Rex von jonglicious (Sequel zu "Raptor") ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Titel: Rex Autor: jonglicious Genre: Horror, Drama, Humor Warnungen: AU!, OOC, Gewalt Rating: PG13 – NC17 Pairings: JongTae, Onkey A/N: Oh Gott x'D ich wollte den Prolog eigentlich noch nicht hochladen, sondern mir ein kleines Polster anschreiben, damit ich dann nicht so einen "Stress" habe, aber nachdem ich zahlreiche PMs bekommen habe (ich bedanke mich bei jedem für das Interesse ), dachte ich mir, dass ich den Prolog einfach jetzt schon hochlade. Kapitel 1 wird hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen; ich gebe wie immer mein Bestes und versuche mich zu beeilen! Aber gut Ding will eben Weile haben ... ù_u Viel Spaß! --- 7 Jahre früher – 2006 Nur wenig beeindruckt ließ Jonghyun seinen Blick durch das Halbdunkel der Bar streifen. Ein paar der Gäste hatten ihre Köpfe zusammengesteckt und schienen angeregt miteinander zu diskutieren. Ein älterer Mann rechts von ihm wiederum hing bereits mehr über dem Bartresen als dass er auf dem Barhocker saß und lallte unverständliche Dinge, während er mit seinem leeren Glas auf das Holz des Tresen klopfte und Nachschub verlangte. Angewidert wandte er seinen Blick ab. Die Bar aufzusuchen war Zeitverschwendung gewesen; sein Ziel war nicht hier und nachdem es bereits nach Mitternacht war, würde es auch nicht mehr auftauchen. Wenig zufrieden umschloss Jonghyun das halbvolle Glas vor sich eine Spur fester mit seiner Hand, um es schließlich anzuheben und an die Lippen zu setzen. Noch bevor er es allerdings leeren hatte können, zog etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich: Der Barkeeper hatte soeben das Programm gewechselt und auf eine Nachrichtensendung umgeschaltet. Zu sehen war eine Nachrichtensprecherin, die auf einem bequemen Sessel saß und der Kamera zulächelte, während sie ihren Gast willkommen hieß. Jonghyun hob interessiert eine Augenbraue an als er den Gast erkannte und beschloss im gleichen Moment sitzen zu bleiben, um die Sendung weiter verfolgen zu können. Der Name des Mannes war Choi Minho und er war ein Agent; kein allzu bedeutender, wie man hinzufügen musste. Lästig, ja, aber keine Gefahr. „Es freut mich sehr, dass Sie heute hier bei uns sein und unsere Fragen beantworten können, Agent Choi.“ Der Sprecherin verneigte sich einmal vor dem jungen Mann, ehe sie wieder das breite Lächeln aufsetzte, das man ihr über die Jahre hinweg antrainiert hatte. „Ich hoffe, dass es Sie nicht stört, wenn wir sofort beginnen?“ „Danke.“ Agent Choi neigte seinen Kopf ebenfalls ein wenig; keineswegs so weit wie die Frau es getan hatte, aber Jonghyun hatte von ihm auch nicht erwartet, dass er die Geste der Höflichkeit mehr als notwendig erwidern würde. Das war immer schon das Problem des Agenten gewesen, er war unhöflich und ungeduldig. „Und keinesfalls. Ich würde es sogar begrüßen, wenn wir das so schnell wie möglich hinter uns bringen könnten.“ Abwartend legte der junge Mann ein Bein über das andere und hob beide Augenbrauen an. Es war ihm deutlich anzusehen wie wenig er von diesem Interview hielt. „Oh, natürlich.“ Die Frau räusperte sich leise, um sich wieder zu sammeln und warf dann einen schnellen Blick auf den Zettel mit den Fragen, den man ihr vorab ausgehändigt hatte. Diese Fragen waren genehmigt worden und durften gestellt werden; vermutlich verhielt es sich auch ähnlich mit den Antworten, die Minho ihr geben würde. „Dann kommen wir am besten gleich zur Sache, Agent Choi. Stimmt es, dass die Polizei davon ausgeht, dass die Morde der vergangenen Wochen von ein und demselben Täter verübt wurden? Und gibt es tatsächlich nur einen Täter oder handelt es sich um eine kleinere Gruppe von Tätern?“ „Wir gehen tatsächlich davon aus, dass die Morde von demselben Täter verübt worden sind“, antwortete der Gefragte ruhig, „Mir ist klar, dass Bilder der Tatorte im Umlauf sind und dass Außenstehende sich fragen müssen, wie wir zu diesem Schluss kommen. Haben Sie die Bilder gesehen?