieselte durch ihren Körper und Angst umschloss ihr Herz wie eine Faust. Der Hauch der Ewigkeit streifte Hisa. Sollte das der Ausblick auf ihr Schicksal gewesen sein? Musste sie für immer hier verharren? 2. Kapitel - Mein Fluch soll dich treffen. Hisa erfährt, wer für ihre Festsetzung verantwortlich ist. Doch sie nimmt es nicht einfach hin, sondern entwickelt eigene Pläne. Kapitel 2: Mein Fluch soll dich treffen --------------------------------------- Dass dieses neue Kapitel so schnell erscheint, habt ihr liebe Leser, den persönlichen Bitten einiger Fans dieser Story zu verdanken. Nun viel Spaß beim lesen 2. Kapitel - Mein Fluch soll dich treffen                                                                        ... Hass sät Verzweiflung, aus Verzweiflung gedeiht neue Stärke   Wie lange sie teilnahmslos auf dem Boden gesessen hatte, wusste Hisa später nicht mehr. Erst ein höhnisches Lachen riss sie aus ihrer Lethargie. "Nun wie fühlt es sich an, gefangen zu sein, meine Geliebte?" Die goldblonde Youkai sprang auf: "Du Bastard." Mit diesen Worten eilte sie vorwärts. Sie wollte Takashi büßen lassen, ihn mit ihren Klauen zerfetzen. Die einzige Reaktion, die erfolgte, sie prallte wie gegen eine Wand und wurden von dem Bann zurück geschleudert. Hart schlug sie auf den Felsen auf. Doch kein Laut des Schmerzes kam über ihre Lippen. Nur die türkisfarbenen Augen funkelten wütend. "So gefällst du mir. Dein Anblick erregt mich. Dieses Funkeln in deinen Augen und wenn dein Körper vor Zorn bebt", stachelte der Hundedämon das Wesen seiner Begierde an. Sein Blick schweifte über Hisas Gestalt. Dann änderte sich sein Ausdruck, als er erklärte: "Dies wird von nun an dein zu Hause sein. Du gehörst nun für alle Zeiten mir allein. Niemand wird dich jemals berühren noch dich besitzen. Der Einzige, der dieses Recht besitzt, bin ich." Hisa sah ihren ehemaligen Mitschüler eindringlich an: "Wie arrogant und selbstgefällig du geworden bist. Wenn du mich willst, weshalb kommst du dann nicht herein. Es ist mir ein vergnügen dich hier würdig zu empfangen." "Später meine Liebe, später. Sagen wir in einem Jahr. Dann bist du gefügig und gibst dich mir freiwillig hin. Falls nicht, so werde ich jedes Jahr zum selben Zeitpunkt hier erscheinen und dich fragen", entgegnete Takashi. Doch Hisa erklärte ihm sofort, da sie sich noch immer sträubte: "Niemals werde ich dir gehören." Der braunhaarige Hundedämon gab jedoch nicht so leicht auf: "Doch das wirst du. Hast du vollkommen vergessen, wem du deine geheimsten Wünsche und Sehnsüchte immer anvertraut hast. Du liebst nichts mehr als deine Freiheit." Lange betrachtet Hisa nun den anderen Dämon und im Stillen musste sie ihm recht geben. Sie ließ ihren Blick über die Felsen in der Nähe der Höhle schweifen. Die ganze Zeit hatte sie zwar versucht, den Bann zudurchdringen, doch was, wenn die Felswand ein leichteres Ziel gewesen wäre. Doch ihm nächsten Moment wurde diese Hoffnung auch wieder zerstört. Takashi folgten ihren Blicken und erriet die Absicht: "Versuch es", riet er der Jüngeren. Danach sprach er schon weiter: "Mein Bann wurde um den ganzen Berg gelegt." "So mächtig ist niemand, nicht einmal unser Meister", zweifelte die goldblonde Youkai. Wenn sie es jedoch genau betrachtete, war der Berg eher ein kleiner Hügel. Dies hier war nur eine kleine Höhle. Sie brauchte nicht zugrübeln, um zu der Erkenntnis zu gelangen, Takashi hatte seinen Plan sicherlich schon länger vorbereitet. Da er seine Fähigkeiten gut kannte, wählte er bewusst diesen Ort. Nein es gab keine Chance für sie. "Wie du siehst Hisa bin ich viel stärker. Schon deshalb wirst du diesen Bann niemals zerstören können", höhnte Takashi Stimme auch schon, mit sich sehr zufrieden, als er ihre Reaktion darauf bemerkte. Wieder wurde Hisa von diesem eigenartigen Gefühl erfasst. Es war diesmal viel stärker. Takashi gegenüber wollte sie keine Schwäche zeigen, dennoch wurde sie von dem Schmerz, der sie erfasste in die Knie gezwungen. Deshalb entging ihr auch die Besorgnis des Dämons. "Hisa?", in seiner Stimme schwang eine Frage mit. Die Youkai blickte zu ihm auf. Als sie fragte, hatte sie sich bereits wieder gefangen: "Weshalb das alles? Nur damit mich niemand anderes bekommt?" "Du hast meine Liebe verschmäht, deshalb verdienst du eine kleine Strafe", lautete die Antwort. "Ich ertrage den Gedanken nicht, wie ein anderes Wesen dein Herz erobert." Was er jedoch nicht aussprach. In seiner Eifersucht glaubte Takashi, ihr Herr, Lord Taro hegte persönliches Interesse und hatte die junge Dämonin als seine Zweitfrau auserkoren. Zu weiteren Überlegungen blieb keine Zeit, da Hisa währenddessen äußerte: "Du kannst das Schicksal nicht aufhalten." "Kann ich und werde ich", erklärte Takashi bestimmt. Dann warf er die Hälfte eines Amuletts in die Höhle, welches vor Hisas Füßen zum Stillstand kam und fügte hinzu: "Die andere Hälfte befindet sich in der Höhle, wo wir mit unserem Meister, mehrmals genächtigt haben. Es ist dort versiegelt und nur ein Wesen mit Hundeblut kann den Bann brechen. Da jedoch niemand diese Höhle hier betreten kann, um beide Teile zusammenzufügen, wirst du für immer hier bleiben müssen. Oder ...", er unterbrach sich und überlegte kurz. Eine letzte Möglichkeit sollte die Hundedämonin erhalten um ihre Meinung zu ändern: "Werde meine Gefährtin. Willige jetzt ein und dir wird ein Leben in Einsamkeit erspart bleiben." Es erfolgte keine Reaktion von Hisa. Die Dämonin dachte angestrengt nach. Beinahe war sie versucht nachzugeben, zum Schein einzuwilligen. Doch diese Lüge konnte sie weder mit ihrem Herzen noch ihrem Stolz vereinbaren. Nein sie würde nicht nachgeben. Es gab da eine Lösung, riskant vielleicht aber sie musste es versuchen. Wenn sie jetzt ablehnte, kam Takashi in einem Jahr zurück, bis dahin hatte sie sicherlich alle Vorbereitungen abgeschlossen. Sie lächelte fast, während sie sich ihre Idee ausmalte. "Dann bist du der Einzige, der den Bann durchschreiten kann?", wollte Hisa wissen, nicht ohne Hintergedanken. Bereitwillig antwortete der Dämon: "Ja oder du findest ein Wesen, welches weder Mensch noch Dämon ist. Doch es nutzt dir nichts, da es kein Wesen dieser Art gibt." Erkenntnis durchzuckte die junge Dämonin. In Gedanken wiederholte sie: 'Ein Wesen weder Mensch noch Dämon.' Das wäre genau, wie sie es ahnte, ein Lebwesen, welches zwischen den Welten existierte. Langsam entfernte sich Takashi und Hisa hörte noch ein paar letzte Worte von ihm: "Dann bis in einem Jahr." Kaum war der braunhaarige Dämon fort, dachte Hisa über ihren eigenen Plan nach. Nur wenig später schritt sie zur Tat. Sie holte sich die benötigten Dinge herbei. Nur eines war ihr verwehrt, Gegenstände aus Eisen zu beschaffen. Vermutlich hinderte Takashi sie so daran, eine Waffe zu besorgen. Sie brauchte keinen Dolch um den Magier an sich zu binden. Wenn das Jahr vorüber war, Takashi die Höhle betrat, würde ihn der Fluch sofort treffen. Danach gab es für ihn nur eine Möglichkeit, wenn er sich davon befreien wollte. In diesem einen Punkt hatte der Dämon recht, sie waren enge Vertraute gewesen. Nicht nur Takashi kannte Hisas Geheimnisse, umgekehrt war es genauso. Ein Umstand, den der Magier wohl nicht bedacht hatte. Während ihrer Vorbereitungen entging ihr das Geschehen vor der Höhle. Nachdem sie nichts mehr zu tun hatte, probierte sie etwas anderes aus. Diesen Zauber hatte ihr Lehrer gerade erst begonnen, ihnen zu vermitteln. Da sie ihn noch nie allein ausgeführt hatte, scheiterte er ständig. Mehrmals versuchte sie es, bis ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt wurden. Sie schaffte es durch den Bannkreis hindurch und stand auf der kleinen Lichtung vor der Höhle. Auch wenn sie die Freiheit genießen konnte, so wurde sie doch getrübt, weil es nur ihrem Geist möglich war. Wenn sie sich etwas weiter entfernte, entstand ein Sog, der sie zurück zur Höhle beförderte. Außerdem durfte sie diesen Zustand nur wenige Momente nutzen, weil sonst Gefahr bestand, dass ihr Körper zerfiel und ihr damit eine Rückkehr verwehrt sein würde. Diesen Triumph würde Hisa Takashi nicht gönnen. Nun hatte jedoch ihre geisterhafte Erscheinung eine ungeahnte Nebenwirkung. Ein Wanderer, der zufällig diese Gegend passierte, sah sie im Mondschein. Halb verborgen hinter einem Baum beobachtete der Händler dieses Wesen. Er glaubte eine Fee oder Göttin zusehen, ein magisches Wesen, wie man es oft in Legenden hörte. Später erzählte er davon anderen Menschen. Immer weiter verbreitete sich dann das Gerücht von dem schönen geisterhaften Wesen. Lockten diese Märchen neugierige Menschen an, so auch bald darauf Dämonen. Menschen wurde der Zugang zu der Höhle durch den Bann verwehrt, die Versuche blieben jedoch ohne Folgen. Wenn ein Youkai sie betreten wollte starb dieser kurz darauf. Hisa litt sehr darunter, da sie sich als Verursacherin die Schuld gab. Sie wusste nicht, dass Takashi den Gerüchten noch mehr Nahrung gab. Gewissenlos setzte er Leben aufs Spiel, damit Hisa ihre Meinung änderte. Sie besaß als einige der wenigen Youkais so etwas wie ein Herz und schätze Leben höher ein als viele andere. Ihr Mitgefühl würde sie freiwillig in die Arme des Magiers treiben. Sobald Takashi sein nächstes Vorhaben, So'unga zustehlen ausgeführt hatte, würde er zu der Höhle zurückkehren, auch wenn das Jahr noch nicht vorüber sein würde. Einige Zeit verging. Hisas Verschwinden aus dem westlichen Schloss blieb ungeklärt. Es gab keine Zeugen oder Hinweise. Suchende, die das ganze Gebiet durchstreiften, kehrten erfolglos zurück. Doch dann kamen besorgniserregende Neuigkeiten dem Lord des Westens zu Ohren. So ging er dem persönlich nach. Bald darauf betrat Inu no Taisho die Lichtung und sah sich um. Ihm waren Gerüchte zu Ohren gekommen, das hier Dämonen starben. Die Überreste einiger Youkais bezeugten den Wahrheitsgehalt. Starke Magie führte ihn bis zu dem Bannkreis. Doch auch ihm war es verwehrt näher zugehen. Obwohl er beinahe zu den mächtigsten Dämonen gehörte, war hier eine viel größere Kraft am Werke. Nicht nur die Magie eines Magiers, sondern auch ein Artefakt, welches die Kräfte unzähliger zauberkundige Wesen beinhaltete. Gerade wollte er einen weiteren Schritt ausführen, noch näher heran treten, als ihm ein Geist den Weg verstellte. Hisa entging nicht die erneute Anwesenheit eines Besuchers. Doch als sie ihren Herrn erkannte und sein Vorhaben erriet, musste sie schnell handeln. So löste sie ihren Geist von ihrem Körper und erschien neben Taro draußen auf der Lichtung. Der Herr der Hunde schaute sie lange an, betrachtete sie eingehend. Man sah ihm die Sorgen nicht an. Bevor er jedoch eine Frage stellen konnte, erklärte die junge Dämonin die Umstände. Taro war bestürzt, als er den gesamten Vorfall hörte. Ingrimm auf diesen Magier erfasst ihn. Wenn es ihm möglich wäre, würde er Takashi dafür büßen lassen. Doch das durfte er nicht, da der Magier eventuell der Einzige war, der diesen Bann lösen konnte. So lauschte der silberweißhaarige Hundedämon den Worten genau. Nichts würde er unversucht lassen, die zweite Hälfte des Amuletts zu besorgen. Dieses Versprechen gab er Hisa. Zum Abschied hob die Magierin ihre Hand und streifte zaghaft über das Gesicht ihres Herrn. Normalerweise würde sie sich so eine Geste niemals erlauben. Doch sie hatte wieder so ein merkwürdiges Gefühl. Diesmal nicht beängstigend, nein da war Hoffnung. Im nächsten Moment blieb Taro allein zurück. Noch immer spürte er den Hauch dieser Berührung. Es hatte sich angefühlt, wie eine Brise des Windes und doch weitaus zärtlicher. Er hatte Mitgefühl für Hisa. Sie war so jung, hatte ihr Leben noch vor sich und sollte nicht eingesperrt sein in dieser dunklen Höhle. Entschlossen eilte er zuerst in das westliche Schloss um Maßnahmen zutreffen. Danach bereitete er sich auf die Reise vor. Immerhin musste er weit nach Norden in das Gebiet der Feuerberge, an deren südlichen Ausläufer Totosai seine Schmiede betrieb. Doch dieses Vorhaben würde Zeit in Anspruch nehmen. Dennoch gab es noch etwas, was er jetzt sofort tun konnte. Wenn niemand Takashis Zauber brechen konnte, musste ein weiterer Bann um die Höhle gelegt werden. Hisas Lehrer versteckte die Höhle, um damit Dämonen zu schützen. Der Schutz sollte Jahrhunderte anhalten. Hisa jedoch wartete auf den Zeitpunkt bis Takashi die Höhle wieder betreten würde. Extra dafür hatte sie diesen Fluch vorbereitet. -------------- Eventuell zu fantastisch? Hoffe nicht ..tbc... 3. Kapitel - Was man nicht außer Acht lassen sollte... Takashi übernimmt sich und die Folgen eines Bannes treten auf... Kapitel 3: Was man nicht außer Acht lassen sollte ... ----------------------------------------------------- Ich bedanke mich ganz herzlich für die vielen Zugriffe und freue mich über die neuen Favoeinträge. Dies habe ich nicht erwartet. 3. Kapitel - Was man nicht außer Acht lassen sollte ... ... Wenn Stärke zu Überheblichkeit führt, führt Überheblichkeit zum Tod Der ältere Drachenmagier folgte sofort den Anweisungen von Inu no Taisho. Zum einem gab es persönliche Gründe, da er Hisa fast wie eine Tochter mochte. Weil die junge Dämonin das aussehen ihre Mutter geerbt hat, nahm jeder an sie wäre eine vollkommene Hundedämonin. Dennoch floss in ihren Adern auch das Blut menschlicher Drachenkrieger, Wesen, deren Vorfahren von den Drachen abstammten, jedoch keine tierische Gestalt annehmen konnten. Selbst Hisas Vater, von dem sie die seltene Augenfarbe geerbt hat, besaß bereits einen nicht geringen Anteil an Hundeblut in seinen Adern, denn sonst wäre es nicht möglich gewesen, ihre wahre Abstammung so gut zu verbergen. Es ging zwischen den Völkern das Gerücht um, geborene Wesen mit gemischtem Blut aus allen drei Rassen, Hund, Drache sowohl auch Mensch, wohnten große Kräfte inne. Doch dazu musste das Blut sich mehr im Gleichgewicht befinden. Bei der jungen Dämonin überwiegt der Anteil an Hund. Sicherlich wird Hisa eines Tages eine zauberkundige Magierin sein, dennoch war es ihr nicht bestimmt, die Vorhersagen zu erfüllen. Ihre Macht war nicht groß genug um ihren Meister zu übertreffen. Den alten Drachenmagier beschäftigte die Frage, ob sein männlicher Schüler in Hisa mehr sah oder ob seine Eifersucht, einfach nur sein Handeln bestimmte. Vor allem interessierte es ihn, wie sein Schüler es geschafft hat, diesen mächtigen Bann zu errichten. Vor der Höhle auf der Lichtung untersuchte er die Magie, analysierte sie. Dabei kam ihm ein Verdacht. Bevor er den Schutzbann um die Gegend legte, versuchte er mit Hisa zu sprechen. Die goldblonde Youkai hatte sich jedoch in den hintersten Winkel der Höhle zurückgezogen, wo es einige Bequemlichkeiten für sie gab, und schlief erschöpft. Sie brauchte die Ruhe dringend, da sie ihre Kräfte verausgabt hatte. Der Drache seufzte, nachdem er mehrmals erfolglos, den Namen seiner Schülerin rief. Es gab soviel Arbeit, wenn er der Youkai helfen wollte, so durfte er nicht noch mehr Zeit vergeuden. Sobald seine Arbeit getan war, eilte er in das Schloss des Hundefürsten zurück. Inu no Taisho erwartete ihn im Garten und hörte still den Bericht. Gleich danach gab er dem Magier die Erlaubnis sich zurückzuziehen, weil dieser in den alten, über viele Jahre gesammelten, Schriften der Magier nach einer Lösung suchen wollte. Mit würdevollen Schritten ging Taro durch den Garten und blieb an einer schattigen Stelle stehen. Nachdenklich betrachtete er, wie sich die Wellen in dem kleinen Teich bewegten. Er mochte diesen Ort. Schon oft hatte er eine beruhigende Wirkung auf ihn. Am liebsten würde er sofort das Schloss verlassen. Da es an diesem Abend eine Feierlichkeit gab, konnte er erst am nächsten Morgen aufbrechen. Es graute bereits der Morgen, als der letzte Dämon den großen Saal verließ und sich das Fürstenpaar in ihr Gemächer zurückziehen konnten. Doch vorher gönnten sie sich noch einen kleinen Spaziergang im Garten. Inzwischen hatte Taro seiner Gemahlin von Hisas Einkerkerung in der Höhle erzählt. Die Fürstin merkte deutlich seine Sorge um die junge Dämonin und ein wenig Eifersucht wallte in ihr auf. Ami waren Gerüchte zu Ohren gekommen, das ihr Gefährte Hisa als seine Zweitfrau in Betracht zog. Zwar war es nicht unüblich, dennoch wollte die Fürstin nicht teilen. Um so überraschter war sie im nächsten Moment, als Taro sie in seine Arme zog und sie küsste. "Wie es aussieht, haben wir nie viel Zeit miteinander um uns richtig kennenzulernen. Da du mir nicht gerade viel Sympathie entgegen bringst, kann ich mich wohl glücklich schätzen, dennoch eine würdige Fürstin gefunden zu haben." Die silberweißhaarige Youkai mit dem Sichelmond sah Taro in die Augen, als sie entgegnete: "Ich kenne meine Pflichten." Der Lord der westlichen Länder hätte am liebsten geseufzt, doch er beherrschte sich. "Das ist mir bewusst. Ich verlange jedoch mehr von meiner Gemahlin. Sie soll nicht nur den fürstlichen Verpflichtungen nachgehen, sondern ich wünsche mir an meiner Seite eine Gefährtin und ..." In diesem Moment wurden sie unterbrochen. Ein Diener kam rufend angerannt: "Edler Herr." Etwas ungehalten stand Taro auf und ging ihm entgegen. Dieser warf sich auf den Boden und berichtete von einem ungeheuerlichen Vorfall im Schloss. Mit einer schnellen Bewegung drehte sich Inu no Taisho zu der Fürstin um: "Wenn du mich entschuldigst", bat er einfach. Der Fürst eilte gleich danach schnell aus dem Garten, sodass der Diener kaum hinterherkam. Die silberweißhaarige Youkai ließ sich am Wasser wieder niedersinken und sah nach oben in einen der Baumwipfel. Dort schimmerte hell der Mond durch die Blätter. Einige Jahre waren sie nun schon miteinander verbunden. Bisher blieb ihnen nur wenig Zeit, da Inu no Taisho seine Macht festigen musste. Hin und wieder kam es zu anderen Problemen. Gerade fragte sich Ami, ob das Leben an Taros Seite immer so aussehen würde. Sie wünschte sich mehr Aufmerksamkeit von seiner Seite und hoffte in den nächsten Jahren auf ein besseres Verhältnis. Bisher war Einsamkeit ein unbekannter Faktor für sie. Da saß sie mit Taro endlich einmal zusammen im Garten und sie hatte das Gefühl, er wollte ihr etwas gestehen, sich ihr annähern. Ami hatte von Anfang an Gefallen an seiner stolzen, fürstlichen Erscheinung gefunden. Doch auch sie war der Annahme, Taro sah in ihrem Bund nur eine Pflicht. Das, dem nicht so war, zeigten seine dezenten Andeutungen und der unausgesprochene Wunsch. Der Wille eines gemeinsamen Lebens war auf beiden Seiten da. Dennoch konnten beide nicht verhindern, dass sich Jahre später nach der Geburt ihres Sohnes in Amis Herz immer mehr die Einsamkeit schlich. Sehnsucht nach einem anderen Wesen breitete sich bei mir aus. Aufgrund seiner Stellung zog Taro oft in den Krieg und musste viele Kämpfe bestreiten. In dieser Zeit befand ich ein Wesen immer in Amis Nähe, still und beschützend. Der Hauptmann des Reiches und gleichzeitig persönlicher Leibwächter der Fürstin, liebte sie schon lange, doch er wagte es nie, seine Gefühle zu offenbaren. Doch dies liegt noch in weiter Ferne. Die Fürstin verließ nun auch den Garten und erkundigte sich, welche Katastrophe sich ereignet hatte, die ihr Gefährte wichtiger als ein Gespräch mit seiner Gemahlin fand. Etwa zu dem Zeitpunkt, als sich Taro noch in Gesprächen mit anderen Lords befand, suchte der Drachenmagier emsig nach einer Lösung. Die Nacht war noch nicht vorüber als er schon fündig werden sollte. Einen so schnellen Erfolg hatte er nicht erwartet. Er packte das Buch und las weiter darin, gleichzeitig eilte er zum Ausgang der Bibliothek. So bekam er die Anwesenheit seines Schülers Takashi nicht mit. "Natürlich, dies ist die Lösung", murmelte der alte Drache ständig vor sich hin. Im nächsten Moment stockte sein Schritt. Mit weit geöffneten Augen, einem ungläubigen Ausdruck darin, starrte er auf das Messer, welches gerade seine Brust durchbohrte. Eine leise Stimme voller Sarkasmus ließ ihn zusammenzucken: "Ein Messer verzaubert mit Magie und getränkt in Gift, mein verehrter Meister, damit seid ihr dem Tod geweiht." Der Drache sank auf die Knie, das Buch fiel aus seinen Händen und mit einem letzten Zauber auf den Lippen, starb er. Takashi wollte nach dem Buch greifen, doch bevor er es zu fassen bekam, verschwand es, löste sich auf in nichts. Wütend starrte er auf die Stelle und bereute fast seinem Meister einen so schnellen Tod verpasst zu haben. Was immer dieser gefunden hatte, würde wohl ein Geheimnis bleiben. Sein Frust hielt nicht lange an. Er triumphierte. Jetzt war der Weg frei um sich sämtliche magischen Artefakte zu holen, da er das Versteck seines Lehrers nur zu gut kannte. Das Buch wäre ihm auch nützlich gewesen. Doch vorerst gab es hier im Schloss einen Gegenstand, den er ebenso an sich nehmen wollte. Takashi konnte Illusionszauber anwenden. Dadurch wurde es für ihn einfach, durch die Räume des Schlosses zu schleichen. Zuerst wollte er herausfinden, ob schon jemand eine Ahnung hatte, wo sich Hisa befand. Sein zweiter Plan beinhaltete, So'unga zu stehlen. Dazu jedoch wählte er einen anderen Zauber, der ihn unsichtbar werden ließ. So schlich der braunhaarige Hundedämon in Lord Taros private Gemächer, betrat den einen Raum, wo dieser das Schwert aufbewahrte. Saya, der Geist der dafür sorgte, dass So'unga sich nicht eines schwächeren Dämons oder Menschen bemächtigte und ihn für seine Zwecke einsetzte, war wohl wieder einmal eingenickt. Doch um ganz sicher zugehen, verstreute Takashi ein feines Schlafpulver über die kleine runde Versiegelung auf der Hülle. Danach nahm er So'unga aus der Scheide und wickelte es in ein Tuch, um es vor Blicken zu verbergen. Als Nächstes verließ der angehende Magiermeister eilig das Schloss. Um die geheime Kammer seines ehemaligen Meisters zu erreichen, brauchte er nicht weit zu gehen. Unterhalb der Berge, in einem kleinen verborgenen Tal befand sich eine künstlich geschaffene Höhle im Gestein. Takashi suchte sie auf und vergewisserte sich, dass es keinen Schutzbann gab. Zwar hatte der Drache eine Falle vorbereitet, in die ahnungslose Besucher tappen mussten, doch der Hundedämon zählte nicht dazu. Mit Leichtigkeit umging er diese. Sehr zufrieden mit dem Inhalt des Ortes ging er später wieder hinaus ins Freie. Als Nächstes wollte er den magischen Seelenstein aus Lord Taros Schwert entfernen. Die Waffe war für ihn nutzlos, der Stein jedoch verschaffte ihm weitere Macht. Noch während der ehemalige Schüler den Eingang der Höhle mit seinem eigenen Bann versiegelte, erschauerte er plötzlich. Etwas sehr Mächtiges rührte sich. Kurz verharrte Takashi streckte seine Sinne. Schon wollte er sein Empfinden als Verfolgungswahn abstempeln. Er sollte sich nicht getäuscht haben. Jemand unterbrach die Stille mit der Frage: "Willst du mit mir die Welt erobern?" Takashi sah sich überrascht um, doch er konnte niemand entdecken. Die Stimme kam schon wieder, diesmal mit einer Erklärung: "Ich bin es, So'unga." Vor Schreck ließ der braunhaarige Dämon den sprechenden Gegenstand fallen. Dann stand er nur da und starrte auf das Schwert. "Wenn wir unsere Macht verbinden, gehörte uns die ganze Welt", lockte So'unga erneut. Langsam fing sich der Magier wieder. Ein sprechendes Schwert mit einem eigenen Bewusstsein war ihm nicht geheuer. Doch er traf nicht zum ersten Mal ein Artefakt, welches sich mit ihm unterhielt. Oft wohnten diesen Gegenständen, mächtige Geister inne. So auch dem Juwel im Schwertgriff. Genau diesen brauchte er für seine Zwecke, einen Stein der Seelen einschloss. Für einen Moment dachte Takashi nach. Er blieb jedoch bei seiner Meinung. Das Schwert selbst war für ihn nutzlos. Seine Kämpfe bestritt er in dem er Magie, Hinterlist oder Versiegelungen einsetzte. "Ich brauche deine Hilfe nicht", antwortete er einfach und legte die Waffe ins Gras. Damit beging er aber den Fehler, sie zu unterschätzen. Nicht an die Schwertscheide und Saya gebunden zu sein, verschaffte So'unga die Möglichkeit eigenständig zu handeln. Der Dämon wollte ihm nicht dienen, deshalb sollte er sterben. Danach wollte er ihn auferstehen lassen und als Untoter konnte er ihn nach seinen Gutdünken lenken. Das Schwert stieg in die Höhe, gewann an Schnelligkeit und raste auf den Magier zu. Bevor dieser merkte, was da von hinten angewirbelt kam, trennte So'unga ihm den Kopf von den Schultern. Danach erklang eine Stimme:"Endlich bin ich frei." Währenddessen herrschte im Schloss Aufruhr. Ein Magier ermordet, geschah nicht alle Tage. Noch beschäftigte sich der Herr der Hunde mit den Überresten des einstigen Drachen, als schon die nächste Hiobsbotschaft erklang. Saya, der Geist der Schwertscheide war endlich aus seinem Schlummer erwacht und entdeckte das Fehlen von So'unga. Er zitterte vor Angst, als er seinem Herrn davon berichtete. Taro konzentrierte sich einen Moment und schon bald spürte er sein Schwert. Es befand sich noch in der Nähe des Schlosses und deshalb folgte er dem Dieb. Außerdem nahm Taro ganz schwach den Geruch von Takashi wahr. Dieser konnte unsichtbar werden und seinen Geruch vor den Wachen verschleiern, dennoch waren seine Bemühungen bei Taro zwecklos. Den feinen Sinnen des Fürsten entging er damit nicht. Trotz der Eile erreichte Inu no Taisho den Ort des Geschehens zu spät. Gerade öffnete das Schwert einen Weg in die Unterwelt um Verderben und Chaos zu säen. Doch So'ungas Triumph sollte nicht lange dauern. Während sich der Himmel bewölkte, öffnete sich ein klaffender Spalt in der Erde, der schnell größer wurde. Der Körper Takashi fiel als Erstes in den Abgrund der Unterwelt. Nur wenige Augenblicke später packte eine klauenbesetzte Hand den Griff des Schwertes und übernahm die Kontrolle: "Wenn du gedacht hast mir zu entkommen ...", den Rest ließ Taro offen. Er verstaute So'unga wieder in der Scheide auf seinem Rücken. "Sehr ungehorsam", murmelte der Herr der Hunde noch, als er einen letzten Blick über das Gelände schweifen ließ. Nichts deutete daraufhin, was hier beinahe passiert wäre. Er konnte die Zerstörungskraft von So'unga aufhalten, doch für Takashi kam seine Hilfe nicht rechtzeitig. Kaum befand sich das Schwert wieder in der Scheide auf Taros Rücken, schalt sich der Fürst einen unaufmerksamen Narren. In Zukunft musste er noch besser auf das Schwert der Welteroberung aufpassen. Dennoch fand er gleichzeitig einen Weg, dieses Schwert für immer zu vernichten. Doch dafür musste er zwei Waffen schmieden lassen, die zusammen gegen So'unga bestehen konnten. Ob ihm das möglich sein würde? Sobald sich sein Schwert zurück in seinen Händen befand, begab sich der Fürst auf die Reise in den Norden. Die Höhle zu finden stellte sich nicht als schwierig heraus. Er betrat sie, nachdem er sich überzeugt hatte, dass keine Falle vorbereitet wurde. Die zweite Hälfte des Amuletts befand sich hier nach den Angaben von Takashi. Doch der Hundedämon suchte vergebens danach. Dann dachte er an den anderen Hinweis. Hundeblut. So ritzte er sich selbst mit seiner Klaue und ließ etliche Tropfen zu Boden fallen. Im ersten Moment geschah nichts. Plötzlich erschien ein Licht und eine Pergamentrolle schwebte darin, wie auf einem glänzenden Teller, direkt vor dem Hundefürsten. Dieser ergriff sie, brach das Siegel und las den Inhalt. Eigentlich war das Schreiben an Hisa gerichtet. Doch es standen nur zwei Zeilen darin: Die Antwort ist verborgen und doch direkt vor deiner Nase. Du hältst es in den Händen und findest es doch nicht. Takashi, der Einzige der den wahren Ort kannte, war Tod, gestorben durch So'unga und in der Unterwelt versiegelt. Taro rätselte lange und grübelte nach einer Lösung. Zusammen mit dem Schmied Totosai suchte er den Ort auf, wo Hisa versiegelt wurde. Doch die Dämonin zeigte sich nicht. Möglicherweise vernahm sie auch den Ruf nicht mehr. Immerhin schützte nun ein weiterer Bann diesen Ort. Was eigentlich Dämonen abhalten sollte, verwehrte jetzt auch Taro den Zugang zu der jungen Magierin. Dennoch ließ Taro es sich nicht nehmen, jedes Jahr die kleine Lichtung aufzusuchen. Aufgrund des Bannes, den nur jemand entfernen konnte, der ähnliche Kräfte wie der verstorbene Drache besaß, entstand eine weitere Notwendigkeit. Wenn kein Magier den Bann lösen kann, vielleicht konnte man eine Waffe benutzen, der es möglich war, Bannkreise zu zerstören. Der Schmied kratzte sich am Kopf und bestätigte nach einer Weile des Nachdenkens, dieses Vorhaben war nicht unmöglich. Doch er würde Zeit brauchen, um zu recherchieren. Leider dauerte es nicht lange, bis ein Bote erschien. Es gab Kämpfe im Osten und man bat um seine Unterstützung. So übergab er das Dokument an Totosai und befahl dessen sichere Aufbewahrung. Der Schmied kam dem nach und verwahrte das Pergament in einer Truhe. Ein Tropfen von Taros Blut blieb auf dem Papier zurück und so sah niemand, wie sich die Schrift veränderte und eine detaillierte Karte erschien. Hisa entging die Errichtung des zweiten Bannkreises. Erst einige Zeit später bemerkte sie es und zog sofort den richtigen Schluss. Im Auftrag von Lord Taro hatte ihr Meister das bewerkstelligt. Die Magie des Drachen konnte sie deutlich spüren. Eine gewisse Erleichterung breitete sich in ihr aus. Nun mussten keine Wesen mehr Ihretwegen sterben. Nun hoffte sie auf Taros Erfolg. Immer wenn sie an den Fürsten des westlichen Reiches dachte, spürte sie Hoffnung. Sie wachte mitten in der Nacht auf. Starker Schmerz durchbohrte ihr Herz. Es war der Gleiche, den sie bereits zwei mal gespürt hatte. Doch diesmal kannte sie die Ursache, den Tod ihres Meisters, verursacht durch seinen Schüler. Weshalb der Drache sterben musste, blieb der Youkai jedoch verschlossen. Tiefe Trauer erfasste Hisa und sie ließ ihren Kopf hängen. Nur wenig später ereignete sich etwas Sonderbares. Vor ihr entstand ein Flimmern und danach wurde es wieder dunkel. Gleichzeitig erklang ein leises dumpfes Poltern. Weil die Youkai gute Augen hatte, erkannte sie den Gegenstand. Im Staub zu ihren Füssen lag ein altes schweres Buch, dessen Kanten mit Gold beschlagen waren. Vorsichtig strich die Dämonin mit ihrer Hand über den Buchdeckel und ertastete das geprägte Symbol der Magier. Dies war eines der Werke ihres Lehrers, welches er immer sorgsam behütete. Zwar wunderte sie sich, weshalb er es ihr sandte, doch sicherlich hatte es einem Grund. Da sie viel Zeit hatte, konnte sie das Buch lesen, den Inhalt studieren und daraus lernen. Darin stand auch, wie man sich über viele Jahre selbst in einen schlafähnlichen Zustand versetzen konnte. Nach Ablauf eines Jahres, einer Zeit des ungeduldigen Wartens entschloss sich Hisa zu diesem Schritt. Sobald jemand die Höhle betrat, würde sie geweckt werden. Noch drei mal in dieser Zeit erwachte Hisa, weil der Hauch des Schicksals sie streifte. Während des ersten Zeitpunktes erblickte im Schloss des Westens ein Youkai das Licht der Welt. Taros Sohn und Erbe. Beim zweiten mal fand eine zufällige Begegnung zwischen dem Hundedämon und einer zehnjährigen menschlichen Prinzessin statt. Hisa hatte die Höhle verlassen und sah sich draußen um. Taro stand an einen Baum gelehnt und schaute zum Eingang. Die Youkai war erschrocken über den Gesichtsausdruck ihres Herrn. da war soviel Trauer und Schmerz in dem Blick. Gerade wollte sie auf ihn zugehen, als die Stimme eines Kindes erklang. Taro wandte sich der Prinzessin zu. Sie hatten kaum Gelegenheit miteinander zusprechen, da dem Mädchen unmittelbar mehrere Soldaten und ihre Kinderfrau folgten. Beide Wesen sollte dieses kurze Treffen prägen und etliche Jahre später führte das Schicksal sie erneut zusammen. Was es mit dem letzten Ereignis auf sich hatte, verwirrte Hisa. Sie konnte es nicht deuten. Nur eines wusste sie, etwas hatte die Zeit beeinflusst. ------------------ Eigentlich sollte Taro ja den Dämon töten aber das Schwert fand ich dann als bessere Lösung. So durfte So'unga mal ein wenig seine Freiheit genießen 4. Kapitel - Besorgniserregende Gerüchte Einige Jahre nach Narakus Vernichtung kommen Gerüchte auf und verstorbene Dämonen sorgen für Wirbel. Kapitel 4: Besorgniserregende Gerüchte -------------------------------------- Das Kapitel hat länger gedauert, da ich noch unschlüssig war, wie Sessy zu Kagome steht und wie ich ihn darstelle. Zwischen Kagome und Inuyasha, soll auch keine Feindschaft herrschen aber es muss auch einen Grund geben, das sich zwischen ihnen etwas ändert. (Kann ja Kikyou nicht vors Loch schieben, da sie nicht mehr da ist ;) Scherz beiseite ... Ein Hinweis zu dem Ritual. Vielen Lesern gefällt es vielleicht nicht, aber ich bin niemand, der auf der Mitläuferschiene aufsitzt, sondern versuche mir eigene Möglichkeiten auszudenken. Ich hoffe meine Idee gefällt einigen Lesern dennoch. Den Blutschwur verwende ich auch in meiner Reika Serie, wo er am Ende des zweiten Teils genauer beschrieben steht. Komme hier in einem späteren Kapitel auch darauf zurück. Wenn Liebe vergeht, bleibt dann Freundschaft? 4. Kapitel - Besorgniserregende Gerüchte Der Sand der Zeit floss unaufhörlich dahin. Die geheimnisvolle Lichtung hatte jedes Jahr einen Besucher, doch auch dieser Dämon blieb plötzlich fern. Von alledem bekam Hisa nichts mit. Sie schlief, als ein neuer Herr seine Aufgabe im Schloss des Westens antrat und sie schlief, als ein Hanyou in die Intrigen eines anderen Halbdämons verwickelt wurde. Nur wage, bekam sie mit, wie der Fluss der Zeit gestört wurde. Diese Begebenheit sollte eine Prüfung für einige Lebwesen werden. Jahre danach wurde der Wunsch einer jungen Frau erfüllt, zurück zu ihren Freunden zu gelangen. Kurz, nachdem Kagome in der Neuzeit ihren Abschluss geschafft hatte, stand sie traurig am Brunnen und dachte an die Zeit, als sie und ihre Freunde sich auf der suchen nach Naraku befanden. Diese Zeit war schön, abenteuerlustig aber auch entbehrungsreich. Leise flüsterte sie einen Namen: "Inuyasha." Plötzlich öffnete sich der Durchgang zur Vergangenheit und sie wusste, dass sie gehen musste. Erst Jahre nach ihrer Rückkehr kamen der schwarzhaarigen Frau Zweifel. In dem Moment, als ihr die Rückkehr ermöglicht wurde, zählte nur der eine Gedanke: Endlich war sie wieder mit Inuyasha vereint. Nachdem sie in Musashi ankam, sich einige Tage später etwas eingelebt hatte, merkte Kagome, der Brunnen hatte sich erneut verschlossen. So stellte sie sich auf ein Leben in dem Dorf ein, ließ sich von Kaede in der Heilkunst ausbilden und bekämpfte gelegentlich Dämonen. Hier bei ihren Freunden zu sein und bald zusammen mit dem Hanyou den Bund einzugehen, hatte sie richtig glücklich gemacht. Selbst Sesshomaru schien sie widerwillig als die zukünftige Gefährtin seines Bruders zu akzeptieren. Der Lord des Westens würde es jedoch nie aussprechen. Bevor sie den gemeinsamen Schritt wagen wollten, baute Inuyasha für sie beide ein Haus und ging oft mit Miroku zusammen auf Dämonenjagd. Als in einem benachbarten Ort Hilfe gebraucht wurde, reiste Kagome dorthin und Inuyasha war an ihrer Seite. Auf dem Heimweg ereilte sie die Neumondnacht. Eine Nacht, in der sie beide sich näherkamen. Alles fing ganz harmlos an. Kagome fand keinen Schlaf und der Hanyou blieb in solchen Nächten immer munter. So kuschelte sich die Frau aus der Neuzeit an ihren Freund. Diese wunderbare Nähe ließ sie kühne Gedanken haben, sodass Kagome anfing, den Körper Inuyashas zu erforschen. Keiner von ihnen beiden bereute diese Nacht und es folgten weitere schöne angenehme Stunden. Die Änderungen kamen nur langsam, am Anfang unbemerkt. So schön ihre Zweisamkeit auch war, es genügte beiden nicht mehr. Unabhängig voneinander erwachte ihn ihnen das Gefühl, etwas Wichtiges fehlte im Leben und der andere konnte es nicht geben. In Inuyasha wuchs eine Sehnsucht heran, die er nicht benennen konnten. Er wurde unruhig, verließ oft das Dorf, als ob er etwas suchte. Kagome spürte immer deutlicher, wie der Hanyou ihr entglitt. Doch sie konnte darüber nicht traurig sein oder wütend werden, nein sie entwickelte Verständnis dafür. Wenn sie gemeinsam unterwegs in andere Dörfer waren, nachts am Lagerfeuer sprachen sie darüber. Die Veränderung an dem Hanyou hatte auch positive Auswirkungen. Früher konnte er nie seine Gefühle offenbaren, war immer hin und her gerissen. Doch seit Kagomes Rückkehr entwickelte sich zwischen ihnen beiden ein sehr vertrautes Verhältnis. Kagome machte sich keine Illusionen. Sie hatten sich geliebt und viele Gefahren gemeinsam durchgestanden. Beide waren älter geworden und hatte sich verändert. Inuyasha würde immer ihre erste Liebe sein, etwas besonderes verband sie dadurch. Dennoch hatte sie das Wesen, mit dem sie ihr restliches Leben verbringen würde, noch nicht gefunden. Sie beschlossen, vorerst nicht den Bund miteinander einzugehen. Um so länger sie warteten, um so sicherer wurde bei beiden das Gefühl, damit eine gute Entscheidung getroffen zu haben. Die gleiche Unruhe, welche Inuyasha erfasst hatte, bemächtigte sich auch Kagomes. Dennoch teilten sie weiterhin auf ihren Reisen oder gelegentlich im Dorf, das Lager miteinander. Wieder einmal verbrachten sie eine romantische Nacht auf einer schönen Lichtung unter dem Sternenzelt. Am Morgen wachte Kagome allein auf, weil sich Inuyasha bereits auf Hasenjagd befand. Die Schwarzhaarige spürte das Näherkommen eines Wesen, griff zu Pfeil und Bogen. Lange brauchte sie nicht zu warten, nur wenig später betrat Sesshomaru die Lichtung. Kurz ließ der Dämon seinen Blick schweifen, da aber nur Kagome hier war, wandte er sich wieder zum Gehen. "Wenn du Inuyasha suchst ...", fing die junge Frau an, stoppte sich selbst, als sie den Blick von Sesshomaru bemerkte. Las sie Verachtung darin? "Ich weiß, wo mein Bruder ist", entgegnete der Daiyoukai. Dies war keine Lüge. Er spürte den Jüngeren nicht weit entfernt am Fluss, wo sich Inuyasha gerade Blut und dämonische Überreste abwusch. Kurz vorher wurde er in einen kurzen Kampf verwickelt und ging als Sieger hervor. "Richte ihm aus, ich erwarte meinen Bruder nach Neumond im Schloss! Es gibt etliche Dämoninnen, die ich ihm vorstellen will. Es wird Zeit für ihn, sich seinem Stand angemessen eine Gefährtin zunehmen." Kagome keuchte auf und wurde blass. Wollte der Hundedämon damit andeuten sie war in seinen Augen nicht standesgemäß. Sie wies Sesshomaru auf eine Tatsache hin: "Ich bin Inuyashas Gefährtin." Zwar unterhielt sich der silberweißhaarige Dämon mit der jungen Frau, sah sie aber nicht an. Nun wandte er sich ihr leicht zu. "Du bist nicht die Gefährtin meines Bruders. Konkubine trifft es eher." Jetzt überlegte die junge Frau fieberhaft, woher Sesshomaru davon wissen konnte. Ihr fiel Rin ein. Da sie oft von dem Youkai besucht wird, kannte er sicherlich die Wahrheit, den Rest wird dessen Geruchsinn wahrgenommen haben. Immerhin hatte sie heute Nacht mit Inuyasha etliche intime Momente geteilt. Sehr zu ihrem Missfallen sprach der Daiyoukai, mit dem blaulila Sichelmond auf der Stirn, die unverblümte Wahrheit. Hier im Mittelalter war sie nicht mehr als die Geliebte oder anders ausgedrückt die Konkubine eines Erbprinzen. Dem Lord der westlichen Ländereien entgingen nicht die verschiedenen Gefühlsregungen auf Kagomes Gesicht. Nicht einmal ihre Gefühle konnten Menschen verbergen. Sie waren laut, geschwätzig und mischten sich gern in die Belange anderer ein. Obwohl es nicht seine Art war, lange Gespräche zu führen, musste er der Menschenfrau seine Vermutung noch mitteilen: "Offenbar widerstrebt es ihm, mit einem Menschen den Bund einzugehen. Daher nehme ich an, mein Bruder bevorzugt als Gefährtin eine Dämonin, um einen starken Erben zu bekommen." Kagomes Gedanken schweiften kurz zu Inuyasha. Sie hatten nie über Kinder gesprochen, weil sie sich nicht binden wollten, vermieden sie eine Zeugung absichtlich. Daraufhin erlaubte sie sich zu sagen: "Glaub doch, was du willst." Sesshomaru schmälerte seine Augen. In diesem Moment erschien Inuyasha auf der Lichtung, sodass der Ältere schwieg. Kagome war schon zu dem Hanyou gerannt und berichtete jede Einzelheit des Gespräches. Der Youkai ging einfach davon. Als Inuyasha ihn zu Rede stellen wollte, war der Ältere bereits verschwunden. Zusammen mit Kagome trat er den Heimweg an. Welche Gefühle ihn bewegten, verschloss der Hanyou tief in seinem Inneren vorerst. Sesshomaru kam nur einige Schritte weit, als aus dem Gebüsch ein kleiner grünlicher Gnom sprang. Jaken, sein Diener, verbeugte sich etwas und folgte ihm dann. Er wollte wissen: "Mein Herr, woher wisst ihr, dass euer jämmerlicher Bruder nicht den Bund mit dem nichtswürdigen Menschen eingegangen ist?" Ohne stehen zu bleiben, antwortete Sesshomaru: "Das Ritual." "Oh ich verstehe Herr", kam es von dem Diener. Da Kagome ein Mensch war, müsste am Handgelenk eine Narbe zu sehen sein. Weil sie fehlte, wurde der Blutschwur nicht durchgeführt. War er doch dabei gewesen, als der Hanyou seinen Bruder aufgesucht hatte und alles über eine dämonische Verbindung zweier Wesen wissen wollte. Da auch Rin erwähnt hatte, das die beiden den menschlichen Bund nicht vollzogen hatten, gab es keinerlei Zweifel. Dennoch blieben Inuyashas Motive im Dunkeln. Über seinen Herrn grübelte Jaken jetzt auch nach. Sesshomaru verabscheute immer noch Inuyashas menschliche Hälfte, dachte daran, wie dadurch das edle Blut seines Vaters verdünnt wurde. Anderseits besaß der Hanyou gerade durch seine menschliche Hälfte ein paar Eigenschaften, die ihn von Dämonen unterschied. Da nun dieser Mensch seit sechs Jahren an der Seite des Hanyou lebte, ohne das er sie offiziell zu seiner Gefährtin genommen hatte, musste es einen Grund geben. Vermutlich nahm Sesshomaru deshalb an, Inuyasha widerstrebte es. Als der Hanyou, seinen Befehl, in das Schloss zu kommen, ignorierte, beließ er es vorerst dabei. Der Herr des Westens hatte seine eigene Wahl bereits getroffen, und sobald die Dämonin das entsprechende Alter erreicht haben würde, wollte er den Bund mit der südlichen Prinzessin eingehen. Das Land ihres Vaters würde dann Teil des Westens werden. Damit vergrößerte er seinen Besitz und wirkte den Plänen seiner Mutter Ami entgegen, weil diese sich eine Verbindung mit dem Norden für ihn wünschte. Einige Zeit danach, Tage nach dem Treffen auf der Lichtung, in einem der Häuser von Musashi, saß eine rot gekleidete Gestalt und beobachtete die schwarzhaarige Frau aus der Neuzeit. Sein Bruder war sicherlich wütend, weil er dessen Aufforderung nicht nachgekommen war. Selbst wenn er Kagome nicht zur Gefährtin genommen hatte, so wollte er sich nicht von ihr trennen. Im Stillen fragte er sich, ob aus ihrer Liebe schon ein Kind entstanden wäre. Doch es war alles anders gekommen. Keinen von ihnen beiden traf eine Schuld. Sie hatten die Entscheidung gemeinsam getroffen. Er mochte Kagome und schätzte sich glücklich, weil sie seinetwegen aus ihrer Zeit zurück durch den Brunnen gekommen war, um bei ihm zu leben. Doch jetzt, nach fast sechs Jahren, fragte sich Inuyasha, ob der Grund weshalb sich der Brunnen für sie öffnete und danach wieder verschloss, nicht doch ein anderer war. Woher ständig die Zweifel und Gedanken kamen, konnte er nicht nachvollziehen. Immer wieder erfasste ihn die Unruhe. Gerade jetzt war es wieder da, aufstehen zu wollen und sich draußen auf die Suche zu begeben. Doch nach was sollte er suchen? Besser er dachte nicht länger darüber nach, verscheuchte damit die Gedanken. Daraufhin seufzte der Hanyou, legte sein Schwert beiseite, zog sich aus und kroch nur wenige Augenblicke später zu der jungen Frau unter die Decke. Er begann Kagome zu streicheln, rückte ganz nah an sie heran und verteilte hauchzarte Küsse auf die Haut hinter ihrem Ohr, den Hals hinab bis zur Schulter. Halb verschlafen murmelte Kagome: "Inuyasha?" "Wer den sonst", flüsterte der Hanyou ebenso leise zurück. Müde öffnete die Schwarzhaarige ihre Augen, lächelte etwas und genoss die weiteren Berührungen. Sie wölbte sich der Hand entgegen, die sanft über ihre Brüste glitt. Sie wurden gerieben und mit den Lippen liebkost, bis sie empfindlich reagierten. Ein leises wolliges Seufzen entglitt Kagomes Lippen. Deshalb setzte Inuyasha sein Tun fort, sein Mund schloss sich um eine der schmerzenden Spitzen, saugte daran. Kagome gab die Zärtlichkeiten zurück, ihre Hände fuhren über den glatten Rücken des Hanyou, streichelten ihn. Gelegentlich, wenn sie sich ihm entgegen bäumte, kratzen ihre Nägel auch über die Haut. Ein süßer Schmerz breitete sich in ihrem Körper aus, sie war nass vor Verlangen und wand sich vor Lust. Kagomes einziger Gedanke, der sie beherrschte, ihn in sich spüren zu wollen. Ihre Hand wanderte vom Rücken zu Inuyashas Bauch. Dabei berührte sie seine empfindlichen Stellen. Reine ekstatische Blitze durchzuckten den Hanyou, er stöhnte auf, als er Kagomes Hand um seinen bereits harten Schaft spürte. Da ließ Inuyasha von ihren Brüsten ab und verwickelte sie in einen heißen erregenden Kuss. Warnend sagte er danach: "Lass das! Du weißt, was sonst passiert." Die Schwarzhaarige lächelte und flüsterte schelmisch: "Genau das beabsichtige ich ja." Inuyasha sah seine Freundin an, änderte seine Stellung und zögerte nicht länger. Er schob Kagomes Beine auseinander und glitt in ihre bereitwillige Öffnung. Sofort begann er, sich in ihr zu bewegen. Köstliches Verlangen erfüllte Kagome, sie hob ihre Hüften vom Lager, ließ zu das Inuyasha seine Hände um ihren Po legte und sie näher an sich heran drückte. Dadurch tauchte er ganz tief in Kagomes heiße geschwollene Mitte ein. Sie empfanden beide unsägliche Wonnen als ihre Welt um sie herum versank und nur dieses befriedigende Gefühl danach blieb zurück. "Ich liebe diese Nächte mit dir", murmelte Kagome später. Inuyasha sah sie lange und nachdenklich an: "Denkst du, wir beide hätten doch den Bund eingehen sollen. Es ist nicht falsch was wir tun, doch ..." Er konnte den Satz nicht zu Ende bringen, ein Finger legte sich auf seine Lippen. "Keine Reue Inuyasha!" Daraufhin nickte der Hanyou, streckte sich neben seiner Freundin lang aus und seufzte. Wenig später kam ihm noch etwas in den Sinn: "Was Sesshomaru zu dir gesagt hat. Du bist meine Konkubine ...", weiter wollte er nicht sprechen. Die junge Frau aus der Neuzeit ergriff das Wort und legte dar: "Das stört mich nicht. Genau genommen hat er recht. In meiner Zeit spielt es keine Rolle, ob wir auf dem Papier verheiratet sind. Doch hier im Mittelalter sind die Sitten nun mal anders. Du musst dir keine Sorgen machen." Etwas missmutig grummelte der Hanyou: "Auch wenn er recht hat, muss er dir das nicht ins Gesicht sagen." Fest nahm er sich vor, mit dem Älteren darüber zu sprechen. Sicherlich hatte dieser auch Konkubinen und da konnte er von ihm Diskretion erwarten. Die einzige Antwort zu der Kagome fähig war, sie küsste ihn, um damit weitere Worte zu unterbinden. Nicht lange danach schlief Inuyasha ein. Kagome drehte sich etwa, stützte ihren Kopf in die Hand und betrachtete den Silberweißhaarigen mit den süßen Hundeohren. Ein wenig hatten Sesshomarus Worte sie getroffen. Es war jedoch nicht die Aussage als Konkubine bezeichnet zu werden, sondern eher der Gedanke zu sehen, wie Inuyasha mit einer Youkai den Bund einging, während sie allein zurückblieb. Irgendwann schlief sie dann auch ein. Am nächsten Morgen weckte der Hanyou seine Freundin: "Zieh dich an, es kommt jemand!" Sie hatten niemand in ihr Geheimnis eingeweiht. Um Kagomes Ruf zu schützen, hielt er sich eigentlich in der Nacht fern, setzte sich entweder auf das Dach oder benutzte die Stufen des Hauses als Sitzplatz. Wie immer gab es natürlich Gerüchte, aber sie wollten denen nicht noch mehr Nahrung geben, indem ein Besucher sie gemeinsam auf dem Lager erwischte. So sah jeder nur Inuyasha Abends auf den Stufen des Hauses sitzen und frühmorgens hatte er diesen Platz ebenso wieder eingenommen. Nur an stürmischen kühleren Tagen zog er sich in das Innere zurück. Die Dorfbewohner, selbst wenn sie eigene Vermutungen anstellten, gaben Gleichgültigkeit vor, solange Inuyasha in der Nacht da war und sie alle beschützte. Mehr als einmal gab es Überfälle, in denen der Hanyou erfolgreich eingriff. Jetzt wo er sich nähernde Schritte hörte, warnte er deshalb die junge Frau. Er selbst sprang sofort auf, kleidete sich an und nahm seinen üblichen Platz neben der Tür ein. Kaum war Kagome in ihren Schlafyukata geschlüpft, als auch schon jemand an die Tür klopfte. Draußen stand Kaede, die Miko des Dorfes, mit einem sehr besorgten Gesichtsausdruck. "Ich hoffe, ich habe euch beide nicht geweckt?", fragte sie höflich. Abwehrend beruhigte Kagome die alte Miko: "Nein, ich wollte gerade aufstehen.", doch dann interpretierte sie den Ausdruck der älteren Frau: "Es gibt Schwierigkeiten?" Kaede betrat das Haus, ließ sich neben der Feuerstelle in der Mitte des Raumes nieder. Sie begann das beinahe erloschene Feuer neu zu schüren und legte Holz nach. In dieser Zeit holte die Frau aus der Neuzeit alle Utensilien herbei um einen Tee zu zubereiten. Kaum stand der Topf mit dem Wasser über dem Feuer als die alte Miko anfing zu erzählen: "Ein Händler verbrachte die Nacht heute in unserem Dorf. Er kommt aus dem Westen. Dort gibt es Gerüchte über eine Höhle. Einer alten Legende nach soll dort vor 1000 Jahren eine Fee gesichtet worden sein. Später hieß es, der Ort wurde durch einen Zauber vor den Augen der Menschen verborgen." Jetzt unterbrach Inuyasha sie und warf ein: "Was soll daran so Besonderes sein. Es gibt genug Legenden." Weil der Hanyou dabei einen unhöflichen Ton anschlug, begann Kagome warnend: "Inuyasha ..." Dieser blickte zu der jungen Frau, murmelte: "Keh", schwieg danach, innerlich dankbar das kein 'Mach Platz' erfolgte. So sprach Kaede weiter: "Da hast du recht. Doch es handelt sich hierbei um das Grenzgebiet deines Bruders. Was jedoch die Besorgnis der dort lebenden Menschen weckte. Seit Neustem schwindet der Bannkreis dort um die Höhle. Da niemand weiß, was genau dort eingeschlossen wurde, haben die Menschen Angst. Außerdem zieht es, eine menge Dämonen in diese Gegend. Von so vielen wurden die Dörfer dort herum schon lange nicht geplagt." "Weshalb erzählst du uns das. Soll sich doch Sesshomaru darum kümmern", entfuhr es Inuyashas. Er verschränkte seine Arme und tat völlig gleichgültig. Es war Kagome die das Offensichtliche aussprach: "Genau da liegt das Problem. Solange Sesshomaru nicht persönlich involviert ist, kümmert ihn das Problem nicht." Wieder kam es von dem Hanyou nur ein: "Keh." Er würde sicherlich nicht zu dem Älteren rennen und ihn versuchen zu überreden, sich des Problems anzunehmen. So gut war ihr Verhältnis nun auch wieder nicht. Doch da erklang plötzlich eine Stimme: "Diese Lichtung kenne ich. Unser verehrter Vater besuchte sie jedes Jahr. Den Grund habe ich nie verstanden." Inuyasha fuhr hoch: "Sesshomaru." Dessen Auftauchen war ihm gerade völlig entgangen. Das musste an dem verflixten Tee liegen, den sich die Frauen gerade kochten. Er nahm doch sonst immer beizeiten den Geruch des Hundedämons wahr. Der Ältere warf einen missbilligenden Blick auf seinen Bruder, verkniff sich aber eine Bemerkung. Immerhin hatte er gerade versucht sich an den Hanyou anzuschleichen, indem er seine dämonische Energie unterdrückte. Kagome dachte über die Worte nach und schlussfolgerte: "Euer Vater sah jedes Jahr nach, ob der Bann noch aktiv war?" Außer einem nicken, gab Sesshomaru keine Gefühlsregung preis. Er hatte gerade Rin aufgesucht, als der Händler zu Kaede kam und ihr von der Sache erzählte. Deshalb war er der älteren Miko bis zum Haus seines Bruders gefolgt. Im Gegensatz zu Kagomes Äußerung ging in die Angelegenheit sehr wohl etwas an. Eine größere Ansammlung von Dämonen konnte er an seinen Grenzen nicht dulden. "Wir gehen der Sache nach!", bestimmte er deshalb. Aus einer Eingebung heraus beschloss er, seinen Bruder mit einzubeziehen. Inuyasha war ein Prinz des Westens und es wurde langsam Zeit, das dieser seinen Verpflichtungen nachkam. 5. Kapitel - Neumond Die Reisegruppe trifft auf der Lichtung ein. Doch sie sind nicht allein und so müssen sie gegen einige Dämonen kämpfen Kapitel 5: Besorgniserregende Gerüchte (ohne) --------------------------------------------- Das Kapitel hat länger gedauert, da ich noch unschlüssig war, wie Sessy zu Kagome steht und wie ich ihn darstelle. Zwischen Kagome und Inuyasha, soll auch keine Feindschaft herrschen aber es muss auch einen Grund geben, das sich zwischen ihnen etwas ändert. (Kann ja Kikyou nicht vors Loch schieben, da sie nicht mehr da ist ;) Scherz beiseite ... Ein Hinweis zu dem Ritual. Vielen Lesern gefällt es vielleicht nicht, aber ich bin niemand, der auf der Mitläuferschiene aufsitzt, sondern versuche mir eigene Möglichkeiten auszudenken. Ich hoffe meine Idee gefällt einigen Lesern dennoch. Den Blutschwur verwende ich auch in meiner Reika Serie, wo er am Ende des zweiten Teils genauer beschrieben steht. Komme hier in einem späteren Kapitel auch darauf zurück. Wenn Liebe vergeht, bleibt dann Freundschaft? 4. Kapitel - Besorgniserregende Gerüchte Der Sand der Zeit floss unaufhörlich dahin. Die geheimnisvolle Lichtung hatte jedes Jahr einen Besucher, doch auch dieser Dämon blieb plötzlich fern. Von alledem bekam Hisa nichts mit. Sie schlief, als ein neuer Herr seine Aufgabe im Schloss des Westens antrat und sie schlief, als ein Hanyou in die Intrigen eines anderen Halbdämons verwickelt wurde. Nur wage, bekam sie mit, wie der Fluss der Zeit gestört wurde. Diese Begebenheit sollte eine Prüfung für einige Lebwesen werden. Jahre danach wurde der Wunsch einer jungen Frau erfüllt, zurück zu ihren Freunden zu gelangen. Kurz, nachdem Kagome in der Neuzeit ihren Abschluss geschafft hatte, stand sie traurig am Brunnen und dachte an die Zeit, als sie und ihre Freunde sich auf der suchen nach Naraku befanden. Diese Zeit war schön, abenteuerlustig aber auch entbehrungsreich. Leise flüsterte sie einen Namen: "Inuyasha." Plötzlich öffnete sich der Durchgang zur Vergangenheit und sie wusste, dass sie gehen musste. Erst Jahre nach ihrer Rückkehr kamen der schwarzhaarigen Frau Zweifel. In dem Moment, als ihr die Rückkehr ermöglicht wurde, zählte nur der eine Gedanke: Endlich war sie wieder mit Inuyasha vereint. Nachdem sie in Musashi ankam, sich einige Tage später etwas eingelebt hatte, merkte Kagome, der Brunnen hatte sich erneut verschlossen. So stellte sie sich auf ein Leben in dem Dorf ein, ließ sich von Kaede in der Heilkunst ausbilden und bekämpfte gelegentlich Dämonen. Hier bei ihren Freunden zu sein und bald zusammen mit dem Hanyou den Bund einzugehen, hatte sie richtig glücklich gemacht. Selbst Sesshomaru schien sie widerwillig als die zukünftige Gefährtin seines Bruders zu akzeptieren. Der Lord des Westens würde es jedoch nie aussprechen. Bevor sie den gemeinsamen Schritt wagen wollten, baute Inuyasha für sie beide ein Haus und ging oft mit Miroku zusammen auf Dämonenjagd. Als in einem benachbarten Ort Hilfe gebraucht wurde, reiste Kagome dorthin und Inuyasha war an ihrer Seite. Auf dem Heimweg ereilte sie die Neumondnacht. Eine Nacht, in der sie beide sich näherkamen. Alles fing ganz harmlos an. Kagome fand keinen Schlaf und der Hanyou blieb in solchen Nächten immer munter. So kuschelte sich die Frau aus der Neuzeit an ihren Freund. Diese wunderbare Nähe ließ sie kühne Gedanken haben, sodass Kagome anfing, den Körper Inuyashas zu erforschen. Keiner von ihnen beiden bereute diese Nacht und es folgten weitere schöne angenehme Stunden. Die Änderungen kamen nur langsam, am Anfang unbemerkt. So schön ihre Zweisamkeit auch war, es genügte beiden nicht mehr. Unabhängig voneinander erwachte ihn ihnen das Gefühl, etwas Wichtiges fehlte im Leben und der andere konnte es nicht geben. In Inuyasha wuchs eine Sehnsucht heran, die er nicht benennen konnten. Er wurde unruhig, verließ oft das Dorf, als ob er etwas suchte. Kagome spürte immer deutlicher, wie der Hanyou ihr entglitt. Doch sie konnte darüber nicht traurig sein oder wütend werden, nein sie entwickelte Verständnis dafür. Wenn sie gemeinsam unterwegs in andere Dörfer waren, nachts am Lagerfeuer sprachen sie darüber. Die Veränderung an dem Hanyou hatte auch positive Auswirkungen. Früher konnte er nie seine Gefühle offenbaren, war immer hin und her gerissen. Doch seit Kagomes Rückkehr entwickelte sich zwischen ihnen beiden ein sehr vertrautes Verhältnis. Kagome machte sich keine Illusionen. Sie hatten sich geliebt und viele Gefahren gemeinsam durchgestanden. Beide waren älter geworden und hatte sich verändert. Inuyasha würde immer ihre erste Liebe sein, etwas besonderes verband sie dadurch. Dennoch hatte sie das Wesen, mit dem sie ihr restliches Leben verbringen würde, noch nicht gefunden. Sie beschlossen, vorerst nicht den Bund miteinander einzugehen. Um so länger sie warteten, um so sicherer wurde bei beiden das Gefühl, damit eine gute Entscheidung getroffen zu haben. Die gleiche Unruhe, welche Inuyasha erfasst hatte, bemächtigte sich auch Kagomes. Dennoch teilten sie weiterhin auf ihren Reisen oder gelegentlich im Dorf, das Lager miteinander. Wieder einmal verbrachten sie eine romantische Nacht auf einer schönen Lichtung unter dem Sternenzelt. Am Morgen wachte Kagome allein auf, weil sich Inuyasha bereits auf Hasenjagd befand. Die Schwarzhaarige spürte das Näherkommen eines Wesen, griff zu Pfeil und Bogen. Lange brauchte sie nicht zu warten, nur wenig später betrat Sesshomaru die Lichtung. Kurz ließ der Dämon seinen Blick schweifen, da aber nur Kagome hier war, wandte er sich wieder zum Gehen. "Wenn du Inuyasha suchst ...", fing die junge Frau an, stoppte sich selbst, als sie den Blick von Sesshomaru bemerkte. Las sie Verachtung darin? "Ich weiß, wo mein Bruder ist", entgegnete der Daiyoukai. Dies war keine Lüge. Er spürte den Jüngeren nicht weit entfernt am Fluss, wo sich Inuyasha gerade Blut und dämonische Überreste abwusch. Kurz vorher wurde er in einen kurzen Kampf verwickelt und ging als Sieger hervor. "Richte ihm aus, ich erwarte meinen Bruder nach Neumond im Schloss! Es gibt etliche Dämoninnen, die ich ihm vorstellen will. Es wird Zeit für ihn, sich seinem Stand angemessen eine Gefährtin zunehmen." Kagome keuchte auf und wurde blass. Wollte der Hundedämon damit andeuten sie war in seinen Augen nicht standesgemäß. Sie wies Sesshomaru auf eine Tatsache hin: "Ich bin Inuyashas Gefährtin." Zwar unterhielt sich der silberweißhaarige Dämon mit der jungen Frau, sah sie aber nicht an. Nun wandte er sich ihr leicht zu. "Du bist nicht die Gefährtin meines Bruders. Konkubine trifft es eher." Jetzt überlegte die junge Frau fieberhaft, woher Sesshomaru davon wissen konnte. Ihr fiel Rin ein. Da sie oft von dem Youkai besucht wird, kannte er sicherlich die Wahrheit, den Rest wird dessen Geruchsinn wahrgenommen haben. Immerhin hatte sie heute Nacht mit Inuyasha etliche intime Momente geteilt. Sehr zu ihrem Missfallen sprach der Daiyoukai, mit dem blaulila Sichelmond auf der Stirn, die unverblümte Wahrheit. Hier im Mittelalter war sie nicht mehr als die Geliebte oder anders ausgedrückt die Konkubine eines Erbprinzen. Dem Lord der westlichen Ländereien entgingen nicht die verschiedenen Gefühlsregungen auf Kagomes Gesicht. Nicht einmal ihre Gefühle konnten Menschen verbergen. Sie waren laut, geschwätzig und mischten sich gern in die Belange anderer ein. Obwohl es nicht seine Art war, lange Gespräche zu führen, musste er der Menschenfrau seine Vermutung noch mitteilen: "Offenbar widerstrebt es ihm, mit einem Menschen den Bund einzugehen. Daher nehme ich an, mein Bruder bevorzugt als Gefährtin eine Dämonin, um einen starken Erben zu bekommen." Kagomes Gedanken schweiften kurz zu Inuyasha. Sie hatten nie über Kinder gesprochen, weil sie sich nicht binden wollten, vermieden sie eine Zeugung absichtlich. Daraufhin erlaubte sie sich zu sagen: "Glaub doch, was du willst." Sesshomaru schmälerte seine Augen. In diesem Moment erschien Inuyasha auf der Lichtung, sodass der Ältere schwieg. Kagome war schon zu dem Hanyou gerannt und berichtete jede Einzelheit des Gespräches. Der Youkai ging einfach davon. Als Inuyasha ihn zu Rede stellen wollte, war der Ältere bereits verschwunden. Zusammen mit Kagome trat er den Heimweg an. Welche Gefühle ihn bewegten, verschloss der Hanyou tief in seinem Inneren vorerst. Sesshomaru kam nur einige Schritte weit, als aus dem Gebüsch ein kleiner grünlicher Gnom sprang. Jaken, sein Diener, verbeugte sich etwas und folgte ihm dann. Er wollte wissen: "Mein Herr, woher wisst ihr, dass euer jämmerlicher Bruder nicht den Bund mit dem nichtswürdigen Menschen eingegangen ist?" Ohne stehen zu bleiben, antwortete Sesshomaru: "Das Ritual." "Oh ich verstehe Herr", kam es von dem Diener. Da Kagome ein Mensch war, müsste am Handgelenk eine Narbe zu sehen sein. Weil sie fehlte, wurde der Blutschwur nicht durchgeführt. War er doch dabei gewesen, als der Hanyou seinen Bruder aufgesucht hatte und alles über eine dämonische Verbindung zweier Wesen wissen wollte. Da auch Rin erwähnt hatte, das die beiden den menschlichen Bund nicht vollzogen hatten, gab es keinerlei Zweifel. Dennoch blieben Inuyashas Motive im Dunkeln. Über seinen Herrn grübelte Jaken jetzt auch nach. Sesshomaru verabscheute immer noch Inuyashas menschliche Hälfte, dachte daran, wie dadurch das edle Blut seines Vaters verdünnt wurde. Anderseits besaß der Hanyou gerade durch seine menschliche Hälfte ein paar Eigenschaften, die ihn von Dämonen unterschied. Da nun dieser Mensch seit sechs Jahren an der Seite des Hanyou lebte, ohne das er sie offiziell zu seiner Gefährtin genommen hatte, musste es einen Grund geben. Vermutlich nahm Sesshomaru deshalb an, Inuyasha widerstrebte es. Als der Hanyou, seinen Befehl, in das Schloss zu kommen, ignorierte, beließ er es vorerst dabei. Der Herr des Westens hatte seine eigene Wahl bereits getroffen, und sobald die Dämonin das entsprechende Alter erreicht haben würde, wollte er den Bund mit der südlichen Prinzessin eingehen. Das Land ihres Vaters würde dann Teil des Westens werden. Damit vergrößerte er seinen Besitz und wirkte den Plänen seiner Mutter Ami entgegen, weil diese sich eine Verbindung mit dem Norden für ihn wünschte. Einige Zeit danach, Tage nach dem Treffen auf der Lichtung, in einem der Häuser von Musashi, saß eine rot gekleidete Gestalt und beobachtete die schwarzhaarige Frau aus der Neuzeit. Sein Bruder war sicherlich wütend, weil er dessen Aufforderung nicht nachgekommen war. Selbst wenn er Kagome nicht zur Gefährtin genommen hatte, so wollte er sich nicht von ihr trennen. Im Stillen fragte er sich, ob aus ihrer Liebe schon ein Kind entstanden wäre. Doch es war alles anders gekommen. Keinen von ihnen beiden traf eine Schuld. Sie hatten die Entscheidung gemeinsam getroffen. Er mochte Kagome und schätzte sich glücklich, weil sie seinetwegen aus ihrer Zeit zurück durch den Brunnen gekommen war, um bei ihm zu leben. Doch jetzt, nach fast sechs Jahren, fragte sich Inuyasha, ob der Grund weshalb sich der Brunnen für sie öffnete und danach wieder verschloss, nicht doch ein anderer war. Woher ständig die Zweifel und Gedanken kamen, konnte er nicht nachvollziehen. Immer wieder erfasste ihn die Unruhe. Gerade jetzt war es wieder da, aufstehen zu wollen und sich draußen auf die Suche zu begeben. Doch nach was sollte er suchen? Besser er dachte nicht länger darüber nach, verscheuchte damit die Gedanken. Daraufhin seufzte der Hanyou, legte sein Schwert beiseite, zog sich aus und kroch nur wenige Augenblicke später zu der jungen Frau unter die Decke. Er begann Kagome zu streicheln, rückte ganz nah an sie heran und verteilte hauchzarte Küsse auf die Haut hinter ihrem Ohr, den Hals hinab bis zur Schulter. Halb verschlafen murmelte Kagome: "Inuyasha?" "Wer den sonst", flüsterte der Hanyou ebenso leise zurück. Müde öffnete die Schwarzhaarige ihre Augen, lächelte etwas und genoss die weiteren Berührungen. Sie wölbte sich der Hand entgegen, die sanft über ihren Körper glitt. Ein leises Seufzen entglitt Kagomes Lippen. Deshalb setzte Inuyasha sein Tun fort. Kagome gab die Zärtlichkeiten zurück, ihre Hände fuhren über den glatten Rücken des Hanyou, streichelten ihn. Gelegentlich, wenn sie sich ihm entgegen bäumte, kratzen ihre Nägel auch über die Haut. "Ich liebe diese Nächte mit dir", murmelte Kagome später. Inuyasha sah sie lange und nachdenklich an: "Denkst du, wir beide hätten doch den Bund eingehen sollen. Es ist nicht falsch was wir tun, doch ..." Er konnte den Satz nicht zu Ende bringen, ein Finger legte sich auf seine Lippen. "Keine Reue Inuyasha!" Daraufhin nickte der Hanyou, streckte sich neben seiner Freundin lang aus und seufzte. Wenig später kam ihm noch etwas in den Sinn: "Was Sesshomaru zu dir gesagt hat. Du bist meine Konkubine ...", weiter wollte er nicht sprechen. Die junge Frau aus der Neuzeit ergriff das Wort und legte dar: "Das stört mich nicht. Genau genommen hat er recht. In meiner Zeit spielt es keine Rolle, ob wir auf dem Papier verheiratet sind. Doch hier im Mittelalter sind die Sitten nun mal anders. Du musst dir keine Sorgen machen." Etwas missmutig grummelte der Hanyou: "Auch wenn er recht hat, muss er dir das nicht ins Gesicht sagen." Fest nahm er sich vor, mit dem Älteren darüber zu sprechen. Sicherlich hatte dieser auch Konkubinen und da konnte er von ihm Diskretion erwarten. Die einzige Antwort zu der Kagome fähig war, sie küsste ihn, um damit weitere Worte zu unterbinden. Nicht lange danach schlief Inuyasha ein. Kagome drehte sich etwa, stützte ihren Kopf in die Hand und betrachtete den Silberweißhaarigen mit den süßen Hundeohren. Ein wenig hatten Sesshomarus Worte sie getroffen. Es war jedoch nicht die Aussage als Konkubine bezeichnet zu werden, sondern eher der Gedanke zu sehen, wie Inuyasha mit einer Youkai den Bund einging, während sie allein zurückblieb. Irgendwann schlief sie dann auch ein. Am nächsten Morgen weckte der Hanyou seine Freundin: "Zieh dich an, es kommt jemand!" Sie hatten niemand in ihr Geheimnis eingeweiht. Um Kagomes Ruf zu schützen, hielt er sich eigentlich in der Nacht fern, setzte sich entweder auf das Dach oder benutzte die Stufen des Hauses als Sitzplatz. Wie immer gab es natürlich Gerüchte, aber sie wollten denen nicht noch mehr Nahrung geben, indem ein Besucher sie gemeinsam auf dem Lager erwischte. So sah jeder nur Inuyasha Abends auf den Stufen des Hauses sitzen und frühmorgens hatte er diesen Platz ebenso wieder eingenommen. Nur an stürmischen kühleren Tagen zog er sich in das Innere zurück. Die Dorfbewohner, selbst wenn sie eigene Vermutungen anstellten, gaben Gleichgültigkeit vor, solange Inuyasha in der Nacht da war und sie alle beschützte. Mehr als einmal gab es Überfälle, in denen der Hanyou erfolgreich eingriff. Jetzt wo er sich nähernde Schritte hörte, warnte er deshalb die junge Frau. Er selbst sprang sofort auf, kleidete sich an und nahm seinen üblichen Platz neben der Tür ein. Kaum war Kagome in ihren Schlafyukata geschlüpft, als auch schon jemand an die Tür klopfte. Draußen stand Kaede, die Miko des Dorfes, mit einem sehr besorgten Gesichtsausdruck. "Ich hoffe, ich habe euch beide nicht geweckt?", fragte sie höflich. Abwehrend beruhigte Kagome die alte Miko: "Nein, ich wollte gerade aufstehen.", doch dann interpretierte sie den Ausdruck der älteren Frau: "Es gibt Schwierigkeiten?" Kaede betrat das Haus, ließ sich neben der Feuerstelle in der Mitte des Raumes nieder. Sie begann das beinahe erloschene Feuer neu zu schüren und legte Holz nach. In dieser Zeit holte die Frau aus der Neuzeit alle Utensilien herbei um einen Tee zu zubereiten. Kaum stand der Topf mit dem Wasser über dem Feuer als die alte Miko anfing zu erzählen: "Ein Händler verbrachte die Nacht heute in unserem Dorf. Er kommt aus dem Westen. Dort gibt es Gerüchte über eine Höhle. Einer alten Legende nach soll dort vor 1000 Jahren eine Fee gesichtet worden sein. Später hieß es, der Ort wurde durch einen Zauber vor den Augen der Menschen verborgen." Jetzt unterbrach Inuyasha sie und warf ein: "Was soll daran so Besonderes sein. Es gibt genug Legenden." Weil der Hanyou dabei einen unhöflichen Ton anschlug, begann Kagome warnend: "Inuyasha ..." Dieser blickte zu der jungen Frau, murmelte: "Keh", schwieg danach, innerlich dankbar das kein 'Mach Platz' erfolgte. So sprach Kaede weiter: "Da hast du recht. Doch es handelt sich hierbei um das Grenzgebiet deines Bruders. Was jedoch die Besorgnis der dort lebenden Menschen weckte. Seit Neustem schwindet der Bannkreis dort um die Höhle. Da niemand weiß, was genau dort eingeschlossen wurde, haben die Menschen Angst. Außerdem zieht es, eine menge Dämonen in diese Gegend. Von so vielen wurden die Dörfer dort herum schon lange nicht geplagt." "Weshalb erzählst du uns das. Soll sich doch Sesshomaru darum kümmern", entfuhr es Inuyashas. Er verschränkte seine Arme und tat völlig gleichgültig. Es war Kagome die das Offensichtliche aussprach: "Genau da liegt das Problem. Solange Sesshomaru nicht persönlich involviert ist, kümmert ihn das Problem nicht." Wieder kam es von dem Hanyou nur ein: "Keh." Er würde sicherlich nicht zu dem Älteren rennen und ihn versuchen zu überreden, sich des Problems anzunehmen. So gut war ihr Verhältnis nun auch wieder nicht. Doch da erklang plötzlich eine Stimme: "Diese Lichtung kenne ich. Unser verehrter Vater besuchte sie jedes Jahr. Den Grund habe ich nie verstanden." Inuyasha fuhr hoch: "Sesshomaru." Dessen Auftauchen war ihm gerade völlig entgangen. Das musste an dem verflixten Tee liegen, den sich die Frauen gerade kochten. Er nahm doch sonst immer beizeiten den Geruch des Hundedämons wahr. Der Ältere warf einen missbilligenden Blick auf seinen Bruder, verkniff sich aber eine Bemerkung. Immerhin hatte er gerade versucht sich an den Hanyou anzuschleichen, indem er seine dämonische Energie unterdrückte. Kagome dachte über die Worte nach und schlussfolgerte: "Euer Vater sah jedes Jahr nach, ob der Bann noch aktiv war?" Außer einem nicken, gab Sesshomaru keine Gefühlsregung preis. Er hatte gerade Rin aufgesucht, als der Händler zu Kaede kam und ihr von der Sache erzählte. Deshalb war er der älteren Miko bis zum Haus seines Bruders gefolgt. Im Gegensatz zu Kagomes Äußerung ging in die Angelegenheit sehr wohl etwas an. Eine größere Ansammlung von Dämonen konnte er an seinen Grenzen nicht dulden. "Wir gehen der Sache nach!", bestimmte er deshalb. Aus einer Eingebung heraus beschloss er, seinen Bruder mit einzubeziehen. Inuyasha war ein Prinz des Westens und es wurde langsam Zeit, das dieser seinen Verpflichtungen nachkam. 5. Kapitel - Neumond Die Reisegruppe trifft auf der Lichtung ein. Doch sie sind nicht allein und so müssen sie gegen einige Dämonen kämpfen Kapitel 6: Neumond ------------------ Ich hoffe ihr findet weiterhin Gefallen an der FF. Bedanke mich, für die zahlreichen Zugriffen, die lieben Kommis und die zwei neuen Favos. 