Half of my heart von kizakicosplay (Shūzō Nijimura x Shōgo Haizaki) ================================================================================ Kapitel 3: That I can't keep loving you with half of my heart. -------------------------------------------------------------- That I can't keep loving you with half of my heart. Hatte er ihn wirklich gerade stehen gelassen ? Ja – das hatte er, doch es war ihm einerlei. Mit einem genervten Blick schloss Nijimura die Tür zu seinem Zimmer auf. Er war einfach gegangen und hatte Haizaki stehen gelassen. Was hätte er auch groß mit ihm "Reden" sollen, denn wirklich geredet hatten sie schon eine lange Zeit nicht mehr. Nicht seit er Teiko verlassen hatte. Wie auch, Haizaki war danach untergetaucht, hatte sich bestimmt wieder in Schlägereien und sonstige dumme Dinge verstrickt. Doch dieses Mal war kein Captain da der ihn da raus geholt hätte, ihm ordentlich den Kopf gewaschen hätte. Nicht dieses Mal und auch nicht die unzähligen Male danach. Ein leises Seufzen verließ Nijimuras seine Lippen als er in sein Zimmer trat und die Tür hinter sich zu knallte. Er war nie wirklich einer der Aggressiven gewesen, immer einen kühlen Kopf zu bewahren gehörte zu den Eigenschaften eines Captains - auch wenn er diesen Rang nicht mehr innehatte. Mit einem leisen Knautschgeräusch ließ er sich auf sein Bett fallen und sah wieder einmal die Decke an. Glücklicherweise waren die Zimmer der Stependianten großzügig geschnitten, auch wenn die Dusche immer noch auf den Gang lag. Doch zuviel konnte man hier nicht erwarten. Natürlich setzte die Hochschule große Hoffnungen in sie, doch hatte wohl niemand damit gerechnet das Nijimura kein Basketball mehr spielte. Man hatte ihn gedrängt, ihm sogar Geld geboten, doch er hatte abgelehnt. Doch darüber wollte er sich keine Gedanken machen, das neue Semester fing in 2 Tagen an - damit hatte er genug zu tun. Doch ein Gedanke ließ ihn im Moment nicht in Ruhe - Haizaki. Was tat er hier, warum musste er ausgerechnet an diese Uni kommen, hatte er nicht an einer anderen studiert? All das machte für Nijimura keinen Sinn - vielleicht sollte es das aber auch nicht. Doch warum nahmen immer neue Gedanken und Fetzen der Vergangenheit vor seinem inneren Auge Gestalt an. Mit einem leisen Stöhnen setzte sich der Schwarzhaarige wieder auf, so würde er kein Auge zukriegen. "Verdammt...!" wenn er das nicht bald wieder aus seinem Kopf bekommen würde - würde er keinen klaren Gedanken fassen können. Gedankenverloren nahm er den kleinen Bilderrahmen mit der schwarzen Schleife von seinem Nachttisch und betrachtete das Gesicht seines Vaters. Wie lange waren jetzt schon von ihm gegangen - Wochen - Monate - es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Manchmal ertappte er sich bei dem Gedanken ob es nicht das Beste für seinen Vater gewesen war, auch wenn sich dieser Satz so unvorstellbar grausam in seinem Kopf anfühlte. Seinen Vater; Woche zu Woche nur im Krankenhaus zu sehen, war das wirklich ein Leben für ihn gewesen - Verdammt zur Untätigkeit. Nein - so hätte es nie enden dürfen, er hatte doch gekämpft - gekämpft und am Ende doch verloren. Seine Mutter hatte ihn verloren, er hatte ihn verloren - so wie er so vieles im Leben verloren hatte. Niemandem hatte er davon erzählt, nur dem Trainer - eine einsame Entscheidung, aber für ihn doch letzten