“ Auf das Nicken und das kaum merkliche Schlucken der Sprecherin fuhr der Agent langsam fort: „Obwohl jeder Mord am besten als Blutbad beschrieben werden kann, steckt doch ein System dahinter, verstehen Sie? Nach sorgfältiger Untersuchung der einzelnen Tatorte, können wir mit Sicherheit sagen, dass der Täter alleine handelt.“ „Können Sie uns denn mehr über dieses System verraten?“ „Nein, tut mir leid. Zu diesem Zeitpunkt sind das noch streng vertrauliche Informationen, die nicht herausgegeben werden können und dürfen.“ Der Agent verschränkte seine Finger miteinander, während er sich über die trockenen Lippen leckte. „Aber was ich Ihnen durchaus verraten darf ist, dass diese Morde nicht auf das Konto von Raptor gehen. Das war doch bestimmt Ihre nächste Frage, nicht wahr?“ „Das- Das stimmt, ja. Sie sind mir wohl einen Schritt voraus, Agent Choi.“ Das Lächeln der Frau war für ein paar Sekunden deutlich kühler geworden. Es war ihr anzusehen, dass sie es nicht schätzte, wenn das Skript durcheinander gebracht wurde. „Wie ist es möglich, dass die Polizei sich in diesem Punkt so sicher ist? Wieso kann Raptor als Täter klar ausgeschlossen werden?“ „Ich bearbeite Raptors Fall nun seit fast zwei Jahren und bin durchaus vertraut mit seiner Vorgehensweise. Anders als der Mann, der die Morde hier in dieser Gegend verübt hat, legt Raptor großen Wert auf Sauberkeit und Ordnung. Außerdem, wie Sie wissen, hinterlässt er an jedem Tatort eine hölzerne Figur in Form eines Velociraptor.“ Der Agent schnaubte leise und schüttelte dabei sachte den Kopf. Man konnte ihm deutlich ansehen was er von Raptor hielt und es war amüsant. „Außerdem sprechen die Opfer gegen Raptor. Der Mörder, mit dem wir es hier zu tun haben, scheint sich ausschließlich auf Frauen spezialisiert zu haben.“ „Dann könnte man ihn doch rein theoretisch mit Jack the Ripper vergleichen?“ „Nun ja …“ Minho massierte sich angespannt den Nasenrücken. „Das denken Sie vermutlich, weil bis jetzt nur Frauen ermordet worden sind. Aber wir haben die Opfer und deren Familien überprüft. Keine der Frauen und auch niemand sonst in den Familien konnte mit Prostitution in Verbindung gebracht werden. Mit solchen Vergleichen sollte man also unbedingt vorsichtig umgehen.“ Noch bevor die Frau auf seine Worte reagieren konnte, rückte Minho an die Kante seines Stuhls und knöpfte dabei sein Jackett zu. „Bis jetzt ist noch nicht klar, nach welchen Kriterien die Opfer ausgewählt werden. Die Frauen kannten sich nicht. Es gibt keine Parallelen zwischen ihnen. Sie waren noch nicht einmal im selben Supermarkt einkaufen! Wir stehen leider nach wie vor am Anfang unserer Ermittlungen und Sie werden verstehen, dass ich nun zu diesen zurückkehren muss. Gute Nacht.“ Damit erhob er sich und verließ, ohne die Nachrichtensprecherin noch eines Blickes zu würdigen, das Set. Dass man mit einer derartigen Entwicklung nicht gerechnet hatte, ließ der verwirrte und auch empörte Blick der Frau gut erkennen, allerdings fing sie sich relativ schnell wieder. „Wir bedanken uns bei Agent Choi für seinen Besuch und auch dafür, dass er sich die Zeit genommen hat die Fragen zu beantworten. Ich verabschiede mich an dieser Stelle auch und gebe weiter an-“ Der Ton war im selben Moment ausgeschaltet worden und reges Gemurmel füllte augenblicklich die Bar. Es war eben doch immer das Gleiche: Raptors Name musste wohl nur erwähnt werden, um die Fantasie der Leute anzuregen und dafür zu sorgen, dass die absurdesten Theorien entstanden. Dabei übertraf eine Theorie die andere an Lächerlichkeit. Trotzdem, hin und wieder war es doch ganz spaßig zu hören, was so über ihn gedacht wurde. Jonghyun konnte nicht leugnen, dass es ihm gefiel, dass man über ihn nachdachte. „Ich könnte mir vorstellen, dass Raptor mit diesem Irren unter einer Decke steckt. Diese Psychopathen sind doch alle gleich! Wenn man sie alle zusammen in einen Sack steckt und darauf einschlägt, erwischt man unter Garantie nie den falschen!