Beyblade - Project X-Spirit von Traiko ================================================================================ Prolog: -------- Um Brooklyn herum herrschte ein dichter Nebel. So dicht, dass er nicht einmal seine eigene Hand vor den Augen sehen konnte. Dennoch schaute er abwechselnd in alle Richtungen um vielleicht doch irgendetwas zu erkennen. Wo war er hier gelandet? Wie um seine Frage zu beantworten, erleuchtete vor ihm ein gleißend heller Lichtstrahl. Reflexartig hob er seine Arme vor sein Gesicht um nicht geblendet zu werden. Nur einen Herzschlag später erschallte ein ihm wohl bekannter Ruf. „Zeus“, schoss es ihm durch den Kopf. Sogleich zwang sich Brooklyn die Arme zu senken und suchte mit zugekniffenen Augen nach dem Ursprung des Geräuschs. Kaum hatte er den kleinen, schwarzen Beyblade vor sich ausgemacht, schnellte dieser auch schon vor um mit einem anderen weißen Blade mit einem metallenen Krachen zu kollidieren. „Das ist doch...“, er hob seinen Blick und wurde nicht enttäuscht. Ihm gegenüber gab der Nebel einen dunkelhaarigen Blader preis, der ihn selbstsicher in die Augen sah. „...Tyson...“, stelle er fest und ein Grinsen legte sich auf Brooklyns Lippen. „Ganz wie du willst, lass uns erneut kämpfen“, mit diesen Worten konzentrierte der Orangehaarige sich wieder auf Zeus. Doch er wurde jäh aus der Freude seiner kleinen Vorhersehung gerissen, als plötzlich aus dem Nichts heißes Feuer empor schoss und ein blauer Blade gegen Zeus rammte. Es roch urplötzlich nach Verbranntem. Zeitgleich wurde ein markanter Phönixschrei laut. „Was? Dieser Blade... Dranzer auch noch?“, überrascht sah er auf um seinem neuen Rivalen in Augenschein zu nehmen. „Das trifft sich gut, ein Kampf mit dir kommt mir ebenfalls sehr gelegen, Kai.“ Doch der Nebel präsentierte nicht wie erwartet den grauhaarigen Russen. Stattdessen stand vor ihm ein kleiner rothaariger Junge mit Narbe auf der Stirn, der ihn keck angrinste. „Was? Daichi? Aber...“, Eigentlich sollte Kai vor ihm stehen, immerhin kreiselte sein Dranzer in der Bowl. Oder etwa nicht? Um sich zu versichern, blickte er irritiert noch einmal ins Kampfgeschehen. Tatsächlich: der blaue Blade war verschwunden und an seiner Stelle kreiselte nun ein violetter Strata Dragoon. Der versengte Geruch, den Dranzer mit seiner Feuerattacke hervorgerufen hatte, lag nun auch nicht mehr in der Luft. Aber das konnte doch nicht sein. Brooklyn irrte doch normalerweise nicht, was die Identifikation der Beyblades seiner Lieblingsrivalen anbelangte. Was war hier los? Doch viel länger konnte er sich seiner Verwunderung nicht hingeben. „Keine Bange, dieses Mal werde ich dich tatkräftig unterstützen, Brooklyn. Aber schnapp mir bloß nicht wieder über, nur weil nicht alles im Kampf so läuft, wie du es dir erträumt hast,“ ertönte eine vertraute Stimme an seiner Seite. Das musste ganz eindeutig Garlands Stimme neben ihm sein und dieses Mal betrog ihn die Realität nicht. Grinsend betrachtete der Angesprochene seinen neuen, alten Kampfpartner. „Überschnappen? Wo denkst du hin? Das habe ich doch schon längst hinter mir gelassen. Sieht mir eher danach aus, als ob du unbedingt auch etwas vom Kuchen abhaben wolltest, Garland.“ Von einem Moment auf den nächsten war der dichte Nebel, der sie bis zu diesem Zeitpunkt noch immer umgab, plötzlich mit einem Schlag verschwunden und gab endlich das Umfeld der Anwesenden preis. Die vier Kämpfer standen im hellen Rampenlicht einer riesigen Arena, die zum Bersten mit jubelnden Fans gefüllt war. Selbst Jazzman stand auf seinem angestammten Platz am Rande der Bowl und kommentierte hitzig jeden Move der Beyblader. In Brooklyn stieg ein wohliges Gefühl auf, eine Mischung aus Freude, Aufregung aber gleichzeitig auch Sicherheit. In einer Beyarena zu stehen war für ihn das höchste der Gefühle, eine Art zu Hause, wenn man es denn so nennen wollte. Er gehörte hierhin, so wie Gott in den Himmel gehörte. Hier konnte er allen beweisen, dass er der Beste war - die Welt war Zeuge seines Könnens und die Massen liebten ihn dafür. Ein Raunen von den Zuschauern ergriff die ganze Arena, als Brooklyns Partner seine Attacke gegen das violette Blade Daichis richtete. „Du schaffst es, Brooklyn! Looooos! Greif mit an! Das wird ein Hit!“, schaffte es eine feminine Stimme vom Seitenrand durch das Getose der Zuschauer zu seinem Ohr vorzudringen. Aufgeregt jubelnd hüpfte MingMing am Seitenrand auf und ab. Neben ihr stand Crusher, ruhig und mit verschränkten Armen; auf seinem Gesicht herrschte ein zuversichtliches Lächeln. Und daneben stand...stand Garland! Aber wie konnte das sein? Garland stand doch noch bis vor einem Augenblick neben ihm am Tableau. „Und hier kommt die gefürchtete Attacke! Daichi gibt alles! Wird Draciel Strata Dragoons Attacke stand halten?