5. Kapitel - Neumond Wenn eine spontane Handlung erfolgt ... Nach ein paar Vorbereitungen konnte die Reise schon am nächsten Tag beginnen. Sesshomaru wäre es am liebsten gewesen, wenn nur Inuyasha ihn begleitet hätte, doch sein jüngerer Bruder bestand darauf Kagome mitzunehmen. Als deshalb auch Rin bat, zusammen mit Kohaku, mitkommen zu dürfen, stimmte der Daiyoukai zu. Obwohl Jaken lautstark dagegen wetterte mit Menschen durch die Gegend ziehen zu müssen, freute dieser sich heimlich Rin wieder eine Weile um sich zu haben. Nachdem der benötigte Proviant eingepackt wurde, brachen Inuyasha, Kagome, Rin, Kohaku und die dämonischen Katze Kirara auf. Unweit von Musashi trafen sie auf Sesshomaru, Jaken und Ah-Uhn. Der Herr der westlichen Länder setzte sich wortlos an die Spitze des kleinen Zuges. Jeder, selbst Inuyasha akzeptierte seine Führung, da er den Ort als Einziger kannte. Die Reise selbst verlief ohne Probleme, stetig näherten sie sich ihrem Ziel. Sesshomaru war wortkarg und sagte nur das Nötigste oder verwendete dazu Gesten. Die Menschen, die schon früher mit ihm gereist waren, kannten sein Art. An einen der Abende stand der Hanyou am Rande ihres Lagerplatzes mit einem auf den Sonnenuntergang gerichteten Blick. "Was hast du Inuyasha?", fragte die junge Frau aus der Neuzeit besorgt. Das Verhalten ihres Freundes war richtig untypisch für ihn. Wenn Inuyasha wortlos die Anweisungen seines älteren Bruders ausführte und nicht einmal Einwände gegen Entscheidungen erhob, stimmte etwas nicht. Auf Kagomes Frage hin, wandte sich der Hanyou nur widerwillig zu ihr um. Eigentlich wollte er nicht darüber sprechen. Doch dann sagte er leise: "Mich lässt das Gefühl nicht los, das Ziel unserer Reise ist dieser bestimmte Ort, zu dem es mich immer zieht." "Das Gefühl, welches uns trennt", schlussfolgerte die schwarzhaarige Frau daraufhin. Verlegen sah Inuyasha zur Seite und murmelte kaum hörbar: "Es tut mir leid Kagome." Eine Weile herrschte Ruhe, bevor die schwarzhaarige Frau gestand: "Bis jetzt habe ich es nicht so deutlich gespürt aber dieser Drang überkommt mich ebenso, nach Westen zu gehen. Eigentlich müsste uns dieses gemeinsame Ziel verbinden." Obwohl der Hanyou erneut den Blick zum Horizont richten wollte, wandte er sich seiner Freundin zu und es entfuhr ihm überrascht: "Dich auch? Wenn wir dort unsere Antworten finden, vielleicht hilft es uns beiden. Dann können wir endlich zusammen ...", er sprach den Satz nicht zu Ende, da ihm selbst der Glaube fehlte. In Kagomes Augen klomm ein kleiner Hoffnungsschimmer aber in ihrem Herzen begann sie langsam zu akzeptieren, dass sie ihren Hanyou verloren hatte. Unweit von ihnen saß Sesshomaru an einem Baum gelehnt. Das Gespräch hatte er mitbekommen. Den Drang auf der Suche nach etwas Unbestimmten zu sein hatte er auch schon verspürt. Unwillkürlich wanderte der Blick des Youkai nach Westen, als er sich fragte, ob es eine Verbindung mit der Höhle gab. Zu gern würde er Genaueres darüber wissen. Als Welpe hatte es ihn nicht sonderlich interessiert, weshalb sein Vater jedes Jahr dorthin ging. Taro hatte fast nie darüber gesprochen, nur Andeutungen fallen gelassen. "Myouga", den Namen zu nennen, glich einer einfachen Feststellung. Der Floh hatte sich in den Haaren des Hundedämons versteckt und war erstaunt. Er grübelte, was seine Anwesenheit verraten haben konnte. Es war nur ein schwacher Geruch nach Blut und eine winzige Konzentration von dämonischer Energie gewesen. "Wage es nicht, dich davon zu schleichen!", warnte der Lord eindringlich. Leise seufzte der Floh. Sesshomaru versuchte mit seinen Sinnen die genaue Position von Myouga auszumachen, als direkt auf seiner Schulter, die fiependen Stimme erklang: "Herr." "Was ist dort in der Höhle?", wollte der Lord der westlichen Länder wissen. "Habt ihr eurem verehrten Vater jemals zugehört", tadelte der Floh sofort aufgebracht. Statt eine Antwort zugeben, fuhr der Hundedämon den Blutsauger an: "Strapaziere nicht meine Geduld!" Da mischte sich Jaken ein: "Was erlaubst du ...", mehr brachte er nicht heraus. Der westliche Fürst fuhr herum und gab dem Gnom einen Fußtritt. "Schweig!", herrschte er ihn an. Was immer Jaken erwidern wollte, er verschluckte seine Worte und warf sich unterwürfig auf den Boden. Allein der mörderische Blick, mit dem er bedacht wurde, zeigte ihm, sein Herr stand knapp davor, jemand umzubringen. Weshalb Sesshomaru plötzlich innerlich so aufgebracht war, verstand niemand. Der silberweißhaarige Dämon warf einen Blick zu seinem jüngeren Bruder. Der Hanyou kam näher und forderte Myouga auf: "Wenn du etwas weißt, solltest du uns alles erzählen", dann fügte er noch eindringlich hinzu: "Denk dran, vergiss nicht irgendeine Kleinigkeit!" Eigentlich wollte sich der Flohgeist verteidigen, doch er suchte sich einen Platz auf Inuyasha Schulter, setzte sich dort nieder, holte tief Luft und fing danach an zu berichten: "Eurer verehrter Vater erzählte mir vor langer Zeit, dass in der Höhle eine Hundedämonin versiegelt wurde, weil sie die Liebe eines Anderen verschmähte. Der zweite Bannkreis schützt die Höhle, damit kein Wesen sie findet. Jeder, der ihr zu Nahe gekommen war, starb danach." "Mehr weißt du nicht?", fragte Kagome. Myouga schüttelte den Kopf. Plötzlich fiel ihm noch eine Kleinigkeit ein: "Sie konnte für wenige Augenblicke ihren Geist vom Körper lösen und wandelte oft vor der Höhle umher. Deshalb gab es auch diese Gerüchte über ein übernatürliches Wesen. Der edle Lord Taro nannte diese Dämonin, immer kleine Fee." Rin hatte aufmerksam zugehört. Sie dachte an die Erzählungen ihrer Mutter, Geschichten, die sie oft hörte, als sie selbst noch sehr klein war. Laut gab sie ihre Meinung nun kund: "Dann muss sie sehr schön sein." "Vermutlich", stimmte ihr die junge Frau aus der Neuzeit zu. Inuyasha gab nur ein undefinierbares Geräusch von sich, während die anderen schwiegen. Lange dachte Sesshomaru in dieser Nacht noch nach. Er erinnerte sich wieder an eine Einzelheit. Sein Vater sagte einmal auf die Frage, weshalb er diesen Ort besuchte: "Auf dieser Lichtung habe ich die Grenzen meiner Macht erkannt. Es gibt Momente, in denen auch wir Dämonen versagen. Oftmals genügt es nicht mächtige Waffen zu haben oder stark zu sein." Er erinnerte sich genau an seine damalige Reaktion, als er diese Worte als Schwachsinn abgetan hatte. Sesshomaru hatte seinen Vater sehr verehrt und seine Stärke bewundert, nie kam es ihm in den Sinn, an ihm zu zweifeln. Bis sich dieser mit einem Menschen eingelassen hatte. Was es mit den Bannkreisen bei der Höhle auf sich hatte, würden sie wissen, sobald sie dort waren. Inuyasha konnte sich dann nützlich machen und die Technik seines Schwertes Tessaiga benutzen. Zwei Tage später war es dann so weit. Am Nachmittag, noch lange vor Sonnenuntergang kam die Reisegruppe, nachdem sie ein ganzes Stück durch einen Wald gelaufen waren, auf der Lichtung an. In der Nähe gab es kaum Ortschaften, weil die meisten Menschen diese Gegend schon vor etlichen Jahren verlassen hatten. Inuyasha musterte besorgt den Horizont. Es gefiel ihm überhaupt nicht, das heute Nacht Neumond herrschen würde. Er hatte schon mehrmals aufgeknurrt. Obwohl es leise geschah, bekam es auch sein älterer Bruder mit. Dieser streifte den Hanyou gelegentlich mit Blicken, man sah ihm aber keine Gefühlsregungen dabei an. Als der Lord der westlichen Länder die letzten Bäume passierte, blieb er danach am Rand der Lichtung stehen, um sich einen kurzen Überblick zu verschaffen. Etwas entfernt konnte er ein paar dämonischen Auren spüren, doch auf der Lichtung befand sich kein Wesen. So betrat er die kleine, mit Gräsern und Blumen bewachsene, Fläche. Da die Gegend sicher zu sein schien, rannte Rin sofort zum Wasser hinüber und sah sich nach Fischen um. Wenn sich einige in den kühlen Nass tummelten, würde sie sofort für das Abendessen welche fangen. Sie hatte Glück und machte sich gleich darauf an die Arbeit. Während der langen Wanderungen mit Sesshomaru, hatte sie eine bewundernswerte Geschicklichkeit darin entwickelt. Der Daiyoukai schickte Jaken auf die Suche nach Feuerholz, während sich die Brüder dem Bannkreis näherten. "Inuyasha", mehr hörte der Hanyou nicht von dem Hundedämon. Die versteckte Frage darin verstand er auch ohne Worte. "Keh", murmelte er und zog Tessaiga. Sofort färbte sich die Klinge rot. Nach einigen Schritten stand Inuyasha dann direkt vor dem äußeren Bannkreis. Kurz ließ er seinen Blick schweifen, sprang etwas hoch und schlug mit der Klinge auf die magische Barriere. Obwohl er drei Versuche brauchte, war diese nicht mehr sehr stark. Es lag eher an den schwindenden Kräften des Halbdämons. Kaum war der äußere Kreis zerstört als sie die Wucht eines starken Zaubers verspürten. Selbst die Menschen bekamen die Veränderung mit. In diesem Moment verstand Sesshomaru, weshalb sein Vater es für nötig erachtet hatte, einen zweiten Bann errichten zu lassen. Die Magie zog Dämonen an. Für einen kurzen Moment verspürte er diesen Drang selbst, er schaffte es aber sich zurückzuhalten, da er durch Myouga von der Gefahr wusste. Kirara knurrte leise, blieb aber neben Kohaku sitzen. Im Gegenteil, sie wandte ihren Kopf in eine andere Richtung, sprang gleich danach auf und verwandelte sich in ihre andere Gestalt. Dann spürte es alle Anwesenden. Mehrere Youkai näherten sich aus verschiedenen Richtungen und somit stand die Reisegruppe vor einem Kampf. Es dauerte nicht lange, als die Ersten auf der Lichtung erschienen. Sie griffen sofort an, ohne sich auf ein Gespräch einzulassen. Außerdem waren es nicht nur, intelligente Youkai, sondern etliche Niedere befanden sich unter ihnen. Ein Größerer lief genau auf den Lord der westlichen Länder zu, zog sein Schwert und forderte in einfachen Worten: "Kämpfe! Hund." "Dies ist mein Besitz, verschwinde und nehme dieses Pack dort mit", gab der Herr der westlichen Länder ihm eine kleine Chance alles auf friedlichem Weg zu beenden. Doch der Andere war auf einen Kampf aus. Es hatte nichts mit der Lichtung zutun, sondern war ein Kräftemessen, wie es der Lord schon öfters erlebt hatte. Sesshomaru zog sein Schwert und griff den Dämon an. Es dauerte nicht lange, bis er diesen erledigte. So einen lächerlichen Gegner besiegte er ohne größeren Aufwand. Danach drehte er sich um. Ihre menschlichen Begleiter leisteten ebenso gute Arbeit. Gerade erledigte Kagome, mit einem Pfeil, den Letzten. Dachten sie. Inuyasha stand neben einem Felsen und fluchte leise. Zwar hatte er den äußeren Bannkreis zerstört, doch den eigentlichen Eingang zur Höhle attackierte er vergebens mit der roten Klinge seines Schwertes. Erschwerend kam noch hinzu, am Horizont ging langsam die Sonne unter. So gab er erst einmal auf und steckte Tessaiga in die Scheide, weil er sah, dass keine Dämonen mehr übrig waren. Plötzlich sprang jemand herbei, stieß ihn zur Seite. Da Inuyasha so nah am Bannkreis stand und sein Bruder mehr Kraft als nötig anwendete, um ihn aus der Gefahrenzone zu stoßen, stolpert Inuyasha. Er fiel durch den Bannkreis hindurch in die Höhle hinein, genau in dem Moment als er sich von einem Hanyou in einen Menschen verwandelte. Kagome sah nicht nur ihren Freund fallen, sondern bekam dessen Verwandlung mit. Weil sie das Schlimmste befürchtete, rannte die junge Frau ihm ohne nachzudenken hinterher. Erst als sie auf der anderen Seite des Bannkreises stand und es ihr bewusst wurde, stoppte sie ihre Schritte. Mit einem erstaunten Ausdruck im Gesicht und leicht geöffnetem Mund drehte sie sich um. Der Hanyou rappelte sich gerade auf und schimpfte: "Heh Sesshomaru, was sollte das denn." Da dieser noch mit dem Zerteilen des Dämons beschäftigt war, der seinen Bruder töten wollte, reagierte er nicht. Als er sich gleich darauf umdrehte, weiteten sich seine goldenen Augen. Der Herr der westlichen Ländereien blieb an Ort und Stelle stehen, steckte aber Bakusaiga in die Scheide. Fürs Erste waren alle Dämonen besiegt. In diesem Moment realisierte der Hanyou auch seinen Standpunkt, ihm fehlten plötzlich die Worte. Hatte Myouga nicht erzählt, das es niemand möglich war, die Höhle zu betreten. Kapitel 6 - Ein Fluch und seine Folgen Kagome und Inuyasha nutzen die Gunst des Augenblickes und sehen sich in der Höhle um. Dabei finden sie so einiges, doch ob alles so gut ist? Kapitel 7: Ein Fluch und seine Folgen ------------------------------------- Ich hoffe ich kann euch als Leser weiterhin überzeugen. Die FF ist doch mal eine leicht andere Richtung, als ich sonst schreibe. Kapitel 6 - Ein Fluch und seine Folgen ... folgt ein Ereignis dem Nächsten ... Nach dem Kampf kamen auch Rin und Kohaku näher an die Höhle. Nur Jaken und Kirara hielten sich fern. Die Überraschung bei der Reisegruppe hielt nicht lange an. Jeder grübelte im ersten Moment für sich, wie das möglich war. Langsam drehte sich Kagome um und sah hinein in die Dunkelheit. Sie verspürte den Wunsch, das Innere zu erforschen. Gerade wollte sie mit dem Hanyou darüber sprechen, als diesem etwas einfiel: "Myouga", rief er laut. Die fiepende Stimme kam zur Erleichterung aller von Rins Schulter: "Hier Herr." "Hast dich wieder davon geschlichen. Feigling", warf ihm Inuyasha vor, zum ersten Mal erleichtert, weil der Floh bei Gefahr mit Flucht reagierte. Kagome schlug vor: "Wenn wir schon hier drin sind, können wir uns auch umsehen." Sesshomaru gab durch ein Nicken seine Zustimmung. Während sein Bruder die Höhle durchforstete, würde er dem Floh ein paar Fragen stellen, nur um sicher zugehen, dieser hatte nicht schon wieder etwas verschwiegen. Kurz sah er sich um und stellte zu seinem Missmut fest, der kleine Blutsauger hatte sich, wie schon so oft aus dem Staub gemacht. Rins Schulter war leer. So riet er den beiden Menschen, sich etwas zu Essen zuzubereiten. Der Daiyoukai ging zu einem der Bäume hinüber, setzte sich mit dem Rücken an den Stamm und ließ seine Sinne schweifen. Sollten weitere Dämonen auftauchen würde er ihre Annäherung bemerken und er könnte sie aufhalten, bevor dieser Abschaum die Lichtung betrat. Ah-Uhn hatte seine Köpfe zwar ins Gras gelegt und die Augen geschlossen, doch der zweiköpfige Drachen war ebenso aufmerksam. Obwohl Kirara am Feuer direkt neben Kohaku sich niedergelassen hatte und sehnsüchtig auf einen der Fische, die über dem Feuer brieten, wartete, blieb sie ebenfalls wachsam. Währenddessen entdeckt Inuyasha in der Höhle innerhalb des Bannkreises ein paar Fackeln. So nahm er zwei auf, überreichte eine Kagome. Die Frau aus der Neuzeit holte aus einer ihrer Taschen ein kleines Feuerzeug, ein Überbleibsel aus der Zukunft. So dauerte es nicht lange, bis die Fackeln entzündet waren und nun genug Licht für menschliche Augen spendeten. Wachsam gingen beide nun hintereinander ins Innere. Inuyasha bestand darauf, vornweg zu laufen. Zuerst führte der Gang tiefer in den Berg hinein. Doch es genügten wenige Schritte, bis sich die Höhle verbreiterte. Inmitten einer fast kreisrunden Fläche lag ein einzelner länglicher Felsblock, der als Tisch diente. Hier standen Unmengen von Gefäßen. Plötzlich knurrte bei dem Hanyou der Magen. Vor seiner Verwandlung hatte er schon eine Weile nichts gegessen und deshalb machte es sich jetzt bei ihm als Mensch um so schlimmer bemerkbar. Aus diesem Grund begann Inuyasha, in den Gefäßen herumzuschnüffeln. Er war dabei so in seinem Tun vertieft, dass er nicht auf Kagome achtete. Die menschliche Frau stand vor einer Art weiterem Bannkreis. Diese Hülle war undurchsichtig und ließ keinen Blick in das Innere zu. Er befand sich am äußersten Ende der Höhle, etwas höher gelegen und vermutlich der trockenste Fleck an diesem Ort. Die ehemalige Trägerin des Juwels der vier Seelen näherte sich vorsichtig, hob ihre Hand und zuckte zurück. Sie spürte einen starken Abwehrzauber. Vermutlich schlief hier diese eingesperrte Dämonin und schütze sich damit vor zufälligen Eindringlingen. Deshalb drehte sich Kagome um und beobachtete eine Weile ihren langjährigen Freund: "Inuyasha?", mit dem Namen verband sie auch eine Frage. Dieser drehte sich kurz um, murmelte erklärend: "Ich habe Hunger", danach stöberte er einfach weiter. Die schwarzhaarige Frau schüttelte den Kopf und trat nun auch an den Tisch heran. Ihr Augenmerk galt einem großen, dicken Buch, dessen Ränder mit vergoldeten Beschlägen versehen war. Vorsichtig strich sie mit ihrer Hand darüber. Oben auf dem Deckel lag ein Zettel, die Schrift schon sehr verblasst, den Kagome jedoch nicht lesen konnte. Die junge Frau aus der Neuzeit war der Dämonensprache nicht kundig. "Meine Antwort findest du im Inneren des Buches." Mehr stand dort nicht. Takashi, für den die Nachricht eigentlich bestimmt war, würde nicht widerstehen können. Zu einem, weil ihm Hisas Antwort wichtig war und ein weiterer Grund, sein Interesse an dem magischen Buch ihres alten Lehrmeisters. Deshalb hoffte Hisa, als sie ihren Fluch vorbereitet hatte, dass der Hundedämon das Buch öffnete. Kagome schlug das Buch ebenso auf. Kaum hatte sie es halb geöffnet, wallte ein leichter Nebel auf, der direkt aus dem dicken Wälzer zu kommen schien. In diesem Moment drehte sich Inuyasha der Freundin zu, sah die vermeintliche Gefahr und reagierte instinktiv. Der Hanyou sprang auf sie zu und wollte Kagome packen, dabei vergaß er für den Moment, dass er nur ein Mensch war. So verrechnete er sich mit seiner Schnelligkeit. Die junge Frau wich vor Überraschung einige Schritte zurück und deshalb polterte Inuyasha ihr vor die Füße. Dem Nebel entging der Hanyou deswegen, aber dadurch konnte die kleine rauchähnliche Wolke gleichzeitig ohne auf ein Hindernis zutreffen direkt auf Kagome zufliegen. Im nächsten Moment verschwand es in ihrem Körper. Die junge Frau fühlte sich für einen Moment eigenartig und fragte: "Was war das?" Von Inuyasha erfolgte jedoch keine Antwort. Dieser rappelte sich wieder auf und fragte: "Bist du in Ordnung?" Mehr als ein Nicken kam nicht von der Schwarzhaarigen. Im gleichen Moment ertönte eine andere, ihnen beiden fremde Stimme: "Meine Nase nimmt den Geruch von Menschen wahr." Dort wo Kagome den undurchsichtigen Bann gesehen hatte, entstand jetzt ein Wirbel und alles verflüchtigte sich plötzlich. Langsam wurde eine weibliche Gestalt sichtbar. "Wie kommt ihr beide überhaupt in die Höhle?", wollte die Unbekannte wissen. Nur wenige Schritten genügten und sie stand neben dem Felsblock. Die junge Frau war in einem weißen Kimono gekleidet, der mit dezenten rosafarbenen Kirschblüten bestickt war. Ihre langen, gelockten, bis zur Hüfte reichenden Haare, die wie Gold schimmerten, trug sie offen, nur die Stirnhaare waren sorgfältig hochgesteckt, sodass diese freilag. Die Augen des Wesens waren türkisfarben. Offensichtlich war sie eine Youkai, wenn auch Inuyasha ihre Herkunft nicht genau einordnen konnte. So wünschte er sich seine Hanyounase zurück um den Geruch erschnuppern zu können. Feenhaft, war der erste Gedanke den Kagome hatte. Hisa schmunzelte. Eine Magierin zu sein lag ihr im Blut und deshalb inszenierte sie ihren Auftritt zauberhaft. Die Wirkung rief bei den beiden Menschen Erstaunen hervor, ein Effekt, den sie beabsichtigt hatte. Doch dann verfinsterte sich ihre Mine. "Wer bist du?", wollte der Hanyou wissen. "Hisa", antwortete die Dämonin einfach. Es gab Wichtigeres als ihre Herkunft. So forderte sie auf: "Beantwortet meine Frage! Wie kommt ihr beide hier herein? Menschen müsste der Zugang ebenso wie einem Dämon verwehrt sein." Kagome öffnete ihren Mund einen Bruchteil vor Inuyasha und so überließ dieser der Freundin das Antworten. "Es war reiner Zufall. Inuyasha wurde von seinem älteren Bruder beiseite gestoßen und stürzte in das Innere der Höhle. Ich bin ihm hinterher gerannt und erst im Innern haben mir alle gemerkt, was passiert war." "Ihr seid nicht allein hier?", war die nächste Frage der Magierin. Sofort zählte Kagome ihre Begleiter auf. Sobald die junge Frau erwähnte, das Sesshomaru ein Hundedämon war, huschte über Hisas Antlitz ein zufriedenes Lächeln. Außerdem nahm sie an dem weiblichen menschlichen Wesen den Geruch eines Hundes wahr. Das erleichterte die ganze Sache. Sie betrachtete nun ihre beiden Besucher näher, während sie grübelte, weshalb es ihnen gelungen war einzutreten. Der Name Inuyasha war recht seltsam. Kein Mensch würde sein Kind so nennen. Immerhin bestand der Name aus den Bestandteil Hund und Yasha, was wiederum so etwas wie Dämon bedeutete. Da sie der Erzählung von Kagome genau zugehört hatte und wenn sie den Zeitpunkt betrachtete, kam Hisa nur zu einem Schluss. Sie wandte sich an Inuyasha und äußerte: "Du bist ein Hanyou." "Was dagegen", knurrte dieser und fragte als Nächstes: "Gibt es hier was zu essen?" Da die blonde Dämonin mit dem Kopf schüttelte, wandte sich Inuyasha zu seiner Freundin:" Kagome. Du hast doch immer etwas in deinem Rücksack." Die junge Frau entgegnete: "Schon vergessen, den habe ich in meiner Zeit zurückgelassen." Das war dann der ausschlaggebende Faktor für Hisa einen weiteren Schluss ziehen zu können: "Deshalb gibt es die Indeskrepanz in der Zeit. Du dürftest gar nicht hier sein. Dann ist es auch kein Wunder. Ein Wesen, welches nicht existiert und eines, was zwischen den Welten zu Hause ist. Deshalb war es euch beiden möglich, die Höhle zu betreten." "Aber ich bin doch ...", wollte Kagome einwerfen. Hisa unterbrach die junge Frau und erklärte: "Du wirst erst in der Zukunft geboren. Noch existierst du nicht." Kagome dachte darüber nach und verstand. Sie erinnerte sich, an eines ihrer Abenteuer, als Kaguya sie damals in der Zeit festfrieren wollte. Dinge, die sie damals aus der Neuzeit mitbrachte, waren davon ausgenommen und das Verbandsmaterial hatte ihre Freunde davor ebenso bewahrt. Sie ging darauf nun nicht näher ein. Vor allem blieb ihr keine Zeit, da es jemand langsam reichte. Der Hanyou in seiner derzeitigen menschlichen Gestalt wurde immer ungeduldiger. Bei ihm machte sich der Hunger weiter bemerkbar. Deshalb sagte er nun unhöflich: "Da wir das nun geklärt haben, können wir auch nach draußen gehen." Er wartete keine Antwort ab, sondern wandte sich zum Ausgang. Hisas Stimme hielt ihn dann auf: "So einfach ist das nicht. Zu einem, wenn du ein Hanyou bist, musst du bis Sonnenaufgang warten. Das ist doch die Zeit deiner Rückverwandlung?" Sofort nickte Inuyasha und Hisa erklärte ihr Wissen, was sie vor Jahren in dem Buch ihres alten Meisters gefunden hat. "Du kannst nur durch den Bannkreis schreiten während deiner Verwandlung. Es funktioniert genau in dem Augenblick, wo du ein Kribbeln spürst. Wenn du jedoch zu lange wartest, greift der Bannkreis deine dämonische Seite an und schadet dir vermutlich." Erst wollte Inuyasha nicht darauf hören, doch dann setzte er sich im Inneren des Bannkreises auf den Boden, verschränkte seine Arme und schaute hinaus in die Nacht. Um so größer sein Hunger wurde, um so mehr stieg auch seine schlechte Laune an. Außerdem hatte er das Gefühl, selbst wenn er die Höhle verlassen hatte, kam er nicht hier weg. Seit er Hisa das erste Mal gesehen hatte, wusste er, sie war der Grund seiner Unruhe. Sein Verdacht das die Lichtung sein Ziel war, bestätigte sich nun. Tief in seinem Inneren sträubte sich der Hanyou gegen den Gedanken. Er glaubte nicht an Bestimmung oder Schicksal. Immer wieder wandte er seinen Kopf und betrachtete verstohlen die Dämonin. Er wusste selbst nicht, weshalb er den Blick nicht lange von ihr lassen konnte. Gerade offenbarte die Magierin nämlich noch die andere Ursache, warum sie beide noch bleiben mussten. Hisa berichtete von dem Fluch. Sie wandte sich an Kagome und sagte: "Du hast das Buch geöffnet und so traf dich meine magische Verwünschung. Der Dämon, dem sie ursprünglich galt, kann sich nur davon befreien, wenn er die zweite Hälfte des Sigels holt, welches er versteckt hat. Eigentlich sollte er der Einzige sein, der überhaupt die Höhle betreten kann. Damit er jedoch nicht einfach verschwindet, habe ich den Fluch auf zwei Mondphasen beschränkt. Nach Ablauf der Frist wird er unwillkürlich hierher gezogen und muss sein restliches Leben mit mir verbringen." Danach erzählte Hisa alle Einzelheiten, wie es dazu kam, dass sie in der Höhle eingesperrt wurde. Am Ende wollte Kagome dann wissen: "Verstehe ich das jetzt richtig. Statt Takashi hat es mich getroffen. Keiner von uns weiß doch, wo die andere Hälfte ist." "Das stimmt nicht. Mein Mitschüler hat mir damals den Ort genannt, wo er die andere Hälfte versteckt hat. Im Norden gibt es zwischen den Vulkanhügeln versteckt eine Höhle. Er meinte auch, nur ein Wesen mit Hundeblut, kann es dort finden.", da die junge Frau aus der Neuzeit etwas skeptisch schaute, erklärte die blonde Dämonin genauer: "Er hat auf den Ort einen Blutbann gelegt. Einige Tropfen Hundeblut genügen sicherlich, um es zu finden." Daraufhin fasste Kagome noch einmal alles zusammen: "Weil ich dieses Buch angefasst habe, hat mich der Fluch getroffen. Entweder ich bleibe für immer zusammen mit dir in der Höhle oder uns gelingt es, die zweite Hälfte herbeizuholen." Hisa seufzte und dachte plötzlich an ihren Herrn. Sie fragte sich gerade, was aus seinem Versprechen geworden war. Ob er scheiterte? Zwar sah sie ihn vor mehr als 200 Jahren bei einem seiner Besuche zum letzten Mal. Doch aufgrund des Bannkreises war Inu no Taisho machtlos. Sie bereute es ein wenig, den Lord damals nicht angesprochen zu haben. Soviel Zeit war inzwischen vergangen. Niemand musste ihr sagen, dass sie nun bereits seit 1000 Jahre hier festsaß. Dank ihres alten Meisters konnte sie sich in einem Schlaf versetzen, der sie nicht so schnell altern ließ. Weil Hisa mit der Zeit verbunden war, spürte sie auch Kagomes Einzigartigkeit. Sie fragte das Menschenmädchen nun, wie es kam, das diese in der Vergangenheit lebte. Sie erzählte beinahe alles, nur die Tatsache, in welchem Verhältnis sie zu Inuyasha stand, verschwieg sie. Die Dämonin hatte aber längst eine Theorie entwickelt. "Du bist Inuyashas Gefährtin. Dein Geruch verrät es mir." Leicht verlegen bestätigte die Frau aus der Neuzeit. "So etwas in der Art ja. Wir sind den Bund jedoch nicht eingegangen, da wir uns beide unsicher waren." Aus diesem Grund warf Hisa einen Blick zu dem Hanyou hinüber. Sie war ein wenig erleichtert, konnte sich aber keinen Reim daraus machen. Sie fand gefallen an ihm und freute sich darauf dem Hanyou in seiner wahren Gestalt gegenüberzutreten. Aufgrund des Geruches, den sie bei Kagome wahrnahm, weil er ihr vertraut erschien, schlussfolgerte die Dämonin nicht auf irgendeinen Abkömmling eines Hundedämons, sondern ihr kam Lord Taro in den Sinn. Sie betrachtete Inuyasha jetzt weiter und machte sich ihre Gedanken über ihn. Manchmal mochte er recht ungehobelt wirken. Beim genauer hinschauen entdeckte man bei Inuyasha vornehme Züge. Stolz und den Hauch von fürstlichem Auftreten. Sicherlich hatte der Hanyou in jungen Jahren die Ausbildung eines Prinzen genossen. Noch während ihrer Betrachtung stellte Hisa etwas fest. Inuyashas rotes Gewand war aus Feuerrattenfell gefertigt, ein äußerst seltenes Material. So etwas besaß der Herr der westlichen Länder vor vielen Jahren. Außerdem stand die Magierin auf und trat an den Rand des Bannkreises. Sie betrachtete die Begleiter ihrer Gäste. Zwei junge Menschen schliefen in der Nähe eines Feuers, direkt neben dem Jungen lag eine dämonische Katze zusammengerollt. Nicht weit entfernt davon schlummerte ein zweiköpfiger Drache. Ein kleiner Kappa lehnte gegen einen Baum, einen merkwürdigen Kopfstab festumklammernd. Plötzlich spürte Hisa den Blick eines mächtigen Youkai auf sich. Sie wandte etwas ihren Kopf und sah direkt in die goldenen Augen eines silberweißhaarigen Hundedämons. Die Farbe der dämonischen Zeichnung, der Sichelmond auf der Stirn und einige Züge erinnerten die Magierin an Ami, die Gemahlin von Lord Taro. Laut Kagomes Beschreibung musste dies Inuyashas älterer Halbbruder Sesshomaru sein. Eine beeindruckende Erscheinung, bei dem Vater auch kein Wunder. Hatte für einen Moment so etwas wie Interesse in den goldenen Augen gefunkelt, wurde dies schnell mit Gleichgültigkeit ersetzt. Der Daiyoukai wandte seinen Blick ab. Kagome ließ sich ebenso an einem trocknen Fleck nieder. Ihr war es nicht entgangen, wie Inuyasha die Dämonin immer wieder mit Blicken streifte. Sie spürte einen Hauch von Eifersucht in sich erwachen. Bis jetzt hatte es seit Kikyou kein weibliches Wesen geschafft. Sie seufzte und dachte über ihre zukünftigen Optionen nach. Für sie stand es außer Frage, Hisa zu helfen. So ein Schicksal hat niemand verdient. Obwohl ihr selbst keine Wahl blieb, würde sie sich unter anderen Umständen dennoch freiwillig auf die Suche nach der zweiten Hälfte des Artefakts begeben. Der einzige positive Umstand, sie konnte die Reise mit Inuyasha antreten, denn immerhin war Hundeblut von Nöten. Kapitel 7 - Kagomes Wahl Inuyashas schlechte Laune hält noch etwas an. Daraufhin äußert Kagome etwas, das ihr zum Schicksal werden wird. Diese Entscheidung verändert auch Inuyashas und Sesshomarus Leben vollkommen. Kapitel 8: Kagomes Wahl ----------------------- Dieses Update hat länger gedauert, als es in meinem Sinn war. Als Kago & Inu Fan fällt es mir richtig schwer, eine FF zu schreiben, wo sie am Ende kein Paar mehr sind. Einer meiner Lieblingsleser kann meinen Konflikt sicherlich verstehen ;) Ihm und allen anderen danke ich für die Treue, den netten Kommis und die neuen Favos. Kleine Anmerkung am Ende des Kapitels bitte noch Lesen ...                                                                       ... Ereignisse, welche gravierende Änderungen bringen können ... Kapitel 7 - Kagomes Wahl Im Laufe der Nacht fühlte sich Kagome immer unwohler. Es herrschte eine merkwürdige Spannung vor. Sie bemerkte deutlich wie Hisa den Hanyou ständig betrachtete, da die Dämonin es nicht einmal verdeckt tat. In ihr wurde der Drang geweckt sich neben Inuyasha zusetzen, um, so wie sie es oft tat, ihren Kopf an seine Schulter zu lehnen. Doch der Hanyou blickte entweder hinaus in die Nacht oder wenn er seinen Kopf leicht drehte, dann nur, weil er Hisa anschaute. Sobald sich sein Blick mit dem der Dämonin traf, wandte er sich sofort ab. Einige Zeit beobachtete Kagome das. Die Handlung ihres Freundes versetzte ihr einen leichten Stich. Sie fühlte sich nicht nur im Weg, sondern die Situation erinnerte sie an früher. Immer wenn Inuyasha sich mit Kikyou getroffen hatte, war sein Blick ähnlich nachdenklich gewesen. Außerdem bekam sie ebenso langsam Hunger, da der Duft der gebratenen Fische bis in die Höhle hinein wehte. Mehrmals hatte schon ihr Magen geknurrt. Doch erst nach einer ganzen Weile fiel der schwarzhaarigen Frau eine Anmerkung der Magierin ein. So stand sie plötzlich auf, fragte ohne Umschweife: "Hisa, nur Inuyasha muss bis Sonnenaufgang warten, das habe ich doch richtig verstanden?" "Normalerweise kannst du ein und aus ...", wollte die goldblonde Youkai erklären. Daraufhin reagierte auch der Hanyou, sprang auf und wandte sich an die Freundin: "Kagome. Was ist los?" Es war nicht der Blick, den Kagome gerade drauf hatte. Diesen kannte er, weil es eine Zeit gab, wo sie ihn öfters so anschaute. Außerdem war sie wütend auf ihn, dies entging ihm nicht. Im Moment wollte ihm jedoch gar kein Grund einfallen und er fragte sich, was er angestellt haben könnte. Die schwarzhaarige Frau sah ihren Gefährten an und erklärte: "Ich habe Hunger, und weil ich nicht hier festsitzen muss, kann ich auch raus gehen. Somit seid ihr beide ungestört." Weil sein Magen wieder knurrte und ihm, trotz das er gerade ein Mensch war, der köstliche Duft des gebratenen Fisches in die Nase stieg, hörte er nur einen Teil der Aussage. So bat er die Freundin: "Wenn der Bannkreis dich einfach so durchlässt, kannst du mir etwas zu Essen rein bringen." Die abweisende Reaktion von Kagome brachte bei dem Hanyou einen völlig verblüfften Gesichtsausdruck hervor. Sie drehte sich nämlich noch einmal kurz um und sagte bestimmt: "Nein. Hol dir dein Essen selbst!" Doch auch die Magierin schaute recht nachdenklich. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Deshalb riet sie zur Vorsicht: "Kagome sollte besser draußen bleiben. Aufgrund des Fluches weiß ich nicht, ob sie das nächste Mal die Höhle verlassen kann." "Da hörst du es", kam es von der Frau aus der Neuzeit mit einem leicht triumphierenden Unterton in der Stimme. Dass ihr Gefährte ein wenig hungern musste, sah sie als gerechte Strafe an. Dieser sah ihr hinterher und konnte sich noch immer nicht, ihr derzeitiges Verhalten erklären. Missmutig sah er deshalb zu, wie sich Kagome am Feuer niederließ, einen der Fische ergriff und ihn sich munden ließ. Sie wollte gleich darauf den nächsten Fisch in die Hand nehmen, als dieser vor ihren Augen verschwand. Mit halb offenem Mund und erstaunten Blick starrte sie auf die Stelle, wo sich ihr Essen gerade noch befunden hatte. Da erklang in der Nähe Sesshomarus Stimme: "In der Höhle." "Hisa? Wie kann sie ...?", wollte sie erstaunt wissen. "Magie", nur dieses eine Wort äußerte Sesshomaru zu der Angelegenheit. Der Hundedämon hatte zwar Desinteresse geheuchelt, dennoch entging ihm nichts von dem ganzen Geschehen. Noch interpretierte er, in das Verhalten seines Bruders, kein Interesse an der Dämonin, doch er fand, Hisa könnte eine passende Gefährtin, für den Jüngeren, abgeben. Obwohl ihm alles, was in der Höhle vor sich gegangen war, interessierte, riet er der jungen Frau, sich niederzulegen und die restlich Nacht zum Schlafen zu nutzen. Da er selbst wenig Ruhe benötigte, stand der Daiyoukai auf und sah sich die nähere Umgebung an. Ein paar Mal kamen Dämonen herbei, es waren jedoch Schwächere und sie wurden schnell erledigt. Kaum betrat er die Lichtung wieder, tauchte plötzlich Hisa direkt neben ihm auf. Ihre geisterhafte Erscheinung musterte den Hundedämon und sie kam zu einer Feststellung: "Du bist deiner Mutter sehr ähnlich. Deine stolze Haltung, diese abweisende Art hast du von ihr. Dennoch hast du auch viel von deinem Vater an dir." Aufgrund dieses Satzes warf Sesshomaru der Youkai einen warnenden Blick zu, sodass sie fortfuhr, wobei sie nicht besonders beeindruckt war: "Diese Reaktion stammt ebenso von Ami ...", was sie noch sagen wollte, blieb verborgen. Hisa Geist löste sich auf und verschwand zurück in ihren Körper. Während der Lord der westlichen Länder zurück zum Rastplatz ging, sich dort an einem Baum niederließ, setzte sich die Magierin in der Höhle ebenfalls auf den Boden. Als sie mit Taros Sohn gesprochen hatte, huschte eine Vision durch ihre Gedanken. Zwar konnte sie keine Einzelheiten erkennen, doch Feuer und Tod genügten ihr, um das Schlimmste anzunehmen. Doch wessen Tod, dies blieb ihr verschlossen. Leider konnte sie auch nicht feststellen, wann dieser Vorfall passierte. Missmutig saß Inuyasha in der Höhle. Zwar hatte Hisa ihm einen Fisch auf magische Weise herbeigeholt aber er musste ständig über Kagome nachgrübeln. Er hatte doch gar nichts getan, außer Hisa im Auge zu behalten, weil er ihr nicht vertraute. Ob die schlechte Laune seiner Gefährtin daher kam, vertraute sie ihm denn gar nicht. Doch dann musste er an ihre vielen Gespräche denken, an die Unruhe, welche sie beide hatten. War hier auf der Lichtung das Ende ihrer Beziehung erreicht? Inuyasha wusste es nicht. So nickte er dann für eine Weile ein. Er bekam nicht mit, wie die Hundedämonin zurückkam. Erst ihre Stimme riss ihn aus dem Schlaf: "Inuyasha, wach auf, der Morgen ist nahe." Vor Schreck zuckte der Hanyou zusammen. Er war eingeschlafen? Weshalb, fragte er sich im Stillen. Als Mensch schlief er doch fast nie. Eigentlich nur, wenn er sich völlig sicher fühlte, in Kagomes Armen. Er gab einen leisen Laut seines Unmuts von sich. Sicherlich steckte Hisa auch dahinter. In dem Fisch musste etwas gewesen sein, der Gedanke setzte sich bei ihm fest. Kaum rührte sich der Hanyou, begann die Magierin zu sprechen: "Ich weiß, wie viel dir Kagome bedeutet. Doch du wirst sie gehen lassen müssen." "Wegen des Fluches. Wir finden die andere Hälfte und zerstören den Bannkreis", gab der Hanyou optimistisch an. Hisas nächste Worte gefielen ihm jedoch überhaupt nicht: "Daran habe ich keinen Zweifel, doch ich meinte etwas anderes. Kagome gehört nicht in diese Welt und sie ist nicht für dich bestimmt" "Du spinnst doch. Kagome ist meine Gefährtin", erwiderte Inuyasha aufgebracht. Er würde seine Freundin nicht im Stich lassen. Lange sah die Dämonin ihn an. Sie wünschte sich gerade einen Ausblick in die Zukunft zu haben, doch alles war noch mit dichten Nebel verhüllt und es überkam die Magierin das Gefühl, etwas fehlte oder jemand. Nach einer ganzen Weile sagte sie dann nur: "Ich kann dir leider nicht mehr sagen, aber in deiner Zukunft wird nicht sie an deiner Seite sein." "Wer denn sonst? Du etwa", entgegnete der Hanyou wütend und ganz spontan. Jetzt lächelte die Hundedämonin verschwörerisch und antwortete in einem merkwürdigen Ton: "Vielleicht." Damit hatte Inuyasha überhaupt nicht gerechnet, so schnappte er kurz nach Luft. Dann entfuhr es ihm:" Du spinnst doch." Hisa setzte zu einer Entgegnung an: "Du kannst das Schicksal ...", doch sie wurde sofort unterbrochen. "Lass mich mit dem Mist in Ruhe. Kagome und ich, wir gehören zusammen." Zu einem weiteren Einwand kam die Magierin nicht. Der Hanyou wandte sich plötzlich ab und ging die wenigen Schritte bis zum Bannkreis. Gleich danach trat er hindurch und Hisa konnte die Verwandlung mit eigenen Augen mit erleben. Ein kurzes Pulsieren und als Nächstes färbten sich Inuyashas Haare weiß, die Augen golden und kleine süße Hundeohren waren plötzlich auf dem Kopf zu erkennen. Am liebsten würde sie diese jetzt einfach knuddeln, sie wirkten dazu einladend, schön anzufassen und richtig weich. Obwohl der Halbdämon in die Höhle hinein blickte um Hisas Reaktion zu betrachten, konnte er sie plötzlich nicht mehr sehen. Die Hundedämonin hatte Inuyasha als einen Teil ihrer Zukunftsvision erkannt. Vorhin wollte sie ihn eigentlich nur ein wenig ärgern, doch das sie mit ihrer Einschätzung recht hatte, versetzte sie in einen Aufruhr der Emotionen. Gerade waren es noch ihre eigenen Vorstellungen, plötzlich im nächsten Moment hatte Hisa das Gefühl, es tatsächlich zu erleben. Sie zog sich schnell in das Innere der Höhle zurück. An solche Dinge durfte sie jetzt nicht denken, sich falschen Hoffnungen hinzugeben war später nur um so schmerzhafter. Was wenn die Reise misslingt, zu viel Zeit verging und am Ende die junge Frau mit ihr hier festsaß. Einerseits mochte sie Kagome und wollte ihr nicht den Gefährten wegnehmen. Dennoch gab es etwas an dem Hanyou, was sie interessierte und gleichzeitig magisch anzog. Dennoch solange sie in dieser Höhle eingesperrt war, hatte ihre Zukunft keine Chance. Inuyasha lief indessen zum Feuer und begann sogleich zu Essen. Hastig stopfte er sich die restlichen Fische in den Mund, denn von dem einen war er nicht satt geworden. Nachdem dann die Menschen wach wurden, kam auch Sesshomaru näher. Jetzt erzählte Kagome allen von dem Vorfall in der Höhle und wie es zu dem Fluch kam. Kaum das der Hanyou sich gesättigt hatte, drängelte er plötzlich: "Kommt beeilt euch! Um so schneller wir dieses Ding finden ist auch der Fluch von Kagome genommen." Es war Rin, die einen Einwand hatte. Besorgt kam es von ihr: "Wir können doch die Lichtung nicht verlassen, weil der Bannkreis alles Dämonische anzieht. Was wenn andere Hanyou hier auftauchen und die Höhle betreten." Überrascht wurde die Sprecherin von allen angesehen. Eigentlich hatte sie recht und keiner von ihnen hatte an diese Möglichkeit gedacht. Selbst Hisa musste dem zustimmen, da praktisch jeder Hanyou zwischen den Welten existierte. Anderseits konnte auch Inuyasha die einzige Ausnahme sein. Deshalb riet sie jetzt: "Dann sollte Inuyasha hierbleiben und die Lichtung beschützen. Kagome kann mit dem Lord des Westen reisen. Seine Hundeblut ist stärker als das eines Hanyou." Inuyasha schnaubte nur und funkelte seinen Bruder an. Niemals würde er dem Älteren Kagome anvertrauen. Da sagte dieser auch schon, sehr zu seiner Erleichterung: "Ich werde diese Lichtung nicht verlassen. Sie gehört zum Westen und jeder Einfall eines Dämons in meinen Ländereien gleicht einer Kriegserklärung.", ... und dies würde er niemals dulden. Kagome wollte wissen: "Was ist mit Hisa. Willst du ihr nicht helfen?" "Das habt ihr beide euch eingebrockt, also seht zu, wie ihr da wieder herauskommt", erwiderte Sesshomaru ohne Gefühl. Es betraf ihn nicht persönlich, deshalb war ihm dieser Umstand egal. Die Ländereien zu beschützen, dazu wäre auch sein jüngerer Bruder fähig genug, dennoch wollte er sich selbst darum kümmern. Die Stimme des Hanyou erklang jetzt: "Kagome, du kennst doch meinen Bruder. Lass ihn!", danach fügte er hinzu: "Wir vertrödeln nur unsere Zeit." "Klar, damit du wieder zu ihr zurückkehren kannst", erwiderte die Schwarzhaarige grimmig. Der Gedanke ließ sie einfach nicht los und somit vermutete sie, dass es ihrem Gefährten nur um Hisa ging. Sie konnte nicht ahnen, das Inuyasha die Sache so schnell wie möglich erledigen wollte, weil er hoffte danach diesen inneren Drang nicht mehr zu verspüren. Sobald Hisa befreit war, konnte er mit Kagome zurück nach Musashi gehen, um sein altes Leben fortzusetzen. Dachte er jedenfalls. Doch die nächsten Worte der Freundin ließen ihn fast verzweifeln: "Es ist wegen Hisa, nur deshalb willst du ihr schnell helfen." "Du verstehst das falsch", mehr wollte er eigentlich nicht sagen. Doch Kagome fügte noch hinzu: "Es ist wie damals. Als du dich nicht zwischen mir und Kikyou entscheiden konntest. Jetzt benimmst du dich wieder genauso merkwürdig und hast Geheimnisse vor mir." "Das hat gar nichts mit Kikyou zutun. Hierbei geht es um etwas anderes", antwortete der Hanyou und seufzte innerlich. Ganz unrecht hatte Kagome nicht. Inuyasha verschränkt seine Arme, setzte einen finsteren Gesichtsausdruck auf und dachte nach. Wenn die schwarzhaarige Frau sich einmal in etwas verrannt hatte, war sie nur schwer vom Gegenteil zu überzeugen. "Womit dann? Rede mit mir!", forderte seine Gefährtin. Inuyasha drehte sich weg von ihr. Er konnte seiner Freundin nichts von Hisas dummen Ansichten erzählen. Womöglich würde sie ihn verlassen und tatsächlich in ihre Zeit zurückkehren. Dies wollte er unbedingt vermeiden. Jetzt reichte es Kagome, ihre Geduld war am Ende. Doch wer konnte es ihr verdenken. Inuyasha hatte plötzlich Geheimnisse und sie war mit einem Fluch belastet, von dem sie nicht wusste, ob er jemals beendet sein würde. Sie rief zum ersten Mal nach vielen Jahren wieder die ganz bestimmten Wörter: "Mach Platz." Inuyasha knurrte, wurde aber durch die Macht der Kette zu Boden gezogen. Doch die schwarzhaarige Frau war noch nicht fertig. "Glaubst du es macht mir Spaß, das alles noch einmal zu erleben. Doch wenn dir soviel an Hisa liegt, dann bleibe bei ihr. Ich gehe lieber allein und suche einen anderen ..." Bevor sie jedoch weiter sprechen konnte unterbrach sie Hisa. Die Dämonin sagte: "Kagome du wirst entweder mit Inuyasha oder Sesshomaru gehen müssen. Sie haben das Blut des mächtigsten Dämons geerbt. Da auch Takashi ein sehr starker Magier war, genügt ein anderer Hundedämon vielleicht nicht. Dennoch wirst du selbst wählen, wer von beiden dich begleitet." Dann lächelte sie leicht diabolisch, als sie fortfuhr: "Falls dieses Wesen jedoch seine Hilfe verweigert, werde ich schon dafür sorgen, dass er keine Wahl hat." Bei diesen Worte sah sie nicht zu Inuyasha hinüber, sondern fixierte mit ihren türkisfarbenen Augen dessen älteren Bruder an. Der Lord des Westens warf ihr einen beinahe tödlichen Blick zu. Inuyashas verschränkte seine Arme erneut und erwiderte selbstsicher: "Kagome wird sich am Ende sowieso für mich entscheiden." Die Menschenfrau stieß einen abschätzigen Laut aus, ließ den Hanyou erneut Platz machen und entgegnete: "Bevor ich dich darum bitte, würde ich lieber deinen Vater fragen." "Keh", murmelte der silberweißhaarige Halbdämon, während er sich mühsam aufrappelte: "Als ob er, dir helfen würde." In diesem Moment, jedoch etliche Jahre in der Vergangenheit, tötete ein mächtiger Hundedämon gerade General Setsuna no Takemaru mit einem Hieb seines Schwertes So'unga. Danach steckte er mit letzter Kraft die Waffe, die sich gegen ihn auflehnte zurück in die Scheide. Ringsherum stand das Schloss in Flammen, das Atem fiel dem einzigen lebenden Anwesenden immer schwerer und etliche der Balken lösten sich bereits von der Decke. Nur noch wenige Moment fehlten offenbar, bis das ganze Schloss in sich zusammenfallen würde. Die letzten Augenblicke, die Inu no Taisho vergönnt waren, dachte er an die Wesen, welche ihm wichtig waren. Wie gern hätte er Sesshomarus Ausbildung vollendet, Inuyasha aufwachsen sehen oder die Möglichkeit gehabt, zwei Wesen miteinander zu verbinden. Wem Amis Herz wirklich gehörte wusste er nur zugut. Doch dafür war es zu spät und er hoffte, seine Gefährtin würde den Schritt in ihr Glück allein tun und nicht vor Kummer aufgrund ihres Stolzes an einem gebrochenem Herzen sterben. Den letzten Gedanken schenkte er seiner Ziehtochter Hisa. Intensive Gefühle durchströmten den Dämon, teilweise fühlte er sich schuldig. Der Wunsch ihr zu helfen wurde mächtig. Plötzlich passierte etwas Unerklärliches. Mitten in den Flammen erschien ein schmaler Weg, frei von Feuer und Rauch. Viele Optionen hatte der Daiyoukai mit den silberweißen, zu einem Zopf gebundenen, Haaren nicht. Nicht nur das Feuer machte ihm zu schaffen, sondern auch seine Verletzung, welche er sich in einem Kampf gegen den Drachendämon Ryukotsusei, Stunden zuvor, zugezogen hatte. Der Blutverlust, seine Eile um Izayois Schloss rechtzeitig zu erreichen, der zum Glück kurze Kampf mit den Menschen und seine Erschöpfung taten ihr übriges. Seinen Tod nahm er in Kauf, Hauptsache seine menschliche Gefährtin und ihr gemeinsames Kind waren in Sicherheit. Doch jetzt folgte er dem Licht. Um so weiter er ging, um so mehr Einzelheiten erkannte er. Bald wusste er, wohin ihn sein Weg führte. Zu der Lichtung, wo sich die Höhle der gebannten Magierin befand. Dies war eine ungelöste Aufgabe und er hatte immer den Wunsch gehegt, ihr zu helfen. Taro, ehemaliger Lord des Westens wusste nicht, ob sich das Ende seines Weges direkt bei Hisa in der Höhle befand. Doch für diesen einem Moment nahm er das Risiko in Kauf. Von dort einen Ausweg zu suchen, würde er lieber tun als zu Sterben. Denn plötzlich beherrschte ihn der Wunsch, zu überleben. Für Hisa, um sein Versprechen einzulösen. Für seine Söhne, die er gerade beide erblickte oder jemand anderem. Dann wurde er von einem starken Sog erfasst, der ihn vorwärts zerrte, dabei verlor er die Schwerter und seine Rüstung. Sobald kein Eisen mehr an ihm war, hörte es schlagartig auf. Ein Blick zurück zeigte ihm, wie das Schloss in sich zusammenfiel und in der Nähe davon sah er Izayoi. Seine Geliebte blickte den Weg hinab in das Tal, betrachtete die Flammen. In der Hoffnung, dass sie ihn noch hörte, flüsterte Taro: "Izayoi. Du musst leben, was auch immer passiert. Zusammen mit Inuyasha." Das Bild verschwand und der Daiyoukai fand sich auf der Lichtung wieder. Da hörte er Inuyashas Worte und lieferte ihm eine Antwort darauf. Die blonde Hundedämonin wurde traurig bei dem Gedanken, weshalb sich dort draußen diese Wesen stritten. Sie war der Grund für das plötzliche Zerwürfnis. Doch sie konnte nichts daran ändern. Sobald Sesshomaru mitteilte, das er sich da raus halten wollte, musste sie wieder an dessen Mutter denken. Ami benahm sich oft so ähnlich. Auch sie gab niemals zu, was sie wirklich dachte, fühlte oder wollte. Dennoch gab es jemand, der nie gezögert hatte, um zu helfen. Jetzt erst fragte sie sich weshalb Taro nicht bei der Gruppe war. Unwillkürlich musste sie an den älteren Dämon denken und sie wünschte sich ihn hier zuhaben. Als Kagome die Bemerkung verlauten ließ, passierte etwas Merkwürdiges in der Zeit. Ein Portal in die Vergangenheit öffnete sich. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie begriff, dass diese Verbindung durch sie entstanden war. Bis jetzt gelang es ihr nur kleine Dinge herbeizuholen aber dies auch durch die Jahrhunderte zu schaffen, verblüffte die Dämonin. Doch vermutlich schaffte sie es nicht allein. Hatte Taro ebenso den Wunsch verspürt, hier bei ihr zu sein. Im nächsten Moment erkannte sie die Ursache. Inu no Taisho war dem Tod geweiht, deshalb beschleunigte die Magierin die Sache und half Taro, wobei allerdings aufgrund ihrer Schwäche alles aus Metall zurückblieb. Sobald das Tor geschlossen war, sank Hisa zu Boden, weil sie ihre Kräfte verausgabt hatte. Da sie ihre Augen schloss konnte sie nur der Stimme lauschen, wobei sie ein befreiendes Gefühl durchströmte. Nun wusste sie, bald würde sie wieder frei sein. Niemand bekam von all dem etwas mit, da nur wenige Augenblicke verstrichen waren seit Inuyashas Worten. Nie dachte der Hanyou darauf eine Antwort zu erhalten, zumindest nicht von dem, ihm fremden Wesen: "Im Gegensatz zu dir mein Sohn, sehe ich keinen Grund, die Hilfe zu verweigern. ... tbc ... Kapitel 8 - Zukunftsweisende Entscheidungen Aufgrund von Inu no Taishos plötzlichem Auftauchen müssen etliche Maßnahmen ergriffen werden. Außerdem gibt es eine Reise zu planen. -------------- Diesmal gibt es noch ein Autorennachwort. Dies betrifft meine Leser, welche hoffentlich die Geschichte nicht unter falschen Voraussetzungen in der Favoliste haben. Damit möchte ich alle Sess & Kago Fans ansprechen. Tut mir leid, wenn ihr etwas anderes erwartet habt. Falls ich mich täusche, freue ich mich, wenn ihr mir weiterhin treu bleibt. Danke schon mal im voraus an euch. Viel Spaß weiterhin ... Solltest ihr mir dennoch von der Favoliste purzeln, schade, aber da kann ich nichts machen ;) Wer meinen OS Geisterhafte Romanze kennt, es waren genug Andeutungen von mir vorhanden, wohin das Ganze auch in Flüche läuft. Kapitel 9: Zukunftsweisende Entscheidungen ------------------------------------------ Als Erstes gebührt mein Dank wieder den zahlreichen Lesern. Den lieben Kommentaren, auch denen, welche ich per Mail erhalten habe. Freue mich, weil mir beinahe alle treu geblieben sind. Es sind zwar drei abgesprungen, doch dafür gab es zwei neue Favos. Somit ist der Verlust - 1 zu verschmerzen. Dafür gab es jedoch eine Menge Favos auf Animexx, gleich 7x. Kleiner Hinweis. Sicherlich etwas verwirrend. Als Inu no Taisho am Strand stand und mit Sesshomaru sprach, tropfte sein Blut den linken Arm herab. Als er dann später als Hund durch die Gegend rannte und Myouga ihn tadelte, dass er sich wenigsten heilen sollte, sah man eine klaffende Wunde an der rechten Seite hinter seinem Vorderbein. Entweder hatte er zwei Wunden oder es war ein Fehler bei der Entstehung des Filmes. Ich glaube aber, der Floh hatte von mehreren gesprochen. Habe jetzt keine Lust den Film herauszukramen ;) Die an der rechten Seite sah sehr gefährlich aus, deshalb nutze ich sie für dieses Kapitel. Für dieses Kapi hatte ich viele Ideen, doch nicht alle passten richtig, sodass ich wieder viel verworfen habe. Ich hoffe ihr seid mit dieser Version zufrieden.                                                                               Kapitel 8 - Zukunftsweisende Entscheidungen                                                                                   ... Wenn höhere Mächte wirken ...   Niemand bekam von all dem etwas mit, da nur wenige Augenblicke verstrichen waren seit Inuyashas Worten. Nie dachte der Hanyou darauf eine Antwort zu erhalten, zumindest nicht von dem, ihm fremden, Wesen: "Im Gegensatz zu dir mein Sohn, sehe ich keinen Grund, die Hilfe zu verweigern." Ein Blitzeinschlag direkt neben ihnen auf der Lichtung hätte keine größere Wirkung gehabt. Mehreren von den Anwesenden kam die Stimme zwar bekannt vor, dennoch rechnete niemand mit dem Auftauchen dieser einen Person. Jeder drehte sich um und starrte auf den wallenden Nebel, aus dem sich gleich darauf, die imposante Erscheinung eines Hundedämons in seiner menschlicher Gestalt herauskristallisierte. Nur Sesshomaru, Hisa und Myouga kannten den großen starken Dämon. Jetzt waren sie erschrocken über sein Aussehen. Nicht nur Taros Kleidung war an vielen Stellen rußgeschwärzt, auch dessen Haut und einige der Haare angesengt. Die Rüstung und die Schwerter fehlten vollkommen. Der Eigengeruch des ehemaligen Lords wurde überdeckt vom Gestank nach Rauch. Für den ersten Moment hielten fast alle, das Auftauchen des Hundedämons für eine Illusion und der Verdacht lage nahe, vor ihnen stand ein Gestaltwandler. Taro war sich durchaus der Wirkung im Klaren, welche er auf Menschen, Hanyou und Dämonen hatte. "Unerwartet. Das trifft es wohl für beide Seiten am besten", sagte er leise mit einem leicht sarkastischen Ton. Dem Aussehen von Inuyasha nach, den er sofort an der Kleidung, seinem halbdämonischen Aussehen und durch Tessaiga erkannte hatte, mussten etwa 200 Jahre ins Land gegangen sein. So fragte er sich, was der Grund war, weshalb er gerade in diesem Moment hier auftauchte. Offenbar brauchte Hisa Hilfe und sollte die Magierin dahinter stecken, ergab es einen Sinn. Schrecklich genug, dass sie immer noch in der Höhle eingeschlossen war. Bevor der Daiyoukai sich an die Zauberin wenden konnte, passierte etwas anders. Wie aus dem Nichts erschien der kleine Flohgeist. Er sprang zu seinem ehemaligen Herrn und stieß seinen Rüsseln in das Fleisch des Hundedämons. Dieser schlug instinktiv zu, um das lästige Insekt loszuwerden. Gleich darauf betrachtete er diesen kleinen Blutsauger. "Du hast dich kein bisschen verändert, Myouga und kostest immer noch ungefragt das Blut anderer", tadelte er ihn. Der Floh hatte sich wieder aufgerappelt und stand auf der Handfläche des älteren Dämons: "Verzeiht Oyakata-sama!", dann verbeugte er sich und setzte fort: "Ich wollte nur sichergehen, dass ihr keine Fälschung seid oder gar ein Trugbild. Doch ihr seid es wirklich." Diese kleine Episode mit dem Floh gab den Anderen die Zeit, ihre Überraschung zu überwinden. Der derzeitige Lord des westlichen Reiches hatte sich genauso umgewandt, wie alle. Seine Augen wurden leicht größer, mehr Reaktion zeigte er nicht, obwohl er sehr erstaunt war. Dies war eigentlich unmöglich. Das Wesen vor ihm trug die gleiche Kleidung wie sie Taro, sein Vater an dem Tag an hatte, als sie sich zum letzten mal am Strand sahen. Die goldenen Augen, die Silberweißen, zu einem Zopf hochgebunden, Haare und die dämonischen Zeichnungen auf den Wangenknochen. Es entsprach seinen Erinnerungen. Dann noch die Reaktion des kleinen Blutsaugers. Es gab keinen Zweifel. Ob es eine göttliche Fügung war. Gab es Anlass zu hoffen? Sesshomaru fand als Erstes seine Sprache wieder: "Verehrter Vater?" Die versteckte Frage hörte der ältere Youkai nur zu deutlich. Doch er wehrte ab: "Ich weiß es auch nicht Sesshomaru", doch dann fiel sein Blick auf die goldblonde Dämonin mit den türkisfarbenen Augen. Sie wirkte sehr erschöpft, öffnete bei seinen Worten jedoch ihre Augen und ein leicht angedeutetes, zufriedenes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. Deshalb runzelte Taro etwas die Stirn und fügte hinzu: "Obwohl mich gerade eine Ahnung beschleicht." Seit dem Moment als Rin aufgewacht war und die Erzählung von Kagome gehört hatte, dachte sie nach. Noch während Inuyasha sich den Fisch schmecken ließ, ging die junge Frau näher an den Bannkreis zu Hisa. Einerseits um die Dämonin zu betrachten. Sie war wirklich sehr schön, vermutlich durch ihr exotisches Aussehen bedingt. Unter den Menschen gab es in Japan keine Hellhaarigen. Weil das Haar der Dämonin im hereinfallenden Licht reflektierte, wurde der besondere Eindruck noch verstärkt. Somit erklärte es die Legenden über eine Fee. Rin konnte sich gar nicht vorstellen, wie einsam die Magierin sein musste. Sie selbst hatte, nachdem ihre Angehörigen getötet wurden, nur wenige Monate allein verbracht, bis sie Sesshomaru im Wald fand. Danach fand sie in Jaken und dem Hundedämon so etwas wie eine neue Familie. Ihr späteres Leben in Musashi bei Kaede gefiel ihr ebenso. Während ihrer Erinnerungen merkte sie gar nicht, dass sie hörbar seufzte. Plötzlich stand Kagome neben ihr und legte ihr die Hand auf die Schulter. Rin lächelte die ältere Freundin an und wollte etwas sagen, da sprang Inuyasha auf und drängelte zur Abreise. Sodass Rin einen ihrer Gedanken laut aussprach. Gleich darauf standen alle Menschen bei der Höhle, während es zu einem kleinen Streit zwischen der Frau aus der Neuzeit und ihrem Gefährten kam. In der Zwischenzeit entfernte sich Kohaku, weil er in der näheren Umgebung nach dem Rechten sehen wollte. Für die goldblonde Dämonin war es nun ein Leichtes sich mit allen zu unterhalten, auch wenn die beiden Brüder immer noch einen gewissen Abstand einhielten, damit die Anziehungskraft des Bannkreises nicht zu mächtig für sie wurde. Der Einzige, der weit entfernt hockte, war Jaken. Sein Meister brachte es zwar zu einer großen Geschwindigkeit, doch ob diese genügte oder Sesshomaru gewillt war den kleinen Gnom zuretten, falls die Magie diesen zu der Höhle zog, war für ihn gerade fraglich. Besser er hielt genug Abstand von dem Ort, selbst wenn er dadurch nur die Hälfte des Gespräches vernahm. Sobald jedoch der mächtige Hundedämon auftauchte, erhob sich Jaken, seine Augen wurden immer größer bei dem Anblick, der sich ihm bot. Oft genug konnte er im Schloss des Westens Porträts von Taro bewundern, sodass es für ihn kein Zweifel gab. Dies war eindeutig der Vater seines Meisters. Jaken öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus. Neben ihm hob Ah-Uhn seine Köpfe und ließ sich zu einem Schnaufen herab, was wohl so viel wie ein Wiedererkennen bedeuten konnte. Auch Kiara mauzte, aus welchem Grund blieb dem Gnom verborgen, doch die Katze rührte sich nicht von der Stelle. Hier waren sie alle drei sicher aufgehoben und betrachteten die Ereignisse weiterhin aus der Ferne. Hisa war immer noch verwundert überhaupt die Fähigkeit nutzen zu können, für ihren alten Herrn einen Zeittunnel geschaffen zu haben. Vermutlich musste mehr im Spiel gewesen sein. Einen Moment dachte sie an die Erzählungen von Kagome, deren Reisen durch den Brunnen. Da Hisa jetzt mit dem Mädchen aus der Neuzeit durch einen Fluch verbunden war, ob da noch andere Kräfte gewirkt haben. Hatte Kagome in dem Moment als sie ihre Worte aussprach, möglicherweise ebenso an Lord Taro gedacht und sich den Dämon herbeigewünscht? Vielleicht hatte auch die Magie des Artefaktes die Wirkung verstärkt. Niemals rechnete die blonde Dämonin damit, dass sie ihr, nicht einmal laut ausgesprochener, Fluch so eine Wirkung erzielen konnte. War es möglich ihn so weit auszudehnen, damit das Wesen, für welches sich Kagome entscheidet, einen Weg hierher findet? Mehrere Faktoren mussten zusammengewirkt haben, doch vermutlich war es letztendlich Kagomes Entscheidung, die den letzten Ausschlag gab. Deshalb erinnerte sie jetzt alle: "Diese Frau hat ihre Wahl getroffen", mehr sagte sie nicht dazu und wandte sich ab. Bisher hatte Inuyasha seinen Vater nur einmal gesehen und er erinnerte sich nur ungern an die Ereignisse, welche damit in Zusammenhang standen. Damals wollte er es nicht zugeben, was er dabei empfunden hatte, seinen Vater überhaupt zu erblicken. Immerhin konnte danach Sesshomaru nicht mehr behaupten, er wüsste nicht, wie Taro ausgesehen hatte. Viel weiter half ihm damals die kurze Begegnung dennoch nicht. Somit hatte er es als Desinteresse abgetan, als Kagome ihn nach seinen Gefühlen diesbezüglich ausfragen wollte. Er mochte sich emotional nicht darauf einlassen, sonst würde der Schmerz des Verlustes danach um so größer sein. Doch jetzt hatte er das untrügliche Gefühl, er bekam endlich die Chance seinen Vater kennenzulernen. Das war zum Teil ein Grund, weshalb er hier war, diese Gewissheit durchströmte ihn für einen Moment. Zugeben würde er es nicht, doch innerlich freute er sich darüber. Als die Hundedämonin sich abzuwenden schien, hatte sich der Hanyou gerade gesammelt. Er nahm seine Gedanken zusammen und rief ihr zu: "Heh warte mal. Immerhin willst du unsere Hilfe. Also beantworte auch unsere Frage. Weshalb ist unser Vater hier und wie lange bleibt er?" Hisa blieb tatsächlich stehen und sah zu ihm herüber. Dann äußerte sie: "Er wird für immer bleiben. Inu no Taisho lebt, ist aus Fleisch und Blut, weil euer Vater nicht gestorben ist. Ich habe für ihn nur im letzten Moment, bevor das Schloss zusammenfiel, ein Zeitportal geschaffen und ihn damit hierher teleportiert. Eine Rückkehr in die Vergangenheit ist ihm verwehrt." Doch plötzlich ertönte eine andere Stimme protestierend, mehr fiepend und etwas leiser: "Das ist unmöglich. Totosai, Saya und ich, haben doch sein Skelett und die Rüstung gefunden. Die Schwerter waren auch in den Ruinen." Der ältere Daiyoukai sah nachdenklich auf die Magierin und danach zu seinen beiden Söhnen. Wie er bereits mit seinem ersten Blick festgestellt hatte, trugen beide die Schwerter Tessaiga und Tenseiga. Er fasste seinen Verdacht in Worte: "Ich vermute, wenn Hisa mich durch die Zeit teleportieren kann, dann auch mein Skelett. Das was ihr gefunden habt werden meine zukünftigen Gebeine sein." "Euer Verdacht entspricht der Tatsache, Oyakata-sama. Diese Gebeine habe ich aus der Zukunft. Euch wird ein langes Leben beschieden sein. Die Rüstung und die Waffen musste ich zurücklassen, da es mir nicht möglich ist, Eisen durch die Zeit zu transportieren." "Was die Rüstung und ein Schwert angehen, wird mir sicherlich Totosai helfen", dann fiel ihm in diesem Moment noch etwas ein: "So'unga." "Das Schwert wurde in der Unterwelt versiegelt", erklärte Sesshomaru. "Dann haben Myouga und Saya meinen Anweisungen Folge geleistet?", wollte der frühere Fürst wissen. Diesmal schnaubte Inuyasha nur und murmelte:" Keh, die alten Zauseln sind so vergesslich, das denen immer alle erst hinterher einfällt. Dieses Schwert ..." Was immer der Hanyou noch äußern wollte, wurde ihm mitten im Satz abgeschnitten, als Taro einwarf: "Wir sprechen später darüber. Vorerst gibt es Wichtigeres zu klären." Während des kurzen Gespräches war Taros Blick auf die Ältere, von den beiden menschlichen Frauen gefallen. Kagome war genau so verwundert. Am Anfang freute sie sich mit allen. So eine unerwartetes Ereignis gab es normalerweise nicht. Ihren Vater zusehen und zu erfahren, dass er womöglich für immer bei ihnen bleiben konnte, musste für die Söhne des Hundedämons von großer Bedeutung sein. Hisas Worte veranlassten sie, nachzudenken. Bevor Inu no Taisho erschien, hatte die Magierin versichert, egal für wen sich Kagome entscheiden würde, dieses Wesen würde gar nicht anders können, als sie zu begleiten. Da Kagome wütend auf Inuyasha war, dessen anmaßende Art ihr gerade etwas auf die Nerven gingen, ebenso wie dessen plötzlich Geheimniskrämerei. Weil Sesshomaru dann noch seine übliche arrogante Art an den Tag legte, hatte sie für einen Moment an den Vater der beiden Brüder gedacht. Offenbar war ihm Hisa wichtig gewesen, da er jedes Jahr die Lichtung aufsuchte. Sicherlich nicht nur um nach dem Bannkreis zuschauen. Deshalb sprach sie die verhängnisvollen Worte aus, welche dieses Ergebnis zur Folge hatte. Plötzlich sah sie nicht mehr die Chance dahinter, sondern ihre Gedanken weilten in der Vergangenheit. Die unbedachten Worte ihrerseits, der egoistische Wunsch Inu no Taisho auf der Suche nach dem Artefakt dabei zuhaben, weil sie sich bei ihm sicher sein konnte, das dieser nichts unversucht lassen würde, um Hisa aus der Höhle zu befreien, hatte ihrer Meinung nach schreckliche Nebenwirkungen. Alles kam ihr wieder in den Sinn. Der Hass zwischen den beiden Brüdern, die Vorhaltungen des Älteren, der Grund für den Tod des Vaters zu sein. Inuyashas schwere Kindheit, die Trauer seiner Mutter um ihren Geliebten, wäre nie passiert, wenn der Hundedämon nicht hierher gekommen wäre. Doch in ihren Augen, das Schlimmste, die Bemühungen des Hundedämons Izayoi zuretten, erübrigten sich, da sie inzwischen gestorben war. So blieb ihm nichts mehr von seiner Gefährtin, als nur schmerzhafte Erinnerungen an sie. Dass Taro in dem Feuer hätte sterben können, an diese Möglichkeit dachte Kagome gerade nicht. Die junge Frau sank zu Boden und dachte immer wieder daran, was sie gerade angerichtet hatte. Ihretwegen glaubte jeder seit 200 Jahren an den Tod von Inu no Taisho. "Es ist alles meine Schuld", flüsterte sie leise und wurde dennoch gehört. Plötzlich stand Inu no Taisho vor ihr, kniete sich hin und hob mit einem seiner Finger ihr Kinn in die Höhe. Taro sah Kagome lange in die Augen, weil sie aber den unergründlichen Blick nicht ertragen konnte, schloss sie ihre Lider. Daraufhin spürte sie eine sanfte Berührung an der Wange und es ertönte ein Befehl: "Sieh mich an!" Obwohl die Worte leise gesprochen waren, konnte sich die junge Frau der Autorität dahinter nicht entziehen und so trafen sich erneut ihre Blicke. Taro erkannte, die Schuldgefühle in den brauen Augen. So fragte er: "Weshalb?" Die schwarzhaarige Frau aus der Neuzeit erklärte es dem Dämon, doch nicht ihre Gedanken zu dieser Angelegenheit, sondern nur ihre Vermutung in bezug auf die Ursache. Nachdem sie geendet hatte, herrschte vollkommenes Schweigen auf der Lichtung. Inuyasha murmelte leise: "Kagome", mehr kam von ihm nicht. Nie dachte er, dass seine Gefährtin sich solche Gedanken darüber machte. Was war da schon die Vergangenheit, wenn er jetzt die Aussicht genießen konnte, die Zukunft mit seinem Vater verbringen zu dürfen. Deshalb schielte er zu seinem Bruder hinüber, doch wie immer sah man auf Sesshomarus Gesicht keine Gefühlsregung. Leise seufzte der Hanyou, von dem Älteren war sicherlich keine große Hilfe zu erwarten. Gerade wollte er den Mund öffnen um etwas zu Kagome zusagen, als sein Vater ihm zuvorkam. Der Daiyoukai widersprach der Menschenfrau und erklärte: "Vielleicht stimmt es und deine Entscheidung trug dazu bei. Deshalb solltest du eins wissen. Es gab keinen Ausweg aus den Flammen, unweigerlich hätte es für mich den Tod bedeutet, wenn sich dieser Weg nicht geöffnet hätte. In den letzten Augenblicken meines Lebens ließ ich meine Entscheidungen noch einmal innerlich an mir vorüberziehen. Dabei stellte ich fest, es gab da noch einige unerledigte Sachen. Der stärkste Wunsch jedoch war, Hisa zu befreien." Im Inneren der Höhle hatte Magierin ruhig zugehört. Sie musste ihr Gehör zwar anstrengen, dennoch vernahm sie immer noch das Gespräch. Jetzt teilte sie mit: "Es war auch mein Wunsch Lord Taro hier zuhaben, da ich ihm vertraue." Kagome wollte darauf etwas erwidern, doch der Hundedämon schnitt ihr Wort ab, bevor der erste Laut gefallen war: "Ich war noch nicht fertig", gab er an und fuhr sogleich fort: "Durch meine Fehler ist Hisa immer noch in der misslichen Lage. Vor tausend Jahren musste ein Magier sterben, da ich nachlässig war, weil mein eigenes Glück mir wichtiger erschien. Takashis, dem älteren Schüler gelang es nicht nur seinen Lehrer zutöten, sondern er schaffte es, So'unga zu stehlen. Allerdings hatte das Schwert andere Pläne und tötete den Magierschüler. Weil ich zu sorglos war, konnten diese beiden Vorfälle geschehen. Jetzt bin ich hier um das Unrecht wieder gut zumachen. Doch ich glaube, es gibt noch eine weitere Bestimmung, hinter der möglicherweise eine höhere Macht steckt." Taro wollte sich erheben, doch in diesem Moment spürte er große Schmerzen. Aufgrund der Ereignisse hatte er vollkommen seine Verletzung vergessen. Jetzt erst wurde ihm gewahr, wie schwach er sich eigentlich fühlte. Mit jedem Tropfen Blut, den er verlor, sickerte seine Lebenskraft fort. Nicht nur Sesshomaru und Inuyasha merkten, das mit Inu no Taisho etwas nicht stimmte. Dessen dämonische Energie wurde immer schwächer. Besorgt wechselten beiden Brüder in seltener Einigkeit einen Blick. Der silberweißhaarige Dämon mit der Mondsichel auf der Stirn stand auf und ging einige Schritte auf seinen Vater zu. Hisa war selbst zu erschöpft um es zu merken, dennoch sah sie die Besorgnis der andern plötzlich. Doch auch Kagome bekam es mit, spürte die plötzlich Anspannung in der Luft. Sie ließ ihren Blick über Taro schweifen und stellte zu ihrem Entsetzen fest, der Hundedämon hatte nicht nur leichte Brandwunden, überall Kratzer im Gesicht, sondern blutete aus einem tiefen Schnitt an der rechten Seite. Gleich darauf reagierte sie und tat etwas, das Sesshomaru beinahe einen Knurrlaut entlockte. Inuyashas Gefährtin drückte Inu no Taisho an der Schulter leicht nach hinten, sodass dieser sich unwillkürlich hinsetzte. Die Menschenfrau stellte fest und bat zugleich: "Ihr seid verletzt. Bewegt euch nicht!" Dann sprang sie auf und eilte zu ihrem Bündel, holte Verbandzeug und etliche andere Utensilien. Doch als sie zurückkam, stand der jüngere Hundedämon im Weg. Taro verstand die Absicht seines Sohnes und so schritt er ein: "Sesshomaru es ist gut. Ich habe die Absicht die Hilfe dieser Frau in Anspruch zunehmen. Es ist mir nicht möglich mich selbst zuheilen." Nur zögerlich räumte der jüngere Daiyoukai das Feld. Ihn traf die Aussage seines Vaters bis ins Mark. Wenn dieser nicht einmal mehr auf seine Selbstheilungskräfte zurückgreifen konnte, musste es wirklich schlecht um ihn stehen. Doch wie sollte ihm da Kagome von nutzen sein. Zwar wusste er, dass sie in den letzten Jahren eine Ausbildung als Heilerin absolvierte, doch seine Vertrauen in ihre Fähigkeiten waren gering. Ein Dämon war kein Mensch. Was Inu no Taisho im Sinn hatte, erfuhren alle sogleich. Dieser sagte zu Kagome, die inzwischen neben ihm kniete und behilflich war, seine Oberbekleidung auszuziehen: "Du musst die Wunde nähen, nur so kann die Blutung gestoppt werden!" Nur kurz hielt die junge Frau inne, da sie aber den weichen Schimmer in Taros Augen sah und großes Vertrauen darin lass, zögerte sie nicht länger. Nachdem sie die Wunde gereinigt hatte, machte sie sich ans Werk. Zum Glück vollführte sie diese Handlung nicht zum ersten Mal, in den letzten Jahren konnte sie genug Übung darin sammeln, da sie auf ihren Reisen mit Inuyasha des öfteren Kriegsverletzten begegnet waren. Um sich abzulenken, wollte der ältere Lord einige Entscheidungen treffen, die nicht länger aufschiebbar waren. Da der äußere Bannkreis fehlte, gab es auch keine Schutz mehr, sodass sicherlich viele Dämonen angezogen werden würden. Er hatte dies schon einmal erlebt, deshalb musste er Maßnahmen treffen. Des Weiteren gab es dringende Dinge zu regeln, vor allem weil er nicht gestorben war, verlor Sesshomaru den Anspruch an seine Herrschaft. Taro hatte das untrügliche Gefühl, das sein älterer Sohn dieser Aufgabe durchaus gewachsen war und somit wollte er ihm diesen Platz nicht verwehren. Wenn dies alles vorbei war, wusste er selbst noch nicht was er tun würde, wie sich sein zukünftiges Leben gestalten konnte. Denn er hatte auch Izayoi, seine Gefährtin verloren. Ihm bliebe noch Ami, seine Fürstin. Da er jedoch wusste, deren Herz gehörte einem anderen, musste er sie freigeben. Nicht mit dem heutigen Tag, sondern viel früher. Bevor er jedoch seine gerade getroffenen Entscheidungen laut aussprechen konnte, hörte er das Jammern des kleinen Flohgeistes. "Oh Oyakata-sama weshalb habt ihr nicht auf mich gehört. Immer wieder habe ich gesagt, ihr sollt euch erst heilen, bevor ihr Izayoi aufsucht. Was nützt es, wenn ihr hier seid und eure Verletzungen euch dennoch umbringen." Die Stimme des Hundedämons ließ den Blutsauger hochschrecken. Er saß ganz in der Nähe auf dem Felsen, und nachdem Taro seinen Namen aussprach, wandte er sich ihm zu. "Myouga, du kennst die Antwort. Ryukotsusei wollte Sesshomaru zum Kampf herausfordern und ihn töten. Takemaru stellte mir eine Falle, indem er drohte, mir mein zweites Kind zunehmen. Um beide zuretten, konnte ich keine Rücksicht auf mich nehmen." -------------------- Evtl. sind einige Leser anderer Meinung, aber weshalb Inu no Taisho gegen Ryukotsusei kämpfte, wurde nie geklärt. Deshalb ist die Idee ganz passend für meine FF. Ich schätze Papa Taisho eigentlich so ein, dass er auch für Sesshomaru sein Leben geopfert hätte, wenn es notwendig gewesen wäre. Außerdem hat Taro mit seiner Einschätzung recht, es gibt noch einen Grund weshalb er überlebt hat. Doch das erfahrt ihr erst in einem späteren Kapitel. Kapitel 9 - Bedeutungsvolle Worte Nachdem sich Taro leicht erholt hat, sucht er zusammen mit seinem jüngeren Sohn Totosai auf, nicht nur um sich ein Schwert zu besorgen, sondern gleichzeitig ein altes Schriftstück abzuholen. Außerdem merken zwei Wesen, wie nützlich doch ein bestimmter Rosenkranz sein kann. Kapitel 10: Bedeutungsvolle Worte --------------------------------- Ich danke meinen Lesern. Ihr motiviert mich. Es gab neue Favos und wieder ganz liebe und interessierte Kommentare. Grr. Ich bin noch nie genäht oder geklammert worden. Ohne Narkose stelle ich mir das schmerzhaft vor. Dämonen sind aus einem anderen Schlag. Sieht man ja in der Serie bei Inuyasha und auch bei Sesshomaru. Ich glaube, das Wort aua kennen die gar nicht. Oder? Isamu  Tapferkeit, Mut                                                                                     ... geschehen dann Wunder? ... Kapitel 9 - Bedeutungsvolle Worte Als Kagome anfing die Wunde zu nähen, warf sie hin und wieder einen Blick in Taros Gesicht. Mit keiner Miene zeigte er, was er dabei empfand, ob er Schmerzen hatte. Er musste über eine enorme Selbstbeherrschung verfügen, da sich kein Muskel regte. Doch dann zuckte der Dämon zusammen, sodass die Schwarzhaarige ihr Tun unterbrach. Kurz, nachdem sie ihre Arbeit fortsetzte, passiert es erneut. Kagome flüsterte leise: "Es tut mir leid." "Muss es nicht. Setze deine Arbeit ruhig fort! Wenn du zögerst, riskierst du mein Leben", der eindringliche Ton genügte jedoch nicht, weil Kagome zu behutsam vorging. Taro ergriff die Hand von Inuyashas Gefährtin, streifte zärtlich darüber und hielt sie danach einen Moment fest. "Du machst es doch nicht zum ersten Mal", stellte der Youkai fest. Immerhin wurden die Stiche sorgfältig ausgeführt, deshalb musste es einen anderen Grund geben. Fürchtete sie sich vor ihm? "Ich will euch nicht wehtun", erklärte die junge Frau ihre Gründe. "Es stimmt, in letzter Zeit habe ich öfters schwere Verletzungen genäht, doch es waren Fremde. Bei euch jedoch ...", kurz unterbrach sich Kagome und sah auf die Klauenhand. Taros Nähe, sein Blick und die zärtliche Geste, ließen ein merkwürdiges Gefühl in ihr entstehen. Dies verunsicherte sie etwas. Obwohl sie noch nichts hinein interpretierte. Er war Inuyashas Vater, mehr nicht. Doch ständig Sesshomarus Blick auf sich zu spüren, erleichterte ihr die Arbeit keineswegs. Während der Reise, hierher zu diesem Ort, hatte sie den Lord der westlichen Länder zur Rede gestellt, wollte von ihm wissen, weshalb er ihr gegenüber plötzlich so abweisend war. Die Antwort gefiel ihr überhaupt nicht, da es mit Kikyou zutun hatte. Jetzt wo Sesshomaru die ganze Geschichte seines Bruders kannte, glaubte er, nachdem Kagome nicht den Bund mit Inuyasha eingegangen war, das sie den Hanyou eines Tages ebenso verraten würde, wie es Kaedes ältere Schwester damals tat. Dennoch ahnte die junge Frau aus der Neuzeit, dass ihr der Hundedämon nicht die ganze Wahrheit offenbarte, er hatte auch andere Gründe. Sie ließ ihre Augen nun kurz schweifen, sah hinüber zu Sesshomaru, der jeden ihrer Handgriffe genauestens verfolgte. Kagome schüttelte ihren Zweifel und das Unbehagen ab, setzte ihren Satz an Taro gewandt fort: "Wenn ich einen Fehler begehe, kostet es euch vielleicht das Leben. Ihr lasst euch nichts anmerken, doch ich denke, ihr seid am Ende eurer Kräfte, deshalb könnt ihr auch den Schmerz nicht mehr unterdrücken." Die Einschätzungen der schwarzhaarigen Frau entsprachen fast der Wahrheit. Der ehemalige Fürst des Westens brauchte dringend Ruhe um sich zu erholen, doch dies würde er niemanden mitteilen. "Deine Berührungen sind angenehm, sanft und wirken wie Balsam. Nicht du bereitest mir Schmerzen, es sind andere Dinge. Kümmere dich nicht darum!", mit diesen Worten, die man fast als Befehl auffassen konnte, ließ Taro die Hand der jungen Frau los. Kagome kümmerte sich daraufhin weiter um die Wunde, stellte dann aber eine Frage um sich abzulenken: "Myouga berichtete uns, ihr hattet oft Kontakt mit den Menschen und außerdem habt ihr mit Izayoi ...", hier unterbrach sie sich selbst, da sie nicht wusste, wie sie die Frage formulieren sollte, ohne indiskret zu werden. Taro verstand es auch so. Für einen kurzen Moment huschte ein kleines Lächeln über seine erschöpften Züge und er hieß die Ablenkung willkommen: "Ein Krieger sollte stets über seine Feinde unterrichtet sein. Man weiß nie, wann Informationen über den Gegner einem nützen. Deshalb habe ich nicht nur die einzelnen Dämonenclans studiert, sondern auch deine Rasse. Dabei stellte ich etwas fest. Ihr Menschen seid anders." "Schwach?", fragte Kagome unsicher, dabei dachte sie an Sesshomarus Einstellung zu ihrer Rasse. Deshalb wurde sie von Taros Erwiderung überrascht: "Interessant." Etwas an der schwarzhaarigen Frau gefiel ihm, er wollte mehr über sie wissen. Sie war vollkommen anders als Izayoi. Sicherlich gab es auf der bevorstehenden Reise noch genug Gelegenheit sich näher kennenzulernen. Dieses kurze Geplänkel bekam niemand mit, da sie sehr leise sprachen. Taro beendete seine eigenen Überlegungen und bemerkte gleich darauf, wie sich Myouga grämte. Gerade kam auch Kohaku zurück, sah den Neuankömmling und blieb überrascht stehen. Rin lief zu ihm und erzählte das Vorgefallene. Mit leichter Bewunderung betrachtete der Dämonenjäger Sesshomarus Vater. Obwohl er Jagd auf niedere Youkais machte, so empfand er auch Dankbarkeit. Ohne Sesshomaru und dessen Schutz wäre er vor Jahren vermutlich viel früher in Narakus Hände gefallen. Da der frühere Herr der westlichen Länder den Menschen sehr zugetan gewesen sein sollte, dachte Kohaku vorerst nicht schlecht von ihm. Er würde dennoch vorsichtig sein. Sesshomaru war dem jungen Dämonenjäger entgegen gegangen und erwartete dessen Bericht. Kohaku konnte auf seiner Patrouille keinerlei verdächtige Signale bemerken. Soweit er sein Blick hinaus in die Ebene gerichtet hatte, gab es keine Anzeichen von sich nähernden Dämonen. Dann hörte Taros älterer Sohn die Aussage seines Vaters, den Drachen betreffend. Sesshomaru fuhr herum und sah den anderen Youkai an. Dieser erwiderte den Blick und berichtete: "Mit der bevorstehenden Geburt meines Hanyoukindes glaubte Ryukotsusei freie Hand zu haben und schickte einen Boten ins Schloss. Da du nicht da warst, nahm deine Mutter die Nachricht des Drachen entgegen und benachrichtigte mich sofort. Deine ständige Suche nach starken Gegnern kam auch Ryukotsusei zu Ohren. Indem er dich erledigt, wollte er mich schwächen. So stellte ich mich ihm. So'unga war jedoch nutzlos gegen den Drachen, ein Bann hinderte mich das Schwert einzusetzen, sodass ich nur in meiner wahren Gestalt gegen ihn kämpfen konnte. Mit letzter Kraft gelang es mir, ihn mit meiner Kralle zu versiegeln." Myouga murmelte: "Doch vorher verwundete der Drache euch schwer, Herr." Stolz ergriff der Hanyou den Griff von Tessaiga und sagte darauf: "Der ist Geschichte, da ich ihn mit dem Bakuryuuha erledigt habe." "Ein Wunder, wie du das geschafft hast, nachdem unser verehrter Vater kaum gegen ihn bestehen konnte", warf Sesshomaru zweifelnd ein. Schon damals, als er die Überreste des Drachen betrachtete, grübelte er darüber. "Heh du bist ja bloß neidisch, weil ich ihn erledigt habe und nicht du", konterte Inuyasha ungehalten. Der ältere Bruder trat einen Schritt auf den Jüngeren zu, legte seine Klaue an den Griff von Bakusaiga und sagte: "Einen versiegelten Gegner, der sich nicht wehrt, kann man auch mit Leichtigkeit vernichten. Beweise mir, was du drauf hast!" Eine leichte Drehung seines Kopfes, der herausfordernde Blick und eine kampfbereite Haltung, sollten eigentlich genügen, um dem Hanyou die stumme Botschaft zu übermitteln. Es waren Feinde in der Nähe, welche mit menschlichen Sinnen kaum wahrnehmbar waren. Einzig am Geruch spürte Sesshomaru die Gefahr. Nach dieser Aussage verringerte der Jüngere die Distanz zu dem Hundedämon, kam aber nicht dazu etwas zusagen, da etwas anderes passierte. Gerade vollführte Kagome bei Taro den letzten Handgriff und nachdem sie eine Heilpaste auf die Wunde gestrichen hatte, legte sie noch den Verband an. Da fingen die beiden Brüder an sich scheinbar zustreiten. Um einen Kampf zwischen ihnen zu verhindern, sagte sie einfach die magischen Worte: "Mach Platz!" Der Rosenkranz reagierte und der Hanyou donnerte geräuschvoll zu Boden. Im nächsten Moment wurde Kagome grob am Arm gepackt. Eine Stimme erklang neben ihr und ließ sie leicht frösteln: "Du wirst nie wieder den Erbprinzen des Westens auf diese Art erniedrigen!" Inuyasha rappelte sich auf und murmelte schadenfroh: "Da hörst du es Kagome. Also nimm endlich die blöde Kette ab!", damit ergriff er den Rosenkranz und zerrte daran. Währenddessen drehte sich Sesshomaru um und lief in östlicher Richtung, besser er hielt die Angreifer auf, bevor sie die Lichtung erreichten. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis sich der Hanyou an den versteckten Hinweis seines Bruders erinnerte, deshalb folgte er ihm, mit den Worten: "Warte Sesshomaru!" Dieser blieb nicht stehen, sondern ließ nur verlauten: "Den Abschaum erledige ich." Inuyasha hatte jedoch einen Einwand: "Wie immer bist du zu stolz meine Hilfe anzunehmen. Sieh es doch endlich ein. Zusammen sind wir stärker." Er selbst hatte lange für die Erkenntnis gebraucht. Auch diesmal rechnete der Hanyou nicht damit, dass sein Bruder darauf einging, doch er wurde überrascht. Der silberweißhaarige Hundedämon blieb stehen und sagte: "Komm. Doch steh mir nicht im Weg herum. Ich nehme auf dich keine Rücksicht." Zwar war sich der Lord des Westens sicher, mit dem, sich schnell nähernden Gegnern fertig zu werden, doch offensichtlich wollte sich Inuyasha seinem Vater gegenüber beweisen. Als er wesentlich jünger war, handelte er selbst so. Der Floh seufzte jetzt hörbar und murmelte: "Aus den beiden wird man nie schlau. Ist ja auch kein Wunder, das haben sie von ihrem Vater." Im nächsten Moment zuckte der kleine Blutsauger zusammen, da eine Klauenhand nach ihm griff. Sofort wurde er gefragt: "Was hat es mit der Kette auf sich?" Nachdem er tief Luft geholt hatte, berichtete Myouga jede Einzelheit, die er darüber wusste. Ganz besonders erwähnte er die Anlässe, wo der Rosenkranz sich als sehr nützlich erwies. Damals als Inuyasha auf Tessaiga verzichtete, im Kampf gegen seinen Bruder oder als So'unga Macht über ihn hatte. Danach überlegte Taro eine Weile. Kurz, nachdem die schwarzhaarige Frau den Bannspruch anwendete, vermutete er bereits etwas Derartiges. Ohne Grund trug sein Sohn sicherlich nicht dieses Teil. Er kannte ihn nur wenige Augenblicke, aber offensichtlich mangelte es ihm an Benehmen. Sesshomaru, als der Ältere hatte da einiges versäumt. Jetzt war es an ihm diese Lücke in der Erziehung seines zweiten Kindes zu schließen. Doch vorher musste er selbst sein Wissen erweitern. Deshalb bestimmte Inu no Taisho, sobald seine Söhne die Angreifer erledigt hatten und zurückkamen: "Myouga wird uns auf der Reise begleiten, dann kann er mir alle berichten, was in den letzten 200 Jahren geschehen ist. Inuyasha und die Anderen werden hier bleiben und die Lichtung schützen. Für Sesshomaru ..." "Das werde ich nicht. Wenn jemand Kagome begleitet bin ich das", warf der Hanyou aufgebracht ein. Es gefiel ihm gar nicht seine Gefährtin allein zu wissen, während er untätig hier auf der Lichtung hockte. Sicherlich konnte sein Vater Kagome beschützen, dennoch wollte er das selbst tun. Leider war die Frau aus der Neuzeit da anderer Meinung. Sie warf ein: "Dein Vater ...", stockte aber sofort, als sie wieder den Griff des älteren Hundedämons um ihr Handgelenk spürte, wenn es diesmal auch zärtlicher geschah. Irritiert sah sie ihn an und bemerkte sein dezentes Kopfschütteln. Tonlos formte Taro: "Mach Platz", und ein leichtes Lächeln huschte ihm danach über die Züge. Kagome verstand und sagte die Worte laut. Erneut landete Inuyasha auf den Boden. Protestierend rappelte er sich auf. Doch dann verstummte er als er die Miene seines Vater sah. Diesmal war es nicht seine Freundin, die Schuld trug. So verzog er nur sein Gesicht und schmollte etwas, blieb aber jetzt stumm. Der ehemalige Fürst erklärte sein Handeln, wobei sein Ton sehr streng war: "Sicherlich fragst du dich aus welchem Grund, Inuyasha. Du hast dich ungehorsam und respektlos verhalten. Meine Worte waren keine Bitte, sondern ein Befehl. Es gibt unter uns Dämonen eine Rangordnung. Da du Teil dieser Familie bist, hast du dich zu fügen!" Seinen Unmut verbarg der Hanyou nicht, obwohl er vorsorglich den Mund hielt. Seinen Vater respektierte er und sah zu ihm auf, doch erst jetzt begriff er, was ihm vermutlich noch blühte. Mit einem fast mitleidigen Blick streifte er kurz Sesshomaru und fragte sich, ob der Ältere auch einer strengen Erziehung unterzogen worden war. Taro merkte deutlich, welche Umstellung es für den Hanyou sein musste. Er vermutete, dass sein Sohn viele Jahre auf sich allein gestellt war und deshalb bot er ihm einen kleinen Kompromiss an: "Morgen früh wirst du mich zu Totosai begleiten. Außer einem neuem Schwert muss ich bei ihm ein Dokument abholen. Ich hoffe nur Hisa ...", hier unterbrach sich Inu no Taisho und sah zur Höhle, doch die Dämonin war verschwunden. Vielleicht fühlte sie sich noch erschöpft und hatte sich niedergelegt. Dieser ereignisreiche Tag verging sehr schnell und schon bald senkte sich die Dunkelheit nieder. Kaum funkelten die Sterne am Firmament, legten sich die Menschen schlafen, während sich Inuyasha einen der hohen Bäume ausgesucht hatte, um von dort oben Wache zu halten. Sesshomaru setzte sich direkt neben seinem Vater nieder. Die Geschehnisse der Vergangenheit interessierten ihn im Moment weniger, vielmehr gab ihm die Aussage seines Vaters bezüglich der Rangordnung zu denken. Welche Stellung würde er in Zukunft einnehmen, verlor er seinen Anspruch auf die Herrschaft des westlichen Reiches. Vor 200 Jahren, selbst später, zum Beginn seiner Jagd auf Naraku, hätte er noch um den Platz als Lord mit seinem Erzeuger gekämpft. Doch er hatte sich verändert, eine Wandlung durchgemacht, die Taro vermutlich gutheißen würde. Jetzt gab es nur einen Weg die Pläne seines Vaters herauszufinden, sodass der silberweißhaarige Dämon, mit der Mondsichel auf der Stirn, fragte: "Verehrter Vater, welche Aufgabe hast du für mich vorgesehen?" Taro hielt seine Lider zwar geschlossen aber, da er seinen älteren Sohn erwartet hatte, schlief er noch nicht. Jetzt öffnete er seine Augen und sah Sesshomaru mit einem warmen Schimmer darin an, bevor er sagte: "Eine sehr Wichtige. Du wirst deine verehrte Mutter aufsuchen und du musst außerdem einige wichtige Veränderungen den anderen Lords mitteilen, um deinen Anspruch an die Herrschaft zu sichern. Wenn du es gestattest, werde ich in Zukunft eine beratende Tätigkeit ausüben." Den Hauch von Unglauben verbarg der jüngere Dämon diesmal nicht: "Verehrter Vater, du willst nicht die Herrschaft zurück?" Bevor Taro antwortete, ließ er seinen Blick über die Lichtung schweifen und verweilte einen Moment bei Ah-Uhn. An den Drachen gekuschelt und in Kohakus Armen schlief die fast erwachsene Rin. Deutlich war es dem ehemaligen Fürsten aufgefallen, in welchen Verhältnis Sesshomaru zu dem Mädchen stand. Das Strahlen in Rins Augen verriet Bewunderung für seinen Erstgeborenen. Der Umgang des Dämons mit Kohaku geschah zwar zurückhaltend aber respektvoll. Schon allein, weil sein Sohn Menschen in seiner Nähe duldete und seinen jüngeren Bruder offenbar anerkannt hatte, zeigte ihm, wie würdig er für den Posten des Lords der westlichen Länder war. Außerdem gab es da noch eine Idee, welche er gern umsetzen würde. Ob er damit erfolgreich sein könnte, würde die Zeit zeigen. Doch dies sagte Taro nicht, sondern äußerte nur: "Nein, ich will wissen, wie du deine Aufgabe meisterst." Als der jüngere Daiyoukai erneut eine Frage stellen wollte, unterband es sein Vater: "Später ist dafür noch Zeit. Jetzt erzähle mir von Ami." Über das Gesicht von Sesshomaru huschte ein flüchtiger Ausdruck der Verbitterung, danach erklärte er: "Seit dem ich sie gezwungen habe, den Bund mit General Isamu einzugehen, ist sie nicht mehr gut auf mich zusprechen", erklärte Sesshomaru. "Außerdem haben wir unterschiedliche Ansichten, was meine zukünftige Gefährtin angeht. Ich finde die Tochter des südlichen Hundeclans aus mehreren Gründen sehr passend." Er hatte seinem Sohn nie vorschreiben wollen, welche Gefährtin dieser nehmen sollte. Doch er kannte Amis Einstellung, ihre Freundschaft zu der Gemahlin des nördlichen Verwalters und hatte früher häufig die gleiche Diskussion mit seiner Fürstin geführt. Jetzt freute es ihn, weil Sesshomaru seine eigene Wahl getroffen hatte. Taro war fest entschlossen, ihn darin zu bestärken. Es gab auch noch einen Grund, von dem er wohl als einziger lebender Dämon Kenntnis hatte. Er schaute kurz hinüber zu der Höhle und äußerte seine Gedanken dann laut: "Der Süden ist strategisch gesehen eine gute Wahl. Sicherlich ist die Youkai auch geeignet, um als Fürstin des westlichen Reiches in deiner Abwesenheit regieren zu können. Was deine Mutter betrifft, sie wird sich dir, in diesem Punkt nicht länger entgegen stellen. Außerdem ist sie bereits seit über 200 Jahren mit Isamu vermählt. Etwas anders wirst du niemals verlauten lassen." "Ich verstehe nicht?" "Du hast deiner Mutter genau das gegeben, was sie sich ersehnte. Ich habe den Leibwächter befördert, damit der neue Gefährte deiner Mutter, eine hochrangige Stellung innehat und für Ami als Gemahl würdig ist. Nach meiner Rückkehr sollten sie den Bund eingehen. Dies werde ich noch schriftlich festlegen, damit deine Mutter jetzt nicht diskreditiert wird. Bevor ich morgen früh aufbreche, setze ich die Dokumente auf", damit legte Taro eine kurze Pause ein, konzentrierte sich kurz und fragte dann: "Ich nehme an, du führst Tinte und Pergamente in Ah-Uhns Satteltaschen mit?" "Ebenso wie das Siegel der westlichen Länder", erklärte der jüngere Hundedämon und beantwortete somit auch die Frage seines Vaters. "Gut, jetzt jedoch sollte ich endlich ruhen", kaum hatte der ehemalige Lord ausgesprochen, fiel er auch schon in einen leichten erholsamen Schlaf. Sesshomaru blieb die ganze Nacht bei seinem Vater sitzen. Hisa hatte sich nicht, wie angenommen, zur Ruhe begeben, sondern verließ den Eingang, um im Buch etwas nachzuschlagen. Als Kagome die Kette benutzte um Inuyasha zu Boden zuschicken, kam ihr nämlich eine Idee. Der Rosenkranz konnte sich für die Zukunft als sehr nützlich erweisen, ganz besonders dann, wenn Taro scheiterte und die menschliche Frau, zusammen mit ihr, hier festsaß. Den Hanyou dann mithilfe der Bannkette lenken zu können, konnte sich deshalb nur vorteilhaft gestalten. Die goldblonde Dämonin brauchte fast die ganze Nacht um fündig zuwerden, denn dann hatte sie einen Übertragungszauber und eine Möglichkeit, wie sie die Reichweite noch vergrößern konnte, nachgelesen. Im Morgengrauen trat sie zum Eingang, suchte Inuyasha zwischen den anderen. Sobald sie ihn erblickte, murmelte Hisa die magischen Sprüche. Am liebsten hätte sie die Wirkung sofort getestet, doch sie wollte sich noch nicht verraten. Nachdem Taro fertig war, die relevanten Schreiben aufzusetzen und sobald Kagome ihm noch schnell den Verband gewechselte hatte, begab er sich mit seinem jüngeren Sohn auf den Weg. Aus einem Instinkt heraus, mauzte Kirara, sprang plötzlich auf und lief den beiden nach. Vermutlich wollte die kleine Katze auch ihren Beitrag leisten. Somit konnten sich die Reisenden schneller bewegen und Taro schonte zusätzlich seine Kräfte. Der Hundedämon nahm dankbar die Hilfe an, da er sich noch immer sehr schwach fühlte. Als sie unterwegs einmal rasteten, bat der Daiyoukai seinen jüngsten Sohn: "Erzähl mir von deiner Mutter und eurem Leben!" Der Ausdruck in Inuyashas Augen wurde wehmütig. Er seufzte zwar leise, aber sein Vater hörte es dennoch. "Sie war immer traurig und hat häufig geweint", berichtete der Hanyou und danach erzählte er alle Einzelheiten, an die er sich noch erinnerte. Sobald er geendet hatte, legte Taro eine Hand auf die Schulter des Halbdämons und sagte mitfühlend: "Ich wünschte, sie hätte ein schöneres Leben an meiner Seite führen können." Danach schwiegen beide und hingen ihren Gedanken nach. Nur langsam realisierte der ehemalige Fürst Izayois Verlust. Inuyashas Anwesenheit konnte ihn nur teilweise dafür entschädigen. Im Norden saß der Schmied in seiner Hütte, welche er aus dem Skelett eines Dämons einst geschaffen hatte. Er schürte das Feuer, bearbeitete Stahl. Zwischendurch unterbrach er sich, streckte seinen Rücken und seufzte. Seit der Enttäuschung mit Kaijinbou hatte er keinen Schüler mehr unterrichtet. Doch er wurde nicht jünger und dachte inzwischen ernsthaft darüber nach wieder eine Hilfe zu suchen. Gerade träumte er von einem schönen heißen Bad, als draußen eine Stimme erklang, die ihn zusammenzucken ließ."Bist du da, Totosai?", fragte der Ankömmling. Der Schmied wollte schon instinktiv in die Ecke springen, doch dann erstarrte er in der Bewegung. Man sah ihm deutlich an, wie er grübelte. Dann murmelte er halblaut: "Moment mal. Das klang doch nicht wie der ältere Hundebengel." In Gedanken folgte er seinen Überlegungen weiter. Inuyasha war es auch nicht, weil da im Klang eine viel größere Autorität lag. Dann war wieder eine Stimme zu vernehmen, recht ungehalten diesmal: "Mach endlich alter Zausel, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!" Daraufhin wurde der Hanyou ermahnt: "Inuyasha sei nicht so ungeduldig!" " Oyak ... ", mehr brachte Totosai nicht heraus. Er hatte es plötzlich eilig ins Freie zu kommen, um sich mit eigenen Augen zu überzeugen. Kaum trat er vor seine Hütte, blieb er wie angewurzelt stehen, weil er seinen Augen nicht traute. Auch wenn er sie noch so oft rieb, das Bild änderte sich überhaupt nicht. Lord Taro stand leibhaftig vor ihm, zwar ziemlich mitgenommen aber lebend. Da kam auch schon Myouga herbei gesprungen und redete ohne Unterlass um von dem Wunder zuberichteten. -------------- Ich weiß schon, böse, böse Hisa. Doch sie hat sich schon etwas dabei gedacht. Das Kapitel musste ich erst einmal beenden. Normalerweise hätte Taro nach 200 Jahren noch so viele Dinge zu klären, doch ich musste einfach einen Schlussstrich ziehen und konnte nicht auf alles eingehen. Einiges wird mit der Zeit geklärt. Kürzlich hatte ich eine Eingebung, eine kleine Episode mit Sessys zukünftiger Gefährtin. Doch ich bin noch unschlüssig, ob ich es mit rein nehme. Wenn, dann im übernächsten Kapitel Kapital 10 - Irrführung Hisa erfährt von dem Inhalt des Pergaments und stellt eine Vermutung über Takashi an. Kapitel 11: Irrführung ---------------------- Viele meiner Leser haben lange gewartet und ich darf 8 neue Favos begrüßen. Es freut mich, weil ihr Geduld gezeigt habt. Ich möchte beim schreiben nichts überstürzen und da kann es ein wenig länger dauern. Danke an alle Kyoryokuna maho no ken - Starkes zauberhaftes Schwert Yosou - vorspiegeln,  Ich wollte mal einen eigenen Namen für den Magier und das Schwert finden, passend zu seinen Eigenschaften - zumindest mit Hilfe des google Übersetzers deutsch - japanisch ( wobei der einem auch gern etwas vorspiegelt ;) )                                                                                    ... Wenn man in Rätseln spricht ... Kapitel 10 - Irrführung Totosai hörte sich alles ruhig an. Myougas Berichterstattung der Ereignisse war so unglaublich, dass es dem Schmied fast die Sprache verschlagen hatte. Die ganze Zeit über konnte er den Blick nicht von dem älteren Daiyoukai nehmen, da er noch immer nicht so richtig daran glauben wollte. War es möglich, das man einfach so, 200 Jahre durch die Zeit gehen konnte. Diese Tatsache bereitete ihm den meisten Kopfschmerz. Doch dann schielte er zu Kagome hinüber, dem Mädchen welches aus der Zukunft kommen sollte. Ganz so abwegig war die Sache vermutlich dann doch nicht. Sobald der Floh seine Erzählung abgeschlossen hatte, ließ Totosai seinem Blick über die saftige Wiese schweifen und seufzte. Den Grund, weshalb Lord Taro hierher zu ihm kam, konnte er sich denken. Sicherlich brauchte der Hundedämon ein neues Schwert. Vor dem mühseligen Aufstieg wieder hinauf zu seiner Wohnstätte graute es ihm etwas. Nur wegen der jungen Frau mussten sie hierher auf die kleine Lichtung gehen, weil sie als Mensch die Schwefeldämpfe des Vulkans nicht vertrug, sie sogar für sie sehr giftig waren. Ein weiteres Problem, die Hitze, welche hier herrschte. Sie war Ideal für seine Schmiedekunst, doch für viele Wesen unerträglich. Die einfache Ursache, weshalb Kagome nicht bei Hisas Höhle zurückbleiben konnte, es lag an dem Fluch. Dadurch war sie an den Hundedämon gebunden. Es hatte nicht sehr lange gedauert, nachdem Taro mit Inuyasha aufgebrochen war, als beide es merkten. Ein unsichtbares Band zog sie zueinander hin. Deshalb stand die Frau aus der Neuzeit auf und lief ihnen hinterher, fast genau in diesem Moment kehrte auch der ehemalige Herr des Westens bereits um. Nun verstanden alle was Hisa mit ihren Worten meinte, dieses Wesen hat gar keine andere Wahl als Kagome zu begleiten. Während Inuyasha seinen Unmut darüber offen aussprach, schwieg Taro und dachte nach. Es hatte den Anschein, Hisa war noch immer die verspielte, freche Dämonin, immer zu Streichen aufgelegt, wie vor 1000 Jahren. Sicherlich würde es noch einige Jahre brauchen, bis sie bereit war, ihr Erbe anzutreten. Offenbar fehlte auch ihr, ebenso wie seinem jüngsten Sohn, etwas Erziehung. Danach war sein Blick zu dem schwarzhaarigen Menschen geglitten. Wie lange er mit ihr auf Reisen sein würde, konnte noch niemand ahnen, auch wenn ihnen nur knapp zwei Monate blieben. Deshalb würde es nicht schaden, wenn sein Sohn die letzten, ihm noch verbliebenen Momente, mit seiner Gefährtin verbrachte. Kagomes Begleitung hatte einen weiteren Vorteil, so konnte sie täglich nach der Wunde sehen. Tief in seinem Inneren begann sich bei dem ehemaligen Fürsten des Westens eine Sehnsucht zuregen. War es der Gedanke an Einsamkeit, welche vor ihm lag, das Taro sich schon jetzt auf die Zeit ihrer gemeinsamen Reise freute, oder entwickelte er da Gefühle für die Gefährtin seines Sohnes. Doch er schob die Gedanken beiseite, nein die junge Frau gehörte zu Inuyasha. Es war nur der Wunsch, ein Wesen um sich zu haben oder weil er sich Izayois Verlust nicht stellen konnte, um damit der Trauer zu entgehen, was er da möglicherweise in seine Gefühle hinein interpretierte. Die Gegenwart seiner Freundin nutzte Inuyasha ausgiebig und er profitierte von den positiven Aspekten. Des Nachts nahm er sie in die Arme und genoss diese Nähe, während sein Vater sich diskret zurückzog. Einmal sah der Hanyou den wehmütigen Blick des Älteren und fragte sich, ob Taro sich nach Izayoi sehnte. Dann hatten sie Totosais Domizil erreicht, und bevor der Hundedämon sein Anliegen vorbringen wollte, bestand er darauf zurück zu der schwarzhaarigen Frau zugehen. Kirara war zwar bei ihr und sie konnte mit einem Bogen umgehen, doch weder Taro noch Inuyasha wollten allzu lange fern bleiben. Während sich die Frau aus der Neuzeit ein Mahl schmecken ließ, kam der ehemalige Lord der westlichen Ländereien auf sein Anliegen zu sprechen: "Totosai du wirst mir ein neues Schwert schmieden." Der Schmied kratzte sich am Kopf und mutmaßte: "Sicherlich wollte ihr nicht nur ein einfaches Schwert Oyakata-sama." "Deine Einschätzung ist richtig", bestätigte Taro und legte seine Wünsche dar: "So'unga." Bei diesen Namen zogen alle anderen Anwesenden die Luft ein und beinahe entfuhr Inuyasha ein Protest. Sein Vater kam ihm jedoch zuvor, indem er genauer wurde: "Dieses Schwert soll meinem Alten vom Aussehen her gleichen. Dies wird sicherlich zu bewerkstelligen sein." Zustimmend nickte der Handwerker. Für einen mächtigen Dämon war es nur logisch, das er sich der gleichen Waffe wieder bedienen wollte. Das Originalschwert stand nicht zu Verfügung und doch gab es eine Kleinigkeit, die unlösbar schien. Darauf sprach Myouga den Lord an: "Wie ich Totosai kenne, meistert er die Arbeit. Doch woher wollt ihr, das Juwel nehmen, Herr?" Der Daiyoukai warf dem Schmied einen Blick zu und fragte: "Du hast noch das Kästchen, welches ich dir zur Aufbewahrung gab?" Wieder wollte der Handwerker nicken, doch plötzlich reagierte er anders. Totosais Augen wurden noch größer und runder, er öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus. Dann fiel er einfach aus seiner sitzenden Position heraus um. Gleich darauf sprang der Schmied wieder auf und machten seinen Bedenken lautstark Luft: "Das könnt ihr nicht tun, Herr. Wollt ihr erneut so einen mächtigen Drachengeist in Form eines Schwertes ..." "Schweig Totosai", wurde der Schmied barsch unterbrochen. "Aber ...", setzte er erneut an. Taro warf ihm einen Blick zu, der eindeutig verhieß, still zu sein war besser. Der Floh, der auf Inuyashas Schulter bis jetzt ruhig dasaß, fing an auf und nieder zu hüpfen, dabei wedelte er mit seinen vier Armen. Ihm lag ebenso ein Protest auf der Zunge, doch er hüllte sich in Schweigen, weil er den Befehl seines alten Herrn ebenso auf sich bezog. Der Hundedämon sah diese Geste und sprach ihn mit dem Namen an: "Myouga." Der winzige Dämon seufzte, sprang auf Taros Schulter und äußerte sich dann: "Ich zweifle nicht an eurem Verstand, Herr aber ist es nicht zu gefährlich. Nach allem was So'unga ..." "Davon habt ihr mir erzählt und ich nehme eure Bedanken zur Kenntnis. Die Sachlage liegt diesmal anders", versuchte der Daiyoukai seine Begleiter zu beruhigen. Daraufhin kratzte sich der Schmied am Kopf und murmelte halb fragend: "Wirklich?" Bis jetzt hielt der Hanyou seinem Mund, doch nun entfuhr es ihm: "Um was geht es eigentlich?" Der jungen Frau konnte man es auch ansehen, die Erklärung interessierte sie brennend. Da fing Myouga an: "Wenn ihr erlaubt Herr?" Nachdem Taro zustimmend nickte, erklärte der Flohgeist: "Wenn ein starker Magier stirbt, wird dessen Essenz freigesetzt und kann dadurch großen Schaden anrichten. Jeder ehrenwerte Zauberer trifft Vorsorge für den Fall seines Todes und deshalb wird die Kraft in einem Gegenstand gebannt. Aus diesem Grund entstehen die magischen Artefakte. Als Hisas Lehrer von seinem Schüler getötet wurde, konnte er das Buch, welche viele Zauberformeln enthält, in die Höhle zu der Dämonin schicken und als Nächstes bannte er seine Macht und seinen Geist in dieses Juwel." "Dieser Stein soll jetzt in das Schwert eingefügt werden", schlussfolgerte Kagome. Sie wollte sicherlich noch mehr sagen, doch Taro hob seine Hand etwas. Sie interpretierte die Geste sofort richtig und lauschte deshalb den nächsten Worten. Der Hundedämon fügte der Erklärung noch hinzu: "Dies war der letzte Wunsch des Drachen, mir zu dienen. Im Gegensatz zu So'unga ist dieser Geist nicht so böswillig und es fehlt ihm die Macht, Tote als Zombies zu erwecken oder die Unterwelt zu öffnen." Für einen Moment dachte die Frau aus der Neuzeit nach und wollte dann wissen: "Das Siegel, was den Bannkreis bei Hisas Höhle aufrechterhält, ist es nicht ebenso eine versiegelte Magiermacht. Wenn wir das genauer betrachten, vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit der Dämonin zu helfen." Nachdenklich wurde Kagome von dem Hundedämon betrachtet. Der Hauch von Bewunderung lag in seinem Blick. Es gab etliche Artefakte, doch nicht in jedem befand sich der Geist eines Wesen. Dennoch hatte die Idee seine Richtigkeit. Es musste vor allem einen Grund haben, weshalb Dämonen von dem Bannkreis angezogen wurden und die Folge ihre Vernichtung war, während es Menschen zwar nicht möglich war hindurchzugehen, sie dennoch keinen Schaden nahmen. So stimmte er dem Argument zu: "In der Tat, dem müssen wir nachgehen." Danach löste er seinen Blick von dem der jungen Frau und hatte plötzlich den Handwerker im Visier: "Worauf wartest du Totosai. Fang an!" Dieser kratzte sich verlegen am Kopf, murmelte etwas von einem Bad nehmen und dem langen Aufstieg. Er erhob sich widerwillig, ging einige Schritte und blieb wie erstarrt stehen, weil Taro noch anfügte: "Du hast genau drei Tage Zeit!" Der alte Zausel fuhr herum und stotterte: "Das ist unmöglich." Daraufhin verzog der ehemalige Lord des Westens seine Miene zu einem angedeutetes Lächeln: "Vor einigen Jahren sagtest du mir, nichts ist für dich unmöglich. Also fange mit der Arbeit an!" In Gedanken bei seiner dreiäugigen Kuh, die gerade sehr nützlich wäre, verließ der Schmied den Rastplatz. Der ältere Lord hatte jedoch ein Einsehen und wandte sich an einen Sohn: "Inuyasha ...", seinen Befehl sprach er nicht aus, da Kirara bereits einige Schritte hinter dem Handwerker her gegangen war, sich mit einem leisen Mauzen verwandelte und gleich darauf den alten Kauz mit ihren Zähnen packte, ihn auf ihrem Rücken absetzte und nach oben brachte. "Ich mag die Katze", murmelte der Hundedämon. Zwar konnte Kirara nicht sprechen, doch sie handelte selbstständig, wobei ihr am Wohl ihrer Begleiter viel lag. So formulierte Taro seine Worte an seinen Sohn gerichtet um: "Folge ihnen, lass dir von Totosai noch ein einfaches Schwert geben. Wir beide nutzen etwas die Zeit und üben. Dann richte ihm aus, er soll für das Schwert So'ungas alte Scheide verwenden, und sobald er seine Arbeit getan hat, bekommt er sein Bad." Mit großen Sprüngen folgte der Hanyou dem Schmied. Dann blieb er jedoch abrupt stehen und sah zurück. Das merkwürdige Lächeln im Gesicht seines Vaters gefiel ihm gar nicht. Der ältere Dämon plante sicherlich etwas. Eine weitere Kleinigkeit war das Bad von Totosai. So konnte er sich schon denken, wer am Ende Wasser holte, Holz hackte und das Feuer schürte. Übung hatte Inuyasha schon dadrin. Ohne zu zögern begann der Handwerker mit seiner Arbeit. Schwieriger war es, den Geist Saya zuwecken und ihm alles zu erklären. Doch diese Aufgabe übernahm Myouga. Der Hanyou war kaum oben angekommen, hatte seine Botschaft ausgerichtet, als er aus einem Instinkt heraus das Bad für den Schmied vorbereitete. So brauchte der alte Zausel dann nur das Feuer zu entzünden und das Wasser zu erwärmen. Zwar reizte es Inuyasha einen Übungskampf mit seinem Vater zu bestreiten, doch seine Ahnung ging in eine andere Richtung. Leicht würde es Taro ihm bestimmt nicht machen, trotz seiner Verletzung. Unten auf der Lichtung blieb Kagome mit dem älteren Hundedämon allein zurück. Die junge Frau hatte sofort besorgt Einspruch erhoben. In ihren Augen war ein Kampf viel zu früh. Doch sie musste später feststellen, die Wunde war bereits völlig verheilt, sodass sie die Fäden ziehen konnte. Nachdenklich blieb Kagome am Feuer sitzen und starrte in die Flammen, während der ehemalige Fürst des westlichen Reiches sich etwas in der Gegend umsah. Er wollte sichergehen, dass keine Bedrohung in der Nähe lauerte. Dann kam er zurück und setzte sich zu der jungen Frau. Eine Weile betrachtete er sie heimlich. Eine Windböe kam auf, wehte Kagomes Haare in ihr Gesicht. Erschrocken wich sie zurück, als sie plötzlich zärtliche Finger an ihrer Wange spürte. Diese leichte Berührung hinterließ ein angenehmes, leicht kribbelndes Gefühl. "Über was denkst du nach?", wurde sie gleich darauf gefragt. Gleichzeitig streiften die Klauen artigen Finger die zerzausten Haare aus dem Antlitz. Die junge Frau versuchte etwas zu lächeln um ihre Sorge nicht ganz so auffällig erscheinen zulassen und erklärte dann: "Meine Gedanken waren bei Hisa. Wenn ich mir vorstelle, dass sie bereits seit 1000 Jahren in der Höhle ist. Sie muss sehr einsam sein. Ich ...", hier unterbrach sie sich kurz, zog ihr Beine an und umschlang sie mit den Armen. Dann bettete sie das Kinn auf ihre Knie und fuhr fort: "Als ich vor etlichen Jahren nach Hause kam und meine Familie war nicht da, habe ich mich schrecklich allein gefühlt. Bereits die wenigen Stunden waren unerträglich für mich. Wäre Inuyasha nicht gekommen ..." Die junge Frau sprach die letzten Worte immer leiser, als ob sie sich ein wenig schämte. Da wurde ihre Hand ergriffen und leicht gedrückt. Sie konnte den Blick nicht davon nehmen, da sie mit ihren Gefühlen kämpfte. Wie bei Inuyasha fühlte sie sich in Taros Nähe geborgen. Als er sprach war seine Stimme wohltuend, seine Worte verheißend: "Weder du noch Hisa werden jemals wieder allein sein müssen. Wenn es in meiner Macht steht werde ich dieses Versprechen auch halten." Kagome hob ihren Kopf, sah in die goldenen Augen und nickte. Nur wenig später lehnte sie sich ein wenig zur Seite, an die Schulter des Dämons. Sicherlich war es nicht falsch, wenn sie das einen Moment tat. Da der Ältere es geschehen ließ hatte er auch nichts dagegen. Er hielt nur ihre Hand, umarmte sie aber nicht. Mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt fiel ihnen nicht auf, das Inuyasha sich diesen Moment für seine Rückkehr ausgesucht hatte. Mit großen Sprüngen kam der Hanyou den Berg herab, Kirara in ihrer kleinen Form saß auf dessen Schulter. Da er gegen den Wind lief, bemerkten die beiden Wesen am Feuer sein Näherkommen nicht gleich. Abrupt blieb Inuyasha aufgrund des einträchtigen Bildes, welches sich ihm bot, stehen. Es gab einen leichten Stich der Eifersucht in seiner Brust, dennoch konnte er seinen Blick nicht abwenden. Verstand er jetzt, wie sich Kagome immer gefühlt haben musste, wenn er zu Kikyou ging. Ein wenig schon und doch fand er an der Szene nicht falsches. Im Gegenteil, es freute ihn, weil sein Vater Kagome offenbar mochte und sie, als seine Gefährtin akzeptierte. Dennoch schweiften seine Gedanken kurz zu Hisa. Da flüsterte Kagome plötzlich einen Namen: "Inuyasha." "Ihr solltet nach Hisas Befreiung den Bund miteinander eingehen", riet der silberweißhaarige Youkai der menschlichen Frau. Diese nickte zwar zustimmend, doch ihre eigenen Zweifel ob der Richtigkeit dieses Vorhabens wuchsen. Sie seufzte leise und änderte ihre Haltung etwas, rückte somit ein wenig von Taro ab. Im nächsten Augenblick fuhr der ehemalige Fürst herum, da er die Anwesenheit seines Sohnes gespürt hatte. Doch dieser hatte sich bereits entfernt und kam nun aus einer völlig anderen Richtung herbei. Erst am nächsten Tag begannen sie zu trainieren, weil sich Taro noch ein wenig Ruhe gönnen wollte. Dann standen sich Dämon und Hanyou gegenüber, kreuzten die Klingen. Mehr als einmal war Inuyasha versucht die Windnarbe einzusetzen, einmal tat er es sogar, doch nichts passierte. Weil er Stirnrunzelnd sein Schwert betrachtete entging ihm das zufriedene Lächeln seines Vaters. Später versuchte er die rote Klinge abzurufen, um den Bannkreis zu zerstören, den Taro blitzschnell errichtet hatte. Doch auch diese Attacke war vergebens. Es hatte den Anschein, Tessaiga wurde blockiert. Deshalb sprang der Hanyou plötzlich zurück und sagte feststellend: "Du blockierst mein Schwert Vater. Weshalb?" Der silberweißhaarige Hundedämon legte sein Schwert ins Gras und trat einen Schritt auf seinen Sohn zu: "Das ist richtig", gab er zu, äußerte aber sofort: "Ich an deiner Stelle hätte geschwiegen, für Ablenkung gesorgt und es dann erneut versucht." Deutlich sah man Inuyasha den Unmut an. Tief in seinem Inneren wollte er ein wenig mit den Techniken des Schwertes angeben. Sein Vater sollte mit eigenen Augen sehen, wie er Tessaiga verbessert hatte und stolz auf ihn sein. Lange genug hatte er sich seinem Bruder gegenüber beweisen müssen. Doch Taro dachte anders. Er schlug vor: "Setzen wir uns, dann erkläre ich dir alles!" Kaum saßen sie im Gras, fuhr der Hundedämon fort: "Zuerst deine Fehler. Du bist voreilig, schnell aufbrausend und verlässt dich viel zu sehr auf meinen Fangzahn." Inuyasha warf sofort ein: "Totosai hat auch einen Fangzahn von mir eingearbeitet." "Ich weiß", teilte Taro mit und gab noch mehr preis: "Deshalb war es sehr schwierig für mich die Kräfte des Schwertes zu binden. Eigentlich hättest du merken müssen, dass meine Blockade ständig schwächer wurde. Dies war ein Beispiel für deine Voreiligkeit. Des Weiteren schlägst du schnell zu, beinahe blind, um deine Feinde sofort auszuschalten. Manchmal eine gute Taktik, solange der Überraschungsmoment auf deiner Seite ist. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten. Du kannst den Gegner beobachten, ihn testen, seine Schwächen finden und diese dann ausnutzen. Rechne jedoch immer damit, das Tessaiga blockiert werden kann und deshalb werde ich mein Augenmerk speziell auf den einfachen Schwertkampf legen. Dies kommt dir auch in der Neumondnacht zugute." Der Hanyou dachte lange über die Worte nach und musste seinem Erzeuger recht geben. Taro sagte dann noch: "Nicht jeder Gegner wird dich sofort durchschauen, dennoch sei darauf vorbereitet. Dass ich es konnte, dafür gibt es einen Grund, ich bin dein Vater. Dein Bruder ging durch die gleiche Schule, wenn gleich ich dich härter trainieren werde. Dies dient dir, damit du dich besser gegen starke Dämonen zur Wehr setzen kannst." Sie unterhielten sich noch lange darüber und später übten sie weiter. Aufmerksam verfolgte Kagome den ganzen Kampf, dabei hegte sie für beide Bewunderung. Obwohl Taro wesentlich stärker war, hielt er sich zurück und hatte seine Kräfte denen von Inuyasha angepasst. Der Hanyou konnte sich erfolgreich wehren, lernte schnell und es gelang ihm, seine Kräfte zu schonen. Mehrmals sah sie in der Vergangenheit Sesshomaru und ihren Gefährten gegeneinander kämpfen. Doch beides konnte man nicht vergleichen. Während der ältere Bruder eher herausfordernd seine Angriffe gestaltete und dem Halbbruder vieles abverlangte, behielt sich Taro immer wieder vor, den Kampf zu unterbrechen, seinen Sohn zu loben oder zu tadeln, sowie Ratschläge zu geben. Bei einer Attacke ging es sehr gefährlich zu. Taro vollführte einen Schlag, sprang weg, drehte sich dabei, um erneut anzugreifen, wobei er seine überlegende dämonische Schnelligkeit nutzte. Leider bemerkte er nicht, das Inuyasha ihn nicht abwehren konnte, da er ihn nicht kommen sah. Der Dämon würde ihn nicht nur mit dem Schwert treffen, sondern ihm sicherlich eine schwere Verletzung zufügen. Kagome sah es und handelte aus ihrer Besorgnis heraus. Laut rief sie: "Mach Platz!" Jahrelange Übung genügte Taro, um sofort innezuhalten. Verwundert drehte er sich um, blickte von seinem Sohn zu der Frau aus der Neuzeit. Der Hanyou stand verdutzt da. Zwar hatte er kurz gezuckt, doch nichts passierte. Nach einem kurzen Moment bat er: "Sag es noch mal Kagome." Eine erneute Aufforderung brauchte es nicht: "Inuyasha, Mach Platz!" Selbst beim zweiten Mal wendete sie den Spruch ebenso erfolglos an. "Wie kann das sein?", murmelte die junge Frau überrascht. Der Einzige, der einen Verdacht hegte und möglicherweise eine Erklärung liefern konnte, schwieg dazu. Taro glaubte, Hisa steckte dahinter, vermutlich hatte sie einen Bann auf die Kette gelegt, damit diese nicht mehr funktionierte. Eine andere Idee kam ihm gar nicht in den Sinn. Weiter darüber nachdenken konnten sie nicht, da Totosai sogleich erschien. Er hatte nicht nur das fertige Schwert dabei, auch das kleine Kästchen. Immerhin wurde darin nicht nur das Juwel aufbewahrt, sondern auch das Pergament, welches der ehemalige Fürst des westlichen Reiches vor Jahrhunderten in der Höhle fand. Zuerst öffnete er die Schatulle, holte die Schriftrolle heraus und sah sie sich an. Nur undeutlich nahm er Spuren einer Zeichnung wahr. Den Spruch jedoch konnte er noch immer einwandfrei lesen. * Die Antwort ist verborgen und doch direkt vor deiner Nase. Du hältst es in den Händen und findest es doch nicht.* Im Stillen hoffte der Dämon, die Magierschülerin konnte mit dem Hinweis etwas anfangen. So legte er es zurück, gab das Kästchen an Kagome weiter, die es sorgfältig verstaute. Danach nahm Taro sein neues Schwert entgegen. Kaum hatte er es aus der Scheide gezogen, betrachtete er es von allen Seiten. Wie immer lieferte der Schmied eine tadellose Arbeit ab. Es lag gut in der Hand, ließ sich einwandfrei führen, weil das Gewicht perfekt ausbalanciert war. Totosai kratzte sich am Kopf und meinte fast wie nebenbei: "Da ich dachte, ihr wollt dem Schwert nicht So'ungas Namen geben, wie wäre es mit: Kyoryokuna maho no ken." Der neue Besitzer hatte jedoch andere Ansichten, die er sofort mitteilte: "Starkes zauberhaftes Schwert, sehr passend. Doch viel zu lang. Yokuna maho genügt mir als Abkürzung. Danke Totosai, ich bin sehr zufrieden und froh, weil du in den beiden Jahrhunderten nichts verlernt hast." Danach wendete er sich von dem Handwerker ab und sagte: "Wir brechen auf!" Der Kampf zu Übungszwecken mit seinem Sohn hatte ihm gezeigt, das er beinahe vollständig wiederhergestellt war. Obwohl seine Wunden schwer waren und seine dämonische Energie ziemlich abgeschwächt, genügte seine neu gewonnene Willensstärke um sich zu heilen und zu erholen. Kagomes Kräuter und ihre Fürsorge taten sein übriges. Der Wunsch Hisa zu helfen, Kagome vor deren Schicksal zu bewahren, eine zweite Chance zum Leben erhalten zuhaben, um bei seinen Söhnen sein zu können, darin lag die größte Triebkraft seiner Genesung. Während jeder geschäftig etwas tat, niemand dem älteren Hundedämon seine Aufmerksamkeit schenkte, strich dieser mit seiner Klaue sanft über den rosafarbenen Stein. "Yosou, alter Freund auf dich zählen zu können wird mir die Suche sicherlich erleichtern. Wir haben genug Zeit verschwendet. 1000 Jahre und sie ist noch immer da drin." Als ob tatsächlich etwas in dem Stein existierte regte sich etwas. Ein winziges Licht erschien, flackerte kurz als Bestätigung. Dieses Zeichen reichte Taro um Gewissheit zuhaben. Er war sich sicher bald mit dem Geist des alten Magiers sprechen zukönnen. Nur wenig später brachen sie auf, um zurück zu der Lichtung zu gelangen. Dort erfuhr Hisa von dem Pergament, ließ sich die Zeilen vorlesen und schlug als nächstes vor: "Lasst etwas Blut auf die Zeilen tropfen!" Der Hundedämon folgte dem Ratschlag und nur wenig später erschien wieder diese Karte, welche unwissend von allem bereits vor langer Zeit sich materialisierte hatte. Dem älteren Lord war das verzeichnete Höhlensystem auf der Karte nicht unbekannt. Jetzt wo sie ein Ziel hatten, durften sie nicht länger zögern. "Takashi war ein Meister der Irrführung. Er hat meine Festsetzung sicherlich viele Monate vorbereitet. Sicherlich wird er euch mit den Hinweisen oft sinnlos durch die Gegend jagen. In seinem Sinn lag es damals Zeit zugewinnen, um mich zu überreden, damit ich seine Gefährtin werde", warnte Hisa zum Schluss eindringlich. Diese Warnung musste Taro bedenken. Sicherlich würde deshalb auf der Reise seine Schnelligkeit von nutzen sein, seine gute Ortskenntnisse waren ebenso von Vorteil. Er glaubte ganz fest an den Erfolg. Der goldblonden Dämonin riet er vor seiner Abreise noch, herauszufinden, was es mit dem Bannsiegel auf sich hat. Immerhin besaß sie ein Buch, indem viel Wissen gesammelt wurde. Kapitel 11 - Der Anfang von ... Alle Beteiligten begeben sich auf dem Weg, jeder mit einem bestimmten Ziel. Einzig Inuyasha bleibt zu Hisas Freude bei der Höhle zurück. Kapitel 12: Der Anfang von ... ------------------------------ Ursprünglich war dieses Kapitel anders geplant, sogar etwas länger und ausführlicher. Doch da ich derzeit das Gefühl habe, auf der Stelle zu treten, lasse ich das Geschehen voranschreiten und vergrabe mich nicht in der Vergangenheit. Ihr wollt ja hauptsächlich wissen, wie es mit Papa Taisho und Kagome weitergeht. Dennoch trägt die Familie des verstorbenen Drachenmagiers zur Auflösung bei, deshalb kam sie auch ins Spiel. Ayaka - farbenfrohe Blume Aya - gewobene Seide                                                                                    ... sagt man nie, was man denkt ... Kapitel 11 - Der Anfang von ... Da sich Taro erholt hatte und beinahe wieder über seine vollen Kräfte verfügte, wollte er auch keine Zeit mehr verlieren und brach gleich am Tag ihrer Rückkehr von Totosai zusammen mit Kagome erneut auf. Wie vereinbart würde auf dem ersten Teil des Weges Myouga sie begleiten. Da Sesshomaru selbst im Auftrag seines Vaters in das westliche Schloss reiste, gab er Ah-Uhn in Rins fürsorgende Hände. Der Drache gehorchte ihr nicht nur, sondern sollte sie auch beschützen, während sie zusammen mit Kohaku zurück nach Musashi reiste. Der Hundedämon mit der Mondsichel auf der Stirn wollte das junge Mädchen dort in Sicherheit wissen. Niemand konnte vorhersehen, welche Gefahren auf die Menschen zukommen konnten, würden sie auf der Lichtung verweilen. Auch wenn er sich ungern von Kirara trennen wollte, so bot der junge Dämonenjäger dem Hanyou an, die kleine Katze zu behalten. Diese zeigte sofort selbst ihr Einverständnis, in dem sie zu Inuyasha ging und sich an seine Beine schmiegte. Bald darauf lag die Lichtung verlassen da, denn alle waren aufgebrochen und Taros jüngster Sohn wollte sich in Ruhe von Kagome verabschieden, an einem Ort, den Hisa nicht einsehen konnte. Die Magierin betrachtete ihn so merkwürdig seit seiner Rückkehr, was ihm gar nicht gefiel. Noch lange sah er seiner Gefährtin nach. Fern am Horizont, kurz bevor die Juwelenmiko zusammen mit dem Hundedämon unter den dort stehenden Bäumen verschwand, drehte sie sich noch einmal um, winkte kurz, sehr zu seiner Freude. Er hielt diesen kurzen Moment in seinen Erinnerungen fest, ständig begleitete ihn das Bild auf seiner anschließenden Patrouille durch die nähere Umgebung. Als es dann dunkel wurde, setzte sich Inuyasha in das Gras, mit dem Rücken an einen Felsblock gelehnt. Von hier konnte er die Ebene, die Lichtung und auch den Waldrand einsehen. Seine Sinne waren auf das Äußerste geschärft, nicht nur, weil sein Vater ihm nahe gelegt hatte, gut aufzupassen. Aus diesem Grund wurde er auch so intensiv von dem Älteren trainiert. Obwohl Taro nicht genauer wurde, vermutete der Hanyou, dass man Hisa nach dem Leben trachtete. Deshalb war es vermutlich zum jetzigen Zeitpunkt sehr vorteilhaft, dass sie immer noch in der Höhle gefangen war. Derzeit konnte Inuyasha nicht viel für die Dämonin tun. So konnte er nur abwarten, bis sein Vater zurückkehrte. Dann würde dieser sicherlich alle Geheimnisse, die Magierin betreffend, aufdecken. Jetzt, nach der Hektik der letzten Tage, fand er auch endlich die Zeit, über das unerwartete Erscheinen seines Vaters nachzudenken. Obwohl er genau wusste, das Kagome seinetwegen recht verärgert gewesen war, die Worte nur im Zorn gesprochen hatte, empfand er große Dankbarkeit für seine Gefährtin. Diese Möglichkeit Taro endlich kennengelernt zu haben erfreute ihn. Zwar brachte diese Situation Veränderungen mit sich, doch er war durchaus erwachsener und reifer geworden, konnte sich demnach anpassen. Sicherlich würde er noch oft impulsiv handeln und sich gelegentlich respektlos benehmen, doch er hatte genau gemerkt, wie Taro ihn handhabte, ihn lenkte, als ob er ihn genau durchschaute. Sein Vater hatte ihn als Erbprinz des westlichen Reiches bezeichnet, ihm damit gezeigt, was er in ihm sah. Doch es war nicht Taro, sondern sein älterer Bruder, der ihn verblüffte. Dieser hatte ihrem Erzeuger weder Widersprochen noch gab es Abscheu in Sesshomarus Gesicht. Offenbar akzeptierte sein Bruder seinen Stand, nicht nur, weil ihr gemeinsamer Vater, dies so wollte. Eines war dem Hanyou jedoch klar, auch wenn Sesshomaru es billigte, würde er dennoch den Umstand bald ändern, indem er seinen eigenen Erben zeugte. Immerhin sprach er davon, bald mit einer Dämonin den Bund einzugehen. Inuyasha seufzte kurz und dachte erneut an Kagome. Immer öfters bekam er den Eindruck, dass sie in seinen Armen nicht mehr glücklich war. Sie sehnte sich nach weitaus mehr als er ihr bieten konnte, vermutlich war es ihr selbst noch nicht einmal bewusst. Dann gab es da auch noch Hisas Aussage, die ihm zu denken gab. Sollte seine Gefährtin wirklich nicht hierher gehören? Er musste die Dämonin wohl noch einmal darauf ansprechen, in Erfahrung bringen, ob sie Genaueres wusste. Doch vorerst schob er alle Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Bis Sesshomaru etliche Soldaten zu seiner Unterstützung herschickte, war er auf sich allein gestellt. Während Inuyasha am Rande der Lichtung saß, seinen eigenen Gedanken nachhing, stand die betreffende goldblonde Dämonin im Schatten der Höhle verborgen und betrachtete den Hanyou wieder einmal wehmütig. Bevor Taro aufbrach, hatte sie eine Menge Tadel einstecken müssen. Vor allem wegen des Rosenkranzes war der ältere Hundedämon dermaßen verärgert gewesen, obwohl er es nicht sehr offensichtlich zeigte. Hisa versuchte ihm ihre Beweggründe zuerklären, besonders den Umstand, wie nützlich er sein konnte, wenn Kagome später auch hier mit ihr zusammen festsaß. Ihre Macht erstreckte sich nicht nur, um Inuyasha damit zu Boden zuschicken, sondern sie konnte ihn auch, mithilfe des Rosenkranzes, dazu bewegen, hierher zu ihr auf die Lichtung zu kommen. Danach dachte Taro lange nach und erklärte ihr im Anschluss, das er ihren Hintergedanken zwar guthieß aber nicht die heimliche Ausführung dessen. Seiner Meinung nach hätte sie das vorab mit den beiden Betreffenden besprechen müssen. Nachdem die Magierin ihr Versprechen gab, die Kette vorerst nicht zu ihrem Vorteil auszunutzen, bis alles geklärt war, beschloss auch der ältere silberweißhaarige Hundedämon zuschweigen. Nach einem letzten Blick auf den Hanyou, der keine Anstalten zeigte näher an die Höhle heranzukommen, wandte sich Hisa dann um, ging zurück in das Innere und schlug das Buch auf. Wenigstens sollte sie den Anordnungen des älteren Dämons nachkommen und in dem Buch nachforschen. Außerdem konnte sie damit auch mehr über Magie lernen, ihre Studien fortsetzen, die sie aufgrund ihres langen Schlafes vernachlässigt hatte. Sobald Sesshomaru, der Lord der westlichen Länder in seinem Schloss eintraf, gab er zuerst einige Anweisungen. Er stellte eine Gruppe zuverlässiger Soldaten zusammen und schickte sie nach Osten zu der Lichtung. Keiner von ihnen bekam die Erlaubnis den Ort zubetreten, sondern sie wurden beauftragt, nur die nähere Umgebung zu überwachen. Die Führung dieser Gruppe übergab er keinem Dämon, er wählte einen der wenigen Drachenkrieger aus, die in den Diensten des Reiches standen. Eigentlich sollte dessen Vater den Auftrag annehmen, doch dieser erholte sich noch von einer schweren Verwundung, die er sich kürzlich in einem Kampf an der Grenze zugezogen hatte. Sein Sohn war jedoch ebenso fähig und verfügte zudem über eine magische Ausbildung, konnte möglicherweise der goldblonden Dämonin eine Hilfe sein. Ein weiterer Umstand, er war der Enkel von Hisas altem Lehrer Yosou. Obwohl er seinen Großvater nicht mehr kennenlernen durfte, hatte er über Jahre hinweg viele Schriften von ihm studiert. Sobald die Truppe ausgerückt war, suchte der Fürst den Garten auf. Um diese Tageszeit fand er seine Mutter in dem kleinen hier stehenden Pavillon zusammen mit ihrem Gefährten. Bereits seit Jahrhunderten verließ sie, wenn die Sonne am höchsten stand, das Schloss, zog sich an diesen Ort zurück um sich zu entspannen. In Isamus Armen konnte sie ihre Maske fallen lassen und ihr wahres Wesen zeigen. Der Dämon gab Ami schon durch seine bloße Anwesenheit Geborgenheit. Auch jetzt lag sie mit dem General zusammen auf dem weichen Lager, hatte ihre Augen geschlossen und dachte an die Zukunft. Gerade hatte sie ihrem Gefährten von dem Kind erzählt, was in ihr heranwuchs. Seine Freude darüber war unbeschreiblich. Im nächsten Moment hob er den Kopf, streckte seine Sinne aus und bemerkte die Annäherung des Fürsten. Es musste einen Grund geben, das Sesshomaru hierher kam. Denn seit er sie, zusammen mit einem Gast, hier im Pavillon in inniger Umarmung entdeckte, sie beide aus diesem Grund zwangsverheiratet hatte, mied er den Ort um diese Tageszeit. Amis Sohn hatte bisher nie erfahren, dass er ihnen beiden damit sogar einen Gefallen tat. Weil der Lord nicht anhielt oder sich woanders hinwandte, warnte Isamu seine Gefährtin: "Dein Sohn kommt hierher." Die ältere Fürstin hob den Kopf, lauschte kurz und löste dann die Umarmung schweren Herzens. Auch sie kam zu der gleichen Erkenntnis. Deshalb setzte sie sich jetzt aufrecht hin, richtete ihre Kleidung, ordnete ihre Haare und erwartete dann ihr erstgeborenes Kind. Auch der General zog sich etwas zurück, ließ sich einige Schritte neben seiner Gefährtin nieder, nah genug um sie zu beschützen aber in respektvollen Abstand, wie es sich für einen hochrangigen Untergebenen gehörte. Nur wenig später blieb Sesshomaru draußen vor dem Eingang stehen und fragte: "Verehrte Mutter?" Die Fürstin genehmigte: "Du darfst eintreten." Dies tat der silberweißhaarige Youkai gleich darauf. Der Lord nickte dem General kurz zu und setzte sich Ami gegenüber nieder. Ein Blick in das Gesicht ihres Sohnes genügte ihr völlig. Als Mutter sah sie sofort, das Sesshomaru etwas auf der Seele lag. Der Umstand sie in diesem Augenblick gestört zu haben, war ein weiteres Indiz. Da der Herrscher der westlichen Länder keine Anstalten zeigte, sein Begehren zu offenbaren, sprach sie ihn direkt darauf an: "Ich nehme an, du störst deine verehrte Mutter nicht ohne Grund. Welche Katastrophe hat sich nun wieder ereignet?" Der jüngere Dämon ging darauf nicht ein, sondern fragte unverblümt: "Welche Gefühle hast du meinem verehrten Vater entgegengebracht?" Ami antwortete nicht sofort, denn die Frage verblüffte sie völlig. So sehr das man es ihr sogar äußerlich ansah. Die Augen der älteren Fürstin wurden etwas größer, doch mehr wagte sie nicht, zu offenbaren. Isamu ergriff das Wort, indem er vorschlug: "Verzeiht Herr, ich sollte mich besser zurückziehen, da dies sehr persönlich ist." Seine Worte war er schon im Begriff umzusetzen, als Sesshomaru eine Handbewegung vollführte und erwiderte: "Bleibe. Diese Angelegenheit betrifft dich genauso, verehrter Stiefvater." Mit der Andeutung schaffte es der Fürst des westlichen Reiches, die Anwesenden noch mehr zu überraschen. Bisher hatte Sesshomaru diesen noch nie als solchen bezeichnet. Erkannte er womöglich die Beziehung jetzt an. Die beiden Gefährten wechselten einen kurzen Blick und dann entschloss sich Ami zu antworten: "Deinen Vater habe ich immer respektiert. Niemals gab ich ihm Anlass an mir zu zweifeln. Ich war ihm eine gute Fürstin und habe nie meine Pflichten vernachlässigt." Bei den Worten beobachtete Sesshomaru seine Mutter genau, zwar verriet sie sich nicht, aber dennoch spürte er, dass dort mehr war. Deshalb wollte er als Nächstes wissen: "Hast du ihn geliebt?" Diesmal reagierte die Fürstin leicht aufgebracht: "Liebe? Dämonen zeigen keine Gefühle oder ..." Was sie noch äußern wollte, behielt sie für sich, da sie sich selbst unterbrach. Isamu hatte ihre Hand ergriffen und ihr Sohn blickte den General an. Der Soldat wollte etwas äußern, hielt sich aber zurück und schwieg. Deshalb ging der Lord nicht auf die Worte seiner Mutter ein, er stellte einfach eine neue Frage: "Angenommen, mein verehrter Vater ist noch am Leben und würde plötzlich zurückkommen, für wen würdest du dich entscheiden? Für Ihn oder Isamu." "Es klingt, als würdest du, deine verehrte Mutter gerade verhören", kam es vorwurfsvoll von Ami. Doch dann senkte sie ihren Blick, streifte sich zart mit der Hand über ihren Bauch. Erst danach sagte sie leise: "Selbst wenn ich Taro wählen würde, so hat die Natur bereits für mich entschieden." Daraufhin hob sie ihren Kopf, suchte den Blick ihres Sohnes und erklärte: "Deinem Vater lag das Wohl eines jeden am Herzen. Er war bereit mich freizugeben, nicht nur damit er und diese Prinzessin den Bund eingehen können. Doch das ist lange her und Taro starb in den Flammen des Menschenschlosses. Deshalb verstehe ich deine Frage nicht." Sesshomaru schwieg darauf und dachte nach. Sein Vater hatte recht gehabt, Ami würde es niemals zugeben, was sie für Isamu empfand. Doch die Gesten genügten ihm. Aus diesem Grund erhob er sich, holte aus seinem Hakama einige Briefe heraus und überreichte sie der älteren Fürstin. Dann ging er zum Ausgang. An der Tür drehte er sich noch einmal um und offenbarte: "Mein verehrter Vater lebt. Es gelang Hisa ihn im letzten Moment aus den Flammen zu befreien und in die Gegenwart zubringen. Er hat sich von seinen schweren Verletzungen erholt und ist nun auf dem Weg in den Norden, um der Magierin zu helfen." Währenddessen sah sich Ami die Dokumente an und las den Brief ihres früheren Gefährten. Dort erklärte er die Umstände seiner Rettung und welche Maßnahmen er für richtig hielt. Dies sprach jetzt auch ihr Sohn an: "Ich ziehe mich in mein Arbeitszimmer zurück. Sobald ihr die Papiere gelesen habt, folgt mir, es gibt viel zu besprechen!", ganz zum Schluss fügte der Lord noch hinzu: "Vergesst nicht die beiliegenden Dokumente zu unterschreiben. Dieses Kind sollte nicht als Bastard geboren werden. Genauso wenig wie ich meine verehrte Mutter als Ehebrecherin hinrichten lassen will." Er war fort, bevor eine Antwort erfolgte. Noch lange sah Ami auf den Punkt, wo ihr Sohn gerade noch gestanden hatte. Dann seufzte sie und murmelte so leise, dass Isamu es kaum hörte: "Meine Wahl wäre auch ohne dieses Kind auf dich gefallen. Doch ich gönne Sesshomaru nicht den Triumph mich durchschaut zuhaben." "Dein Sohn ist nicht dumm", gab der General zu bedenken. Der Fürstin blieb nichts anders übrig als zu zustimmen. Deshalb tat sie es und gleichzeitig rügte sie sich selbst damit: "Meine Gefühle haben mich verraten. Sie waren zu offensichtlich. Ich sollte mich besser beherrschen." Da Ami inzwischen aufgestanden war, erhob sich nun ihr Gefährte ebenfalls, trat hinter sie und legte seine Arme um ihren Bauch. Er liebkoste mit seinen Lippen den leicht gebeugten Nacken der Hundedämonin und murmelte dann leise in ihr Ohr: "Solange du mir gegenüber offen bist, habe ich keine Einwände." Er drehte sie um und sie küssten sich. Danach wollte der General die Dokumente sehen, weil er die Meinung vertrat, eine schnelle Erledigung war nützlich. Ami händigte sie ihm sofort aus und der Soldat studierte sie sorgfältig. Danach ging er zu einem hier stehenden kleinen Tisch, auf dem Schreibutensilien platziert waren. Es kam häufiger vor, dass Ami ihre Korrespondenz an diesem Ort erledigte, deshalb verfügte der Pavillon über diesen Komfort. Die Gefährten unterschrieben alsbald die relevanten Schriftstücke, welche alle auf einen Tag vor mehr als 200 Jahren datiert waren. Nachdem die ältere Dämonin die Nachricht ihres ersten Gefährten vollständig gelesen hatte, äußerte sie: "Sesshomaru ist wirklich schlau. Da ist sein Vater erst wenige Tage zurück und schon hat er ihn auf seine Seite gezogen, was die Auswahl der zukünftigen Fürstin des westlichen Reiches angeht. Taro hat mir befohlen, der Entscheidung meines Sohnes nicht länger im Wege zu stehen." "Ein kluger Zug. Eigentlich magst du die Youkai aus dem Norden überhaupt nicht, deshalb konnte ich nie ...", begann der Soldat, wurde aber unterbrochen, weil seine Geliebte ihre Hand auf seinen Mund legte. Sie erklärte: "Die wahre Erbin des Norden ist sie ja auch nicht, sondern Hisa. Sobald die Magierin befreit ist, wird Taro sicherlich alles daran setzen, dass sie ihr zustehendes Erbe erhält. Sesshomaru würde sich nie mit einer Dämonin verbinden, die nichts besitzt." "Wenn du es wusstest, weshalb hast du ihn immer so bedrängt?", wollte Isamu wissen. Diesmal lächelte die ältere Fürstin leicht hinterhältig und erklärte: "Weil ich meinen Sohn kenne. In dieser Beziehung ist er genau so wie sein Vater. Er lässt sich nichts vorschreiben und trifft eigene Entscheidungen." Daraufhin musste der General ebenso schmunzeln. Länger zögerten sie nicht, sondern suchten den Fürsten auf. Bald war alles geklärt, sämtliche Boten unterwegs und die nötigsten Belange des Reiches erledigt, sodass sich Sesshomaru in seine eigenen Gemächer zurückziehen konnte. Doch er tat es nicht, sondern suchte einen Gast auf. Dieser kam unerwartet in das Schloss. Doch er ging nicht um das Wesen zu begrüßen, nein es lag in seiner Absicht, es zu tadeln. Sobald er den Raum betrat, verflog sein Zorn, dennoch kam er sofort auf sein Anliegen zusprechen: "Solange du noch nicht meine Gefährtin bist, besteht die Gefahr man trachtet dir nach dem Leben. Genau aus diesem Grund solltest du bei deinen Eltern bleiben, bis ich nach dir schicken lasse." Dieses Arrangement hatte er bewusst getroffen. War eine Anwärterin um den Platz als seine Gefährtin aus dem Spiel, ermöglichte es den anderen wieder bessere Chancen. Ganz besonders vermutete Sesshomaru, der Norden war zu allem Fähig. Die dort derzeit regierende Familie wusste, dass ihnen das Reich nicht gehörte, doch als Fürstin der westlichen Länder würde die Tochter des nördlichen Regenten ihren hohen Rang weiterhin bekleiden und dadurch sogar noch aufsteigen. Sollte herauskommen, dass die Erbin noch am Leben war, würde sich die Gefahr für die Prinzessin des Südens Ayaka vergrößern. Sesshomaru ging zum Fenster hinüber, während die Dämonin weiterhin auf ihrem Platz in den bequemen Kissen am Boden saß. Sie hatte nur ein wenig den Kopf gedreht um den Lord heimlich zubeobachten. Obwohl Ayaka oder Aya, wie er sie gelegentlich nannte, da ihre Haare sich zart wie gewobene Seide anfühlten, noch sehr jung war, hatte sie inzwischen das passende Alter erreicht, damit er sofort den Bund mit ihr eingehen konnte. Die Hundedämonin mit den sehr hellbraun schimmernden Haaren und den außergewöhnlichen grünen Augen erklärte jetzt: "Ich habe nicht gewusst, dass die Situation so gefährlich für mich ist. Es freut mich, weil du um meine Sicherheit besorgt bist. Es lag in meinem Interesse, dir eine gute Gefährtin zu sein. Deshalb wollte ich mich auf meine zukünftige Stellung vorbereiten und mich mit meiner neuen Aufgabe hier im westlichen Reich vertraut machen." Während die Youkai sprach, hielt sie ihr Hände gefaltet auf ihrem Schoß. Sie wagte es nicht Sesshomaru anzublicken, sondern schaute auf ihre Finger. Deshalb entging es ihr, wie sich die Augen des Lords erst schmälerten, dann jedoch wurde der Ausdruck in seinem Gesicht nur für einen Augenblick wärmer. Ihre Absichten waren lobenswert, das gefiel ihm. Dennoch gab er die folgende Anweisung: "Du solltest morgen früh abreisen, da ich nicht sehr lange hier verweile. Eine dringende Angelegenheit verlangt meine Anwesenheit im Osten." Beinahe hätte Aya geseufzt. Sie hatte sich darauf gefreut, einige Zeit mit dem Fürsten verbringen zu können und wollte ihm näherkommen. Doch seine Worte zerstörten ihre Hoffnung. Es dauerte nur einen winzigen Moment, um zu einer Entscheidung zu gelangen. Doch sie durfte nicht direkt vorgehen. Ohne sich eine Gefühlsregung anmerken zu lassen, sagte Aya höflich und zeigte damit ihre Gehorsam, indem sie auf weitere Vertraulichkeiten verzichtete: "Wenn ihr es wünscht Herr, werde ich das Schloss verlassen", jetzt ließ sie eine kurze Pause und fügte dann hinzu: "Es gibt nur ein Problem. Die Eskorte, welche mich hierher begleitete, schickte ich gleich nach meiner Ankunft zurück. Falls ihr nicht, über genügend vertrauenswürdige Dämonen verfügt, um meinen Schutz gewährleisten zukönnen, wäre es dann nicht besser, wenn ich stattdessen euch begleite?" Langsam wandte Sesshomaru seinen Kopf der Youkai zu. Es genügte ein Schritt, um im nächsten Moment vor ihr zu stehen. Der Lord zog die Prinzessin hoch, hob ihren Kopf, damit er ihr genau in die Augen blicken konnte. Sie forderte nicht, sondern schlug vor. Sesshomaru war sich sicher, dass es ihr eigener Wunsch war mitzukommen, dennoch würde sie sich jederzeit seiner Entscheidung beugen. Eine weitere Eigenschaft an Ayaka, die ihm gefiel. Es lag in seinem Sinn eine Gefährtin zuhaben, die klug war, eigene Ideen entwickelte und es dennoch nie an dem nötigen Respekt ihm gegenüber fehlen ließ. Dies waren Eigenschaften, die Leiko, die Tochter des Nordens nicht vorzeigen konnte. Die dunkelbraunhaarige Dämonin mit den ebenso braunen Augen war im Gegenteil zu Ayo sehr arrogant, anmaßend und stellte nur Forderungen. Besonders ihre unangemessene Unterbringung behagte Leiko nicht. Sie bestand darauf in der Nähe ihres zukünftigen Gemahl zu wohnen, ein Platz, der ihr nicht zu stand. Bevor er seine zukünftige Fürstin aufsuchte, hatte Sesshomaru die andere Anwärterin im Gästeflügel getroffen. Danach war er froh gewesen den Raum wieder verlassen zuhaben. Nein er bereute seine Wahl keineswegs, dieses kurze Treffen hatte ihn nur in seinem Entschluss bestärkt, mit Ayaka den Bund einzugehen. Mit diesen Gedanken beugte er sich näher und küsste die Prinzessin des Südens. Zaghaft wurde die Geste erwidert, doch dabei blieb es nicht lange. Beiden gefiel es und so zog sich der Kuss in die Länge. Als sie sich trennten, teilte Sesshomaru mit: "Wir werden morgen abreisen. Vorher jedoch legen wir vor Zeugen einen Schwur ab und binden uns. Die erste Stufe genügt, um deutlich zu machen, dass du meine Gefährtin bist und von nun an die Herrin der westlichen Ländereien." Noch lange danach, als Sesshomaru den Raum verlassen hatte, lächelte Aya glücklich. Sie hatte es ihm zwar nie gesagt, doch sie war dem Fürsten sehr zugetan. Dieser eine Kuss hatte ihr nicht genügt, sie wollte mehr. Dennoch musste sie warten, bis sie seine Gemahlin war, um das Lager mit ihm teilen zu dürfen. Die erste Stufe galt dennoch unter den Dämonen als bindend. Einmal diesen Schwur geleistet, verlor der Betreffende seine Ehre und galt als Verräter, wenn er später davon zurücktrat. Ganz besonders wenn es vor Zeugen abgelegt wurde. Das halbe Schloss war zugegen, als der Lord der westlichen Ländereien Ayaka als seine Gefährtin vorstellte und einen Termin festlegte für die offizielle Verbindungszeremonie. Weil er sie so früh zu seiner Gefährtin ernannt hatte, diente es im Moment nur ihrem Schutz, dabei spielte es keine Rolle, dass der Fürst sie noch nicht beschlafen hatte. Allein diese beschützende Geste zeigte der Dämonin, auch der Lord hatte Interesse an ihr. Am Tag darauf verließen sie das westliche Schloss und reisten zu Hisas Lichtung. Ihnen folgten nur zwei Wesen. Sesshomarus treuer Diener Jaken und der Hauptmann der Torwachen, da er sich inzwischen recht gut erholt hatte. Er wuchs mit Hisa zusammen auf, war mit ihr befreundet gewesen und nahm Anteil an ihrem Schicksal. Auch wenn er keinerlei magische Begabung von seinem Vater erbte, da sie offenbar eine Generation in seiner Familie übersprungen hatte, wagte er zu hoffen, nützlich zu sein und weitere Informationen liefern zukönnen. Kapitel 12 - Gefährliche Fallen Kagome und Taro treffen bei den Höhlen ein und die Suche nach einem Hinweis beginnt. Dabei offenbart sich Takashis Voraussicht. Kapitel 13: Gefährliche Fallen ------------------------------ ... Vergiss nie die Vergangenheit ... Kapitel 12 - Gefährliche Fallen Auf dem Weg in den Osten reiste Sesshomaru langsamer als er es allein getan hätte. Zu einem gab er dem Hauptmann Zeit sich vollständig zu erholen und er wollte noch in Ruhe über einige Dinge nachdenken. An einem der Abende legten sie bereits zeitig eine Rast ein. Während der von den Drachen abstammende Soldat freiwillig die Patrouille um das Lager übernahm, setzte sich der Lord unter einen Baum, lehnte sich an den Stamm und schloss seine Augen. Er wollte noch einmal in Ruhe über das Gespräch, welches er mit seinem Stiefvater Isamu kurz vor seiner Abreise führte, nachdenken. Der General klärte ihn über die wahren Begebenheiten auf, was zu Taros Entscheidung führte, seine Gemahlin freizugeben. Ami hatte für ihren Fürsten mehr empfunden als Respekt. Doch die Umstände waren gegen sie. Immer wenn sie endlich ein paar Augenblicke der Zweisamkeit genießen wollten, gab es einen anderen Zwischenfall. Sesshomarus Vater musste oft Streitereien schlichten, Kämpfe bestreiten und war dadurch ständig auf Reisen. Zudem kamen noch die Belange des Reiches hinzu. Obwohl sich die Fürstin nach Taro sehnte, seine Gesellschaft ständig vermisste, lernte sie schnell ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustecken, so wurde sie auch erzogen. Praktisch durch die Umstände alleingelassen fand sie in ihrem Leibwächter einen Halt. Er beschützte sie nicht nur, sondern war ein Vertrauter und guter Ratgeber. Allein seine immerwährende Anwesenheit gab ihr die nötige Kraft und Geborgenheit, Dinge, die sie sich eigentlich von Taro zu erhalten wünschte. Trotz das der Fürst ständig beschäftigt war, deutete er die Anzeichen bald richtig und unternahm Schritte, damit beide zusammen ihr Glück finden konnten. Doch der Kampf gegen den Anführer der Drachendämonen verhinderte die Ausführung dessen. Als Sesshomaru seine Mutter einige Jahre danach im Pavillon in Isamus Armen erwischte, war es ein unglücklicher Zufall. Während der neue Fürst des Westens mit einem Gast durch den Garten spazierte, wurden sie von einem Gewitter überrascht und zogen sich in den Pavillon zurück, dabei dachte er nicht daran, dass sich um diese Zeit seine Mutter dort aufhielt. Ami trauerte immer noch um ihren Gefährten und gerade in diesem Augenblick, als ihr Sohn eintrat, fiel ihre Maske und sie flüchtete in wohltuende Umarmung des Generals. Sesshomaru reagierte geistesgegenwärtig und erklärte dem erstaunten Gast, das Isamu der neue Verlobte seiner Mutter wäre. Da die Fürstin jedoch ihre Trauer noch nicht überwunden hatte, würde das westliche Reich diesen Umstand vorerst geheim halten. Bei den Worten vermied er es damals Ami anzublicken und ihr darauffolgendes Gespräch war alles andere als friedlich verlaufen. Erst jetzt nach mehr als 200 Jahren erfuhr Sesshomaru von seinem Vater und Isamu die Wahrheit. So kannte er jetzt beide Seiten. Ob der Lord noch weiter darüber nachgedacht hätte, wusste er selbst nicht. Genau in diesem Moment wurde er von lauten Stimmen aus seinen Gedanken gerissen. Wie Jaken es schaffte, mit Aya in Streit zugeraten, war dem Fürsten unklar, doch der Diener begann es gerade, am nötigen Respekt gegenüber seiner neuen Herrin mangeln zu lassen. Da Sesshomaru keinen Stein zur Hand hatte, musste ein dicker Ast genügen. Gerade setzte der grüne Gnom erneut zu einer Erwiderung an als der dicken Knüppel schmerzhaft auf seinem Kopf landete. Aufgrund von früheren Bestrafungen wusste Jaken sofort, er hatte einen Fehler begangen. Schon begann er Entschuldigungen zu stammeln, doch Sesshomaru unterbrach ihn und befahl: "Jaken zieh dich zurück!" Ganz kurz wurden dessen Augen größer, dennoch gehorchte der Gnom sofort. Die Prinzessin des Südens seufzte erleichtert und folgte dann der stummen Einladung ihres Gefährten, ließ sich direkt neben ihm nieder. Dieser Vorfall zeigte ihr, dass sie noch viel zu lernen hatte, besonders den Umgang mit Untergebenen. Vermutlich musste man aber Jaken auf diese spezielle Art handhaben. Doch die Nähe ihres Gefährten brachte sie sofort auf andere Gedanken, wobei sie nicht ahnte, dass der Lord damit eine bestimmte Absicht verfolgte. Sesshomaru war Isamu dankbar für seine Offenheit und das Beispiel seiner Eltern vor Augen, würde er die gleichen Fehler vermeiden. Er durfte es nicht zulassen, ihr keinen Grund geben sich nach einem anderen Wesen zu sehnen, selbst wenn es hieß, sich Zeit zu nehmen und Ayaka gegenüber Gefühle zu zeigen. Zusätzlich beschloss er, seine Fürstin würde keinen männlichen Leibwächter erhalten. Es gab auch unter den weiblichen Wesen fähige Kriegerinnen und mit einer guten Ausbildung würden diese Soldaten seine Gefährtin gut genug schützen können. Zusätzlich kam dem zugute, das auch Aya im Umgang mit diversen Waffen ausgebildet worden war. Deshalb brauchte Sesshomaru diesbezüglich keinen weiteren Gedanken zu verschwenden. Er weihte sie in sein Vorhaben ein, was von ihr sogar befürwortet wurde. Danach richtete sich ihr Augenmerk wieder auf das Naheliegende und der Hauptmann berichtete seiner neuen Herrin, was er über Hisas Schicksal wusste. Weit im Norden saß etwa zum selben Zeitpunkt ein älterer Hundedämon an einem Waldrand und ihm gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf. Auch er erinnerte sich an seine erste Gefährtin und an Izayoi. Taro hatte nie die Absicht gehabt sich eine Zweitfrau zunehmen. Doch dann traf er die menschliche Prinzessin, fühlte sich sofort zu ihr hingezogen. Dadurch erkannte er auch seine eigenen Fehler, wurde sich der Entfremdung von Ami bewusst. Gerade erlebte er diese Situation erneut. Doch diesmal durchlebte nicht er es, sondern sein Sohn. Nachdem Taro zusammen mit Kagome von der Lichtung aufbrach, bekam er deutlich mit, wie schwer es Inuyasha fiel, seine Gefährtin gehen zu lassen. Wenn Kagome etwas zustieß, würde es sich der Hanyou nie verzeihen, sich Vorwürfe machen. Doch er hatte Vertrauen in seinen Vater, wusste dieser war fähig genug die junge Frau zu beschützen. Doch da gab es noch etwas anderes in den Augen seines Sohnes, nur kurz flackerte dort Resignation. Als ob der Jüngere die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit Kagome bereits aufgeben hatte. Was immer die Ursache war, blieb unklar. Taro sah den Zweifel und so grübelte er ein wenig darüber nach. Der ehemalige Fürst des Westens erinnerte sich an den Moment, wo er mit der schwarzhaarigen Heilerin allein war. Er hatte die Anwesenheit seines Kindes deutlich gespürt und sich gewundert, weshalb Inuyasha deswegen geschwiegen hatte. Da gab es keine Wut oder Eifersucht, es fehlte der anklagende Blick und das gab dem Hundedämon jetzt ebenso zu denken. Nicht nur sein Sohn, sondern auch die junge Frau. Auf dem Weg hierher hatten die beiden Reisenden absichtlich bewohnte Orte umgangen, da er von früher noch viele Feinde besaß. Um so länger die Gerüchte seiner Rückkehr unter die Lebenden im Zaum gehalten wurden, um so sicher konnte er seiner Aufgabe nachgehen. Deshalb vermied Taro sich in den Dörfern der Menschen zu zeigen, oft hatten Dämonen Spione dort, erfuhren dadurch von ungewöhnlichen Dingen. Besonders fremde Krieger weckten schnell die Aufmerksamkeit anderer. Durch ihre Vorsicht wichen Kagome und Taro von den viel benutzten Wegen ab, kamen nicht selten durch unwirtschaftliche Gelände. Immer wenn der Weg plötzlich verschwand oder unpassierbar, vor allem durch umgestürzte Bäume oder große Felsbrocken, wurde, nahm der Dämon die junge Frau auf den Arm und legte den Weg in großen Sprüngen zurück. Dabei entging es ihm nicht, wie wohl sich Kagome in seiner Nähe fühlte. Während er auf das vor ihm Liegende achtete, betrachtete die Schwarzhaarige sein Gesicht, studierte seine Züge und verlor sich in den Tiefen der goldenen Augen. Als seine Begleiterin sich wieder einmal enger an ihn schmiegte, runzelte Taro seine Stirn. Kurzerhand suchte er einen Rastplatz, setzte die junge Frau auf den Erdboden ab und unter dem Vorwand jagen zugehen, verließ er sie. In der Zeit seiner Abwesenheit suchte Kagome Feuerholz und bereitete die kleine Kochstelle vor. Doch erst nach der Rückkehr des älteren Lords und seiner Bestätigung, dass die Gegend sicher sei, entzündete sie das Feuer. Bald briet der kleine Hase, Taros Jagdbeute, an einem Spieß. Bis jetzt hatten sich die beiden Reisenden immer unterhalten, bevor sich die junge Frau niederlegte. Am heutigen Abend schien der Hundedämon mit seinen Gedanken weit fort zu sein und wahrte eine größere Distanz als in letzter Zeit. Deshalb schwieg sie ebenso und sagte nur später: "Ich lege mich jetzt schlafen." Abwesend nickte Taro, sah aber nicht zu ihr hin. Bald darauf war Kagome in einen tiefen erholsamen Schlaf gefallen. Deshalb bekam sie nicht mit, wie der Daiyoukai aufstand, zu ihr herüber kam und ihre Decke richtete. Danach strich er der jungen Frau einige Haare aus dem Gesicht. Die sanfte Berührung an Kagomes Wange entlockte ihr eine Reaktion. Ein Lächeln huschte über das Gesicht der Schwarzhaarigen und sie murmelte: "Inuyasha." Der ehemalige Herr des Westens betrachte die Gefährtin seines Sohnes noch einen Augenblick und ging dann an den Rand der Lichtung. Hier legte er sein Schwert auf den Boden und ließ sich selbst ins Gras nieder. Er lehnte sich an einen dicken Stamm und behielt die Heilerin weiter im Blick. Diese Situation erinnerte ihn an ein heimliches Treffen mit Izayoi. Eine laue Nacht, eine Lichtung wie diese, ein brennendes Feuer und die schlafende Prinzessin im weichen Gras. Bevor sich Izayoi niedergelegt hatte, offenbart sie dem Dämon ihre Gefühle. Im Gegenzug hatte er ihr erklärt, wie gefährlich ihre Beziehung sein könnte, welche Risiken sie eingingen. Die Prinzessin stand jedoch unbeirrbar zu ihm und deshalb wollte er sie verlassen, sobald sie eingeschlafen war. Doch er entschied sich anders und blieb. Oft hatte er an den Moment gedacht, doch erst jetzt nachdem er Inuyasha kennengelernt hatte bereute er nichts mehr. Mit dem Gedanken an seinen Sohn dachte er erneut an Izayoi. Sie hatte sich aus dem Schloss geschlichen um ihn im Wald zutreffen, dabei gelang es ihr sogar Takemaru hinters Licht zuführen. Sie hatte dem General vertraut und ihre Leichtgläubigkeit brachte Izayoi den Tod. Inuyasha hatte diese Eigenschaft nicht von seiner Mutter geerbt, im Gegenteil der Hanyou besaß eine ordentliche Portion Misstrauen. Sicherlich aufgrund seiner Lebensumstände. Dennoch gab es an dem Jüngeren Dinge, die ihn an die Prinzessin erinnerten. Kaum sichtbare Gesten, die Haltung des Kopfes und manchmal wenn Inuyashas Blick auf seinem Vater zum Ruhen gekommen war. Nur ein wenig lächelte Taro jetzt. Zwar hatte er Izayoi verloren, doch ein Teil von ihr würde in seinem Sohn weiterleben. Der Hundedämon holte tief Luft, drehte seinen Kopf und betrachtete sein Schwert. Offenbar schlief Saya, da er sich nicht rührte. Der Geist der Schwertscheide ließ sich kaum blicken, weder in der Nacht noch am Tag. Im Gegensatz zu früher, wenn sie auf Wanderschaft waren, da unterhielten sie sich oft stundenlang. Weil der Stein im Griff des Schwertes ebenso dunkel blieb, rief Taro einen anderen Namen jetzt: "Myouga." Der Flohgeist reagierte sofort und saß nur Augenblicke später auf seiner Schulter. Die restliche Nacht lauschte der ehemalige Fürst, dem Floh wie dieser Erlebnisse aus Inuyashas Kindheit zum Besten gab. An nächsten Morgen, kaum war Kagome wach und hatte gefrühstückt, setzten sie ihre Reise fort. Etwa zur Mittagszeit sahen sie in der Ferne eine Bergkette, ihr Ziel, welches sie dann am Abend erreichten. Doch erst am darauffolgenden Tag begannen die Reisenden mit dem Aufstieg. Es wurde bereits Mittag und sie legten kurz eine Rast ein. Weil Taro keine Gefahr spürte, sah er sich allein in der Gegend um. Bald kam er zurück und sie setzten ihren Weg fort. Entlang einer Felswand folgten sie einen schmalen Pfad, der sie immer weiter in die Höhe führte. Die Vegetation wich zurück, zuerst lösten kleine Büsche die hohen Bäume ab. Doch bald schon säumte nur noch kahler Fels ihre Wanderstrecke, hin und wieder mit kleinen moosbewachsenen Flecken übersät. Sicherlich hätte Taro mit Leichtigkeit die Entfernung in kürzester Zeit überwinden können, doch er legte absichtlich den Weg zu Fuß zurück. Jederzeit rechnete er damit auf Fallen zustoßen und deshalb war er besser vorbereitet. Doch sie erreichten unbehelligt den Eingang zu einem Tal, dem Ort wo das weitverzweigte Höhlensystem ihren Anfang nahm. Als der Hundedämon stehen blieb, etwas zur Seite trat, damit Kagome einen guten Blick auf den Ort werfen konnte, folgte die Heilerin der stillen Aufforderung. Sie sah sich in der Gegend um. Obwohl das Licht des Tages schon langsam düsterer wurde, war es immer noch ausreichend genug für ihre menschlichen Augen Einzelheiten zu erkennen. Das zuerst recht schmale Tal verbreiterte sich zur Mitte hin um ein vielfaches, ging später sogar in südlicher Blickrichtung in ein mehr stufiges Plateau über, von dessen obersten Kante der Betrachter einen weitläufigen Blick bis zum Fuße der Bergkette und über eine große Ebene hatte. Auf der anderen Seite ragten spitze Felsen in die Höhe. Dort erkannte Kagome jetzt unzählige dunkle Löcher. Vermutlich handelte es ich dabei um die Höhlen. Wenn sich die junge Frau nicht verschätzte, mussten es etwa zwanzig sein. Nur leider gab es jetzt ein Problem, es gab keinen Weg hinüber. Beinahe direkt vor ihren Füßen fiel die Felswand steil ab und ein tiefer Abgrund öffnete sich. Dort unten in der Schwärze hörte Inuyashas Gefährtin das gurgelnde Geräusch eines schnellen Wasserlaufes, welches sich offenbar seinen Weg durch die Schlucht bahnte. Etwas neugierig beugte sich die junge Frau leicht vor und sah hinunter. Gerade grübelte sie, wie tief der Spalt wohl sein könnte und was die Dunkelheit sonst noch verbarg. Dann spürte sie eine sichere Klauenhand auf ihrer Schulter, die ihr einen gewissen Halt gab. Im gleichen Moment riss Taro sie aus den Gedanken, als er fragte: "Bist du bereit?" Unwillkürlich nickte die Schwarzhaarige. Dann wurde sie gepackt und mit einem großen Satz sprang der Hundedämon über die Distanz auf die andere Seite hinüber. Er hatte die Entfernung richtig eingeschätzt, genug Schwung genommen und landetet nun sanft mit seiner Begleiterin weit genug vom Abgrund entfernt. Erst jetzt wo sie sich näher an den Höhlen befanden, erkannte Kagome den Trugschluss. Es handelte sich nicht um eine steil nach oben gehende Felswand, sondern einen Ort, der vom Plateau fort in viele Abzweigungen mündete. Zwischen den Höhlen gab es versteckte Pfade, kleine Täler und noch mehr Höhlen. Vermutlich entfuhr der jungen Frau ein keuchender Laut, da der silberweißhaarige Dämon mit den goldenen Augen zu ihr trat und erläuterte: "Dieser Ort ist ein großes Labyrinth. Einige dieser Höhlen sind miteinander verbunden und führen tiefer in den Berg hinein, andere sind eher Felsgrotten nur wenige Shaku breit. Wir werden nicht alle durchsuchen müssen, da manche sehr klein sind und nicht einmal ein Kind darin aufrecht stehen kann. Wenn meine Vermutung richtig ist, werden wir in einer der Größeren fündig." Kagome hatte sich ihm zugewandt und fragte nun: "Wart ihr schon einmal hier?" Sie wurde mit einem nachdenklichen Blick bedacht, bevor die Antwort kam: "Vor langer Zeit zusammen mit Yosou und Hisa. Viel hat sich seitdem nicht verändert. Es wird sehr zeitaufwendig sein und deshalb denke ich, wir trennen uns." Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, als Myouga auf seine Schulter sprang und Protest einlegte: "Herr, ich halte das für keine gute Idee. Was wenn überall Fallen lauern." "Deshalb wirst du Kagome begleiten", legte Inu no Taisho sehr zum Missfallen des Blutsaugers fest. Gleich darauf fügte er noch sehr streng hinzu: "Wage es nicht dich aus dem Staub zu machen!" Verlegen schluckte Myouga seinen Einwand hinunter und hörte sich die weiteren Anweisungen an. Ihre Aufgabe war es die Orte aufzusuchen, welche eine magische Energie aufwiesen, egal wie schwach sie war. Es war keine Vermutung von Taro, sondern er sprach aus Erfahrung. Schon einmal hatte er einen Ort betreten, in dem der Schüler Takashi einen Hinweis hinterlassen hatte. Myougas Begleitung erwies sich jetzt als sehr nützlich. Aufgrund seiner Winzigkeit konnte er das Innere der Höhlen betreten und nach versteckten Gefahren suchen, bevor Kagome sie unbeabsichtigt auslöst. Da die junge Frau ein Gespür für die magischen Spuren besaß, konnten sie sich aufteilen. Dadurch bewältigten sie die große Anzahl schneller und konnten sich systematisch von zwei Seiten vor arbeiten. Da es nun bereit dunkel wurde, wollten sie am Morgen mit Sonnenaufgang beginnen. Nachdem der ehemalige Fürst des Westens seine Absichten dargelegt hatte, kümmerte er sich um den letzten Teil seines Planes. Er nahm ein hölzernes längliches Gefäß, welches ihnen auf der Reise als Trinkbecher diente. Dort hinein füllte er Blut von sich. Als er seinen Arm mit seiner Klaue aufritzte, weiteten sich Kagomes Augen und sie wollte schon Einspruch erheben. Doch der Dämon kam ihr zuvor: "Das Blut wirst du brauchen für den Test." "Soviel?", fragte sie und beantwortete die Frage gleich selbst, in dem sie ihren Blick schweifen ließ. "Es sind auch viele Orte, die wir überprüfen müssen." Sobald Taro fertig war, gab er der jungen Frau den runden zylinderförmigen Behälter und sah sie prüfend an. Deutlich schimmerten bestimmte Gefühle bei der Schwarzhaarigen durch. "Keine Sorge! Mein Körper gleicht den Verlust schnell wieder aus ohne mich zuschwächen", zerstreute er der jungen Frau mit seinen nächsten Worten die aufkeimenden Bedenken. Danach riet er: "Du wirst in jeder Höhle etwa drei Tropfen meines Blutes fallen lassen oder noch besser Myouga übernimmt die Aufgabe. Ich Handhabe es genauso, weil ich überzeugt bin, genau dadurch erhalten wir den nächsten Hinweis." Länger hielten sie sich nicht mit Geplänkel auf. Einen letzten Rat hatte der silberweißhaarige Dämon noch: "Sei vorsichtig!" Dann verschwand er hinter einer Biegung und betrat die erste Grotte. Er vergrößerte die Reichweite seiner Empfindungen und konzentrierte sich. Sobald er die vorhandenen Fallen lokalisiert hatte, einen Weg fand sie zu umgehen, ließ er sein Blut auf den Boden tropfen. Bislang vergebens. Trotz seiner Achtsamkeit erfasste er ständig Kagomes Standpunkt. Die Heilerin hatte eine leichte andersartige Aura, welche sie von normalen Menschen unterschied. Den Grund dafür vermutete Taro, weil sie die Trägerin des Juwels der vier Seelen war. Wie vorteilhaft dieser Umstand für ihn sein sollte, zeigte sich bald darauf. Als er Kagomes Schrei hörte, wusste der Dämon genau, wo er sie fand und schaffte es ihr im letzten Moment zu Hilfe zueilen. Zusammen mit dem Flohgeist durchsuchte die junge Frau die Felsenlöcher. Wie der ehemalige Fürst des Westens schon andeutete, waren sie unterschiedlich groß. Die meisten der Fallen entpuppten sich als harmlos. Um so weiter sie sich der Mitte der Fläche näherten, um so komplizierter wurden sie. Nun verließen sie eine der kleineren eher Grotten ähnlichen Vertiefungen und die Gelegenheit nutzte Kagome, um sich anhand der Sonne an der Zeit zu orientieren. Dem Stand nach war es schon fast Mittag. Bevor sie die nächste Höhle betrat, schaute sie sich nach Taro um, konnte ihn jedoch nirgends erblicken. Dann gab Myouga Entwarnung und die junge Frau schlüpfte durch den Spalt direkt vor ihr. Ein Gang führte in mehreren Windungen leicht in die Tiefe. Zum Glück waren sie weitsichtig genug und hatten am Abend etliche Fackeln vorbereitet. Eine davon zündete die Heilerin an, um jetzt besser die Unebenheiten des Bodens erkennen zu können. Der Weg, den Kagome folgte, endete schon nach wenigen Schritten und sie stand in einer größeren fast Kuppelförmigen Halle. Zumindest gewann sie, durch diese Stalagmiten, welche von der Decke fast bis zum Boden reichten, den Eindruck. Beim genaueren Hinsehen konnte sie kunstvolle Reliefs entdecken. Die junge Frau trat näher dorthin und hob etwas ihre Fackel. Es erstaunte sie, dass die Höhle nicht natürlich war, sondern schon Wesen ihre eindeutigen Spuren hinterlassen hatten. Bevor die Schwarzhaarige mehr Details herausfand, huschte etwas Dunkles auf sie zu und traf die junge Frau seitlich am Kopf. Kagome schrie, wobei sie sich noch etwas drehte und ließ das Licht fallen. Das Geräusch von mehreren geflügelten Tieren entfernte sich von ihr. Vermutlich hatte sie nur durch die Fackel ein paar Fledermäuse aufgeschreckt. Sie atmete tief ein, tastete sich etwas vorwärts um ihre Fackel aufzuheben, dabei tropfte ein wenig von Taros Blut auf den Boden. Kaum hatte sie diese wieder entzündet, gab es ein leises schabendes Geräusch und fast im selben Augenblick gab der Boden unter ihren Füßen nach. Doch sie fiel nicht, wie angenommen, sondern schwebte und hatte gleich darauf wieder einen festen Halt. Diesen Moment, der ihr Geborgenheit und Schutz vermittelte, kostete sie vollkommen aus. Worte des Dankes lagen Kagome schon auf der Zunge, doch es war noch nicht vorbei. Im letzten Moment tauchte Taro auf und es gelang ihm, Kagome vor dem Sturz in die Tiefe zu bewahren. Der Dämon wollte sich nach ihrem Befinden erkundigen, als er etwas spürte. Direkt von der gegenüberliegenden Wand schossen etliche Wurfgeschosse heran, etwa in der Größe eines Messers. Der ehemalige Fürst drehte sich mit der Frau so, dass er die neue Gefahr abbekam und sie geschont wurde. Doch diese merkwürdigen Gebilde prallten an einem Bannkreis ab, der beide Youkai und Mensch plötzlich einhüllte. Dann mit einem Mal war alles vorbei und Taro sah die Heilerin an. Sie versicherte ihm: "Ich bin unverletzt. Mir ist nur der Schreck in die Glieder gefahren." Sie bekam keine Antwort darauf, denn der ehemalige Fürst des Westens sah sich in der Höhle um, rätselte, ob noch weitere Überraschungen lauerten. Dann erst widmete er sich dem Ursprung des unerwartet entstandenen Schutzbannes. "Yosou?", es handelte sich dabei fast um eine Frage. "Verzeiht Herr. Wenn dieser senile Narr mich nicht ständig daran gehindert hätte, wäre ich wesentlich früher erschienen", erklang eine Stimme. Gleich darauf tauchte eine kleine durchscheinende menschliche Gestalt auf. Er hüpfte vom Griff des Schwertes fort und setzte sich im Schneidersitz auf einen Felsen nieder. Seinem Ausdruck konnte man Entrüstung entnehmen. Der ehemalige Fürst des Westens runzelte kurz die Stirn und wandte sich an den anderen geist: "Saya hast du deine Aufgabe missverstanden?. Dies ist nicht So'unga. Yosou ist mir treu ergeben und wird niemals versuchen Macht über mich zu erlangen." Verlegen kratzte sich der Geist der Schwertscheide am Kinn. "Na ja", begann er leise. Dann murmelte er fragend: "Wozu braucht ihr mich dann Herr?" "Damit niemand das Schwert stiehlt, so wie Takashi damals So'unga entwendet hat. Du weißt, welchen großen Schaden er beinahe angerichtet hat", erläuterte der Hundedämon jetzt genauer. Saya und Yosou wechselten einen Blick. Der Geist der Schwertscheide seufzte. Dies erleichterte seine Aufgabe um ein Vielfaches. Immerhin war er nicht mehr der Jüngste. Während Taro mit dem Geist des Magiers einige Worte wechselte, grübelte Kagome nach. Ihres Wissen und laut dem silberweißhaarigen Dämon war Yosou ein sehr mächtiger Magier gewesen. Deshalb fragte sie sich gerade ... Kurzerhand sprach sie es laut aus: "Von wegen du bist alt geworden. Gib es zu, du hättest mit Leichtigkeit So'unga erneut in der Schwertscheide festhalten können." Saya warf einen Blick zu seinem Herrn, wurde scheinbar etwas kleiner und kratzte sich erneut: "Na ja. Vielleicht." Er gab es nicht zu, leugnete es auch nicht. Dann wurde seine Stimme fester und er teilte mit: "Mein Herr wollte, dass dieses Schwert vernichtet wird. Seine sturen Söhne hätten es niemals erledigt, wenn sie gewusst hätten, dass ich es wieder versiegeln kann." Jetzt mischte sich Taro ein: "So'unga ist an einem Platz, wo das Schwert niemals mehr Schaden anrichten wird. Kümmern wir uns lieber um Hisas Befreiung." Daraufhin setzte er sein Gespräch mit dem Geist des Magiers fort und erklärte, weshalb sie hierher an den Ort gekommen waren. Kapitel 13 - Takashis Rache Kagome und Taro entdecken eine Höhle in dem der Hinweis möglicherweise verborgen ist. Doch bevor er dorthin gelangt, erwartet den Hundedämon ein kaum überwindbares Hindernis Kapitel 14: Takashis Rache -------------------------- Kapitel 13 - Takashis Rache ... stelle dich der Gegenwart ... Im Laufe des Gespräches stellte sich heraus, das Yosou als Geist nicht mehr über seine gesamten Erinnerungen verfügte. Einiges fiel im spontan ein ohne Zusammenhang. Er versuchte dennoch sein bestes und ließ sich das Siegel genau beschreiben. Tief in seinem Inneren erwachte eine Ahnung. Vielleicht konnte er zur Lösung beitragen, obwohl ihn nicht mehr als Gedankenblitze ereilten. Er wünschte sich mehr Wissen zurück, um sein früheres Leben als Magier nachvollziehen zu können. Es gab da ein Geheimnis, das nur er glaubte, zu kennen und es hatte mit dem Artefakt zu tun. Jetzt verspürte er den Drang, sich zu rechtfertigen. Deshalb teilte er es den Anderen mit, sprach aber nur seinen ehemaligen Fürsten direkt an: "Vergebt mir Herr! In meinen Gedanken herrscht eine große Leere. Die 1000 Jahre Schlaf haben viel Wissen in den Hintergrund gedrängt. Dennoch bin ich optimistisch, dass ich eine Lösung finde." Da dies ein bekannter Nebeneffekt war, hatte Taro sich auch nicht auf seine Hilfe verlassen. Immerhin bannte der Magier seine Macht und nicht seine Erinnerungen in dem Juwel. Trotz allem gab es einen Punkt, den der alte Lehrer aufklären konnte. Nämlich was es mit dem Ort auf sich hatte, wo sie sich gerade befanden. So erzählte er nach Aufforderung: "Das ist praktisch ein Prüfungsort für Magierschüler. Deshalb gibt es diese ganzen Fallen, wobei die meisten recht harmlos sind und keineswegs das Leben eines Wesen bedrohen. Takashi wurde vom Rat der Magier zum Hüter ernannt, und sobald er seine letzte Prüfung absolviert hatte, sollte er hier seiner Aufgabe nachgehen, neue Schüler zu unterweisen und zu prüfen." Das erklärte, weshalb der Hundedämon die Suchenden mithilfe seines ersten Hinweises hierhergeschickt hatte. Er war für den Ort verantwortlich, kannte sich hier aus und konnte ihn für seine Zwecke nutzen. Zusammengesunken saß in der Zwischenzeit der kleine Floh auf einem der Felsen und grübelte nach. Obwohl Taro kein Wort geäußert hatte, fühlte er sich schuldig. Immerhin war es seine Aufgabe nach versteckten Fallen zu suchen. Nach einer ganzen Weile rief er leise: "Herr?" Sobald er die Aufmerksamkeit des Hundedämons gewonnen hatte, kam er ohne Umschweife auf sein Anliegen zusprechen: "Herr, ich schwöre euch, da war keine Falle. Ich habe den Ort gründlich untersucht." "Das glaube ich dir Myouga", sagte Taro. Zwar war der kleine Blutsauger feige aber sein Wissen und seine Zuverlässigkeit wusste er immer zu schätzen. Ihn traf keine Schuld, das stimmte. Er selbst übersah etwas. Er äußerte das sogar laut und bat um einen Moment Zeit, damit er nachdenken konnte. Aufgrund dieser Worte ging der ältere Fürst einige Schritte vorwärts, um sich in Ruhe den ganzen Vorfall noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Dabei trat er näher zu Kagome hin. Die junge schwarzhaarige Frau hatte sich auf den Boden gesetzt und hörte ruhig zu. Als nun Taros Blick auf sie fiel, erwiderte sie ihn. "Bist du verletzt?", fragte der Hundedämon. In der Höhle hatte sie das Gegenteil behauptet, doch was er nun sah, ließ ihn an den Worten zweifeln. Er kniete sich nieder, packte ihren Arm und betrachtete den weißen blutgetränkten Ärmel des Oberteils. Dann schob er den Stoff etwas beiseite, um die Haut nach Wunden abzusuchen. Verlegen entzog sich die Miko Inuyashas Vater. So gern sie die Berührung genoss, dies war der falsche Augenblick. Schnell wollte sie Inu no Taisho beruhigen. Dieser stellte das Offensichtliche selbst fest: "Du hast dir mein Blut über den Arm geschüttet." Er erhob sich daraufhin wieder. Kagome tat es ihm nach und erklärte: "Als mich die Fledermaus streifte, ließ ich die Fackel fallen. Beim wieder aufheben, habe ich das Gefäß schief gehalten, dabei ist das Blut auf den Ärmel gekommen und zu Boden getropft." Mit keiner Gefühlsregung verriet der Daiyoukai, was ihm im nächsten Moment einfiel. Stattdessen sprang er mit einem Satz zu einer am Boden liegenden Fackel, hob sie auf und entzündete sie im nächsten Moment. Dann eilte er blitzschnell in das Innere der Höhle. Da Myouga geistesgegenwärtig auf seine Schulter sprang, begleitete der Blutsauger den Fürsten. Dann stand Taro vor dem Abgrund und schaute in die Tiefe. Mithilfe seiner guten Augen, unterstützt durch das Licht der Flamme, sah er unten, etliche Shaku entfernt, unzählige Spitzen. Jeder, der dort hinuntergestürzt wäre und sich nicht das Genick gebrochen hätte, wäre spätestens durch die scharfen speerähnlichen Lanzen zu Tode gekommen. Myouga verließ die Schulter des Dämons und hüpfte nach vorn, auf die Hand, die die Fackel hielt. Dann betrachtete er Inu no Taisho lange. "Herr, ich kenne euren Blick. Ihr sorgt euch", gab er seine Feststellung dann kund. Ohne Antwort zugeben, wandte sich der Angesprochene um, ging hinaus ins Freie. Hier hatte er eine Frage direkt an den Geist des Magiers: "Die Höhlen, wie wurden sie angelegt?" "Ohje, ihr könnt Fragen stellen Herr", begann Yosou verlegen. "Dies geschah vor vielen Jahrhunderten, noch vor meiner Geburt. Einige sind natürlich, andere wurden mit Magie erschaffen. Wie bereits erwähnt, sollte das ein geheimer Ort für Prüflinge werden. Es wundert mich, weil nach Takashis Ableben niemand anderes ernannt wurde. Eigentlich müsste es hier einen Hüter geben." "Wenn dieser gestorben ist, ohne dass die anderen davon erfuhren?", vermutete Kagome jetzt. "Oder der Ort wurde einfach vergessen. So etwas ist doch nicht zum ersten mal Geschehen", warf Saya, der Geist der Schwertscheide ein. Die Miko warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu, sodass er sich hinter Taro versteckte. Da der Magier weiter sprach, schwiegen die anderen dazu. "Alles ist möglich", stimmte Yosou zu. Dann erklärte er weiter: "Hier, wo wir gerade stehen, sind die leichteren Prüfungsbereiche untergebracht, um so näher wir zur Mitte hingehen, um so schwieriger sollten die Aufgaben eigentlich werden." "Dennoch sind alle Fallen magischer Natur oder?", hatte Taro die nächste Frage. "Ja", antwortete der Geist des ehemaligen Magiers schlicht. Er sah den älteren Lord an und fragte: "Worauf wollt ihr hinaus Herr?" Es war jedoch die schwarzhaarige Frau, die antwortete: "Hundeblut. Die Falle wurde speziell für denjenigen angelegt, der das Siegel sucht." "Und sie wird nicht die Letzte sein", gab Taro zu bedenken. Er sah sich die steilen Wände an. Der Pfad, der in der Mitte weiter in die Felsen hineinführte, zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er ging näher dorthin und streckte seine Sinne aus. Er folgte seiner Ahnung und spürte plötzlich etwas, das nicht hierher zu passen schien. Doch auch Kagome nahm etwas wahr, das sich von der magischen Energie unterschied. Laut äußerte sie: "Da vorn ist etwas Dämonisches. Es muss gewaltig sein." "Es ist sicherlich eine weitere Falle", gab der silberweißhaarige Hundedämon seine Vermutung kund. Er zögerte, setzte dann einen Schritt vorwärts, nur um erneut stehen zu bleiben. "Hundeblut", murmelte der Dämon. Takashis Handlungen ergaben einen Sinn. Offenbar sah der Magierschüler voraus, dass es Taro sein würde, der sich auf den Weg begab die andere Hälfte des Siegels aufzuspüren. Hundeblut, nicht weil der Schüler selbst ein Hundedämon war, sondern weil er, diese Falle vorbereite. Er drehte sich zu den anderen um und sah sie lange an. Kagome, die Gefährtin seines Sohnes, Myouga, den kleinen Floh, der ihm immer ein treuer Begleiter gewesen war. Danach blickte er zu seiner Schulter, wo die Hüter seines neuen Schwertes saßen. Er durfte ihnen die Wahrheit nicht vorenthalten und konnte auch nicht die Gefährlichkeit des Unternehmens verschweigen. Kagome zurückzulassen war ihm beinahe unmöglich, da er durch Hisas Fluch an sie gebunden war. Dennoch gab es nur einen Weg, er musste sich der nächsten Hürde stellen. So weihte er seine Begleiter ein: "In dieser Höhle ist vermutlich der nächste Hinweis. Doch es gibt noch etwas, eine wilde Bestie. Diese Viecher sind nicht intelligent, sondern gehorchen nur ihren Instinkten. Sie wurden gezüchtet und speziell auf Hundedämonen abgerichtet. Sobald sie den Geruch von Hundeblut wahrnehmen, egal wie schwach er ist, verfallen sie in Raserei. Nichts kann sie dann aufhalten." Es war nur ein huschende Bewegung, die Taro aus seinen Augenwinkeln heraus entdeckte. Doch er reagierte blitzschnell und griff zu. Dann hielt er sich den zappelnden Blutsauger dicht vor das Gesicht und sah ihn eindringlich an: "Jetzt ist nicht die Zeit das Weite zu suchen. Ich werde die Hilfe aller brauchen. Der Bestie ist nicht beizukommen, es sei denn, wir überlisten sie." "Ein Winzling wie ich ist da sicherlich keine große Hilfe. Am besten ich mache mich auf den Weg und hole Verstärkung", schlug der Floh vor. Doch seine Bitte wurde abgelehnt: "Myouga du wirst bleiben!, befahl Taro ihm. Yosou dachte angestrengt nach, es fiel ihm aber nichts ein. Deshalb erklärte er dem Lord: "An so ein Untier erinnere ich mich nicht." Was es damit auf sich hatte, erfuhren sie sofort: "Die Ereignisse liegen beinahe 3000 Jahre zurück. Damals war ich selbst noch ein junger Welpe, als ich so einem Wesen begegnete. Es griff meinen Großvater an, tötete ihn und verletzte mich schwer. An den eigentlichen Kämpfen nahm ich nicht teil, sondern ich kenne nur den Bericht meines Vaters. Er war an ihrer Vernichtung beteiligt. Viele Dämonen starben in dem Kampf. Den Letzten und stärksten konnten sie nicht besiegen, sondern ihn nur so sehr schwächen um ihn in einer Höhle versiegeln. Ich vermutete, es ist dieser Ort. Indem wir mein Blut hier verteilten, haben wir ihn bereits geweckt. Wenn tatsächlich der nächsten Hinweis dort drin ist, werden wir den Kampf aufnehmen müssen." "Sobald ihr die Höhle betretet, werdet ihr sterben", warnte der Floh seinen Herrn. In der Zwischenzeit überlegte Kagome fieberhaft. Sie betrachtete ihren Bogen und hatte plötzlich eine Idee. Dies teilte sie mit: "Wir könnten eine Pfeilspitze in dem Blut tränken und ich schieße ihn in den Eingang hinein. Wenn es funktioniert, locken wir den Dämon hoffentlich heraus." Taro warf ihr einen Blick zu und erlaubte dann: "Tu es! Es ist ein Versuch wert." Danach wandte er sich direkt an Sayas Geist: "Schütze Kagome mit deinem Bannkreis, während ich die Bestie besiege!" Deutlich sah der Hundefürst der menschlichen Frau an, dass sie einen Einwand hatte. Sie wollte Taro nicht allein gegen das Monster kämpfen lassen. Sie hatte große angst um ihn. Vor allem, wie konnte sie seinen Söhnen später gegenübertreten und ihnen vom Tod ihres Vaters berichten, den sie gerade erst wiedergewonnen hatten. Nachdenklich sah der Daiyoukai sie an und zögerte einen Moment. Dann trat er zu der Schwarzhaarigen, hob ihr Kinn etwas an, um ihr genau in die Augen schauen zu können. "Mir wird nichts passieren", meinte er zuversichtlich, um der Miko ihre Sorgen zu nehmen. Danach tat er etwas Überraschendes. Er beugte sich etwas vor und küsste Kagome sanft auf die Stirn. "Seid vorsichtig!", murmelte sie leise, nur für Taro hörbar. "Das werden ich", versprach er ebenso leise, streichelte der jungen Frau über die Wange und drehte sich dann um. Gleichzeitig zog er sein neues Schwert, überreichte die Schwertscheide der Schwarzhaarigen ohne sie anzusehen. Laut bat er dann: "Ich bin soweit, du kannst schießen." Die Miko tat es, zielte sorgfältig und ließ dann den Pfeil von der Sehne schnellen. Da sie ziemlich treffsicher war, verschluckte die Dunkelheit hinter dem Eingang den Pfeil alsbald. Gleichzeitig zerstörte es den Bann um die Höhle. Nur wenige Augenblicke später erschallte ein schmerzerfülltes, zorniges Brüllen aus dem Inneren. Die fühlbare dämonische Energie stieg weiter an und erneut schrie die Bestie, diesmal in einem tiefen dunklen Ton, der die ganze Umgebung vibrieren ließ. Kagome überkam ein unbehagliches Gefühl, Schauer liefen ihr über den Rücken und sie kauerte sich nieder, um ihre Ohren zu zuhalten. Wie es ihm befohlen wurde, errichtete Saya einen Bannkreis, indem sich auch Myouga sicher wähnte. Währenddessen ging Taro näher zu dem Ungetüm hin, wandte sich gleichzeitig ein wenig zur Seite, da sich hier eine breitere Fläche befand. Sollte sein Schwert nutzlos sein, konnte er sich in seine wahre Gestalt verwandeln. Dann stampfte die Bestie aus der Höhle heraus, sah sich um, schnüffelte gleichzeitig. Es hatte Blut eines Hundedämons in der Nase, was ihn noch anstachelte. Das Wesen besaß zwei Köpfe, war ein Zwischending von Hund und Drache. Sein Körper war schlank und kurz. Zum Erstaunen aller war das Wesen sogar kleiner als Kirara in ihrer dämonischen Gestalt. Das sollte gefährlich sein? Sobald Taro zum ersten Mal eine dämonische Attacke, in Form eines dunkelblauen Energiedrachen auf dieses Etwas geworfen hatte, änderte sich die Luft um sie herum. Das Untier brüllte für alle unangenehm und dann fing die Sicht an, zu zitterten, als ob die Luft flimmerte. So etwas kannte Kagome nur von sehr heißen Tagen, an denen die Sonne stark vom Himmel herab brannte. Die Attacke des Hundedämons verschwand, bevor sie die Bestie erreichte, der energieförmige Drache wurde förmlich aufgesaugt. Wie es schien, wurde das Ungeheuer dadurch noch stärker. Denn plötzlich wuchs seine Größe mächtig an. Bald überragte sie den Daiyoukai, der sich keine Pause gönnte, sondern sich ebenfalls verwandelte. Sobald beide Wesen ihre wahren Gestalten angenommen hatten, erkannte Kagome, das Untier war noch eine Spur großer als der Lord. Mit jedem Schritt, den es tat, zerbrachen die Felsen unter seinen dicken Tatzen. Es zertrat nicht nur Felsen und füllte Hohlräume, sondern der ganze Boden wurde erschüttert. Mehrmals schwankte er so stark, das Kagome fast ihr Gleichgewicht verlor. Da die beiden Wesen so groß waren, alles überragten, konnte sie dem Kampf von ihrer Position aus mühelos folgen. Schon fletschte das Untier die Zähne und stürzte sich auf den Hund. Immer wieder griffen sie sich gegenseitig an, wichen aus, nur um sich erneut aufeinander zu stürzen. Ein paar Mal wurde Taro in die Seite oder seine rechte Flanke gebissen, doch er teilte ebenso aus. Hilflos musste die Miko dem blutigen Kampf zusehen. Je mehr Hundeblut floss, um so wilder wurde die Bestie und somit erwiesen sich Taros Warnungen als wahr. Doch dann änderte der ehemalige Fürst seine Strategie. Anstatt anzugreifen, lockte er das Ungeheuer fort, tiefer zwischen die Felsen. Denn er hatte deutlich gemerkt, wie das Wesen mehrmals einen seiner Köpfe in die Richtung drehte, wo sich Kagome befand. Vermutlich drang aus dieser Richtung der Geruch des eingetrockneten Blutes. Am Anfang ging der Plan des Daiyoukai auf, dann folgte es seinem Gegner nicht mehr, sondern blieb stehen und witterte. Myouga sprach das offensichtlich ängstlich aus: "Es hält uns für leichtere Beute." Die Miko reagierte nicht, da sie dieses mörderische Ungetüm betrachtete. Als es zum ersten Mal aus der Höhle kam, steckte ihr Pfeil noch in der Seite des Wesens. Vielleicht war es gegen dämonische Energie immun, aber spirituelle Kräfte schienen es zu schwächen. Sie konnte nur hoffen, dass ihr Plan aufging. Deshalb bat sie den Floh: "Hole dir frisches Blut von Taro und verwirre die Bestie, lenke sie ab!" Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, verließ sie selbst den Bannkreis und ging fort. Sayas Einspruch verhallte ungehört. Sobald der Hundefürst mitbekam, dass er nicht länger von Interesse war, blieb er stehen und verwandelte sich in seine menschliche Gestalt zurück. Das Ungeheuer beobachtete er genau, bekam trotzdem Myougas Auftauchen mit. Der kleine Blutsauger sprang danach zu dem Ungetüm, umkreiste es mehrmals, indem er von Felsen zu Felsen sprang, und lockte es dann in eine neue Richtung, welche optimal für Kagome war, damit sie ihren Pfeil abschießen konnte. Der Plan ging auf und Taro nutzte die Ablenkung ebenfalls, um sein Schwert zu erreichen. Vielleicht konnte die Magie des Schwertes nichts ausrichten, dennoch besaß es eine scharfe Klinge, mit der er anzugreifen gedachte. Sehr zu ihrer Freude beobachtete die Schwarzhaarige, wie ihr Pfeil wirkte. Vor Schmerz brüllend blieb das Wesen stehen, sah an sich herab, dorthin wo die läuternde Spitze im Fleisch steckte. Als die Bestie den Pfeil entfernen wollte, fingen seine Finger an, leicht zuqualmen. Dann spürte es einen schmerzhaften Schnitt an seiner Seite, wirbelte herum und holte aus. Der Schlag traf den Dämon mit voller Wucht, er wurde fortgeschleudert und blieb reglos liegen. Indessen nutzte die Miko den Moment und ließ ihren nächsten Pfeil genau in die Schwertwunde gleiten. Danach rannte sie zu Taro hin mit den schlimmsten Befürchtungen. Der Lord war aber nur einen Moment benommen und schüttelte sich nun ein wenig. Da erreichte ihn die junge Frau schon und schlug ihm etwas vor. Bei unzähligen Kämpfen hatte sie mit Inuyashas Windnarben ihre Pfeilattacken erfolgreich kombiniert. Dies wollte sie jetzt ebenso versuchen. Weil der Hundedämon der Gefährtin seines Sohnes vertraute, war er einverstanden und wollte es riskieren. Er erhob sich, packte sein Schwert mit beiden Händen und konzentrierte sich. Mit Yosous Hilfe, anhand der Magie in dem Kristall konnte er die Macht noch verstärken. Sobald er den Drachen entfesselte, er auf das Monstrum zuraste, ließ Kagome ihren Pfeil von der Sehne schnellen. Die Energien verbanden sich und trafen das Ungeheuer wie einen Rammbock, warfen es zurück. Die ungeheure Kraft ließen die Felsen dahinter zersplittern. Jeden Augenblick rechneten alle damit, dass der Angriff wenig Erfolg versprechend abgelaufen war. Doch das Wesen verhaarte regungslos halb auf dem Rücken liegend. Erst ein schabendes Geräusch unterbrach die plötzlich eintretende Stille erneut. Als sich eine dicke, mit eisenbesetzte Speerspitze durch den Rücken des Ungetüms bohrte und vorn wieder heraustrat, blickten sich alle erstaunt an. Dann löste sich das monströse Wesen in seine Bestandteile auf und zerfiel zu Staub. "Das können unmöglich wir gewesen sein", kommentierte Kagome den Vorfall, nachdem sie sich von ihrer Überraschung erholt hat. "Das war Reiki, heilige Energie." "Eine sehr Mächtige noch dazu", stimmte ihr Taro zu. "Allerdings haftet sie nur an der Spitze, der Schaft ist ungefährlich für Dämonen." Sie gingen alle näher. Zwar war das blutrünstige Wesen verschwunden aber die Spitze der Lanze ragte noch immer aus dem Felsen. Hier hatte es eine Höhle gegeben, die durch die Wucht des Aufpralles zerstört wurde. Offenbar befand sich im Inneren eine Falle, bestehend aus dem mit läuternden Kräften versehenden Speer. Dadurch, dass die Wand verschwunden war, drang er ins Freie und direkt durch den Körper des Untiers. Es war der Magier, der nun sehr nah an der Waffe stand, sie eingehend betrachtete, dann laut äußerte: "Wenn mich meine Erinnerungen nicht im Stich lassen, es von diesem Exemplar kein Zweites gibt, dann ist die Anwesenheit der Speerspitze überraschend. Das Holz ist zwar verwittert aber wurde sicherlich erst nachträglich hinzugefügt. Doch wie kann Takashi in den Besitz des Artefakts gekommen sein. Dies ist völlig unmöglich. Der Magieschlund ...", hier unterbrach er sich und schaute seinen Lord verlegen an. "Magieschlund? Weshalb fällt mir der Begriff jetzt ein?", seufzte er und zuckte mit seiner rechten Schulter. Seine durchsichtige Gestalt huschte nervös umher. Nach einer Weile anstrengenden Nachdenken gab er auf: "Zwecklos Herr. Eines ist sicher. Der Einzige, der den Ort kennt, bin ich und Takashi hätte ich es niemals verraten. Dort sind Dinge, die nur in vertrauensvolle Hände gelangen dürfen." Taros Verletzungen waren nicht sehr tief, einige Bisse, ein paar Schnitte oder Kratzer. Umgehend heilte er sich selbst mit seiner Willensstärke. In diesem Kampf hatte er weniger Energie gebraucht als damals gegen Ryukotsusei. Sodass er über genug Reserven verfügte. Schon während der kurzen Atempausen zwischen seinen Angriffen hatte er seine Selbstheilung benutzt, weil so wenig wie möglich Blutgeruch in der Luft hängen sollte. Sobald sich nun die letzte Wunde geschlossen hatte, wandte er sich dem Geist des Magiers zu. "Dein Schüler war sehr vorausschauend und hat etliche Fallen vorbereitet. Diese Lanze war sicherlich ebenso für mich gedacht. Es ist eine Ironie, dass sie uns nun gerettet hat. Lasst uns nachschauen, ob der Kampf umsonst war oder wir etwas finden, das Hisa hilft", kaum hatte der ältere Hundedämon diese Wort gesprochen ging er zu der großen Höhle, genau in der Mitte des Platzes. Er betrat sie und ließ etwas von seinem Blut dort auf den Boden tropfen. Er brauchte nicht lange zuwarten, bis er einen zylinderförmigen Gegenstand fand. Sobald er den Inhalt aus dem Gefäß entnommen hatte, die Schleife, welche die beiden Stäbe zusammenhielt, öffnete, konnte er sie entrollen und dann las er den niedergeschriebenen Text. Danach ging er hinaus ins Freie, setzte sich auf einen der niedrigen Felsbrocken und starrte auf einen Punkt, der weit in der Ferne lag. Es verging viel Zeit, ohne das er eine Erklärung abgab oder sich rührte. Erst als Kagome zaghaft seine Hand berührte regte sich der Dämon wieder. Er sah die junge Frau an, zog sie plötzlich in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihren nach Kräutern duftenden Haaren. "Es sieht so aus, als ob ich mein Versprechen nicht halten kann", gestand der ehemalige Fürst. Er reichte der Miko die Schriftrolle und bat: "Lies selbst!" Eigentlich sollte sich Kagome aus der Umarmung lösen, doch sie drehte sich nur etwas, um ihre Hände freizuhaben. Das nutzte Taro aus und zog sie auf seinen Schoß, damit sie mit der einen Schulter seitlich an ihm lehnte. Dann sah er zu, wie die menschliche Frau seiner Aufforderung nachkam. Takashis Nachricht tropfte nur so von Genugtuung und Triumph. Wenn ihr diese Schriftrolle in den Händen haltet, werdet ihr meine Fallen überlebt haben. Wieder erwarten habt ihr auch das Ungeheuer besiegt. Ich stelle es mir bereits vor, wie ihr euch jetzt als Sieger fühlt und glaubt, gewonnen zuhaben. Deshalb seid nicht zu sehr enttäuscht. Es gibt einen Hinweis für euch, diesmal ist es mein Letzter. Die Reise endet hier, weil das Siegel an einem Ort versteckt ist, den nur ich kenne. Ihr seid ein Narr Lord Taro, wenn ihr glaubt, ich hinterlasse eine Nachricht, wie ihr Hisa befreien könnt. Sie gehört nur mir und niemand anders wird sie bekommen. Schon gar nicht euer halbmenschlicher Bastard Sohn. Takashi, Hisas einziger Gefährte Kagome ließ die Rolle danach sinken. Ihre Hände zitterten dabei leicht. Sollte wirklich alles umsonst gewesen sein, die Hoffnung endgültig versiegt? Es musste doch noch einen Ausweg geben. Um so länger sie darüber nachdachte, es fiel ihr nicht ein. Es gab noch einen weiteren Punkt in dem Schreiben. Betraf die Aussage des Magierschülers etwa Inuyasha, würde sie ihn tatsächlich an die blonde Dämonin verlieren? Wenn sie daran dachte, wie der Hanyou Hisa immer angesehen hatte. In ihr keimte der Verdacht das sich, da etwas anbahnte. Im nächsten Moment wurde sie sich ihrer eigenen Situation bewusst. Sie wurde von Taro im Arm gehalten und spürte seinen Blick auf sich. Deshalb drehte die Miko ihren Kopf und kam dabei dem Gesicht des Hundedämons sehr nahe. In ihrem Bauch fing es an zu kribbeln, die Spannung stieg und sie musste sich nur ein ganz klein wenig nach vorn beugen, um ... Sie schaffte es nicht ihren Gedanken bis zum Ende zubringen. Kagome spürte weiche Lippen auf den Ihren. Der Kuss begann ganz zaghaft und sanft, beinahe schüchtern. Diese Zurückhaltung hätte die Schwarzhaarige niemals von dem Lord erwartet. Er unterbrach den Kuss beinahe sofort wieder, rückte etwas von der jungen Frau ab. Der Dämon wusste selbst nicht, weshalb er plötzlich das Bedürfnis spürte, die Gefährtin seines Sohnes zu küssen. Es war falsch, aber er bedauerte es nicht. Dennoch würde dies nicht noch einmal vorkommen. Als ihm schon eine Entschuldigung auf der Zunge lag, erhob sich Kagome und ging einige Schritte fort. Sie machte einen zerstreuten Eindruck. Fahrig strich sie sich ihre Haare aus der Stirn und sah danach zu ihm zurück. Die junge Frau sprach gleich darauf aber es hatte nichts mit dem intimen Vorfall zutun. "Lord Taro, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Wir haben immer noch mehr als einen Monat Zeit. Meiner Meinung nach genug um eine Lösung zu finden", hier unterbrach sie sich kurz, sah zu den kleinen Geistern, welche verlegen den Himmel betrachteten und ihre Richtung bewusst mieden. Dann stellte die Miko mehrere Fragen: "Was ist mit dem Siegel? Können wir anhand seiner Herkunft bestimmen, wie wir es außer Kraft setzen? Wenn Yosou es sieht, erinnert er sich? Oder der von ihm erwähnte Magieschlund. Ich frage mich, ob es dort sein könnte." Der erwähnte Geist zuckte nur mit der Schulter. Doch Taro antwortete: "Der Begriff ist mir nicht geläufig. Doch meines Wissens nach besaß Yosou in der Nähe des westlichen Schlosses einen geheimen Zufluchtsort. Er erwähnte einmal beiläufig, dort würden viele magische Artefakte aufbewahrt." Deutlich sahen die Anwesenden, wie die Augen des Drachenmagiers größer wurden. Als Herrscher der Ländereien musste Taro viele Dinge wissen, was auf seinem Land vor sich ging. Der Hundedämon hatte schon früher viele Geheimnisse aufgedeckt. Weshalb Yosou sich jetzt gegen die Stirn klopfte und dann seine Erkenntnisse laut ausrief: "Sicherlich ist mir Takashi nachgeschlichen und hat so den Standort herausgefunden. Für wenige Momente konnte er sich unsichtbar machen. Wenn er den Standort kennt, dann konnte er die Spitze des Speeres entwenden und hier verstecken", erklärte ein wenig die Dinge, wenn es auch nur neue Vermutungen waren. Daraufhin erhob sich nun auch der silberweißhaarige Youkai mit den blauen Zeichnungen im Gesicht. Er bestimmte: "Dann wird unser nächstes Ziel die Residenz meines Sohnes sein. Zuerst jedoch sollten wir nachsehen, ob von unserer Ausrüstung noch etwas übrig ist. Einiges wird sicherlich nicht mehr zu gebrauchen sein." Mit einem neuen Ziel suchten sie die vorhin durch den Kampf zerstreuten Sachen zusammen. Viel war nicht mehr übrig. Fast Kagomes ganze Kleidung, ihre Heilmittel und einen Teil der Nahrung war von Trümmern begraben worden. Einige der Trinkgefäße durch Felsbrocken zerbrochen. Dennoch konnte sie einen Kimono noch benutzen und zog sich sofort um. Ihre Mikokleidung würde sie an einem der Bäche in der Nähe waschen, wo sie auch frisches Wasser in das Einzige ihr gebliebene Gefäß füllen konnte. Taro versprach ihr Wild zujagen, sobald sie den Berg verlassen hatten. Der Dämon nahm die junge Frau auf den Arm und bald eilten sie davon. Unten in der Ebene rasteten sie nur kurz und bis zum Einbruch der Nacht hatten sie schon ein ganzes Stück des Weges zurückgelegt. Kagome schlief bald in Taros Armen ein und merkte deshalb nicht, wie sie nachts sanft ins Gras gebettet wurde. Das gemeinsam Erlebte hatte sie noch näher zusammengebracht, vielleicht spürten sie beide den Ansatz einer aufkeimenden Liebe. Die junge Frau wusste nicht, was sich daraus entwickeln konnte und sie ahnte nicht, das Taro sich fest vornahm, es nie wieder, soweit kommen zulassen. ..tbc ... Kapitel 14 - Magisches Erbe Auf dem Weg in den Süden, zum westlichen Schloss, gerät Kagome in Gefahr. Zwischenzeitlich rückt die Lösung durch Yosous Familie näher ans Ziel. Kapitel 15: Magisches Erbe -------------------------- In letzter Zeit brechen viele verunsicherte Autoren ihre Geschichten ab. Deshalb möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, das es bei mir nicht geschieht. Ich werde jede FF weiterschreiben und sie beenden. Persönlich finde ich es nämlich schade. Da steckt man Zeit und Mühe rein, um dann aufzugeben? Deshalb präsentiere ich euch ein weiteres Kapitel, welches hoffentlich Anklang findet. Ein wenig habe ich umgeplant, es hat aber nur Auswirkungen auf den Zeitfaktor. Ich hoffe das es nur eine Leserin gab, die einfach nicht mitbekommen hatte, das die FF hier eine Kagome & Papa Taisho FF wird. Meine ständigen Hinweise hat sie auch nicht mitbekommen? Das Paar ist doch deutlich in der KB ausgezeichnet oder? Viel Spaß beim Lesen! Yasuo -   Ruhiges Miki - Stamm Kapitel 14 - Magisches Erbe ... und schaue in die Zukunft! Nachdem Taro, die junge Frau ins Gras gelegt hatte, sammelte er ein wenig Holz und entzündete ein Feuer. Danach setzte er sich unweit von Kagome nieder, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen. Erneut dachte er nach. Abwechselnd kreisten seine Gedanken um Hisa und Takahashi, dann waren es Izayoi und sein jüngster Sohn. Jetzt wo sie sich auf dem Weg ins westliche Reich befanden, musste er auch an andere Wesen denken. Ami, seine erste Gefährtin und die Mutter von Sesshomaru. Wie sie wohl seine Rückkehr aufnahm und ob sie erfreut über seine Maßnahmen war. Hatte sie sich verändert, ließ sie hin und wieder Gefühle zu oder mimte sie immer noch die sorglose, unnahbare Dämonin wie einst. Bald würde er auf vieles eine Antwort bekommen. Myouga beobachtete heimlich seinen Herrn und nach einer Weile getraute er sich, ihn anzusprechen: "Oyakata-Sama", sobald er Taros Aufmerksamkeit besaß, fuhr er fort: "Mich beschäftigt eine Frage." Es falsch verstehend unterbrach dieser den kleinen Blutsauger: "Weshalb ich Kagome geküsst habe? Ein Lord muss sich nicht vor einem kleinen Berater rechtfertigen." Diese strengen Worte unterstrich der Dämon mit einem warnenden Blick. Der Floh schien etwas zu schrumpfen, war jedoch tapfer genug, um erneut anzufangen, weil er unbedingt etwas wissen wollte: "Herr, ich ..." "Ich habe deine Dienste immer sehr geschätzt. Nur aus diesem Grund bekommst du deine Antwort. Der Kuss passierte einfach und er hat keine Bedeutung. Dennoch fühle ich mich nicht schlecht dabei. Kagome ist ...", erläuterte Taro, hörte aber abrupt auf, da er nicht wusste, wie er seine Bewunderung für die junge Frau beschreiben sollte. "... etwas Besonderes", half ihm Myouga aus der Klemme. Dieser Kuss schien seinen Herrn sehr zu beschäftigen und deshalb verschob der Floh sein eigentliches Anliegen auf später. "Einmalig, mutig und nach menschlichen Maßstäben innerlich stark", wurde der Youkai dann genauer. "In ihrer Nähe fühlt man sich wohl und sie versprüht Zuversicht, steckt einem mit Hoffnung an. Sie akzeptiert jeden sofort, wie er ist." "... und sie liebt euren Sohn", flüsterte der kleine Floh kaum hörbar. Obwohl er es vernommen hatte, erfolgte von seinem Herrn nicht sofort eine Erwiderung. Stattdessen betrachtete Taro die Schlafende. Er fasste dann einen Entschluss, gab ihn gleichzeitig mit seiner Vermutung bekannt: "Offensichtlich ist sie nicht glücklich. Das werde ich meinem Sohn sagen. Was immer zwischen den beiden steht, sollte aus der Welt geschafft werden. Entweder nimmt er sie endlich zu seiner Gemahlin oder er findet in mir einen ernst zu nehmenden Mitbewerber um ihre Gunst." "Woher nehmt ihr die Gewissheit, Herr", ließ Myouga nicht locker. Er war so lange für Inuyasha verantwortlich, wusste, was dieser durchgemacht hatte. Wenn jetzt sein Vater ihm auch noch die Gefährtin nahm. Nicht auszudenken, was dann passierte. Der ehemalige Fürst der westlichen Länder begründetet seine vorhergehenden Worte und teilte seine Beobachtungen mit: "Wenn sie aus der Vergangenheit berichtete, zeigte sich auf ihrem Gesicht ein verträumtes Lächeln. Doch sobald es um die Gegenwart geht, ändert sich ihr Ausdruck. Kagome wirkt plötzlich traurig, unsicher." Myouga seufzte und bestätigte: "Obwohl ihr sie erst kurz kennt, ist es euch aufgefallen? Leider stimmt es. Die erste Zeit nach ihrer Rückkehr war alles anders. Damals war Kagome noch nicht so ernst, wie heute, sondern lächelte fast den ganzen Tag. Ihre Veränderung hat nichts mit dem Fluch zutun, da mir die Anzeichen bereits früher auffielen. Sie ist nicht die Einzige. Inuyasha erlebt vermutlich dieselbe Phase des Zweifels." "Dann ist die Sache ernster als angenommen. Sie versuchen es beide zu vertuschen, verbergen es sogar voreinander?", fragte der silberweißhaarige Youkai. "Ich fürchte, so ist es", stimmte der Blutsauger zu. Aufgrund dieser Aussage seines kleinen Beraters schwieg Taro einen Augenblick. Unwillkürlich musste er an seine eigene Vergangenheit denken. Wie oft hatte er mit seiner Gemahlin Ami sprechen wollen, ihr seine Empfinden versucht zu offenbaren. Immer wieder kam etwas dazwischen. Ihre gemeinsame Zeit wurde immer rarer und so flüchtete sich Sesshomarus Mutter in die Einsamkeit, zog sich mehr und mehr von ihm zurück, da sie offenbar unter falschen Annahmen litt. Erst als er ein Gespräch zwischen ihr und Isamu hörte, begriff er, welche Fehler er begangen hatte. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte er schon Izayoi getroffen. Enttäuscht, weil Ami einem anderen Dämon zugetan war, blieb er in dieser einen verhängnisvollen Nacht im Wald, verführte die menschliche Prinzessin und fand bei ihr etwas, was er lange vermisste. Erst jetzt begriff er die ganze Tragweite der Situation. Deshalb gab er eine Äußerung von sich: "Gefährten sollten keine Geheimnisse haben." Daraufhin legte Myouga seinen Kopf etwas schief, setzte sich etwas anders hin, blieb seinem Herrn aber eine Antwort schuldig. Der Hundedämon sagte noch und diesmal wusste der Blutsauger, dass es Taro damit ernst war: "Sobald wir mit meinem Sohn zusammentreffen, werde ich darauf bestehen, dass die Situation zur Sprache kommt. Eines kann ich dir versprechen, wenn ich Kagome beschlafe, dann ist sie meine Gemahlin und nicht meine Konkubine!" Damit stand der Lord auf, flüsterte erklärend: "Es nähern sich Dämonen, bestimmt haben sie unser Feuer gesehen", danach verschwand der silberweißhaarige Youkai in den Schatten der Nacht. Da Taros Aufmerksamkeit nicht mehr Kagome galt, sondern er sich während des Gespräches Myouga zuwandte, entging es dem Dämon, wie die junge Frau aufwachte. Somit bekam sie einen Teil des Gespräches mit, es waren eigentlich nur Bruchstücke. Deshalb versuchte die Miko angestrengt zu lauschen, weil sie unbedingt mehr erfahren wollte. Als sie sich auf die andere Seite drehte, verstummten die Sprecher kurz. Deshalb gab die junge Frau vor gleichmäßig zu atmen, damit Taro glaubte, sie schlief wieder. In Wirklichkeit dachte sie über den Teil, den sie hörte nach und ihre Gedanken schweiften ebenso zu Inuyasha. Der Hanyou hatte sich vor ihrer Abreise, seit er die Höhle verließ, merkwürdig benommen, war während ihres Zusammensein besitzergreifender als jemals zuvor. Dennoch hatte sie schon länger den Eindruck gewonnen, er war nie richtig bei der Sache, wenn sie intim miteinander wurden. Manchmal fragte sie sich, ob diese gemeinsamen Nächte von seiner Seite her, eher nur noch seinem Plichtgefühl entsprangen. Um so länger sie darüber nachdachte, Inuyasha hatte sich schon vor längerer Zeit von ihr entfernt und er distanzierte sich weiter. Noch geschah es nicht körperlich aber geistig. Sie sehnte sich jedoch nach den Zärtlichkeiten ihres Hanyou, den Liebkosungen seiner Hände und das Gefühl von ihm beschützt zu werden. Die erste Zeit hatte sie mühsam versucht herauszufinden, was los war und durch intime Nähe die Kluft überwinden wollen. Oft genug reagierte ihr Gefährte leicht mürrisch, obwohl er es meistens verbarg. Seit sie mit Taro die Reise angetreten hatte, schlich sich gelegentlich bei ihr der Gedanke ein, ob sie ihr Glück auch mit einem anderen Wesen finden könnte. Nachdem was sie gerade mit anhörte, gingen ihre Gedanken weiter und sie fragte sich, ob Taro ihr diese Dinge nicht ebenso schenken konnte. Es erklärte allerdings nicht, weshalb sich ihr Gefährte so verhielt. Nach einer Weile versuchte die schwarzhaarige Frau wieder einzuschlafen. Plötzlich fuhr sie abrupt hoch, denn sie hatte eine Eingebung. Sie glaubte nun, Inuyashas Gründe zu kennen. Hatte es nicht nur etwas mit dem innerlichen Drang zu tun, wie er es manchmal behauptete? Könnte es möglich sein, es gab noch einen Grund? Kagome zog ihre Beine an, legte ihren Kopf auf die Knie und starrte in die Flammen. Offenbar hegte der Hanyou die Befürchtung, nachdem er schon Kikyou zweimal verlor, das ihm auch Kagome wieder genommen wurde. Wollte er sich deshalb nicht so stark an sie binden, damit er ihren Verlust leichter verkraften konnte? Sicherlich lag es an dem Brunnen, da er sie beide schon einmal getrennt hatte. Glaubte Inuyasha an diese Möglichkeit, würde es wieder passieren? Unwillkürlich griff Kagome zu der Kette, die sie unter ihrer Kleidung trug. Sie gab ihr auch in diesem Moment Hoffnung, obwohl sie das Geschenk eines ihr völlig Fremden war. An dem Tag, an dem sie den Anhänger überreicht bekam, öffnete sich der Brunnen wieder. Sie hatte in den letzten Jahren kaum an diesen Unbekannten, den Besucher im Tempel gedacht. Jetzt, bevor sie weiter grübeln konnte, raschelte es leise im Unterholz und nur wenig später kam Taro zurück. Als der silberweißhaarige Lord Kagome wach und in sitzender Position vorfand, riet er: "Schlaf noch ein wenig. Die Gegend ist wieder sicher." Tatsächlich fiel sie nicht lange danach in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Dass an der Grenze zum westlichen Reich ihr Gefährte ebenso wach war und gerade an sie dachte, konnte Kagome nicht ahnen. Inuyasha hatte die Nähe der Höhle anfänglich gemieden. Doch nur mit Kirara als Begleitung wurde es ihm mit der Zeit langweilig. Die Katze hörte ihm zwar zu, aber als Antwort erfolgte höchstens ein leises Mauzen. Deshalb suchte der Hanyou hin und wieder den Eingang der Höhle auf, wechselte ein paar belanglose Worte mit Hisa. Nach einigen Tagen spürte Inuyasha eine größere Schaar Dämonen aus dem Westen herannahen. Misstrauisch beobachtete er die Gruppe und bald stellte er zu seiner Erleichterung fest, dass es sich fast ausschließlich um Hundedämonen, vermutlich um die Krieger seines Bruders handeln musste. Sie platzierten sich in der Ebene oder im Wald, weit entfernt von der Lichtung, in einem lockeren Kreis, der die Gegend umfasste. Der Anführer der Soldaten kam näher und versetzte Taros Sohn nicht nur allein durch sein Aussehen in Erstauen, sondern auch durch einen Geruch, der ihm anhaftete. Nicht einen Blick warf der Fremde zu ihm, sondern er tat eher, als wäre er Luft. Deshalb schrie Inuyasha: "Heh! Was soll das? Bleib stehen!" Seine Worte verhallten unerhört, deshalb setzte er sich schnell in Bewegung. Normalweise hatten Dämonen ihm immer Worte der Verachtung entgegen geschleudert, doch dieser Soldat benahm sich anders. Yasuo, der Enkelsohn des verstorbenen Drachenmagiers bekam mit, wie die goldenen Augen seine Gestalt musterten. Dennoch ging er unbeirrbar weiter und blieb erst unmittelbar vor dem Bannkreis stehen, der Hisas Höhle verschloss. Seine Absicht mit der Dämonin zusprechen, wurde vereitelt, da ihm der Blick in das Innere von Inuyasha verwehrt wurde. Denn dieser sprang im letzten Moment in den Weg, seine Hand am Griff von Tessaiga. Der Hanyou gab gleichzeitig ein leises warnendes Knurren ab. Dies diente als Sicherheitsmaßnahme, da der Gruppenführer die linke, drachenähnliche Klaue auf dem Griff seines eigenen Schwertes ruhen ließ. In der Rechten, eher menschlich aussehenden Hand hielt dieser eine scharfe zweischneidige Axt.  Dessen Haare waren goldbraun, ebenso die Hundeohren auf seinem Kopf. Obwohl die Linke wie eine bräunlich geschuppte Drachenklaue aussah, gab es fünf Finger. Nun so nah schnüffelte Inuyasha und öffnete dann seinen Mund, als ihm der Neuankömmling zuvorkam: "Ich bin kein Hanyou, wie ihr, Prinz Inuyasha. Falls ihr euch wundert, dass ich eurem verehrten Bruder diene ...", hier unterbrach er sich, blickte mit seinen saphirblauen, intensiv leuchtenden Augen auf den Hundehalbdämon, lächelte ein wenig und fuhr mit seiner Erklärung fort: "Ich bin der Enkelsohn des mächtigsten Zauberers, der je dem westlichen Reich unterstand. Meine Kräfte reichen bei Weitem nicht an die meines verehrten Großvaters heran." Mit einer Deutung seines Kopfes zu den anderen Kriegern am Waldesrand sprach er weiter: "Dennoch genoss ich immer ein gewisses Maß an Ansehen und etliche fürchten sich vor mir. Vermutlich sah Lord Sesshomaru deshalb nie einen schwachen Hanyou in mir." Der Silberweißhaarige betrachtete den Soldat genauer, nun mit einer leichten Bewunderung, obwohl er noch ein wenig Zweifel hegte. Welche er nun in Worte kleidete: "Du musstest dir also nie Sesshomarus Respekt verdienen? Wir reden doch von ..." Inuyasha stoppte sich und stellte dann eine andere Frage: "Wenn du kein Hanyou bist, was dann? Immerhin riechst du nicht nur nach Mensch, sondern auch wie ein Hundedämon. Meinem Geruch sehr ähnlich." "Fügt auch noch Drache hinzu. Ihr bekommt auf all eure Frage eine Antwort", versprach der Soldat. Eine neue Stimme erklang jetzt: "Wer bist du? Meines Wissen gab es nur einen Magier, der auf deine Beschreibung passt, denn du kannst unmöglich ein Nachfahre von Takahashi sein." Hisa hatte alles mitbekommen und konnte nicht länger ruhig zu hören. Bei dem Namen des durch So'unga getötete Magierschülers verhärteten sich die Züge des Ausgefragten "Des hinterhältigen Mörders, die Götter haben mich davor bewahrt, sein Blut in meine Adern zu haben. Doch erst einmal von vorn. Mein Erzeuger gab mir den Namen Yasuo und mein Großvater war Yosou, euer Lehrer Hisa. Da dessen einzige Gemahlin menschlich war, gebar sie ihm ein männliches Kind, halb Drache, halb Mensch, einen sogenannten Drachenkrieger. Egal ob männlich oder weiblich, sie werden bei diesem Volk sehr geschätzt, obwohl sie keine Reinblütigen sind. Darüber berichte ich später gern mehr. Um zum Naheliegenden zurückzukommen. Da die Gefährtin meines Vaters eine Hanyou ist, besitze ich somit, die Merkmale aller drei Rassen, Drache, Mensch und Hund. Meinem Vater war es nicht vergönnt, die Fähigkeiten der Familie zu erben. Es ist keine Seltenheit, Zauberkräfte überspringen oft Generationen." Bei diesen Worten sah der Krieger Hisa an und die goldblonde Dämonin nickte zustimmend. "Mein Vater verfügt deshalb nur über eine geringe magische Begabung, bei mir ist sie im Gegenteil wesentlich ausgeprägter. Durch die überlieferten Schriften, sowie das Wissen meines Vater, habe ich schon sehr früh angefangen Magie zustudieren", erläuterte der Soldat, indem er einfach fortfuhr. Dann schmunzelte er, bevor er weitersprach und mehr aus seinem Leben offenbarte: "Als Kind wurde ich von Inu no Taisho in den Kampfkünsten unterrichtet und jeder Soldat, der diese Ehre hatte, wird mehr von eurem Bruder akzeptiert, als welche, die nur eine einfache Ausbildung bekamen." Sobald Inuyasha den Namen seines Vaters hörte, verstand er. Er selbst hatte zwar nur kurz mit seinem Vater üben dürfen, doch es genügte, um einen Einblick in die Methoden des ehemaligen Fürsten zu bekommen. Dennoch umfassenden Unterricht von dem mächtigen Hundedämon zu erhalten, war sicherlich sehr hart. Yasuo hatte noch eine Kleinigkeit hinzu zufügen: "In einem fairen Schwertkampf gegen Lord Sesshomaru würde ich sicherlich verlieren, doch als Magier hat man hin und wieder kleine Tricks drauf. Schon deshalb stehe ich nicht auf der Liste unseres verehrten Fürsten als bevorzugter Übungspartner." Die blonde Dämonin kicherte etwas. Auf diese Art und Weise, durch den Einsatz von harmloser Magie, hatte sie sich mehrmals lästige Verehrer vom Hals gehalten. Um so länger sie den Gruppenführer betrachtete und ihm zuhörte, erkannte sie, wie ähnlich er seinem Vater war. Sie dachte wehmütig an die verpassten Jahre. Viele Dämonen oder Drachenkrieger, die sie gekannt hatte, besaßen vermutlich schon etliche Nachkommen. Geschichtliche Ereignisse und vieles mehr, dies alles musste sie nachholen, wenn es ihr jemals wieder möglich sein konnte, dort draußen in der Welt zu wandeln. Falls ... Yosous Enkel erriet sofort, woran Hisa dachte. Er schmälerte seine Augen etwas und seine Wut auf Takashi stieg ein wenig weiter. "Wir werden sicher genug Zeit haben uns weiterzuunterhalten. Im Moment gibt es Wichtigeres. Mein Vater hat oft von euch gesprochen edle Hisa. Euretwegen bin ich auch hier. Zeigt mir das Siegel!" "Yasuo, selbst dein Großvater konnte mir nicht helfen", wies die goldblonde Dämonin den Sohn ihres Jugendfreundes hin. "Er war der Lösung nahe", berichtete der Soldat. "Es hängt mit dem Siegel zusammen. Vermute ich richtig, dass ihr eine dämonische Hälfte habt?" Sehr erstaunt antwortete die Magierin: "Ja, es wirkt, als ob die darin eingeschlossene Essenz dämonischen Ursprungs ist." "Deshalb könnt ihr unbeschadet im Inneren die Barriere berühren, während ein Dämon hier draußen Probleme bekommt. Natürlich kann ich mich täuschen. Es kommt selten vor, doch die Beschaffenheit lässt für mich nur ein Schluss zu. Vor langer Zeit gab es zwei verfeindete Magier. Der eine war ein Mensch und hasste Dämonen. Der andere ein Dämon, dem die Menschen verhasst waren. Sie lieferten sich einen erbitterten Kampf mit dem Ergebnisses, da sie beide ums Leben kamen. Ihre Macht war stark aber ebenbürtig und konnte in zwei identische halbkreisförmige Gegenstände eingeschlossen werden. Zusammengefügt ist das Siegel völlig neutral, weil sie sich gegenseitig binden." "Woher weißt du davon?", platzte es neugierig aus dem Hanyou heraus. Schon wurde erklärt: "Dieses Artefakt wird in der Bestandsliste des Magieschlundes mit aufgeführt. Ich fand sie in den Schriften meines Großvaters. Darin steht auch, über welche Macht diese Sachen verfügen." "Magieschlund?", kam es daraufhin von Hisa nachdenklich. "Dein Großvater ..." "Ein Ort, wo diese Dinge verborgen werden, um sie vor unberechtigtem Zugriff zu schützen. Großvater war sicherlich der Einzige, der dessen Lage kannte. Wenn jedoch Takahashi dieses Siegel entwendet hat ...", mehr äußerte Yasuo nicht, da ein Vorfall seine Aufmerksamkeit verlangte. Es war jedoch Inuyasha, der wesentlich schneller reagierte. Der Hanyou sprang beiseite, zog sein Schwert und die Klinge prallte auf die von Bakusaiga, um den tückischen Angriff abzuwehren. Dann spottete er: "Wenn du mich auf die Probe stellen willst, musst du schneller sein. Ich habe deinen lästigen Gestank schon die ganze Zeit in der Nase." Während Sesshomaru sein Schwert drehte und einen Schritt zurück ging, blickte er seinen jüngeren Bruder kühl an. "Was ist, willst du schon aufgeben", hakte Taros zweiter Sohn nach. Im Moment war er in der richtigen Stimmung sich mit seinem großen Halbbruder einen kleinen Kampf zu liefern. "Inuyasha", rügte der Lord der westlichen Länder leise, damit der Jüngere seinen Mund hielt und nichts Unbedachtes verlauten ließ. "Ein anders Mal", versprach er zusätzlich. Der Hanyou ließ seine Waffe wieder in der Scheide verschwinden, sprach jedoch nicht, weil er für einen Augenblick Yasuo doppelt sah. Yosous Enkel hätte gern seinen Lord begrüßt, da aber sein Vater ebenso einen hinterhältigen Angriff ausführte, war er beschäftigt. Im Gegensatz zu dem Hanyou schlug er nicht gleich darauf los, sondern griff in seine magische Trickkiste, erzeugte eine Illusion und danach ließ er seine Axt wirbeln. Sein Schwert zu ziehen hätte ihn mehr Zeit gekostet. Der Hauptmann durchschaute es, wehrte den Schlag ab und nickte seinem Kind anerkennend zu. Dann wich er zurück um seine Absicht zu zeigen, den Kampf nicht fortsetzen zu wollen. Es gab Dringenderes zu besprechen. Vor allem weil Miki etwas zur Lösung beitragen konnte. Nicht ahnend, welche positive Entwicklung es zu diesem Zeitpunkt bei der Höhle gab, setzte Taro seine Reise fort. Seit dem vorherigen Tag blieb Kagome die meiste Zeit über stumm und sagte nur selten ein Wort. Wenn dann handelte es sich meistens, um die Bitte eine kurze Rast einzulegen. Selbst Myouga versuchte mehrmals mit der Miko zusprechen. Sie reagierte höflich und bat einfach darum allein gelassen zu werden, weil sie über etwas nachdenken wollte. Seit ihrer nächtlichen Erkenntnis hatte sie noch oft daran gedacht und sie kam immer wieder zu diesem Ergebnis. Zwar würde sie gern ihre Mutter, ihren Bruder und ihren Großvater wiedersehen. Wenn es aber hieße, sie müsste dafür Inuyasha und ihre Freunde verlassen, war der Preis zu hoch. Das Gefühl verstärkte sich mit jedem Tag, das etwas passieren würde, ein Ereignis, was in ihrem Leben eine Wende herbeiführte. Es war fast genauso, als sie sich damals entschloss im Mittelalter zubleiben, um die Splitter zu suchen. Sie seufzte etwas, hob ihren Kopf und betrachtete die Aussicht um sich auf andere Gedanken zu bringen. In den letzten Tagen gab es hin und wieder leichte Regenschauer, doch seit dem frühen Morgen schien die Sonne und hatte die Gegend zum Teil in eine mystische Landschaft verwandelt. In den Senken und über dem Wald schwebten noch leichte Nebelfetzen. Was die Aufmerksamkeit der jungen Frau jetzt fesselte, der See, den sie von ihrem erhöhten Standpunkt aus betrachten konnte. Die Oberfläche glitzerte in der Sonne und wirkte sehr einladend. In ihr stieg die Sehnsucht empor in das kühlen Nass einzutauchen, um sich zu erfrischen und zu reinigen. Kagome ging einige Schritte, blieb stehen und sah sich nach Taro um. Kaum stand der ehemalige Fürst neben ihr, bat die Schwarzhaarige laut: "Ich würde gern ein Bad nehmen." Taro folgte ihrem Blick und sah dann zu der jungen Frau zurück. Es dauerte noch eine Weile, bis er reagierte. Nachdem er seine Sinne ausstreckte, gab er seine Zustimmung mit einem einfachen Kopfnicken. Bis zum Wasser geleitete er Kagome noch. Bevor er sich umwandte, sagte er: "Genieße dein Bad, ich sehe mich inzwischen in der Gegend um." Gleich danach verschwand er hinter den Büschen, wobei er darauf achtete, das Myouga sich nicht aus dem Staub machte. Der Hundedämon lief außer Sichtweite durch den Wald hindurch und suchte sich einen Ort um sich selbst ein wenig niederzulassen. Der kleine Hügel war hoch genug um die Gegend um den See betrachten zu können, damit sich niemand anschlich. Obwohl er der gegenwärtige Standort seiner Begleiterin durch Bäume verdeckt war, reichte sein gutes Gehör um das leise Platschen zu hören, als Kagome ihren Körper in das kühle Nass gleiten ließ. Leider war die Gegend nicht so einsam, wie Taro es annahm. In einem Seitental, wohin das Wasser welches aus dem See abfloss, sich hinwandte, lagerten seit Tagen bereits drei ehemalige Samurai Krieger. Ihr Herr wurde vor mehr als einem Jahr getötet und sie fanden keine Anstellung mehr. So schlugen sie sich mit kleinen Diebstählen und Überfällen durchs Leben. Bei ihrem letzten Beutezug ging etwas schief. So hatten sie eine Zeit lang eine große Meute Soldaten auf den Fersen und deshalb versteckten sie sich nun. Zu dieser Tageszeit entschlossen sie sich ihre Reise fortzusetzen und verließen zum ersten Mal seit etlichen Tagen ihren geschützten Zufluchtsort. Beinahe lautlos näherten sie sich auf einem Felspfad dem See und dann vernahmen sie Geräusche. Immer noch verdeckt durch Bäume und zahlreiche Büsche verharrten sie einen Moment und beobachteten. Gerade trat Kagome völlig nackt ans Ufer und setzte sich ins Gras, um noch ein wenig ihre Beine im Wasser baumeln zu lassen, während sie ihre langen Haare auswrang. Hinter sich hörte sie ein Flüstern, beinahe klang es wie ein Streitgespräch, wenn es auch sehr leise geführt wurde. Deshalb dachte sie im ersten Moment, das ihre Begleiter sich näherten. Langsam drehte sie deshalb ihren Kopf und ließ ihre Augen wandern, bis sie die drei Männer entdeckte. Diese ließen ihre Zurückhaltung fallen, stürmten vorwärts. Im letzten Augenblick unterdrückte Kagome ihren Aufschrei, dennoch kroch die Angst in ihr hoch. Die Blicke der Männer waren eindeutig lüstern. Schnell durchdachte sie ihre Optionen. Ihre Kleidung lag nicht allzu weit entfernt, ebenso wie ihr Bogen und das Messer. Mit einer Waffe in der Hand fühlte sie sich wesentlich sicherer. Vermutlich traf sie deshalb die falsche Entscheidung. Anstatt in den See zu springen, versuchte sie zu der im Gras liegenden Waffe zu gelangen. Die Männer waren schneller und schnitten ihr den Weg ab. Kapitel 15 - Gute Vorsätze Ein düsteres, einsames Tal, eine kalte Nacht und eine frierende Kagome, während Inuyasha auf andere Art in der Klemme sitzt. Kapitel 16: Gute Vorsätze ------------------------- Ich glaube innerlich jubelt jeder Autor, wenn das Interesse an einer FF ungebrochen ist oder noch zunimmt. Ich gehöre dazu. Danke! Ich hoffe ihr bleibt mir weiterhin treu. Kapitel 15 - Gute Vorsätze Die Männer waren schneller und schnitten ihr den Weg ab. Weil Kagome nun ihre Waffen nicht erreichen konnte, trat sie einen Schritt rückwärts. Noch nie zuvor war sie in so einer Situation gewesen, entweder waren ihre Begleiter bei ihr oder man respektierte sie allein beim Anblick ihrer priesterlichen Kleidung. Diese trug sie leider nicht am Körper, sondern sie lag unmittelbar neben den Soldaten gut sichtbar im Gras. Wenn sie dorthin schauen würden, anstatt den Blick nicht von ihr zu lassen, würden sie den Umstand sicherlich bemerken. Deshalb glaubte die junge Frau, die Männer hatten es noch nicht mitbekommen, was sie war oder es interessierte sie nicht. Die Schwarzhaarige musste nicht lange nachdenken, um zu wissen, welche Absichten die verlottert aussehenden Soldaten hegten. Deshalb war sie kurz davor in Panik auszubrechen, doch was nützte das. Sie musste versuchen einen kühlen Kopf zu bewahren, obwohl es ihr schwer fiel. Während sich Kagome suchend nach einer neuen Option umsah, sich sogar wünschte, dass der Hundedämon herbei gesprungen kam, traten die Männer noch näher an sie heran. Einer bückte sich, hob die Waffen der Heilerin auf, warf sie im hohen Bogen fort. Dann sah er endlich die rot, weiße Kleidung und gab seine Erkenntnis von sich: "Die ist eine Miko." Der Anführer drehte sich seinem Kumpan zu: "Eine Heilige und bestimmt noch Jungfrau, etwas Besseres kann ich mir nicht wünschen." Da es üblich war, als Miko allein zureisen, kam keiner der Drei darauf, das Kagome eventuell in Begleitung unterwegs war. Sie achteten nicht auf Fußspuren oder Ähnliches. Der Tonangebende der Samurai riet als Nächstes: "Kommst du freiwillig zu uns oder müssen wir zu anderen Mitteln greifen?" Die schwarzhaarige Frau aus der Neuzeit dachte überhaupt nicht daran, aufzugeben. Sie ekelte sich vor den schmutzigen Soldaten in den halb zerrissenen Kleidern. Das Glitzern des Wasser lockte ihre Aufmerksamkeit an und sie kam auf eine Idee. Dort hoffte sie in Sicherheit sein zukönnen, weil viele Menschen im Mittelalter nicht schwimmen konnten. Sie musste es versuchen, obwohl die Männer sie eingekreist hatten. Einer von ihnen schien bedenken zuhaben, ihr etwas anzutun. Wenn sie an ihm vorbeikam, gelang es ihr hoffentlich zu fliehen. Sofort drehte sie sich um und rannte zum Wasser. Doch noch bevor sie das Ufer erreichte wurde die junge Frau am Arm gepackt und zurückgerissen. "Wohin den Kleine? Wir wollen erst unseren Spaß mit dir haben. So etwas Jungfräuliches haben wir schon lange nicht mehr beglückt."  Wer von den Dreien diese Satz sagte, bekam sie nicht mit. Erschrocken schrie Kagome stattdessen auf und rief dann nach dem Einzigen, von dem sie in ihrer Panik Hilfe erhoffte: "Inuyasha." Der Samurai ließ sie los, weil er glaubte, sie wollte ihn verhexen. Sein Kommandeur war nicht so einfältig, er griff nach ihr und riss die Frau nieder. Dann lag sie auch schon am Boden mit dem Rücken im Gras. Mit dem einzigen Gedanken beseelt, weiterhin Widerstand leisten zu wollen, setzte sie sich heftig zu Wehr. Fluchend, weil ihn ein Faustschlag mitten im Gesicht traf, brüllte der Anführer seine Untergebenen an: "Treibt ihr den Widerstand aus!" Zwar gehorchten beide Männer, griffen links und rechts nach Kagomes Armen, einer konnte sich einen Einwand nicht verkneifen: "Inuyasha, das klingt dämonisch." "Sag mal, spinnst du?", wurde er angefahren. "Eine Miko und ein Youkai. Hat man so etwas schon mal gehört?" Darauf antwortete der Skeptiker nicht, da er mühsam versuchte die Schwarzhaarige ruhig zuhalten. In dieser Zeit blieb der Anführer nicht untätig. Er öffnete seine Rüstung, legte sie ab. Als Nächstes entfernte er den Obi, streifte sein Obergewand vom Körper und wollte sich zuletzt seiner Beinkleider entledigen, was er nicht mehr schaffte. Während sich für Kagome Gefahr anbahnte, schloss Taro einen Moment die Augen. Unwillkürlich schweifte seine Erinnerung zu Izayoi, seiner verstorbenen Gefährtin. Gerade wollte er den Floh bitten, ihm weitere Details zuberichten, als dieser ihm zuvorkam. "Herr werdet ihr mir jetzt zu hören?", flehte der Blutsauger schon fast. Der Lord zeigte sein Erstaunen nicht, fragte jedoch: "Wann habe ich dir nicht zugehört?" Etwas aufgeregt hüpfte Myouga auf und ab, fuchtelte mit seinen vier Armen. "Neulich, in der Nacht. Ihr habt mit dem Kuss angefangen." Der ehemalige Fürst schmälerte seine Augen, ließ sich das vergangene Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen. In der Tat, der Floh hatte ihm eine Frage stellen wollen. Da hatte er die Angelegenheit offenbar zu voreilig falsch interpretiert. "Sprich", forderte er den kleinen Blutsauger auf. Froh erhört zuwerden, begann dieser und ging auf den Teil ein, der ihn beschäftigte: "Takahashi Anmerkung zwecks eurem Hanyoubastard. Er konnte unmöglich von Inuyasha wissen. Die Gabe der Voraussicht besaß er doch nicht oder?" "Darüber habe ich selbst schon nachgedacht. Hisas Prophezeiung besagt nur, dass es ein Wesen, weder Mensch noch Dämon sein soll. Ihr Zukünftiger ist jemand, der zwischen den Welten lebt. Sie hat nie von meinem Blut gesprochen. Meine Freundlichkeit zu Menschen war ...", Taro unterbrach sich plötzlich: "Das ergibt einen Sinn", murmelte er. Myouga hakte sofort nach: "Was? Herr." Auf die Antwort musste der Floh nicht lange warten. Der Hundedämon lieferte sofort die Erklärung: "Als ich jünger war, gab es eine menschliche Konkubine. Ein wunderbares zartes Geschöpf, ein freundliches Wesen, was ich sehr mochte. Sie wurde vergiftet und starb, bevor sie ihr Kind, ein Hanyou zur Welt brachte. Damals ging das Gerücht, es handelte sich um meinen Welpen, das er zudem überlebte und ich ihn verstecken würde. Oft kam in diesem Zusammenhang die Insel Horai ins Gespräch. Takahashi muss davon erfahren haben und zog deshalb die falschen Schlüsse." Danach herrschte kurz bedrückendes Schweigen. Nach einer Weile wagte Myouga zu fragen, vollendete den Satz aber nicht, weil ihm sein Herr einen Blick zuwarf, der ihm Ruhe gebot: "Das Kind ist es ...?" Diesmal antwortete Taro nicht, dennoch erklang leise eine Stimme: "Tatsächlich war das Ungeborene weiblich. Es hat den Giftanschlag auch nicht überlebt, somit hatte unser edler Herr nie die Möglichkeit seine Halbschwester kennenzulernen." Offenbar hatte sich der Dämon wieder gefangen: "Yosou hat recht. Die Konkubine tröstete meinen Vater über den Tod seiner Gefährtin hinweg. Viele Dämoninnen beneideten sie deswegen und eine von ihnen griff zu extremen Mitteln. Mein Vater überführte sie, gab der Mörderin ihr eigenes Gift zuschlucken und sah zu, wie sie qualvoll starb. Dennoch verschaffte es ihm keine Genugtuung. Erst als ich Izayoi kennenlernte, verstand ich, weshalb mein Erzeuger so unter dem Ableben der Konkubine litt. Er hegte vermutlich große Zuneigung für sie." Gerade setzte der Blutsauger zu sprechen an, als Taro aufsprang, einige Schritte ging, um dann lauschend zu verharren. Der silberweißhaarige Hundedämon hörte Stimmen, konnte die Richtung im ersten Moment nicht einordnen. Doch dann schrie Kagome, rief den Namen seines Sohnes, ihres langjährigen Gefährten. Das Schlimmste befürchtend setzte sich der Lord in Bewegung, sodass Myouga von seiner Schulter katapultiert wurde. Nur wenige Sprünge genügten dem Youkai, um am See anzukommen. Schnell verschaffte er sich einen Überblick über die Lage. Dann handelte er blitzschnell, gleichzeitig gab er knurrend von sich, weil er diese bestimmten Worte des einen Soldaten auf dem Herweg deutlich hörte: "Diese Miko hat einen dämonischen Beschützer." Dann hob er seine Klauenhand, riss den Anführer an der Schulter in seine Richtung, der dem Angriff ausweichen konnte, sodass er nur verwundet wurde. Mit einem zweiten Hieb tötete Taro ihn. Leblos sank dessen Körper zu Boden, kam auf Kagomes Kleidung zum liegen. Seine beiden Kumpane starrten die Leiche entsetzt an, rührten sich nicht, starr vor Überraschung. Da sich der Griff lockerte, mit denen sie Kagome festhielten, versuchte die junge Frau ein Stück wegzukriechen, zumindest aus der Reichweite der noch lebenden Samurai. Der Anblick ihres nackten Körpers, der halb ausgezogene Soldat, und der Gedanke an dessen böswilliges Vorhabens, steigerte Taros Zorn. Sie stand unter seinem Schutz, beinahe wäre sie diesen Bastarden zum Opfer gefallen, deshalb zeigte er keine Gnade. Dennoch schenkte er ihnen einen schnellen Tod, so schnell, dass sie kaum mitbekamen, wie ihnen geschah. Danach sonnte sich der Hundedämon nicht in seinem Triumph. Er wusch sich das Blut der Menschen von den Händen. Dann drehte er sich der jungen Frau zu. Sie starrte immer noch auf die Toten. Der ehemalige Fürst ließ seinen Blick über den nackten Körper von Kagome wandern und innerlich musste er zugeben, die Ansicht gefiel ihm nicht nur, sondern die zarte Haut, die sanften Rundungen und ihr Geruch sprachen ihn an. Doch er beherrschte sich, ganz besonders weil er sich nicht auf die gleiche Stufe wie diese lüsternen Strolche stellen wollte. Taro bückte sich, nahm das Tuch auf, womit Kagome sich trocknen wollte, hüllte sie darin ein. Dann suchte er ihre Waffen zusammen, schnappte sich die Sachen, welche nicht vom Blut der Soldaten besudelt waren. Als Nächstes hob er die Gefährtin seines Sohnes auf seine Arme und sprang in großen Schritten mit ihr davon, weg von diesem blutigen Schauplatz. Auf halbem Weg stieß Myouga zu ihnen, deshalb wandte sich der silberweißhaarige Dämon Richtung Süden, denn nicht weit entfernt gab es einen schönen, idyllischen Platz um die Nacht zu verbringen. Dort würde er bis zum nächsten Morgen oder länger rasten, denn er gönnte Kagome Zeit, sich von dem Schrecken zu erholen. Kaum dort angekommen wollte der Lord die junge Frau absetzen, doch sie klammerte sich an ihn. Aus diesem Grund sank er zusammen mit ihr ins Gras, behielt die Umarmung aufrecht. Zärtlich streichelte er immer wieder über ihren Rücken, schenkte ihr dadurch Geborgenheit. Es dauerte lange bis sie das erste Worte sagte, wobei sie so leise flüsterte, dass selbst Taro sie kaum verstand: "Diese Männer." "Waren niederer Abschaum. Ich musste es tun. Nicht lange und das nächste unbescholtene Mädchen wäre ihnen zum Opfer gefallen", gab er eine Erläuterung für sein Handeln ab. Die Schwarzhaarige aus der Neuzeit nickte, setzte dann erneut zum sprechen an, diesmal wesentlich verständlicher: "Es ist nur ...", danach holte sie Luft und erklärte was sie bewegte: "Deine Augen waren rot verfärbt und du warst so zornig. Das hat mich an Inuyasha erinnerte, als er die Kontrolle über sich verlor und zu einem blutrünstigen Dämon wurde." "Es lag nicht in meiner Absicht dir angst zumachen, ich wollte nur die zwei Handlanger des Anführers verscheuchen. Bei dem Gedanken, was sie dir antun wollten oder möglicherweise der nächsten Frau, erst da habe ich es mir anders überlegt und sie ebenso ..." Kagome hob ihre Hand, legte sie auf den Mund des Hundedämons. Von dem schrecklichen Erlebnis wollte sie nichts mehr hören. Trotzdem ergriff Taro Kagomes Hand, hauchte einen zarten Kuss darauf, bevor er sie fortzog und weitersprach: "Die ganze Zeit hatte ich mich unter Kontrolle. Es ist kein Vergleich zu Inuyasha. Mein Sohn reagiert nur so, wenn sein Leben bedroht wird und er sein Schwert nicht bei sich hat." Was genau die Heilerin meinte, sagte sie folgend: "Myouga hat einmal etwas erwähnt, daran dachte ich nur gerade. Manche Dämonen benehmen sich so, wenn sie ihr Eigentum verteidigen und um ihre ..." Diesmal war es der Lord, der einwarf ohne die junge Frau aussprechen zulassen: "Um ihre Welpen zu schützen. Bei weiblichen Dämonen reagiert der Mutterinstinkt in dem Fall. Sie können sehr beschützend sein." Verlegen blickte die Schwarzhaarige zur Seite, wie sie ein wenig errötete, bekam der Dämon trotzdem mit. Er runzelte die Stirn, dachte nach und gleich darauf, wusste er, was sie vermutlich gedacht hatte. "Kagome, sieh mich an", forderte der ehemalige Fürst die Heilerin auf. Sobald sie es tat, ergriff er ihr Kinn, damit sie den Blick nicht wieder sinken ließ, sah ihr in die Augen. Taro sah die Hoffnung in Kagomes Augen aufleuchten. Zwar fühlte er sich immer mehr zu der jungen Frau hingezogen, hatte Myouga gegenüber einige Äußerungen gemacht, doch immer noch beherrschte Izayoi sein Denken. Nach allem was Kagome ihm über Inuyasha und Kikyou erzählte, wie kann sie sich da dieser Hoffnung hingeben. Oder war es nur Verzweiflung, um nicht in Zukunft allein sein zu müssen. Der Dämon wusste es nicht, nur dass die Situation immer verworrener und schwieriger wurde. Deshalb ließ er die junge Frau los, erhob sich, trat er ein paar Schritt zur Seite und sagte in einem kühlen abweisenden Ton: "Du interpretierst mehr in die Situation, als gut für dich ist. Ich kann dir nicht geben, nach was es dich verlangt, weil ich immer noch Izayoi zugetan bin." Das weiche Glimmen in den braunen Augen erlosch und Schmerz schimmerte durch. "Ich verstehe", sagte die junge Frau aus der Neuzeit. Damit wandte sie sich ab, richtete ihren Blick auf ein Blatt im Wasser, das auf der sanft dahin plätschernden Oberfläche tanzte. Kaum hatten die Worte seinen Mund verlassen bereute Taro sie, verdammte sich selbst dafür. Er verspürte den Wunsch die Gefährtin seines Sohnes in den Arm zunehmen und zu trösten. Stattdessen riet er ihr: "Besser du ziehst dir etwas über oder wasche dir den penetranten Geruch dieses Abschaums von deinem Körper." Die junge Frau sah ihre Haut an, konnte aber keinen Dreck erkennen. Vermutlich nahm Taro den Geruch der Banditen an ihr wahr und es lag auch in ihrem Interesse, das Gefühl dieser brutalen Hände loszuwerden. Aus diesem Grund folgte sie dem Rat, schrubbte ihre Haut, bis sie sich rötlich verfärbte. Einige Stellen an ihren Armen taten etwas weh und sie hoffte, dass sie nicht allzu viele blaue Flecke bekam. Dann zog sie die Einzige, ihr jetzt noch verbliebene Kleidung an, ein eher für sommerliche Temperaturen geeigneter Jukata. Während dieser Prozedur wandte ihr der ältere Lord die ganze Zeit den Rücken zu, weil er es für sicherer hielt, in der Nähe zu bleiben. An diesem Abend wechselte sie kaum ein Wort mit dem Hundedämon, ihr Verhältnis zueinander änderte sich schlagartig. Auch am nächsten Tag legten sie die Strecke schweigsam zurück. Um so näher die kleine Gruppe dem westlichen Reich kam, um so mehr Vorsicht legte Taro an den Tag, da er keinem Soldaten begegnen wollte. Um sie anzukündigen, bekam der kleine Floh, den Auftrag vorauszueilen, damit er den General informieren konnte. Durch seine winzige Gestalt würde es Myouga mit Leichtigkeit gelingen durch die Patrouillen zu schlüpfen, das Tor zu überwinden und den General zu benachrichtigen. Außerdem orderte der Hundedämon etliche Gegenstände, im Besonderen neue Kleidung für seine Begleiterin. Die Nächte in den abgelegenen Bergtälern waren oft recht kühl, und da die Heilerin nur den dünnen Jukata besaß und ihr Tuch kaum wärmte, musste Abhilfe herbeigeschafft werden. Zu diesem Zeitpunkt bahnte sich an der östlichen Grenze die Lösung der ganzen Angelegenheit an. Die dortigen Neuankömmlinge ließen sich in der Nähe des Einganges der Höhle nieder, sodass die Dämonin dem Gespräch weiter folgen konnte. Vorher jedoch versuchte Yasuo etwas. Er testete ein Theorie, die er entwickelte. Er trat nah an den Bannkreis heran, schützte sich gegen die dämonische Anziehungskraft mit Magie und schob dann ganz langsam seine Drachen ähnliche Klauenhand in das Innere. Lange hielt er es nicht aus und musste sie zurückziehen. "Dummkopf", sprach Inuyasha ihn an: "Weshalb versuchst du so etwas Hirnrissiges." Yosous Enkel gab ihm eine Erklärung: "Weder Mensch noch Dämon, dazu zählen meiner Meinung nach auch Drachen. Mein Test sollte mir den Beweis liefern. In mir ist leider zu viel menschliches Blut. Der Bannkreis schadet meiner dämonischen Hälfte nicht, wehrt mich aber ab." Jetzt kam der Hauptmann näher und fragte: "Du glaubst, mein verehrter Vater hätte die Höhle betreten können?" Die Antwort bestand nur aus einem Wort: "Ja." Deshalb betrachtete der Drachenkrieger das Hindernis nachdenklich und Hisa teilte mit: "Meines Wissens hat er es nie versucht. Vielleicht hätten wir dann zusammen, die Magie überwinden können. Yosou war sehr mächtig." Daraufhin schloss sie kurz ihre Augen. Als sie diese dann wieder öffnete, blickte sie direkt den Hanyou an.  "Es bringt nichts, in der Vergangenheit zu schwelgen. Wir sind der Lösung nahe. Inuyasha wird mich hier herausholen." Der Hanyou wollte ihr einen grimmigen Blick zuwerfen, murmelte nur "Keh." Stattdessen erwartete er, irgendetwas Spöttisches von seinem älteren Bruder zu hören. Der Lord hatte sich aber in Bewegung gesetzt um durch das Lager, wo seine Untergebenen ruhten, welche keine Wache hatten, zustreifen Kaum traf Sesshomaru wieder bei der Höhle ein, ließ sich der Hauptmann die Hälfte des Siegels zeigen. Lange betrachtete er es und offenbarte dann: "Mein Vater war nicht der Einzige, der den Magieschlund kennt. Als junger Krieger bin ich ihm nachgeschlichen, habe deshalb das Versteck gefunden. Außerdem weiß ich, wie man die magischen Fallen umgeht. Da Hisa die Aufsicht darüber übernehmen sollte, habe ich immer gezögert meinen Sohn den Standort zuverraten. Das Wichtigste ist jedoch, die andere Hälfte ist dort. Bei meinem letzten Besuch habe ich sie gesehen, wäre aber nie auf die Idee gekommen, dass sie Anteil an Hisas Schicksal hat." Der Fürst bestimmte deshalb sofort, ohne groß darüber nachzudenken: "Dann werden wir bei Tagesanbruch aufbrechen, dorthin reisen, um es zu holen!" "Was ist mit unserem Vater und Kagome, sollten wir ihnen nicht bescheid geben, damit sie ihre Suche abbrechen?", kam der Hanyou sofort auf sein wichtigstes Anliegen zusprechen. "Ein Bote wird das übernehmen", bestimmte der Ältere. Sehr zu seinem Missfallen befahl Sesshomaru ihm direkt anschließend: "Du allerdings bleibst hier Inuyasha!" Dieser wollte sofort Einspruch erheben. Der amtierende Lord der westlichen Länder warf ihm einen strengen Blick zu, drehte sich dann etwas und schaute zum Mond hinauf. Der Jüngere schnappte nach Luft, weil er protestieren wollte, begriff jedoch im gleichen Moment die Andeutung. Beinahe ein Monat war inzwischen vergangen und Neumond kam unaufhaltsam näher. Es würde ihn bei seinem Glück erwischen, wenn er sich nicht von den anderen abseilen konnte. Schweren Herzens nahm er diese Anweisung als gegeben hin. Die Einzige, die darin etwas Positives sah, Hisa freute sich, weiterhin Inuyashas Gesellschaft genießen zu dürfen. Da bot Yasuo an: "Ich bleibe auch." Mit einem eigenen Blick zum Mond fügte er noch hinzu, ohne auf die bestimmte Sache einzugehen: "Die Lichtung kann nicht genug Wachposten haben." Ob Sesshomarus Entscheidung anders ausgefallen wäre, wenn er von Taros Reise zum Schloss wüsste? Ein Umstand, den niemand einkalkulierte. Bei dem ausgeschicktem Boten handelte es sich um einen Falken, der aus der Luft mehr überblicken konnte und deshalb den älteren Lord sicher schneller fand, als einer der am Boden entlang wandelte. So kam es das zwei Reisegruppen unabhängig voneinander zum westlichen Schloss unterwegs waren. Die Zurückgebliebenen unterhielten sich oder lauschten Yasuos unzähligen Geschichten. Zum Teil waren es selbst erlebte Abenteuer, überlieferte oder in Büchern gelesene. Dadurch verging die Zeit unheimlich schnell und die Neumondnacht stand bevor. Der Nachwuchsmagier wollte dem Hanyou gerade raten die Nacht in der Sicherheit der Höhle zu verbringen, weil ihn ein ungutes Gefühl beschlich. Ein Angriff am Waldrand lenkte die beiden ab. Da seine Krieger dort die Situation unter Kontrolle hatten, verließ Yasuo seinen Posten nicht. Er drehte sich nur Inuyasha zu und spürte aufgrund seiner Begabung mehr als er es sah, welche Veränderung bei dem Hanyou begann. Ein leises zischendes Geräusch, fast wie ein Rauschen, wenn ein Vogel durch die Lüfte glitt, ohne mit den Flügeln zu schlagen, vernahm der Gruppenführer. Er handelte, ohne nachzudenken. Als die beiden Fledermausdämonen aus der Luft auf sie herab stießen, schubste Yasuo Inuyasha in Richtung des Bannkreises, hinaus aus der Gefahrenzone, sprang sofort selbst aus dem Weg und griff nach seiner Axt. Er hatte den ersten Angreifer bereits in zwei Hälfte gespalten, als der Hanyou noch um sein Gleichgewicht kämpfte. Eine weitere Drehung wurde ihm zum Verhängnis und so stürzte er zu Boden. "So ein Mist", schimpfte er gleich darauf los. Dann rief er: "Pass auf!", weil der Magier in ernste Gefahr geriet. Yasuo reagierte instinktiv, wehrte die Attacke mit einem magischen Windstoß ab, während er den dritten Dämon erledigte. Mehr Gegner gab es bei ihnen nicht. Deshalb widmete er seine Aufmerksamkeit dem jüngeren Bruder seines Herrn. An dem Ort, wo er ihn fand, hatte er ihn nicht erwartet, wusste aber sofort, dass er Schuld daran trug. Zwar wollte er, dass der Hanyou im Inneren Zuflucht suchte, doch er sollte es freiwillig tun. Deshalb sagte er halblaut und recht verlegen: "Das tut mir leid." Bei dem inzwischen völlig zum Menschen gewordenen Nachkommen von Taro sank die Tatsache erst, als jemand seine Hand auf seine Schulter legte, sich an seinen Rücken schmiegte und flüsterte: "Schön das du da bist, Inuyasha." Der Angesprochene war keineswegs erfreut. Er vollführte einen Satz nach menschlichen Maßstäben, weg von Hisa und wetterte los: "Rühr mich nicht an! Du hast mir das eingebrockt, leugne es erst gar nicht." Denn er erinnerte sich plötzlich an den leichten Sog, den er verspürt hatte, als er um sein Gleichgewicht kämpfte. "Du hättest dort ...", die goldblonde Dämonin verstummte, als sie den verletzten Blick bemerkte. Sie beschloss ihm, genug Freiraum einzuräumen. Obwohl sie es gut meinte, seine Nähe zu gern genoss, durfte sie sich nicht so forsch benehmen. Wenn sie Inuyasha für sich gewinnen wollte, musste sie ihm Zeit geben, damit er sich von Kagome lösen konnte. Nach einem trotzigen Blick kauerte sich der Hanyou beim Bannkreis nieder, später setzte er sich auf den Boden. Er versuchte intensiv an seine Gefährtin zudenken, fragte sich immer wieder, wie es ihr erging und wo sie sich in diesem Moment befand, ohne zu wissen das nicht nur ihre Gedanken bei ihm weilten, sondern auch die seines Vaters. Taro war spätabends in einem Tal angelangt, wo er die nächsten Tage verbringen wollte. Es lag verborgen, konnte nur über einen steilen, schwierigen Pfad betreten werden. Ein idealer Ort um sich zu verstecken. Obwohl kaum Vegetation hier wuchs, schlängelte sich ein Bach unten zwischen dem Gestein entlang. Die nah beieinanderstehenden Felsen, ließen nur wenig Licht in die Tiefe und so erkannte man auch aus der Luft schlecht, ein Wesen, welches sich hier aufhielt. Von von diesem Ort aus, plante Taro systematisch die umliegenden Täler und Höhen zu erkunden, in der Hoffnung der Geist seines Schwertes erinnerte sich an den Standort des Magieschlundes. Trotz das sie sich hier versteckten, hatte der silberweißhaarige Youkai keine Bedenken, zweifelte keinen Augenblick daran, das General Isamu ihn hier fand. Einige Erkennungszeichen hatte der Lord dem Floh beschrieben und deshalb wusste Taro, dass der ältere Soldat die richtigen Schlüsse zog. Bis jetzt gab es keine Anzeichen eines näherkommenden Dämons. Aus diesem Grund riet er seiner menschlichen Begleiterin sich nieder zulegen, um zu ruhen. Kagome hatte sich in der Ebene Gras gerupft, sodass sie nun ein weiches Polster als Unterlage hatte. Darauf bettete sie sich, zog ihre Beine an und deckte sich mit ihrem Badetuch, einem Überbleibsel aus der Neuzeit, zu. Obwohl sie sehr erschöpft war, gelang es ihr nicht einzuschlafen. Der Untergrund war unbequem, kleine Steine piksten durch das Gras hindurch und sie wälzte sich mehrmals hin und her. Es war Neumond und deshalb fragte sie sich außerdem, ob ihr Gefährte in Sicherheit war. In der Nacht sank die Temperatur rapide ab, es wurde merklich kühler. Deshalb zitterte die junge Frau, besonders weil sie aus Sicherheitsgründen auf ein Feuer verzichtet hatten. Lange konnte sich Taro das nicht mit ansehen. Nur einen Augenblick später lag er ohne Rüstung neben der jungen Frau, zog sie in seine Arme und drapierte sein Fell, damit sie dadurch gewärmt wurde. Wenige Momente genügten, bis Kagomes nicht mehr fror und sie einschlief. Erst als die Schwarzhaarige in einem ruhigen Schlummer verfallen war, bekam der Dämon mit, auf was er sich eingelassen hatte. Der Geruch der Heilerin hatte sich verändert, war verlockender als sonst. Die ganze Nacht den Duft in der Nase zuhaben, würde sicherlich seine ganze Selbstbeherrschung benötigen, um der jungen Frau zu widerstehen. Denn sich von ihr lösen, um sie der Kälte auszusetzen, brachte er nicht über sich. Die Versuchung wurde noch größer als die Frau aus der Neuzeit anfing, von ihrem Hanyou zuträumen. Sich vorstellte, wie dessen zärtliche Hände sie berührten, ihren Körper liebkosten. Nicht nur im Traum erwiderte sie die Zärtlichkeiten, sondern strich über den Körper des Wesens, in dessen Arme sie lag. Dem Lord entfuhr ein knurrender Laut, sobald Kagomes Hände seinen Obi öffneten, die Hälften des Kimonos beiseiteschoben und sie die Haut darunter berührte. In diesem Moment war es um ihn geschehen. Seine Hände wanderten unter den Rücken der jungen Frau, er drehte sie etwas, damit ihre Position bequemer war. Seinen Kopf vergrub Taro als Nächstes in die Halsbeuge der Heilerin, zog ihren Geruch tief ein, gleichzeitig traf er einen Entschluss und hoffte inständig, das Kagome nicht völlig erwachen würde. Es lag nicht in seinem Interesse ihr neue Hoffnung zuschenken. .............. Wenn ihr jetzt denkt, was ihr denkt, seid ihr vielleicht nah dran aber nicht so nah. ;) Kapitel 16 - Erwachen Ein aufgrund der Umstände verärgerter Inuyasha und eine verwirrte Kagome Kapitel 17: Erwachen -------------------- Einige Leser sind sicherlich enttäuscht aber was wäre Taro für ein Dämon, wenn er seine Versprechen nicht hält. Ich denke er hat seine Prinzipien und hält daran eisern fest. Keine Sorge ihr bekommt euer Lemon noch oder auch zwei ;) Es sind ja zwei Paare. Danke, weil es noch einmal 4 neue Favos hier auf Animexx gab. Kapitel 16 - Erwachen Kagome war total müde und sie befand sich in einer Art Halbschlaf, unterbewusst nahm sie wahr, dass ihre Berührungen erwidert wurden. Deshalb hörte sie nicht auf, sondern streichelte den Anderen weiter. Taro befürchtete Konsequenzen, wenn er sich nicht beherrschte und sich zurückhielt. Dennoch streiften seine Klauenhände über den Körper der Heilerin, jedoch sorgfältig bedacht, dass sich immer Stoff dazwischen befand. Auf diesem Weg hatte er, vor mehr als 200 Jahren, der schüchternen Izayoi die Angst genommen und ihre Lust auf die körperliche Liebe geweckt. Vielleicht konnte er auf diesem Weg Kagome geben, was sie sich gerade wünschte, ohne sein eigenes Versprechen zu brechen. So streichelte er Kagomes Brüste sanft, fuhr tiefer über ihren Bauch hinweg bis zum Unterleib der jungen Frau. Zögerlich platzierte er seine Hand auf ihrer intimen Mitte, doch sie nahm ihm die Entscheidung ab, als sie begann sich an ihm zureiben. Deshalb fiel er in Kagomes Rhythmus ein, bewegte seine Hand, spürte wenig später, wie sie wollig erschauerte. Niemals hätte er vorhergeahnt, welchen Namen sie als Nächstes sagte. Es war nicht der seines Sohnes, sondern sein eigener. "Kagome", flüsterte der Hundedämon in das Ohr des menschlichen Wesens, er bekam keine Antwort, da sie eingeschlafen war. Am nächsten Morgen würde sie alles hoffentlich nur für einen Traum halten. Taro hielt sie noch eine Zeit lang in seinen Armen, bis er etwas feststellte. Hatte er zu beginn der Nacht noch etliche dämonische Auren gespürt, so wurden sie immer weniger oder schwächer, also, ob jemand den Befehl gegeben hatte, sich von dem Ort zurückzuziehen. Wenn Myouga nicht wegen einer gefährlichen Situation davongelaufen war, oder einen Umweg in kauf genommen hatte, müsste er schon lange im Schloss oben auf dem Berg sein. Ob deshalb General Isamu die Anweisung gab. Dennoch stellte sich dem ehemaligen Fürsten die Frage, weshalb der Soldat bisher noch nicht persönlich hier erschien. Dafür gab es sicherlich eine Erklärung. Wenn ihre Anwesenheit also bekannt war, brauchte der Dämon nicht länger Vorsicht walten zulassen. Deshalb erhob er sich, zog sein Oberteil aus und deckte Kagome damit zu. Danach ging er im Tal umher, wagte sich sogar den schmalen Pfad hinaus um Holz zusammeln. Kaum hatte er genügend zusammen, entzündete er ein Feuer. Danach war der Lord unschlüssig, was er tun sollte. Sich wieder niederlegen? Er verspürte keine Müdigkeit, sondern war hellwach. Deshalb ging er näher zu dem kleinen Rinnsal hin, was der Bach zurzeit bildete. Hier auf einem Felsbrocken hatte sich eine kleine geisterhafte Gestalt platziert, die sein Kinn in seine Hände stützte und unruhig seinen Blick  im Tal umherschweifen ließ. Sobald sich der Hundedämon näherte, seufzte Yosou kurz, richtete sich etwas auf und dann vergrößerte er sich, bis er beinahe Taros Höhe erreichte. "Interessant", gab der Silberweißhaarige von sich. "Gelingt es dir zum ersten Mal?" "Nicht direkt", antwortete der Geist des Magiers: "Ich habe es öfters in den letzten Nächten probiert und dabei festgestellt, in meiner alten Größe funktionieren meine Erinnerungen besser", zum Schluss bat er noch: "Haltet es bitte geheim Herr. Man weiß nie, für was mein Können gut sein kann." "Immer mein Freund", versprach der Hundedämon und fragte anschließend: "Ist dir zum Magieschlund etwas eingefallen? Ein Merkmal, bestimmte Bäume oder die Lage zum Schloss?" Yosou konnte nur mit dem Kopf schütteln, dabei überkam ihn das Gefühl, seinen ehemaligen Fürsten zu enttäuschen. Deshalb wechselte er das Thema, drehte sich zum Feuer um, warf einen Blick auf die schlafende Heilerin. Was er als Nächstes sagte, ließ Taro erstaunt aufblicken: "Sie ist für euch bestimmt, ihr könnt es nicht länger leugnen, habe ich recht, Herr?" "Es war bestimmt, dass ich sie treffe und sie mein Leben rettet, doch vergiss nicht, Kagome ist Inuyashas Gefährtin. Wie kann ich mit guten Gewissen mein Leben mit ihr genießen, wenn ich meinem Sohn dafür verdamme, ohne sie sein zu müssen." Als er die Worte aussprach, fragte sich Taro, ob er nicht tief in seinem Inneren für sich selbst eine Entschuldigung suchte, weil er sich, seine beginnenden Gefühle nicht eingestehen wollte. "Als ihr, Prinzessin Izayoi verführt habt, wo war da euer Gewissen?", deutlich hörte der Hundedämon den Vorwurf heraus. Er warf dem Magier einen eisigen Blick zu und erst einen Moment später, begriff er, das, da jemand geplaudert haben musste. Sein Schwert lag in der Nähe und so drehte er sich zu der Waffe um: "Saya", sprach er den Namen mit einem warnenden Unterton aus. Dieser erschien sofort und verteidigte sich: "Mich trifft keine Schuld Herr. Ich war nicht der Einzige, der davon wusste." "Nein Myouga begleitete mich oft. Die Situation ist jetzt eine ganz andere. Izayoi verabscheute diesen Prinzen, dem sie versprochen wurde und Ami ...", mit einer Handbewegung, als ob der ehemalige Fürst die Vergangenheit beiseiteschieben wollte, sagte er: "Lassen wir das Ruhen!" Damit lehnte sich Taro zurück, schloss seine Augen. Es gab da etwas, was er verschwieg. Vielleicht hätte ihm Yosou Näheres über seine Entdeckung berichten können, doch er wollte sich mit den Geistern auf keine Diskussion einlassen. Da Ruhe herrschte, öffnete er seine Augen noch einmal kurz, bekam mit, wie der Magier verschwand und auch Saya sich zurückzog. Deshalb wanderte der Blick des Youkai zu Kagome hinüber. Schwach flimmerte im Dunkeln der rosafarbene Stein, ihres Anhängers. Da er der Heilerin nie zuvor begegnete, weshalb besaß dann die Kette, welche sie um ihren Hals trug, den Hauch seiner eigenen Magie. Was hatte es damit auf sich? Eine Frage, die er vermutlich der jungen Frau stellen musste. Da sie schlief, gönnte er sich selbst etwas Ruhe. Woanders, weit entfernt im Osten an der Grenze des westlichen Reiches, dort gab es kaum einen Dämon, der schlief. Der plötzliche Überfall hatte alle aufgerüttelt. Nachdem Inuyasha in die Höhle stolperte, zum Menschen wurde, flohen die Angreifer, welche überlebten. Der Gruppenführer stand breitbeinig vor Hisas Domizil, horchte in die Nacht und ließ seinen Blick schweifen. Als am Rande der Lichtung keine Feinde mehr waren, kamen einige Soldaten zu ihrem Anführer herbei um weitere Anweisungen abzuholen. Der Fledermausdämon, den Yasuo mit seiner magischen Attacke von sich wegstieß, lebte noch. Da niemand auf ihn achtete, wie er glaubte, wollte er sich langsam davon schleichen.  