“ Der Barkeeper schüttelte schnaufend den Kopf, während er diverse Gläser abtrocknete und sie in ein Regal zurückstellte. Zwar hatte niemand nach seiner Meinung gefragt, doch schon kurz nachdem er sie geäußert hatte, ruhte die Aufmerksamkeit der übrigen Gäste auf ihm. „Meinen Sie denn, dass man Raptor tatsächlich mit diesem Mann vergleichen beziehungsweise auf eine Stufe stellen kann?“ Interessiert blickte Jonghyun zu dem älteren Mann hinüber. Sein Stolz ließ es einfach nicht zu, die Bemerkung unkommentiert hinzunehmen. Wenn er sich schon beherrschen musste, dann wollte er es sich doch wenigstens erklären lassen. „Mörder ist Mörder, Junge. Da gibt’s keinen Unterschied.“ Kopfschüttelnd wedelte der Barkeeper mit dem Geschirrtuch in seine Richtung. „Und du solltest lieber nicht über Dinge reden, die du offensichtlich nicht verstehst.“ „Mich würde aber interessieren was er zu sagen hat“, warf ein Mann am anderen Ende des Bartresens ein, wobei er sich ein wenig nach vorne lehnte und seinen Kopf zur Seite drehte. Sein Gesicht war im Halbdunkel der Bar nicht komplett zu erkennen, doch Jonghyun konnte den stechenden Blick deutlich auf sich ruhen spüren. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen, warf er ihm kaum mehr als einen flüchtigen Blick zu. „Ich würde wirklich gerne wissen, wieso man Raptor nicht mit ihm vergleichen kann.“ Jonghyun hob auf den Einwurf hin nur skeptisch eine Augenbraue an. Langsam aber sicher war er es leid seinen Mitmenschen alles vorkauen zu müssen; entweder sie verstanden es oder nicht, das war nicht sein Problem. „Ich kann Ihren Standpunkt verstehen“, sagte er schließlich, wobei er sich direkt an den Barkeeper richtete, „und ich verstehe auch, dass Sie mich aufgrund meines Alters nicht ernst nehmen. Allerdings kann ich Ihnen versichern, dass ich mehr Ahnung habe als die übrigen Anwesenden hier.“ Schief lächelnd stemmte Jonghyun sich in die Höhe und zog gleichzeitig seinen rechten Mundwinkel weiter nach oben. Dass daraufhin einer seiner spitzen Eckzähne zu sehen war, war dabei natürlich beabsichtigt. So wandte er sich schließlich auch wieder demjenigen zu, der ihn vorhin so unvermittelt angesprochen hatte. Wenn er schon dabei war, konnte er ihn ebenfalls belehren. „Raptors Opfer sind Kinderschänder und Mörder. Er hat mehr Stil in seinem kleinen Finger als dieser Neandertaler und die beiden auf eine Stufe zu stellen, ist eine Beleidigung.“ Das schiefe Lächeln war nun komplett von seinem Gesicht verschwunden und ihm war klar, dass zumindest zwei der Gäste es mittlerweile für möglich hielten, dass er Raptor oder zumindest ein anderer Wahnsinniger war. Gut, das sollten sie ruhig tun. „Ich wäre mit solchen Vergleichen also eher vorsichtig. Ich habe gehört, dass Raptor es nicht schätzt mit derartig stümperhaften Morden in Verbindung gebracht zu werden.“ Jonghyun ließ seine Mundwinkel kurz nach oben zucken, danach wandte er sich ab, um den Ausgang der Bar anzusteuern. Sein Ziel hatte sich nach wie vor nicht blicken lassen. Noch länger in der Bar zu bleiben war also nicht nur eine weitere Zeitverschwendung, sondern auch noch riskant. Somit schob er die Tür auf und verschwand ohne sich noch einmal umzusehen nach draußen. Nach seiner kleinen Rede hatte sich in der Bar angespanntes Schweigen breit gemacht. Man wusste nicht, wie man auf den jungen Mann, der ganz offensichtlich mit Raptor sympathisierte, am besten reagieren sollte. Noch bevor jedoch auch nur einer von ihnen auf die Idee kommen konnte die Polizei zu verständigen, erfüllten ein Knirschen und kurz darauf auch ein lautes Klirren den Raum. Der Mann, der sich vorhin in das Gespräch eingemischt hatte und danach im Prinzip einfach stehen gelassen worden war, hatte sein halbvolles Glas so fest umgriffen gehabt, dass es dem Druck nachgegeben und einfach zersprungen war. Ein paar der Scherben waren zu Boden gefallen, während ein paar andere sich direkt in seine Handfläche bohrten. Ein Blick in das Gesicht des jungen Mannes genügte allerdings, um mit Sicherheit sagen zu können, dass er es gar nicht wirklich mitbekommen hatte: Sein Blick brannte förmlich vor Zorn. tbc ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)