Adler sollen fliegen. von HunterLeon (Der Weg in die Freiheit.) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- „Miko? Kommst du mal, ich würde dich gerne etwas fragen.“ Er befand sich in der Kombüse und hatte seinen Kopf aus dem Bullauge gestreckt. Als die Grünhaarige dann vor ihm stand schloss er schnellstmöglich die Tür, ehe noch einer der anderen reinkommen konnte. Der Blonde erschrak leicht als sie den Kopf anhob um ihm anzusehen. Ihre Augen waren gerötet vom vielen Weinen und Tränenspuren glitzerten in den durch Fenster hereinkommenden Sonnenstrahlen. Er wollte sie nicht länger auf die Folter spannen und viel Zeit blieb ihnen auch nicht mehr. In knapp zwei Tagen würden die das Impel Down erreichen. Sie hatten keine Gewissheit, dass er sich dort befand. Aber es war am wahrscheinlichsten. Und wenn sie übermorgen dort eintreffen würden, müsste sie ihre Kraft unter Kontrolle haben. Viel Zeit blieb demnach nicht heraus zu finden was sie konnte und ihr zu helfen es zu trainieren. Das Impel Down, würde die schwierigste Prüfung auf ihrer bisherigen Reise sein. Enies Lobby und Thriller Bark wären nichts dagegen. Und auch dort hatten sie meist mehr Glück als Verstand gehabt. Und immer, besonders auf Thriller Bark, war Zorro dabei gewesen. „Ich habe da was im Krankenzimmer gefunden, was dort nicht hingehört.“ Er entnahm seiner Hosentasche das gefiederte Indiz. Der Ertappte Ausdruck in ihren Augen war im Beweis genug. Diese Feder gehörte ihr. „Ich habe mitbekommen wie du und Zorro über eure Kräfte gesprochen habt und darüber das du irgendwas nicht mehr im Griff hast.“ „Du hast gelauscht.“ Stellte sie fest. Innerlich ohrfeigte er sich selbst, mit dieser Reaktion hätte er rechnen müssen. Miko schien zwar recht unsicher und schüchtern zu sein, gleichzeitig war sie aber mit dem Schwertkämpfer verwandt. Einige Ähnlichkeiten musste es also geben. „Naja, lauschen würde ich es nicht nennen. Ich habe nur zufällig mitbekommen, wie ihr euch unterhalten habt, als ich euch das Essen bringen wollte.“ „Wir haben sehr leise gesprochen, bedacht darauf dass uns niemand hört.“ Konterte sie. Einschlagendes Argument, das musste er zugegeben. Er hatte sich wirklich anstrengen müssen etwas zu hören. „Ist das jetzt wirklich von Belang, wir haben wichtigeres zu tun.“ Er hielt ihr die Feder dicht vors Gesicht. „Also, was hat es hiermit auf sich?“ Ohne ihm zu antworten setzte sie sich auf einen der Stühle die um den Esstisch standen, stand kurz darauf aber wieder ohne Vorwarnung auf und drehte ihm den Rücken zu. Langsam und bedacht darauf nicht zu viel zu entblößen strich sie sich das Kleid, angefangen bei den Trägern, vom Körper. Ihre Schulterblätter stachen deutlich hervor und auch ihre Schultern schienen sehr knochig zu sein. Doch Miko hatte nicht nur einen eindeutig zu dürren Körper vorzuweisen, sondern auch einen geschundenen. Viele Narben und auch Brandverletzungen waren zu sehen, doch was ihm am meisten auffiel waren zwei X-förmige Narben in der Mitte ihres schmalen Rückens. „Das ist eines Tages auf Shimotsuki passiert. Zorro war im Dojo gewesen gemeinsam mit Sy, es war erst einige Wochen her das wir dort gestrandet waren. Ich konnte mit meinen drei Jahren meine Kräfte noch nicht kontrollieren.“ Ihre Schultern fingen an zu beben und erneut flossen Tränen ihr Gesicht hinab. „Ein Wirtsbesitzer sah, wie ich meine Flügel ausbreitete und rannte auf mich zu. Mit einem Dolch in der Hand umfasste er mich und stach immer wieder auf sie ein, sogar als sie längst wieder verschwunden waren.“ „Sind sie nicht mehr brauchbar?“ Das wäre nicht von Vorteil für sie. Jede zusätzliche Stärke war unersetzlich für ihr Vorhaben. „Doch ich kann sie noch vollständig benutzen. Das habe ich Koushiro zu verdanken, er hatte einen guten Freund zu Besuch und ihm die Leitung über sein Dojo für den einen Tag übertragen, weil er noch etwas wichtiges zu erledigen hatte. Das war meine Rettung.“ Einen Moment lang wirkte sie ziemlich abwesend, bis sich etwas tat. Langsam entwickelten sich große Adlerschwingen auf der Stelle, wo die beiden Narben ihren Platz hatten. Sie hielt sich ihr Kleid bis zum Kinn hochgezogen und drehte sich zu dem Smutje um. „Das Problem dabei ist nur, ich kann es nicht immer selbst bestimmen, wann sie auftauchen und wieder verschwinden. Es ist oft so als hätten sie ihren eigenen Willen, bei Zorro war das nie so.“ Die Flügel verschwanden wieder und sie verdeckte den Rest ihres Körpers mit dem Stück Stoff, setzte sich dann wieder auf den Stuhl. „Ich bin einfach zu schwach, für die Kräfte. Sie sind mächtig und erfordern einen eisernen Willen und enorme Stärke damit man sich beherrschen kann, sonst beherrschen sie einen.“ Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Hey, Kopf hoch. Das kriegen wir hin, wir haben noch zwei Tage zum Üben und wir alle werden dir helfen. Wir müssen nur noch die anderen informieren.“ Seine Lider flatterten unkontrolliert. Müde hing er in den Ketten, diese rissen dadurch noch mehr an seinen Gelenken. Seine Kehle war ausgedorrt, jedes Schlucken eine Qual. Dennoch war die Dehydration nicht das schlimmste, schon einmal hatte er Wochenlang ohne Wasser und Lebensmittel ausgehalten. Das schlimmste, waren nicht die unsagbaren Schmerzen oder die Müdigkeit. Auch sein brennender Rücken war nicht das grausamste. Die wahre Folter für ihn, war zu wissen, dass er Miko allein ließ. Ohne ein einziges Familienmitglied. Auch dass er seine Versprechen brach erleichterte ihm das alles nicht. Den Schwur gegenüber Kuina. Er hatte es nicht geschafft der Beste zu werden. Die Chance gegen Falkenauge anzutreten würde er nun nicht mehr bekommen. Ebenso das Versprechen Ruffy gegenüber, nie wieder einen Kampf zu verlieren brach er hiermit. Er hoffte nur dass die anderen nicht kommen würden um ihn zu retten. Das wäre zu gefährlich und er wollte nicht, dass sie sich dieser Gefahr aussetzten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)