Einer der näherkommenden Krieger sah jedoch, wie sich der Angreifer auf allen vieren davonstehlen wollte, setzte deshalb zu einem Sprung an und kam direkt neben den Feind auf. Dieser erhob sich blitzschnell und versuchte den Hund mit seinem Schwert zu attackieren. Noch geschwächt durch seinen Sturz, mit starken körperlichen Schmerzen verbunden, konnte er sich nicht richtig verteidigen und währe fast dem Hieb des Soldaten erlegen. Der junge Magier griff jedoch ein, hielt den tödlichen Schlag auf und sagte: "Den will ich lebend. Wir müssen ihn verhören, da ich nicht glaube, dieser Angriff geschah zufällig." "Gar nichts werdet ihr von mir erfahren", spuckte die Fledermaus dem Gruppenanführer entgegen. Yasuo lächelte etwas, verschränkte seine Arme und trat dann vor. Seine Krieger bildeten inzwischen einen lockeren Kreis, damit der Feind nicht fliehen konnte. Dann sprach Yosous Enkel: "Seit meiner Abwehr solltest du wissen, was ich vermag. Reize mich also nicht oder soll ich dich meine ganze Macht spüren lassen?" Einer der Soldaten lachte und riet: "Herr, wie wäre es mit dem kleinen Ärgernis, das ihr dem arroganten Dämon beschert habt, der euch während eurer Ausbildung schikanierte." "Ameisen", dieses eine Wort genügte, um den gefangenen Youkai noch bleicher werden zu lassen. Dennoch entgegnete er tapfer: "Mit Illusionen könnt ihr mich nicht schocken." "Nein, wie wäre es dann mit Feuer?", fragte der Zauberer: "Fledermäuse mögen kein Licht." Während der Ankündigung kniff der Gegner seine Augen zu, um sich zu schützen. Yasuo blieb nur abwartend stehen und setzte keine seiner Attacken ein. Deshalb öffnete der Fledermausyoukai seine rötlichen Augen wieder. In diesem Moment wollte der Gruppenführer wissen: "Dein Stamm kommt aus dem Norden und hat ein Bündnis mit dem dortigen Herrscher. Er gab euch den Auftrag die Lichtung anzugreifen und jeden zutöten. Besonders nahe gelegt hat er euch die Magierin Hisa nicht zu verschonen. Da sie kaum ausgebildet ist, hält er sie für zu schwach um eine ernsthafte Gegnerin zu sein. Es gefällt dem Herrn des Norden nicht, das der Westen über mächtige Dämonen verfügt. Er fürchtet um sein Reich und das aus gutem Grund." "Und welcher soll das sein. Macht euch doch nicht lächerlich, der Norden würde nie einen offenen Angriff auf den Westen wagen", versuchte der Gefangene vom eigentlichen Ziel abzulenken. Genau genommen kannten sie die wahren Gründe nicht, aber einen Zusammenhang musste es mit der goldblonden Dämonin in der Höhle geben. "Nur unserer Anführer hat sich mit dem nördlichen Herrscher getroffen. Wir erfuhren nur von den unzähligen Schätzen, die in der Höhle liegen." Yasuo warf einen Blick auf den Dämon, den er in zwei Hälften gespalten hatte. Möglicherweise war an der Aussage etwas dran. Deshalb entschloss er sich, den Gegner laufen zu lassen. Mit einer Handbewegung gab er ein Zeichen und seine Krieger öffneten den Kreis, versammelten sich neben und hinter ihm. Dann herrschte er den Gefangenen an: "Verschwinde! Da deine Kameraden wissen, dass du gefangen wurdest, werden alle dich für einen Verräter halten, der sich mit Informationen seine Freiheit erkaufte." Zwar ging die Fledermaus einige Schritte, blieb aber dann stehen, um nachzudenken. Er benahm sich so, als ob er noch eine Information hatte, die er preisgeben wollte und gleichzeitig sah er sich um. Wenn er etwas fand, das er dem nördlichen Herrscher präsentieren konnte, hoffentlich konnte er sich dann sein Leben bewahren. Eine kurze Bewegung sah er in der Höhle, deshalb schweifte sein Blick dorthin, doch dort hinter dem Bannkreis stand nur die blonde Dämonin. Bei ihrem Anblick wurden seine Augen größer, obwohl er die Erkenntnis für sich behielt. Er musste sofort an ein Bild denken, das er vor einiger Zeit im nördlichen Schloss hängen sah. Einer der älteren Diener hatte ihm erklärt, das Abbild war die verschollene Tochter des verstorbenen Fürsten. Hisas Ähnlichkeit zu ihrer Mutter war deutlich, einzig ihre Augen hatten eine andere Farbe. Plötzlich hörte er ein merkwürdiges Geräusch. Fledermäuse besaßen äußerst feine Ohren und so entging ihm das Näherkommen von unzähligen Wesen nicht. Es mussten Tausende und aber Tausende sein. Tatsächlich sah er vom Rande der Lichtung, direkt von einem kleinen Hügel her eine Schar Ameisen kommen. "Wenn du noch länger stehen bleibst, wirst du merken, dass es sich um echte Ameisen handelt und um keine Illusion", spottete Yasuo. Die Fledermaus starrte auf die winzigen, unaufhörlich auf ihn zustrebenden Tierchen. Dann rannte er tatsächlich los, erhob sich in die Luft und flog davon. Verfolgt wurde er noch lange von dem Gelächter. Wenn er nicht so ein Feigling wäre, würde er sich fürchterlich rächen. Der Magier sah dem immer kleiner werden Punkt am nächtlichen Himmel nachdenklich nach. Dann befahl er: "Geht auf eure Posten und haltet die Augen offen. Es wird nicht der letzte Überfall gewesen sein." Kaum war er allein auf der Lichtung, ging er zum Bannkreis, teilte mit, dass die Gefahr abgewendet war, verschwieg jedoch seine Vermutungen. Er war froh das weder der Hanyou noch die Dämonin etwas von dem Gespräch mit dem feindlichen Dämon mitbekommen hatten. Yasuo setzte sich dann am Feuer nieder, blieb aber die ganze Nacht über aufmerksam. Inuyasha indessen ärgerte sich immer noch, weil er in der Höhle fest saß, obwohl er hier drinnen in Sicherheit die Nacht verbringen konnte. Allein hätte es ihn nicht gestört, so jedoch spürte er ständig den Blick von Hisa auf sich. Sie setzte sich ganz in seiner Nähe nieder und versuchte mehrmals ein Gespräch anzufangen. Da sie merkte, keinen Erfolg zu haben, rutschte sie etwas näher, was der Magierin einen bösen Blick eintrug. In diesem Moment empfand der sonst Silberweißhaarige die Höhle eindeutig als zu klein. Diesmal schwieg sie jedoch, was der Hanyou begrüßte, nur schade, weil Hisa nicht die ganze Nacht ihren Mund hielt. Irgendwann fing sie nämlich wieder an: "Du willst es nicht hören, doch ich werde es oft wiederholen, bis du mir glaubst. Deine Kagome gehört nicht in diese Welt. Du hast keine Zukunft mit ihr." Seinen Blick starr nach draußen gerichtet, mit steifer Körperhaltung schwieg Taros zweitgeborner Sohn beharrlich. Tief in seinem Inneren war er aufgewühlt. Mit Hisas Worten wurden seine schlimmsten Befürchtungen an die Oberfläche gezerrt. Was wenn sie recht hatte? Dennoch wollte er sich das nicht eingestehen. Entschlossen erklärte er: "Wenn Kagome zurück muss, gehe ich eben mit ihr." "Das kannst du nicht", äußerte die goldblonde Dämonin und fügte an: "Der Brunnen wird dich nicht durchlassen." "Keh, das werden wir ja sehen", murmelte der Hanyou bestimmt. Vor seinem geistigen Augen stieg das Erlebnis hoch, was ihm nach Narakus Vernichtung wiederfuhr. Als die Macht des Brunnens ihn zurück in die Vergangenheit zog. Nichts, was er in diesem Moment tun konnte, außer, die Hoffnung aufrecht zuerhalten, sie wiederzusehen. Sollte der Brunnen ihm den Durchgang verwehren, ob er es da 500 Jahre aushalten würde. Schon drei Jahre waren schlimm gewesen. Er seufzte leise, kaum hörbar, ballte seine menschlich aussehende Hand zusammen und hoffte bald seine Gefährtin wieder in die Arme schließen zukönnen. Hisa jedoch schien ihm keine Ruhe zu gönnen. Inuyasha mochte nicht zuhören wollen, dennoch sprach sie ihre Gefühle aus: "Ich habe nie gesagt, dass du Kagome nie wiedersiehst. Sie wird dort sein, in ihrer Zeit und uns treffen. Allerdings ...", diesmal legte die magiebegabte Youkai eine Pause ein, suchte nach den richtigen Worten: "Die Gabe, die ich besitze ist sehr selten. Deshalb vermute ich, dass ich zur Hüterin des Brunnens bestimmt wurde. Meine Aufgabe ist es das Gleichgewicht der Zeiten aufrecht zuerhalten." "Das glaube ich nicht", entfuhr es ihrem unfreiwilligen Gast und entlockte ihm damit eine Reaktion. Innerlich lächelte die Dämonin, der Hanyou hörte also doch zu. "Dann eben nicht", reagierte Hisa ein wenig trotzig. "Die Wahrheit spricht für sich. Tatsache ist, dass ich bereits vor langer Zeit von dir geträumt habe, von einem Wesen, weder Mensch noch Dämon. Was ich jedoch niemanden verraten habe, dass dieser Hanyou goldenen Augen hat. Als ich dich zum ersten Mal sah Inuyasha, wusste ich das du es bist und deshalb hege ich jetzt so große Hoffnung, meinem Gefängnis entfliehen zu können. Aufgrund meines verhangenen Fluches wird Kagome diejenige sein, die das Siegel hierherbringt. Durch dich und deinen Sturz in die Höhle ist es aber erst möglich geworden." Diesmal sahen sie, die zurzeit braunen Augen an. Dann zuckte das männliche Wesen mit der Schulter und stieß ein abschätziges "Keh" aus. Möglicherweise war etwas an Hisas Worten wahr, doch er träumte nur von Kagome. Die nächste Handlung der Youkai verunsicherte ihn dann. Sie beugte sich etwas näher und zum ersten Mal überkam ihn ein flaues Gefühl. Denn menschlichen Geruchsinn angepasst bekam er Hisas Duft in die Nase. Deshalb musterte er sie, sah sie plötzlich mit anderen Augen. Die Farbe ihrer Haare wirkte wie feines Gold, die ungewöhnlichen türkisblauen Augen hatte er bisher noch nie an einem Wesen wahrgenommen. Wenn er seinem Vater glauben konnte, hatte Hisa die Farbe bereits von dem Gemahl ihrer Mutter geerbt in dessen Adern, Drachenblut geflossen sein soll. Dann als die Magierin noch näher kam, zuckte der Hanyou zurück, als ob  er einen Schlag abbekommen hatte. "Dachtest du ich küsse dich?", fragte er missmutig." Vergiss es!" "Ich will mich nur eine Weile an dich anlehnen", bat sie leise, beinahe schüchtern. Der Halbdämon drehte seinen Kopf, antwortete aber nicht. Deshalb versuchte die Magierin es anders. "Du kannst es dir nicht vorstellen, wie es ist, tausend Jahre in einer Höhle eingesperrt zu sein. Nicht zuwissen, ob man jemals rauskommt", während Hisa diese Worte sprach, sah sie verletzlich aus, sodass er nicht anders konnte, als ihre Hand zu ergreifen, um sie festzuhalten. Er dachte an Kagome zurück, als deren Familie nicht da war und sie glücklich war ihn zusehen. Nein Inuyasha hatte keine Ahnung, wie es war, eingesperrt zu sein. Aber Einsamkeit, das kannte er. Wenn er der Dämonin auf diese Art Geborgenheit geben konnte, würde es sicherlich nicht falsch sein, sie einen Moment festzuhalten. Nach einer Weile schloss er seine Augen und schlummerte ohne es zumerken ein, dabei hielt er die Umarmung aufrecht. Als er später durch das Pulsieren seiner Verwandlung erwachte, stellte er mit Entsetzen fest, die Sonne erschien bereits am Horizont. Sofort sprang Inuyasha auf, doch es war zu spät. Er verwandelte sich in einen Hanyou, bevor er die Barriere erreichte. Ein tiefes Knurren entsprang seiner Kehle und zeigte deutlich seinen Unmut. Dann drehte er sich zu Hisa um, starrte sie an. Wenn sein Vater nicht bald mit dem Siegel kam, steckte er einen Monat hier fest. Gerade in diesem Moment war das für ihn eine grausame Vorstellung. Es war weniger eingesperrt sein, sondern die Hilflosigkeit, die von ihm Besitz ergriff. "Das hast du mit Absicht gemacht", warf er der blonden Dämonin entgegen. Hisa brauchte einen Moment um die Situation zubegreifen, dann realisierte sie das Geschehen und verteidigte sich: "Habe ich nicht." Hartnäckig fuhr der Hanyou sie wiederum an:  "Hast du doch." Die Magierin schüttelte den Kopf, dachte nach, wie sie ihren neuen Freund überzeugen konnte. Fürs Erste wiederholte sie einfach: "Habe ich nicht." "Natürlich hast du", knurrt er zurück. Diesmal antwortete Hisa darauf nicht, sondern sagte nur: "Mach Platz!" Unerwartet wurde der Hanyou zu Boden gezogen und landete unsanft auf der feuchten Erde. Eigentlich wollte er zu einem Protest ansetzen, so wie er es bei Kagome immer tat, doch nachdem er sich aufgerappelt hatte, blickte Inuyasha die Hundedämonin nur an. In dem Augenblick, als er begriff, was geschehen war, gab es einen leichten Stich in seinem Herzen. Ohne ein Wort zog er sich jetzt an die Höhlenwand zurück, setzte sich dort mit verschränkten Armen nieder. Sein Gesichtsausdruck wirkte dabei sehr verletzt. Nur kurz wandte der Hanyou seinen Blick und sagt leise: "Das hättest du nicht tun sollen." Auch im westlichen Reich nährte sich der Morgen und der Tag graute langsam, aufgrund der südwestlichen Lage, brauchte die Sonne nur etwas länger. Nach einer Weile rührte sich Kagome. Immer noch mit geschlossenen Augen stieß sie einen zufriedenen Seufzer aus. Sie hatte Taros Geruch in der Nase. Als sie sich drehte, bemerkte sie, dass sie allein auf dem Lager lag. Sie öffnete ihre Augen, richtete sich etwas auf und sah sich um. Neben ihr brannte ein kleines Feuer und spendete ihr Wärme. Danach entdeckte die Heilerin Taros Kleidung und deshalb runzelte sie ihre Stirn. Unwillkürlich erinnerte sie sich an die letzte Nacht, sie war sich sicher, in den Armen des Hundedämons eingeschlafen zu sein. Da gab es jedoch noch mehr. Es kam zwar nicht zum äußersten, doch sie hatten sich gegenseitig berührt und sie hatte doch ..." Obwohl die Schritte leise waren, vernahm Kagome sie. Der ehemalige Fürst stand dann neben ihrem Lager, sah auf sie hernieder. Dann äußerte er seine Anliegen ziemlich barsch: "Du bist wach? Dann können wir aufbrechen." Als Nächstes bückte er sich, hob sein Gewand auf und kleidete sich an. Die Heilerin blieb wie erstarrt auf ihrem weichen Polster aus dem inzwischen halb verdörrten Gras sitzen und beobachtete den Dämon. Mit keiner Geste zeigte er Gefühle, seine Miene war ausdruckslos. Was auch immer zwischen ihnen heute Nacht geschehen war, er würde es niemals zugeben. Diese Erkenntnis traf sie im Inneren, es versetzte ihr einen Stich. Dann jedoch wurde sie unsicher und zweifelte an sich selbst. War es am Ende nur ein Traum gewesen, immerhin war sie sehr erschöpft. Die Heilerin brachte es nicht über sich, zu fragen. Deshalb stand sie auf, richtete ihre Kleidung und suchte die wenigen Habseligkeiten zusammen, die ihr noch geblieben waren. Taro hatte ihre Reaktion und den verwirrten Gesichtsausdruck durchaus mitbekommen. Nur wenige Worte hätten genügt, um die junge Frau aufzuklären. Es schmerzte ihn, ihr auf diese Art wehzutun. Doch auch dafür gab es einen richtigen Zeitpunkt. Jetzt drehte er sich um, entdeckte den Geist des Magiers wieder auf dem Felsen, wo er in der Nacht schon saß. "Kommst du Yosou?", fragte der Lord. Die geisterhafte Erscheinung erhob sich, wollte gerade zu seinem Platz im Knauf des Schwertes zurückkehren. In diesem Moment sah er einen winzigen Sonnenstrahl durch in einen kleinen Spalt direkt in das Tal fallen. Dadurch wurde die Umgebung am Rande der Felsen erhellt und der Magier rief begeistert: "Wartet Herr. Wir haben ihn gefunden, der Magieschlund ist hier." Nur wenige Augenblicke später sank er auf dem Gesteinsbrocken zusammen, rieb sich seine Stirn und murmelte verzweifelt: "Es nützt nur nichts. Ich erinnere mich nicht einmal mehr an die Formel, um das Versteck zu öffnen. Vom Standort der vielen magischen Fallen ganz zuschweigen." Die Stimme seines Herrn erklang: "Yosou. Schritt für Schritt. Als Erstes werden wir das Tal verlassen und uns im Wald einen Lagerplatz suchen. Nicht dass einer von uns versehentlich eine Falle auslöst." Dann um den Geist aufzumuntern, fügte der silberweißhaarige Dämon hinzu: "Du hast diesen Ort gefunden, also erinnerst du dich bald an den Rest." Kapitel - 17 - Der Freiheit ein Stückchen näher Während es unterhalb des westlichen Schlosses ein Treffen alter Bekannter gibt, sinkt Inuyashas Laune weiter. Kapitel 18: Der Freiheit ein Stückchen näher -------------------------------------------- Ich bedanke mich bei meinen treuen Lesern und freue mich natürlich über die drei neuen Favoeinträge. Als kleines Dankeschön an alle Inu & Kago Fans, die trotzdem Flüche lesen, habe ich übrigens einen kleinen Einteiler "Das Geschenk" geschrieben. Kapitel 17 - Der Freiheit ein Stückchen näher Die kleine ungewöhnliche Gruppe verließ das Tal über den schmalen Pfad und nicht weit entfernt davon fanden sie eine windgeschützte Stelle, wo sie bleiben konnten. In der Nähe gab es Wasser und reichlich trockenes Feuerholz. Kagome gefiel der Ort wesentlich besser als das düstere Tal und hier fror sie nicht. Sie suchte sich eine mit Moos bewachsene Stelle direkt in der wärmenden Sonne, um sich niederzulassen. Zufrieden seufzte sie leise und dabei entging es ihr, wie Taro sie beobachtete. Sie wusste nicht, dass es das leichte Lächeln war, was seinen Blick magisch anzog. Trotzdem suchte er stetig mit seinen ausgeprägten Sinnen die nähere Umgebung ab. Dann versteifte sich seine Körperhaltung, er konzentrierte sich auf einen bestimmten Punkt, den Pfad der direkt von der Festung auf dem Berg herab, bis hierher führte. Deshalb zog Taro sein Schwert, rief leise den Namen der Heilerin: "Kagome. Jemand kommt. Besser du bleibst hinter mir." Die junge Frau erhob sich, nahm ihren Bogen zur Hand und deshalb fügte der Dämon hinzu: "Den wirst du nicht brauchen." Mit einem zweifelnden Blick legte sie ihre Waffe wieder nieder. Sie vertraute Taro und so wartete sie neugierig ab. Es dauerte nicht mehr lange, bis aus dem Wald heraus ein Hundedämon trat. Aufgrund seines stolzen Auftretens und der nobleren Kleidung schloss die Heilerin auf ein höhergestelltes Wesen. Ihre Vermutung bewahrheitete sich, denn ihr Begleiter sagte nur: "General Isamu." Gleichzeitig schob er sein Schwert zurück in die Scheide, um seine Friedfertigkeit zu demonstrieren. Der Soldat ließ seinen Blick über die Lichtung schweifen, nickte seinem ehemaligen Herrn kurz zu und drehte seinen Kopf zu den Bäumen und sagte unhörbar etwas. Daraufhin erschienen dort weitere Dämonen, eine silberweißhaarige edel Gekleidete und ein niederes Wesen, offenbar eine Dienerin, welche ein dickes Bündel trug. Aufgrund der Ähnlichkeit zu Sesshomaru und des Sichelmondes wusste Kagome, das es sich bei der vornehmen Dämonin um Taros erste Gefährtin handelte. Selbst Inuyashas Vater schien überrascht. Er ging der Besucherin entgegen und sagte noch einige Schritte von ihr entfernt: "Mit dir habe ich überhaupt nicht gerechnet." Die Fürstin überbrückte mit gleichmäßigen Schritten die noch ausstehende Distanz und blieb direkt vor Taro stehen. Sie folgte Myougas eingeschlagene Richtung mit einem uninteressierten Blick, als er von ihrer Schulter fortsprang. Dann drehte sie ihren Kopf zu dem Dämon, dem sie nun direkt gegenüberstand. Sie musterte ihn intensiv aus ihren goldenen Augen, bevor sie ihre Gründe darlegte: "Das glaube ich gern. Natürlich musste ich mich persönlich überzeugen." Sie hob ihre Hand, streifte mit ihren Fingerspitzen zärtlich über die Haut ihres ehemaligen Gefährten. "Du bist Wirklichkeit." Dieser fing die Hand ab, hielt sie sanft fest und führte den Handrücken zu seinem Mund. Ganz sachte hauchte er einen Kuss auf die Haut. "Ami, ich bin so wirklich, wie man nur sein kann. Lebendig zu sein nach allem, fühlt sich gut an." Sichtlich berührt entzog sich die Youkai seiner Nähe, da ihr neuer Gefährte unmittelbar hinter ihr stand. Kagomes Begleiter wechselte das Thema: "Hat Sesshomaru dir die Dokumente übergeben?" Ami nickte bestätigend und vollführte eine unbewusste Handbewegung quer über ihren Bauch, sodass er sofort die richtigen Schlüsse zog: "Dann gehe ich davon aus, sie wurden unterschrieben." Wieder nickte die Dämonin und deshalb sprach der ehemalige Fürst weiter: "Gern hätte ich Isamu eher zu deinem Gefährten erklärt. Doch aufgrund der Umstände dauerte es nur ein wenig länger. Er wird gut für dich und das Kind sorgen, denn ich nehme an, Sesshomaru hat seinen Willen durchgesetzt." Diesmal gab die Youkai einen leisen Laut der Entrüstung von sich. Gerade wollte er diesbezüglich etwas sagen, als er sah, wie sich Isamus Blick verdüsterte. Er wandte sich direkt an den General: "Du siehst besorgt aus." Der Soldat hielt sich absichtlich zurück, da Taro ältere Rechte an Ami besaß. Er konnte schon dankbar sein für die Chance, welche er erhielt. Sesshomarus Erwähnung jedoch rüttelte einen Moment an seiner eisernen Maske. "Herr, der Grund, weshalb wir so spät kommen, lässt mich das Schlimmste befürchten." "Berichte!", forderte der silberweißhaarige Hundedämon den General auf und schenkte ihm seine volle Aufmerksamkeit. Er hatte zwar bereits einige Vermutungen, wollte sie dennoch nicht aussprechen. Der Untergebene fing sofort an: "Wie ihr sicher erfahren habt, gab es zwei mögliche Gemahlinnen für unseren Lord. Die Prinzessin des Südens und die Lady des Nordens. Euer verehrter Sohn gab seine Entscheidung vor Kurzem bekannt, worauf sich Leiko verabschiedete und sofort heimkehrte. Niemand dachte bei ihrer plötzlichen Abreise an eine andere Ursache." Weiter ließ Taro den Soldaten nicht sprechen, er warf sofort ein: "Hisa und die Höhle." "Ja, Herr. Sie hat einen Diener ausgehorcht und zwei der Wachposten, die unmittelbar vor den Gemächern der zukünftigen Fürstin standen. Den Rest wird sie selbst geschlussfolgert haben. Einer der fliegenden Wächter kam heute Nacht zurück und berichtete, dass vom Norden her mehrere Fledermausdämonen in Richtung Osten unterwegs waren. Ich traf sofort Vorkehrungen und schickte zusätzlich fliegende kampferprobte Soldaten zur Höhle. Trotz ihrer Schnelligkeit werden sie dennoch zu spät dort eintreffen." Jetzt teilte Ami mit: "Mein Sohn hat vorab schon etliche Soldaten unter Yasuos Befehl nach Osten beordert und brach danach zusammen mit Hauptmann Miki auf." Wie aus dem Nichts erklang eine neue Stimme, die leise sprach. "Mein Sohn Miki?" Dann erschien die dazugehörige Gestalt auf Taros Schulter. Die Fürstin stand noch immer recht nah bei ihrem ehemaligen Gefährten. Bei dem Anblick des Geistes trat sie überrascht zurück und stolperte fast. Ihr Gemahl stützte sie und behielt die Umarmung länger als notwendig aufrecht. Deswegen musste der silberweißhaarige ältere Hundedämon ein wenig schmunzeln, vor allem weil Ami es geschehen ließ und nicht protestierte. Er selbst erklärte seinem alten Freund: "Nicht nur dein Sohn. Da der Name Yasuo fiel, ist dein Enkel der anderen Anführer." In diesem Augenblick sank bei Sesshomarus Mutter die Erkenntnis, es fiel ihr ein, um wenn es sich bei dem kleinen Geist handelte: "Yosou." Das leicht durchsichtige Wesen verbeugte sich: "Zu ihren Diensten, edle Herrin." Diese streckte nur ihren Rücken durch, hob etwas ihr Kinn und richtete ihren Pelz, der um ihren Hals und ihre beiden Arme geschlungen war. Im selben Augenblick berichtete Taro bereits den Zusammenhang mit dem Geist, dem Schwert und anschließend aus welchen Gründen sie hier her zu diesem Tal kamen. Nach der Erzählung erinnerte sich Ami an etwas, winkte die Dienerin, die am Waldrand zurückblieb näher. Wortlos, als ob sie ihre Instruktionen genau kannte, legte die Dämonin das Bündel vor Kagomes Füße und zog sich sofort zurück. Die Fürstin lieferte die Antwort: "Die angeforderten Sachen für deinen Menschen." "Sie ist nicht mein Mensch, sondern Inuyashas Gefährtin", dabei betonte er einige Wörter besonders, um eine kleine Warnung darin zu verstecken. Er war sich nämlich sicher, das Kagomes Geruch sehr deutlich an ihm wahrzunehmen war. Deshalb hoffte er, Ami verstand seinen Wink. Daraufhin sah die weibliche Youkai die Heilerin an und danach warf sie einen wissenden Blick zu Taro. Ihr ging etwas durch den Kopf, sie schwieg und würde abwarten, ob sich ihre Erwartungen eines Tages bestätigten, denn sie wusste das Inuyasha nicht mit dieser Miko vermählt war. Sie verabschiedete sich nur wenig später und ging, mit dem Versprechen, das Taro sich bald Zeit nahm, um mit ihr weitere Gespräche zu führen. Immerhin hatten sie 200 Jahren aufzuholen. Isamu besprach noch einige Dinge mit seinem Herrn und dann folgte er seiner Gefährtin. Erst als sie wieder allein waren drehte sich Taro zu der jungen schwarzhaarigen Frau um. "Ihr hegt immer noch Gefühle für sie?", fragte Kagome leise. Diesmal war da keine Eifersucht, sondern eher Akzeptanz. Immerhin respektierte sie ebenso Taros Empfindungen für Inuyashas Mutter. Dieser sah sie kurz an, nickte und erläuterte: "Wir teilen uns das Kostbarste, was man besitzen kann, ein Kind. Schon deshalb werden wir immer eine Bindung haben." Dann deutete er auf das Bündel und riet: "Zieh dich um!" Die Heilerin stöberte bereits in den Sachen und staunte, wie kostbar die Kleidung aussah. Taro bekam es mit und sagte: "Obwohl Ami Menschen gegenüber ablehnend ist, respektiert sie deinen Stand. Du bist die Gefährtin des Erbprinzen und solltest dementsprechend ausstaffiert sein." Es handelte sich um unterschiedliche Kleidung, passende Reisejukatas, für warme Tage aber auch für kühle Nächte. Außerdem gab es einige für Menschen unbedenkliche Nahrungsmittel. Ein Trinkgefäß und etliche Pfeile sowie eine Decke. Im Prinzip alles, was verloren ging. Ob nun Myouga diese Dinge anforderte oder sie Ami gewählt hatte, erfuhr Kagome nie. Dennoch fühlte sich erleichtert und dankbar. Später schickte der General einige zuverlässige Dämonen, damit Taro die junge Frau allein lassen konnte. Dieser wollte dringend ins Schloss, um selbst einige Angelegenheiten zu erledigen. Da sich seine Rückkehr inzwischen herumgesprochen hatte, empfingen seine Untergebenen ihn, als ob er nur kurze Zeit fort war. Niemand belästigte ihn, sodass er sein Ziel schnell erreichte. Vor den Toren des Schlosses blieb er erstaunt stehen. Der Wohnsitz der westlichen Fürsten war schon immer ein gut befestigtes Anwesen gewesen. Doch offenbar nutzte Sesshomaru die Zeit und verstärkte die Mauer. Außerdem patrouillierten wesentlich mehr Soldaten auf den Wehrgängen als zu seiner Zeit. Ein alter Dämon, ein ehemaliger Soldat schlendert heran, erwies dem Vater seines Herrn seinen Respekt. Nachdem Taro ihn aufforderte, erzählte er: "Euer verehrter Sohn fürchtet sich nicht vor den Menschen. Doch die ständigen Kriege unter dieser Rasse, ihre Gier nach immer mehr Besitz, veranlasste unseren edlen Lord ebenso die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken." "Er hat weise gehandelt", lobte der ehemalige Fürst. Von Myouga wusste er, das Japan in viele Kleine, sich ständig streitenden Provinzen zerfallen war. Doch ob es immer so bleiben würde. Oftmals gingen selbst zerstrittene Menschen Bündnisse ein. Wenn sie Frieden schlossen und stattdessen gegen die dämonischen Fürsten zogen, um sie zu vernichten, war es besser, rechtzeitig Vorsorge getroffen zu haben. Obwohl er es ursprünglich eilig hatte, nahm sich der frühere Herrscher Zeit um sich mit den ganzen Veränderungen vertraut zu machen, dabei diente ihm der alte Soldat als Führer. Indessen in der Höhle im Osten saß der Hanyou immer noch in der Ecke und schmollte, obwohl es bereits auf Mittag zu ging. Yasuo hatte kurz nach ihm gesehen, doch Inuyasha gab nur eine mürrische Antwort. Der Gruppenführer fühlte sich deswegen noch schuldiger, äußerte sich aber nicht dazu laut. Stattdessen begab er sich auf Patrouille um das Lager und dehnte seine Streife noch weiter aus. Der Soldat durchsuchte benachbarte Täler, Höhlen oder nach geeigneten Verstecken, wo sich ein Spion verborgen halten konnte. Denn er nahm an, es würden weitere Überfälle erfolgen. Hisa betrachtete derweil den Silberweißhaarigen und versuchte ihn aufzuheitern. Sie begann irgendetwas aus ihrer Kindheit zu berichten, unsicher ob der Hanyou zu hörte. Doch plötzlich horchte er auf, fuhr hoch und zog auf einmal Tessaiga. "Was ist?", wollte die goldblonde Youkai wissen. Sie bekam keine Antwort. Inuyasha hatte wirklich eine Eingebung. Gerade als die Magierin das Wort Bannkreis erwähnte, fiel ihm ein, das sein Schwert starke Macht besaß und er hoffte, diesen Zauber zu zerstören. Von draußen hatte er es versucht, doch nur, als seine Kräfte schon am Schwinden waren. Einen weiteren Versuch startete er nicht. Wenn Miki recht hatte und es handelte sich um zweiteilige Magie, musste sie hier in der Höhle anders beschaffen sein. Vielleicht konnte er aus dem Inneren die Abschirmung zerstören. Fest entschlossen nicht eher aufzugeben, bis er die Magie bezwungen hat, stellte sich der Hanyou hin, hob sein Schwert und ließ es in die durchsichtige Wand fahren, wobei er mit weniger Widerstand rechnete, als er bekam. Die Wucht war so groß, das Tessaiga abprallte, aus seiner Hand geschleudert wurde und wenige Shaku entfernt zu Boden knallte. Er selbst landete ebenso unsanft auf der feuchten Erde und es dauerte eine ganze Weile, bis er sich wieder fing. Schmerzhaft rieb sich Taros Sohn die Finger. Selbst wenn ihm Sesshomaru in einem Kampf das Schwert aus den Händen riss, hatte es nie einen so großen Rückprall gegeben. Grimmig starrte er den intakten Zauber an und hob nach etlichen Augenblicken seine Waffe wieder auf. Er betrachtete sie eingehend und dachte nach. Vermutlich war die Windnarbe zu schwach und das Bakuryuha konnte nicht wirken, wenn es keine Energie gab, die er zurückschleudern konnte. Blieb nur noch das Kongosoha. Ob die Adamantsplitter wirkungsvoll waren. Immerhin schafften sie auch damit, durch Narakus Bannkreis zu kommen. Es gab nur einen Weg es herauszufinden, einen Versuch zu wagen. Er aktivierte das Kongosoha und schickte es gegen die Wand. Zu spät erkannte Hisa sein Vorhaben und rief. "Willst du uns umbringen. Wir sind hier drin ungeschützt." Anstatt, wie Inuyasha hoffte, das die Adamantsplitter die Magie durchdrangen, wurden sie abgewehrt und zurück geschleudert. Ungehemmt rasten sie auf ihn zu. Er konnte versuchen sich mit Tessaiga zu schützen.  Was jedoch noch schlimmer war, auch Hisa würde unweigerlich getroffen werden. Der Hanyou handelte augenblicklich. Er sprang tiefer in die Höhle hinein, packte die Dämonin mit den türkisfarbenen Augen und erreichte im letzten Augenblick eine kleine seitliche Nische an der Wand. Obwohl sie sehr schmal war, bot der Felsvorsprung ihnen beiden genug Platz, um den Splittern zu entgehen. Als der Adamantregen vorbei war, blieben sie immer noch an der Höhlenwand stehen, ihre Körper eng aneinander gedrückt und ihre Gesichter berührten sich beinahe. Inuyasha sah der Dämonin tief in die Augen und dann geschah es, er beugte sich weiter vor, küsste Hisa. Im ersten Moment überraschte es die Goldblonde, dann erwiderte sie die Liebkosung, öffnete ihre Lippen und vertiefte den Kuss. Sie lockerte ihren Griff um Inuyashas Arme und streifte mit den Fingerspitzen zaghaft über den Stoff seiner Kleidung. Der Hanyou entfernte sich von ihrem Mund, seine Zunge schnellte neckend über ihr Kinn und dann den Hals hinab. Hier atmete er intensiv Hisas Geruch ein, während er sie ganz fest hielt. "Du riechst einfach ...", ruckartig kehrte er in die Wirklichkeit zurück. Das war weder Kagome noch jemand mit dem er Intimitäten teilen wollte. Was ihn da so einfach überkommen hatte? Er knurrte leise, stieß Hisa von sich und suchte sofort Distanz. Grimmig warf er ihr einen Blick zu, der nichts Gutes verhieß. "Inuyasha?", sprach sie seinen Namen fragend aus. "Was sollte das gerade? Erst bringst du uns fast um und dann ...", sie unterbrach sich selbst und dachte nach. Das letzte Mal als ihr so etwas passierte wollte Takashi sie gewaltsam verführen. Doch der Hanyou hatte keinerlei Interesse an ihr. Sie glitt dort zu Boden, wo sie noch immer stand, zog ihre Beine an und bettete ihren Kopf auf ihr Knie. Eines wusste sie, es war zu früh, um bereits läufig zu sein. Ob es die Gefahr war, gemeinsam dem Tod in die Augen gesehen zu haben? Der Kuss hatte sich so wunderbar angefühlt. Sie hob ihre Hand und streifte leicht über ihre Lippen, dabei lächelte sie und wünschte sich eine Wiederholung. Doch darauf würde sie vermutlich verzichten müssen, denn ihr unfreiwilliger Gast verhielt sich anders, eher aufgebracht. "Ich habe das nicht gewollt", murmelte Hisa leise und fügte hinzu: "Du hast mit dem Kuss angefangen." Als ob er es nicht selbst wüsste. "Halte dich einfach nur fern von mir", bat der Hanyou und ging zurück zum Eingang. Das hatte ihm gerade noch gefehlt und er fragte sich, was mit ihm los war. Bei Kagome hatte er sich wesentlich besser im Griff und auf läufige Dämoninnen fuhr er bisher überhaupt nicht ab. Sicherlich verhexte sie ihn und wendete Zauberei an. Nach dieser Erkenntnis warf er einen  Blick zu Hisa, doch sie schaute völlig ratlos. Konnte sie doch nichts dafür? Inuyasha seufzte ganz leise und wünschte sich gerade seinen Vater herbei. Als er dann seinen Kopf drehte, streifte sein Blick das Buch auf dem Tisch. Da hatte er einen Einfall, stand auf, nahm es und ging zu der Dämonin. Er ließ den schweren, dicken Wälzer in ihren Schoß fallen und drängelte: "Los, schau nach, ob du darin etwas findest, damit wir hier rauskommen!" Nachdenklich sah sie zu, wie er wieder beim Eingang Platz nahm. Dann schlug sie die erste Seite auf und begann tatsächlich zu suchen. Sie glaubte nicht daran, etwas Hilfreiches in dem Buch zu finden. Dass ihre Rettung gerade am westlichen Schloss ankam, auf Taro traf und Informationen diesbezüglich ausgetauscht wurden, hätte den beiden Eingesperrten sicherlich Mut gemacht. Für den ehemaligen Fürsten war es wirklich eine Überraschung, als er das Schloss verließ, gemütlich den Berg hinabwanderte und die dämonische Energie seines Sohnes wahrnahm. Lange dauerte es nicht, bis sie aufeinandertrafen. Kurz danach konnte er Hauptmann Miki begrüßen, der wiederum mit dem Geist seines Vaters überrascht wurde. Der Soldat wandte sich an den geisterhaften Magier und erklärte seinem Vater, welche Vermutungen er hegte. Yosou blieb danach still und dann offenbarte er: "Als ich durch Takashis Hand starb, las ich kurz vorher etwas Wichtiges in dem Buch. Es betraf meine Herkunft. Nur werden wir jetzt nie herausfinden, ob es Hisa geholfen hätte", dann winkte er plötzlich ab, änderte seine Körperhaltung und strich sich durch sein weißes Haar. "Ach was, jetzt wo wir endlich wissen, wo die andere Hälfte ist, brauchen wir darüber nicht länger nachzugrübeln. Lasst uns im Schlund nachsehen." Er warf einen Blick zu dem erstgeborenen Sohn seines Herrn und sprang danach auf die Schulter von Miki, wo er ihm als Nächstes flüsternd gestand, die Beschaffenheit des Tales und die geheimen Wörter nicht mehr zu kennen. Um so glücklicher war er, das sein Sohn darüber Bescheid wusste. Daraufhin suchten sie Kagome auf, um ihr die Neuigkeiten mitzuteilen und nur wenig später beschlossen sie sofort, das Siegel zu holen. Der Hauptmann wollte allein in das Tal gehen, da er nicht wusste, ob einem Menschen die im Magieschlund verborgenen Artefakte schaden konnten. Er äußerte seine Vermutungen laut. Beinahe jeder stimmte ihm zu. Nur Sesshomaru äußerte nachdenklich: "Ich verstehe deine Sorge Miki, doch bedenke, der Fluch wurde Kagome auferlegt. Möglicherweise ist sie die Einzige, die unbeschadet die Hälfte berühren darf." Obwohl der Soldat einen Einwurf hatte, seine Gründe schon nennen wollte, denn immerhin war er zum Teil Drache und zum Teil menschlich, schwieg er nach einem Wink, welchen er von Taro erhielt. Der frühere Herrscher des Westens zog sein Schwert mitsamt der Scheide, übereichte es dem Hauptmann: "Damit dein Vater dich begleiten kann, überreiche ich dir meine Waffe und gebe die Heilerin in deine Obhut. Bringt die hier liegende Hälfte des Siegels hinzu, damit wir endlich Hisa befreien können." Miki nahm das Schwert entgegen, verbeugte sich und drehte sich danach zu Kagome um. Sehr zu ihrem Erstaunen sprach er sie vornehm an: "Verehrte Prinzessin folgt mir bitte, doch bleibt stets hinter mir, damit ihr nicht versehentlich eine der Fallen auslöst!" Nur wenig später verschwanden sie am Eingang des Tales, während die beiden zurückgebliebenen Dämonen ihnen hinterhersahen. Kapitel 18 - Hass und Zwietracht Während Hisas Befreiung näher rückt, lauert längst neue Gefahr auf die Dämonin. Kapitel 19: Hass und Zwietracht ------------------------------- [IEine kleine Anmerkung zu dem Kapitel, ich dachte, ein kleiner Einblick in das andere Reich ist von Nöten, da es auch einen Hinweis auf zukünftiges Geschehen gibt. Dennoch kommt auch Kagome zum Zug und ihre Suche nach dem Siegel. Wünsche viel Spaß Aliah - chinesisch -die erhabene, die edle, die höhergestellte Kapitel 18 - Hass und Zwietracht Am Tag von Sesshomarus Bekanntmachung seiner Verlobung. Leiko hatte bis zu diesem Moment gehofft, den Herrn der westlichen Länder für sich zu gewinnen. Doch als sie der Zeremonie beiwohnte, sank bei ihr die Erkenntnis, sie hatte ihn verloren. Obwohl sich Sesshomaru gefühlsmäßig nichts anmerken ließ, gab es doch einen winzigen Augenblick, als er seiner Gefährtin einen freundlichen Blick schenkte. Dies genügte der Dämonin aus dem nördlichen Grenzbereich. Innerlich wütend erinnerte sie sich an die Worte des Lords zu ihr. Hatte er doch die Frechheit und legte ihr eine Vermählung mit seinem jüngeren Halbbruder nahe. Sie, eine Youkai von edlem, reinen Blut sollte einen Hanyou Bastard als Gemahl nehmen. So tief würde sie niemals sinken. Da sie noch wichtige Informationen für ihre Mutter hatte, entschloss sie sich den Westen zu verlassen und nach Hause zurückzukehren. Deshalb bekam sie nicht mit, wie Sesshomaru bei ihrer Abreise, ihr nachsah. Inuyasha erwähnte er mit voller Absicht, da er Leikos Einstellung zu Hanyou kannte. In diesem Punkt dachte sie genauso wie er früher. Außerdem lag es in ihrem Sinn ihre Stellung zu verbessern, deshalb würde das Kind einer Konkubine nicht für sie als Gemahl infrage kommen. Denn leider hatte sein Vater es versäumt, mit Izayoi den Bund einzugehen. Doch da Taro seinen zweitgeborenen Sohn anerkannte, konnte sich Inuyasha Erbprinz des westlichen Reiches nennen, bis sein älterer Bruder Nachkommen bekam. Deshalb sah Sesshomaru zum ersten Mal einen Vorteil in diesen Umstand, denn egal wie sehr er an dem nördlichen Grenzgebiet interessiert war, Leiko mochte er in seiner Familie nicht haben wollen. Mit seinem Vorschlag fand er für die braunhaarige Dämonin einen guten Grund, damit sie abreiste. Dabei ahnte der westliche Fürst nicht, dass es noch eine andere Ursache für ihren plötzlichen Aufbruch gab. Sesshomaru selbst ging zu Ayaka, da sie ebenso zurück zur Höhle wollten, wobei sich ihnen Hauptmann Miki anschloss. Kaum landete der Flugdrache, den sich die braunhaarige Dämonin im westlichen Schloss ausgeliehen hatte, im nördlichen Domizil ihrer Familie sprang sie ab und rannte auf die Eingangshalle zu. Eilig lief sie die Stufen nach oben. Wer nicht schnell genug aus dem Weg ging, wurde rücksichtslos beiseite gestoßen. Nur einmal blieb Leiko stehen, erkundigte sich nach dem Aufenthaltsort ihrer Mutter. Sobald sie den erfuhr, schlug sie die Richtung ein. Ohne anzuklopfen, betrat die Dämonin die Gemächer ihres Vaters und es platzte aus ihr heraus: "Die wahre Erbin lebt immer noch. Weshalb ist sie in der Höhle nicht zugrunde gegangen. Jetzt wird sie ihr Eigentum fordern." Eine ältere ihr sehr ähnlich sehende Dämonin erhob sich von einem Lager, wo sie bis jetzt gesessen hatte. Streng rügte sie: "Wo ist dein Benehmen Tochter. Zeige deinem kranken Vater gegenüber Respekt." Vom Lager her, aus den vielen Kissen heraus, erklang eine müde Stimme, der man die Autorität trotzdem noch anhörte: "Hisa ist die rechtmäßige Herrscherin des Reiches. Akzeptiere das, Tochter." Leiko warf einen hasserfüllten Blick zu dem im Sterben befindlichen Dämon. Ihre Mutter Aliah schaute sie warnend an und deutete mit der Hand zur Tür. Zu ihrem Gemahl sagte sie. "Entschuldige mich Liebster. Ich werde unsere Tochter zu Ordnung rufen." Dieser nickte nur, und erst als sie draußen war, seufzte er. Seinen Diener, der still in der Ecke saß, winkte er heran und gab ihm einen flüsternden Befehl. Er wusste, dass er ihm bedingungslos vertrauen konnte. Der Sterbende durchschaute seine Familie bereits vor etlicher Zeit und traf deshalb Vorkehrungen. Sein Leben war vorbei und er würde vermutlich bald sterben, doch am Ende war er es, der triumphierte. Draußen vor der Tür gab es natürlich keine Maßregelung von der Mutter, zumindest hörte sie sich anders an.  "Wage es nie wieder deinen Vater mit solchen Dingen zu belasten. Er ist schwer krank und deshalb möchte ich ihm die letzten Momente seines Lebens noch versüßen. Aus diesem Grund hat er auch mir die anstrengende Führung des Reiches überlassen." "Du bist eine Heuchlerin, verehrte Mutter", wagte es Leiko zu sagen. "Glaubst du, ich weiß nicht, welches Spiel du treibst." Die ältere Dämonin schmälerte ihre Augen, blickte ihre Tochter streng an: "Kind. Dies dient uns beiden und was meinen Gemahl angeht, ich verabscheue ihn und du weißt das. Er hat mich, eine Prinzessin von edlem Blut erniedrigt, in dem er mich in diese Stellung gezwungen hat, gedemütigt, als er meinen Vater von einem Bediensteten auspeitschen ließ, bevor er ihm selbst den Todesstoß versetzte und er ist schuld am Tod meines ersten Gefährten." Durch die Erinnerung an die Geschehnisse stieg ihre dämonische Energie an, ihre Klauen ballte Aliah zu Fäusten und ein Knurren entsprang ihrer Kehle. Leiko schwieg dazu, denn sie kannte auch den Bericht ihres Vaters und der klang etwas anderes. Selbst wenn sie den uralten Dämon, der sie vor 500 Jahren zeugte, nicht mochte, er gehörte zu den ehrlichsten Wesen. Die Herrin setzte fort und deutlich zeigte sich dabei ihre Entrüstung "Er glaubt, dass ich ihm Dankbarkeit entgegen bringe, weil er mich vor einem Monster bewahrt hat", abrupt unterbrach sie sich, schnaubte wütend und packte ihre Tochter grob, um sie in einen unbenutzten Raum hineinzuschieben. Hier setzte sie sich nieder und dann forderte die Herrin auf: "Berichte mir, was du weißt!" Leiko hob sich die Gedanken vorerst für später auf, jetzt sammelte sie sich und begann: "Um meine Vermählung mit Lord Sesshomaru voranzutreiben, bin ich wie vereinbart in das westliche Reich aufgebrochen. Inzwischen hat er seine Wahl getroffen, allerdings fiel sie auf Ayaka." Die hochnäsige Youkai wurde sofort unterbrochen. Enttäuscht sagte ihre Mutter: "Du bist unfähig, da du nicht einmal einen Dämon verführen kannst." Sofort verteidigte sich die Braunhaarige: "An meinen Reizen lag es nicht, sondern an meinem Stand. Seine Entscheidung traf er nicht willkürlich, sondern aufgrund der Umstände. Als er aus dem Osten zurückkam, gab es plötzlich viele Gerüchte im Schloss und ich brauchte nicht lange, um alles zu erfahren. Meinem Charme kann nun mal kein männlicher Youkai widerstehen. Lord Taro ist wieder aufgetaucht und befindet sich nun auf der Suche nach dem Schlüssel zu dem Geheimnis um Hisas Festsetzung. Er trat zwar die Herrschaft offiziell an seinen Sohn ab, aber seine letzte Amtshandlung war es die Vermählung mit Ayaka zu bestimmen und er bestätigte auch den Bund seiner ehemaligen Gefährtin Ami mit dem General." Die Herrscherin des Nordens erbleichte: "Lord Taro", flüsterte Aliah leise. Er hatte ihr öfters gedroht, die wahre Erbin auf den Thron des Nordens zu setzen. Genau aus diesem Grund sollte ihre Tochter mit dem westlichen Lord vermählt werden. Ansehen und Macht waren ihr wichtig, deshalb vergiftete sie ihren Gefährten und schätzte sich glücklich den Heiler als heimlichen Geliebten und Bündnispartner zu haben. Es war ihr Weg Rache zu nehmen, denn sie hatte ihren Vater geliebt. Selbst dann noch, als er sie wie eine Gefangene hielt, zum Verräter wurde, Krieg anzettelte und versuchte sie mit einem Dämon zu vermählen, der sehr brutal war. Ihr Vater hatte viele Pläne, wollte zusammen mit ihrem Gefährten Ländereien erobern und herrschen. Doch dann kam ein einfacher Dämon daher, schaffte es Verbündete zu gewinnen und befreite das Reich von der Terrorherrschaft ihrer Familie. Sie selbst war noch zu jung und daher unberührt, dennoch fand an diesem Tag ihre Vermählung statt, was ihrem jetzigen Gefährten während der Feier die Möglichkeit des Sieges einräumte. Obwohl es ihm zu stand, übernahm der Befreier nicht das Reich, sondern übergab die Macht an ihren jüngeren Bruder, der den Gerüchten nach, ein umsichtiger und weiser Lord wurde. Er selbst ging mit seiner neuen Gefährtin zurück in seine japanische Heimat, wo er bald darauf als Berater und Sprachkundiger eine hohe Stellung bei seinem Herrn antrat. Was die wahre Erbin betraf, so wussten nur wenige Wesen, wer sie war. Der Lord des Nordens wollte vor Jahrhunderten seine Tochter mit Inu no Taisho vermählen. Doch sie entschied sich aus Liebe für einen anderen, dem Nachfahren eines Drachenmagiers in dessen Adern fast nur noch Hundeblut floss. Ihr Vater war so wütend darüber, dass er sein Kind verstieß und nie von seiner Enkeltochter Hisa erfuhr. Nach seinem Ableben setzte Taro den engsten Berater des Lords, ihren Gemahl ein, damit dieser regierte, bis Hisa das passende Alter erreichte und die Ausbildung besaß, um ihr Erbe anzutreten. Ihre magische Begabung erschwerte das und so verzögerte sich das Vorhaben. Dann kam noch Takashis Besitzgier dazwischen. Seit 1000 Jahren existierte Hisa praktisch nicht mehr, da niemand den Standort der Höhle kannte. Jetzt wo sie wieder auftauchte, musste etwas geschehen, da Aliah ihren jetzigen Rang unter keinen Umständen aufgeben wollte. Die chinesische Hundedämonin wandte sich ihrem einzigen Kind zu, stellte etlichen Fragen und erfuhr so noch andere Details. Durch Taros unerwartete Rückkehr sorgte sie sich, denn ihn sah sie als ernst zu nehmenden Gegner an, der sich nicht scheuen würde, den Norden anzugreifen. Außerdem fürchtete sie, wie so viele, dessen mächtiges Schwert So'unga. Aufgeregt lief sie nun im Raum umher. Einen Weg gab es noch. Hisa musste sterben und dazu brauchte sie Hilfe. Doch wer eignete sich dazu. Im gleichen Augenblick wusste sie, wen sie beauftragen konnte. Sie wandte sich an ihre Tochter: "Lasse nach dem Anführer der Fledermausdämonen schicken. Seit ihr Herr Taigokumaru vernichtet wurde, gewähren wir ihnen Unterschlupf. Es wird Zeit das sie sich für unsere Hilfe revanchieren." Bis der Anführer der wenigen Fledermausdämonen, die den Kampf mit Inuyasha einige Jahre zuvor überlebten, in der Residenz ankam, verging nicht einmal ein halber Tag. Leikos Mutter empfing den geflügelten Dämon in einem leicht abgedunkelten Raum, da sie kein grelles Sonnenlicht mochten. In dessen Begleitung befand sich ein Untergebener, doch dieser musste vor der Tür warten und somit nutzte er die Zeit, um einige Gemälde zu betrachten. Eines zog ihn magisch an, da die darauf abgebildete Prinzessin wunderschön aussah. Von einem Diener erfuhr er ein paar Einzelheiten. Sein Herr indessen bekam den Befehl zu der Höhle zu fliegen, jeden dort zu töten und ganz besonders Hisa nicht zu verschonen. Um diesen Plan umzusetzen, nahm er seine ihm zu Verfügung stehenden Krieger mit. Noch ahnte er nicht, dass sie auf heftigen Widerstand stoßen würden und er selbst den Tod fand. Sein Fehler war es, dass er zu früh zu schlug, anstatt zu warten bis sein wichtigstes Ziel freikam. Sicherheitshalber weihte er niemand in die wahren Gründe für den Überfall ein. Seinen Soldaten erzählte er nur von den Schätzen und sie glaubten, er wollte sich an dem Hanyou rächen, der damals ihren Clan vernichtete. Als einer der wenigen Überlebenden geriet Saburo an den Enkel des verstorbenen Drachenmagiers. Glücklicherweise schenkte ihm Yasuo das Leben und ließ ihn entkommen. Dabei entdeckte er die goldblonde Dämonin, erinnerte sich an die Informationen des geschwätzigen Dieners im Schloss des Nordens und wälzte ständig auf der Rückreise seine eigenen Mutmaßungen. Vor allem dachte er darüber nach, was es ihm für einen Nutzen einbringen konnte. Während ihrer Flucht, von der Höhle fort, trafen sie dann noch auf etliche Falkendämonen und sie kämpften miteinander. Diese Begegnung dezimierte die Fledermausdämonen weiter und dadurch wurde der Unmut der Überlebenden geweckt. Letztendlich entschieden sie sich zu fliehen, sodass nur Saburo in den Norden zurückkehrte und berichtete. Die Macht innehabende Dämonin war sehr wütend und ihre Tochter bekam es zu spüren. Leiko ließ mit stoischer Gelassenheit den Ausbruch über sich ergehen. Erst als sich ihre Mutter ein wenig gefangen hatte, sagte sie: "Wir versuchen es eben erneut. Lord Taro besaß vor 200 Jahren viele Feinde. Sicherlich gibt es genug, die uns unterstützen werden." Im ersten Moment wollte Aliah ihrer Tochter schon zustimmen. Doch dann schüttelte sie den Kopf und murmelte: "Offener Krieg mit dem Westen? Das wäre leichtsinnig. Nein, wir werden einen Attentäter suchen, der soll Hisa ermorden. Es gibt da jemand, der infrage kommt. Lautlos, schnell und präzise. Keines seiner Opfer überlebte bisher." Ein Klopfen unterbrach Mutter und Tochter. Nach einer Aufforderung betrat der Heiler, ein hochgewachsener, schlanker Dämon mit blonden langen Haaren den Raum. Er ließ kurz seinen Blick schweifen und kniete sich ehrerbietig nieder, da er seine Geliebte nicht allein vorfand. "Was hast du zu berichten?", forderte Leikos Mutter ihn zum Sprechen auf, da sie sofort sah, etwas stimmte nicht. "Euer Gemahl ist verschwunden, edle Herrin", berichtete der Kräuterkundige. Aufgeregt begann die ältere weibliche Youkai: "Wie konnte das passieren. Stümper, Nichtsnutze", schimpfte sie, damit die Palastwache meinend. Der Heiler gab zu bedenken: "Er hatte offenbar Unterstützung. Einige sind ihm treu ergeben." Bei diesen Worten hielt er den Kopf gesenkt und das veranlasste Aliah die Stirn zu runzeln. Wenn ihr Gemahl die Kraft hatte zu fliehen, stand es um ihn besser als der Heiler immer angab. Hatte der Herr des Nordens überhaupt irgendwann einmal giftige Substanzen zu sich genommen oder spielte ihr Geliebter die ganze Zeit ein doppeltes Spiel. Es war ihr egal, er musste es büßen. Leiko erhob sich, mit den Worten: "Mein Vater wird um Hilfe ersuchen und ich kenne nur einen Ort, wo er sie findet. Das westliche Reich. Doch ein kranker Mann wie er wird nur langsam vorwärtskommen." "Kümmere dich darum!", befahl die Herrin ihrem einzigen Kind. Kaum hatte Leiko den Raum verlassen, entnahm die ältere braunhaarige Dämonin einer Schublade ein schmales, zweischneidiges, scharfes Messer. Sie ging zu ihrem Liebhaber, ließ sich von ihm in die Arme nehmen und küssen. Der Heiler sah es nicht kommen, denn Aliah hob hinter seinem Rücken, den Dolch und stach zu. "Du hast keine Chance, Verräter. Stirb!", spukte sie dem blonden Dämon entgegen. Einerseits schmerzte sie der Verrat ihres, wie sie glaubte Vertrauten, anderseits empfand sie keinerlei Gefühle bei ihrer Tat. Gleich danach rief sie eine Wache, ließ den Sterbenden fortbringen, da sie dessen Qual nicht mit ansehen wollte. Sie selbst schloss die vergiftete Waffe wieder sorgfältig weg. Kurz darauf betrat die Herrin das Arbeitszimmer, setzte sich an den niedrigen Tisch und nahm eine Schriftrolle um einen Mörder zu dingen. Aliah ahnte nämlich das bald ihre schlimmsten Befürchtungen sich Bewahrheiteten, denn Taro würde es schaffen Hisa zu befreien. Die aus China stammende Aliah tat gut daran Vorsorge zutreffen, denn im westlichen Reich begab sich Kagome wenige Tage zuvor in das Tal. Die Heilerin folgte dem Soldaten, zuerst den schmalen Pfad entlang, durch das Tal bis zu einer Felswand. Hier blieb Miki stehen und gab noch einige Anweisungen. "Die Höhle geht tief in den Berg hinein und ist sehr verzweigt, ein wahres Labyrinth. Deshalb bleibt immer dicht hinter mir und egal was geschieht, lasst euch nicht ablenken. Vor allem weicht nicht von dem Weg ab, denn der Untergrund ist trügerisch. Was wie Stein aussieht, kann ein Loch sein und deinen Tod bedeuten. Die Magie ist an diesem Ort sehr stark und sie wird euch in Versuchung führen." Der Geist des Magiers erschien und riet. "Gib der Heilerin das Schwert, so kann ich sie durch einen Bannkreis schützen." Daraufhin blickte der Hauptmann Kagome fragend an und diese stimmte zu. Als sie Taros Waffe entgegen nahm, lief ihr erst einmal ein Schauer über den Rücken, doch schnell erinnerte sie sich, das war nicht So'unga. Um ihre Hände freizuhaben, ließ sie sich die Schwertscheide auf dem Rücken festbinden, was leicht war, da sie ihren Bogen nicht mitgenommen hatte. Dann beobachtete sie, was Miki als Nächstes tat. Er trat ganz nah an die Felswand heran, legte seine Hand auf eine merkwürdig hervorstehende Stelle und murmelte seltsam klingende Wörter. "Sprache der Magier", erläuterte Yosou leise. Obwohl er angestrengt lauschte, verstand er kein Wort, doch er fragte seinen Sohn nicht danach. Es war besser dies dem Jüngeren zu überlassen. Außerdem glaubte er sich zu erinnern, das er selbst eine andere Formel damals benutzte, wesentlich kürzer. Es dauerte nicht lange, bis eine Reaktion entstand. Das sichtbare Bild verschwand und ein dunkler Höhleneingang erschien, was für Kagome nichts Ungewöhnliches war, da sie schon öfters Bannkreise gesehen hatte. Nur wenig später entzündete der Krieger zwei Fackeln, reichte eine an die Heilerin weiter und forderte sie auf: "Kommt!" Dann ging er voran und dachte an den Tag, vor etwa 1000 Jahre, kurz nach Takashis Ableben. Er hatte ebenso von der Ermordung seines Vaters gehört und kam damals hierher zum Schlund, um nachzusehen. Er musste eine Falle des Schülers neutralisieren und wunderte sich heute noch, es überhaupt geschafft zu haben. Dann hatte er die Höhle betreten und es dauerte nicht lange, bis er von der hier herrschenden Magie akzeptiert wurde, obwohl er selbst keine besaß. Der einzige Grund, der ihm einfiel, seine Abstammung spielte dabei eine Rolle. Deshalb nahm er seine Bestimmung an, hütete das Geheimnis. Er nutzte die Gelegenheit, um mit den hier gelagerten Gegenständen vertraut zu werden, da er nicht wusste, ob dieses Kenntnisse einmal von Nöten waren. Jetzt endlich zahlte sich dies aus, er konnte Hisa behilflich sein und hatte Anteil an ihrer Befreiung. Da er an so etwas wie Schicksal glaubte, vermutete er, es war ihm von Anfang an vorher bestimmt, ebenso wie Kagomes Anwesenheit hier. Als Miki daran dachte, blieb er kurz stehen, drehte sich der jungen Frau zu und musterte sie. Es war ihm möglich magische Energien aufzuspüren und deshalb zog er den Schluss, etwas Mystisches umgab die Heilerin. Neugierig betrat Inuyashas Gefährtin die Höhle, welche erst einmal nur aus einem engen Gang bestand. Nach einigen Schritten verbreiterte sich dieser und sie erreichten die erste Kammer. Nur wenig Sehenswertes gab es hier. Einige Dinge erläuterte der Hauptmann. Zuerst den Ursprung der Höhle, welche künstlich geschaffen wurde. Tiefer im Berg entstanden die Räume im Laufe der Jahrtausende natürlich durch unterirdische Wasserdurchbrüche. Vor langer Zeit nutzten die Hüter, die vorhandenen Möglichkeiten um den Schlund zu erweitern. Deshalb gab es nun das kleine Labyrinth. Danach erzählte Miki von den hier gelagerten Artefakten erklärte ihre Bedeutung und was für Gefahren von ihnen ausgingen. Mehrmals fiel es der jungen Frau auf, der Hauptmann übersprang manche Sachen und verschwieg einiges. Ohne, dass er es äußerte, verstand Kagome, wie wichtig es war, Stillschweigen darüber zu bewahren. Bald schon merkte sie, dass die vorab Warnung durchaus berechtigt war. Denn, um so weiter sie gingen, um so mehr hörte Kagome etwas. Es begann wie ein leichtes Rauchen, klang wie das Wispern des Windes und stetig wurde es immer lauter, bis Stimmen zu vernehmen waren. Obwohl die Heilerin keine Worte verstand, spürte sie Unbehagen. Sie versuchte nicht auf die Einflüsterungen zu hören, sondern konzentrierte sich auf den vor ihr gehenden Drachenkrieger. Als ihre Gedanken zu Inuyasha abdrifteten, entstanden plötzlich vor ihrem geistigen Auge Bilder. Dadurch erschrak sie, blieb stehen, sodass Miki sie ermahnte: "Heilerin geht weiter!" Doch sie hatte erneut eine Vision, diesmal klarer und nicht verschwommen. Die junge Frau befand sich plötzlich an einem anderen Ort, sah ihren Gefährten der gerade Hisa küsste. Dann im Anschluss stand sie auf dem Schreingelände, war wieder zu Hause in ihrer Zeit und sah sich um. Da hörte sie Stimmen von der großen Treppe her, Kinderlachen und nur wenig später erschienen dort zwei hellhaarige Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen. Die Eltern der Kinder folgte Hand in Hand. Im nächsten Moment spürte Kagome, wie jemand sie schüttelte und Mikis Stimme erklang: "Heilerin, was immer ihr gesehen habt, es war eine Illusion um euren Geist zu verwirren." Für einen Augenblick war die junge Frau aus der Neuzeit verwirrt, denn es hatte sich so real angefühlt und da war noch etwas. Jemand stand dort bei ihr, ein Wesen, das ihr Geborgenheit und Wärme gab, obwohl sie nicht mitbekam, um wen es sich handelte. Deshalb zweifelte sie daran, dass ihr diese Bilder schaden sollten. Wobei ein Punkt, der Moment als ihr Gefährte Hisa küsste, merkwürdige Gefühle in ihr auslöste. Mit aller Kraft versuchte sie nicht daran zu denken, es sogar zu ignorieren. Kagome schloss kurz ihre Augen, atmete tief durch und sagte dann: "Macht euch keine Sorgen, wir sind aus einem bestimmten Grund hier und dieses Ziel verliere ich nicht aus den Augen." Der Hauptmann sah seine Begleiterin weiterhin besorgt an und nickte dann. Ohne ein Wort drehte er sich um und ging langsam weiter, tiefer in das Innere des Berges hinein. Kapitel 19 - Blick in die Zukunft? Ein Erlebnis in der Höhle, lässt Kagome grübeln. Deshalb führen Kagome und Taro ein Gespräch Kapitel 20: Blick in die Zukunft? --------------------------------- Bei dem Kapitel habe ich lange überlegt, was ich verrate und wie, da ich noch nicht allzu viel vorwegnehmen wollte. Erst wollte es mir auch nicht gelingen, sonst wäre es eher fertig. Habe aber nicht aufgegeben, sondern weitergemacht und jetzt habe ich soviel geschrieben, das es fast für ein weiteres Kapitel reicht. Dennoch kommt das nächste update dann erst in einigen Tagen, da ich es noch ein wenig ausarbeiten will. Kapitel 19 - Blick in die Zukunft? Inuyashas Gefährtin fand ihr Erlebnis verwunderlich und es hatte sie an den Moment erinnert, als ihre Seele im Juwel gefangen saß. Damals wurde ihr eine mögliche Gegenwart vorgespiegelt. Aus diesem Grund kam ihr gerade ein Gedanke in den Sinn, den sie sofort äußerte: "Gibt es hier Artefakte, die mit der Zeit verbunden sind?" Es handelte sich nur um ein unbestimmtes Gefühl, doch sie glaubte, dass diese Bilder ihr einen Einblick in die Wirklichkeit gaben. Sie blieb deshalb erneut stehen und sah sich um. Miki, der merkte, dass die Miko schon wieder nicht mehr hinter ihm war, kam zurück und er hielt nach etwas Ausschau. Was sie gerade erlebte, wusste er, da er selbst bei seinem ersten Besuch so etwas Ähnliches durchmachte. Bei der Frage runzelte er seine Stirn, blickte sie aber nicht an, als er antwortete: "Meines Wissen nach nicht, doch ihr tragt so einen Gegenstand um euren Hals. Er strahlt Macht aus, eine Macht die ...", er unterbrach sich und blickte erstaunt auf den Geist seines Vaters, der plötzlich auf seiner Schulter saß und ihm zu flüsterte zu schweigen. Darum sagte er nur: "Ich bin sicher, ihr seid die Einzige, die weiß, was es damit auf sich hat." Unwillkürlich griff sie nach ihrer Kette. Der Stein strahlte ganz schwach und fühlte sich warm an. Wie so oft empfand Kagome Geborgenheit und jetzt erklärte sie: "Der Mann, der sie mir gab, war mir fremd. Er war jedoch sehr freundlich und seine Worte haben sich tief in mein Bewusstsein gegraben. Diese Kette fand er in einer Pfandleihe und er hat sie einfach gekauft, ohne zu wissen weshalb." Weiter sprach sie nicht, sondern dachte daran. Denn es gab da noch mehr, Worte, welche dieser Unbekannte damals ihr nahelegte. Seinetwegen ging sie an dem bewussten Tag in den Schuppen, wo sich der Brunnen befand, dachte intensiv an Inuyasha und wünschte sich bei ihm zu sein. Nachdem sie durch die dreijährige Trennung schon ihre ganze Hoffnung verlor, war es dieser Fremde, der ihr mit seinen Worten Mut machte. Mit sanfter Stimme schaffte er es, ihre Verzweiflung zu lindern. In nachdenklichen Ton vermutete der Drachenkrieger: "Meiner Meinung nach hatte es einen Grund." Dann schwieg er kurz, um sogleich zu erinnern: "Holen wir das Siegel!" Miki wollte nicht weiter nachforschen, obwohl er sich gerade fragte, was eine Pfandleihe war. Offenbar etwas, wo Dinge verkauft wurden. Dieser Unbekannte interessierte ihn sehr und er wunderte sich, weshalb er an dem tropfenförmigen Stein die dämonische Energie seines früheren Herrn spürte, trotz das es nur schwach wahrnehmbar war. Möglich das sie durch den Ort, an dem sie sich gerade befanden, verstärkt wurde. Er blickte Yosou an und ihm lag schon eine Frage auf der Zunge. Er kam nie dazu, denn etwas lenkte seine Aufmerksamkeit ab. Diesmal betraf es nicht nur Kagome, sondern auch ihn. Die Stimmen erklangen wieder, diesmal lauter und teilweise verständlich, allerdings in der magischen Geheimsprache. Dennoch beeinflusste es die beiden Eindringlinge und es versetzte sie in eine merkwürdige Stimmung. Miki nahm einen langen Stab in die Hand, auf dessen Spitze ein sternförmiges Symbol mit eingravierten magischen Schriftzeichen thronte, und stieß das untere Ende mit großer Kraft auf den Boden und befahl: "Ruhe!" Von dem Punkt ging ein leichtes Beben aus, was wie kreisförmige Wellen kurzzeitig zu spüren war. Doch es zeigte noch mehr Wirkung, die Stimmen verschwanden und es herrschte Stille. Yosou erschien nun auf Kagomes Schulter und blickte seinen Sohn erstaunt an. Nachdem er sich gefangen hatte, meinte er: "Du behauptest immer, du besitzt keine magische Begabung. Hast du uns allen immer nur etwas vorgemacht?" Der Hauptmann drehte sich der Heilerin zu, warf einen Blick zu dem kleinen geisterhaften Wesen seines Vaters und lächelte: "Leider verfüge ich wirklich nicht über irgendwelche Kräfte. Doch ich fand bald heraus, wie ich die sich mir hier bietenden Möglichkeiten benutzen kann. Wenn man die Formeln kennt, passende Artefakte hat und sie gekonnt einsetzt, ist man mächtig. Gerade deswegen ist es so wichtig, diese Dinge zu verbergen." Mit dieser Offenbarung schaffte es der Soldat, seinen Erzeuger zu beeindrucken. Da er keine Wort fand, schwieg der alte Drachenmagier und beobachtete Miki. Dieser blieb vor einem länglichen Kasten stehen, öffnete ihn und entnahm ihm ein mittellanges Katana. Er übergab das Schwert Kagome und erläuterte: "Diese Waffe gehörte einst einer Miko. Ich bin sicher, sie würde es als große Ehre ansehen, wenn sie wüsste, dass ihr es in Zukunft führen werdet." Die Heilerin schielte zur Seite und sah um stillen Rat fragend Yosou an. Dieser nickte zustimmend und deshalb nahm sie das Katana. Danach tat der Soldat zwei weitere Schritte und stand vor einer Truhe. Er öffnete sie und sah hinein, winkte gleichzeitig die schwarzhaarige Frau näher. Im Inneren befand sich ein viereckiges Kästchen. Dieses entnahm Miki und klappte den Deckel auf. In einer kreisrunden Vertiefung lag die eine Hälfte des gesuchten Siegels und deutlich zeichnete sich in dem Stoff ein weiterer leerer Abdruck von der anderen Hälfte ab. Der Soldat drehte sich Kagome zu und forderte sie auf: "Ihr könnt dieses Teil unbesorgt herausnehmen. Am besten schlagt ihr es in das Tuch ein, damit es leichter zu transportieren ist." Nachdem dies getan war, verließen sie die Höhle schnell und gingen zurück zu den anderen. Sofort berichteten sie ohne nennenswerte Probleme an das Siegel gekommen zu sein und deshalb waren alle erleichtert. Nur wenig später ging Sesshomaru ins Schloss um zwei Drachen zu holen, während der Hauptmann ihn begleitete. Vorher jedoch wollte die Heilerin mit dem Sohn des alten Drachenmagiers noch einmal kurz sprechen. Sobald sie allein waren, fragte sie: "Mich interessiert, welche Dinge hat man euch in der Höhle vorgegaukelt." Mit einem ernsten, sehr nachdenklichen Blick wurde sie daraufhin von dem Soldaten bedacht. Deshalb flüsterte Kagome leise: "Wenn es mich nichts angeht", sie konnte ihren Satz nicht vollenden. Miki erklärte: "Ich sah einen fremden Ort, Häuser, welche in den Himmel ragten, höher als die uns bekannten Bauten. Lärmende, dunkle Wolken ausstoßenden Gefährte und eine lange Treppe, die viele Stufen emporführte. Doch das war nicht alles, die Stimmen prophezeiten mir, meine Tochter wird mit dem männlichen Zwillingssohn eines Hanyou den Bund eingehen." "Ihr glaubt nicht daran?", fragte die Heilerin, da sie die Zweifel in der Stimme ihres Gegenüber deutlich heraushörte. "Nein, denn im Schlund existieren viele Artefakte die Illusionen erzeugen. Die Wirklichkeit sieht anders aus, da mir meine Gefährtin nur einen Sohn schenkte und laut den Heilern, keine weiteren Nachkommen gebären kann", berichtete der Hauptmann. Er wandte sich sofort zum Gehen, weil sein Herr wartete. Kagome dachte nach und überlegte, ob sie ihn aufhalten sollte, um das Gespräch fortzusetzen. Sie verstand die Tragweite des Ganzen und wusste sie durfte nichts über die Zukunft berichten, damit sie auf kommende Ereignisse keinen Einfluss nahm. "Dann hat man uns beiden etwas vorgespielt, vermutlich um uns zu verwirren." "Eine andere Erklärung habe ich nicht", kam es von Miki, der sie noch hörte und kurz stehen blieb, um zu antworten. Dann nickte er der Heilerin noch einmal zu und ging nun endgültig. Die junge Frau sah ihm nach und blieb am selben Ort stehen. "Auch wir Heiler können uns irren", murmelte sie, nicht ahnend, dass jemand in der Nähe stand und lauschte. Am Horizont ging die Sonne unter und tauchte die Landschaft in ein leicht orangefarbenes Licht. Von ihrem Standpunkt aus hatte sie eine gute Sicht und genoss den Anblick. Dennoch wuchs in ihr eine leichte Sehnsucht nach ihrer Familie. Aufgrund der Ereignisse dachte sie schon länger nicht mehr an Mutter, Bruder und Großvater. Sie seufzte leise und rieb sich fröstelnd die Arme. Im nächsten Augenblick legte ihr ein Wesen eine Decke um und zog sie in seine starken Arme, mit der Bemerkung: "Du frierst." Die Heilerin drehte ihren Kopf, suchte den Blick des Dämons. Flüsternd sagte sie: "Danke. Ich war so in Gedanken, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie die Temperatur sank." Taro hielt sie einfach fest und sie nutzte den Moment und schmiegte sich eng an ihn. Mit seiner Hand drückte der Lord nach einer Weile gegen ihre Schulter, sodass sie sich etwas drehte. Ihre Gesichter näherten sich und es geschah, von beiden gewollt, fanden sich ihre Lippen. Doch sie zuckten, beinahe synchron zurück, ohne sich zu küssen und Kagome wirkte verlegen. Erst danach ergriff der Dämon wieder das Wort: "Vermutlich wird Miki es in diesem Moment erfahren. Seine Gefährtin erwartet ein Kind. Bei meinem Besuch im Schloss traf ich sie und sie berichtete mir die erfreulichen Neuigkeiten. Demnach ist deine Einschätzung korrekt, auch Heiler irren sich." "Trotzdem war es nicht mehr als eine Illusion", erwiderte die junge Frau daraufhin. Zwar hatte sie hellhaarige Zwillinge mit dämonischen Zeichnungen gesehen, doch sie konnten nicht älter als fünfzig Jahre gewesen sein und es war fraglich, ob der Vater Inuyasha war. Denn weder er noch Hisa besaßen sichtbare dämonische Streifen. Den Hundedämon verwunderten diese Dinge, die Erzählungen seines Sohnes von der Neuzeit, die Bruchstücke, welche er von Kagome erfahren hatte. Beinahe ein unvorstellbarer Gedanke und doch reiste er selbst 200 Jahre in die Zukunft. Er beschloss seine Gedanken für sich zu behalten und wollte etwas anders wissen: "An was hast du gedacht, da du die Zeit völlig vergessen hast?" Die Frau aus der Neuzeit unterdrückte ein Seufzen und antwortete wahrheitsgemäß: "An meine Familie auf der anderen Seite des Brunnens." Während sie das aussprach, ergriff erneut leichte Verwirrung von ihr besitz. Der Vergleich mit dem Inneren des Juwels kam der Heilerin wieder in den Sinn. Lag es in der Absicht der magischen Mächte ihre Sehnsüchte zu schüren oder erhielt sie auf diese Weise einen versteckten Hinweis. Sie fand darauf keine Antwort und verdrängte dies, da Taro leise eine Feststellung aussprach: "Du vermisst sie." "Ja", antwortete sie schlicht und erst ein wenig später sprach sie weiter: "Oft half mir meine Mutter, eine Lösung für schwierige Fragen zu finden. Sicherlich wüsste sie auch jetzt einen guten Rat." Der Dämon reagierte nicht, sondern umarmte Kagome fester. Seine Nase vergrub er in ihrem Haar und atmete den Duft der jungen Frau ein. Nach einer kurzen Pause empfahl er: "Gehen mir zum Lagerplatz. Dort warten Nahrung und ein wärmendes Feuer auf dich." Den Rat befolgte die Schwarzhaarige erfreut. Sobald sie sich gesättigt hatte, setzte sie sich auf ihr Lager und Taro ließ sich neben ihr nieder. Er hatte nichts dagegen, dass die Heilerin ihren Kopf an seine Schulter lehnte. Wer konnte schon wissen, wie oft sie noch diese Zweisamkeit genießen konnten. Bald würden sie bei der Höhle sein und sie sah Inuyasha wieder. Dann musste sie eine endgültige Entscheidung fällen. Sie blieben lange so beisammen sitzen, vor allem da die Heilerin nicht müde war. Sie richtete unvermittelt das Gespräch auf etwas, das sie schon länger beschäftigte: "Taro ich würde dich gern etwas fragen. Als ich mit Inuyasha den Bund eingehen wollte, bevor wir uns anders entschieden, sprach er von einer Zeremonie und dem Blutschwur. Sesshomaru machte ebenso einige Andeutungen. Deshalb interessiert es mich. Was genau bedeutet der Blutschwur." Für einen Moment schwieg der ehemalige Fürst, nur um danach die Schlussfolgerung zu treffen: "Ich nehme an, nach deiner Aussprache mit Inuyasha und der Beseitigung euer Differenzen, gehst du davon aus, er schließt mit dir den Bund?" "Dies vermute ...", begann Kagome und unterbrach sich selbst wieder. "In dieser Beziehung muss ich abwarten, wie dein Sohn sich entscheidet", antwortete sie ausweichend, obwohl sie etwas anders ahnte. Immer mehr deuteten die Zeichen in eine andere Richtung, wobei ihre aufkeimenden Gefühle zu Taro keine Rolle spielten. 