Die Wärme von Schnee von Weichkeks (Reader x Captain America) ================================================================================ Kapitel 9: Die Wärme von Schnee ------------------------------- Da ihr euch alle einig seid, dass sich wieder hinzulegen wenig sinnvoll wäre, sitzt nun alle zusammen im großen „Wohnzimmer“ des Stark-Towers. Steve, Clint, Natasha und du sitzen auf dem Sofa und beobachtet halbherzig den Fernseher, Bruce liest einen dicken Wälzer über Atomphysik , Tony schraubt an der linken Hand seines Anzuges, Thor futtert den Kühlschrank leer und Loki starrt einfach nur aus dem Fenster. Fury hat sich einfach aus dem Staub gemacht und es würde noch etwas dauern bis Pepper aufsteht. Keiner sagte etwas. Dich langweilt der Fernseher sogar so sehr, dass du fast einschläfst, aber da du schon drei Tassen Kaffee in dich rein gekippt hast, verweilst du im Dämmerzustand. Und die Schulter der Person neben dir ist plötzlich ungemein bequem. Wessen Schulter das ist, bekommst du gar nicht richtig mit, aber wenn es die Person stört, dann sagt sie wenigstens nichts und so verweilst du einfach in der Position. So vergehen die nächsten drei Stunden, bis Pepper den Raum betritt. „Was ist denn hier los?“ „Versammlung um 4 Uhr morgens.“ Brummt Clint im Halbschlaf. „Fury ist ein echter Mistkerl.“ „Eigentlich war es ja Thors Schuld.“ Mischt sich Natasha nuschelnd ein. „Er war ja der Grund für die Versammlung.“ Erst jetzt bemerkt Pepper den Mann am Tisch. „Guten Morgen Thor.“ Grüßt sie freundlich. Thor lächelt sich mit vollem Mund an, hat aber genug Anstand, dabei nicht zu reden. Mittlerweile bist du soweit wieder wach, dass du festgestellt hast, dass die bequeme Schulter Steve, der sich noch im Dämmerzustand befindet, gehört. „So, warum ich eigentlich hier bin. Natasha, _(V/N)_, ich wollte euch fragen ob ihr mit Einkaufen kommen wollt.“ „Einkaufen? So wie bei Shoppen?“ fragst du vorsichtshalber nach. Die rothaarige Frau nickt. Naja, Lust hast du nicht wirklich, aber etwas zum Anziehen brauchst du trotzdem. „Ok.“ Natasha stimmt ebenfalls zu. Dann erhebt ihr euch und verschwindet in eure Zimmer um euch fertig zu machen. 30 Minuten später trefft ihr euch am Eingang des Stark-Towers. Und leider musstest du feststellen, dass du nicht mehr viel Geld hast. Pepper bietet dir daraufhin an, für dich zu Bezahlen. „Also, ich weiß nicht, Pepper…“ „Es ist Starks Kreditkarte, falls du dich dann besser fühlst.“ „Ja, tu ich.“ Grinst du. Pepper schüttelt nur lächelnd den Kopf. Damit beginnt ein Tag voller Arbeit und mehreren Kilometern Laufstrecke. Jedes Geschäft, welches auch nur annähernd nach Kleidern aussah, wird auf den Kopf gestellt. Doch in keinem der Kleider fühlst du dich wirklich wohl, oder den beiden anderen gefällt es nicht. Gerade beobachtest du wie Natasha in einem schwarzen, rückenfreien Kleid durch das Geschäft tigert. „Also, was sagst du?“ fragt sie dich nun direkt. „Sieht gut aus.