Rex von jonglicious (Sequel zu "Raptor") ================================================================================ Kapitel 8: 患 - Sorge - ---------------------- Titel: Rex Autor: jonglicious Kapitel: O7 / ?? Genre: Horror, Drama, Humor Warnungen: AU!, OOC, Gewalt Rating: NC17 Pairings: JongTae, Onkey Beta-Leser: N✰ A/N: So, ja ... da wären wir mal wieder >w< ursprünglich sollte in dem Kapitel mehr passieren, aber dann wäre es vieeel zu lang geworden x'D deswegen habe ich beschlossen den Rest in das nächste Kapitel zu packen x3 Wie dem auch sei, ich hoffe es gefällt euch uund ... >w< ... Viel Spaß! 3 (Es befindet sich wieder eine Anmerkung am Ende der Fic! xD Die ist bitte zu lesen. úwu) Viel Spaß -- 3 Tage früher Jonghyun lehnte sich entspannt zurück gegen die weichen Couchkissen und legte dabei ein Bein über das andere. Vom Badezimmer her konnte er Wasser plätschern hören – Taemin hatte darauf bestanden allein zu duschen, da er nicht schon wieder den Großteil des Abends unter der Dusche verbringen wollte – und der Fernseher, dessen Lautstärke er auf ein Minimum reduziert hatte, lieferte noch zusätzlich eine spannende Geräuschkulisse. Gähnend hob er seine Arme an und bog gleichzeitig seinen Rücken durch, um sich ausgiebig zu strecken und seinen schmerzenden Knochen somit eventuell etwas Gutes zu tun. Mehr als ein leises Knacken, das sich seine Wirbelsäule hinunter arbeitete und ihm eine Gänsehaut auf die Arme trieb, kam dabei jedoch nicht heraus. „Mhmm~“, seufzte er langgezogen in sich hinein, ehe er tief durch die Nase einatmete und- Jonghyun stockte. Im Bruchteil einer Sekunde schoss Jonghyun förmlich in die Höhe und ließ seinen Blick hastig, beinahe schon gehetzt, durch das Wohnzimmer wandern. Er wusste nicht wonach genau er suchte, aber nachdem er quasi jeden Quadratmillimeter dieser Wohnung auswendig kannte, würde es wohl kaum lange dauern, bis er das störende Objekt ausfindig gemacht hatte. Schnaubend und mit gerunzelter Stirn umrundete Jonghyun den Couchtisch und langte nach der Umhängetasche Taemins, um diese genauer unter die Lupe zu nehmen. Taemin hatte leider die Angewohnheit seine Tasche dort, wo es ihm gerade in den Kram passte einfach fallen und anschließend auch liegen zu lassen. Und obwohl sie beide schon des Öfteren beinahe darüber gestolpert waren – in manchen Situation konnte man einfach nicht auf seine Umgebung achten – schien er nichts daraus zu lernen, weswegen Jonghyun sie meistens auf einen der Sessel ablegte. Probehalber roch er an der Tasche, ließ sie dann aber doch wieder sinken. Nachdem Taemin sie fast täglich zur Universität mitnahm, war es nicht verwunderlich, dass dementsprechend andere Gerüchte an ihr hafteten, aber der Geruch, der Jonghyuns Nase, beziehungsweise seine Nasenschleimhäute auf so penetrante Art und Weise herausgefordert hatte, war nicht dabei. „Hast du solche Sehnsucht nach mir, dass du schon an meinen Sachen schnüffeln musst, Jjongie?“ Jjongie. Ein Spitzname, der Jonghyun jedes Mal aufs Neue skeptisch seine Nasenflügel aufblähen und direkt peinlich berührt den Blick abwenden ließ. Es war nicht so, als hätte er wirklich etwas dagegen einzuwenden, wenn Taemin ihn so nannte, aber er fand schon, dass es einfach eine Spur zu niedlich klang. Er war schließlich immer noch Raptor, beziehungsweise er war ein Teil von Raptor und dass Taemin ihm dann einen so kindlich anmutenden Namen verpasste, war schon ein klein wenig pervers. Jonghyun straffte seine Schultern, nachdem er die Umhängetasche wieder auf dem Sessel abgelegt hatte. Der Geruch von Taemins frisch gewaschenen, noch feuchten Haaren, war eine Wohltat für seine geplagte Nase, aber gleichzeitig war er auch störend. Wie sollte er herausfinden woher der lästige Mief kam, wenn Taemin so verführerisch duftete? „Hattest du heute Besuch, Taemin?