“, Jazzman sprühte beinahe mehr vor Aufregung als die tobende Masse. Verblüfft drehte Brooklyn seinen Kopf in Richtung seines Partners. Es war wahr. Max, der nun anstatt Garland neben ihm stand, gab sein Bestes um Daichi die Stirn zu bieten. Verbissen starrte er in die Bowl, aus der ein sägendes Geräusch erklang. Funken sprühten aus der Berührung zwischen den beiden Beyblades hervor. Draciel hielt tapfer gegen Strata Dragoons berühmten scharfkantigen Attacken aus, doch hatte Mühe dabei einigermaßen auf dem Fleck stehen zu bleiben. Hartneckig eroberte das violette Blade langsam einen Millimeter nach dem anderen auf dem Kampfgelände. Als der Blondschopf den irritierten Blick des ehemaligen BEGA Stars bemerkte, schaffte er es dennoch diesem ein zuversichtliches Lächeln zu schenken. So als ob es das selbstverständlichste der Welt wäre, dass er nun statt Garland neben ihm in der Arena stand. Wie sollte man sich denn so auf einen Kampf konzentrieren? Gerade als Brooklyn dazu ansetzen wollte Max zu fragen, was denn nun hier los sei oder ob er nun vollkommen verrückt werde, wurde er er auch schon von einer anderen Stimme unterbrochen, die ihn schon zuvor angesprochen hatte: „Hey, Brooklyn, hör auf Löcher in die Luft zu starren und lass uns endlich kämpfen!“, Tyson, der ihm immer noch als Gegner gegenüberstand, klang selbstbewusst und herausfordernd. Wenigstens das hatte sich nicht verändert. Mit den Worten des Weltmeisters war das Feuer in Brooklyn wieder entfacht. So mochte er das. Nun, warum hier ständig die Kampfteilnehmer wechselten konnte er immer noch nach dem Kampf erfragen. Wichtig war jetzt der Moment und das hieß den Kampf gegen Tyson für sich zu entscheiden. „Aber gerne doch. Los Zeus! Attacke!“, rief Brooklyn und legte seine ganze Kraft in den Angriff, nur um festzustellen, dass sein Blade gegen ein anderes, ebenfalls schwarzes Beyblade zu raste, dessen Besitzerin ein schwarzhaariges Mädchen war. Und schon wieder kämpfte er gegen einen neuen Gegner. Nur hatte er diese Bladerin zuvor noch nie gesehen. Doch ihr Blick war aggressiv und voller Feuer. So als ob Brooklyn ihr Todfeind sei. Eine vage Vorahnung schlich sich in sein Bewusstsein, welche er aber gleich wieder abschüttelte. So gefährlich, wie sie schaute, war sie bestimmt nicht. Brooklyn war sich sicher, dass er sie schon einmal gesehen hätte, wenn sie auch nur halb so gut wie Tyson wäre. Aber auf die Erklärung, was das denn nun für seltsame Spielregeln waren, war er mehr als gespannt. Ob sein Kampfpartner auch schon wieder gewechselt hatte? Oh ja, das hatte er. „Na mach schon, Brooklyn, bring es zu Ende!“, Tyson hatte nun den Platz neben ihm eingenommen und grinste den Orangehaarigen an, was wiederum dem Angesprochenen ein Grinsen ins Gesicht zauberte. Was für eine nette Abwechslung. Brooklyn lies sich von Tyson nicht zweimal sagen, was er zu tun hatte und nur einen Augenblick später krachten die beiden schwarzen Blades aufeinander. Das grelle Licht, das bei dieser Kollision frei gesetzt wurde, kam zu plötzlich und machte Brooklyn für einen Herzschlag blind, bevor er aus Reflex seine Augen schloss. Der reißende Wind, der zudem dabei entfesselt wurde, riss am Saum seines Mantels. Schützend hob er die Arme vor seinen Kopf. Doch er fühlte wie seine Beine unweigerlich den Kontakt zum Boden verloren, er selbst durch die Luft geschleudert wurde und er plötzlich auf dem Rücken liegend zum Stillstand kam. Einen heftigen, stechenden Schmerz erwartend riss Brooklyn sofort seine Augen auf, nur um sie unverzüglich wieder zu schließen. Doch der Schmerz blieb aus. Stattdessen schien ihm die Sonne mit ganzer Kraft mitten ins Gesicht, während die Vögel um ihn herum friedlich zwitscherten. Er war wohl auf der Wiese in seinem Lieblingspark eingenickt. Langsam setzte sich der Orangehaarige auf und streckte seine Hand aus, die auch gleich von ein paar der Singvögel beschlagnahmt wurde. Fröhlich zwitschernd machten sie es sich ganz nach alter Manier auf Brooklyn gemütlich. Der wiederum verarbeite gerade immer noch seinen kleinen Traum, während er die Tiere beobachtete. Ein Lächeln schlich sich langsam auf seine Lippen, das sich schnell zu einem breiten Grinsen verzog, woraufhin ein Kichern folgte, das zu einem lauten Lachen anschwoll. Spätestens in diesem Augenblick flogen die Vögel mit lautem Flügelschlagen panisch von Brooklyn weg. Nein, das war kein gewöhnlicher Traum gewesen. Es war mehr als nur das. Wieso ist ihm das nicht gleich aufgefallen? Es war schließlich nicht das erste Mal, dass ihm so etwas passierte. Und wo er nun im wachen Zustand darüber so nachdachte hatte er auch eine Antwort auf das ständige Hin- und Herwechseln der Kampfteilnehmer. Sein Lachen verebbte und zufrieden stand der Beyblader auf. „Die Zukunft scheint sich wohl nicht ganz einig zu sein. Das verspricht sehr interessant zu werden,“ ging es ihm durch den Kopf, als er sich in Bewegung setze um alle nötigen Vorbereitungen zu treffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)