“ Bei deiner Figur kannst du doch sowieso alles tragen, fügst du in Gedanken hinzu. Pepper stimmt dir zu. Doch die Russin zweifelt weiter. „Also, ich weiß nicht…“ Das Ganze geht noch 15 Minuten so weiter, bis sie es schließlich doch kauft. Pepper entscheidet sich zwei Geschäfte später für ein fließendes, dunkelgrünes Kleid. Jetzt bleibst nur noch du übrig. Du probiert verschiedene Kleider aus: ein kurzes, enges Schwarzes, in dem du dich fühlst wie eine Presswurst, ein langes, so wie das von Pepper, über das du fast fällst; und zu guter Letzt ein Rosafarbendes mit Rüschen, in dem du vor Scham fast stirbst. Die gefühlten 100 Kleider dazwischen sind nicht weiter nennenswert. Nach vier Stunden tun dir die Füße weh und deine Hände sind immer noch leer. „Ich will nicht mehr.“ Beginnst du zu jammern. Auch den anderen Frauen schmerzt alles. „Bevor wir nicht etwas für dich gefunden haben, hören wir nicht auf!“ mein Pepper entschlossen. Gequält stöhnst du auf, deine persönliche Hölle hat dich gefunden. Müde betretet ihr einen kleinen Laden, der versteckt in einer Seitenstraße liegt. Sofort begeben sich die beiden rothaarigen Frauen auf die Jagd und keine fünf Minuten später kommen sie mit Beute wieder: ein schulterfreies Kleid, das vorne knapp über den Knien endet und hinten bis zu den Knöcheln geht. Oben ist es weiß und geht nach unten langsam in ein Eisblau über. An der Brust ist es etwas enger und wird dann weiter. Über dem farbigen Stoff ist eine weitere, dünne, netzartige, weiße Stoffschicht, die kaum auffällt, doch sie glitzert so als sei sie mit Eiskristallen bedeckt. Begeisterung schlägt dir entgegen. „Wie findest du es?“ „Auf jeden Fall besser als die Anderen.“ Du nimmst es Pepper ab und verschwindest in der Umkleide, während Natascha die passenden Schuhe sucht. Das Kleid sitzt bequem. „Ich nehm es.“ Rufst du aus der Kabine. In dem Moment bringt dir Natasha hellblaue _(Lieblingsschuhtyp)_. Schnell probierst du sie an. Dann wird bezahlt und ihr verlasst, fast fluchtartig, den Laden. „Erlösung!“ platzt es aus dir raus, als du die stickige Luft von New York City einatmest. Pepper und Natasha lachen leise, dann holt ihr euch ein Taxi um zurück zum Stark-Tower zurückzufahren. Als ihr den Stark-Tower betretet, begrüßt euch Jarvis. Ohne Umwege gehst du in dein Zimmer und wirfst dich auf dein Bett. Normalerweise macht dir so viel gehen nichts, aber nach dem Einkaufen tut dir grundsätzlich alles weh. Vielleicht weil du nicht gern Shoppen gehst, weil es dich sonst immer dein weniges hart erarbeitetes Geld kostet. Da tut einem der Gedanke schon weh. Doch jetzt hast du ja alles hinter dir. Bis auf die Party heute Abend, da stellen sich deine Nackenhaare auf. Du bleibst noch eine Weile liegen, dann raffst du dich auf und schleppst dich ins Badezimmer um zu Duschen. Nach dem Duschen haust du dich wieder aufs Bett und beginnst die Akten der anderen zu lesen. Du hast gerade Lokis Akte fertig und legst sie zu den anderen Akten der Avengers. Die letzte Akte, die du noch lesen willst, ist die des Chitauri-Angriffes. Du öffnest gerade die Akte, als es an deiner Tür klopft. „Was wollt ihr denn hier?“ fragst du als du Natasha und Pepper vor deiner Tür siehst. Aber eigentlich kannst du dir es denken. Ohne dir zu antworten betreten sie dein Zimmer und sind bewaffnet mit Schminke, einer Haarbürste, Haarspray und silbernem Schmuck. Dir stehen wohl doch noch einige Qualen bevor. Du hast gerade erst dein Kleid angezogen als Pepper auch schon anfängt an deinen Haaren rumzufummeln. In dir schreit etwas, sie aufzuhalten, aber du lässt sie einfach machen. Natasha fragt dich unterdessen, ob du dich selbst schminken willst. Kopfschüttelnd gibst du ihr Antwort. „Nein, du kannst das machen, wenn du willst.