“ „Huh?“ Taemin blinzelte irritiert unter ein paar längeren Haarsträhnen hervor. Nachdem er seine Haare mit einem kleinen, hellblauen Handtuch – ein Wohnungs-Einweihungsgeschenk, das er von Kibum und Jinki erhalten hatte – notdürftig trocken gerubbelt hatte, fielen sie ihm eher wirr ins Gesicht und er musste seinen Kopf in den Nacken legen, um sie zurückzuschütteln. „Kibum war heute Vormittag schnell hier, solltest du das meinen. Er hat ein paar Sachen vorbeigebracht, die er für mich bearbeitet hat. Die Flecken wollten bei mir einfach nicht rausgehen, also hab ich ihn um Hilfe gebeten.“ Der Jüngere legte nachdenklich seine Stirn in Falten, während er auf Jonghyun zuging, ihn umrundete und ihn anschließend sorgfältig musterte. Es kam nicht oft vor, dass Jonghyun einen derartig ernsten Blick aufsetzte und sich gleichzeitig so komplett verspannte. Taemin konnte die Spannung, die von dem anderen ausging, beinahe schon körperlich spüren und sie trieb ihm einen unangenehmen Schauer über den Rücken. „Ansonsten war aber niemand hier, denke ich. Jinki hat zwar einen Schlüssel, aber wenn er etwas braucht, ruft er normalerweise vorher an.“ Jonghyun seufzte schwer, danach drehte er seinen Kopf zur Seite, um Taemins forschendem Blick zu entgehen. Manchmal war es ihm, als hätte sein Freund die Fähigkeit ihn wie Glas zu durchschauen und zu erraten, was in seinem Kopf vor sich ging. Allerdings verwarf Jonghyun solche Gedanken im Normalfall immer recht schnell wieder. Es war kaum möglich, dass Taemin ihn wirklich so durchschauen konnte; eventuell ahnte er hin und wieder woran Jonghyun dachte, aber das war dann auch schon alles. „Ich kenne Kibums Geruch und die verschiedenen Parfums, die er benutzt. Und Jinki riecht sowieso wie eine ältere, deutlich männlichere Version von dir.“ Jonghyun knirschte leise mit den Zähnen, während er nachdachte. „Wie eine deutlich männlichere Version von mir?!“ Taemins Stimme hatte sich vor Empörung überschlagen und war gleichzeitig mit jedem Wort eine Spur höher geworden. Wäre die Situation eine andere gewesen, hätte Jonghyun sich nun wahrscheinlich einen Spaß daraus gemacht Taemin damit aufzuziehen, doch so wie die Dinge momentan standen, hatte er dafür keine Zeit. Wenn Taemin ihm nichts verschwieg, – und davon ging Jonghyun aus, denn welchen Grund hätte der andere gehabt ihn zu belügen? – dann hatte sich jemand Zutritt zu seiner Wohnung verschafft. „Was soll das bitte heißen, huh? Deutlich männlicher? Komm her, dann zeig ich dir mal wie mä-“ „Taemin“, Jonghyun hatte ungeduldig eine Augenbraue angehoben und seinen Freund damit wirkungsvoll zum Verstummen gebracht, „Bist du dir ganz sicher, dass sonst niemand hier war? Vielleicht hast du den Hausmeister darum gebeten die Klimaanlage zu checken? Oder den Abfluss?“ Einen Moment lang zögerte er danach, ehe er noch leiser hinzufügte: „Solltest du jemand anderen hiergehabt haben, den du mir gegenüber nicht erwähnen willst, weil du dich eventuell zu ihm hingezogen fühlst, dann-“ „Bis hierher und nicht weiter!