'Kehre an den Anfang zurück. Sobald sich der Kreis schließt, findest du dein Glück.' Diese Worte einst von einem ihr völlig Fremden gesprochen gewannen an Bedeutung. Früher dachte sie, damit war die Vergangenheit gemeint, doch nun wusste sie es besser. Es gab nur einen Anfang und sie begriff, wo das war, auf der anderen Seite des Brunnens. Sollte dort wirklich das Glück auf sie warten? Wenn sie an ihr Erlebnis in der Höhle dachte, war dort jemand in ihrer Begleitung in der Zukunft. Sie schloss kurz ihre Augen und ergriff danach die Klauenhand des Dämons. Die Heilerin gab ihm ein Versprechen: "Vor dem Gespräch mit Inuyasha werde ich mich nicht drücken. Zwar beginne ich mich zu dir hingezogen zu fühlen, doch ich akzeptiere, dass wir in den nächsten Jahren nicht zusammenkommen werden. Außerdem respektiere ich deine Wünsche. Niemand sollte es verwehrt sein, um seine geliebte Gefährtin zu trauern." Sie hatte es bei Inuyasha akzeptiert, als dieser sich nicht von Kikyou lösen konnte und es wäre egoistisch von Taro etwas anders zu verlangen. Leicht berührt von den Worten hob Taro seine freie Hand und strich sanft über das Gesicht der jungen Frau. Er verdammte die Umstände und wünschte sich fast, dass sie nicht die Gefährtin seines Sohnes war. Sein Gewissen hinderte ihn und er wusste, andere hätten weniger Skrupel. Dennoch brachte er es auch nicht fertig, sie von sich zu stoßen und Kagome zu ignorieren. Das hatte er versucht, wobei er kläglich scheiterte. So genoss er den Moment und sollte in wenigen Tagen alles vorbei sein, würde er nichts bereuen. Sein Sohn hatte viele Hürden überwinden müssen und eine Frau wie die Heilerin zu bekommen verdiente er. Leise sagte er deshalb: "Wir werden sehen, was die Zukunft für uns bereithält. Aus diesem Grund sollten wir uns keinerlei Gedanken mehr darüber machen. Zu deiner Frage. Bei uns Dämonen gibt es zwei Arten sich zu binden. Eine normale Vermählungszeremonie und den Blutschwur, der eine Erweiterung darstellt. Wie der Name schon sagt, wird er mit Blut besiegelt und ist damit bindender. Wenn man diesen Schritt geht, hat man sich für dieses Wesen entschieden, lebenslang. Die Gefährtin kann damit sichergehen, dass ihr männlicher Gegenpart das Lager nicht mit einer Konkubine teilt oder sich eine Zweitfrau erwählt. Es ist ein besonderes Treueversprechen." "Woher hat dann Inuyasha davon gewusst, wenn du nicht mit seiner Mutter vermählt warst?" bohrte die Heilerin weiter. Weshalb sie diese Fragen stellte, vielleicht wollte sie den Hanyou verstehen und sie fragte sich, ob da die Ursache lag. Anderseits dachte sie auch an ihre andere Vermutung, nämlich das Inuyasha den Schmerz der Trennung nicht ertragen wollte und sich deshalb von ihr einfach distanzierte. Taro indessen ließ seine Gedanken in die Vergangenheit schweifen. Als er die Prinzessin zum ersten Mal traf, gefiel sie ihm. Schon bald verzauberte er sie und beschlief sie, ohne Kenntnis von seinem Konkurrenten Takemaru zu haben. Er wollte sich mit Izayoi vermählen, und da er von Amis heimlichen Wunsch wusste, begann er Maßnahmen zu treffen. Doch die Ereignisse überschlugen sich und letztendlich blieb keine Zeit. Wahrheitsgemäß antwortete er nun Kagome: "Ich vermute von seiner Mutter, da ich mit Izayoi darüber gesprochen habe. Es war mir jedoch unmöglich mit ihr diese Bindung einzugehen, damit hätte ich Ami, Sesshomarus Mutter aufgeben müssen. Uns beide verbindet vieles und unser Sohn, war einer der Gründe. Ami besaß mein uneingeschränktes Vertrauen und sie führte in meiner Abwesenheit das Reich in meinem Sinn. Erst als ich erfuhr, wie sehr sie Isamu zu getan war, sah ich darin eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung. " "Als Sesshomarus Mutter und als Gemahlin eines General war ihre Stellung hoch genug, um weiterhin das Reich zusammen mit Isamu führen zu können in deiner Abwesenheit und der eures Sohnes", schlussfolgerte Kagome richtig. Diesmal nickte der Dämon nur und deshalb wagte sich die Schwarzhaarige an eine nächste Frage: "Wenn du Ami nicht aufgeben wolltest, es ist doch unter Fürsten üblich sich eine Zweitfrau zunehmen." Der ehemalige Fürst des Westens wollte schon darauf antworten, als ihm etwas auffiel. Dachte er doch, er sprach mit der jungen Frau allein. Dem war aber nicht so. Heimlich hatten sich noch ein paar Lauscher dazu gesellt. Zwei durchscheinende Geister saßen nebeneinander auf dem Baumstumpf, dort wo sein Schwert lehnte und Myouga hatte es sich auf seiner Schulter gemütlich gemacht. "Du bist ziemlich neugierig Saya. Wie kommt es das du nicht, wie üblich schläfst?", begann Taro leicht vorwurfsvoll. Der Geist von So'ungas ehemaliger Schwertscheide zog ein wenig den Kopf ein und erklärte dann: "Im Moment habe ich nichts zu tun, und da meine Arbeit weniger anstrengend ist, bin ich ausgeruht. Deshalb vertreibe ich mir die Zeit und schaue in den Sternenhimmel. Die Nacht ist so schön." Um seine Worte keine Lüge sein zu lassen, blickte er tatsächlich demonstrativ nach oben. Nur vergaß der kleine Geist, dass er durch die dicht belaubte Bäume kaum die Sterne funkeln sah. Myouga schüttelte den Kopf und ruderte mit zweien von seinen vier Armen, bevor er die Sache betreffend antwortete: "Verzeiht Herr. Doch so viel Persönliches habt ihr noch nie verlauten lassen. Deswegen wundert euch nicht, wenn wir so gespannt mithören." Der Dämon wusste nicht, ob er wütend oder belustigt sein sollte. Er ignorierte die kleinen Wesen einfach, drehte sich Kagome wieder zu und sagte: "Izayoi sollte meine Nebenfrau werden, bevor ich die andere Lösung fand. Die Umstände ließen mir keine Zeit. Was mich jetzt auch auf meinen Sohn bringt. Bis seine Mutter starb und er weglief, wuchs er bei seinem Onkel, Izayois älterem Bruder auf. Wenn ich mich recht entsinne, besaß der Daimyo drei Gemahlinnen. " "Vier", unterbrach die Heilerin den Lord unbedacht. Aufgrund des erstaunten Blickes des Dämons fügte sie hinzu: "Inuyasha hat mir von ihnen erzählt. Da er der einzige männliche Verwandte war, machten die Frauen ihm das Leben schwer. Sie wetteiferten um die Gunst seines Onkel weil jede, die erste sein wollte, die ihm den männlichen Erben schenkt." Bisher erwähnte Myouga mit keinem Wort Inuyashas menschliche Familie und er selbst dachte nicht daran. Er wandte seinen Kopf, blickte den Floh an und wartete einen Moment. Die stumme Aufforderung verstand der kleine Blutsauger sofort und erläuterte die näheren Umstände: "Er starb kinderlos und die Ländereien wurden irgendwann von einem der Daimyos vereinnahmt. Izayois jüngere Schwester hatte zwar einen Sohn, aber der einzige Enkel fiel ebenso in den Kriegen der Menschen, sodass niemand mehr da ist." "Wenn mein Gefährte nicht davon gelaufen wäre, würde er heute möglicherweise ein Fürst sein", murmelte Kagome leise und verbarg ihr Erstaunen nicht. Taro dachte darüber nach: "Nicht unbedingt. Ein Hanyou wird von den Menschen ebenso wenig akzeptiert wie von den Dämonen. Wenn ich meinen Sohn richtig einschätze, interessieren ihn diese Dinge nicht. Doch wir schweifen vom Thema ab." Der Lord unterbrach sich selbst, sagte sehr streng zu allen Anwesenden: "Darüber erbitte ich mir Stillschweigen. Setzt meinen Söhnen keine Flausen in den Kopf." Sesshomaru mochte sich geändert haben, doch einst strebte er nach Macht und um seine Herrschaft auszubauen, deshalb war es nicht abwegig, wenn der Älteste die Ländereien annektierte. Das würde einen Krieg mit den Menschen zufolge haben, was er gern verhindern würde. Sicherlich waren das Dinge, mit denen er sich bei gegebener Zeit beschäftigen musste. Das Naheliegende war etwas anders. Er bekam die Zustimmung der Geister, des Flohs und auch von der Heilerin. Deshalb sprach der silberweißhaarige Dämon weiter: "Ich dachte vorhin an meinen jüngsten Sohn und habe mich gefragt, weshalb er zwei Frauen zu getan war. Für dich Kagome, die nach deiner eigenen Aussage aus einer Zeit kommt, in der Monogamie herrscht, ist es schwer vorstellbar. Doch mit dem Beispiel seines Onkel vor Augen, hatte Inuyasha vermutlich weniger Bedenken oder es war ihm nie bewusst, was er tat." Kagome schüttelte ihren Kopf und flüsterte: "Er hatte andere Gründe und ich habe die Entscheidung getroffen, egal welche Gefühle er gegenüber Kikyou hegt, trotzdem an seiner Seite zu bleiben." Weiter ging sie nicht darauf ein. Der ehemalige Fürst sah sie einen Augenblick an, nickte einfach nur danach. Letztendlich gestand sich sein Sohn ein, Gefühle für die Heilerin zu haben und wählte ein Leben mit ihr. Blieb es nun dabei? Sehr bald würden sie es herausfinden. Obwohl der Dämon etwas sagen wollte, entschied er sich dagegen. Außerdem passierte etwas anderes. Kapitel 20 - Endlich Frei Kurz bevor die kleine Gruppe ihre Reise in den Osten antreten kann, fällt ihnen praktisch etwas aus heiterem Himmel in die Hände. Danach begeben sich alle endlich zu der Höhle. (Keine Sorge, es ist dann noch lange nicht zu Ende) Kapitel 21: Endlich Frei ------------------------ Ich konnte einfach nicht aufhören mit dem Schreiben, deshalb ist das Kapi länger. So viele Zugriffe und nicht ein Leser hat gemerkt, das ich im letzten Kapitel einmal Vater und Sohn verwechselt habe. Sehr aufmerksam, muss schon sagen. Viel Spaß jetzt! Katashi     Festigkeit Kapitel 20 - Endlich Frei Dem silberweißhaarigen Hundedämon entging nicht, wie sich ein Wesen annäherte und plötzlich wieder verschwand, in dem es eine andere Richtung einschlug. Daran war durchaus nichts verwunderlich, da es ein Soldat auf Patrouille sein konnte. Doch dann veränderte sich etwas. Der Fremde setzte zuerst seine Schritte normal, verharrte dann eine Weile und verschwand einfach. Zumindest jemand mit weniger feinen Sinnen würde das so empfinden. Der Unbekannte war noch da und hatte ein neues Ziel. Um so weiter dieser in die Reichweite des kleinen Lagers kam, um so vorsichtiger wurde er. Deshalb erregte es Taros Aufmerksamkeit, vor allem weil er jetzt einen Verdacht hatte. Er drehte seinen Kopf etwas, lauschte intensiv und rückte gleichzeitig ein wenig von Kagome fort. "Was habt ihr, Lord Taro?" Einem der Geister fiel das veränderte Verhalten ihres Herrn auf. Der Gefragte hob kurz seine Hand und bedeutete allen zu schweigen, was sie auch taten. Deshalb schaute der ehemalige Fürst wieder hinüber und ließ seinen Blick in den Schatten des Waldes schweifen. Er spürte ein weiteres Lebewesen in der Nähe. Eigentlich hätte er es mit seinen Sinnen wesentlich früher wahrnehmen müssen. "Ein Ablenkungsmanöver", murmelte er leise. Deshalb huschte jetzt ein kleines Lächeln über Taro Gesicht, ein Zeichen der Anerkennung: "Sesshomaru", mehr sagte er nicht, jedoch lauter, was genügte, um den heimlichen Lauscher herauszulocken. Es dauerte nur einen Augenblick, bis der jüngere Youkai zwischen den Bäumen hervor trat. "Verehrter Vater", grüßte der Neuankömmling und wurde gelobt. "Mit Freude nehme ich zur Kenntnis, dass du in den letzten Jahren besser geworden bist. Du hast es geschafft deine Energie fast völlig zu unterdrücken." Hauptmann Miki erwähnte er absichtlich mit keinem Wort, würde ihm jedoch später seine Anerkennung persönlich aussprechen. "Du warst ein guter Lehrer." Selten ließ Sesshomaru Gefühle zu, doch diesmal schwangen in seinem Ton leichte Emotionen mit. Dankbarkeit und Verehrung. Was ihn herführte, verriet er allerdings nicht. Erst später, nachdem Kagome sich niederlegte und fest schlief, zogen sie sich beide vom Lagerplatz zurück, um ungehört miteinander sprechen zu können. Sein Vater schmälerte seine Augen und fragte: "Du kommst ohne Drachen, gibt es Probleme?" "Im Moment ist keiner verfügbar, da etliche unterwegs sind. Einen hat sich Leiko ausgeliehen, andere sind im Osten bei der Höhle", erklärte der jüngere Dämon. "Es gibt auch gute Nachrichten. Die Fledermausdämonen, welche den Kampf gegen unsere Soldaten unter Yasuos Führung verloren haben, fliehen zur Küste. Sie wenden sich nach Süden und nicht in den Norden." Damit übergab er seinen Vater eine Nachricht, der zu Folge, die Dämonen keinen Zwist mit dem Westen wollten und ihr Bündnis mit Aliah deswegen beendeten. "Gut zu wissen. Sie fürchten unsere geballte Kraft und wir können nur hoffen, damit ist Hisa in Sicherheit." Taro war darüber wirklich erfreut. "Du gehst von weiteren Anschlägen aus?", fragte der jüngere silberweißhaarige Dämon. Nachdenklich mit einem leicht sorgenvollen Gesicht fragte der ehemalige Fürst, anstatt zu antworten: "Welche Verbündeten kann die Verwalterin des Nordens aufweisen?" "Keine." Sesshomaru musste nicht einmal überlegen. "Mit den Pantherdämonen habe ich einen Vertrag geschlossen und der neue nördliche Fürst, der Herr der Wölfe, ist mit Inuyasha befreundet." "Kouga?",  unterbrach sein Vater den Jüngeren, denn dieser schwarzhaarige Dämon war der Einzige, von dem er wusste. Sesshomaru erinnerte sich, dass Taro noch immer nicht über alles bescheid wusste, und erklärte deshalb: "Yorozokus starb kürzlich und seine Enkeltochter Ayame nahm den Anführer des östlichen Rudels zum Gemahl. Sie regieren gemeinsam den Clan." "Verstehe. Sprich weiter!", forderte Taro auf. "Einige sind Loyal und keiner der anderen Clans ist stark genug, um als Verbündete für die nördliche Provinz infrage zu kommen", setzte der Fürst fort. Daraufhin sprach der ältere Dämon seine Vermutung aus: "Auf sich allein gestellt wird Aliah zu anderen Mitteln greifen und Attentäter schicken, denn sie gibt nicht auf. Für uns heißt es, wir müssen Hisas Leben schützen." Einen Punkt, sehr wichtig in seinen Augen sprach der Fürst an: "Was ist mit Leiko?" "Sie wird ihrer Mutter in nichts nachstehen und rechnen wir lieber mit dem schlimmsten. Gedanken mache ich mir um ihren Vater Katashi. Mit seiner Gesundheit steht es nicht zum Besten" sprach der ältere Silberweißhaarige aus und dachte an Isamus Informationen. Die Verwaltung der Ländereien übertrug Katashi vor einigen Jahren an seine Gemahlin, da er gesundheitlich sehr angegriffen war. Der frühere Fürst des Westens entschied deshalb: "Sobald das hier erledigt ist, statte ich dem Norden einen Besuch ab. Katashi Schicksal ist mir wichtig und wir müssen Aliah aufhalten." "Das werden wir verehrter Vater", versprach der Herr der westlichen Ländereien. Dann nach einer Weile ergriff er noch einmal das Wort und zeigte, wie viel er von dem vorhergehenden Gespräch erlauschte: "Inuyashas Ländereien im Osten interessieren mich nicht. Es würde die Menschen und den Herrn des Ostens gegen uns aufbringen. Die Folge wären Kriege mit nicht vorhersehbaren Ausgang. Doch Izayois Ländereien sind Teil meines Reiches und werden von mir verwaltet, bis mein jüngerer Bruder fähig genug ist, sie selbst zu übernehmen." "In einigen Jahren, spätestens, wenn ich seine Erziehung abgeschlossen habe", gab Taro schmunzelnd von sich. "Das Erbe im Osten brauchen wir nicht. Du hast gut daran getan keine Ressourcen zu verschwenden. Dämonen töten sich schon genug gegenseitig, da müssen wir nicht noch Krieg anzetteln." Sesshomaru mochte zwar auf Macht aus sein, aber sich durch sinnlose Kämpfe schwächen, darauf verzichtete er freiwillig. Er blieb nicht im Lager, sondern ging nach dem Gespräch wieder ins Schloss zurück. Diesmal begleitete Taro ihn, da er etwas holen wollte. Vorher jedoch ging der Fürst die wenigen Schritte bis zum Lager, wo Kagome ruhte. Der Dämon betrachtete sie einen Moment und erinnerte sich. Er misstraute den Mikos im Allgemeinen, besonders seit Kikyou seinen Bruder an den Baum bannte. Obwohl Kagome bewiesen hatte, das sie anders war, gab es weiterhin diese Zweifel in ihm. Ihr jetziges Verhalten trug nicht gerade dazu bei, sie zu tilgen. Da Inuyasha sich nicht mir ihr vermählte, versuchte sie deswegen jetzt seinen Vater zu verführen? Taros Geruch strahlte deutlich von der menschlichen Heilerin ab. Deshalb sagte er dann leise mit leichter Abscheu in der Stimme: "Ich wusste, dass du meinen Bruder genauso verraten wirst, wie Kikyou es tat, wenn auch aus anderen Gründen." Sein Vater war ihm gefolgt, hörte die Anschuldigung und ließ kurz seine dämonische Energie aufwallen, setzte seinen Weg dann fort. Deshalb wandte sich der Jüngere von der Frau ab und folgte dem Vorausgegangenen. Unterwegs verteidigte Taro, die Heilerin: "Zwischen mir und Kagome ist nicht das geringste passiert und damit verdient sie keineswegs deine Verachtung." Ohne darauf einzugehen oder seine Meinung zu revidieren, lenkte Sesshoamru das Thema auf etwas anders. "Weshalb schon wieder ein Mensch? Es gibt unzählige Dämoninnen, die sich deine Aufmerksamkeit wünschen." Diese Frage musste der Jüngere stellen. "Wünsche ich auch die ihre? Eigentlich nicht", murmelte der Gefragte zu leise. Taro schwieg einen Moment und überlegte sich die Antwort sehr gut. Es hatte ihn selbst überrascht und doch konnte er es nicht in Worte fassen. Er blickte seinen Sohn an und wusste die Antwort. Oft genug beobachtete er den Umgang seines Erstgeborenen, wie sich dieser gegenüber Aya verhielt oder sein beinahe väterliches Verhältnis zu Rin. Dies nutzte der ältere Lord und stellte eine Gegenfrage: "Wärst du Ayaka weniger zugetan, wenn sie plötzlich ein Mensch werden würde, ihr Aussehen, den Geruch und ihr Wesen dennoch behielte?" Schon setzte Sesshomaru zum Sprechen an, blieb aber dann stumm. Mit so einem Gedanken befasste er sich noch nie, konnte er deshalb den Vergleich wagen? Wollte er seine Gefährtin aufgeben, nur weil sie statt einer Dämonin eine einfache sterbliche Frau war? Sein Vater sprach bereits weiter: "Empfindungen kann man nicht beeinflussen, nur unterdrücken oder sie ignorieren. Wir sind Dämonen und verstehen nicht einmal ansatzweise, weshalb sich die Menschen oft töricht benehmen, sobald sie verliebt sind. Doch daraus ziehen sie auch ihre Stärken." 'Menschen sind die egoistischen Lebewesen, die es gibt ... ', hallte in Sesshomarus Kopf nach. Worte, die er einst von seinem jüngeren Bruder hörte. Dadurch musste er auch an den General denken. "Nach allem, was mit Takemaru passiert ist, willst du trotzdem Kagome als deine neue Gefährtin erwählen?", fragte der amtierende Fürst. Taro blieb stehen und drehte sich um. Sein Blick schweifte den Berg hinab und er genoss den weitläufigen Blick über das Land, welches nun seinem ältesten Sohn gehörte. "Es wird sich nicht wiederholen. Falls Inuyasha sie freigibt, werde ich den nächsten Schritt wagen." Sesshomaru äußerte sich nicht weiter dazu, er würde abwarten. Merkwürdig fand er es jedoch, weshalb sein Vater das Schloss aufsuchte. Er holte nämlich das Kästchen, in dem die Utensilien für einen Blutschwur deponiert waren. Mit geschmälerten Augen beobachtete er das Tun seines Erzeugers, bevor er sich wortlos zu seinem Arbeitsraum abwandte. Taro begrüßte die Zurückhaltung seines erstgeborenen Sohnes, denn er selbst stand in einem Zwiespalt und wollte keine Diskussion über sein Vorhaben führen. Er schlenderte ein wenig durch den Garten, besuchte Orte im Schloss, womit er schöne Erinnerungen verband. Später traf er sich mit Ami, unterhielt sich mit seiner ehemaligen Gefährtin und erfuhr noch Begebenheiten, die während seiner Abwesenheit passierten. Bevor er zu der Heilerin zurückkehrte, übergab ihm Sesshomarus Mutter ein Porträt. "Gib es dem Hanyou, du benötigst es nun nicht mehr." Der ehemalige Fürst entrollte die Leinwand und schaute sich das Bildnis an. Taro selbst gab es vor mehr als 200 Jahren in Auftrag und sah nie das fertige Produkt. Als er es nun betrachtete stiegen erneut Erinnerungen und Sehnsucht nach der menschlichen Prinzessin in ihm hoch. "Mein Sohn wird sicherlich Verwendung für dein Geschenk haben", äußerte er nur Ami gegenüber, verabschiedete sich und ging. Vermutlich wollte die Dämonin eine Reaktion von ihm sehen, doch er deutete nicht einmal ein Gefühl an. Als er die Mauer der Festung hinter sich ließ, lag ein Name auf seinen Lippen. Es war jedoch nicht Izayoi, sondern er flüsterte: "Kagome", und gönnte sich ein Lächeln. Immer mehr lenkte ihn die Nähe der Heilerin von seiner Trauer ab. Dies konnte er ihr aber noch nicht offenbaren, weil er verhindern wollte, die junge Frau zog die falschen Schlüsse. Falls sie jemals seine Gefährtin wird, durfte sie nicht im Glauben sein, er suchte nur einen Ersatz für Izayoi. Dann betrat er auch schon das kleiner Lager und setzte sich neben Kagome nieder. Sie schlief und hatte vermutlich schöne Träume, da sie leicht zu lächeln schien. Wäre in diesem Moment nicht Hauptmann Miki von seinem Rundgang zurückgekommen, wer wusste schon, ob sich der Hundedämon nicht zu ihr gelegt hätte. Weil Sesshomaru seinen Vater in den Osten begleiten wollte, jedoch noch dringende Angelegenheiten zu erledigen hatte, warteten sie noch auf den Lord. Die schwarzhaarige Frau aus der Neuzeit nutzte die Zeit um ihren Vorrat an Heilpflanzen aufzustocken, wobei sie aus der Ferne von Taro behütet wurde. Der silberweißhaarige Hundedämon lief langsam den Weg entlang und traf bald auf der Lichtung ein, wo die Heilerin gerade einige Kräuter pflückte. Eine Weile beobachtete er sie, verbarg aber nicht seine dämonische Energie. Dann stand die junge Frau auf, drehte sich ihm zu und lächelte. Plötzlich änderte sich ihr Gesichtsausdruck, ihr Blick richtete sich starr in die Ferne. Deshalb wandte sich Taro um und folgte der Richtung. Fern am Horizont, am Himmel bewegte sich etwas. Beim genaueren Hinsehen schien es sich dabei um einen Flugdrachen zu handeln, der sich schwerfällig in der Luft fortbewegte, als ob er verletzt war. Nun stand Kagome neben dem Dämon und mutmaßte: "Der Reiter scheint den Drachen nicht unter Kontrolle zu haben." "Nein und ich vermute, wenn der Drache verletzt ist, dann möglicherweise auch das Wesen im Sattel." gab dieser Antwort ohne sich von dem Anblick abzuwenden. Der fliegende Punkt am Himmel kam schnell näher und dann sahen die beiden Beobachter, wie jemand fiel. Leise schrie die Heilerin vor Schreck auf und Taro handelte sofort. Er sprang in die Luft und verwandelte sich sofort in seine Hundegestalt. Indem er seine ganze Macht freisetzte, steigerte er seine Geschwindigkeit und schaffte es das unbekannte Wesen mit seinem Maul aufzufangen, bevor er auf den Boden aufprallen konnte. Sobald Taro die Erde wieder berührte, legte er den verletzten Dämon nieder, verwandelte sich sogleich zurück und kniete sich hin. "Katashi", sprach er den Fremden an, welcher jedoch ohnmächtig war. Deswegen verlor er den Halt und rutschte aus dem Sattel. Im gleichen Moment kam Kagome herbei und begann sofort in ihrer Eigenschaft als Heilerin nach den Wunden zu sehen. In manchen steckten noch die Pfeile, welche sie herbeigeführt hatten. Inzwischen landete der Drache selbstständig und kam näher. Da es einer der Älteren war, erkannte dieser den Hundedämon und begrüßte ihn freudig. Sogleich entfernte der ehemalige Fürst die in Magie getränkten Pfeile, die den Drachen erfolglos schwächen sollten und zur Landung zwingen. Denn sonst war es beinahe unmöglich die stark geschuppte Haut des Drachen zu verletzen. Sobald er damit fertig war und seine Untersuchung beendet hatte, wandte er sich an die Heilerin: "Dem Drachen fehlte nichts, da alle Wunden nur oberflächig sind, und bis heute Abend verheilt sein werden." "Er ist schwach und die Pfeile scheinen nicht der Grund für seinen Zustand zu sein", berichtete die schwarzhaarige Frau im Gegenzug. Da sie Taro ansah, bemerkte sie nicht, wie ihr Patient die Augen öffnete. Der weißhaarige Verwalter des Nordens sagte mit müder Stimme: "Das, was mir fehlt, Menschenfrau kann kein Kräuterkundiger heilen. Eine Hexe beraubte mich einst meiner Lebensenergie und nun geht es bald mit mir zu Ende. Mir bleiben noch hundert Jahre vielleicht." Sein Blick richtete sich auf Taro und die Augen des Kranken wurden leicht größer: "Es ist also wahr Herr. Ihr seid noch am Leben, den Göttern sei gedankt. Ihr müsst Hisa beschützen und Aliah aufhalten." "Es freut mich Katashi. Was deine Gefährtin angeht, wir wissen von ihren Absichten und treffen bereits Maßnahmen. Fühlst du dich kräftig genug, um zu berichten?" Es handelte sich um eine Frage und zugleich um eine Aufforderung. Der Hundedämon aus dem Norden nickte, bat um etwas Wasser, bevor er anfing. Noch als er trank, raunte der ehemalige Fürst des Westens seiner Begleiterin zu: "Katashi ist nur wenige Jahre jünger als ich. Seit seinem 200 Lebensjahr etwa alterte er doppelt so schnell wie andere Hundedämonen. Sein jetziges Aussehen habe selbst ich nicht erwartet." Die letzten Worte hörte der Verletzte noch: "Lasst es gut sein Lord Taro", bat er und fing dann mit der Geschichte an: "Meine Gefährtin hat es mir nie verziehen, dass ich die Pläne ihres Vaters zunichtemachte, ihn besiegte und das Reich ihrem jüngeren Bruder übergab. Sie ging den Bund mit mir ein, weil sie hoffte, ich würde mich selbst zum Herrscher ausrufen. Nach meiner Offenbahrung hätte sie am liebsten unsere Vermählung widerrufen, doch in diesem Punkt überlistete ich sie. Durch den Blutschwur und der magischen Markierung verhinderte ich die Trennung. Widerwillig folgte sie mir dann nach Japan und erst vor 900 Jahren, als ich zum Verwalter des Norden bestellt wurde, akzeptierte sie ihre Stellung. Jetzt jedoch wo Prinzessin Hisa jeden Augenblick zurückkommen kann, zeigt sie ihr wahres Gesicht. Schon länger wusste ich, Aliah intrigiert und untergräbt meine Autorität. In dem sie mich körperlich schwächte, riss sie die Macht an sich und traf Vorkehrungen, für den Fall, der nun eingetreten ist. Der Heiler, mir treu ergeben hielt mich immer auf dem Laufenden. Aufgrund der Umstände planten wir meine Flucht, die leider zu früh entdeckt wurde. Den Rest ..." "Den Rest heben wir für später aus. Du brauchst Ruhe", entschied Taro ohne den anderen Dämon aussprechen zu lassen. Der Lord wandte sich zu der schwarzhaarigen Frau: "Kagome?" Während Katashi erzählte behandelte diese dessen Verletzungen. Gerade strich sie auf die letzte Wunde ein wenig Kräuterpaste und erläuterte: "Es sah schlimmer aus, als es den Anschein hatte. Die Wunden verschließen sich bereits." Die Heilerin blickte den früh ergrauten Youkai an und äußerte ihre Vermutung, um von dem Verwalter Antworten zu bekommen. "Ihr wurdet vergiftet. Doch wenn der Heiler euer Verbündeter war, weshalb konnte er euch nicht helfen?" "Er half mir, zu überleben. Unter den Umständen vermochte er nicht mehr zu tun. Aliah gab mir das Gift, doch um mich zu heilen, bedarf es einer Pflanze die wir nicht kennen. Sie wächst in den rauen Gefilden des Nordens nicht und deshalb war es unmöglich sie zu bekommen, ohne das meine Gefährtin davon erfuhr. Denn sie ließ ihren Geliebten niemals aus dem Schloss." Im Anschluss nannte er noch den recht komplizierten Namen des Krautes. Unwillkürlich wechselte die junge Frau einen bedeutungsvollen Blick mit Taro. Sie beide hegten die gleiche Vermutung. Katashi zog den richtigen Schluss und zerschlug den Verdacht. "Ihm konnte ich wirklich vertrauen. Er ließ sein Leben, um mir zu helfen." Seine Stimme brach fast bei den Worten, viel leiser flüsterte er noch: "Das Kind einer Konkubine, mein einziger Sohn. Aliah wollte ihn verderben, um sich zu rächen, weil ich ihre Tochter der Verdammnis ausgesetzt habe. Meine Kinder, auch sie traf der Fluch der Hexe." Die junge Frau aus der Neuzeit runzelte ihre Stirn, weil sie Zweifel hatte. Doch vorerst schwieg sie, nahm sich fest vor, später mit Inuyashas Vater zu sprechen. Sie sagte jedoch: "Der Name des Krautes ist mir nicht geläufig." "Es gibt Pflanzen, die nur den Dämonen nützen, deshalb wird dir deine Lehrmeisterin davon nichts berichtete haben", vermutete der silberweißhaarige Hundedämon und beschloss: "Sobald Miki von seinem Rundgang zurück ist, wird er dich mithilfe des Drachen ins Schloss bringen, wo unsere Heiler dir helfen können." "Sperrt mich nicht wieder ein Herr. Jetzt wo meine Lebensgeister wieder erweckt wurden ...", er unterbrach sich, weil der westliche Lord ihm gar nicht mehr zu hörte. Dieser hatte sich nämlich erhoben und lauschte, seinen Blick starr nördlich gerichtet. Dann hob er seine Hand, zog mit einer eleganten Bewegung sein Schwert und befahl mit einer Stimme, deren Autorität sich keiner der Anwesenden entziehen konnte: "Flach auf den Boden." Nicht nur Katashi reagierte, sondern auch Kagome legte sich nieder, dabei achtete sie darauf, dass ihr Blickfeld nicht eingeschränkt wurde. Dort wohin der silberweißhaarige Dämon geschaut hatte, gab es eine Schneise im Wald, wo jetzt mehrere Soldaten auftauchten, mit Speeren, Bögen und Schwertern bewaffnet. Etliche Augenblicke vorher erreichten die Soldaten des nördlichen Grenzreiches den Fuß des Berges. Ihr Anführer und Hauptmann der Schlosswache zögerte. Sie folgten Katashi und deshalb führte ihr Weg sie bis hierher. Das Land zu durchqueren war ihnen erlaubt aber niemals durften sie es wagen, den äußersten Ring der Festung zu überschreiten. Deshalb beobachtete der Soldat unten in der Ebene den Flug des Drachen und merkte sich, wo dieser landete, sehr zu seiner Erleichterung auf einer Lichtung, welche noch an einem Ort lag, den zu betreten sie die Möglichkeit hatten. Deshalb schickte der Hauptmann Späher los. Diese kamen gleich darauf zurück und berichteten, nannten jedoch keine Namen der Anwesenden. Nachdenklich befahl der Anführer den Rückzeug, was sein Stellvertreter jedoch verweigerte: "Ich unterstütze keinen Verrat an unsere Herrin. Ihr Befehl hat Vorrang. Wir sollen ihren Gemahl zurückbringen." "Katashi ist nicht allein. Deshalb werden wir seine Herausgabe bei Lord Sesshomaru fordern müssen", schlug der Soldat einen friedlichen Weg vor. Bei Aliahs Auftrag fühlte er sich schon die ganze Zeit unwohl und er hegte Zweifel. Bevor er weitere Schritte anstrebte, welche womöglich zu einem Krieg mit dem Westen führte, wollte er die Aussage seines früheren Herrn hören. Verhandlungen zu führen sah er deshalb als notwendig an. "Nur ein Krieger und ein Mensch", konterte der Unteranführer. "Keine Gegner für unsere überlegene Mehrheit." Der Hauptmann schüttelte den Kopf: "Wir rasten hier und ich werde mich umsehen", beschloss er und führte sein Vorhaben aus. Kaum verschwand er im Wald, drehte sich sein Untergebener zu den Soldaten um. Mit Abschau ließ er verlauten: "Dieser Feigling. Kommt wir greifen an." Einiges sprach er nicht aus, denn der Hauptmann würde ebenso sterben. Auf dessen Posten hatte er schon lange ein Auge geworfen und eine bessere Gelegenheit würde er nie bekommen. Bis auf einen folgten ihm alle. Der ältere Dämon blieb stehen, verschränkte seine Arme und schüttelte leicht mit seinem Kopf. Er war einer der Späher und wusste, was die Dummköpfe erwartete. Leise sagte er: "Rennt nur in euer Verderben. Lord Taro mäht euch nieder ohne Gnade." Schon fast in der Nähe der Lichtung blieb der Hauptmann stehen und überdachte noch einmal sein Vorhaben. Der ältere Soldat hatte ihm den Namen des ehemaligen Fürsten zugeraunt und deshalb wollte er diesen jetzt aufsuchen. Es war wohl das Beste alles darzulegen. Entschlossen setzte er deswegen seinen Weg fort, passierte den letzten Baum und hatte nun uneingeschränkte Sicht. In diesem Moment vernahm er Geräusche hinter sich, eine große Anzahl Dämonen stürmte heran, an ihm vorbei und auf die Wesen in der Mitte der kreisförmigen freien Fläche zu. "Bleibt stehen, das ist ein Befehl!", rief der Hauptmann, doch keiner befolgte ihn. Mit erhobenen Waffen eilten die Krieger weiter vorwärts, warfen ihre Speere und ließen die Pfeile von den Sehnen schnellen. Ohne weitere Worte hob Taro sein Schwert, schwang es ein wenig Hin und Her. Es war beinahe mit den Bewegungen identisch, welche das Gokuryuuha, So'ungas Drachen artigen Angriff hervorriefen. Als sich genug Energie um den Youkai gesammelt hatte, entfesselte er die Macht. Weißes gleißendes Licht breitete sich aus und raste dann auf die Angreifer zu, blendete sie, fegte über sie hinweg und riss sie alle zu Boden. Wer noch stand, wurde von einem gelblichen Drachen berührt und eingehüllt. Als sich dieses Licht wie zarter Nebel auflöste, lagen sie ohnmächtig auf der Erde. Der einschlagende Blitz bei einem Gewitter verursachte die gleiche Wirkung. "Beeindruckend", lobte der Geist des Magiers, denn immerhin hatte sein Herr die Waffe benutzt, ohne seine Hilfe zu beanspruchen. Dieser entgegnete nur: "Schwach." Den Grund für die Äußerung sahen alle gleich. Die Krieger aus dem nördlichen Gebiet starben nämlich nicht durch die Attacke, sondern wurden nur durch die Wucht zu Boden gerissen. "Mit So'unga hätte keiner überlebt." Yosou zwinkerte der Heilerin zu, da er seinen Herrn durchschaute. Er wollte den Tod dieser Soldaten überhaupt nicht, weshalb wurde bald offenbart. Einer von ihnen rührte sich bereits wieder und so stand Taro mit nur einem Sprung neben dem blonden Krieger, hielt ihm die Spitze des Schwertes gegen die Kehle gedrückt. Der Dämon öffnete seine Augen um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, als er den geschmiedeten Stahl sah. Sein Blick wanderte seitlich nach oben bis zum Juwel im Griff. Erschreckend zuckte er etwas zurück: "So'unga", entfuhr es ihm. "Verzeiht Lord Taro." Obwohl sich die Klinge entfernte, fühlte sich der Soldat keineswegs erleichtert. Die nachfolgenden Worte raubten ihm ebenso die Hoffnung, ohne Schaden davon zu kommen. "Weshalb Hauptmann?", fing der ehemalige Fürst des Westens an. "Katashi ist dein Herr. Ein Angriff auf ihn gleicht einem Verrat. Nenne mir deshalb einen Grund dich zu verschonen!" Der ältere kampferprobte Dämon scheute keinen Feind und fürchtete den Tod nicht, denn bei einem Soldaten war er allgegenwärtig. Nur das sagenumwobene Schwert beunruhigte ihn. Auf keinen Fall wünschte er durch diese Klinge zu sterben, damit niemand ihn jemals als Untoten wiedererwecken konnte. Jetzt rappelte er sich auf, nur um sich niederzuknien, seinen Kopf zu beugen und dann sagte er: "Ich bat nicht darum mich zu verschonen, sondern um Vergebung. Wir haben den Befehl unseren früheren Herrn zu folgen, ihn einzufangen und zurück in den Norden zubringen. Falls es uns nicht gelingt, müssen wir ihn erschießen. Herrin Aliah zufolge verübte er einen Mordanschlag auf ihren Geliebten und sie, wobei unser verehrter Heiler starb. Während Katashi entkam, stellte sich uns sein Diener entgegen und bekämpfte uns, bis wir ihn überwältigten. Deshalb glaubten wir an seine Schuld." "Dafür wird sie büßen", murmelte eine Stimme hinter Taros Rücken. Mit Hilfe von Kagome stand der Youkai aus dem nördlichen Grenzgebiet auf, kam näher und lauschte dem Gespräch. Deutlich zeigte er nun seine Entrüstung: "Nenne mir nur einen Grund, weshalb ich meinen Sohn ermorden soll und vor allem wie?" "Weil es dieser unreine Bastard wagte, eure edle Gefährtin ..." Nicht der Hauptmann antwortete, sondern der Unteranführer. Er hatte das Bewusstsein wiedererlangt, die Situation begriffen und konnte sein Glück nicht fassen. Katashi stand fast neben ihm. Deshalb erhob er sich, sagte diese Worte. Der Soldat konnte nicht weiter sprechen, weil er unterbrochen wurde: "Lächerlich, er verführte sie auf meinen Befehl hin, um ihr Informationen zu entlocken." Taro hatte sein Schwert in die Scheide geschoben und lauschte dem Gespräch, trotzdem ließ er den Hauptmann des anderen Reiches nicht aus den Augen. Ihm entging es nicht, wie dieser versuchte den Angriff zu verhindern. Offenbar war er selbst darüber verärgert. Doch von wem ging dann die Hinterhältigkeit aus. Nur ein Wesen besaß die Macht, in dessen Abwesenheit zu führen. Der ältere Lord des Westens sagte nun: "Es steht dir frei, in den Norden zu gehen. Die Soldaten jedoch werden vorerst gefangen gesetzt." Der Unteranführer schnaubte abschätzig, zog ein verborgenes Messer aus dem Ärmel und war schon im Begriff Katashi zu ermorden, als er selbst von einem Energiestrahl getroffen wurde. Er brüllte auf, knurrte und wandte sich dem Angreifer zu. Obwohl er den Lord der westlichen Ländereien erkannte, wagte er es sein Schwert zu zücken. Sesshomaru hielt sich nicht lange auf, hob seine Rechte und diese schimmerte sofort grünlich. Noch bevor der Unteranführer einen Schritt tun konnte, durchbohrte die von Gift triefende Klaue seine Brust. Mit einem kalten Lächeln zog der Fürst seine Rechte zurück. Erstaunlich das der Soldat noch die Kraft hatte zu reagieren. Es gelang ihm, einen Wurfstern aus seiner Tasche zu holen und diesen dem silberweißhaarigen Hundedämon entgegenzuschleudern. Das mehrzackige Geschoss pfiff harmlos an dem Lord vorbei und landete im Gras. Sesshomaru antworte mit seiner Energiepeitsche, welche diesmal wesentlich stärker war und zerteilte den Youkai. Dann betrachtet er das von ihm getötete Wesen nachdenklich. Sesshomaru wollte sich keineswegs einmischen, ihm blieb keine Wahl. Vor Kurzem verließ er das Schloss, bekam mit, wie sein Vater sein neues Schwert benutzte. Deshalb eilte er herbei und hörte die gesprochenen Worte. Langsam entwickelte sich das kleine Reich an der Grenze zu einer echten Plage. Eigentlich nicht das Reich, sondern dessen derzeitige Herrin. Um dies zu beenden, brauchte es nicht viel. Der Lord trat danach näher, setzte zum Sprechen an, als ihm etwas auffiel. Deshalb reagierte er. Nun drehte sich der silberweißhaarige Hundedämon um. Obwohl er leise sprach, spürte jeder die ungeheuere Macht, welche er verkörperte: "Als oberster Herr der Hunde befehle ich euch Hauptmann, kehrt zu Aliah zurück. Richtet ihr aus, sie hat das Land an die rechtmäßige Erbin Prinzessin Hisa zu übergeben. Falls nicht deute ich ihre Weigerung als Verrat an unserem gesamten Clan. Gnade hat sie dann keine zu erwarten." Der Soldat war über seine Handlung erfreut, denn so bekam er noch eine Chance. Ernst brachte er sein Anliegen vor und verbeugte sich angemessen vor dem obersten Dämon: "Inu no Taisho ihr könnte euch auf mich verlassen. Mein Leben gehört euch und meinem Herrn Katashi. Trotzdem bitte ich euch rettet sein Leben! Das Heilkraut, welches er dringend benötigt, wächst in den südlichen Ausläufern des Berges." Eine fremde Stimme antwortete anstelle des Angesprochenen: "Wenn ihr erlaubt, übernehme ich es die Heilpflanze zu holen." In der Zwischenzeit trafen aus dem Schloss mehrere Dämonen ein, darunter ein Heiler. Da es einen Kampf gab, rechnete dieser mit Verwundeten. Taro warf dem Dämon einen Blick zu und bestimmte dann: "Katashi befindet sich in der Obhut zweier hervorragender Heiler. Sie werden das Kraut finden. Hauptmann Miki, Kagome geht mit und holt die Pflanze." Die schwarzhaarige Frau aus der Zukunft hielt sich etwas abseits in der Nähe des nördlichen Verwalters. Denn Sinn hinter Taros Auftrag verstand sie sofort. Wenn sie wusste, wo das Kraut wuchs und um welches es sich handelte, bereicherte es ihren Wissensstand. Falls mehr benötigt wurde, um den zu früh gealterten Dämon zu behandeln, konnte sie es in Zukunft ohne Hilfe finden. Deshalb stand sie wortlos auf, holte ihre Waffen und signalisierte ihre Bereitschaft. Während sie unterwegs war, weigerte sich Katashi hartnäckig das westliche Schloss zu betreten. Er lag jahrelang hilflos eingesperrt in seinen Gemächern, deshalb wollte er seine neu gewonnene Freiheit unter keinen Umständen aufgeben. Taro erlaubte ihm, mit in den Osten zu kommen. Bereits zwei Tage später brach die kleine Reisegruppe auf, wobei sie nicht langsam reisten, sondern ein Tempo anschlugen mit dem Kagome und Katashi mithalten konnten. Weit im Osten saß ein verzweifelter Inuyasha am Eingang, starrte hinaus und knurrte missmutig. Seine Laune erlitt derzeit ständig neue Tiefpunkte, die nur selten aufgeheitert werden konnte. Er vermisste nicht nur Kagome, sondern ihn störte das ständige Rascheln des Pergaments im Hintergrund. Hatte er vorher es am liebsten gesehen, wenn Hisa Abstand hielt, wollte er sie plötzlich in seiner Nähe haben. Wieder einmal warf er ihr einen Blick zu und konnte danach die Augen nicht von ihr lassen. Im Licht der flackernden Kerzen schimmerte das Haar der Dämonin wie feine Goldfäden. Gerade schlug sie das Buch zu, seufzte kaum hörbar und richtete ihre türkisfarbenen Augen auf den Hanyou. Ihre Blicke begegneten sich, bevor der Silberweißhaarige beschämt seinen Kopf drehte. Leise murmelte er fragend: "Es hat keinen Zweck oder?" Ehrlich antwortete die Youkai: "Nein, hier steht nur drin, dass Drachenmagier immun sind, wenn der Bann nur gegen Dämonen oder Menschen gerichtet ist. Andersherum ist es genauso." Für einen Moment schwieg sie, sah sich in der Höhle um und fragte: "Hast du Hunger?" "Ja", gab der Hanyou zu und schielte hinaus in Freie, wo sich gerade Yasuo ein Mahl zubereitete. Im nächsten Moment vergaßen sie das Essen, denn die Ankunft eines Falkendämons sorgte für Aufruhr. Der Gruppenführer erhob sich, sprach mit ihm und kam danach direkt zu der Höhle: "Herr eine Nachricht." Yasuo öffnete die Schriftrolle, las und als er seinen Kopf hob, lächelte er leicht. "Sie haben die andere Hälfte und sind auf dem Weg." Kapitel 21 - Den Wind im Haar Manche Entscheidungen trifft man nicht leichtfertig, ob Inuyasha das auch weiß? Kapitel 22: Den Wind im Haar ---------------------------- Da es in letzter Zeit weniger Rückmeldungen gab, dachte ich eigentlich, meine Leser sind alle anderweitig beschäftigt. Vermutlich kann ich euch im Moment einfach nicht genug überraschen. Mir fällt sicherlich noch etwas ein ;) Die erwähnte Schlacht hier ist eher fiktiv und Ortsbedingt, nicht geschichtlich nachweisbar. Kapitel 21 - Den Wind im Haar Hisa glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, sie wollte sich deswegen selbst überzeugen. Sie hob ihre Hand, schloss ihre Augen und im nächsten Moment lag die Schriftrolle in ihren Händen. Mehrmals las sie die kurze Mitteilung des westlichen Fürsten. Dann zitterte sie plötzlich, sank zu Boden, worauf Inuyasha besorgt an ihre Seite eilte. Die Dämonin ergriff seine Hand, schlug ihre Klauen in sein Fleisch ohne es zu merken. "Frei? Ich werde bald frei sein", flüsterte sie immer wieder. "Wird ja auch Zeit", entfuhr es dem silberweißhaarigen Hanyou unbedacht. Erst nachdem die Wörter seinen Mund verlassen hatten, musterte er die Magierin. Die wenigen Tage, welche er eingesperrt war, empfand er schon als die Hölle. Was musste es dann erst für Hisa bedeuten. Sie wollte eisern sein, sich keine Gefühle erlauben, um Stärke vorzuheucheln. Sie versagte jämmerlich, der winzige menschliche Anteil in ihrem Blut überwältigte sie. Hisa konnte es nicht verhindern, hilflos füllten sich ihre Augen mit Tränen. Ihre Wimpern wurden damit benetzt, eine davon rollte aus ihren Augenwinkeln über ihre Haut, die Wange hinab. "Durch die Wälder gehen, das Gras an den Füßen spüren. Den Wind im Haar fühlen, den unendlichen Himmel sehen. In einem See baden oder einfach nur den Duft einer sich öffnenden Kirschblüte zu riechen, so lange habe ich mich danach gesehnt. Oh Inuyasha." Die Magierin schluchzte auf und der Hanyou nahm sie in den Arm, hielt sie fest und strich ihr über den Rücken. Hoffnungsvoll versprach er ihr: "Niemand wird dich daran hindern, wenn du dir diese Wünsche erfüllst. Die Welt wird dir bald wieder offenstehen." Obwohl sie die Hartnäckigkeit von Taros Sohn kannte, seine Gefährtin betreffend, entfleuchte ihr dennoch ihr heimlichster Gedanke: "Noch schöner wäre, wenn du dabei an meiner Seite bist." Demzufolge wunderte sie sich nicht, als der Hanyou sich versteifte. Er löste die Umarmung auf, änderte seine Position, sah Hisa dann direkt an und wischte ihr die Tränen fort. Wenn er sich geäußert hätte, würde es Hisa verletzen, deshalb schwieg er einfach. Denn um sich auszusprechen, war später noch Zeit. Inuyasha warf ihr noch einen Blick zu und dann setzte er sich still auf den Fleck, wo er die meiste Zeit seit seiner unfreiwilligen Einsperrung verharrte. Der Hanyou fiel in eine Art grüblerische Starre, sah nur auf einen unbestimmten Punkt und seine Gedanken schweiften weit fort. Denn er bemerkte eine Seite an sich, die es früher nicht gab. Er hatte sich durch Kagome verändert. Vielleicht lag es aber auch an der Rückkehr seines Vaters oder wurde er tatsächlich langsam erwachsen? Möglicherweise war da auch von jeden etwas dabei. Jedenfalls hatte er auf Hisa Gefühle Rücksicht genommen und verstand die Dämonin, bedingt durch sein eigenes Erlebnis. Trotzdem flüsterte er nach einer Weile mit großer Sehnsucht: "Kagome." Danach schloss er die Augen und deswegen nahm Hisa an, er schlief ein. Sie stand auf, ging in einen der hintersten Winkel ihrer kleinen Höhle und holte dort einen sorgfältig in ein Tuch eingeschlagenen Gegenstand hervor um ihn zu betrachten. Es handelte sich dabei um das Bildnis einer Hundedämonin. Da es eigentlich nur eine Tuschezeichnung auf einem glattpolierten Stück Holz war, wies es deutliche Spuren des Alters auf. Nachgedunkelt und an den Kanten bereits stark verwittert, erkannte Hisa trotzdem noch, wen es darstellte. Ein Porträt ihrer Mutter. Wie schon oft erzählte sie diesem Abbild, was sie bewegte und murmelte dabei halblaut vor sich hin. "Verehrte Mutter, seitdem ich Inuyasha zum ersten Mal sah, wusste ich er ist der für mich bestimmte Gefährte. Doch sein Herz gehört einer anderen, sodass ich kein Recht habe mich einzumischen. Zwar könnte ich durch Magie meinem Glück nachhelfen, so wie es Takashi bei mir wagte, doch ich bin nicht so Hinterhältig. Wenn er sich für mich entscheidet, muss es aus freien Stücken geschehen." Die Dämonin schwieg dann und verlor sich in Erinnerungen. Jedes Wort verstand Inuyasha vorn beim Eingang, deshalb drehte er seinen Kopf, musterte Hisa lange, ohne das sie es bemerkte. Die Aussage der Magierin gab ihm zu denken. Meinte sie es ehrlich oder sagte sie diese Dinge nur, weil sie wusste, er hörte ihr zu. Er war bereits im Begriff darauf einzugehen, um der Youkai diese Idee auszureden, denn es würde immer nur Kagome für ihn geben. Trotzdem dachte er unwillkürlich an den geteilten Kuss zurück, welcher sich so gut angefühlt hatte. Vorhin als er Hisa Trost gespendet hatte, gefiel es ihm, sie im Arm zu halten. Der beginnende Zwiespalt in seinen Gefühlen jagte ihm eine Heidenangst ein, besonders fragte er sich, ob er wieder dabei war Kagome zu verletzen. Lieber würde er sich einem starken Feind stellen, als das wütende Gesicht seiner Freundin vor Augen zu haben. Es verunsicherte ihn zunehmend und deshalb schwieg er nun bei Hisa Worten. Er würde einfach abwarten. Der Hanyou wandte sich ab und blickte hinaus, betrachtete das Geschehen vor der Höhle, auch wenn es sich um den normalen Ablauf handelte, der sich täglich wiederholte. Es war nichts Greifbares, aber etwas fühlte sich anders an. Unbemerkt schlich es näher und veränderte alles. Selbst der Gruppenführer Yasuo blieb stehen und sah sich plötzlich unbehaglich fühlend um. Doch nur der Wind schien an Stärke zuzunehmen und rauschte durch die Blätter der umliegenden Baumkronen. Es begann in der ersten Nacht nach ihrem Aufbruch. Kagome schlief friedlich ein, und träumte davon mit Taro durch die Ländereien zu spazieren. Plötzlich änderte sich die Gegend, sie fand sich an einem anderen Ort wieder mitten im Schlachtgetümmel. Zwei Armeen standen sich gegenüber, bekämpften sich heftig. Als die Heilerin die Banner entdeckte, konnte sie auf den Zeitraum schließen. Einige Jahre in der Zukunft. Doch das war noch nicht alles. Sie selbst eilte zwischen den Verwundeten umher, versorgte sie, obwohl sie behindert war. Schwanger? Anders konnte sie ihren rundlichen Bauch nicht definieren. Doch was dann passierte war viel schlimmer. Eine Gruppe feindlicher Soldaten brach durch die Reihen, kam genau auf den Platz zu, wo sie in ihrer Eigenschaft als Heilerin die Kranken pflegte. Einige lachten höhnisch, verspotteten sie und dann hob ein Soldat seine Lanze, stieß zu, während er genau auf ihren Bauch zielte. Die tödliche Spitze traf ein Ziel, doch es war nicht der Körper der jungen Frau. Mitten in die Brust getroffen sank ihr Gefährte auf die Knie, flüsterte ihren Namen. Dann wurde Taro durch weitere Waffen verwundet, trotzdem rappelte er sich auf, griff nach seinem Schwert und tötete die Feinde mit letzter Kraft. Danach fiel er zu Boden, blutend aus unzähligen Verletzungen. Nur ein kurzer Blick genügte, um zu wissen, es gab keine Rettung. Diesmal war alles verloren. Laut schrie sie den Namen ihres Gemahls und weckte schweißgebadet auf. Kagome keuchte und setzte sich auf. Starke Arme schlossen sich um sie, zogen sie an einen warmen Körper, während Klauenhände verschwitzte Strähne aus ihrem Gesicht schoben. "Du hast schlecht geträumt?", fragte der silberweißhaarige Dämon. Mehr als ein Nicken brachte die junge Frau aus der Neuzeit nicht zustande, denn zu sehr war sie noch immer in dem schrecklichen Erlebnis gefangen. Nur die Geborgenheit durch Taros Umarmung schenkte ihr danach einen friedlichen Schlummer. Am Tag darauf drosselte der ältere führende Hundedämon das Tempo und legte öfters Pausen ein, denn nicht nur Kagome, sondern auch Katashi bedurfte der Ruhe. Deswegen hielten sie bereits am frühen Nachmittag an und bereiteten das Nachtlager vor. In der Nacht hatte die Heilerin den gleichen Traum und er endete genauso schlimm. Erneut trat Taro an ihr Nachtlager, ließ sich neben ihr nieder und tröstete sie. Diesmal jedoch beharrte er darauf, alles zu erfahren. Leise und immer wieder stockend berichtete die Miko den Inhalt des Albtraumes. Zum Schluss versprach der Dämon: "Dies wird nicht geschehen. Dass lasse ich niemals zu." Kagome schwieg einen Moment und dachte nach. Am Anfang benahm sich der ältere Lord noch sehr zurückhaltend ihr Gegenüber. Doch seit Kurzem änderte er sein Verhalten, näherte sich ihr bewusst und verbarg es nicht einmal vor den anderen Mitreisenden. Dadurch zeigte ihr Taro, was er für sie empfand. Seine Zuneigung stand noch am Anfang, dennoch würde er sie immer beschützen und somit geriet er in Gefahr. Um seinen frühzeitigen Tod zu verhindern, gab es nur einen Weg, wenn es auch hieß, alles, was ihr etwas bedeutete, aufgeben zu müssen. Sie seufzte leise, griff nach ihrer Kette und bekam eine Antwort. 'Kehre an den Anfang zurück!' Es war nicht bloß der Anfang der Vergangenheit, sondern auch ihre Zukunft. Dort wartete nicht nur ihr Glück, denn die Bilder waren keine Illusion, sondern die Aussicht auf ein friedliches Leben für alle Beteiligten. Zuversichtlich sagte sie deswegen zweideutig: "Nein, wird es nicht. Unsere Handlungen und Entscheidungen bestimmen die Zukunft." Sie hielt dabei die Hand des Dämons, der nun mit sanftem Druck auf ihre Finger reagierte. Unweit von ihnen saß Sesshomaru und lauschte dem Gespräch, während er dabei misstrauisch seinen Vater beobachtete. Die Vertrautheit zwischen der Gefährtin seines jüngeren Bruder und seinem Erzeuger wuchs mit jedem Tag mehr. Selbst Katashi warf mehrmals ungläubige Blicke zu dem Paar herüber. Nur Hauptmann Miki schien unbeeindruckt, als ob dieser mehr wüsste und ihn deswegen nichts überraschen konnte. Nur ein Glück, das er Jaken diesmal im Schloss zurückgelassen hatte. Der Gnom sagte sonst unangemessene Dinge. Durch den Gedanken an seinen Diener wollte er wissen, was seine neue Fürstin von dem Ganzen hielt und so wandte er sich ihr zu. Doch Aya war bereits aufgestanden und ging davon, sodass der Lord der westlichen Ländereien ihr folgte. Weit lief die Dämonin nicht. Ihr Ziel, ein kleiner runder Weiher, befand sich in unmittelbarer Nähe, dennoch abgeschieden genug. Als ihr Gefährte sich ebenfalls erhob und nachkam, freute sie sich innerlich, obwohl sie es nicht offen zeigte. Am Ufer angekommen blieb die Prinzessin aus dem Süden stehen, warf über ihre rechte Schulter einen Blick zurück und öffnete dann ihr Gewand. Der Stoff glitt zu Boden und blieb unbeachtet da liegen, während Ayaka einige Schritte nach vorn trat. Nun umspülte das kühle Nass ihre Zehen und sie hob den Kopf, schaute hinauf zu der blassen Sichel des zunehmenden Mondes. "Sesshomaru", flüsterte sie, in der Hoffnung der Benannte verstand ihre stille Aufforderung. Danach watete sie vollständig in den Weiher hinein, bis sie den Grund unter den Füßen verlor und schwamm durch das Wasser. Sehr zu ihrem Bedauern gab es keinen Felsbrocken in der Mitte des Teiches, wie zu Hause an ihrem Lieblingsplatz, wo sie sich niederlassen konnte. Deshalb wählte sie eine flache Stelle in Ufernähe, wo sie sich dann hinsetzte. Unvermittelt sprach sie zu dem, auf dem Schmalen, mit Gras bewachsenen Streifen zwischen Wasser und Wald stehenden, noch immer bekleideten Dämon. "Lord Taros Verhalten mag sehr edelmütig sein und seinem Charakter entsprechen, dennoch begreife ich ihn nicht. Jeder andere Dämon hätte sich schon längst genommen, was er begehrt." Sesshomaru hatte seine Fürstin beobachtet und ihre verdeckte Botschaft verstanden. Doch bei ihren jetzigen Worten schmälerte er kurz seine Augen. Sein Vater unterschied sich von den Meisten in vielen Dingen. Manches zeigte er offen, anders entdeckte sein Sohn nur mühselig. Weshalb sein Vater zögerte, hatte sein Sohn herausgefunden, zum einen lag es an Inuyasha. Denn sein Vater besaß Ehre und vergriff sich nicht einfach an dem Eigentum eines anderen. Dann gab es den zweiten Umstand. In den letzten Tagen, immer wenn er sich unbeobachtet fühlte, betrachtete Taro Izayois Bildnis. Ihren Verlust hatte er nämlich noch nicht überwunden. Ohne näher darauf einzugehen, antwortete Sesshomaru seiner Prinzessin: "Sobald mein Vater den Zeitpunkt für angemessen hält, wird ihn niemand hindern, mit Kagome den Bund einzugehen." "Ich verstehe", murmelte Ayaka und nach einem kurzen Blick auf den Fürsten des Westens, legte sie ihren Kopf nach hinten ins Gras um die Sterne zu betrachten. Der silberweißhaarige Dämon beobachtete seine Gefährtin. Sie hatte da unbewusst einen Punkt erwähnt, den er selbst gern ausnutzen würde. Um sich näherzukommen und sich gegenseitig kennenzulernen hatte er erneut Ayakas Begleitung akzeptiert. Aufgrund des im Schloss abgelegten Schwures besaß er inzwischen das Recht, den Vollzug zu fordern. Es war gleichzeitig eine weitere Besiegelung ihres Bundes. Einen kurzen Moment wartete Sesshomaru noch, bis er zu einer Entscheidung gelangte. Leise, in einem leicht spöttischen Ton, begann er auf die vorhergehenden Worte des nackten weiblichen Wesens einzugehen. "Jeder Dämon nimmt sich also, was er begehrt?" Dies löste eine heftige Reaktion bei der südlichen Prinzessin aus. Sie riss ihre Augen weit auf, ruckte mit ihrem Kopf herum und starrte ihren zukünftigen Gemahl an. Dieser entkleidete sich gerade und steuerte danach ihre Position an. "Ich", begann sie, konnte aber nicht weiter sprechen. Schnell schmolz die Entfernung, die sie trennte und schon stand Sesshomaru unmittelbar vor ihr. Er verschwendete keine weiteren Worte, sondern packte sie, zog sie in seine Arme und drückte seinen Mund auf ihre Lippen. Obwohl der Kuss zu Anfangs hart und fordernd begann, wurde er immer verführerischer, solange er andauerte. Danach schauten die goldenen Augen des Lords seine Gefährtin intensiv an. Sie musste nicht ihren Blick senken um zu erfahren wie erregt Sesshomaru war. Doch auch in ihrem Körper wurde die Hitze entfacht und es gab nur einen Weg den süßen Schmerz zu lindern, indem sie beide Erfüllung fanden. Sie hob ihre Hand, streifte über das Gesicht des Dämons. Ayaka schloss als Nächstes ihre Augen, hob ihr Kinn etwas empor, um ihre Kehle zu entblößen. Dadurch signalisierte sie ihrem Gefährten ihre völlige Unterwerfung. Dieser nahm die stumme Einladung an, liebkoste mit seinen Lippen und der Zunge ihre Haut. Er sehnte sich nach ihrer Enge, konnte sich nur mühsam beherrschen, während er seine Hand an ihrem Leib hinabstreichen ließ, bis er zwischen ihren Schenkeln anlangte. Dort sammelte sich bereits Feuchtigkeit, denn der Geruch der Dämonin änderte sich und ihr Körper verlangte nach ihm. Selbstkontrolle war ihm immer wichtig und er bestimmte sein Tun, wenn er bei den wenigen Gelegenheiten seine Fleischeslust mit einer Konkubine stillte. Diesmal war alles anders, er erlebte pure Empfindungen, wilde Leidenschaft und schenkte reine Ekstase. Aya wimmerte auf, als er von ihrem Körper Besitz ergriff und sie schlug ihre Klauen tief in die Haut seiner Arme. Ungewöhnlich und beängstigend empfand sie es am Anfang, dennoch wusste sie, dass es aufgrund ihrer Unberührtheit geschah. Es dauerte, bis sie sich an das weitende Gefühl seiner Erregung, so tief in sich zu spüren, gewöhnte. Als er in sie glitt und sie dehnte, sich ihr Körper dagegen wehrte, spürte sie Schmerzen. Sesshomaru bewegte sich jedoch langsam, zog sich leicht zurück, bevor er sich erneut in ihr versenkte. Doch schon bald wölbte sie sich ihm jedes Mal entgegen, sobald er sich etwas zurückzog. Der Schmerz verging und ein neue Empfindungen tauchten auf, die sie völlig auskosten wollte, ihre Sinne so sehr vernebelten, das sie nur noch ihren Gefährten wahrnahm und blind für die Umgebung wurde. Dabei ahnte sie nicht, dass es ihrem Fürsten genauso erging. Kurz ging ihm der Gedanke durch den Kopf: 'Dieses einmalige Geschöpf, sie gehörte ihm.' Dann spürte er, wie sie erschauerte. Ayaka bäumte sich auf, begann zu zittern, während sie 'Geliebter', flüsterte. Als sich ihre inneren Muskeln fest um ihn schlossen, verlor auch ihr Gefährte den letzten Funken seiner Kontrolle und folgte ihr auf den Gipfel der Lust. Es dauerte eine lange Zeit, bis sie ihre Umgebung wieder wahrnahmen. Als die Dämonin ihre Augen öffnete, ruhte der Blick ihres Gefährten bereits auf ihrem Körper. Mit der Rückseite seiner Finger strich er sachte über die Verletzungen, die er ihr zugefügte hatte während ihrer Vereinigung. "Heile dich!", riet der Lord und tat es bei sich selbst. Etwas entfernt bemerkten die beiden hundeartigen Wesen den damit verbundenen Anstieg der dämonischen Energie. Taro hob zuerst seinen Kopf, witterte und für einen kurzen Moment huschte ein winziges zufriedenes Lächeln über sein Gesicht, denn der Wind trug vom Weiher her den Geruch nach körperlichen Vereinigung heran. "Sie ist ihm ganz bestimmt eine weit würdigere Gefährtin, als es Leiko jemals sein könnte", kommentierte Katashi, als er zu der gleichen Erkenntnis gelangte. Nachdenklich, mehr zu sich selbst fuhr er einfach fort: "Für meine Tochter schwebt mir ein ganz bestimmter Gemahl vor." Da er dabei diabolisch lächelte, runzelte der ältere silberweißhaarige Dämon seine Stirn. Der Verwalter des Nordens lieferte die Erklärung im Anschluss: "Wer sonst ist besser geeignet als ein Attentäter, der weitreichende Kenntnisse der verschiedenen Gifte besitzt und jeden Trick kennt, um Leikos Hinterhältigkeit zu durchschauen. Yami wird meiner Tochter keine Gelegenheit bieten, zum Zuge zu kommen." Taro erinnerte sich sofort an den Namen und musste der Entscheidung seines alten Freundes zustimmen. "Es gibt noch einen Vorteil. Da er kein reiner Dämon ist, verfügt er in etwa über die gleiche Lebenserwartung wie deine Tochter." Eigentlich wollte Sesshomarus Vater noch etwas sagen, als der kleine Floh sich auf seiner Schulter rührte: "Attentäter?" "Myouga du warst so still. Eine Zeit lang dachte ich, dich verloren zu haben. Gab es einen Grund?", wollte der ehemalige Fürst des Westens stattdessen wissen. Der Floh kratzte sich verlegen am Kopf, da er nicht zugeben wollte, kürzlich tatsächlich das Weite gesucht zu haben. Wo er sich aufgehalten hatte, verschwieg er, sondern kam nur auf die Kleinigkeit zurück, welche seine Aufmerksamkeit erregte. "Edler Herr Katashi habt ihr bereits eure Vermählungsabsichten bekannt gegeben?" Der Verwalter des Nordens verneinte und fügte hinzu: "Der Gedanke kam mir erst kürzlich. Weder Aliah noch Leiko sind in meinen Plan eingeweiht." Taro ergriff das Wort: "Myouga ich verstehe, worauf du hinauswillst. Wir werden abwarten müssen und die entsprechenden Maßnahmen ergreifen." Weil der Winzling Einspruch erheben wollte, unterband der Hundedämon es sofort: "Und jetzt schweigen wir darüber!" Der Blutsauger schluckte und verstand in nächsten Moment den Grund für die scharfe Zurechtweisung. Denn im selben Moment kamen nicht nur Sesshomaru und seine Gefährtin zurück, sondern durch die etwas lauter geführte Unterhaltung rührte sich auch Kagome. Erst später in der Nacht führte der Verwalter noch ein Gespräch mit Taro, von dessen Inhalt niemand zu diesem Zeitpunkt erfuhr. Frühmorgens, sobald es hell wurde, brach die kleine Gruppe auf und langte auf der Lichtung bei der westlichen Grenze zu dem Zeitpunkt an, als die Sonne ihren höchsten Stand erreichte. Erwartungsvoll stand Inuyasha auf, winkte Hisa zu sich heran und sagte nur: "Sie sind da." Er war völlig ruhig und wartete ab. Doch die Magierin durchlebte einen Aufruhr ihrer Gefühle. Sie reichten von Ungeduld, Freude, Angst und Neugier, durch das ganze Spektrum. Ihr Herz schien so laut in ihrer Brust zu hämmern, das sie glaubte, es würde jeden Moment zerspringen. Dann stand Kagome vor der Höhle an der Außenseite des Bannkreises und ihr verdutzter Blick galt ihrem Gefährten. "Wie kommst du denn dort rein?", fragte sie sofort und schlug einen merkwürdigen Ton an. Der Hanyou knurrte missmutig auf, verschränkte seine Arme und reckte seine Nase trotzig etwas höher. "Frag ihn!", ließ er verlauten. Yasuo, der näherkam, blickte beschämt zu Boden und erzählte von dem Vorfall. Noch während der Enkel des Drachenmagiers sprach, verfinsterte sich Kagomes Blick und sie starrte auf einen bestimmten Punkt. Ihr lag schon ein 'Mach Platz!' auf der Zunge. Dann fiel ihr es wieder ein, die Kette funktionierte nicht mehr. Etwas unsicher drehte sie sich deswegen zu Taro um, der nur angedeutet mit dem Kopf schüttelte. Hisa hatte nämlich nach der Hand des Hanyou gegriffen, da sie diesen Halt dringend benötigte. Er gab ihr Sicherheit und hielt sie davon ab noch völlig den Verstand zu verlieren. Ihr gelang es tief durchzuatmen und die Kontrolle zurückzuerlangen. Sehr gefasst ging sie tiefer in die Höhle hinein und holte ihre Hälfte des Siegels. Trotzdem zitterte sie vor Aufregung und ließ es sogar einmal fallen, bevor sie am Bannkreis stand. Kagome bekam dadurch mit, wie durcheinander die Dämonin war, und verstand ihren innerlichen Aufruhr plötzlich. Deswegen verzieh sie der Magierin, da sie sich ein wenig in sie hineinversetzen konnte. Denn der nächste Augenblick entschied auch über ihr Schicksal. Wenn es nicht funktionierte, musste sie ein elendes Leben zusammen mit Hisa in der Höhle fristen. Sobald die Dämonin bereit war, hob sie ihre Hälfte des magischen Artefakts und schob es dem Anderen entgegen. Die gezackten Kanten berührten sich, doch nichts passierte. Jeder hatte die Luft angehalten, die Spannung stieg immer weiter, sodass fast schon die Luft knisterte. "Aber", fing sich Inuyasha als Erstes wieder und starrte auf die beiden weiblichen Wesen, welche mehr als enttäuscht schauten. Der Geist des Drachenmagiers saß bei Taro auf der Schulter und guckte ebenso zu. Nun wechselte er den Platz, hüpfte zu Kagome und sah sich den Gegenstand näher an. "Das ist unmöglich. Es müsste doch funktionieren." Als ob er eine Eingebung hatte, hob er seine durchsichtige Hand und sprach nachdenklich weiter: "Sollte Takahashi noch eine weitere Sicherheit eingebaut haben. Zuzutrauen wäre es ihm." Bevor er eine Antwort fand, hatte sein Enkel eine andere Lösung parat: "Beide Seiten der jeweiligen Hälfte sind völlig identisch. Möglicherweise muss es nur herumgedreht werden. Die Unterseite nach oben." Kagome reagierte als Erste, drehte ihre Hälfte, während Hisa es ihr nachtat. Kaum hatten sie die Hälften umgewendet, blitzte der mittig liegende Kristall im Sonnenlicht auf und im nächsten Moment wurde der Heilerin das Siegel fast wie durch Zauberhand entrissen. Von den halben Juwelen in der Mitte ging plötzlich ein gleisendes silbriges Licht aus, was sich mit der jeweils anderen Hälfte verband und dann wurde der Bannkreis regelrecht eingesaugt. Im Inneren bei der goldblonden Dämonin passierte das gleiche. Das nun zusammengefügte Artefakt fiel zum Schluss, sobald der Bann um die Höhle völlig verschwunden war, zu Boden und blieb dort liegen. Es wirkte plötzlich völlig harmlos. Noch immer blickten alle wie gebannt auf das kreisförmige Teil, welches Anlass für so viel Leid gab, sodass niemand die ersten unsicheren Schritte von Hisa in ihre neue Freiheit mitbekam. Erst ihre Worte weckte die Aufmerksamkeit der Anwesenden. Die blonde Dämonin, die wahre Erbin des nördlichen Grenzreiches stand einige Schritte vom Eingang entfernt da, ihr Gesicht der Sonne entgegen gestreckt und tief Luft holend. "Es gibt nichts Schöneres, als den Wind im Haar zu spüren." Kapitel 22 - Kagomes Entscheidung Kaum ist Inuyasha frei, sitzt er gezwungenermaßen erneut in der Höhle fest. Kapitel 23: Den Wind im Haar (ohne) ----------------------------------- Da es in letzter Zeit weniger Rückmeldungen gab, dachte ich eigentlich, meine Leser sind alle anderweitig beschäftigt. Vermutlich kann ich euch im Moment einfach nicht genug überraschen. Mir fällt sicherlich noch etwas ein ;) Die erwähnte Schlacht hier ist eher fiktiv und Ortsbedingt, nicht geschichtlich nachweisbar. Kapitel 21 - Den Wind im Haar Hisa glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, sie wollte sich deswegen selbst überzeugen. Sie hob ihre Hand, schloss ihre Augen und im nächsten Moment lag die Schriftrolle in ihren Händen. Mehrmals las sie die kurze Mitteilung des westlichen Fürsten. Dann zitterte sie plötzlich, sank zu Boden, worauf Inuyasha besorgt an ihre Seite eilte. Die Dämonin ergriff seine Hand, schlug ihre Klauen in sein Fleisch ohne es zu merken. "Frei? Ich werde bald frei sein", flüsterte sie immer wieder. "Wird ja auch Zeit", entfuhr es dem silberweißhaarigen Hanyou unbedacht. Erst nachdem die Wörter seinen Mund verlassen hatten, musterte er die Magierin. Die wenigen Tage, welche er eingesperrt war, empfand er schon als die Hölle. Was musste es dann erst für Hisa bedeuten. Sie wollte eisern sein, sich keine Gefühle erlauben, um Stärke vorzuheucheln. Sie versagte jämmerlich, der winzige menschliche Anteil in ihrem Blut überwältigte sie. Hisa konnte es nicht verhindern, hilflos füllten sich ihre Augen mit Tränen. Ihre Wimpern wurden damit benetzt, eine davon rollte aus ihren Augenwinkeln über ihre Haut, die Wange hinab. "Durch die Wälder gehen, das Gras an den Füßen spüren. Den Wind im Haar fühlen, den unendlichen Himmel sehen. In einem See baden oder einfach nur den Duft einer sich öffnenden Kirschblüte zu riechen, so lange habe ich mich danach gesehnt. Oh Inuyasha." Die Magierin schluchzte auf und der Hanyou nahm sie in den Arm, hielt sie fest und strich ihr über den Rücken. Hoffnungsvoll versprach er ihr: "Niemand wird dich daran hindern, wenn du dir diese Wünsche erfüllst. Die Welt wird dir bald wieder offenstehen." Obwohl sie die Hartnäckigkeit von Taros Sohn kannte, seine Gefährtin betreffend, entfleuchte ihr dennoch ihr heimlichster Gedanke: "Noch schöner wäre, wenn du dabei an meiner Seite bist." Demzufolge wunderte sie sich nicht, als der Hanyou sich versteifte. Er löste die Umarmung auf, änderte seine Position, sah Hisa dann direkt an und wischte ihr die Tränen fort. Wenn er sich geäußert hätte, würde es Hisa verletzen, deshalb schwieg er einfach. Denn um sich auszusprechen, war später noch Zeit. Inuyasha warf ihr noch einen Blick zu und dann setzte er sich still auf den Fleck, wo er die meiste Zeit seit seiner unfreiwilligen Einsperrung verharrte. Der Hanyou fiel in eine Art grüblerische Starre, sah nur auf einen unbestimmten Punkt und seine Gedanken schweiften weit fort. Denn er bemerkte eine Seite an sich, die es früher nicht gab. Er hatte sich durch Kagome verändert. Vielleicht lag es aber auch an der Rückkehr seines Vaters oder wurde er tatsächlich langsam erwachsen? Möglicherweise war da auch von jeden etwas dabei. Jedenfalls hatte er auf Hisa Gefühle Rücksicht genommen und verstand die Dämonin, bedingt durch sein eigenes Erlebnis. Trotzdem flüsterte er nach einer Weile mit großer Sehnsucht: "Kagome." Danach schloss er die Augen und deswegen nahm Hisa an, er schlief ein. Sie stand auf, ging in einen der hintersten Winkel ihrer kleinen Höhle und holte dort einen sorgfältig in ein Tuch eingeschlagenen Gegenstand hervor um ihn zu betrachten. Es handelte sich dabei um das Bildnis einer Hundedämonin. Da es eigentlich nur eine Tuschezeichnung auf einem glattpolierten Stück Holz war, wies es deutliche Spuren des Alters auf. Nachgedunkelt und an den Kanten bereits stark verwittert, erkannte Hisa trotzdem noch, wen es darstellte. Ein Porträt ihrer Mutter. Wie schon oft erzählte sie diesem Abbild, was sie bewegte und murmelte dabei halblaut vor sich hin. "Verehrte Mutter, seitdem ich Inuyasha zum ersten Mal sah, wusste ich er ist der für mich bestimmte Gefährte. Doch sein Herz gehört einer anderen, sodass ich kein Recht habe mich einzumischen. Zwar könnte ich durch Magie meinem Glück nachhelfen, so wie es Takashi bei mir wagte, doch ich bin nicht so Hinterhältig. Wenn er sich für mich entscheidet, muss es aus freien Stücken geschehen." Die Dämonin schwieg dann und verlor sich in Erinnerungen. Jedes Wort verstand Inuyasha vorn beim Eingang, deshalb drehte er seinen Kopf, musterte Hisa lange, ohne das sie es bemerkte. Die Aussage der Magierin gab ihm zu denken. Meinte sie es ehrlich oder sagte sie diese Dinge nur, weil sie wusste, er hörte ihr zu. Er war bereits im Begriff darauf einzugehen, um der Youkai diese Idee auszureden, denn es würde immer nur Kagome für ihn geben. Trotzdem dachte er unwillkürlich an den geteilten Kuss zurück, welcher sich so gut angefühlt hatte. Vorhin als er Hisa Trost gespendet hatte, gefiel es ihm, sie im Arm zu halten. Der beginnende Zwiespalt in seinen Gefühlen jagte ihm eine Heidenangst ein, besonders fragte er sich, ob er wieder dabei war Kagome zu verletzen. Lieber würde er sich einem starken Feind stellen, als das wütende Gesicht seiner Freundin vor Augen zu haben. Es verunsicherte ihn zunehmend und deshalb schwieg er nun bei Hisa Worten. Er würde einfach abwarten. Der Hanyou wandte sich ab und blickte hinaus, betrachtete das Geschehen vor der Höhle, auch wenn es sich um den normalen Ablauf handelte, der sich täglich wiederholte. Es war nichts Greifbares, aber etwas fühlte sich anders an. Unbemerkt schlich es näher und veränderte alles. Selbst der Gruppenführer Yasuo blieb stehen und sah sich plötzlich unbehaglich fühlend um. Doch nur der Wind schien an Stärke zuzunehmen und rauschte durch die Blätter der umliegenden Baumkronen. Es begann in der ersten Nacht nach ihrem Aufbruch. Kagome schlief friedlich ein, und träumte davon mit Taro durch die Ländereien zu spazieren. Plötzlich änderte sich die Gegend, sie fand sich an einem anderen Ort wieder mitten im Schlachtgetümmel. Zwei Armeen standen sich gegenüber, bekämpften sich heftig. Als die Heilerin die Banner entdeckte, konnte sie auf den Zeitraum schließen. Einige Jahre in der Zukunft. Doch das war noch nicht alles. Sie selbst eilte zwischen den Verwundeten umher, versorgte sie, obwohl sie behindert war. Schwanger? Anders konnte sie ihren rundlichen Bauch nicht definieren. Doch was dann passierte war viel schlimmer. Eine Gruppe feindlicher Soldaten brach durch die Reihen, kam genau auf den Platz zu, wo sie in ihrer Eigenschaft als Heilerin die Kranken pflegte. Einige lachten höhnisch, verspotteten sie und dann hob ein Soldat seine Lanze, stieß zu, während er genau auf ihren Bauch zielte. Die tödliche Spitze traf ein Ziel, doch es war nicht der Körper der jungen Frau. Mitten in die Brust getroffen sank ihr Gefährte auf die Knie, flüsterte ihren Namen. Dann wurde Taro durch weitere Waffen verwundet, trotzdem rappelte er sich auf, griff nach seinem Schwert und tötete die Feinde mit letzter Kraft. Danach fiel er zu Boden, blutend aus unzähligen Verletzungen. Nur ein kurzer Blick genügte, um zu wissen, es gab keine Rettung. Diesmal war alles verloren. Laut schrie sie den Namen ihres Gemahls und weckte schweißgebadet auf. Kagome keuchte und setzte sich auf. Starke Arme schlossen sich um sie, zogen sie an einen warmen Körper, während Klauenhände verschwitzte Strähne aus ihrem Gesicht schoben. "Du hast schlecht geträumt?", fragte der silberweißhaarige Dämon. Mehr als ein Nicken brachte die junge Frau aus der Neuzeit nicht zustande, denn zu sehr war sie noch immer in dem schrecklichen Erlebnis gefangen. Nur die Geborgenheit durch Taros Umarmung schenkte ihr danach einen friedlichen Schlummer. Am Tag darauf drosselte der ältere führende Hundedämon das Tempo und legte öfters Pausen ein, denn nicht nur Kagome, sondern auch Katashi bedurfte der Ruhe. Deswegen hielten sie bereits am frühen Nachmittag an und bereiteten das Nachtlager vor. In der Nacht hatte die Heilerin den gleichen Traum und er endete genauso schlimm. Erneut trat Taro an ihr Nachtlager, ließ sich neben ihr nieder und tröstete sie. Diesmal jedoch beharrte er darauf, alles zu erfahren. Leise und immer wieder stockend berichtete die Miko den Inhalt des Albtraumes. Zum Schluss versprach der Dämon: "Dies wird nicht geschehen. Dass lasse ich niemals zu." Kagome schwieg einen Moment und dachte nach. Am Anfang benahm sich der ältere Lord noch sehr zurückhaltend ihr Gegenüber. Doch seit Kurzem änderte er sein Verhalten, näherte sich ihr bewusst und verbarg es nicht einmal vor den anderen Mitreisenden. Dadurch zeigte ihr Taro, was er für sie empfand. Seine Zuneigung stand noch am Anfang, dennoch würde er sie immer beschützen und somit geriet er in Gefahr. Um seinen frühzeitigen Tod zu verhindern, gab es nur einen Weg, wenn es auch hieß, alles, was ihr etwas bedeutete, aufgeben zu müssen. Sie seufzte leise, griff nach ihrer Kette und bekam eine Antwort. 