Endes die Beste. "Es tut mir leid!" sagte er leise zum Bild seines Vaters auch wenn dieser ihn schon längst nicht mehr hören konnte. Doch was tat ihm in diesem Moment wirklich leid, hatte er nicht selbst seinen Posten an Akashi abgegeben - weil ihm seine Familie wichtiger gewesen war als seine Basketballkarriere. Doch immer noch fühlte er sich schuldig, schuldig und verantwortlich für Dinge; die gar nicht in seiner Macht gewesen waren. Einen Moment der Stille den Nijimura nicht genießen konnte denn ein lautes Rumsen war an der Zimmertür zu hören. Fast wäre er aufgeschreckt, doch hier war es immer ziemlich laut und es wurde viel gepoltert – daher war es für ihn eigentlich nichts Besonders. Doch welcher Vollidioten transportierte wieder Zeug durch die Gänge und stieß dabei überall an. Doch – leider - stellte sich heraus dass es kein Gegenstand war. Mit einem leisen Quietschen öffnete sich die Tür und nicht etwa ein Mitstudent erschien um sich zu entschuldigen; sondern Haizaki der jetzt – taktlos wie immer – einfach ins Zimmer stürmte. Für den ersten Moment war Nijimura perplex, ziemlich perplex, so perplex das er es nicht einmal schaffte – wie sonst auch immer – den Bilderrahmen so aus der Hand zu legen das es so aus sah als würde er ihm nichts bedeuten. Doch dafür war es nun ebenfalls zu spät. „Ich soll hier wohnen!“ kam es laut, trocken und mit einem durchaus störrischen Unterton von dem Eindringling der dann doch im halben Satz fast schockiert stehen blieb. //…. Na super….// dachte sich Nijimura nur, behielt aber seine kühle Maske aufgesetzt. Es hätte nicht schlimmer kommen können, naja schlimmer ging eigentlich immer aber dennoch war dies keine freudige Überraschung für Nijimura. „Fuck – wer kam denn auf die glorreiche Idee mich mit dir in ein Zimmer zu stecken!“ fügte Haizaki hinzu nachdem er sich offensichtlich von seinem ersten Schock erholt hatte. Doch Nijimura bemerkte erst viel zu spät, dass sein Blick an seinem neuen Mitbewohner klebte. Als er das realisierte senkte er diesen sofort und stellte den Bilderrahmen sorgfältig zurück an seinen Platz. „Das Frage ich mich auch…!“ fügte er kühl zu Haizakis Feststellung hinzu. Warum musste er ausgerechnet ihn aus Zimmernachbarn bekommen. Es dauerte nur einen kleinen Moment da hatte er realisiert was das sollte. Vermutlich war das nur ein neuer Trick um ihn dazu zu kriegen in die Uni-Basketballmannschaft einzusteigen. Doch in diese Richtung weigerte sich Nijimura ausdrücklich. Für ihn war klar das er nie wieder Basketball spielen würde, doch der Vorstand sah das wohl anders. Wieder musterte Nijimura seinen neuen Mitbewohner; „Das Bad ist auf dem Gang, und die Gemeinschaftsduschen für die Männer direkt gegenüber – Essen gibt’s in der Kantine, di e Zeiten stehen in dem Infozeug das du bekommen hast!“ Entspannt setzte sich der Schwarzhaarige auf um nun sitzend auf dem Bett – mit den Füßen auf dem Boden- die Reaktion des anderen zu beobachten. „Wieso bist du hier, Haizaki?“ stellte er gerade heraus seine Frage, auch wenn seine Stimme wirklich widerwillig klang. Ja, warum war er wirklich hier? Wo war er die letzten Jahre gewesen? All diese Fragen sammelten sich in Nijimuras Kopf, Fragen die er nie stellen würde. „Tzz, warum bin ich wohl hier – ist doch offensichtlich um zu studieren?