“ Ohne weiter nachzudenken rollte Taemin das Handtuch zusammen und warf es Jonghyun an den Kopf. So weit kam es noch, dass er sich von dem Älteren eine Affäre unterstellen ließ. „Ich bin mir A wirklich sicher, dass ich dem Hausmeister nichts dergleichen aufgetragen habe und B willst du mich verarschen, oder so?“ Schnaubend schüttelte Taemin den Kopf und verschränkte anschließend die Arme vor der Brust. „Ich lache mir doch nicht einfach so irgendeinen neuen Kerl an! Ich hab schon alles was ich brauche und will, vielen Dank.“ Taemin lächelte zufrieden, als Jonghyuns Mundwinkel sich daraufhin ein wenig nach oben verzogen und der Ältere ihm das Handtuch (er hatte es vorher ausgeschüttelt und gefaltet) vor die Nase hielt. Schmunzelnd nahm er es entgegen, um es dann anschließend über die Armlehne der Couch zu werfen. „Wie genau kommst du überhaupt auf solche Ideen? Was ist das Problem, Jonghyun?“ Der Angesprochene reagierte nicht sofort auf die Frage, sondern lief an Taemin vorbei, um ein wenig im Wohnzimmer auf und ab zu gehen und dann sogar kurz seinen Kopf ins Schlafzimmer zu stecken. Es war Jonghyun ein Rätsel, wie er den Geruch erst jetzt hatte bemerken können. Man musste zu seiner Verteidigung zwar sagen, dass er müde war und dass sich sein Kopf nach zahlreichen Auseinandersetzungen mit Raptor – innerhalb der letzten Tage war er wieder aktiver geworden und hatte ihm das Leben schwer gemacht – wie ein ausgepresster Schwamm anfühlte, aber dass ihm etwas so Wesentliches entging, war damit trotzdem nicht zu entschuldigen. Unzufrieden lehnte Jonghyun sich gegen den Türrahmen des Schlafzimmers und ließ seinen Blick dabei ein weiteres Mal umherwandern. Auch von dieser Position aus konnte er mit Sicherheit sagen, dass sich nichts verändert hatte; es schien noch nicht einmal ein Gegenstand verschoben worden zu sein! „Da ist ein Geruch, der mir hier vorher noch nie aufgefallen ist“, erklärte Jonghyun sein Verhalten schließlich und leckte sich gleichzeitig über die Lippen, „Eine Mischung aus billigem Aftershave und Schweiß.“ „Minho war hier?!“ Nachdem Taemin Minhos Namen geradezu hervorgestoßen hatte, herrschte einige Momente lang Stille, bis Jonghyuns leises Glucksen eben diese durchbrach. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Taemin ausgerechnet auf den Special Agent kommen würde, aber gerade deswegen amüsierte es ihn wahrscheinlich umso mehr. „Und wieder einmal hast du mir bewiesen, wieso ich so verrückt nach dir bin“, sagte er amüsiert, während er die Arme verschränkte und seinen Kopf ein wenig nach vorne sinken ließ, „Aber nein, so ungern ich es auch zugebe, aber nicht einmal Minho hat so einen Brechreiz in mir hervorgerufen.“ Schief lächelnd stieß Jonghyun sich vom Türrahmen ab, um anschließend den Flur anzusteuern. Er ging davon aus, dass Taemin ein paar Minuten lang allein klarkommen würde; so wie sein Freund aussah, musste er seine Gedanken ohnehin erst ein wenig ordnen. Aber das war auch gut so, denn wenn Taemin in der Zwischenzeit im Wohnzimmer blieb und dort wartete, konnte Jonghyun sich wieder voll und ganz dem Geruch widmen. Natürlich war es nicht so, als hätte er das nicht auch gekonnt, wenn Taemin hinter ihm herlief und eventuell Fragen stellte, aber im Vergleich zu Raptor hatte Jonghyun doch Probleme damit den anderen zu ignorieren. Das war schlicht und ergreifend nicht seine Art und jede Kleinigkeit, die ihn von Raptor differenzierte, konnte nur gut sein und musste bewahrt werden. Flink lief Jonghyun den Flur entlang und machte auf seinem Weg zur Eingangstür, auch einen kurzen Abstecher in die Küche. Der Geruch war hier zwar eher schwach, aber