'Kehre an den Anfang zurück!' Es war nicht bloß der Anfang der Vergangenheit, sondern auch ihre Zukunft. Dort wartete nicht nur ihr Glück, denn die Bilder waren keine Illusion, sondern die Aussicht auf ein friedliches Leben für alle Beteiligten. Zuversichtlich sagte sie deswegen zweideutig: "Nein, wird es nicht. Unsere Handlungen und Entscheidungen bestimmen die Zukunft." Sie hielt dabei die Hand des Dämons, der nun mit sanftem Druck auf ihre Finger reagierte. Unweit von ihnen saß Sesshomaru und lauschte dem Gespräch, während er dabei misstrauisch seinen Vater beobachtete. Die Vertrautheit zwischen der Gefährtin seines jüngeren Bruder und seinem Erzeuger wuchs mit jedem Tag mehr. Selbst Katashi warf mehrmals ungläubige Blicke zu dem Paar herüber. Nur Hauptmann Miki schien unbeeindruckt, als ob dieser mehr wüsste und ihn deswegen nichts überraschen konnte. Nur ein Glück, das er Jaken diesmal im Schloss zurückgelassen hatte. Der Gnom sagte sonst unangemessene Dinge. Durch den Gedanken an seinen Diener wollte er wissen, was seine neue Fürstin von dem Ganzen hielt und so wandte er sich ihr zu. Doch Aya war bereits aufgestanden und ging davon, sodass der Lord der westlichen Ländereien ihr folgte. Weit lief die Dämonin nicht. Ihr Ziel, ein kleiner runder Weiher, befand sich in unmittelbarer Nähe, dennoch abgeschieden genug. Als ihr Gefährte sich ebenfalls erhob und nachkam, freute sie sich innerlich, obwohl sie es nicht offen zeigte. Am Ufer angekommen blieb die Prinzessin aus dem Süden stehen, warf über ihre rechte Schulter einen Blick zurück und öffnete dann ihr Gewand. Der Stoff glitt zu Boden und blieb unbeachtet da liegen, während Ayaka einige Schritte nach vorn trat. Nun umspülte das kühle Nass ihre Zehen und sie hob den Kopf, schaute hinauf zu der blassen Sichel des zunehmenden Mondes. "Sesshomaru", flüsterte sie, in der Hoffnung der Benannte verstand ihre stille Aufforderung. Danach watete sie vollständig in den Weiher hinein, bis sie den Grund unter den Füßen verlor und schwamm durch das Wasser. Sehr zu ihrem Bedauern gab es keinen Felsbrocken in der Mitte des Teiches, wie zu Hause an ihrem Lieblingsplatz, wo sie sich niederlassen konnte. Deshalb wählte sie eine flache Stelle in Ufernähe, wo sie sich dann hinsetzte. Unvermittelt sprach sie zu dem, auf dem Schmalen, mit Gras bewachsenen Streifen zwischen Wasser und Wald stehenden, noch immer bekleideten Dämon. "Lord Taros Verhalten mag sehr edelmütig sein und seinem Charakter entsprechen, dennoch begreife ich ihn nicht. Jeder andere Dämon hätte sich schon längst genommen, was er begehrt." Sesshomaru hatte seine Fürstin beobachtet und ihre verdeckte Botschaft verstanden. Doch bei ihren jetzigen Worten schmälerte er kurz seine Augen. Sein Vater unterschied sich von den Meisten in vielen Dingen. Manches zeigte er offen, anders entdeckte sein Sohn nur mühselig. Weshalb sein Vater zögerte, hatte sein Sohn herausgefunden, zum einen lag es an Inuyasha. Denn sein Vater besaß Ehre und vergriff sich nicht einfach an dem Eigentum eines anderen. Dann gab es den zweiten Umstand. In den letzten Tagen, immer wenn er sich unbeobachtet fühlte, betrachtete Taro Izayois Bildnis. Ihren Verlust hatte er nämlich noch nicht überwunden. Ohne näher darauf einzugehen, antwortete Sesshomaru seiner Prinzessin: "Sobald mein Vater den Zeitpunkt für angemessen hält, wird ihn niemand hindern, mit Kagome den Bund einzugehen." "Ich verstehe", murmelte Ayaka und nach einem kurzen Blick auf den Fürsten des Westens, legte sie ihren Kopf nach hinten ins Gras um die Sterne zu betrachten. Der silberweißhaarige Dämon beobachtete seine Gefährtin. Sie hatte da unbewusst einen Punkt erwähnt, den er selbst gern ausnutzen würde. Um sich näherzukommen und sich gegenseitig kennenzulernen hatte er erneut Ayakas Begleitung akzeptiert. Aufgrund des im Schloss abgelegten Schwures besaß er inzwischen das Recht, den Vollzug zu fordern. Es war gleichzeitig eine weitere Besiegelung ihres Bundes. Einen kurzen Moment wartete Sesshomaru noch, bis er zu einer Entscheidung gelangte. Leise, in einem leicht spöttischen Ton, begann er auf die vorhergehenden Worte des nackten weiblichen Wesens einzugehen. "Jeder Dämon nimmt sich also, was er begehrt?" Dies löste eine heftige Reaktion bei der südlichen Prinzessin aus. Sie riss ihre Augen weit auf, ruckte mit ihrem Kopf herum und starrte ihren zukünftigen Gemahl an. Dieser entkleidete sich gerade und steuerte danach ihre Position an. "Ich", begann sie, konnte aber nicht weiter sprechen. Schnell schmolz die Entfernung, die sie trennte und schon stand Sesshomaru unmittelbar vor ihr. Er verschwendete keine weiteren Worte, sondern packte sie, zog sie in seine Arme und drückte seinen Mund auf ihre Lippen. Obwohl der Kuss zu Anfangs hart und fordernd begann, wurde er immer verführerischer, solange er andauerte. Danach schauten die goldenen Augen des Lords seine Gefährtin intensiv an. Sie musste nicht ihren Blick senken um zu erfahren wie erregt Sesshomaru war. Doch auch in ihrem Körper wurde die Hitze entfacht und es gab nur einen Weg den süßen Schmerz zu lindern. Sie hob ihre Hand, streifte über das Gesicht des Dämons. Ayaka schloss als Nächstes ihre Augen, hob ihr Kinn etwas empor, um ihre Kehle zu entblößen. Dadurch signalisierte sie ihrem Gefährten ihre völlige Unterwerfung. Dieser nahm die stumme Einladung an. Es dauerte eine lange Zeit, bis sie ihre Umgebung wieder wahrnahmen. Als die Dämonin ihre Augen öffnete, ruhte der Blick ihres Gefährten bereits auf ihrem Körper. Mit der Rückseite seiner Finger strich er sachte über die Verletzungen, die er ihr zugefügte hatte während ihrer Vereinigung. "Heile dich!", riet der Lord und tat es bei sich selbst. Etwas entfernt bemerkten die beiden hundeartigen Wesen den damit verbundenen Anstieg der dämonischen Energie. Taro hob zuerst seinen Kopf, witterte und für einen kurzen Moment huschte ein winziges zufriedenes Lächeln über sein Gesicht, denn der Wind trug vom Weiher her den Geruch nach körperlichen Vereinigung heran. "Sie ist ihm ganz bestimmt eine weit würdigere Gefährtin, als es Leiko jemals sein könnte", kommentierte Katashi, als er zu der gleichen Erkenntnis gelangte. Nachdenklich, mehr zu sich selbst fuhr er einfach fort: "Für meine Tochter schwebt mir ein ganz bestimmter Gemahl vor." Da er dabei diabolisch lächelte, runzelte der ältere silberweißhaarige Dämon seine Stirn. Der Verwalter des Nordens lieferte die Erklärung im Anschluss: "Wer sonst ist besser geeignet als ein Attentäter, der weitreichende Kenntnisse der verschiedenen Gifte besitzt und jeden Trick kennt, um Leikos Hinterhältigkeit zu durchschauen. Yami wird meiner Tochter keine Gelegenheit bieten, zum Zuge zu kommen." Taro erinnerte sich sofort an den Namen und musste der Entscheidung seines alten Freundes zustimmen. "Es gibt noch einen Vorteil. Da er kein reiner Dämon ist, verfügt er in etwa über die gleiche Lebenserwartung wie deine Tochter." Eigentlich wollte Sesshomarus Vater noch etwas sagen, als der kleine Floh sich auf seiner Schulter rührte: "Attentäter?" "Myouga du warst so still. Eine Zeit lang dachte ich, dich verloren zu haben. Gab es einen Grund?", wollte der ehemalige Fürst des Westens stattdessen wissen. Der Floh kratzte sich verlegen am Kopf, da er nicht zugeben wollte, kürzlich tatsächlich das Weite gesucht zu haben. Wo er sich aufgehalten hatte, verschwieg er, sondern kam nur auf die Kleinigkeit zurück, welche seine Aufmerksamkeit erregte. "Edler Herr Katashi habt ihr bereits eure Vermählungsabsichten bekannt gegeben?" Der Verwalter des Nordens verneinte und fügte hinzu: "Der Gedanke kam mir erst kürzlich. Weder Aliah noch Leiko sind in meinen Plan eingeweiht." Taro ergriff das Wort: "Myouga ich verstehe, worauf du hinauswillst. Wir werden abwarten müssen und die entsprechenden Maßnahmen ergreifen." Weil der Winzling Einspruch erheben wollte, unterband der Hundedämon es sofort: "Und jetzt schweigen wir darüber!" Der Blutsauger schluckte und verstand in nächsten Moment den Grund für die scharfe Zurechtweisung. Denn im selben Moment kamen nicht nur Sesshomaru und seine Gefährtin zurück, sondern durch die etwas lauter geführte Unterhaltung rührte sich auch Kagome. Erst später in der Nacht führte der Verwalter noch ein Gespräch mit Taro, von dessen Inhalt niemand zu diesem Zeitpunkt erfuhr. Frühmorgens, sobald es hell wurde, brach die kleine Gruppe auf und langte auf der Lichtung bei der westlichen Grenze zu dem Zeitpunkt an, als die Sonne ihren höchsten Stand erreichte. Erwartungsvoll stand Inuyasha auf, winkte Hisa zu sich heran und sagte nur: "Sie sind da." Er war völlig ruhig und wartete ab. Doch die Magierin durchlebte einen Aufruhr ihrer Gefühle. Sie reichten von Ungeduld, Freude, Angst und Neugier, durch das ganze Spektrum. Ihr Herz schien so laut in ihrer Brust zu hämmern, das sie glaubte, es würde jeden Moment zerspringen. Dann stand Kagome vor der Höhle an der Außenseite des Bannkreises und ihr verdutzter Blick galt ihrem Gefährten. "Wie kommst du denn dort rein?", fragte sie sofort und schlug einen merkwürdigen Ton an. Der Hanyou knurrte missmutig auf, verschränkte seine Arme und reckte seine Nase trotzig etwas höher. "Frag ihn!", ließ er verlauten. Yasuo, der näherkam, blickte beschämt zu Boden und erzählte von dem Vorfall. Noch während der Enkel des Drachenmagiers sprach, verfinsterte sich Kagomes Blick und sie starrte auf einen bestimmten Punkt. Ihr lag schon ein 'Mach Platz!' auf der Zunge. Dann fiel ihr es wieder ein, die Kette funktionierte nicht mehr. Etwas unsicher drehte sie sich deswegen zu Taro um, der nur angedeutet mit dem Kopf schüttelte. Hisa hatte nämlich nach der Hand des Hanyou gegriffen, da sie diesen Halt dringend benötigte. Er gab ihr Sicherheit und hielt sie davon ab noch völlig den Verstand zu verlieren. Ihr gelang es tief durchzuatmen und die Kontrolle zurückzuerlangen. Sehr gefasst ging sie tiefer in die Höhle hinein und holte ihre Hälfte des Siegels. Trotzdem zitterte sie vor Aufregung und ließ es sogar einmal fallen, bevor sie am Bannkreis stand. Kagome bekam dadurch mit, wie durcheinander die Dämonin war, und verstand ihren innerlichen Aufruhr plötzlich. Deswegen verzieh sie der Magierin, da sie sich ein wenig in sie hineinversetzen konnte. Denn der nächste Augenblick entschied auch über ihr Schicksal. Wenn es nicht funktionierte, musste sie ein elendes Leben zusammen mit Hisa in der Höhle fristen. Sobald die Dämonin bereit war, hob sie ihre Hälfte des magischen Artefakts und schob es dem Anderen entgegen. Die gezackten Kanten berührten sich, doch nichts passierte. Jeder hatte die Luft angehalten, die Spannung stieg immer weiter, sodass fast schon die Luft knisterte. "Aber", fing sich Inuyasha als Erstes wieder und starrte auf die beiden weiblichen Wesen, welche mehr als enttäuscht schauten. Der Geist des Drachenmagiers saß bei Taro auf der Schulter und guckte ebenso zu. Nun wechselte er den Platz, hüpfte zu Kagome und sah sich den Gegenstand näher an. "Das ist unmöglich. Es müsste doch funktionieren." Als ob er eine Eingebung hatte, hob er seine durchsichtige Hand und sprach nachdenklich weiter: "Sollte Takahashi noch eine weitere Sicherheit eingebaut haben. Zuzutrauen wäre es ihm." Bevor er eine Antwort fand, hatte sein Enkel eine andere Lösung parat: "Beide Seiten der jeweiligen Hälfte sind völlig identisch. Möglicherweise muss es nur herumgedreht werden. Die Unterseite nach oben." Kagome reagierte als Erste, drehte ihre Hälfte, während Hisa es ihr nachtat. Kaum hatten sie die Hälften umgewendet, blitzte der mittig liegende Kristall im Sonnenlicht auf und im nächsten Moment wurde der Heilerin das Siegel fast wie durch Zauberhand entrissen. Von den halben Juwelen in der Mitte ging plötzlich ein gleisendes silbriges Licht aus, was sich mit der jeweils anderen Hälfte verband und dann wurde der Bannkreis regelrecht eingesaugt. Im Inneren bei der goldblonden Dämonin passierte das gleiche. Das nun zusammengefügte Artefakt fiel zum Schluss, sobald der Bann um die Höhle völlig verschwunden war, zu Boden und blieb dort liegen. Es wirkte plötzlich völlig harmlos. Noch immer blickten alle wie gebannt auf das kreisförmige Teil, welches Anlass für so viel Leid gab, sodass niemand die ersten unsicheren Schritte von Hisa in ihre neue Freiheit mitbekam. Erst ihre Worte weckte die Aufmerksamkeit der Anwesenden. Die blonde Dämonin, die wahre Erbin des nördlichen Grenzreiches stand einige Schritte vom Eingang entfernt da, ihr Gesicht der Sonne entgegen gestreckt und tief Luft holend. "Es gibt nichts Schöneres, als den Wind im Haar zu spüren." Kapitel 22 - Kagomes Entscheidung Kaum ist Inuyasha frei, sitzt er gezwungenermaßen erneut in der Höhle fest. Kapitel 24: Kagomes Entscheidung -------------------------------- Wieder haben mich meine Leser überrascht. Nämlich mit neuen Favos. Danke, mich freut das ungebrochene Interesse. Das Kapi ist für mich sehr schwierig und wollte einfach nicht gelingen. Doch leider musste es sein, da es immerhin eine Taro & Kagome FF ist ;) Viel Spaß beim lesen. Kapitel 22 - Kagomes Entscheidung Hisa blieb nicht bei der Höhle, sondern begann, die Umgebung in Augenschein zu nehmen. Inuyasha trat ebenso ins Freie, blickte zu seinem Vater und dann ging er zu Kagome, nahm sie in die Arme und hielt sie ganz eng an sich gedrückt fest. Er atmete den Duft ihres Haares ein und fühlte sich wunderbar, sie jetzt wieder bei sich haben zu können. Dann wurden ihm missbilligende Blicke gewahr. Nicht nur sein Vater schaute finster, sondern auch sein älterer Bruder. Selbst Yasuo schnupperte leicht demonstrativ an ihm, ging aber wortlos weiter. Der Hanyou fragte missmutig: "Was?" Sesshomaru antwortete unverblümt: "Du stinkst nach Hisa." Was Inuyasha in Verlegenheit brachte, denn sofort musste er an den engen Kontakt denken, den er mit der Magierin hatte. Kagome hörte es zwar, schwieg sehr zu seiner Überraschung. Im Gegenteil ihre Umklammerung wurde sogar noch etwas fester. Sie dachte an den Kuss, den sie im magischen Schlund sah und an ihre eigenen Gefühle zu dem älteren Dämon. Allein der Gedanke das sich ihr Hanyou mit Kikyou traf, hatte früher immer Eifersucht in ihr geweckt, doch jetzt fing sie ernsthaft an, darüber nachzudenken. Zwar verband sie eine gemeinsame Zeit, aber vielleicht brauchte Inuyasha eher Hisa, nicht sie. Jemand der Kikyou nicht ähnelte, damit es ihm endlich gelang das vergangene Ruhen zu lassen. Erst nach einer Weile murmelte sie: "Es stört mich nicht." Der Silberweißhaarige mit den süßen Ohren schwieg dazu, musterte die Heilerin nur. Sie sah schrecklich aus, müde und erschöpft. Die Reise war vermutlich anstrengend und Ruhe tat ihr sicherlich gut. Was mochte sie durchgemacht haben. In diesem Moment trat sein Vater an seine Seite und riet: "Bringe Kagome in die Höhle und wache über ihren Schlaf!" Inuyasha hatte viele Fragen, wollte aber gehorchen. Deshalb holte er eine warme Decke und ein wenig Nahrung für seine Freundin, brachte alles in das Innere. Er legte die Sachen bei dem ehemaligen Lager der Dämonin ab, drehte sich um und sah die Vertrautheit zwischen seinen Vater, und seiner Gefährtin. Wäre das Kouga, würde er so etwas nicht durchgehen lassen. Seinen Vater gegenüber hegte er viel zu großen Respekt, beobachtete heimlich und ließ sich danach nichts anmerken. Währenddessen legte nämlich der ehemalige Fürst seine Hand auf die Schulter der jungen Frau und sagte in einem sanften Ton: "Ruhe dich aus, schlaf ein wenig und dann rede mit meinem Sohn. Doch treffe keine voreiligen Entscheidungen." Obwohl die Miko den Dämon gern umarmt hätte, war sie sich der Situation bewusst, flüsterte deswegen nur: "Danke." Danach verschwand sie in der Höhle, legte sich nieder und genoss es in den Armen ihres Gefährten zu liegen. Merkwürdigerweise schlief sie zum ersten Mal seit etlichen Tagen traumlos. Hisa genoss indessen ihre neu gewonnene Freiheit. Sie rannte mit nackten Füssen über die Wiese, pflückte Blumen, um an den Blüten zu riechen und warf sie danach in die Luft, nur um zu beobachten, wie sie auf die Erde niederfielen. Sesshomarus missbilligender Blick war ihr die ganze Zeit bewusst. Ihr Verhalten passte nicht zu ihrer Stellung, trotzdem gönnte sie sich den Moment der Freiheit. Bald musste sie in die Rolle der Prinzessin schlüpfen, ihre Gefühle verbannen und genauso kühl drein blicken wie der Lord des Westens. Weil sie sich wieder abwandte, um zu dem kleinen Bach zu gehen, sah sie nicht, wie Taro einen strengen Blick mit seinem Sohn wechselte. Der Fürst drehte sich danach um und ging zu seiner Gefährtin. Der ältere Hundedämon folgte der Magierin, setzte sich neben sie ans Wasser und begann mit dem was ihn beschäftigte: "Hisa, Kagome leidet unter Albträumen. Steckst du dahinter? Hast du vor sie zu vertreiben?" "Herr?", fing die wahre Erbin des nördlichen Grenzreichs an. "Wie soll ich", plötzlich blieb sie still, runzelte ihre Stirn. Sie schloss ihre Augen, um sich zu konzentrieren. "Erzählt mir davon!", bat sie leise als Nächstes. Taro hatte sie genau beobachtet, um fest stellen zu können, ob sein Mündel dahintersteckte. Doch vergebens. Offenbar verblüffte es Hisa. Deswegen erzählte er die Details, welche Kagome ihm berichtete. "Merkwürdig", mehr konnte die Prinzessin nicht sagen. Intensiv dachte sie nach und suchte nach der richtigen Antwort. Dann glaubte sie, diese gefunden zu haben. Weiterhin nachdenklich sah sie den älteren Youkai an und sagte: "Ich komme nur zu dem einen Schluss, die Zukunft beginnt, sich zu verändern. Wenn sie hierbleibt, werdet ihr sterben Herr. Doch ich glaube, ihr könntet die Dämonen vor dem Untergang bewahren und dazu müsst ihr überleben." "Also gibt es nur diesen einen Weg. Kagome muss zurück, denn sonst gibt es keine Rettung für die Dämonen?", hakte er noch einmal nach. Was er nicht aussprach, nicht nur die Heilerin hatte eine Vorhersehung. Er wusste mehr, nämlich das, was nach seiner tödlichen Verwundung passierte. Während er langsam sein Leben aushauchte, musste er hilflos Schreckliches mit ansehen. Die Soldaten begnügten sich nicht ihn ermordet zu haben, sondern metzelten auch die junge Frau und ihr ungeborenes Kind nieder. Deswegen sah er nur eine Lösung, er musste sie aufgeben, durfte sich niemals zu seinen Gefühlen bekennen. Taro war so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er Hisas Worte beinahe überhörte: "Ihr habt Gefühle für die Heilerin und habt Angst sie verlieren." "Ich kann nicht etwas verlieren, was mir nie gehörte", konterte der Dämon in einem scharfen Ton. Er stand auf und wandte sich zum Gehen. Die Magierin hatte kein Recht einem Höhergestellten zu widersprechen. Sie wollte es auch nicht, denn ihr Herz war von Dankbarkeit erfüllt. Inu no Taisho hatte ihr schon öfters geholfen und sie verehrte ihn. Es tat ihr ein wenig leid, das sie ihm nicht die Wahrheit offenbaren konnte. Doch vielleicht fand er die Lösung selbst. Nachdenklich äußerte sie jetzt: "Das, was geschehen ist und noch passieren wird, hat einen bestimmten Grund. Der Weg eines Wesen mag vorherbestimmt sein, aber noch ist nichts verloren." Der silberweißhaarige Lord sah die Dämonin an und ging dann ohne ein Wort fort. Als niemand in der Nähe weilte, fragte er: "Myouga, wie viele Jahre sind dazwischen." Der Gefragte hockte wie früher so oft auf der Schulter seines Herrn und zuckte erschrocken zusammen. Er zog jedoch sofort den richtigen Schluss und antwortete: "500 Jahre, Oyakata-Sama." "500 Jahre", sprach Taro nach. Er selbst lebte 3000 Jahre oder besser inzwischen mehr als 3200 Jahre und so konnte er den Zeitraum einschätzen. Es war jedoch nicht die Dauer, sondern sein Entschluss, der ihm Zuversicht gab. Der kleine Blutsauger zeigte seine Neugier und fragte: "Weshalb wolltet ihr das wissen?" "Ich gab Kagome ein Versprechen, welches ich halten werden, egal wie", erklärte der Dämon. Die junge Frau schlief friedlich und ahnte nicht, dass sie in den Gedanken von Wesen war, die sie mochte. Denn auch Inuyasha grübelte ein wenig nach. Obwohl er nur wenige Tage zusammen mit Hisa eingesperrt gewesen war, hatte er unmerklich eine leichte Zuneigung zu der Dämonin entwickelt. Er fand sich in der gleichen Situation wieder, die er damals mit Kikyou und seiner Gefährtin hatte. Oder nicht? Seine Augen richteten sich auf die schlafende Freundin, behutsam strich er einige Strähnen zur Seite und bewachte sie. Vermutlich war sie wirklich völlig fertig, denn erst am kommenden Morgen erwachte Kagome. Kaum öffnete sie ihre Augen, entdeckte den Hanyou, lächelte sie ihn an. Inuyasha reichte ihr etwas zu essen und wollte sie danach verlassen, um nach draußen zu gehen. Er hatte den Eingang schon erreicht, als ihre Stimme ihn aufhielt. "Warte Inuyasha!" Deshalb blieb er stehen und wollte sich ihr zuwenden, doch sein Blick wurde von etwas abgelenkt, das seines Wissens eigentlich am Tag vorher verschwunden war. Er befand sich sehr zu seinem eigenen Entsetzen im Inneren der Höhle, die wieder mit einem Bann verschlossen war. "Was geht hier vor?", fragte er laut und knurrte dann. "Hisa mach das weg!", befahl er auf Verdacht. Die magiebegabte Dämonin erhob sich und trat an den Bannkreis heran. Sie zuckte mit der Schulter. "Kann ich nicht", murmelte sie verlegen. Nur kurz konnte sie Taros jüngsten Sohn in die Augen sehen. Dieser musterte die Barriere und dachte nach. Wenn Hisa sie errichtet hatte, dürfte sie eigentlich schwach sein. So verzog er seine Mundwinkel zu einem teuflischen Grinsen: "Keh, dann benutzte ich eben mein Tessaiga." Er setzte seine Idee in die Tat um, besser er wollte es. Leider schaffte er es nicht sein Schwert aus der Scheide zu ziehen, egal wie sehr er sich anstrengte. Knurrend starrte er die goldblonde Dämonin an. "Dafür bezahlst du", versprach er und überlegte, wie er sich rächen konnte. Bei Shippo hätte er mit einer Kopfnuss reagiert, doch wie sollte er auf Hisa eingehen, denn er wollte ihr nicht wehtun. Im Gegenteil, der Wunsch sie zukünftig zu beschützen keimte in ihm. Da antwortete die Magierin und verteidigte sich: "Der Bannkreis geht zu meinen Lasten, mit dem Schwert habe ich nichts zu tun." Ein Blick zu seinem Vater nützte nichts, da der ehemalige Fürst sich nicht auf der Lichtung befand. Doch dann stellte sich der wahre Übeltäter, Yasuo, der einzige andere hier anwesende Magier. "Verzeiht bitte Inuyasha. Doch euer verehrter Vater hat den höheren Rang und seinem Befehl muss ich mich unterordnen." Daraufhin verschränkte der Hanyou seine Arme und schmollte. Kagome trat zu ihm, legte ihre Hand auf seine Schulter. Von ihr erfuhr er den Grund: "Dein Vater wünscht, dass wir beide alles zwischen uns klären. Wir sollen uns für den Bund entscheiden oder uns trennen." Ihr Gefährte sah sie nur an, blieb aber an der gleichen Stelle stehen. Seine goldenen Blicke richtete er immer noch auf die beiden magisch begabten Wesen, wobei er sich keine Emotionen erlaubte. Erst nach einer ganzen Weile nickte er. "Komm, reden wir!" Absichtlich zog er die Miko mit in den hintersten Winkel, um zu verhindern, eine Person belauschte sie. Inuyasha setzte sich, lehnte sich an die Wand und forderte Kagome auf, neben ihm Platz zunehmen. Dann bat er als Nächstes: "Erzähl mir von der Reise." Die Heilerin tat ihm den Gefallen. Um so länger sie berichtete, um so größer wurde sein Verdacht. Die Freundin entwickelte allmählich Gefühle für seinen Vater. Dann noch der intensive Geruch des älteren Hundedämons an der Kleidung der jungen Frau und ihre leuchtende Augen, wenn sie Taro erwähnte. Es verhärtete seinen Verdacht und zum ersten Mal verstand er alles. Um so überraschter kam dann zum Schluss die Frage der Freundin. "Wenn ich Zeit hatte auf der Reise, dachte ich viel nach. Die Zweifel, die ich hege, konnte ich jedoch nicht ablegen. Trotzdem würde ich bei dir bleiben und deine Gemahlin werden. Deshalb möchte ich nun wissen, kannst du diesen Schritt gehen?" Der Hanyou setzte zu einer Antwort an. Die junge Frau aus der Neuzeit hob ihre Hand und legte sie ihrem Gefährten auf den Mund. "Treffe keine voreilige Entscheidung und denke gründlich nach! Denn ich will nicht miterleben, wie du es eines Tages bereust." "Kagome", murmelte er und brach danach den Blickkontakt. Daraufhin sprach die junge Frau ihre Gedanken aus: "Du kannst dich weder für mich entscheiden noch mich gehen lassen. " "Können wir es nicht so lassen, wie ist?", gab der Hanyou leise grollend von sich, in dem er versuchte den einfachsten Weg zu beschreiten. Die Fragerei behagte ihn überhaupt nicht und er wollte keine Entscheidung erzwingen. Denn er sträubte sich vor der Wandlung. Mit einem Kopfschütteln reagierte die Miko darauf. "Dafür ist es zu spät. Zu viel ist inzwischen geschehen und ich habe mich verändert." In den letzten Tagen hatte sie oft an den Moment gedacht, sich die Worte zurecht gelegt, doch jetzt wollten diese ihr im Hals stecken bleiben. "Irgendwann in den letzten Monaten haben wir getrennte Wege beschritten. Meine Sehnsucht nach meiner Familie und nach dir war groß. Durch die Angst mich zu verlieren, hast du dich jedoch von mir distanzierst. Du hast deinen Blick sooft nach Westen gerichtet und dabei nicht gemerkt, wie ich dich gebraucht habe. Deshalb ..." Da war es wieder, das merkwürdige Gefühl, was er nicht abschütteln konnte. Inuyasha hörte zu, dachte nach und unterbrach sie plötzlich, ohne das Kagome ihren Satz beenden konnte. "Gehen lasse ich dich nicht. Du bist meine Gefährtin, egal was die blöde Kuh sagt." Mit einem scharfen Ton: "Inuyasha mach Platz", reagierte die Heilerin. Der Hanyou kicherte gerade triumphierend als er die Macht der Bannkette trotzdem, nur Zeit verzögert spürte. Er knurrte, rappelte sich später wieder auf und drehte seinen Kopf. Vor dem Bannkreis stand Hisa und winkte. Nach ihrer Erklärung: "Kagome hatte sicherlich einen guten Grund", ging sie wieder fort. Deshalb funkelten seine goldenen Augen die Freundin an. Diese hatte es ein wenig überrascht, da in ihrem Sinn nur die Drohung lag. Offenbar hörte die Magierin ihre lauten Worte und tat ihr den kleinen Gefallen. Kagome erhob sich, lief in der Höhle hin und her. Sie wusste kein Argument, konnte ihren Gefährten überzeugen. Doch sie scheute davor zurück, einfach auszusprechen, ich liebe dich nicht mehr. Denn es würde eine Lüge sein. Die Gefühle zu ihm konnte sie nicht einfach abschalten und sich brachte Verständnis für die alte Situation auf. Wie mochte sich der Hanyou immer vorgekommen sein. Ein festes Band gab es zwischen ihnen, was Kagome nicht zerschneiden wollte. Inuyashas Freundschaft zu besitzen, spielte für sie eine große Rolle. Die Tatsache, dass andere Wesen bald an ihrer Seite sein würden, änderte nichts daran. Sie seufzte, blickte ihren Gefährten an und dachte weiter nach. Vielleicht konnte sie es andersherum versuchen. Wenn Inuyasha sich zu Hisa bekannte. Doch vorher musste sie den Silberweißhaarigen von einem anderen Umstand berichten, möglicherweise ein sehr entscheidendes Detail, ihre Träume betreffend. Sie schlug jedoch einen ungewöhnlichen Pfad ein. "Deine Angst hat mit den Brunnen zu tun", schlussfolgerte die junge Heilerin und sah ihren Freund erwartungsvoll an. Dieser reagierte nicht und blickte stur gerade aus. Deshalb sprach Kagome weiter. "Es waren deine schlimmsten Befürchtungen, das ich eines Tages zurück muss. Als ich mich entschloss bei dir zu bleiben, warst du so glücklich deswegen, doch dann wurdest du immer unruhiger. Mir fielen die Blicke auf, mit denen du den Brunnen bedacht hast, als befürchtet du, er nimmt mich jeden Augenblick mit sich fort, wenn ich dort in der Nähe mit dir auf Kräutersuche war." Diesmal drehte Inuyasha seinen Kopf und ein beinahe unendlicher trauriger Ausdruck lag in seinen Zügen, sodass Kagomes Herz schmerzte. Sie verstand, was in ihrem Geliebten vor sich gehen musste. Dennoch sprach sie weiter: "Du wolltest den Brunnen zerstören und nur Sesshomaru hat dich davon abgehalten." "Woher weißt du davon?", wollte der Silberweißhaarige wissen, sein Erstaunen verbarg er nicht. Kagome erklärte: "Ich war dort." Der Hanyou schloss kurz seine Augen und erinnerte sich. Seine Gefährtin war etwa ein Jahr bei ihm, als er den Entschluss getroffen hatte. Mit gezückten Schwert stand er da und wollte gerade die Windnarbe aktivieren, als er einen heftigen Hieb von der Seite gegen sein Kinn erhielt. Durch die Wucht des Schlages stürzte er zu Boden, schlitterte etliche Shaku fort und verlor seine Waffe dabei. Als er den Angreifer erkannte, wurde er wütend. Doch Sesshomaru sagte in einem eisigen Ton: "Du verdammter Narr. Wie kannst du es wagen, den Brunnen zerstören zu wollen. Hast du eine Ahnung, was du mit deiner törichten Tat möglicherweise heraufbeschwörst." Danach ging sein Bruder und erwähnte den Vorfall nie wieder. Inuyasha setzte sich damit noch Tage auseinander, ohne erneut einen Versuch zu starten. Doch beinahe bereute er, es nicht getan zu haben, denn jetzt hatte er ein ungutes Gefühl. Das folgende Geständnis der Miko bestätigte die dumpfe Vorahnung. Die Heilerin entschloss sich dem Hanyou noch etwas zu sagen: "Seit Tagen habe ich Albträume. Wenn ich in dieser Zeit bleibe, wird dein Vater meinetwegen sterben. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich deine Gefährtin bin." Sie erzählte den gesamten Ablauf und Inuyasha begriff, nachdem er auch noch an die Prophezeiung der Magierin dachte. "Wenn ich könnte, würde ich mitkommen in deine Zeit. Falls Hisa recht hat, lässt der Brunnen mich nicht durch." Lange blickte die Miko den Hanyou an. Manchmal wünschte sie sich noch den alten Freund zurück, doch in den letzten Wochen hatte er eine Reife erfahren, die ihn Erwachsener wirken ließ. Spontan tat sie etwas, sie küsste Inuyasha. Dieser zog sie eng an sich heran, erwiderte die Liebkosung und streichelte über den Rücken der Miko. Dann hörten sie gleichzeitig auf, umarmten sich weiter. Sie merkten es beide, nur ein Monat brauchte es und etwas war anders. Drei Jahre Trennung und ihre Liebe wurde stärker, doch jetzt genügte nur eine Mondphase und alles änderte sich. Dennoch würden sie sich immer Nahe stehen, allein ihre gemeinsam bestandenen Abenteuer schweißte sie zusammen. "Inuyasha, erfülle mir eine Bitte!", begann die Schwarzhaarige und sprach sofort weiter, damit ihr Gefährte keinen Einwand erhob. "Kümmere dich um Hisa, beschütze sie bitte und werde ihr Gemahl. Sie braucht ein starkes Wesen an ihrer Seite, wenn sie ihren Platz im Norden einnimmt." Daraufhin riss er die Augen auf. Eigentlich wollte der Silberweißhaarige protestierten, verkniff sich jedoch die Worte. Eine zurückliegende Begebenheit kam ihm in den Sinn. Damals fragte er den Hoshi: "Kann ich nicht beide haben." Als Erbprinz konnte er, doch er wollte nicht. Kagome hatte schon genug gelitten und sie verdiente es, glücklich zu sein. Da gab es sicherlich einen bestimmten Grund, weshalb sein Vater Kagome beschützen wollte. Die Parallelen zur Vergangenheit und zu Izayoi konnten kein Zufall sein. Nun wollte er Gewissheit haben. "Kagome", ihr Name wurde ganz sanft ausgesprochen, beinahe wie eine Liebkosung. Die goldenen Augen des Hanyou sahen sie liebevoll an. Deshalb erwartete die Heilerin niemals die nachfolgenden Worte: "Du hast dich in meinen Vater verliebt." "Häh, wie kommst du darauf?", entfuhr es der jungen Frau. Beinahe lag ihr der Bannspruch wieder auf der Zunge, sie fing sich und dachte nach. Mit keiner Geste hatte sie ihm einen Hinweis gegeben. Dachte sie. "Leugne es nicht! Wie du ihn betrachtest, das Leuchten in deinen Augen, ist nicht zu übersehen, sobald du seinen Namen nennst. Wenn er dich berührt, ändert sich dein Geruch. Diese Gefühle habe ich nie in dir auslösen können." Den wehmütigen Klang flocht er absichtlich ein. Kagome bewegte ihre Hände, rieb sie und legte sie zusammen, während sie den Boden betrachtete. Sie hörte keinen Vorwurf. Erst nach einer Weile sagte sie: "Es ist einfach passiert und spielt keine Rolle, da mein Entschluss feststeht, ich werde gehen." Der Hanyou konnte es nicht ändern, immerhin hatte Hisa ihm oft genug gesagt, die Zukunft kann nicht aufgehalten werden. Trotzdem gab es einen Weg und er würde alles tun, um zu überleben, damit er Kagome eines Tages wieder in seine Arme schließen konnte, so wie er es gleich tat. In seinem Inneren reifte eine Idee und bald würde er sie mit jemand teilen. Dieser Gedanke zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. Was war mit ihm selbst, konnte er den Wunsch der Heilerin erfüllen, mit der goldblonden Dämonin glücklich werden? Immerhin würde er dann nicht ständig an seine Vergangenheit erinnert werden. Es musste ja nicht sofort sein. Vielleicht wartete er einfach, bis er in 500 Jahren seine Freundin wiedersah. Da wurde ihm ein Umstand bewusst. "Musst du jetzt Heulen", grummelte er etwas. Eine weinende Frau konnte er einfach nicht ertragen, es berührte ihn innerlich. Außerdem wurde sein Feuerrattenfell ganz nass. Um die Miko abzulenken, nahm er ihre Hand, zog sie mit hoch. "Komm! Unterrichten wir meinen Vater von der Entscheidung!" Taro kehrte inzwischen zurück und wartete in der Nähe der Höhle. Sobald sein Sohn sich sehen ließ, ging er zu der Barriere. Neben dem Hanyou erschien die junge Frau mit verweinten Augen. Plötzlich lächelte sie und streifte mit ihrem Finger über die Perlen des Rosenkranzes: "Vielleicht ist es ganz gut, das Hisa jetzt die Macht über dich besitzt." Wie erwartet knurrte er kurz und hielt dann sofort still, weil Inuyasha seinen Vater beobachtete. Er hatte sich nicht getäuscht, der Blick seines Erzeugers zeigte sich wesentlich milder, wenn der Dämon die Heilerin ansah. Die Gefühle beruhten auf Gegenseitigkeit. Kapitel 23 - Auf ewig verbunden Taro besucht Izayois Grab, während sich Kagome von allen verabschiedet. Kapitel 25: Auf ewig verbunden (Free) ------------------------------------- Danke für die neuen Favos. Das neue Kapitel trifft hoffentlich wieder euren Geschmack und meine Zweifel an der Umsetzung können ausgeräumt werden. Kapitel 23 - Auf ewig verbunden Die Gruppe bei der Höhle trennte sich wenige Tage darauf. Unter Hauptmann Mikis Führung kehrten die meisten Krieger in die westliche Burg zurück. Die Hundedämonenfamilie wanderte mit Kagome, Hisa und Katashi nach Osten. Die kleine Eskorte ausgewählter Soldaten wurde von dem Enkel des geisterhaften Magiers angeführt. Für den alten Dämon, der sich ein wenig erholte, stand ein Drachen zur Verfügung, den die Heilerin ebenso mit nutzen sollte. Die menschliche Frau nahm das Privileg nur selten in Anspruch, denn sie bevorzugte Taros Nähe. Inuyasha hingegen hatte freiwillig die Vorhut übernommen und spionierte den Weg aus. Während der langen Pausen nahm Hisa bei Yasuo und seinem Großvater Unterricht in Sachen Magie. Wenn sie eines Tages den Norden übernahm, schadete es nicht, wenn sie sich gut schützen konnte. Ansonsten verlief die Reise ruhig. Um so mehr sie sich dem Dorf näherten, um so größere Pausen ordnete Taro an. Den Grund gab er nicht bekannt, dennoch hegte er eine bestimmte Absicht. Deswegen waren sie noch weit von ihrem Ziel entfernt, als die Neumondnacht anbrach. An diesem Tag, ebenso an den Tagen davor oder danach ging Taro der Heilerin aus dem Weg. Obwohl es ihm schwerfiel und ihr Duft lockte, beherrschte er sich eisern. Im Gegensatz dazu wurde das Verlangen des Hanyou, mit seiner ehemaligen Gefährtin das Lager zu teilen schwächer. Er nutzte seine freie Zeit, um Informationen aus Hisa herauszulocken. Sein Interesse an ihrem Wesen schenkte der Dämonin Hoffnung, doch er weigerte sich nach wie vor, ihr allzu nahe zu kommen. Sie würde Geduld aufwenden müssen, um das Herz des Hanyou zu erobern. Die Herausforderung war in ihrem Sinn und sie wusste, eines Tages konnte sie diese meistern. An dem Tag, an dem für menschliche Augen in der Ferne Musashi sichtbar wurde, rastete die Gruppe, auf die Bitte des Hanyou hin, zeitig, denn in unmittelbarer Nähe befand sich der Grabstein von Inuyashas Mutter. Deswegen würden sie erst am folgenden Tag weiterwandern. Während das Lager für die Nacht vorbereitet wurde, entfernte sich Kagome etwas von den anderen. Sie blieb auf der kleinen Anhöhe stehen, schaute zum Horizont und genoss die Aussicht. Dennoch flüchteten sich ihre Gedanken immer wieder zu dem Moment, in dem sie Abschied nehmen musste. Davor fürchtete sie sich. Plötzlich stand sie nicht mehr allein da. Taro umfasste ihre Schultern, zog sie gegen seine Brust und liebkoste ihren Nacken. Er hauchte zarte Küsse auf ihre Haut und dann hielten sie sich wortlos in den Armen. Später schlief die Heilerin an seine Schulter gelehnt ein. Nach einem Kuss auf die Stirn der jungen Frau erhob sich der Hundedämon am nächsten Morgen: "Entschuldigst du mich?", fragte er. Kagome ahnte, weshalb, deshalb gab, sie ihre Zustimmung. Während Taro fortging, flüsterte sie: "Leb wohl." Obwohl es der Dämon vernahm, blieb er nicht stehen, sondern suchte das Grab seiner verstorbenen Gefährtin auf. Hier legte er einige Blumen nieder, wie es ihm Myouga geraten hatte und versank in Gedanken. Gemeinsam verbrachte Stunden mit Izayoi, ihre intime Momente oder ihre Freude, sobald sie von ihrer Schwangerschaft erfuhr, all diese Dinge wurden lebendig und schmerzten. Niemals ahnte er, dass es ihn so hart treffen könnte. Seine Krallen bohrten sich in die Erde und mit leicht gesenktem Kopf verharrte der ehemalige Fürst des Westens, bis er sich wieder gefangen hatte. Trotzdem blieb er weiterhin auf dieser Stelle hocken, vergaß dadurch die Zeit. Heimlich beobachtete Kagome den Vater ihres Freundes spürte seinen Schmerz und trauerte heimlich mit ihm. Dann traf sie eine Entscheidung, suchte Inuyasha auf und bat: "Bringst du mich ins Dorf, damit ich mich von allen verabschieden kann?" Der Hanyou musterte sie besorgt, entschied dann ihre Bitte zu erfüllen. Dadurch erhielt er Gelegenheit noch einige Zeit mit ihr zu verbringen und freute sich darauf, Kagome wie früher tragen zu dürfen. Von den Wesen, mit denen sie in letzter Zeit öfters zu tun hatte, verabschiedete sich die schwarzhaarige Frau kurz angebunden. Dann brachen sie auf. Noch lange vor Sonnenuntergang erreichten sie Musashi und Kagome weihte ihre langjährigen Freunde in den von ihr getroffenen Beschluss ein. Der Abschied von den weiblichen Menschen gestaltete sich Tränenreich. Sango wollte die Miko überhaupt nicht mehr loslassen. Genauso sehr klammerten sich deren Zwillinge an die Heilerin. Für Rin war es ebenso schwer. Miroku und Shippo zeigten große Stärke, dennoch zeriss es sie innerlich. Denn diesmal wussten sie, die Trennung erfolgte für immer. Deshalb gingen sie alle mit zum Brunnen, um bis zum letzten Moment die Nähe der Freundin auszukosten. Die verbliebene Zeit verstrich viel zu schnell. Sie nutzten sie, um in Erinnerungen zu schwelgen und sich über die vergangenen Abenteuer zu unterhalten. Dann schickte die schwarzhaarige Frau aus der Neuzeit jeden fort, denn sie wollte privat Abschied nehmen, indem sie im hohen Gras saß und sich die Landschaft einprägte. Jedes Details wollte sie mitnehmen, hinüber in die neue Welt. Außerdem vermied sie zu zeigen, was tatsächlich in ihr vorging. Traurig sah sie den Davongehenden nach und Kagome blieb allein am Brunnen zurück. Nach und nach verstummte der Gesang der Vögel, selbst der Wind legte sich und es wurde stiller, während die Decke der Dunkelheit sich ausbreitete. Die junge Frau versuchte ihre Empfindungen zu verarbeiten, denn sie war am Boden zerstört und zerbrach fast an dem Gedanken alles zurücklassen zu müssen. Wieder einmal blieb ihr keine andere Wahl und sie wurde durch eine höhere Macht fortgeschickt. Gerade fragte sie sich, wie viele dieser Prüfungen sie noch überstehen musste, bis sie endlich ihr Glück genießen konnte. Einen Moment schloss die Heilerin ihre Augen, um danach gefasst in den Brunnen zu blicken. Sie sah in die Schwärze und wartete, dass sich der Durchgang öffnete. Sie wählte absichtlich diesen Moment während Taros Abwesenheit. Wenn er hier bei ihr wäre, würde sie sicherlich nicht die Kraft aufbringen, zu gehen. Allein der Gedanke an den älteren Dämon weckte Sehnsüchte. Gerade jetzt wo sie sich ihrer Liebe für Taro sicher sein konnte und sie erkannte das dieses Gefühl stärker und wesentlich intensiver war, als sie es je dem Hanyou entgegen gebracht hatte. Deswegen verzweifelte sie. Ohne es zu wollen, rollten ihr ein paar Tränen die Wangen herunter. "Es ist unfair", entfuhr es ihr wütend. Genau in diesem Augenblick spürte sie den Luftzug und sah die Veränderung. Kagome schloss erneut die Augen, seufzte und bereitete sich auf den Sprung vor. "Leb wohl Taro", flüsterte sie leise und stieß sich ab. Plötzlich war ein Wesen neben ihr, hielt sie fest und zog sie in eine Umarmung. Sie schmiegte sich an ihn und er strich ihr beruhigend über den Rücken. "Hast du geglaubt, ich lasse dich gehen, ohne ein Wort des Abschiedes?" Die Heilerin hob ihren Kopf und blickte in die goldenen Augen des Dämons. Sie schüttelte den Kopf: "Ich bin froh, dass du hier bist." Taro wischte der jungen Frau die Überreste ihrer Tränen fort, küsste sie sanft und blickte sie dann an, während er nach den richtigen Worten suchte: "Zwar trauere ich um Izayoi, dennoch gibt es einen Grund, weshalb ich dich nicht gehen lassen kann." Da die Heilerin Einspruch erheben wollte, legte er ihr die Hand auf den Mund und berichtigte sich selbst: "Zumindest jetzt noch nicht. Werde meine Gefährtin und gehe mit mir den Bund ein. Denn das, was in dem Tal geschah, war kein Traum. Das war meine Art dir zu zeigen, das ich dich will und wie ich empfinde." Kagome schluckte bei der Erinnerung und errötete. In dieser Nacht hatte sie sich sehr erregt gefühlt und sie zweifelte immer daran, das es nur ein Traum gewesen sein sollte. Die Aussicht mehr Intimitäten mit Taro teilen zu dürfen, genügte bereits um schmetterlingsartige Empfindungen bei ihr zu wecken. Da sie schwieg und nicht reagierte, versuchte der Dämon sie weiterhin zu überzeugen. "Die Zeit mag uns bald trennen, doch durch den Blutschwur werden wir verbunden sein." "Das musst du nicht tun", warf die Heilern ein, als sie begriff, welches Angebot sie gerade erhielt, denn sie erinnerte sich an die Verpflichtungen, die mit diesem Gelübde einhergingen. "Dadurch wird dir verwehrt sein, ein anderes Wesen zu beschlafen." Etwas schmunzelte Taro, während er gestand: "Da steckt Absicht dahinter. Ich bezwecke damit, die Heiratswilligen von mir fernzuhalten." Kagome dachte daran, was für eine gute Partie Inuyashas Vater abgab und verstand seine Gründe. Dennoch galt dessen wahre Absicht nur ihr. Sie würden zwar getrennt sein, dennoch hatte sie die Gewissheit niemals teilen zu müssen. Das erfreute sie und deshalb stimmte sie zu: "Ich werde gern deine Gemahlin." Der Dämon drehte seinen Kopf, lauschte scheinbar und bat: "Dann komm! Aya hat sicherlich die von mir gewünschten Vorbereitungen beendet und wir können die Zeremonie durchführen." Den Ort, den Taro dafür gewählt hatte, lag am Fuße des Goshinboku. Hier, am heiligen Baum, wo alles begonnen hatte, sollte sich der Kreis schließen. Es hatte also nicht nur einen emotionalen Hintergrund, sondern auch einen nostalgischen für die meisten Beteiligten. In dem Moment dachte Kagome überhaupt nicht daran, dass sie hier, jedoch 500 Jahre in der Zukunft, einen Fremden traf, der ihr die Kette vermachte, die sie noch immer trug. Stattdessen ließ sie sich auf eine der ausgelegten Matten nieder, ihrem zukünftigen Gefährten gegenüber. Die Zeugen, Sesshomaru, seine Gefährtin und der Herr des Nordens Katashi nahmen ebenso Platz. Nachdem die Heilerin die Gegenstände, ein Messer, einen gefüllten Kelch und das hölzerne Kästchen betrachtet hatte, blickte sie hoch und sah sich in der Gegend um. Dann fand sie den von ihr Vermissten. Inuyasha saß etwas entfernt auf einen Ast und tat so, als ob ihn das Geschehen nicht interessierte. Doch er war nah genug, sodass er sicher jedes Wort hörte. Am Stamm des Baumes, auf dem er saß, lehnte Hisa. Die goldblonde Dämonin warf der Heilerin ein ehrliches, offenes Lächeln zu, freute sich mit ihr und nickte Kagome zu. Offenbar hatte Inuyasha keine Einwände und wie zur Bestätigung drehte er sich in ihre Richtung und sah sie an. Dann gönnte er sich ein kleines Lächeln, das Zufriedenheit ausdrückte. Deshalb sagte sie zu Taro: "Ich bin bereit." Die Zeremonie begann und die Miko wiederholte die entsprechenden Worte, legte damit den Schwur ab, der mit ihrem Blut besiegelt wurde. Als die Heilerin den Kelch an ihre Lippen setzte, einen großen Schluck nahm, spürte sie plötzlich eine merkwürdige Wirkung. Die Flüssigkeit rann wie Feuer durch ihre Kehle, erwärmte ihren Körper und stachelte sofort ihre Lust an. Als sie das Gefäß ihrem Gemahl weitergab, er sie zufällig dadurch berührte, durchfuhr sie ein Stromstoß ähnliches Gefühl und sie keuchte überrascht auf. Bisher hatte sie in seiner Gegenwart noch nie solche erotischen Gedanken, wie sie plötzlich in ihrer Vorstellung auftauchten. Deshalb zog sie schnell ihre Hand zurück, als ob sie sich verbrannt hatte, und ballte sie zur Faust. Verlegen blickte sie zu Boden und fand das Muster auf der Matte scheinbar interessant. Taro roch die beginnende Erregung der jungen Frau. Er runzelte leicht verwirrt die Stirn und setzte den Vorgang fort. Dann noch, bevor er aus dem Kelch trank, traf ihn die Erkenntnis, denn er identifizierte den Geruch der Kräuter, die dem Inhalt beigemischt waren. "Oh, ich vergaß", murmelte er leise. Da sich alle Blicke nun auf ihn richteten, trank er vorsichtig einen winzigen Schluck um die Zeremonie zu vollenden. Hinterher würde er Kagome die Wahrheit offenbaren, doch vorher vermied er es, sie noch mehr in Verlegenheit zu bringen. Sein Sohn hatte weniger Skrupel, er erahnte anhand des Geruches die Ursache, weshalb sich sein Vater beim Genuss des Weines zurückhielt. Um Gewissheit zu erhalten, hakte Sesshomaru nach: "Verehrter Vater?" Taro schuldete den Anwesenden eine Erklärung. Deshalb ergriff er Kagomes Hand, drückte sie kurz und verteidigte sich dann: "Meine Vermählung liegt einige Jahrhunderte zurück, deswegen dachte ich nicht mehr daran." Damit holte der Dämon tief Luft und erläuterte: "Viele Ehen werden nicht freiwillig geschlossen, sondern sind arrangiert. Damit sich die Partner dem Vollzug nicht entziehen, wurde bei vielen Vermählungen den Kräutern eine bestimmte Substanz beigemischt. Sie löst die Hemmungen und damit werden die innerlichen Schranken überwunden. Ich habe die Wirkung selbst noch nie am eigenen Leib gespürt", hier unterbrach er sich, blickte den westlichen Fürsten direkt an und berichtete weiter: "Denn bei deiner verehrten Mutter war es nicht notwendig." "Du Glücklicher", murmelte der Youkai aus dem Norden, der im Hintergrund saß. Er selbst hatte seine erste Nacht in gemeinsamen Einverständnis verbracht. Doch Aliah verweigerte sich ihm, sobald sie erfuhr, dass er China mit ihr verlassen wollte. Aufgrund ihrer Entfremdung nahm er sich eine Konkubine, die ihm dann den Sohn schenkte, auf den er stolz war. Die Zeugung seiner Tochter verdankte er jedoch diesen Kräutern. Er hatte allerdings nie erfahren, wer sie seiner Gefährtin darreichte. Eventuell hatte sie diese selbst zu sich genommen, um ihre, wie er glaubte, vorgespielte Abscheu zu überwinden. Zwar würde er gern weiterhin über seine gefährliche Gemahlin nachdenken, doch der Zeitpunkt war eher unangebracht. Da die Vermählung beendet war, trank Taro den Becher nun bis zur Neige aus, stand auf und zog Kagome mit sich empor. Er packte die Heilerin und entfernte sich mit ihr. Mit großen Sprüngen wandte er sich in den tiefen Wald, bis er eine passende Stelle fand. Dicht belaubte Bäume standen eng beieinander, Büsche bildetet einen natürlichen Schutzwall und verbargen den Platz, wo weiches Gras und dickes Moos wuchsen. Dem fehlenden Geruch nach suchten Menschen diesen Ort nicht auf und anhand seiner Sinne spürte er keine Dämonen. Hier konnte er den Moment mit Kagome ungestört genießen. Etwas wunderte er sich über die Kleidung der jungen Frau, dachte aber das sie aus ihrer Epoche stammten. Sie hatte sich nämlich genau in die Sachen gekleidet, welche sie trug, als sie zurückkehrte. Da er bestimmte Gründe dahinter vermutete, fragte er nicht, sondern beschloss behutsam vorzugehen, um sie nicht zu zerstören. Wahrscheinlich würde sie in der Zukunft, in dem kostbaren Kimono Aufsehen erregen. Taro verzichtete auf ausschweifende Worte, denn sie beide fieberten dem Kommenden entgegen. Dennoch reagierte er als Erster, trat einen Schritt zurück und kleidete sich aus, wobei er seine Oberteil wie eine Decke auf dem weichen Moos ausbreitete. Er genoss dabei den Ausdruck der jungen Frau, wie ihre Zunge über ihre trockenen Lippen streifte, um sie anzufeuchten. Kaum stand er nackt da, hob er seine Hände und griff nach dem einem der seltsamen Verschlüsse an der neumodischen Kleidung seiner Gefährtin. Obwohl er so etwas nicht kannte, gelang es ihm sofort diese zu öffnen. Er schob das Jäckchen über die Schulter, befreite die Arme daraus und legte es sorgsam beiseite. Danach widmete er sich der Bluse, wobei die Heilerin ihm diesmal half. Taros Blick fiel auf die Kette, die zwischen den nun unbedeckten Brüsten der Miko baumelte. Sorgfältig berührte er den Stein und murmelte: "Eines Tages ...", sprach dann nicht aus, welche Gedanken er hegte. Stattdessen fuhren seine Hände über Kagomes Körper bis hinunter zu ihren nackten Beinen, stahlen sich wieder höher, diesmal unter den kurzen blauen Rock. Seine Hände legten sich um ihren Po und mit leichtem Druck seinerseits schwand der Abstand zwischen ihnen. Er suchte ihre Lippen, berührte sie zuerst sanft. Immer wieder drang seine Zunge in ihren Mund ein, spielte mit ihrer und küsste sie verlangend. Diese Geste war etwas das Menschen mochten, wie ihm einst Izayoi berichtete. Offenbar gefiel es auch der Heilerin, denn sie erwiderte seine Liebkosungen. Sie sehnte sich nach mehr, besonders aufgrund des Trankes, der glücklicherweise mit der Zeit durch das Alter der Kräuter viel von seiner Wirkung eingebüßt hatte. Dennoch spürte sie ein wenig Angst in sich, denn immerhin schlief sie zum ersten Mal mit einem Dämon und wusste nicht, worauf sie sich einließ. Deshalb schloss sie ihre Augen, gab sich dem Augenblick vollkommen hin und tauchte  ab in einen Strudel des Glücks. Farben wirbelten umher, während sie sich in dem Gedanken sonnte, für immer Taros Gemahlin zu sein. Viel zu schnell ihrer Meinung nach, löste sich der Dämon von ihr und erinnerte schweren Herzens: "Der Morgen graut bald. Die Frist läuft ab. Obwohl ich dich gern bei mir behalten würde, muss ich dich gehen lassen. Dieses Opfer wird jedoch das Letzte sein, was wir beide bringen werden." Kagome suchte ihre Kleidung zusammen, zog sich an und sah danach zu, wie ihr Gefährte es ihr nachtat. Dann liefen sie Hand in Hand ein Stück des Weges, bis er die Heilerin hochhob und eilig zum Brunnen sprang. Hier setzte er die junge Frau behutsam ab, betrachtete ihr Gesicht, zog den Duft ihrer Haare ein und hielt sie noch ein letztes Mal fest. In einem sanften wohltuenden Ton gab er ein Versprechen, was ihre Hoffnung wieder aufkeimen ließ. Taro sah der schwarzhaarigen Frau in die Augen, wischte die neuerlichen Tränen fort und sagte: "Ich werde da sein. Inuyasha hat mir erklärt, welche Bewandtnis es mit der Zukunft und deiner Welt hat. Bewahre die Erinnerung an uns beide, bis du dort bist. Ich bin sicher, deine Reise wird wesentlich kürzer als meine sein. Doch mein Versprechen werde ich halten. Nichts wird mich daran hindern dich in deiner Zeit zutreffen. Von diesem Augenblick an wird uns nichts mehr trennen, vorausgesetzt du hast dann noch Interesse an einem alten, über 3500 Jahre zählenden Dämon." Kagome seufzte und antwortete: "Immer. Wir sind verbunden für die Ewigkeit." Mit einem Blick in die Tiefe, legte sie eine Hand auf ihr Herz, welches schmerzte. Sie blieb jedoch stark und erinnerte: "Es ist Zeit zu gehen." Dann ging sie einen Schritt zurück, kletterte auf den Rand, wendete den Blick jedoch nicht von ihrem Gefährten ab. Dann sprang sie einfach: "Ich liebe dich Taro", hörte er, sie dabei sagen. Der Dämon hob seine Hand, um seiner Gefährtin über die Wange zu streifen und damit sie die Erinnerung an seine Berührung mitnehmen konnte. Während sie durch die Schwerkraft nach unten gezogen wurde, verhakte sich seine Klaue in der Kette und riss sie von Kagomes Hals. Das Schmuckstück glitt von seinen Fingern ab, bevor er danach greifen konnte und verschwand im Nirgendwo. Nur einen Moment später schloss sich der Durchgang und der Geruch der Heilerin verschwand. Kapitel 24 - Das Leben danach Eine Vorschau auf das nächste Kapitel gibt es noch nicht. Im Moment ringe ich mit mir, wie ich weiter mache. Läute ich das Ende ein oder setze ich meine Idee vollständig um. Das Konzept für beide Möglichkeiten steht und der Kapiteltitel passt genauso. Kapitel 26: Auf ewig verbunden ------------------------------ Danke für die neuen Favos. Das neue Kapitel trifft hoffentlich wieder euren Geschmack und meine Zweifel an der Umsetzung können ausgeräumt werden. Kapitel 23 - Auf ewig verbunden Die Gruppe bei der Höhle trennte sich wenige Tage darauf. Unter Hauptmann Mikis Führung kehrten die meisten Krieger in die westliche Burg zurück. Die Hundedämonenfamilie wanderte mit Kagome, Hisa und Katashi nach Osten. Die kleine Eskorte ausgewählter Soldaten wurde von dem Enkel des geisterhaften Magiers angeführt. Für den alten Dämon, der sich ein wenig erholte, stand ein Drachen zur Verfügung, den die Heilerin ebenso mit nutzen sollte. Die menschliche Frau nahm das Privileg nur selten in Anspruch, denn sie bevorzugte Taros Nähe. Inuyasha hingegen hatte freiwillig die Vorhut übernommen und spionierte den Weg aus. Während der langen Pausen nahm Hisa bei Yasuo und seinem Großvater Unterricht in Sachen Magie. Wenn sie eines Tages den Norden übernahm, schadete es nicht, wenn sie sich gut schützen konnte. Ansonsten verlief die Reise ruhig. Um so mehr sie sich dem Dorf näherten, um so größere Pausen ordnete Taro an. Den Grund gab er nicht bekannt, dennoch hegte er eine bestimmte Absicht. Deswegen waren sie noch weit von ihrem Ziel entfernt, als die Neumondnacht anbrach. An diesem Tag, ebenso an den Tagen davor oder danach ging Taro der Heilerin aus dem Weg. Obwohl es ihm schwerfiel und ihr Duft lockte, beherrschte er sich eisern. Im Gegensatz dazu wurde das Verlangen des Hanyou, mit seiner ehemaligen Gefährtin das Lager zu teilen schwächer. Er nutzte seine freie Zeit, um Informationen aus Hisa herauszulocken. Sein Interesse an ihrem Wesen schenkte der Dämonin Hoffnung, doch er weigerte sich nach wie vor, ihr allzu nahe zu kommen. Sie würde Geduld aufwenden müssen, um das Herz des Hanyou zu erobern. Die Herausforderung war in ihrem Sinn und sie wusste, eines Tages konnte sie diese meistern. An dem Tag, an dem für menschliche Augen in der Ferne Musashi sichtbar wurde, rastete die Gruppe, auf die Bitte des Hanyou hin, zeitig, denn in unmittelbarer Nähe befand sich der Grabstein von Inuyashas Mutter. Deswegen würden sie erst am folgenden Tag weiterwandern. Während das Lager für die Nacht vorbereitet wurde, entfernte sich Kagome etwas von den anderen. Sie blieb auf der kleinen Anhöhe stehen, schaute zum Horizont und genoss die Aussicht. Dennoch flüchteten sich ihre Gedanken immer wieder zu dem Moment, in dem sie Abschied nehmen musste. Davor fürchtete sie sich. Plötzlich stand sie nicht mehr allein da. Taro umfasste ihre Schultern, zog sie gegen seine Brust und liebkoste ihren Nacken. Er hauchte zarte Küsse auf ihre Haut und dann hielten sie sich wortlos in den Armen. Später schlief die Heilerin an seine Schulter gelehnt ein. Nach einem Kuss auf die Stirn der jungen Frau erhob sich der Hundedämon am nächsten Morgen: "Entschuldigst du mich?", fragte er. Kagome ahnte, weshalb, deshalb gab, sie ihre Zustimmung. Während Taro fortging, flüsterte sie: "Leb wohl." Obwohl es der Dämon vernahm, blieb er nicht stehen, sondern suchte das Grab seiner verstorbenen Gefährtin auf. Hier legte er einige Blumen nieder, wie es ihm Myouga geraten hatte und versank in Gedanken. Gemeinsam verbrachte Stunden mit Izayoi, ihre intime Momente oder ihre Freude, sobald sie von ihrer Schwangerschaft erfuhr, all diese Dinge wurden lebendig und schmerzten. Niemals ahnte er, dass es ihn so hart treffen könnte. Seine Krallen bohrten sich in die Erde und mit leicht gesenktem Kopf verharrte der ehemalige Fürst des Westens, bis er sich wieder gefangen hatte. Trotzdem blieb er weiterhin auf dieser Stelle hocken, vergaß dadurch die Zeit. Heimlich beobachtete Kagome den Vater ihres Freundes spürte seinen Schmerz und trauerte heimlich mit ihm. Dann traf sie eine Entscheidung, suchte Inuyasha auf und bat: "Bringst du mich ins Dorf, damit ich mich von allen verabschieden kann?" Der Hanyou musterte sie besorgt, entschied dann ihre Bitte zu erfüllen. Dadurch erhielt er Gelegenheit noch einige Zeit mit ihr zu verbringen und freute sich darauf, Kagome wie früher tragen zu dürfen. Von den Wesen, mit denen sie in letzter Zeit öfters zu tun hatte, verabschiedete sich die schwarzhaarige Frau kurz angebunden. Dann brachen sie auf. Noch lange vor Sonnenuntergang erreichten sie Musashi und Kagome weihte ihre langjährigen Freunde in den von ihr getroffenen Beschluss ein. Der Abschied von den weiblichen Menschen gestaltete sich Tränenreich. Sango wollte die Miko überhaupt nicht mehr loslassen. Genauso sehr klammerten sich deren Zwillinge an die Heilerin. Für Rin war es ebenso schwer. Miroku und Shippo zeigten große Stärke, dennoch zeriss es sie innerlich. Denn diesmal wussten sie, die Trennung erfolgte für immer. Deshalb gingen sie alle mit zum Brunnen, um bis zum letzten Moment die Nähe der Freundin auszukosten. Die verbliebene Zeit verstrich viel zu schnell. Sie nutzten sie, um in Erinnerungen zu schwelgen und sich über die vergangenen Abenteuer zu unterhalten. Dann schickte die schwarzhaarige Frau aus der Neuzeit jeden fort, denn sie wollte privat Abschied nehmen, indem sie im hohen Gras saß und sich die Landschaft einprägte. Jedes Details wollte sie mitnehmen, hinüber in die neue Welt. Außerdem vermied sie zu zeigen, was tatsächlich in ihr vorging. Traurig sah sie den Davongehenden nach und Kagome blieb allein am Brunnen zurück. Nach und nach verstummte der Gesang der Vögel, selbst der Wind legte sich und es wurde stiller, während die Decke der Dunkelheit sich ausbreitete. Die junge Frau versuchte ihre Empfindungen zu verarbeiten, denn sie war am Boden zerstört und zerbrach fast an dem Gedanken alles zurücklassen zu müssen. Wieder einmal blieb ihr keine andere Wahl und sie wurde durch eine höhere Macht fortgeschickt. Gerade fragte sie sich, wie viele dieser Prüfungen sie noch überstehen musste, bis sie endlich ihr Glück genießen konnte. Einen Moment schloss die Heilerin ihre Augen, um danach gefasst in den Brunnen zu blicken. Sie sah in die Schwärze und wartete, dass sich der Durchgang öffnete. Sie wählte absichtlich diesen Moment während Taros Abwesenheit. Wenn er hier bei ihr wäre, würde sie sicherlich nicht die Kraft aufbringen, zu gehen. Allein der Gedanke an den älteren Dämon weckte Sehnsüchte. Gerade jetzt wo sie sich ihrer Liebe für Taro sicher sein konnte und sie erkannte das dieses Gefühl stärker und wesentlich intensiver war, als sie es je dem Hanyou entgegen gebracht hatte. Deswegen verzweifelte sie. Ohne es zu wollen, rollten ihr ein paar Tränen die Wangen herunter. "Es ist unfair", entfuhr es ihr wütend. Genau in diesem Augenblick spürte sie den Luftzug und sah die Veränderung. Kagome schloss erneut die Augen, seufzte und bereitete sich auf den Sprung vor. "Leb wohl Taro", flüsterte sie leise und stieß sich ab. Plötzlich war ein Wesen neben ihr, hielt sie fest und zog sie in eine Umarmung. Sie schmiegte sich an ihn und er strich ihr beruhigend über den Rücken. "Hast du geglaubt, ich lasse dich gehen, ohne ein Wort des Abschiedes?" Die Heilerin hob ihren Kopf und blickte in die goldenen Augen des Dämons. Sie schüttelte den Kopf: "Ich bin froh, dass du hier bist." Taro wischte der jungen Frau die Überreste ihrer Tränen fort, küsste sie sanft und blickte sie dann an, während er nach den richtigen Worten suchte: "Zwar trauere ich um Izayoi, dennoch gibt es einen Grund, weshalb ich dich nicht gehen lassen kann." Da die Heilerin Einspruch erheben wollte, legte er ihr die Hand auf den Mund und berichtigte sich selbst: "Zumindest jetzt noch nicht. Werde meine Gefährtin und gehe mit mir den Bund ein. Denn das, was in dem Tal geschah, war kein Traum. Das war meine Art dir zu zeigen, das ich dich will und wie ich empfinde." Kagome schluckte bei der Erinnerung und errötete. In dieser Nacht hatte sie sich sehr erregt gefühlt und sie zweifelte immer daran, das es nur ein Traum gewesen sein sollte. Die Aussicht mehr Intimitäten mit Taro teilen zu dürfen, genügte bereits um schmetterlingsartige Empfindungen bei ihr zu wecken. Da sie schwieg und nicht reagierte, versuchte der Dämon sie weiterhin zu überzeugen. "Die Zeit mag uns bald trennen, doch durch den Blutschwur werden wir verbunden sein." "Das musst du nicht tun", warf die Heilern ein, als sie begriff, welches Angebot sie gerade erhielt, denn sie erinnerte sich an die Verpflichtungen, die mit diesem Gelübde einhergingen. "Dadurch wird dir verwehrt sein, ein anderes Wesen zu beschlafen." Etwas schmunzelte Taro, während er gestand: "Da steckt Absicht dahinter. Ich bezwecke damit, die Heiratswilligen von mir fernzuhalten." Kagome dachte daran, was für eine gute Partie Inuyashas Vater abgab und verstand seine Gründe. Dennoch galt dessen wahre Absicht nur ihr. Sie würden zwar getrennt sein, dennoch hatte sie die Gewissheit niemals teilen zu müssen. Das erfreute sie und deshalb stimmte sie zu: "Ich werde gern deine Gemahlin." Der Dämon drehte seinen Kopf, lauschte scheinbar und bat: "Dann komm! Aya hat sicherlich die von mir gewünschten Vorbereitungen beendet und wir können die Zeremonie durchführen." Den Ort, den Taro dafür gewählt hatte, lag am Fuße des Goshinboku. Hier, am heiligen Baum, wo alles begonnen hatte, sollte sich der Kreis schließen. Es hatte also nicht nur einen emotionalen Hintergrund, sondern auch einen nostalgischen für die meisten Beteiligten. In dem Moment dachte Kagome überhaupt nicht daran, dass sie hier, jedoch 500 Jahre in der Zukunft, einen Fremden traf, der ihr die Kette vermachte, die sie noch immer trug. Stattdessen ließ sie sich auf eine der ausgelegten Matten nieder, ihrem zukünftigen Gefährten gegenüber. Die Zeugen, Sesshomaru, seine Gefährtin und der Herr des Nordens Katashi nahmen ebenso Platz. Nachdem die Heilerin die Gegenstände, ein Messer, einen gefüllten Kelch und das hölzerne Kästchen betrachtet hatte, blickte sie hoch und sah sich in der Gegend um. Dann fand sie den von ihr Vermissten. Inuyasha saß etwas entfernt auf einen Ast und tat so, als ob ihn das Geschehen nicht interessierte. Doch er war nah genug, sodass er sicher jedes Wort hörte. Am Stamm des Baumes, auf dem er saß, lehnte Hisa. Die goldblonde Dämonin warf der Heilerin ein ehrliches, offenes Lächeln zu, freute sich mit ihr und nickte Kagome zu. Offenbar hatte Inuyasha keine Einwände und wie zur Bestätigung drehte er sich in ihre Richtung und sah sie an. Dann gönnte er sich ein kleines Lächeln, das Zufriedenheit ausdrückte. Deshalb sagte sie zu Taro: "Ich bin bereit." Die Zeremonie begann und die Miko wiederholte die entsprechenden Worte, legte damit den Schwur ab, der mit ihrem Blut besiegelt wurde. Als die Heilerin den Kelch an ihre Lippen setzte, einen großen Schluck nahm, spürte sie plötzlich eine merkwürdige Wirkung. Die Flüssigkeit rann wie Feuer durch ihre Kehle, erwärmte ihren Körper und stachelte sofort ihre Lust an. Als sie das Gefäß ihrem Gemahl weitergab, er sie zufällig dadurch berührte, durchfuhr sie ein Stromstoß ähnliches Gefühl und sie keuchte überrascht auf. Bisher hatte sie in seiner Gegenwart noch nie solche erotischen Gedanken, wie sie plötzlich in ihrer Vorstellung auftauchten. Deshalb zog sie schnell ihre Hand zurück, als ob sie sich verbrannt hatte, und ballte sie zur Faust. Verlegen blickte sie zu Boden und fand das Muster auf der Matte scheinbar interessant. Taro roch die beginnende Erregung der jungen Frau. Er runzelte leicht verwirrt die Stirn und setzte den Vorgang fort. Dann noch, bevor er aus dem Kelch trank, traf ihn die Erkenntnis, denn er identifizierte den Geruch der Kräuter, die dem Inhalt beigemischt waren. "Oh, ich vergaß", murmelte er leise. Da sich alle Blicke nun auf ihn richteten, trank er vorsichtig einen winzigen Schluck um die Zeremonie zu vollenden. Hinterher würde er Kagome die Wahrheit offenbaren, doch vorher vermied er es, sie noch mehr in Verlegenheit zu bringen. Sein Sohn hatte weniger Skrupel, er erahnte anhand des Geruches die Ursache, weshalb sich sein Vater beim Genuss des Weines zurückhielt. Um Gewissheit zu erhalten, hakte Sesshomaru nach: "Verehrter Vater?" Taro schuldete den Anwesenden eine Erklärung. Deshalb ergriff er Kagomes Hand, drückte sie kurz und verteidigte sich dann: "Meine Vermählung liegt einige Jahrhunderte zurück, deswegen dachte ich nicht mehr daran." Damit holte der Dämon tief Luft und erläuterte: "Viele Ehen werden nicht freiwillig geschlossen, sondern sind arrangiert. Damit sich die Partner dem Vollzug nicht entziehen, wurde bei vielen Vermählungen den Kräutern eine bestimmte Substanz beigemischt. Sie löst die Hemmungen und damit werden die innerlichen Schranken überwunden. Ich habe die Wirkung selbst noch nie am eigenen Leib gespürt", hier unterbrach er sich, blickte den westlichen Fürsten direkt an und berichtete weiter: "Denn bei deiner verehrten Mutter war es nicht notwendig." "Du Glücklicher", murmelte der Youkai aus dem Norden, der im Hintergrund saß. Er selbst hatte seine erste Nacht in gemeinsamen Einverständnis verbracht. Doch Aliah verweigerte sich ihm, sobald sie erfuhr, dass er China mit ihr verlassen wollte. Aufgrund ihrer Entfremdung nahm er sich eine Konkubine, die ihm dann den Sohn schenkte, auf den er stolz war. Die Zeugung seiner Tochter verdankte er jedoch diesen Kräutern. Er hatte allerdings nie erfahren, wer sie seiner Gefährtin darreichte. Eventuell hatte sie diese selbst zu sich genommen, um ihre, wie er glaubte, vorgespielte Abscheu zu überwinden. Zwar würde er gern weiterhin über seine gefährliche Gemahlin nachdenken, doch der Zeitpunkt war eher unangebracht. Da die Vermählung beendet war, trank Taro den Becher nun bis zur Neige aus, stand auf und zog Kagome mit sich empor. Er packte die Heilerin und entfernte sich mit ihr. Mit großen Sprüngen wandte er sich in den tiefen Wald, bis er eine passende Stelle fand. Dicht belaubte Bäume standen eng beieinander, Büsche bildetet einen natürlichen Schutzwall und verbargen den Platz, wo weiches Gras und dickes Moos wuchsen. Dem fehlenden Geruch nach suchten Menschen diesen Ort nicht auf und anhand seiner Sinne spürte er keine Dämonen. Hier konnte er den Moment mit Kagome ungestört genießen. Etwas wunderte er sich über die Kleidung der jungen Frau, dachte aber das sie aus ihrer Epoche stammten. Sie hatte sich nämlich genau in die Sachen gekleidet, welche sie trug, als sie zurückkehrte. Da er bestimmte Gründe dahinter vermutete, fragte er nicht, sondern beschloss behutsam vorzugehen, um sie nicht zu zerstören. Wahrscheinlich würde sie in der Zukunft, in dem kostbaren Kimono Aufsehen erregen. Taro verzichtete auf ausschweifende Worte, denn sie beide fieberten dem Kommenden entgegen. Dennoch reagierte er als Erster, trat einen Schritt zurück und kleidete sich aus, wobei er seine Oberteil wie eine Decke auf dem weichen Moos ausbreitete. Er genoss dabei den Ausdruck der jungen Frau, wie ihre Zunge über ihre trockenen Lippen streifte, um sie anzufeuchten. Kaum stand er nackt da, hob er seine Hände und griff nach dem einem der seltsamen Verschlüsse an der neumodischen Kleidung seiner Gefährtin. Obwohl er so etwas nicht kannte, gelang es ihm sofort diese zu öffnen. Er schob das Jäckchen über die Schulter, befreite die Arme daraus und legte es sorgsam beiseite. Danach widmete er sich der Bluse, wobei die Heilerin ihm diesmal half. Taros Blick fiel auf die Kette, die zwischen den nun unbedeckten Brüsten der Miko baumelte. Sorgfältig berührte er den Stein und murmelte: "Eines Tages ...", sprach dann nicht aus, welche Gedanken er hegte. Stattdessen fuhren seine Hände über Kagomes Körper bis hinunter zu ihren nackten Beinen, stahlen sich wieder höher, diesmal unter den kurzen blauen Rock. Seine Hände legten sich um ihren unbedeckten Po und mit leichtem Druck seinerseits schwand der Abstand zwischen ihnen. Er suchte ihre Lippen, berührte sie zuerst sanft. Immer wieder drang seine Zunge in ihren Mund ein, spielte mit ihrer und küsste sie verlangend. Diese Geste war etwas das Menschen mochten, wie ihm einst Izayoi berichtete. Offenbar gefiel es auch der Heilerin, denn sie erwiderte seine Liebkosungen. Wie ihr Körper darauf reagierte, roch er. Außerdem spürte er, wie sich die harten rosigen Warzen der jungen Frau auf seiner Haut rieben. Beizeiten unterbrach er sein Tun und entfernte den letzten Fetzen Stoff bei seiner Gefährtin. Mit seinem Fingerknöcheln berührte er Kagomes intime Mitte und sagte: "Da du das Lager mit meinem Sohn oft geteilt hast, muss ich mich nicht zurückhalten. Dennoch gibt es eine Kleinigkeit. Um unsere Vereinigung vollkommen werden zu lassen, wünsche ich mir die Geruchsbindung. Für einen Menschen ist dieser Moment des Aktes befremdlich. Ich nehme an, diesen Teil hast du nie mit Inuyasha vollzogen. Möglicherweise ist er als Hanyou dazu nicht fähig." "Ich will dir ganz gehören aber ich verstehe nicht", fing Kagome an. Sie sehnte sich nach mehr, besonders aufgrund des Trankes, der glücklicherweise mit der Zeit durch das Alter der Kräuter viel von seiner Wirkung eingebüßt hatte. Dennoch spürte sie ein wenig Angst in sich, denn immerhin schlief sie zum ersten Mal mit einem Dämon und wusste nicht, worauf sie sich einließ. Jetzt noch seine merkwürdigen Andeutungen, deshalb wollte sie Gewissheit. "Habe keine Angst", beruhigte Taro die junge Frau und streichelte ihre Wange zärtlich. Nach seiner schlimmen Erfahrung mit Izayoi, die damals in Panik ausbrach, als er gedankenlos mit ihr zum ersten Mal das Lager teilte, wollte er den Fehler diesmal vermeiden. Deshalb klärte er auf: "Trotz das ich ein Hundedämon bin, ist der Akt ähnlich wie bei den Menschen und ich kann mich rechtzeitig zurückziehen. Doch während der Zeugung verweilen wir länger im Körper unserer Gefährtinnen. Eine voreilige Trennung würde uns beiden Schmerzen bereiten. Da ich absichtlich mit meinem Antrag gewartet habe, damit der bestimmte Zyklus vorbei ist, wenn ich dich beschlafe, besteht keine Gefahr einer Schwangerschaft." "Ich verstehe", murmelte Kagome verlegen und mit gerötetem Gesicht. Über so etwas zu sprechen war ihr etwas peinlich. Dennoch wusste sie, was er meinte, denn sie hatte oft genug über Hunde nachgelesen. Vor allem wollte sie am Anfang wissen, wie ähnlich Inuyasha den tierischen Wesen war. Oft genug hatte sie ihn geärgert, und wenn dessen Instinkt die Oberhand gewann, rannte der Hanyou fast einen geworfenen Stöckchen nach. Bei dem Gedanken lächelte sie. Schnell erinnerte sie, weshalb sie hier mitten im dichtesten Wald mit dessen Vater stand. Sie hakte nach: "Die Geruchsbindung ..." "Sie gehört bei uns Hundedämonen zum Akt der Zeugung und ist die intensivste Art, wie zwei Gefährten sich binden. Jedes Wesen mit ausgeprägten Nasen ist in der Lage einen Zusammenhang zwischen uns zu ziehen, denn unser Duft wird sich teilweise miteinander vermischen." Kagome musste nicht weiter darüber nachdenken, denn allein die Bedeutung dessen, genügte ihr. Taro bekannte sich in allen Punkten zu ihr, trotz das seine Trauer nicht abgeschlossen war. Hisa Worte hallten nämlich noch immer in ihr nach, das Dämonen oft Jahrhundertelange brauchten, um einen Verlust zu überwinden. Der ehemalige Fürst des Westens zeigte auf diese Art, wie ernst er ihre Vermählung nahm. Zutiefst gerührt trat sie vor, küsste Taro und streichelte dann seinen Körper. Wagte es sogar tiefer zu gleiten und fasste zaghaft nach seinem bereits geschwollenen Teil. Sie scheute sich nicht es zu berühren, wusste sie doch, wie sehr männliche Wesen es mochten. Dieser ging auf die Berührungen ebenso ein, erwiderte sie und hob die Heilerin dann hoch. Er trat einige Schritte vor, drückte den Rücken seiner Gefährtin gegen einen Baum, und während sie ihren Beine um seine Hüften schlang, stimulierte er sie. Erst danach sank er auf die Knie, sodass Kagome nun auf seinen Schenkeln saß. Mit seinen Händen dirigierte er den Körper der jungen Frau, platzierte sie und drückte sie dann nieder auf sein emporragendes Teil. Dabei ging er absichtlich langsam vor, genoss das berauschende Gefühl, wie Kagome ihn aufnahm. Dann waren sie vereint und teilten den süßen Schmerz, der nur Linderung durch Erfüllung finden konnte. Die junge Frau keuchte leise und vergrub ihren Kopf in seiner Halsbeuge. Sie bemühte sich um Beherrschung, was ihr schwerfiel. Als der Dämon in ihre Haare griff, ihren Kopf nach hinten zog, damit er in ihr Gesicht blicken konnte, öffnete sie die Augen und lächelte ihn an. Sie bewegte sich unruhig und stöhnte vor Lust, als Taro ihre Hüfte hob und sie niedersinken ließ. Wieder und wieder vollführte er das. Dann drang er noch tiefer in sie ein, füllte sie noch mehr aus. Die Heilerin stützte sich auf den Schultern ihres Gefährten ab und krallte gleichzeitig ihre Nägel in seine Haut. Sie gab sich rückhaltlos ihrem Gemahl hin. Die Leidenschaft griff nach ihr, leitete sie bis hin zur Ekstase. "Vertraue mir und entspanne dich", bat und riet der Silberweißhaarige, warnte sie somit vor. Kagome lauschte den Klang seiner Stimme, schmiegte sich in die Arme ihres Gemahl und ließ das Weitere auf sich zukommen. Sie nutzte die Gelegenheit, um zu gestehen: "Eines Tages wünsche ich mir Kinder." Diese kleine Bitte gefiel Taro, wie er auf seine Art zugab: "Unsere Zeit wird kommen und du bekommst die Möglichkeit mir Nachkommen zu gebären. Genieße nun einfach den Augenblick." Er hielt Wort, zögerte nicht, sondern schenkte pure Empfindungen. Von diesem Moment an, war sie nicht mehr fähig Worte zusprechen, sondern stieß stattdessen unartikulierte Laute aus. Sie spürte, wie sich ihre Temperatur erhöhte. Diese Hitze breitete sich in ihrem Körper aus, reine Lava schien durch ihre Adern zu rinnen und ihr Atem ging in immer kürzere Abstände über. Kagome keuchte und ihr Verstand schaltete sich völlig ab, sie dachte nichts mehr, sondern schwelgte nur noch im Sinnesrausch. Während seine Bewegungen, einer entfesselten Naturgewalt, eines Sturmes glichen, drängte er sie immer mehr dem Gipfel entgegen. Wild und ungestüm tobten die Gefühle in ihnen, rissen sie fort, vereinten sich zu einem rhythmischen Gleichklang dem Höhepunkt entgegen, den sie sich beide herbeisehnten. Voller Wonne bäumte sich Kagome auf, während ihr Inneres sich in leichten Zuckungen um Taros Härte schloss, entlud sich eine elementare Kraft und hinterließ den Anschein, als ob die Welt ringsherum in unzählige Stück zerbarst. Die Wellen der Erlösung erreichten ihren Gefährten kurz danach. Obwohl der Lord über eine große Selbstbeherrschung verfügte, ließ er es geschehen. Sein Körper erschauerte, wurde starr und dann verströmte er sich in seiner Gefährtin. Er hielt Kagome plötzlich in einem eisernen Griff fest, verhinderte so jede Bewegung. Am Anfang bekam sie die leichte Veränderung nur am Rande mit. Immer noch in Trance und berauscht, brauchte die Heilerin einen Moment, um zu sich zu finden. Dann hatte sie das Gefühl, das Taros Erregung anschwoll, noch dicker wurde und sie etwas weitete, anstatt zu erschlaffen. Dieser ungewohnte Vorgang verursachte eine kurze Panik bei ihr, doch schnell beruhigten sie die sanften Hände ihres Gefährten, die er über ihren Rücken entlang gleiten ließ. Nachdem sie den ersten schockierenden Moment überwunden hatte, empfand sie diesen Abschnitt der Vereinigung plötzlich anders. Wie eine tiefe Verbundenheit, aus zwei Teilen wurde ein Ganzes. Deshalb schloss sie ihre Augen, gab sich dem Augenblick vollkommen hin und tauchte erneut ab in einen Strudel des Glücks. Farben wirbelten umher, während sie sich in dem Gedanken sonnte, für immer Taros Gemahlin zu sein. Viel zu schnell ihrer Meinung nach, löste sich der Dämon von ihr und erinnerte schweren Herzens: "Der Morgen graut bald. Die Frist läuft ab. Obwohl ich dich gern bei mir behalten würde, muss ich dich gehen lassen. Dieses Opfer wird jedoch das Letzte sein, was wir beide bringen werden." Kagome suchte ihre Kleidung zusammen, zog sich an und sah danach zu, wie ihr Gefährte es ihr nachtat. Dann liefen sie Hand in Hand ein Stück des Weges, bis er die Heilerin hochhob und eilig zum Brunnen sprang. Hier setzte er die junge Frau behutsam ab, betrachtete ihr Gesicht, zog den Duft ihrer Haare ein und hielt sie noch ein letztes Mal fest. In einem sanften wohltuenden Ton gab er ein Versprechen, was ihre Hoffnung wieder aufkeimen ließ. Taro sah der schwarzhaarigen Frau in die Augen, wischte die neuerlichen Tränen fort und sagte: "Ich werde da sein. Inuyasha hat mir erklärt, welche Bewandtnis es mit der Zukunft und deiner Welt hat. Bewahre die Erinnerung an uns beide, bis du dort bist. Ich bin sicher, deine Reise wird wesentlich kürzer als meine sein. Doch mein Versprechen werde ich halten. Nichts wird mich daran hindern dich in deiner Zeit zutreffen. Von diesem Augenblick an wird uns nichts mehr trennen, vorausgesetzt du hast dann noch Interesse an einem alten, über 3500 Jahre zählenden Dämon." Kagome seufzte und antwortete: "Immer. Wir sind verbunden für die Ewigkeit." Mit einem Blick in die Tiefe, legte sie eine Hand auf ihr Herz, welches schmerzte. Sie blieb jedoch stark und erinnerte: "Es ist Zeit zu gehen." Dann ging sie einen Schritt zurück, kletterte auf den Rand, wendete den Blick jedoch nicht von ihrem Gefährten ab. Dann sprang sie einfach: "Ich liebe dich Taro", hörte er, sie dabei sagen. Der Dämon hob seine Hand, um seiner Gefährtin über die Wange zu streifen und damit sie die Erinnerung an seine Berührung mitnehmen konnte. Während sie durch die Schwerkraft nach unten gezogen wurde, verhakte sich seine Klaue in der Kette und riss sie von Kagomes Hals. Das Schmuckstück glitt von seinen Fingern ab, bevor er danach greifen konnte und verschwand im Nirgendwo. Nur einen Moment später schloss sich der Durchgang und der Geruch der Heilerin verschwand. Kapitel 24 - Das Leben danach Eine Vorschau auf das nächste Kapitel gibt es noch nicht. Im Moment ringe ich mit mir, wie ich weiter mache. Läute ich das Ende ein oder setze ich meine Idee vollständig um. Das Konzept für beide Möglichkeiten steht und der Kapiteltitel passt genauso. Kapitel 27: Das Leben danach ---------------------------- Erst einmal gibt es keinen Zeitsprung. Ihr übertrefft euch nämlich mal wieder selbst. Mit soviel Interesse an der Geschichte hätte ich niemals gerechnet und nun mit diesem fortschreiten, dachte ich, es ist nicht mehr zu toppen. Danke, danke und nochmals danke! Deswegen etwas länger als gewöhnlich ;) Die Zwillinge oder zumindest einer davon ist ausschlaggebend für den Anfang des kommenden Kapitels ;) Yami - Dunkelheit Kurai - Dunkelheit Kapitel 24 - Das Leben danach Noch lange stand Taro vor dem Brunnen und sah hinunter in die Tiefe. Erneut verlor er eine Gefährtin und Traurigkeit erfüllte sein Herz. Das waren Gefühle, mit denen er nicht umgehen konnte. Er hatte Wichtigeres zu tun, als sich dieser Schwäche zu ergeben. Deshalb drängte er seine Empfindungen zurück, ballte seine Klauen entschlossen zu Fäusten zusammen. In diesem Moment erklangen kaum hörbar Schritte hinter ihm. Sein Sohn fragte: "Ist sie fort?" Der ehemalige Fürst drehte sich Inuyasha zu: "Ja", mehr war nicht nötig. Obwohl es dem Hanyou anders zumute war, ließ er sich nichts anmerken. Kagome würde in ihrer Zeit sicher sein, bei ihrer Familie Liebe und Geborgenheit haben. Eines Tages, so hoffte er, gab es ein Wiedersehen. Aus diesem Grund stellte er sich am Abend vorher seinem Vater entgegen, der die Miko aufhalten wollte. Dann erfuhr er dessen Absicht und wurde noch aufgebrachter. Noch immer hegte er heimlich die Hoffnung, seine Freundin zurückgewinnen zu können. Mit einer Vermählung nahm ihm sein Erzeuger die Möglichkeit. Bevor es jedoch zum Kampf kam, besann er sich, steckte sein Schwert ein und trat einen Schritt beiseite. Taro ging jedoch nicht, sondern legte seine Hand auf die Schulter seines Sohnes und sagte: "Ich weiß dein Geschenk zu schätzen." Mit hängenden Schultern, den Blick zu Boden gerichtet blieb der Hanyou stehen, als der Hundedämon zum Brunnen eilte. Hisa tauchte nur einen Moment später auf, wollte ihn trösten, doch er fuhr sie einfach nur wütend an: "Verschwinde und lass mich in Ruhe! Das ist alles deine Schuld." Die Magierin seufzte und dachte nach. Sie überlegte Inuyasha mithilfe der Kette zu Boden zu schicken, ließ es dann. Im Moment machte er genug durch und sie ahnte nicht annähernd, wie wichtig ihm Kagome war. Leise sagte sie deswegen: "Ohne mein Auftauchen, wärst du noch mit ihr zusammen und stündest jetzt nicht allein da. Trotzdem hoffe ich, dass du eines Tages erkennst, dass es mehr gibt als deine Heilerin. Vielleicht kannst du mir dann verzeihen." Bei diesen Worten drehte sich Taros jüngster Sohn zu ihr um, richtete seine goldenen Augen auf Hisa und betrachtete sie. Dann tat er etwas Überraschendes, zog sie in die Arme und küsste sie. Ihre Lippen berührten sich allerdings nur ganz sanft, eher wie ein flüchtiger Hauch. Dann eilte er davon und suchte sich einen geeigneten Baum, wo er die Vermählung beobachten konnte. Letztendlich hatte er seiner Freundin seine Zustimmung gegeben. Nun, kurz nachdem Kagome ging, suchte er seinen Vater auf, stand hier und grübelte. Der ältere Dämon riss ihn gleich danach aus den Gedanken, lenkte ihn dadurch ab, indem dieser eine zusammengerollte Leinwand im Gras aufhob und sie ihm reichte mit den Worten: "Zwar erwarte ich, dass du mich zum Schloss begleitest, da ich deine Hilfe benötige. Falls du bei deinen Freunden bleiben willst", er unterbrach sich, musterte seinen Sohn, bekam aber keine Antwort und so sprach er weiter: "Ein Bild deiner Mutter, damit du dich an sie erinnerst." Damit überreichte Taro das Porträt und wandte sich zu gehen. Inuyasha sah sich das Gemälde regungslos an. Er vermisste seine Mutter und er würde zu gern bei seinen Freunden in Musashi bleiben. Doch er wurde benötigt und welcher Sohn bekam schon eine zweite Chance mit seinem Vater nachdem dieser angeblich gestorben war. Sein Entschluss stand fest. Kagome brauchte ihn nicht mehr aber ein anderes Wesen, welches ihm immer wichtiger wurde. Er rief: "Warte Vater, du willst Hisa das Reich zurückgeben, da bist du auf meine Hilfe angewiesen." Der ehemalige Fürst blieb stehen, damit sich die Distanz schneller verminderte. Der Hanyou nesselte an seiner Kleidung, griff unter den Suikan und entfernte von seinem Hals eine verborgen getragene Kette. Mit den Worten: "Kagome gab mir das vor vielen Jahren. Da drin ist ihr Abbild. Sie nannte das ein Foto, irgend so ein Zeug aus ihrer Zeit", übergab er es dem silberweißhaarigen Youkai und zeigte ihm wie es zu öffnen war. Taro betrachtete das kleine Porträt dankbar. Dann legte er die Kette um und versteckte sie unter seiner Kleidung. Wenig später legte er seine zurückgelassene Rüstung an und gab den Befehl zum Aufbruch. Die Gruppe schlug den Weg in den Westen ein, ließ sich dabei Zeit. Eines Morgens bat Katashi seinen alten Freund: "Jetzt wo ich mich besser fühle, juckt es mich in den Fingern ein wenig zu üben. Würde mir dein Sohn Inuyasha die Ehre erweisen, mit mir Kräfte zu messen, in einem Kampf Schwert gegen Schwert?" Taro blickte zu dem Hanyou hinüber und willigte ein. Er selbst ließ sich von zwei Soldaten einfache Katanas geben und legte einige Regeln fest. Als er seinem Sohn das Schwert überreichte, beugte sich Inuyasha ein wenig zu ihm hin, um zu erfahren: "Soll ich mich zurückhalten Vater?" "Nein, schlage mit voller Härte zu. Weniger wäre eine Beleidigung für Katashi", riet der Dämon in der gleichen Lautstärke. Danach übte der schnell gealterte Youkai mit dem Erbprinzen des Westens. Eine Zeit lang sah Sesshomaru seinem Bruder zu bis er bemerkte, dass sein Vater nur Anfangs dem Kampf folgte. Dessen Aufmerksamkeit galt etwas anderem. Nur wer den ehemaligen Fürsten gut kannte, bemerkte es. Deshalb wollte er herausfinden was seinen Erzeuger ablenkte. Bevor er es schaffte, lächelte Taro plötzlich, zog sein Schwert aus der Scheide und stand auf. Andeutungsweise wandte er sich dem Hanyou zu, täuschte einen Angriff vor und stürmte plötzlich los, vollführte einen Schlag, der dann doch ins Leere ging. Sein Gegner wechselte blitzschnell seine Position und begann zu sprechen: "Ihr habt also meine Anwesenheit wahrgenommen?" Der Angesprochene antwortete nicht sofort, sondern achtete auf die Reaktion seiner Begleiter, gleichzeitig steckte er sein Schwert