“ kam die amüsierte Stimme von Haizaki, GOTT – warum musste der Kerl auch die ganze Zeit so Grinsen. Nijimura hätte ihm am liebsten in diesem Moment den Hals herumgedreht. Doch bevor sich seine Aggressionen steigern konnten wandte sein Gegenüber ihm auch schon den Rücken zu um seine ziemlich abgetragen aussehende Sporttasche auszupacken. „….“ Das war so typisch Haizaki, doch Nijimura würde das garantiert nicht auf sich beruhen lassen. „Um zu studieren? Ein Wechsel in ein neues Semester ? Ungewöhnlich wenn man nicht die Hochschule gewechselt hat!“ Analytisch – präzise, ja so war Nijimura einfach. Er brauchte keine ewig langen Sätze, kein „Um den heißen Brei herumreden“, so war er damals gewesen und noch immer behielt er diese praktische Eigenschaft. „Das lässt nur zwei Schlüsse zu, entweder du bist freiwillig gewechselt, oder geflogen…!“ fügte er trocken hinzu und starrte Haizaki an, der ihm nur noch den Rücken zuwandte. Mit einem fast lautlosen Seufzen ließ sich Nijimura wieder nach hinten Kippen und lehnte jetzt mit dem Rücken an der Wand. Immerhin waren die Betten nicht gerade zwei Meter breit. Aber immerhin lang genug – was auch nicht immer der Fall gewesen war. „Ich tippe auf letzteres…!“ Treffer – Versenkt! Natürlich letzteres, Haizaki würde sich selbst nicht die Mühe machen sich irgendwo abzumelden und neu anzumelden wenn es nicht zwingend notwenig war. Also konnte er nur geflogen sein. Das er getroffen hatte war nur wenig später an Haizaki’s stocksteifer Gestalt zu sehen. //… War klar…// dachte Nijimura nur trocken und konnte sich ein kurzfristiges Grinsen nicht verkneifen – doch nur einen Sekundenbruchteil später war dieses wieder verschwunden. „Ich bin auch hier um Basketball zu spielen!“ war jetzt die Antwort seines Gegenübers, der sich jetzt mit seinem Ball in der Hand herumdrehte um seinen alten Captain anzusehen. „Wo wir dabei wären – Lust auf ein Spiel Captain ?“ „Basketball!“ sagte Nijmura trocken und musterte den Ball in Haizakis Händen. Sein Blick hob sich von dem Ball zu Haizaki’s Gesicht. „Ich spiele nicht mehr!“ stellte er trocken fest und strich sich eine verirrte Strähne seines schwarzen Haares aus der Stirn. War das eine schockierende Feststellung gewesen, für Nijimura nicht. Nach seinem Ausstieg vor Jahren hatte er aufgehört. Seine Kondition war dennoch die Alte, immerhin musste er im Studium genug Sport machen, außerdem ging er mindestens 3 mal die Woche in das Hochschuleigenen Fitnessstudio und ebenfalls joggen. Doch gespielte hatte er schon fast eine Ewigkeit nicht mehr. Es war fast schmerzhaft Haizaki mit dem Ball vor sich stehen zu sehen. Natürlich vermisste er es auf eine Weiße, aber seit sein Vater tot war hatte er sich geweigert auch nur irgendetwas mit Basketball anzufangen. Er hatte aufgehört, aufgehört weil es seinem Vater immer schlechter ging, hätte er mehr Zeit mit ihm verbringen sollen als er noch am Leben war. Hatte er zu viel Zeit bei Teiko verbracht, war er zu spät ausgestiegen, zu spät für seinen Vater. All diese Gedanken quälten ihn, Tag für Tag und Nacht für Nacht. Jeder Außenstehende hätte den Kopf geschüttet, Nijimura selbst wohl auch – hätte er nicht in seiner eigenen Haut gesteckt. Natürlich war es nicht seine Schuld gewesen, er war doch immer nach dem Training ins Krankenhaus gegangen – doch all diese Dinge sah er selbst einfach nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)