trotzdem war er da und das bestätigte ihn nur in seiner Annahme, dass wer auch immer einmal quer durch Taemins gesamte Wohnung spaziert war. In manchen Zimmern hatte er sich allerdings länger aufgehalten als in anderen, denn dort war der Geruch deutlich intensiver. Nachdem er die Küche wieder verlassen hatte, hielt er kurz inne, um sich die Erkenntnisse, die er schon gewonnen hatte, noch einmal vor Augen zu führen. Sie waren, grob ausgedrückt, nutzlos, aber sie warfen Fragen auf, auf die Jonghyun noch keine Antwort wusste: Wonach war gesucht worden? Und, wenn die Person tatsächlich etwas gesucht hatte, war sie fündig geworden oder würde sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zurückkehren und weitersuchen? Was war, wenn Taemin zu diesem späteren Zeitpunkt gerade zuhause war und der Person in die Arme lief? Leise knurrend, denn diese Vorstellung behagte ihm gar nicht, trat er auf die Haustür zu, um seinen Blick darüber wandern zu lassen. Von außen war nichts zu erkennen, also musste er wohl ein wenig ins Detail gehen. Dieses Vorhaben barg zwar ein gewisses Risiko, denn es bedeutete, dass er die Tür öffnen und sich somit dem restlichen Stockwerk quasi präsentieren musste, aber Jonghyun war bereit darauf einzugehen. Es war ohnehin schon länger als ein Jahr her, seit er sein Gesicht das letzte Mal in einer Nachrichtensendung oder in einer Zeitschrift entdeckt hatte. Und es war eine Tatsache, dass die Gesellschaft Gesichter vergaß, mit der sie nicht fast täglich konfrontiert wurde. Außerdem kam noch hinzu, dass Jonghyuns Aussehen sich innerhalb der letzten Jahre gewandelt hatte. Wenn man davon absah, dass er natürlich älter geworden war und sich dementsprechend verändert hatte, hatte er seine wiedergewonnene Freiheit auch genutzt, um die Muskeln, die während seiner Zeit in der Klinik langsam verschwunden waren, wieder aufzubauen. Er war also bei weitem nicht mehr so schmal, wie noch vor zwei Jahren und, in diesem Punkt war er sich sicher, würde Minho ihn erneut jagen wollen, würde er ihm problemlos davonlaufen können. Nicht, dass Weglaufen eine Option für Jonghyun (oder gar Raptor) gewesen wäre. Ganz bestimmt nicht. Jonghyun schob die Tür so weit auf, dass das Flurlicht die Seite, die normalerweise nach außen zeigte, gut erleuchtete und er sich das Schloss in Ruhe ansehen konnte. Mit bloßem Auge war es so auf jeden Fall möglich festzustellen, ob eventuell etwas angebohrt worden war oder ob sich jemand mit einem Messer daran zu schaffen gemacht hatte. Leise seufzend rutschte er ein paar Zentimeter zurück, um die Tür noch einmal als Ganzes zu betrachten. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet Einbruchsspuren zu finden, aber wären welche vorhanden gewesen, hätte man zumindest davon ausgehen können, dass lediglich ein „normaler Einbrecher“ in Taemins Wohnung eingedrungen war. So allerdings musste Jonghyun sich fragen, ob da nicht vielleicht jemand anderer „zu Besuch“ vorbeigekommen war. „Wonach suchst du?“ „Einbruchsspuren“, Jonghyun warf einen kurzen Blick über seine Schulter, danach rieb er mit seinem Zeigefinger über das makellose Schloss. „Ich dachte, dass sich vielleicht jemand an der Tür zu schaffen gemacht hat, aber hier ist alles in Ordnung.“ Ein schwaches Lächeln huschte über seine Züge und er konnte nicht anders, als leise hinzuzufügen: „Es würde der Tür zwar nicht schaden, wenn du einmal im Jahr einen Putzlappen erwischen würdest, aber ansonsten kann ich nichts finden.