in die Scheide. "Er kommt nicht als Feind, Sesshomaru", gab der Silberweißhaarige bekannt, als er sah, wie sein älterer Sohn die rechte Klaue anspannte. Danach wandte er sich an den ungewöhnlichen Besucher: "Ich täusche mich doch nicht Yami?" Der mit dem Namen angesprochene Unbekannte tauchte aus dem Schatten des Baumes, wohin er geflüchtet war, auf, trat in das helle Licht und verbeugte sich leicht. Dann stellte er sich so hin, das seine Hände weit entfernt von den Waffen waren um seine friedliche Absicht zu zeigen. Der junge Mann, schwarzhaarig mit dunklen Augen, sah menschlich aus, besaß aber eine starke dämonische Ausstrahlung. Demnach mussten seine Vorfahren Daiyoukai gewesen sein. Um seine Hüfte trug er einen Gurt, wo ein Katana befestigt war. Darauf beschränkte sich seine Bewaffnung nicht. Ein schmaler Dolch, zwei auf den Rücken geschnallte Saigabeln und vermutlich weitere versteckte, ergänzten sein Repartiere. Jetzt lächelte der Fremde, bestätigte: "Nein. Herr Katashi muss mich ebenso wenig fürchten. Lady Aliah vermochte nicht, mich zu dingen." Taro schmälerte kurz seine Augen, wechselte einen Blick mit dem Herrn des Norden und sah besorgt zu Hisa hinüber. Der versteckte Hinweis genügte ihm, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Trotzdem schwieg er über seine Erkenntnisse. Stattdessen erläuterte er: "Um deine erste Frage zu beantworten. Bereits in Musashi spürte ich dich in der Nähe und erwartete jeden Moment dein Erscheinen." "Euch konnte ich noch nie täuschen", sprach Yami als Nächstes. Er ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen, fragte im Anschluss: "Wissen alle bescheid?" Der ehemalige Fürst des Westens schüttelte den Kopf. "Vorerst möchte ich, dass es unser Geheimnis bleibt." Daraufhin holte der Unbekannte einen Brief zwischen seiner Kleidung hervor, übereichte sie dem Silberweißhaarigen mit den Worten: "Den Beweis werdet ihr benötigen. Ich ziehe ...", er stoppte, schlug sich mit der Hand gegen den Hals und packte das kleine blutsaugende Wesen. Sofort zog Taro den richtigen Schluss, griff nach Myouga und flüsterte ihm eindringlich zu: "Wenn dir dein Leben lieb ist, wirst du schweigen!" Der Winzige schluckte, kratzte sich verlegen am Kopf und musterte Yami neugierig. Was er feststellte, als er das Blut des dämonischen Abkömmling genoss, schockte ihn. Trotzdem würde er den Befehl seines Herrn befolgen. Während sich Myouga noch von seiner Überraschung erholte, las Taro den Brief und reichte ihn an Katashi weiter. Der Herr des Nordens las, stieß danach ein leises kurzes Knurren aus und schloss enttäuscht seine Augen. Bis zu diesem Moment hoffte er, das seine Gefährtin nicht so weit gehen würde, jetzt jedoch hielt er den wahrhaftigen Beweis in den Händen. Leise fragte er: "Wird sie noch mehr Attentäter beauftragt haben?" "Das werden wir herausfinden", versprach der silberweißhaarige Hundedämon. Er ging gleich danach mit Yami ein Stück fort, besprach etwas mit ihm und kam dann allein zurück. Zu Katashi beugte er sich nieder, flüsterte ihm zu: "Er ist einverstanden." Erst dann klärte er die restliche Gruppe auf: "Yami und seine Zwillingsschwester Kurai sind ausgebildete Attentäter. Verurteilt sie jedoch nicht vorschnell. Ihre Aufträge sind stets sorgfältig ausgewählt und ihre Opfer verdienen den Tod." "Nehmen sie deshalb den Auftrag nicht an, weil Hisa unschuldig ist", wollte Inuyasha wissen. Unwillkürlich griff er nach der Hand der Dämonin, rückte noch ein Stück näher zu ihr und verspürte plötzlich den großen Wunsch sie zu beschützen. "Unter anderem. Es gibt noch einen weiteren Grund, den ich zu gegebener Zeit offenbare", antwortete Taro zweideutig. Sein Blick glitt unwillkürlich zu Sesshomaru und er fragte sich wie sein Sohn die Neuigkeiten aufnehmen würde. Danach gab er das Zeichen zum Aufbruch. Der Vorfall beschäftigte die Meisten der Gruppe, trotzdem unterhielten sie sich nicht untereinander darüber, da sie den Wunsch des älteren Dämons respektierten. Sie befanden sich kurz vor dem Schloss als ein Falkendämon vom Norden her bei ihnen landete. Der Bote suchte seinen Herrn und brachte interessante Neuigkeiten mit. Er diente Katashis Sohn und in dessen Auftrag überbrachte er eine Nachricht. Der Heiler überlebte den mörderischen Anschlag seiner Geliebten, da der Dolch sein Herz verfehlte. Weil er die Zusammensetzung der giftigen Substanz auf der Klinge kannte, jederzeit auf Aliahs Verrat vorbereitet war, hatte er vorher ein Gegengift eingenommen. Im Norden gab es noch genug treue Verbündete, die trotz der Lügen seiner Gefährtin zu ihrem Herrn standen. Aufgrund dieses Wissens beschloss Taro früher als geplant Aliah das Handwerk zu legen. Der nördliche Herr stimmte dem zu und Sesshomaru riet noch: "Ich empfehle eine Verbindung beider Reiche durch eine Vermählung. Die Erbin ist ungebunden und Aliah kennt einen meiner Vorschläge. Sie selbst strebte dieses Ziel an." Der westliche Fürst wurde von seinem Vater unterbrochen: "Leikos Vater hat bereits etwas arrangiert und ich bin überzeugt, diese Verbindung ist allen anderen vorzuziehen." "Verehrter Vater, ich hatte dabei eher an die Magierin gedacht", erläuterte der Youkai mit der Mondsichel genauer. Diesmal zeigte der Angesprochene einen ernsten Ausdruck. Unwillkürlich schweiften seine Gedanken zu Kagome ab und seinem Versprechen. Er würde es nicht brechen. Dennoch antwortete er ohne darauf einzugehen: "Katashis Gemahlin wird sich ihrer Strafe nicht entziehen können. Auf Verrat steht der Tod, deshalb sind ihre Wünsche für mich ohne Belang. Hisa braucht einen starken Gefährten an ihrer Seite und ich stehe nicht zur Verfügung. Liegt es in deinem Sinn sie als Nebenfrau zu erwählen?" Der letzte Satz hatte den Hauch eines Vorwurfes und dem Gefragten entging es nicht. Sesshomaru blickte kurz zu Aya und schüttelte dann mit dem Kopf. "Es gibt jemand, dessen Stellung hoch genug ist um geeignet zu sein." Ohne das ein Name gefallen wäre, wusste derjenige, dass sein Bruder ihn meinte: "Vergiss es Sesshomaru! Ich spiele ihr nicht noch in die Hände." Die betreffende Dämonin, um die es ging, hörte schweigend zu. Bei dem Widerspruch des Hanyou verspürte sie leichte Enttäuschung und wollte nach dessen Hand greifen, wobei sie ihn leise ansprach: "Inuyasha." Der Ton erinnerte diesen sofort an Kagome, immer dann, wenn sie ihren berühmten Spruch einsetzte. Deshalb sprang er auf, brachte Abstand zwischen sie beide und wollte erneut protestieren. Dann ließ er den Kopf ein wenig hängen, wandte sich wieder um und gestand allen: "Bevor Kagome ging, bat sie mich um einen Gefallen. Deshalb tue ich das, nur ihr zu liebe. Ich gehe mit Hisa den Bund ein." Mit seinem Einverständnis war die Sache damit beschlossen. Die Vorbereitungen wurden schnell getroffen und bald fanden die beiden offiziellen Vermählungen statt. Inuyasha sträubte sich äußerlich, meckerte ständig deswegen herum. Hisa durchschaute ihn bald und lächelte in sich hinein. Der Hanyou zeigte zwar seine Abscheu, tatsächlich war er ihr sehr zugetan. Kagome blieb für ihn weiterhin ein wichtiger Teil seines Leben, was er oft genug betonte, doch die Magierin erhielt seine ewige Treue. Nach der Vermählung kündigte Taro an das nördliche Anwesen aufzusuchen und sobald Aliah davon hörte, zog sie ihre Konsequenzen und floh. Ihre Tochter Leiko wollte ihr zum vereinbarten Treffpunkt folgen, als plötzlich wie aus dem Nichts Yami erschien. Im nächsten Moment spürte sie einen Stich und brach ohnmächtig zusammen. Erst in ihren Gemächern fand sie ihr Bewusstsein wieder, gefesselt und nicht allein. Ihr Bruder saß an ihrem Bett und teilte ihr mit: "Auf Geheiß unseres Vaters wirst du noch heute mit Yami vermählt. Solltest du dem nicht zustimmen, droht dir ein grauenvoller Tod." Die braunhaarige Dämonin erbleichte, zitterte und sah sich gehetzt um. Vor dem Fenster im Garten sah sie Soldaten patrouillieren und sicherlich standen vor der Tür ebenso Krieger, unbestechlich und ihrem Vater treu ergeben. "Ich soll mit einem Menschen den Bund eingehen?", versuchte sie ein Argument einzubringen. Sie wurde von dem Älteren unterbrochen, ohne zu Ende gesprochen zu haben: "Yami hat, wie wir zwei, eine ähnliche Lebenserwartung. Außerdem wolltest du nicht immer ein Bündnis mit der westlichen Familie." "Aber?", begann sie, wurde sofort unterbrochen und hörte dann die unglaubliche Erklärung. Sie dachte im Anschluss lange nach. Ihr Leben wog wesentlich mehr und zugegebenermaßen war der dämonische Abkömmling nicht unansehnlich. Die Youkai, die Hanyou zutiefst verachtete, für die, als einziger Gefährte immer nur Sesshomaru infrage kam, vermählte sich bald darauf mit einem noch schwächeren Wesen. In der darauffolgenden Nacht lernte sie eine Seite an dem Attentäter kennen, die sie niemals für möglich hielt. Ihr Gemahl zeigte ihr die angenehmen Momente ihrer Verbindung und plötzlich bereute sie nichts mehr. Es genügte eine Nacht um die Seiten zu wechseln, wobei Leiko es nicht mehr interessierte, das sie damit ihre Mutter verriet. Die Suche nach Aliah war immer noch in vollem Gange, viele vermuteten sie an der Westküste, doch sie flüchtete nach Süden, in der Hoffnung sich lange genug auf einer der dortigen Inseln zu verstecken. Irgendwann wollte sie ein Schiff nehmen um in ihre Heimat zurückzukehren. Noch immer herrschte dort ihr Bruder und bei ihm fand sie Aufnahme. Ihre Verfolger rückten unaufhaltsam näher und nur mit knapper Not entwich sie ihnen mehrmals. Noch ahnte sie nicht, dass sie sich bereits Wochen vorher eine Feindin erschuf, indem sie versuchte den Heiler zu ermorden. Kurai, Yamis Zwillingschwester hielt ihr Pferd an, schaute sich um und lächelte. Immer wenn sie hierher kam, suchte sie vergebens nach einem Anzeichen für den Standort des Gebäudes. Verborgen von einem dichten Waldgebiet, geschützt durch einen starken Bannkreis verbarg sich ihre Heimat. Sie setzte ihren Weg fort und verschwand nur wenige Augenblicke später hinter dem Schutz und passierte den kleinen Weiher. Nur einen flüchtigen Hauch lang betrachtete sie ihr Spiegelbild auf der Wasseroberfläche. Obwohl sie bereits einige Jahrhunderte zählte, sah sie nicht älter als 25 oder 30 Jahre alt aus. Sie war dämonischer Herkunft, aber in ihren Adern floss nur noch maximal ein Drittel der ursprünglichen Kraft ihrer Familie. Wie ihr Zwillingsbruder lebte sie bei ihrer Großmutter. Jetzt betrat die jung aussehende Frau das Anwesen und begab sich in ihre Räume, Sie entledigte sich der schwarzen Kleidung und wählte einen rosafarbenen Kimono mit bestickten Kirschblüten, badete danach und kleidete sich um. Dann steckte sie ihre Haare hoch, benutzte dabei zwei Nadeln, die sie oftmals als Waffen einsetzte. Im Anschluss begab sie sich zur Herrin des Hauses, um ihre Rückkehr zu melden. Ihre Großmutter, eine etwa 3000 Jahre zählende Dämonin, mit silberweißen Haaren, blauen gezackten dämonischen Streifen und goldenen Augen erwartete ihre Enkelin. Sie hatte Platz genommen auf einem Diwan und saß Majestätisch da, wie jemand, der es gewohnt war zu herrschen. Nach der üblichen Begrüßung begann die Ältere: "Während deiner Abwesenheit ist viel Geschehen. Die Ereignisse beeinflussen auch unsere Zukunft. Zuerst jedoch, Aliah, die derzeitige Regentin des nördlichen Reiches benötigt einen Attentäter." "Wer ist das Ziel?", fragte Kurai neugierig. Sie traf nie voreilige Entscheidungen, sondern wollte über alle Umstände Bescheid wissen. Nur wer den Tod verdiente, starb tatsächlich durch ihre Hand. Das wusste ihre Großmutter ebenso. "Ihr Gemahl." Der weibliche Zwilling sah überrascht auf die Dämonin und hakte nach: "Was hat er sich zu schulden kommen lassen oder ist es nur eine Laune der Chinesin?" Akemi seufzte unhörbar, antwortete aber: "Offenbar tötete er Aliahs Liebhaber." Kurai kannte das Oberhaupt ihrer Familie zugut und hörte deutlich an der Stimme der Älteren, dahinter verbarg sich eine lange Geschichte. "Aber?" "Wie immer bist du neugierig, verehrte Enkelin. Es steckt tatsächlich mehr dahinter. Genau genommen will Aliah Katashis Tod und den der wahren nördlichen Erbin. Deswegen wollte ich euch beide auf die Angelegenheit ansetzen. Dein Bruder lehnte bereits ab." "Ich", begann die Attentäterin, unterbrach sich selbst und drehte ihren Kopf. Sie blickte zum Fenster hinaus und beobachtete zwei Vögel, die offensichtlich zusammengehörten. Dieses kleine Schauspiel zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Es waren schon immer die kleinen belanglos erscheinenden Dinge, an denen sie sich erfreute. Den Moment brauchte sie um sich zu erinnern, dass sie mehr war als eine Killerin. Es steckte nämlich auch in ihr eine liebende Frau. "Berichte mir alles!", bat sie dann. Dem kam Akemi nach und sobald sie endete, riet sie: "Bevor du dich entscheidest, solltest du eines Bedenken. Durch die Rückkehr meines verehrten Bruders ändert sich die Sachlage. In seinem Bestreben Hisa auf ihren rechtmäßigen Platz zu setzen wird er keine Rücksicht nehmen auf jemand der zwischen die Fronten gerät. Überlege dir deshalb genau wem du deine Loyalität in Zukunft schenkst. Außerdem habe ich Katashis Antrag ein Bündnis zu schließen in Erwägung gezogen und ihm bereits mein Einverständnis mitgeteilt zu deiner Vermählung mit seinem Sohn." Kurai schnappte nach Luft, sie ruckte gleichzeitig herum, weil sie erneut zum Fenster hinausschaute. "Großmutter", entfuhr es ihr dann überrascht. Die Ältere schmälerte ihre Augen, sie musterte eindringlich ihre Nachfahrin. Streng äußerte sie: "Als Oberhaupt der Familie bestimme noch immer ich, wie unser Blut weitervererbt wird. Katashis Ansehen ist groß, er stammt aus einer angesehenen Familie und er hat wertvolle Verbündete." Beschämt senkte die Enkelin ihren Kopf, doch die Rüge war nicht angebracht. Trotzdem hörte sie respektvoll zu. Erst danach verteidigte sie sich: "Mich erfreut deine Zustimmung verehrte Großmutter. Ich bin Katashis Sohn sehr zugetan. Bevor ich jedoch mit ihm den Bund eingehen kann, muss ich etwas erledigen. Wenn du mich daher entschuldigst." Einen Moment zeigte Akemi einen überraschten Ausdruck. Sie hatte Widerstand erwartet, keine Zusage. "Kehre bald zurück!", bat sie darum nur, weil sie ahnte, worum es sich bei der Angelegenheit handelte. Noch am selben Tag verließ Kurei das Anwesen und wandte sich zum westlichen Schloss. Sie ging den Weg nicht offen, sondern schlich sich wie ein Attentäter an. Überall sprachen die Wachen oder Gäste des Reiches, auf die sie traf, über die kürzlich stattgefundenen Vermählungen, sodass sie leichtes Spiel hatte. Erst im Inneren des Gebäudes gestaltete sich ihr Unterfangen schwieriger. Die hier stationierten Soldaten zeigten mehr Aufmerksamkeit und waren gut geschult. Mehrmals entwich sie nur knapp einer Patrouille. Dann erreichte sie ihr Ziel und legte sich auf die Lauer. Lange musste sie nicht warten, da leichte gleichmäßige Schritte sich dem Raum näherten. Die Tür wurde aufgeschoben, die betreffenden Person trat ein und schloss den Eingang. Die Wartende bemerkte nicht wie der Inhaber des Gemachs kurz zögerte. Taro hielt in der Tat einen Moment inne, setzte dann seinen Weg fort, als ob ihm nichts aufgefallen war. Jedoch lag der Hauch eines Geruches in der Luft und der verriet ihm wer ihn beehrte. Sobald der silberweißhaarige Youkai vor dem niedrigen Tisch saß, der bereits von einem Diener für ihn gedeckt worden war, füllte er sich eine kleine Schale voll. Bevor er den ersten Bissen in den Mund schob, hob er leicht seinen Kopf. "Kurai, ich nehme an, dass ich mein Abendmahl bedenkenlos einnehmen kann und nicht fürchten muss, einem Giftanschlag zum Opfer zufallen", stellte er eine Vermutung an, mit einem leichten überlegenen Schmunzeln. Bis die Angesprochene reagierte, verging ein Moment. Dann trat die Attentäterin aus dem Schatten, mit dem sie verschmolzen war, hervor und setzte sich auf die andere Seite des Tisches. Sie verbeugte leicht ihren Kopf: "Großonkel, du bist der Einzige, den ich noch nie überlisten konnte." Während der ehemalige Fürst die Stäbchen in die Hand nahm, erklärte er: "Ich habe dich erwartet. Greif ruhig zu, deine Reise hat dich sicherlich hungrig werden lassen." Die junge Frau folgte der Aufforderung und so speisten sie zusammen, dabei schlussfolgerte der Hundedämon: "Da du ungesehen bis in meine Gemächer vorgedrungen bist, Hisa immer noch am Leben ist, nehme ich an, auch du lehnst Aliahs Angebot ab." "Stattdessen werde ich die Chinesin zur Strecke bringen", murmelte sie bevor sie sich den nächsten Bissen in den Mund schob. Auf Taros Blick hin, fügte sie an: "Immerhin hat sie es gewagt, meinem Verlobten zu schaden." "Davon wird dich niemand abbringen", teilte ihr Großonkel seine Vermutung mit. Ihr zustimmendes Nicken entging ihm, da etwas anderes seine Aufmerksamkeit fesselte: "Sesshomaru", murmelte er leise warnend. Kurei lächelte daraufhin, verbarg alle Anzeichen für die Anwesenheit ihrer Person und legte sich dann auf die Lauer. Indessen setzte Taro sein Mahl fort. Wenig später klopfte der jüngere Youkai und betrat den Raum nach Aufforderung. Allerdings hatte die Attentäterin ihren Geruch nicht entfernen können. Der westliche Fürst nahm sofort den menschlichen Duft wahr, ließ sich aber gleichzeitig davon irritieren. Mal abgesehen, das er weiblichen Ursprungs war, deutete er auch auf Familienzugehörigkeit. Die nächsten Augenblicke blieb ihm keine Zeit für Grübeleien. Sein Instinkt warnte ihn, er drehte sich fort und wich damit dem unbekannten Angreifer aus. Sofort schnellte er herum, im Begriff zuzupacken, doch dunkler Rauch hüllte ihn ein. Er verschwendete keine Zeit um zum Tisch zu blicken, wo sein Vater weiterhin ruhig saß und sein Essen genoss. Nein Sesshomaru wechselte blitzschnell seinen Standpunkt und dadurch ging der Angriff seines Gegners ins Leere. "Kurei, das genügt. Wie du siehst, ist mein Sohn immer auf der Hut", mischte sich Taro nun doch ein und beendete die kleine Übung. Er erhob sich, öffnete das Fenster, damit der Qualm abziehen konnte. Danach wandte er sich seinem Erstgeborenen zu: "Sesshomaru, ich schulde dir eine Erklärung. Wenn du das Bild dort drüben betrachtest, wirst du einen Teil verstehen. Kurei und ihr Bruder Yami, sind die Enkelkinder meiner verbannten Zwillingsschwester." Der amtierende Herrscher des Westens folgte dem Fingerzeig und betrachtete das Abbild der hundedämonischen Geschwister. Es hing offenbar seit Kurzem dort, denn er kannte es nicht, noch wusste er von weiteren Mitgliedern der Familie. Sein Erzeuger sah darauf relativ jung aus, doch gewisse kantige Attribute des Kinns waren bereits vorhanden und unterschieden ihn so von den weicheren weiblichen Gesichtszügen seiner Schwester. Die Gleichheit, wie sie nur eineiige Zwilling besaßen, wurde von dem Maler jedoch eindeutig erfasst. Die nähere Erläuterung der Hintergründe folgte im Anschluss: "Akemi weigerte sich, mit dem von unserem Vater bestimmten Hundedämon, den Bund einzugehen. Sie lief davon und vermählte sich mit einem menschlichen Fürsten, schenkte ihm jedoch keine Nachkommen. Noch heute bewohnt sie dieses Anwesen. Erst einige Jahrhunderte später suchte sie sich einen zweiten Gemahl und aus dieser Beziehung ging eine Hanyou, die Mutter der beiden Zwillinge hervor." "Die Vorliebe unserer Familie für Menschen ist wohl nicht mehr zuverleugnen", gab Sesshomaru von sich und unterdrückte seinen Unmut. Die endlose Diskussion mit seinem Vater wollte er sich diesmal ersparen. Dieser wusste sofort, was in seinem Ältesten vorging, und deutete etwas an: "Zum Glück beschränkt sich diese Eigenschaft nur auf den Teil meiner Familie. Du kommst eher nach deiner Mutter und ziehst eine Dämonin vor." Dankbar, weil sein Vater Rin nicht erwähnte, musterte der Lord den Gast, seine Großcousine. Immerhin hatte sie ihn überrascht und er hörte bereits von ihren Fähigkeiten als Attentäterin. Die junge Frau verabschiedete sich jedoch alsbald und verschwand, genauso heimlich wie sie kam. Angespannt lauschte der Vater des Fürsten, doch in den Gängen und der näheren Umgebung des Außenbereichs blieb es still. Keine Wache schlug Alarm und deshalb blieb nur eine Möglichkeit, Kurai wurde nicht entdeckt. "Sie sind beide gut", hörte Sesshomaru seinen Vater später sagen. Dieser stand am Fenster und blickte in den Garten. Nachdem dieser das Fenster verschlossen und die Matten wieder davor gehängt hatte, setzte er sich wieder nieder. Ein Diener störte kurz und brachte Botschaften, welche der Lord der westlichen Ländereien beiseitelegte. Nichts davon forderte zu diesem Zeitpunkt seine Aufmerksamkeit. Sobald Vater und Sohn den Raum für sich hatten, wollte Taro den Grund für dessen Störung wissen. "Es geht um meinen törichten Bruder", teilte der Fürst mit und wurde sogleich genauer: "Der Norden wird vorerst auf einen Erben verzichten müssen. Inuyasha hat sich nämlich in den Kopf gesetzt, erst ein Kind zu zeugen wenn Kagome dabei ist, ihm eine Hanyouschwester zu schenken." Zuerst blieb der Vater mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck reglos sitzen. Wieder an den langen Zeitraum erinnert zu werden verdeutlichte seine Einsamkeit. Er sehnte sich bereits nach Kagome, obwohl erst wenige Wochen vorbeistrichen. Plötzlich lächelte er und murmelte: "Inuyasha hat sicherlich noch keine Erfahrung mit einer Hundedämonin. Obwohl Hisa keine Reine ist, sollte sie vielleicht trotzdem bei deiner Mutter in die Lehre gehen. Ich konnte ihr damals bei deiner Zeugung auch nicht widerstehen. Allein ihr betörender Geruch." Taro erhob sich, ging erneut zum Fenster und blickte in den dunklen Garten hinaus: "Du wirst es sicherlich eines Tages am eigenen Leib spüren, Sesshomaru. Wenn man nicht bekommt, was man will, macht es einen verrückt." Mit einem wissenden Lächeln wandte es sich seinem Erben zu: "Ich spreche mit Inuyasha, bin aber nicht besorgt. Die Natur und unsere Instinkte haben oftmals ihren eigenen Willen." Trotz dieser Prophezeiung sollte sich Inuyashas Dickkopf zumindest für eine Weile, durchsetzen. Mit seiner Weigerung verfolgte er noch einen weitere Absicht, wollte damit seiner Freundin einen Gefallen erweisen. Kapitel 25 - Das Ende oder der Anfang Nein es ist vermutlich noch nicht das letzte Kapitel. Aliahs Glück neigt sich dem Ende zu. Das Geheimnis der Kette klärt sich auf. Wird Kagome ihren Gemahl vorfinden oder gibt es keine gemeinsame Zukunft? Hinweis: Ich habe absichtlich auf Lemon zwischen Inu & Hisa verzichtet. Kago & Taro wird euch bestimmt eher erfreuen Kapitel 28: Das Ende oder der Anfang ------------------------------------ Überall wird gestreikt. Als ehemalige Zustellerin habe ich nachgedacht ob es eigentlich Sinn hat. Die Arbeit muss trotzdem erledigt werden, nur eben einen Tag später und dafür dann die doppelte Menge. Gut haben es dann die Kindergärtnerinnen. Sie können sich einen Tag Ruhe gönnen ;) Wie auch immer, was würden eigentlich unsere Leser machen, wenn wir Autoren gemeinschaftlich beschließen zu streiken. Da ich mich (noch) nicht im Streik befinde, hier ein neues Kapi Kapitel 25 - Das Ende oder der Anfang Nachdem Kurai das westliche Schloss verließ, wandte sie sich nach Süden, da dort, den Gerüchten nach Aliah zuletzt gesichtet wurde. Die Attentäterin, froh Lord Taros Segen für ihre Rache erhalten zu haben, ging gründlich bei ihrer Recherche vor. Es dauerte beinahe einen Monat, bis sie erste Ergebnisse hatte und bald wusste sie, wo die ehemalige Gemahlin des nördlichen Verwalters steckte. Obwohl das betreffende Wesen sehr zurückgezogen lebte, sich nie in der Öffentlichkeit zeigte, gab es viele Vermutungen über die Konkubine eines reichen Händler. Ihre Herkunft, dass sie aus China stammte, machte im Anwesen des Herrn schnell dir Runde. Ansonsten rankten sich die wildesten Fantasien um die edle Dame, weil sie nur verschleiert auftrat. Kurai wusste, durch ihren Verlobten, über bestimmte Vorlieben der Dämonin Bescheid, welche Nahrung sie zu sich nahm und die Farben ihrer bevorzugten Stoffe. Ebenso mochte sie eine sehr seltene Art von Pflanzen, die sie stets zu Parfüm verarbeitete oder als Badezusatz benutzte. Diese Kleinigkeiten halfen Taros Großnichte, fündig zu werden. Die nächste Zeit wendete Kurai auf um Details auszuspionieren, damit sie in aller Stille in die gut gesicherte Festung einbrechen konnte, Aliah bestrafen und ungesehen wieder verschwinden. Dann in einer Neumondnacht, während der Wind mit lautem Getöse dunkle Wolken über den nächtlichen Himmel peitschte, setzte sie ihren Plan um. An ihrem letzten Abend betrat die ehemalige Herrin das Gemach ihres Liebhabers, streifte sich die Kleider vom Leib und näherte sich dem Lager. Sie pausierte kurz, warf einen Blick hinaus aus dem nur mit einem engmaschigen Gitter verschlossenen Fenster und erinnerte sich wehmütig an die vergangenen Wochen. Widerwillig musste sie aus dem Norden fliehen, brach dann vor Erschöpfung zusammen, obwohl sie eine Dämonin war. Im verzweifelten Moment tauchte ihr Retter auf und so fand sie Obdach bei dem reichen Kaufmann. Er handelte mit seltenen Objekten, um so kostbarer, um so mehr Gewinn erzielte er. Deswegen kümmerte er sich um die Fremde. Ursprünglich plante er die zierliche Chinesin als Sklavin zu verkaufen, doch sie schaffte es, ihn zu betören und wurde seine Konkubine. Hier in dessen Haus konnte sie sich nun verstecken und niemand schöpfte Verdacht. Sie lachte über ihre Verfolger, denn unter Menschen vermutete niemand sie. Während sie jetzt nachdachte, fiel ihre allerletzte Hülle zu Boden, doch dann stutzte sie. Ihr Geliebter regte sich überhaupt nicht, sonst empfing er sie nämlich kniend mit offenen Armen. Unmöglich konnte er müde sein und bereits schlafen, denn es lag nur ein kurzer Moment zwischen seinem Vorausgehen und ihrem eigenen Betreten des Raumes. Die Chinesin bückte sich, rüttelte den Händler und stellte fest, er war nicht bei Bewusstsein. Dann dachte sie nach. Vor ihrem Akt genoss er immer eine Schale Reiswein und so warf sie einen Blick zu dem Gefäß. Es war nur noch zur Hälfte gefüllt, demnach musste er bereits davon getrunken haben. Sie bückte sich, roch daran, konnte aber kein Gift feststellen. Deshalb keimte in ihr der Verdacht, jemand benutzte Schlafpulver. Aliah erhob sich wieder, um nach den Wachen zu rufen. Dummerweise musste sie dazu in den Vorraum gehen, weil sie von dem schallabgedichteten Schlafgemach aus kein Gehör fand. Selbst vor dem Fenster durfte sich niemand aufhalten. Jeder Soldat befand sich in angemessener Entfernung. Jetzt schaffte die Dämonin aus dem Norden nur einen kurzen Schritt. Eine Stimme erklang nämlich: "Dein Liebhaber schläft ein wenig. Er würde sonst nur stören." Aliah fuhr herum und sah eine junge schwarzhaarige Frau in der Tür stehen, durch die sie gerade selbst hereinkam. "Kennen wir uns?", fragte sie herrisch. Yamis Zwillingsschwester lächelte und erwiderte: "Sicher, immerhin hast du mich beauftragt die Erbin Hisa und deinen Gemahl Katashi zur Strecke zu bringen." Die Chinesin kniff kurz ihre Augen zusammen, dachte nach und dann entfuhr es ihr: "Kurai", gleich im Anschluss fügte sie hinzu: "Warst du erfolgreich?" Anstatt zu antworten, zog die Attentäterin ein schmales Stilett aus ihrem Ärmel: "Erkennst du diese Waffe Aliah. Ich würde sie dir zu gern in dein Herz bohren. Allerdings möchte ich, dass du einen anderen Tod erleidest." Damit nahm Kurai einen Becher vom Tisch und hielt ihn der Dämonin hin: "Trink das!" Aliah schüttelte ihren Kopf und schielte zur Tür hinüber. Fieberhaft dachte sie nach, suchte nach einem Ausweg. Sie kannte den Ruf der Zwillinge, kein Opfer entkam ihnen bisher. Wer auf der Liste der beiden Attentäter stand, starb. "Weshalb willst du mich töten?", fragte sie, obwohl sie bereits den richtigen Schluss anhand des schwachen hundedämonischen Geruches zog. Innerlich fluchte sie und ihr Zorn auf das westliche Reich stieg. Kurai lächelte, spielte mit der Waffe, welche die Chinesin sicherlich am liebsten selbst in der Hand halten würde. Sie hatte das Stilett unter den Kleidern ihrer Feindin gefunden und der Beschreibung nach, die sie davon bekam, wusste sie, dass damit ihr Verlobter ermordet werden sollte. Deswegen offenbarte sie: "Der Heiler hat überlebt, da du sein Herz verfehltest. Außerdem wusste er von dem Gift auf der Klinge und traf vorab Maßnahmen, nahm ein neutralisierendes Mittel ein. Nachdem die Wachen ihn fortbrachten, versteckten Katashis treue Soldaten ihn, bis du geflohen warst. Sobald ich dich zur Strecke gebracht habe, werde ich die Gefährtin deines ehemaligen Liebhabers." "Ich wusste, dass dieser Bastard mich hinterging. Schade das ich meine Chance ihn in die Unterwelt zu schicken vermasselt habe. Doch dank deines Fingerzeigs weiß ich nun, wie ich mich rächen kann", triumphierte Aliah. Dann rannte sie zum Fenster und rief: "Wachen, hierher." Kurai blieb ruhig, stand einfach da und beobachtete die Chinesin lässig. "Wir beide wissen, dass diese Räume schalldicht sind. Kein Laut dringt nach draußen und im Garten ist kein einziger Soldat stationiert. Der Sturm dämpft zudem jedes Geräusch." Erneut setzte die Dämonin zu einem Ruf an. Doch dann fühlte sie die Veränderung, Panik stieg gleichzeitig in ihr auf und sie brach zusammen. "Lähmungsgift", murmelte sie, als die Erkenntnis sie ereilte. "Richtig erkannt. Du hast es vorhin zu dir genommen, als du dir die Lippen schminktest", stimmte ihr die Attentäterin zu. Aliah wollte antworten, doch sie vermochte es nicht mehr. Die Substanz entfaltete in ihrem Körper schnell seine Wirkung. Sie besaß nämlich eine Schwäche, immer wenn sie nervös war, leckte sie sich häufig die Lippen. Auf diese Weise übertrug sie das Gift auf ihre Zunge und konnte diese nicht mehr benutzen. Obwohl sie so am Sprechen gehindert wurde, funktionierte ihr Verstand noch ausgezeichnet. Die Wirkung würde nachlassen, sie musste nur lange genug überleben. Kurai gab ihr jedoch diese Chance nicht. Taros Großnichte trat näher. "Bevor du dir selbst das Leben nimmst, erfahre noch folgendes. Dein Wunsch ein Bündnis mit dem Westen einzugehen wurde dir in dreifacher Hinsicht erfüllt. Hisa ist die Gemahlin des halbdämonischen Erbprinzen. Mein Bruder wurde mit deiner Tochter Leiko vermählt, und sobald ich zurück bin, geht Katashis Sohn den Bund mit ihr ein." Absichtlich ließ sie eine kurze Pause, damit ihre Worte den gewünschten Effekt erzielten. "Oh, ich vergaß zu erwähnen", spottete die Attentäterin: "Meine Großmutter Akemi ist Lord Taros Zwillingsschwester. Logischerweise muss meine verehrte Mutter, Lord Sesshomarus Tante sein, der als der neue Herr der Hunde, den höchsten Rang einnimmt. Wie du siehst, hast du in allen Punkten eine Niederlage erlitten." Eine Weile blieb Aliah aufrecht sitzen, während sie auf das Messer in ihrer Brust starrte. Ihre Hände hielten den Griff fest und sie erinnerte sich nicht daran, es selbst in ihr Herz gestoßen zu haben. Obwohl sie ihre ganze Willenskraft aufwendete, gelang es ihr nicht das Stilett aus ihrem Körper zu entfernen. Ihr menschlicher Geliebter schlief selig, bis zum Morgengrauen. Erst da erwachte er und fand die leblose Dämonin neben seiner Bettstatt, die offenbar Selbstmord beginn. Da niemand etwas bemerkte, kein Fremder in das gut bewachte Anwesen eindringen konnte, blieb keine andere Erklärung übrig. Es sollte der letzte Auftrag sein, den Kurai ausführte. Sie beeilte sich zu ihrem Verlobten zu kommen und ging bald darauf den Bund mit ihm ein. Nachdem Aliah zur Strecke gebracht wurde, die westliche und nördliche Familie nun vereint waren, folgten viele angenehme und dann wieder turbulente Jahre. Eine Zeit großer Veränderungen begann ... 3 Jahre nach Narakus Vernichtung Neuzeit Kagome verließ nach der Abschlussfeier das Schulgebäude und ging nach Hause. Der Besuch des Brunnens im Schrein war schon ein tägliches Ritual geworden. So viele Erinnerungen verband sie damit und jeder Tag an dem sie vergebens versuchte zu Inuyasha zurückzukehren, war eine Qual. Oft probierte sie ihr Glück noch. Als sie an einem der kommenden Tage vom Einkaufen zurückkam, alles ins Haus brachte, ging sie im Anschluss in ihr Zimmer und zog sich um. Sie wählte einen blauen Rock, und da ein kühler Wind wehte, holte sie sich noch eine helle Jacke aus dem Schrank. Dann ging sie wieder ins Freie. Sie verließ das Haus und lief über das Gelände direkt zum Brunnen. Beim Baum hielt sie überrascht an und betrachtete den dort stehenden älteren Fremden. In den letzten Tagen hatte sie ihn öfters von ihrem Fenster aus gesehen. Nun stand sie ihm fast gegenüber und kam ins grübeln. Etwas an ihm schien merkwürdig vertraut, doch fiel ihr es nicht ein, woher sie diesen nachdenklichen Ausdruck in seinem Gesicht kannte. Der Unbekannte drehte sich ihr nun zu, schenkte ihr ein leichtes, eher angedeutetes Lächeln. Kagome verbeugte sich höflich, grüßte und wartete dann, bis der Ältere das Wort an sie richtete. Da er sie musterte, wollte sie nicht unhöflich sein und einfach fortgehen. Der Mann trat dann näher zu ihr und stellte sich ohne Umschweife vor: "Akito Tanaka. Mein letzter Besuch an diesem Ort liegt schon lange zurück, da meine Familie seit geraumer Zeit fern von Japan lebt. Dieser Baum", er legte eine Pause ein, sah zu den ausladenden Ästen hinauf und legte seine Hand an seine Kehle, als ob er einen dort verborgenen Gegenstand berührte. Dann sprach er weiter: "Unter diesem Baum schloss ich den Bund mit einem bezaubernden Wesen." Sein Blick wanderte wieder zu der Miko und fügte hinzu: "Das war lange vor deiner Geburt." "Wo ist sie?", fragte die Miko. "Ihre Frau?" "Wenn die Götter gnädig sind, sehe ich sie bald wieder", ließ Akito mit einem hoffnungsvollen Unterton verlauten. Sein Ausdruck wurde danach ernster und es erweckte bei der jungen Frau den Anschein, der Besucher versuchte, ihre Gedanken zu lesen. Wie nahe sie mit ihrer Vermutung lag, deuteten die nachfolgenden Worte an: "Du scheinst jedoch selbst unglücklich zu sein." Kagome seufzte leise, reagierte jedoch nicht sofort. Nach einer Weile nickte sie unwillkürlich und spürte den Drang über Inuyasha zu reden. Weshalb wusste sie nicht. Seine Ausstrahlung, die Wärme in seinem Blick und ihre eigenen Empfindungen weckten bei ihr so etwas wie Vertrauen zu dem Fremden, deshalb erzählte sie: "Dieser Baum hat auch für mich eine große Bedeutung. Meine große Liebe traf ich zum ersten Mal hier, weil er damals gegen den Stamm gelehnt schlief. Sein Anblick hat mich sofort fasziniert." Indirekt entsprachen ihre Worte der Wahrheit. Es war einfach nur einer Sache der Auslegung. Jetzt bei der Erinnerung ging sie näher an den Stamm heran, trat dazu auf den schmalen Rasen und streifte mit ihrer Hand über die Rinde. Eine sehr vertraute Geste, die sie in der Vergangenheit sehr oft wiederholte. Hier fühlte sie sich Inuyasha stets nahe. Kurz verharrte sie an dem Loch, wo einer der Pfeile ursprünglich steckte. "Ich wünschte, ich könnte ihn wiedersehen", murmelte sie dabei und ahnte nicht, der Fremde hinter ihrem Rücken hörte mit seinen guten Ohren alles. "Verliere nie den Glauben an die Liebe und vertraue deinem Gefühl, höre auf dein Herz", riet Akito der jungen Frau. Er musste vorsichtig sein, damit er nichts ausplauderte, was Kagomes Zukunft eventuell beeinflusste. Nach so vielen Jahre der Trennung verspürte er eigentlich nur den einen Wunsch, sie in die Arme zu nehmen und nie wieder loszulassen. Doch es fehlten bis zum richtigen Augenblick noch mehr als sechs Jahre. Erst einmal musste er helfen, damit seine zukünftige Gefährtin in das Mittelalter zurückkehren konnte. Dorthin wo sie ihn aus dem sicheren Untergang errettete. Deshalb griff Taro, der sich Akito nannte, in seine Tasche und holte ein kleines Kästchen hervor. "Eigentlich wollte ich diese Kette meiner Gemahlin schenken. Doch ich finde sicherlich noch etwas Passendes. Nimm sie bitte an Kagome. Sie wird dir Glück bringen, wenn du nur ganz fest an die Magie der Liebe glaubst." Überrascht wich die ehemalige Schülerin zurück. "Sie kennen meinen Namen?" "Über Orte und deren Bewohner ziehe ich stets Erkundigungen ein, bevor ich sie besuche. Man kann nie vorsichtig genug sein", erläuterte der Fremde und dann entnahm er einen Gegenstand der Schachtel. Er zeigte den Inhalt Kagome und sprach weiter: "Ich sah den Stein kürzlich in dem nur einige Straßen entfernten Antiquitätenladen und musste ihn einfach kaufen. Dem Gerücht nach fand jemand eine zerrissene Kette und den Anhänger vor etlichen Jahren hier in dem Brunnen, zusammen mit einem geheimnisvollen Schwert." Als sie an So'unga dachte, wurde sie bleich. Doch sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn Akito legte ihr den Anhänger, einen tropfenförmigen rosafarbenen Rosenquarz um. Er entfernte sich nicht sofort, sondern trank in ihrem Geruch, zog ihn ein um seine Erinnerung daran aufzufrischen. Kagome roch ein wenig anders, jungfräulich. Obwohl er es unterlassen sollte, konnte Taro der Versuchung nicht widerstehen, hob seine Hand und streifte der jungen Frau, die bald die Gefährtin seine Sohnes werden würde, sanft über die Wange. Die folgenden Worte waren gut überlegt, schmerzten aber in diesem Moment, weil er Kagome dadurch fortschickte: "Geh zu ihm! Dem Schicksal kann niemand entfliehen. Dennoch glaube mir, dein Glück ist näher als du jetzt ahnst. Eines Tages, wenn sich der Kreis schließt und du an den Anfang zurückkehrst, findest du, wonach du suchst und du wirst meine Worte verstehen." Bevor Kagome sich dazu äußern konnte, verschwand der Fremde. Er löste sich scheinbar in Luft auf, als ob er nie da war. Tatsächlich schnellte er einfach hinter das Gebäude des Brunnens, als sie unaufmerksam war. Trotzdem spürte sie noch seine Nähe und bei ihr keimte der Verdacht, es handelte sich um einen Dämon. Nachdenklich betrachtete sie den Anhänger und hatte dabei das Gefühl, er würde sie beschützen, wo immer sie bald hin ging. Lange zögerte sie nicht mehr. Entschlossen eilte sie zum Brunnen. Ihre neu gewonnene Zuversicht gab ihr die Kraft und tatsächlich öffnete sich das Portal. Der Abschied von ihrer Mutter fiel ihr schwer, trotzdem trat sie die Reise an, wobei sie die Worte des Fremden und sein Geschenk mitnahm und sich noch oft liebevoll daran erinnerte. Itsuko, Kagomes Mutter brauchte eine Weile sich zu fangen. Dann verließ sie den Schrein und wischte sich die Tränen fort. Für sie war es immer wichtig, das ihre Kinder glücklich waren und dafür setzte sie sich ein. Deshalb brachte sie es jetzt auch über ihr Herz ihre Tochter gehen zulassen. Sie seufzte, schloss die Tür und wollte zum Haus gehen. Während sie einen Blick zum heiligen Baum warf, entdeckte sie einen Japaner etwa in ihrem Alter. Sie begegnete ihm schon früher, doch bisher wechselten sie keine Worte. Jetzt trat er herbei, verbeugte sich leicht und richtete das Worte an sie: "Wenn ich mich vorstellen darf. Ich bin Akito Tanaka alias Taro Taisho. Beide Namen werden dir nichts sagen. Besser, wenn ich deshalb verrate, Inuyashas Vater zu sein und Kagomes Ehemann." Itsuko setzte einen Schritt zurück, blickte den Mann aus großen Augen an und dachte er scherzte. "Kagome", begann sie, brachte dann kein weiteres Wort hervor. Die Erklärung lieferte Taro sofort. "Deine Tochter kehrt jetzt zu meinem Sohn zurück, damit sie sechs Jahre danach mein Leben bewahren kann. In dem Zusammenhang änderten sich einige Dinge und sie ging den Bund mit mir ein. Es ist meine Vergangenheit, Kagomes Zukunft." "Was ist mit Inuyasha?", wollte die zweifache Mutter wissen. Taro hob den Kopf, lauschte und schlug vor: "Er wird jeden Moment hier eintreffen. Gehen wir lieber in das Innere, denn mein Bericht sollte nicht für fremde Ohren bestimmt sein und bei einer Tasse Tee erzählt es sich leichter." So erfuhr Itsuko dann alles, fand vieles unglaublich aber durch das Erscheinen des Hanyou bestätigte sich die ganze Erzählung. Noch lange an dem Abend lächelte Kagomes Mutter dankbar. Sie hatte ihre Tochter nicht verloren, sondern konnte sich auf den Moment ihrer Rückkehr freuen. Gleichzeitig gewann sie eine neue Familie. Es dauerte nämlich nicht lange, bis sie Hisa in ihr Herz schloss und ein gutes Verhältnis zu Taro aufbaute. Die Zeit verging und dann brach der lang ersehnte Tag an. Für Kagome war die Reise in die Neuzeit nichts Ungewöhnliches mehr, so oft, wie sie diese antrat. Im Gegenzug zu früher wusste sie nicht, was sie an diesem Tag erwartete. Außerdem bedauerte sie sehr, dass die Kette verloren ging. Nachdem sie sanft auf dem Boden landete, blieb sie noch einen Moment stehen und dachte zurück an Taro. Gleich darauf stockte ihr vor Überraschung der Atem, den die Leiter stand da, damit sie leicht hinaus ins Freie klettern konnte. Dieser Umstand ließ ihr Herz schneller schlagen und in froher Erwartung erklomm sie die Stufen, schob die Tür auf und trat hinaus. Kurz wurde sie von der Sonne geblendet, gewöhnte sich jedoch schnell an die Helligkeit und dann sah sich die Miko um. Das Gelände war menschenleer und Enttäuschung breitete sich in ihr aus. Niemand hielt sich offenbar hier auf. Deshalb ging sie langsam zum Baum hinüber, legte ihre Hand an den Stamm und schloss ihre Augen. Schon früher hatte sie Einsamkeit empfunden oder war unglücklich. Diesmal jedoch konnte sie ihre Gefühle nicht mit der Vergangenheit vergleichen. Ihren Gefährten gerade erst gewonnen zu haben und nun für immer auf ihn verzichten müssen, könnte sie so leben? Denn eine Rückkehr würde ihr sicherlich für immer verwehrt sein. Tränen schlichen sich in ihre Augen und fast hätte sie ihnen freien Lauf gelassen. Doch da hörte sie ihren Namen: "Kagome." Kapitel 26 - Magischer Moment Viele Informationen und neuen Eindrücke warten auf Kagome. Doch was ist mit dem, was sie sich am meisten ersehnt. Kapitel 29: Magischer Liebeszauber ---------------------------------- Zwar musstet ihr ein wenig warten, obwohl die Idee schon lange feststand. Da ihr aber noch kein Ende wolltet, musste ich ein wenig umdenken. Ich hoffe ihr seid immer noch zufrieden mit mir. Danke für die neuen Favos, auf FF.de und hier auf Animexx. Kapitel 26 - Magischer Liebeszauber "Kagome." So wie der Rufer den Namen aussprach, mit diesem einmaligen Klang, löste es einen Effekt aus. Die Haut der Angesprochenen begann zu kribbeln und in freudiger Erwartung fuhr die schwarzhaarige Frau herum, um ihm entgegenzustürmen. Diese Stimme würde sie überall erkennen, allerdings das dazugehörige Gesicht überraschte sie, denn es handelte sich eher um das eines Fremden. Sie stockte deswegen, sah genauer hin und begriff. Nein keineswegs, berichtigte sie sich sofort in Gedanken. Den Klang von Akito Tanakas Stimme mochte sie vergessen haben aber den ihres Gefährten nicht. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, zögerte dann und blickte den Dämon einfach nur an, der inzwischen nah bei ihr stand und selbst abwartete. Um so länger Kagome ihn betrachtete, um so deutlicher erkannte sie die Ähnlichkeit. Jetzt fragte sie sich, weshalb sie nie einen Zusammenhang zwischen dem Fremden Akito und Inuyashas Vater fand. Es gab so vieles, was dafür sprach. Die Augen, Gesichtszüge oder die stolze Haltung. Um den Eindruck noch zu verdeutlichen, hob Taro seine Hand und streifte ihr über das Gesicht, eine sanfte Geste, die sie bereits kannte und erst in diesem Augenblick erinnerte sie sich, dass sogar Akito damals sie kurz so berührte. Seine Gefährtin, diejenige, mit der er unter dem Baum den Bund einging, war sie selbst. Um die Zukunft nicht zu verändern, durfte er nichts verraten. Wie schwer musste es ihm gefallen sein, sie zu sehen und doch nicht besitzen zu dürfen. Am besten sie dachte nun nicht länger nach, sondern genoss das Wiedersehen, welches etwas Magisches an sich hatte. Immer unerträglicher wurde die winzige Distanz. Deshalb reagierte die junge Frau ganz spontan. "Du bist da", sagte sie, während ihr Herz vor Aufregung klopfte. Dann warf sie sich ihrem Gemahl entgegen und sank in seine Arme. Taro ließ zu, dass sie sich eng an seinem Körper schmiegte, strich liebevoll über den Rücken von Kagome. "Ich hielt mein Versprechen." Darauf küssten sie sich leidenschaftlich und beinahe hätten sie den Platz vergessen, an dem sie sich befanden. Taros Blick schweifte bereits umher auf der Suche nach einem diskreteren Ort. Er entschied sich für das Innere des Brunnenhäuschens, als sein Vorhaben vereitelt wurde. An seine guten Ohren drangen die Klänge von Stimmen, das Klappern von Autotüren und fröhliches Lachen zweier Kinder. Es verging nur ein Moment, bis selbst Kagome, diese Laute teilweise hörte. Ihr Gefährte sah sie an und entschuldigte sich: "Ich dachte, wir hätten mehr Zeit füreinander. Doch mein Flug verspätete sich." Die schwarzhaarige Frau lächelte, legte ihre Hand auf den Mund des Dämons. "Du bist da, nur das zählt." Unten auf der Straße hielt in diesem Moment ein zweiter Mietwagen, dem drei weitere Personen entstiegen, jedoch still blieben. Die kleine Gruppe traf sich an der Treppe, begrüßte sich, weil sie sich einige Wochen nicht sahen, denn der Hanyou hatte sich mit seiner Familie einen kleinen Urlaub gegönnt. "Na kommt schon. Ich will endlich Kagome wiedersehen", drängelte Inuyasha, während er sich eilig dem Zugang zuwendete, um als Nächstes die Treppen emporzueilen. Hisa erhob Einspruch, weil er dabei seine Tochter anrempelte. "Du Rüpel! Nimm Rücksicht auf dein Kind!", fuhr die Prinzessin ihren Gemahl an. Dieser knurrte und wollte seinen Weg fortsetzen, sodass sich die goldblonde Dämonin genötigt sah: "Inuyasha, mach ..." "Halt", rief der Hanyou und warf seiner Frau einen strengen Blick zu. Selbst Sesshomaru mischte sich ein: "Nicht hier, Hisa." Weil die Dämonin verschmitzt lächelte, verstand ihr Schwager, dass es sich nur um eine Drohung handelte. Auf jeden Fall zeigte sie Wirkung. Denn der Zwillingsvater beugte sich zu seinem erstgeborenen Kind nieder, untersuchte das Knie der Kleinen und stellte fest, sie hatte keine Verletzung davon getragen. Auch ihr Kleid zeigte keine Beschädigung. "Siehst du, alles in Ordnung", wies Inuyasha hin. Dann forderte er: "Den Rüpel nimmst du zurück und entferne endlich diesen verdammten Rosenkranz! Was soll denn Kagome von mir denken, wenn ich das blöde Ding immer noch trage." Die Magierin trat zu ihm, ließ ihre Finger über die Perlen gleiten und weigerte sich: "Nein. Sie wird sich freuen, weil du ihr Geschenk in Ehren gehalten hast." Der Hanyou zeigte einen missmutigen Ausdruck, verschränkte seine Arme. Dann besann er sich und ging in einem normalen Tempo neben seiner kleinen Familie her nach oben. Sein älterer Bruder wechselte einen Blick mit seiner Gefährtin, welche nur kurz wissend lächelte und folgte den Vorausgehenden. Oben auf dem Schreingelände erklärte Taro gerade: "Die beiden haben eine sehr leidenschaftliche Beziehung. Obwohl es nicht immer den Anschein hat, Inuyasha ist seiner Gemahlin sehr zugetan und er vergöttert seine Kinder." Danach drehte er Kagome ein wenig: "Sie sind da." Um seine Worte zu bestätigen, erschienen nun zwei knuddelige Hundeohren, worauf der Rest folgte. Die kleine Szene war der Juwelenmiko so vertraut und bei dem Anblick, schweiften ihre Gedanken zurück in den Schlund. Dennoch blieb sie still und schaute weiter auf die Ankömmlinge. Inuyashas jüngeres Abbild erreichte das Ende zuerst, triumphierte: "Gewonnen", trotzdem war sein Vorsprung nur minimal, denn seine Schwester stand schon neben ihm, bevor er eine Silbe herausbrachte. "Ihr habt beide gewonnen", schlichtete Hisa, bevor ein Streit zwischen den Geschwistern ausbrechen konnte. Die Sprecherin tauchte auf und dann konnte die Miko, den ehemaligen Lord der westlichen Ländereien entdecken. Ein junger Dämon, menschlich gesehen vielleicht elf oder zwölf Jahre alt, der neben ihm ging, war ihm sehr ähnlich. Erst in diesem Augenblick fiel der Heilerin etwas auf. Im Gegensatz zu Taro waren die anderen nicht getarnt. Den Grund würde sie sicherlich bald herausfinden, denn sie wurde sofort in Beschlag genommen. Kaum entdeckte der Hanyou seine ehemalige Gefährtin, stürmte er vorwärts und riss die Miko in seine Arme. Inuyasha hielt Kagome ganz fest, atmete ihren Geruch ein und flüsterte: "Ich habe dich vermisst." Er spürte etwas Warmes, Nasses auf seiner Wange, schob die junge Frau ein Stück zurück. Während sich seine Augen ein wenig vergrößerten, fragte er etwas ruppig: "Heulst du etwa?" Kagome wischte sich verlegen die Tränen weg, holte tief Luft und gestand dann: "Ich bin einfach nur glücklich, weil ihr alle da seid. Was ist mit den anderen, Kouga ...", mehr brachte sie nicht heraus. Der Hanyou knurrte los: "Dieses stinkende Fellknaul ..." "Inuyasha mach Platz!", rutschte es Kagome gewohnheitsmäßig heraus. Weil nichts geschah, spottete dieser: "Keh, das war nichts." Im Anschluss drückte er seine frühere Gefährtin erneut fest an seinen Körper. Die Miko ließ es noch einen Moment zu, bis sie Hisas traurigen Blick bemerkte. Gerade drehte sich die Dämonin fort, klopfte mit der Spitze ihres Schuhes nervös auf den Boden. Deshalb hatte sie einen Einwand: "Du tust es schon wieder." Unschuldig fragte der Hanyou: "Was?" Etwas wütend entgegnete Kagome: "Das mit Kikyou und mir. Diesmal ist es die Mutter deiner Kinder, die ..." Weiter ließ Inuyasha die Freundin nicht sprechen, sondern verteidigte sich. "Hisa hat nichts dagegen. Sie gab mir ihre Erlaubnis." Daraufhin warf die junge Frau einen Blick zu der Magierin. Diese nickte zustimmend, dennoch zeigte sie deutlich ihre Sorge. Befürchtete sie ihren Gemahl zu verlieren, jetzt wo er seine alte Freundin wieder hatte? Vermutlich. Der Miko war es unangenehm, obwohl sie die Aufmerksamkeit ihres alten Gefährten nur zu gern genoss. Zum Glück fand sie noch einen weiteren Grund, die Umarmung zu beenden. Mit einem leichten Schmunzeln wollte sie wissen: "Du erinnerst dich sicher, wer jetzt mein Ehemann ist? Vielleicht hat er ja etwas dagegen oder hast du deinen Vater ebenso gefragt?" Eine Bombe hätte vermutlich dieselbe Wirkung gehabt. Inuyasha ließ Kagome los, als ob er sich verbrannte, und sah seinen Erzeuger an. Dessen Miene zeigte einen harten Ausdruck. Taro äußerte kein Wort dazu. Allerdings bat er jetzt: "Geht ihr inzwischen vor! Kagome und ich, wir müssen noch einige Kleinigkeiten besprechen." Widerwillig entfernte sich der Hanyou, besann sich dann und ergriff Hisas Hand, während er zum Haus hinüber schlenderte. Er würde weder die Magierin noch die Kinder verlassen, dazu hing er zu sehr an ihnen. Dennoch flammten die alten Gefühle in ihm wieder auf, jetzt wo er seine alte Begleiterin sah. Es würde eine schwere Zeit für ihn werden, doch er nahm sich vor, niemals seine Familie darunter leiden zu lassen. Er lernte aus der Vergangenheit. Dann wurden seine Gedanken unterbrochen, da sie am Haus ankamen, klopften und sogleich eintraten. Taro sah den Mitgliedern seiner Familie nach. Erst als sie im Gebäude verschwanden, griff er nach der Hand seiner Gemahlin, führte sie zu dem Baum, dorthin wo die Steinbank stand. Sie ließen sich nieder, wobei der Dämon Kagome eng an seinen Körper zog. Dann begann er zu sprechen: "Wir müssen dringend einige Dinge klären." Er hielt inne und kramte in seiner Tasche: "Vorher möchte ich dir diese Kette als Ersatz schenken." Den betreffenden Gegenstand, ein rosafarbenes Herz drückte er seiner Gefährtin in die Hand und schloss deren Finger darum. Die Miko fühlte die glatte Oberfläche und wollte einen Einwand vorbringen, als ihr etwas auffiel. Denn so glatt wie sie erst vermutete war der Rosenquarz gar nicht. Deshalb sah sie genauer hin. In feiner Zierschrift mit Goldstaub ausgelegt, prangten zwei lateinische Buchstaben auf der Vorderseite. K+T. "Es soll unsere Verbundenheit symbolisieren. Wenn man so lange versteckt unter den Menschen lebt, färben wohl einige Eigenschaften auch auf einen Dämon ab", erklärte Taro. Dann griff er selbst unter seine Kleidung und holte ein altes abgenutztes herzförmiges Medaillon hervor, was sie sehr gut kannte. Mit einer Ausnahme, dieselben Buchstaben wurden dort nachträglich hinzugefügt. Er zeigte es nun seiner Gefährtin: "Inuyasha gab es mir, nachdem du fort warst." Verlegen murmelte die Miko: "Auf dem Bild sehe ich schrecklich aus." "Ich habe mithilfe des Porträts ein besseres malen lassen, damit konnte ich meine Erinnerungen an dich lebendig halten. Bei Gelegenheit zeige ich es dir", versprach der Hundedämon. Dann wurde er ernst und seine Miene unleserlich. "Vorhin nanntest du mich deinen Ehemann. Doch gesetzlich gesehen sind wir nicht verheiratet. Bevor ich dich um deine Hand bitte, solltest du etwas wissen. Seit ich dich zum letzten Mal sah, sind 500 Jahre vergangen. Eine lange Zeit, in der ich mich verändert habe. Deshalb bedränge ich dich nicht, sondern gebe dir die Möglichkeit mich, das Wesen, was ich nun bin, kennenzulernen." Die junge Frau setzte zu einem Einwand an, den der ehemalige Lord unterband: "Nein Kagome, lass mich reden!" Deswegen schloss sie ihren Mund und hörte aufmerksam zu. Trotzdem konnte sie es nicht vermeiden, das Angst in ihr hochkroch. Der Dämon ahnte ihre Unsicherheit, nahm Kagomes Hand und hauchte einen Kuss auf die Haut. "Für mich bist du weiterhin meine Gefährtin, der abgelegte Schwur bindet uns. Allerdings sind Akito und Taro, ein und dasselbe Wesen. Aufgrund meiner Stärke gelang es mir, menschlichere Züge anzunehmen. Dadurch verschwanden meine dämonischen Male, es bildeten sich meine Fangzähne etwas zurück und meine Ohren. Meine Haare sind so kurz, weil ich sie schwarz färben musste, um den Anschein zu wahren. Zudem trage ich farbige Kontaktlinsen und schneide regelmäßig meine Klauennägel. Den Vorgang kann ich jederzeit rückgängig machen, dennoch ist es sehr aufwendig und kostet mich viel Kraft in beide Richtungen. Deshalb ist es einfacher daran nichts zu ändern. Obwohl Sesshomaru dazu ebenso fähig ist, verzichtet er aus Stolz darauf. Es ist ihm zuwider wie ein Wesen auszusehen, welches er immer noch verachtet. Deshalb greifen alle anderen auf einen kleinen Zauber zurück, den Hisa entwickelt hat. Er besitzt jedoch einen Nachteil, da er öfters erneuert werden muss. Da ich viel Zeit fern von meiner Familie verbringe, entschloss ich mich zu dem anderen Schritt. Wenn du mein jetziges Aussehen nicht tolerieren kannst ..." Obwohl er gern mehr gesagt hätte, unterbrach er seinen Bericht und runzelte die Stirn. Seit er als Mensch lebte, nahm er einige Eigenschaften von der anderen Rasse an, um glaubwürdiger zu sein. Wenn ihn etwas beschäftigte, war es diese Geste, die sich häufig bei ihm einschlich. Genau in diesen Moment fragte er sich, wie würde seine Gefährtin nun auf seine Offenbarung reagieren. Während ihr Gemahl sprach, denn in ihren Augen war er es, betrachtete Kagome die genannten Veränderungen und teilte danach sehr zu seiner Erleichterung mit, ohne lange zu überlegen: "Es ist nicht allein dein Aussehen, sondern dein Wesen und dein Charakter, was ich liebe. Ich kann es nicht genau erklären, doch ich musste oft an Akito denken. Er beherrschte meine Gedanken mehrmals, nachdem ich zu Inuyasha in das Mittelalter zurückging. Vermutlich hing es auch mit dem Stein zusammen, deinem Geschenk." "Gewissermaßen. Ich fand ihn tatsächlich in einer Pfandleihe und der Geschichte nach, lag er damals im Brunnen neben So'unga. Doch die Magie stammt teilweise von Hisa und von mir. Es ermöglichte dir aufgrund des anhaftenden Zaubers die Rückkehr zu meinem Sohn. Da ich mir nicht sicher bin, ob sie unserer Verbindung nicht doch mit einem magischen Liebeszauber nachgeholfen hat, will ich das du dir deiner Gefühle ganz sicher bist, wenn ich dich erneut bitte, meine Frau zu werden." Der ehemalige Lord der westlichen Ländereien unterbrach sich, holte ein Kästchen aus der Tasche und hielt es mit der geöffneten Seite der jungen Frau entgegen: "In Europa gibt es einen Brauch, das der Zukünftige seine Braut auf Knien um ihre Hand bittet, ich hoffe, du verzeihst mir, wenn ich diese Geste weglasse." Mit großen Augen sah die Miko den Hundedämon an, kicherte bei der Vorstellung, was ihr einen strengen Blick eintrug. Deshalb widmete sie ihre Aufmerksamkeit als Nächstes dem Ring, dennoch huschte ihr der Gedanke erneut durch Kopf, während sie ihn vorsichtig aus dem Samtkissen entfernte. Sie betrachtete das Schmuckstück. Er war schlicht gehalten, nicht protzig. Ein zierlicher Goldreif, mit einem kleinen herzförmigen Stein in der Mitte. Das Ja lag ihr bereits auf den Lippen, als diese durch einen schlanken Finger verschlossen wurden. "Antworte erst, wenn du sicher bist! Dennoch trage den Ring." Taro nahm ihn und steckte ihn der Miko an. Er passte hervorragend. "Ich bin sicher, für mich gibt es keinen Zweifel. Vorhin als ich Inuyasha sah und von ihm festgehalten wurde, habe ich mir gewünscht in deinen Armen zu liegen", offenbarte die junge Frau. Danach bat sie: "Erzähle mir mehr von deinem jetzigen Leben, wenn ich ein Teil davon werden soll!" Sie verstand den Dämon und akzeptierte die Bedenkzeit, die sie von ihm bekam. Nichtsdestotrotz wünschte sie sich andere Dinge, Liebkosungen und vieles mehr. Anderseits fand sie es schön umworben zu werden. Denn dazu hatten sie auf ihrer Reise keine Zeit. Beinahe hätte sie geseufzt, wenn sie daran dachte, wie schnell sie wieder zu dem modernen Mädchen von früher wurde. "Würde dir Paris gefallen?", wollte Taro wissen und fügte erläuternd hinzu: "Seit mehreren Jahren lebe ich dort und besitze in einer kleinen ruhigen Seitenstraße ein Antiquitätengeschäft. Aufgrund der viele Kriege, die die Menschen in den letzten Jahrhunderten führten, verließen wir Japan. Da unter anderem wertvolle Kunstschätze des Landes geraubt oder auf anderen Weg fortgebracht wurden, gehöre ich nun zu einer Minderheit, die japanisches Kulturgut aufspürt und an die ehemaligen Besitzer oder an das Volk zurückgibt. Europa ist daher eine gute Möglichkeit die Gegenstände von den Sammlern zu erwerben. " "Es wird mir sicherlich dort gefallen, solange wir beide zusammen sind. Doch, was ist mit den anderen?", bestätigte Kagome sehr zu seiner Freude. Doch ihre andere Frage hatte ebenso Berechtigung. "Die meiste Zeit leben meine Söhne mit ihren Familien im australischen Outback, einer der wenigen Orte auf der Welt, wo es nur eine geringe Besiedelung gibt", erhielt sie eine Antwort. Erneut spulte sich eine Szene in ihrem Kopf ab. Die Nachricht musste sie erst einmal verdauen. Was sie mit der bestimmten australischen Landschaft in Verbindung brachte, äußerte sie sofort laut: "Sesshomaru kann ich mir nicht als Schafzüchter vorstellen." Ihr Gefährte starrte sie einen Moment verwundert an, dann entfuhr ihm ein leichter grollender Laut, der, wie Kagome wusste, seine Art war zu lachen. "Mit diesen niederen Arbeiten gibt sich mein ältester Sohn bestimmt nicht ab. Sesshomaru genießt das Privileg der Besitzer einer ertragreichen Opalmine zu sein, welche er im letzten Jahrhundert erschloss. Wir alle profitieren von den geschürften Steinen. Sie wird nicht ausgebeutet, sondern wir entnehmen ihr nur das, was wir zum Leben brauchen. Allerdings züchten wir auf dem Landsitz im Outback einige Rennpferde. Einige davon waren bei Rennen schon erfolgreich am Start." Kagome hatte viele Fragen, doch etwas anderes lag ihr noch auf dem Herzen. Sie wollte ihre Familie wiedersehen. Weil ihr Blick oft zum Haus hinüberhuschte, erhob sich der Dämon, zog sie mit sich hoch und schlug vor: "Wir haben ein Leben lang Zeit darüber zu sprechen und du wirst alles zu sehen bekommen. Doch jetzt begrüße deine Mutter. Seit Itsuko wusste, das du heute zurückkommst, konnte sie es kaum abwarten." Obwohl sie am liebsten sofort losstürmen wollte, ergriff sie die Hand ihres Gefährten, da er sie zuvor losgelassen hatte, und schlenderte mit ihm zusammen gemächlich zum Haus. Es dauerte nicht nur Stunden, sondern zog sich über mehrere Tage hinweg, bis alles erzählt war. Kagome musste immerhin fast sieben Jahre Gegenwart aufholen und gleichzeitig alles über das derzeitige Leben ihrer neuen Familie erfahren. Es gab so viele Eindrücke, das sie manchmal überwältigt wurde. Immer war Taro dann für sie da, hielt sie im Arm und erläuterte die Dinge, welche sie nicht gleich verstand. Dennoch blieb für Intimitäten kaum Zeit. Nur wenig später bereiteten sie die Hochzeit vor, eine Vermählung im schlichten Kreis, nur die engsten Familienmitglieder. Kapitel 27 - Und wenn sie nicht ... Kagome atmete erleichtert auf. Endlich nach Wochen des Trubels hatte sie ihren Willen. Nur sie und ihr Gemahl ... Kapitel 30: Epilog Und wenn sie nicht ... ----------------------------------------- Acht neue Favos? Wow. Der absolute Rekord für mich. Bedanke mich auch für den einzigen Kommi, den ich beim letzten Kapi bekommen habe. Lyncht mich, aber die FF wird mit diesem Kapitel abgeschlossen. Ursprünglich war die Erweiterung gar nicht geplant, sondern es hätte bei Kagomes Elternhaus im letzten Kap geendet. Gegen ein wenig Romantik habt ihr jedoch nichts einzuwenden. Kapitel 27 - Epilog Und wenn sie nicht ... Vom oberen Stockwerk der für zwei Wochen angemieteten Villa reichte der Blick nach Westen weit über die Landschaft. Unendlich erstreckten sich hier die Weinberge und erst am Horizont änderte sich das Bild. Zwischen hohen Pappeln ragten Überreste von alten Mauern in die Höhe. Die Ruine der alten Festung wurde dort von der untergehenden Sonne angestrahlt, während Kagome die Aussicht genoss. Ihre Gedanken schweiften ab, zurück bis zu dem Moment, als ihr neues Leben begann. Nur wenige Stunden genügten und sie mochte Frankreich auf Anhieb. Das Pariser Flair, die Straßenmusikanten, die Cafés, Künstler, die ihre Arbeiten anbieten oder Porträt anfertigen und das kleine Geschäft ihres Ehemanns. Sobald sie es betrat, fühlte sie sich zurückversetzt in die Vergangenheit. Die Einrichtung vermittelte ein besonderes Ambiente. Der komplette Gegensatz war das dreistöckige Stadthaus, wo sie von nun an gemeinsam wohnten. Eine Mischung aus japanischem Stil, der an die Heimat erinnerte und modernen Komfort. Im Erdgeschoss empfing Akito Tanaka Gäste in einem gemütlichen hellen zweigeteilten Wohnraum. Die Küche, das Esszimmer und Gästeschlafzimmer waren ebenso auf ebener Erde untergebracht und konnte mit wenigen Handgriffen den Bedürfnissen der jeweiligen Gäste angepasst werden. Besucher japanischer Abstammung freuten sich an ein Stück Heimat erinnert zu werden und den europäischen Bekannten wurde dadurch nichts von ihrer gewohnten Umgebung genommen. Der erste Stock diente als eine Art Museum, gut gesichert mit Alarmanlagen und Panzertüren. Selbst die ebenso hier untergebrachte Waffenkammer, die als Übungssaal benutzt wurde, war stets verschlossen. Die letzte Etage gehörte den beiden Eheleuten, ganz privat, denn hier wurde den Gästen der Zutritt verwehrt und es beherbergte außer dem Schlafzimmer, noch ein Arbeitszimmer mit einer kleinen Bibliothek. Platz genug gab es jedoch um in ferner Zukunft weitere Räume für mögliche Kinder auszubauen. Ganz oben, wenn sie an den schrägen Dachfenstern stand, erhielt Kagome einen freien Blick über den parkähnlichen Garten bis hin zur Seine, dem breiten Fluss der durch Paris floss. Am Tag ihrer Ankunft, vor wenigen Wochen führte Taro sie durch das Gebäude, erläuterte alles und blieb dann zum Schluss vor der feuerfesten schweren Tür im Mittelgeschoss stehen. Er schmunzelte etwas, während er eine kleine Warnung aussprach. "Meine Nachbarn halten mich für einen alten verschrobenen Kauz, weil ich relativ zurückgezogen lebe und mein Haus steht in dem Ruf, das es hier spukt. Deswegen musste ich eine Haushälterin einstellen, die gehörlos ist. Sie liest von deinen Lippen und spricht beinahe akzentfreies Japanisch." "Gerüchte entstehen nicht von alleine", schlussfolgerte die Miko, dachte kurz nach und wollte dann wissen: "Ist es das, was ich denke? Myouga?" Der Hundedämon nickte, öffnete die Tür und bestätigte zusätzlich mit Worten: "Der Floh und die anderen beiden Geister. Sie diskutieren oft über viele Dinge, die Nachrichten, Musik, Theaterstücke und Sonstiges. Ihre wispernden Stimmen wurden manchmal während meiner Abwesenheit durch die offenen Fenster gehört. Da sich Gerüchte schnell verbreiten und niemand eine Erklärung hat, denken das meine Nachbarn. Obwohl ich den Verdacht habe, die Drei spielen meinen Gästen oder dem Personal manchmal Streiche. Saya und Yosou sind an mein altes Schwert gebunden, doch Myouga findet immer wieder einen Spalt, um zu entschlüpfen. Sein Blutdurst ist ungebrochen und dadurch hat er eine Menge Leute gegen sich aufgebracht. Glücklicherweise hält man ihn in der Gegend für eine normale Flohplage und bringt es nicht mit mir in Verbindung." Seine Worte wurden vernommen und er erhielt eine Antwort darauf, gleichzeitig sprang der bewusste Blutsauger seinem Herrn auf die Schulter: "Wäret ihr öfters anwesend und würdet nicht in der Weltgeschichte umherziehen, um alten Krempel zu sammeln, könnte ich meinen Hunger an euch stillen." Taro rügte mit strenger Stimme: "Dieser alte Krempel, wie du die Artefakte bezeichnest, wurde von dem Menschen aus dem Schlund gestohlen. Es ist wichtig sie wieder zu finden, um sie notfalls zu vernichten, damit niemand sie missbrauchen kann. Noch immer wohnen einigen mächtige Kräfte inne." "Wenn ich nicht mit meinem Gemahl auf Reisen bin, wird in Zukunft einer von uns da sein", schlichtete die junge Frau. Gleich danach begrüßten die beiden anderen Geister sie. Yosou seufzte und wandte sich an den Flohdämon. Es diente auch der menschlichen Frau, denn er brachte ihr dadurch die Hintergründe nahe: "Unser Herr fühlt sich verantwortlich, weil die magischen Dinge gestohlen wurden. Im Zweiten Weltkrieg, wie die Menschen dieses viele Leben kostende Zerwürfnis nennen, kam ein amerikanischer Fliegerbomber vom Kurs ab, nachdem seine Maschine beschädigt wurde. Er stürzte auf das westliche Schloss und explodierte. Es war eine gewaltige Sprengkraft, die nicht nur etliche dämonische Leben kostete, sondern den halben Berg weg riss. Aufgrund des Ereignisses entging uns allen, das ebenso der Eingang des Magieschlund sichtbar wurde. Plünderer tauchten auf und viele kostbare Dinge verschwanden von dort und aus den Trümmern des Schlosses. In anderen Regionen gab es ähnliche Diebstähle. Deswegen lebt unser edler Herr hier und versucht alles wiederzubeschaffen." "Mein Gemahl erwähnte bereits etwas in diese Richtung", gab Kagome an und warf einem Blick zu dem Hundedämon. Dessen Gedanken schienen weit fort zu sein, fern in einer längst vergangenen Zeit. Er fing sich gleich wieder und war schon im Begriff etwas zu äußern, als das Telefon klingelte. "Myouga wird dir noch vieles erzählen können. Scheue dich nicht Fragen zu stellen", riet er und entschuldigte sich kurz. Die junge Frau nutzte die Möglichkeit, führte mit den Geistern im Anschluss lange Gespräche und von dem alten Magier erfuhr Kagome, das dessen Familie ebenfalls in Paris weilte und oft zu Besuch kam. Er hatte ebenso zu berichten, dass sein Sohn Miki vor wenigen Wochen zum dritten Mal Vater wurde. Scheinbar erfüllte sich eine weitere Prophezeiung, so wie ihre eigene wahr wurde. Die junge Frau seufzte nun, lächelte ein wenig, wenn sie an alles dachte. Besonders den Zuwachs der Familienmitglieder. Niemals rechnete sie, damit das ihr Ehemann eine Zwillingsschwester besaß. Nachdem sie die Umstände kannte, wunderte sie sich dann weniger. Die Vorliebe für Menschen schien offenbar in den Genen der Hundefamilie bereits verankert zu sein. Für sie persönlich war es Glück. Oder doch Schicksal. Einen Moment spielte Kagome mit dem Ring an ihrem Finger, bevor sie weiter an die zurückliegenden Ereignisse dachte. Bereits wenige Wochen nach ihrer Rückkehr durch den Brunnen besuchte sie die Ranch in Australien. Obwohl ihr die Gegend oder die rote Erde gefiel, fand sie den fünften Kontinent viel zu heiß. Deshalb war sie glücklich, dass sie sofort nach ihrer neuzeitlichen Hochzeit abreisten. Genau genommen vergingen inzwischen zehn Monate, seit sie Taro in der Neuzeit in die Arme schloss. Für sie bot die Gegenwart viele neue Möglichkeiten und trotzdem hegte sie nur einen Wunsch, der ihr bis heute verwehrt wurde. Eine einzige oder unzählige Nächte mit ihrem Gemahl. Tatsächlich blieb nie genug Zeit, um mit Taro allein zu sein, was sie den Umständen zu schrieb. Allerdings hatte sie einen anderen Verdacht. Obwohl der Dämon sich fürsorglich benahm, ihr half sich zurechtzufinden und sie romantisch umwarb, verhielt er sich dennoch distanziert. Oft stimmte es sie traurig. Anderseits prüfte er sie offenbar. Doch an Kagomes Gefühlen änderte sich nichts. Im Gegenteil, um so näher sie ihn kennenlernte und je größer die Einblicke in sein jetziges Leben wurden, um so mehr fühlte sie sich zu ihrem Gefährten hingezogen. Vor zwei Wochen nun waren endlich alle Formalitäten abgeschlossen und sie erhielt über die Botschaft eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für Frankreich. Damit stand dem neuen Leben an Taros Seite nichts mehr im Weg. Sie vermählten sich im Beisein der Familie und heute Morgen trafen sie in der Provinz tief im Süden Frankreich ein, wo sie die abgelegene Unterkunft mieteten, um hier ihre Flitterwochen zu verbringen. Kagome hörte nicht, wie Taro eingehüllt in einem schwarzen seidenen Mantel, mit goldenem Muster, nun den Raum betrat. Seine Haare noch feucht von der Dusche, trocknete er ab. Dann verharrte er, um seine Gefährtin heimlich zu betrachten. Als sie sich nach einer Weile immer noch nicht rührte und stattdessen weiterhin ins Freie starrte, wo sie vermutlich nicht mehr als eine dunkle Landschaft wahrnahm, verminderte er die Distanz. Der Dämon blieb hinter der jungen Frau stehen, legte seine Hände an deren Schulter und zog ihren Körper gegen seine Brust. Er atmete ihren Geruch ein und hielt sie einen Moment fest. "Bereust du etwas?", fragte er dann. Kagome schüttelte ihren Kopf und gestand: "Ich bin glücklich." "Dann nimm ein Bad!", riet ihr der ehemalige Lord. "Ich erwarte dich." Bevor sie sich dazu äußern konnte, entfernte sich ihr Gemahl. An der Tür zu einem Nebenraum beobachtete er, was seine Gemahlin tun würde. Einen Moment huschte ein irritierter Zug über das Gesicht der Miko. Offenbar begriff sie dann und gehorchte, sehr zu seiner Zufriedenheit. Das großzügige Bad mit der halbmondförmigen Wanne roch angenehm. Woher die Düfte kamen, wurde ihr sofort gewahr. Das Becken war mit warmen Wasser gefüllt, dem eine wohlriechende Substanz beigemischt wurde. Einem Geruch den Taro liebte. Außerdem leuchtete das Licht nur gedämmt. Vielmehr verbreiteten unzählige Kerzen eine besondere Atmosphäre. Einzelne Rosenblütenblätter waren auf dem Boden und im Wasser verstreut und verlieh dem Ganzen zusätzlich etwas Romantisches. Die junge Frau lächelte, als sie in das angenehme Nass glitt und sich dann anschließend reinigte. Danach schlüpfte sie in den bereitgelegten seidenen Morgenmantel. Der cremefarben Stoff mit den zarten Hibiskusblüten umschmeichelte ihre Haut und fühlte sich schön an. Sie band den Gürtel zusammen und ging mit langsamen Schritten ins Schlafzimmer. Auch hier empfing sie flackernder Kerzenschein, verstreute Blütenblätter und ihr Gemahl. Seine dämonischen Züge traten deutlich hervor, so wie sie ihn ursprünglich kennenlernte. Heute an diesem Tag, wo sie ihre zweite Eheschließung vollziehen würden, wollte er für Kagome Taro Taisho sein und nicht der Antiquitätenhändler Akito Tanaka. Kaum trat die Miko ein, reichte der ehemalige Lord ihr die Hand. "Gemahlin", nannte er sie einfach und zog die junge Frau an sich heran um sie zu küssen. Zart schmelzend, süß wie edle Schokolade empfand Kagome die Liebkosung und genoss sie wie ein kostbares Kleinod. Danach äußerte sie ihre Bedenken: "Ist es sicher? Wenn jemand ..." Taro ließ nicht zu, dass seine Gefährtin den Satz aussprach. Er versiegelte ihren Mund mit einem weiteren Kuss und im Anschluss offenbarte er: "Wir sind hier ungestört. Darauf habe ich viel Wert gelegt, als ich das Landhaus aussuchte." Beruhigt, weil sie dem Dämon vertraute, öffnete die schwarzhaarige Frau dessen Obi um die Haut bloß zulegen. Er revanchierte sich, berührte Kagome sanft. Dann griff er zu den Nadeln, zog sie langsam aus dem Haar der jungen Frau und sah zu, wie deren schwarzen Strähnen herabfielen. Mit bedacht entfernte er dann den Gürtel und spreizte den Stoff des Morgenmantels. Seine Hände glitten langsam über die Hüfte nach oben bis in Kagomes Nacken. Taro drückte seine Nase in die Haare seiner Gefährtin. "Dein Geruch, wie du dich anfühlst, deine sinnlichen Laute, immer wenn ich meine Augen schloss, warst du da, lagst in meinen Armen und hast mich erfreut. Dennoch war es nur ein Traum." "Es ist nicht länger ein Traum. Jetzt werde ich dich niemals wieder verlassen", versprach Kagome und sah dem Dämon in die goldenen Augen. Er entfernte sämtliche Kleider von ihren Leibern, hob die Heilerin hoch, trug sie bis zu dem breiten Bett und bestätigte: "Ich weiß, Gefährtin. Du gehörst mir und nichts wird uns trennen." Gleich darauf kniete er neben ihr auf der Matratze und begann ihre Haut zu streicheln. Sie liebkosten sich gegenseitig, verwöhnten sich, streichelten und küssten einander. Wenig später wandelten sie in den himmlischen Sphären der Glückseligkeit. Nur einmal unterbrach Taro sich, sah Kagome an und wartete stumm auf ihre Erlaubnis. Es brauchte keine Worte, sie verstand auch so, weshalb sie ausgerechnet an diesem Tag intim wurden. Nicht nur Inuyasha wünschte sich eine Schwester, sie wollte ebenso Mutter werden und der Zeitpunkt gestaltete sich perfekt. Deshalb murmelte sie: "Wie beim ersten mal wirst du vorsichtig sein und mir nur Lust bereiten. Wenn heute Nacht aus unserer Liebe ein Kind entsteht, ist es genau das, was wir beide wollen." Als sie später nach einer kurzen Ruhepause aus dem Schlaf schreckte, ließ sie zu, dass Taro erneut ihren Körper verwöhnte. Dagegen hatte sie nicht das Geringste einzuwenden, obwohl sie bereits tief im Inneren wusste, ihre Tochter schon beim ersten Mal am Abend empfangen zu haben. Vielleicht mochte es verrückt sein, doch sie hatte gerade von ihrer fast erwachsenen Tochter geträumt. Deren Gemahl, ein rotbraunhaariger Wolf mit grünen Augen schien Ähnlichkeit mit Kouga zu haben. Vermutlich handelte es sich dabei um dessen zukünftigen Sohn. Deswegen beschloss sie, Inuyasha lieber nichts davon zu erzählen. Der würde sicherlich nicht begeistert sein, wenn seine Halbschwester möglicherweise den Bund mit einem Nachkommen seines ehemaligen Rivalen einging. Unwillkürlich lachte sie darüber und berichtete dem Dämon davon. Dieser teilte ihre Meinung, denn in den vergangenen Jahrhunderten erlebte er des öfteren, wie sein Sohn sich spielerisch mit dem Wolf maß. Dann gingen Kagomes Gedanken unwillkürlich weiter. Unabhängig von ihrem Traum, würde sie diesen Moment gern miterleben, doch es war ihr als Mensch verwehrt. Als sie deswegen seufzte, wollte ihr Gemahl wissen: "Du bist traurig. Weshalb?" Nach anfänglichen Zögern sprach sie das Problem an und hoffte damit bei ihrem Gefährten kein Salz in die Wunde zu streuen. Seine Antwort darauf überraschte Kagome jedoch. Zuerst schaute er sie nachdenklich an, bevor er auf das Thema einging: "Hisa hat eine Theorie entwickelt. Hast du dich nie gewundert, weshalb die Strömungen im Brunnen dir nichts anhaben konnten?" Tatsächlich kam so etwas nur einmal zur Sprache, damals als So'unga in der Neuzeit auftauchte. War es nicht Shippo, der anmerkte, sie würde nicht älter werden? Dies berichtete sie nun. "Meine Schwiegertochter nimmt an, dass du als langjährige Trägerin des Juwels geschützt bist und als Reisende durch die Zeit wesentlich langsamer alterst. Wenn wir noch den Effekt einer halbdämonischen Schwangerschaft hinzufügen, ist dir eine längere Lebensspanne beschieden. Es wird nicht viel sein, jedoch genug um unsere Kinder aufwachsen zusehen und möglicherweise kannst du sogar noch deine Enkel bewundern." Es dauerte lange, bis die junge Frau diese Neuigkeit verdaute. Es war eigenartig diese Chance zu besitzen. Hundert Jahre oder vielleicht ein paar mehr, mochten als Ehefrau eines Dämons nicht viel sein. Für sie bedeutete es alles. "Solange ich diese Zeit an deiner Seite verbringen kann, bin ich zufrieden", murmelte sie glücklich. Erst nach einer Weile fügte Kagome hinzu: "Es ist trotzdem merkwürdig, das meine Enkelkinder älter sind als ich. Konnte Inuyasha nicht warten." Taros Brust vibrierte leise bei dem Lachen, was ihm zu eigen war. Sein Sohn hatte sich tatsächlich beinahe 450 Jahre eisern an seine Regel gehalten. Doch dann ist es einfach passiert und Hisa wartete eines Morgens mit der freudigen Nachricht auf. Inuyasha fiel damals aus allen Wolken und verdammte seine Gemahlin. Letztendlich stellte sich seine alleinige Schuld heraus, immerhin verführte er Hisa einfach. Was Sesshomaru anging, der hatte sich nichts von seinem kleinen Bruder vorschreiben lassen und bestimmte den Zeitpunkt selbst. Jetzt verschob Taro die Gedanken an seine Kinder und fragte sich, wie viel er Kagome in dieser Nacht noch zumuten konnte. Am besten er überließ ihr die Entscheidung, was er diplomatisch anging. Er nahm ihre Hand, küsste ihre Fingerspitzen und drehte sich danach zum Nachttisch. Hier goss er roten Wein in zwei Gläser, reichte eines davon der jungen Frau und sie tranken den lieblichen Nektar. Wenige später begann er unvermittelt: "Ich habe lange auf dich gewartet, du verstehst hoffentlich, dass ich nicht genug von dir haben kann." Seine Gefährtin setzte das Glas ab, änderte ihre Position und bewies mit Gesten, wie sehr sie den Dämon selbst brauchte. Damit begann ihre Zukunft und sie bekam ein wunderbares einmaliges Happy End, was dann noch perfekter wurde, als sie ihre neugeborene Tochter zum ersten Mal im Arm halten durfte. Jahre darauf erblickte ihr Sohn das Licht der Welt. Auf lange Sicht führten sie ein gutes Leben und niemand bereute jemals etwas. Und wenn sie nicht ... Ende Es ist immer schwer, eine Geschichte enden zu lassen. Einige Leser wollten, das ich über die Schwangerschaft und Geburt schreibe. Doch das ist nicht mein Ding, da ich als Kinderlose damit selbst keine Erfahrung habe. Deswegen habe ich mich auf ein eher informatives Kapi eingelassen. Sorry das ich euch nicht noch einmal geschockt habe (hebe ich mir für eine andere FF auf) und das es keine Action mehr gab. Jetzt könnte ich natürlich noch viele Dinge sagen, doch ich beschränke mich auf ein einfaches: "Danke!" Ich denke, darin liegt alles, was ich empfinde. Ohne meine Leser wären niemals sämtliche mir bisher gekannten Rekorde gesprengt worden. Fazit, die FF ist die bisher beliebteste bei euch. Stand 25.07.2015 Mehr als 12.000 Zugriffe auf FF.de. 145 Favos auf FF.de 72 Favos auf Animexx 12 Favos auf Myff. Hosted by Animexx e.V. 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