“ Natürlich macht sie sich sofort ans Werk. Zwischendurch machen sie sich selber noch fertig. Nach einer gefühlten Ewigkeit seid ihr alle drei fertig. Zu deiner Zufriedenheit wurde nur wenig Make-Up benutzt. Du bist eher so ein Naturtyp, und du hattest nie so viel Geld, dass du es für viel Make-Up und so etwas ausgeben konntest. Ihr trefft die anderen unten am Eingang. Die Herren alle in Anzügen. Nur Thor und Loki fehlen. „Fehlt da nicht wer?“ fragst du in die Runde. „Wo ist Thor? Und was ist mit Loki?“ „Die beiden bleiben hier. Thor soll auf Loki aufpassen. Aber Fury hat zusätzlich noch Hill und ein paar andere Agenten geschickt und er ist sogar selbst hier. Sicher ist sicher.“ Antwortet dir Clint, als er mal nicht Natasha anstarrt. Stark nimmt währenddessen Pepper in den Arm und küsst sie leidenschaftlich. „Siehst wirklich heiß aus.“ „Danke.“ Du hältst den Blick lieber gesenkt. Als ihr in die Limousine steigt, fällt dir ein Platz zwischen dem Captain und Bruce zu, letzterem scheint das hier genauso unwillkommen zu sein wie dir. Anscheinend hast du deinen Leidens-Partner für Menschenmassen gefunden. Schön, dass du nicht alleine damit bist. Die Limousine ist zum Glück groß genug, so dass du dich nicht wie in einem Sandwich fühlst. Dafür dass die Fahrt quer durch NYC läuft, ist sie relativ kurz. Durch die getönten Scheiben kannst du die Blitzlichter der Fotographen sehen. Plötzlich bekommst du es mit der Angst zu tun, du willst da nicht raus. Nacheinander steigen alle aus dem Wagen, zuerst Tony und Pepper, gefolgt von Natasha und Clint, sogar Bruce verlässt die Limousine, mehr oder weniger glücklich. Steve will gerade ebenfalls aussteigen, als er sieht wie du regungslos sitzen bleibst. „Alles ok?“ fragt er leicht besorgt. „IchwilldanichtrauszuvieleLeute.“ Nuschelst du nervös. Steve scheint anscheinend trotzdem verstanden zu haben, was du sagst. Er nimmt deine Hand und drückt sie kurz. „Keine Angst, die sind nur halb so bedrohlich wie sie aussehen.“ Meint er aufmunternd. Du bist zwar nicht wirklich überzeugt, lässt dich aber trotzdem von Steve aus dem Wagen ziehen. Sofort haben euch die Fotographen im Auge und schießen drauf los. Ihr geht einfach die Treppen hinaus, ohne sie weiter zu beachten. Sobald ihr hinter den Türen des Gebäudes verschwunden seid, fällt die Anspannung von dir ab. „Endlich…“ seufzt du erleichtert. „Da wird man ja blind.“ Steve stimmt dir grinsend zu. Dann trennt ihr euch, um euch umzusehen. Der Raum ist riesig, die Decke ist mit unzähligen Lampen bedeckt. In der Mitte des Raumes ist eine Tanzfläche, auf der restlichen Fläche stehen Tische. Alles in allem ziemlich prunkvoll und protzig. Passt zu Stark. Du betrachtest die Leute um dich herum, fremde Gesichter, die dich nicht bemerken. Und kein bekanntes Gesicht in der Nähe. Wunderbar, du hättest bei Steve bleiben sollen. Jetzt fällt dein Blick auf die Tische, an jedem Platz stehen Namenskärtchen. Du musst also nur deinen Tisch finden, was sicherlich nicht einfach wird. Am Ende bleibst du einfach verloren in der Menge stehen. Langsam beginnt die Musik an zu spielen und die Ersten begeben sich auf die Tanzfläche. Du kannst Tony und Pepper sehen, die relativ in der Mitte tanzen. Klassische Tänze haben dich schon immer mehr interessiert, also dieses Discogehüpfe. Sieht einfach ungemein eleganter aus. Einige Zeit bleibst du am Rand der Tanzfläche stehen und beobachtest die tanzenden und sich drehenden Gestalten, als dich plötzlich etwas an der Schulter berührt. Erschrocken zuckst du zusammen und musst dir einen Aufschrei verkneifen. Mit großen Augen drehst du dich um nur um Bruce und Steve zu sehen. „Erschreckt mich doch nicht so!“ zischst du die beiden an. „Da bekommt man ja einen Herzinfarkt…“ „Entschuldige bitte.“ Sagt Bruce versöhnlich. Steve sieht dich währenddessen gedankenverloren an. „Stimmt etwas nicht Steve?“ „Was? Nein, alles ok, ich hab mich nur gefragt…“ er verstummt einen Moment. „Willst du tanzen?“ „Tanzen? Äh also…“ die Frage überrumpelt dich etwas. „Ich kann nicht so gut tanzen.“ Antwortest du kleinlaut. „Egal.“ Meint Steve darauf. Dann nimmt er deine Hand und zieht dich auf die Tanzfläche. Du siehst kurz zu Bruce, der euch ein Daumen-Hoch gibt. Verräter. Als ihr dann an der richtigen Stelle steht, legst du deine freie Hand um Steves Schulter und er seine auf deine Hüpfte. Dann beginnt ihr zu tanzen, oder eher einfach im langsamen Takt der Musik hin und her zu gehen. Du verkrampfst dich ein wenig. Stark und Pepper tanzen an euch vorbei. Natürlich konnte Tony sich ein Kommentar nicht verkneifen. „Mach dich mal locker, _(V/N)_. Es sieht aus als würde Rogers mit einem Stock tanzen, nicht mit einer Frau.“ Pepper schlägt ihn auf den Oberarm. „Aua…“ Deine Wangen beginnen sich rot zu färben. „Hör nicht auf Stark.“ Sagt Steve gerade so laut das du ihn hören kannst. Wann sind eure Gesichter sich eigentlich so nah gekommen? „Er ist ein Idiot.“ „Und was für einer.“ Stimmst du ihm brummend zu. Dann schweigt ihr eine Weile. Mit der Zeit wirst du auch lockerer, dann ist das Tanzen auch ganz angenehm. „Darf ich dich etwas fragen Steve?“ „Was denn?“ „Stört dich eigentlich meine kalte Haut gar nicht?“ Steve sieht dich irritiert an. „Wieso?“ „Die meisten Leute berühren mich nicht gerne, aber dich scheint keine meiner Brührungen oder meine Nähe zu stören.“ „Ich habe fast 70 Jahre im Eis verbracht, ich bin einfach inzwischen immun gegen Kälte. Außerdem bin ich Soldat, wir sind abgehärtet gegen alles.“ „Wenigstens einer der das Positive sieht. Die meisten sehen in der Kälte und dem Eis nur schlechtes.“ Meinst du niedergeschlagen. „Wieso? In Kälte ist viel Positives. Schneeballschlachten, Schlittenfahren, Eislaufen, die Hoffnung auf Neues.“ Er lächelt. „Die Wärme von Schnee.“ „Die Wärme von Schnee?“ du bist verwirrt. „Schnee ist doch kalt.“ „Aber er bringt Freude und die Chance auf Neues. Er wärmt das Herz. Das ist die Wärme von Schnee, sie berührt nicht den Körper sondern die Seele.“ „Mann, bist du schnulzig. An dir ist echt ein Liebesromanautor verloren gegangen.“ Ihr lacht kurz. „ Aber vielleicht hast du irgendwo auch recht.“, fügst du hinzu, „Vielleicht hat alles sein Gutes.“ Auch mein Leben und ich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)