“ Taemin zog es vor diesen Kommentar zu ignorieren – seine Wohnung war sauber genug! – und trat stattdessen auf Jonghyun zu, um anschließend neben ihm in die Hocke zu gehen. Allerdings hatte er den Älteren vorher umrundet und war sichergegangen, dass er ihn zumindest ein klein wenig abschirmte. Zwar wohnten in seinem Stock vor allem ältere Menschen, die ohne Brille wahrscheinlich nicht einmal ihre eigene Nase finden konnten, aber Taemin wollte auch nichts riskieren. „Vielleicht ist das, was du gerochen hast nur von draußen hereingezogen und es war überhaupt nie jemand in meiner Wohnung.“ Sachte drückte Taemin seine Nase gegen Jonghyuns Schulter. Er selbst konnte den Geruch, der Jonghyun so aus dem Konzept brachte, nicht wahrnehmen, aber seine Nase war auch nicht ganz so empfindlich. „Lass uns wieder reingehen, okay? Ich muss mir noch die Haare föhnen, aber du könntest in der Zwischenzeit alle Fenster aufreißen und dich vielleicht ums Abendessen kümmern?“ „Hm.“ Es war Jonghyun anzusehen, dass ihn diese „Lösung“ nicht sonderlich begeisterte, aber momentan konnte er ohnehin nichts ausrichten. Er war davon überzeugt, dass jemand in Taemins Wohnung gewesen und dass der Geruch nicht einfach nur von draußen gekommen war, aber daran war nun auch nichts mehr zu ändern. „Okay, von mir aus.“ Schwach lächelnd ließ er die Tür ins Schloss fallen, wobei er sie jedoch diesmal fest versperrte und auch die Sicherheitskette einhängte. Es hätte ihn wohl nicht gestört, wäre die Person innerhalb der nächsten Stunden noch aufgetaucht, aber solange Taemin ebenfalls in unmittelbarer Nähe und somit auch in Gefahr war, war es wohl besser alles sorgfältig zu verschließen. -- Gegenwart Mürrisch kaute Jinki auf dem Pilz herum, den er soeben aus einer Nudelbox gefischt hatte und warf Kibum dabei immer wieder vielsagende Blicke zu. Taemin hatte ihnen, kurz nach dem Mittagessen, eine SMS geschrieben und in dieser erklärt, dass es wohl spätestens 19:00 Uhr werden würde, bis Jonghyun und er eintrudelten. Nun war es allerdings bereits weit nach 20:00 Uhr und das Essen, welches Jinki gleich auf dem Heimweg mitgebracht hatte, war auch schon einmal wärmer gewesen. Kibum hatte den Großteil davon zwar in die Küche gebracht und dort in den Ofen gestellt, aber auf Dauer war dies natürlich auch keine Lösung. „Meinst du, ist alles in Ordnung?“ „Ganz bestimmt.“ Jinkis Miene verfinsterte sich noch weiter und hätte er in diesem Moment keine etwas längere Nudel aufgesogen, wäre der Blick vermutlich auch durchaus furchteinflößend gewesen. „Wahrscheinlich hat Taemin einfach nur auf uns vergessen, weil er und Jonghyun wie die Karnickel am Rammeln sind.“ „Jinki!“ Kibum hatte leise geschnaubt, gleichzeitig allerdings auch ein durchaus amüsiertes Lächeln aufgesetzt. Er hütete sich zwar davor es laut auszusprechen, da Jinki auch so schon grimmig genug aus der Wäsche schaute, aber wirklich verübeln hätte Kibum den beiden anderen so eine Aktion nicht können. Immerhin musste Jonghyun klar sein, dass Taemin ihnen die ganze Geschichte erzählt hatte und dementsprechend musste er es auch besser wissen, als sich in Jinkis unmittelbare Nähe zu begeben. „Ich versuch’s noch mal auf Taemins Handy. Vielleicht hört er es diesmal ja.“ Sachte tätschelte Kibum die Schulter seines Geliebten, danach verließ er das Wohnzimmer wieder, um nach seinem Handy zu suchen. Jinki stellte die Nudelbox ab, nachdem Kibum gegangen war und warf dann einen flüchtigen Blick auf seine Armbanduhr. Es war nun 20:45 Uhr und obwohl er Kibum eben noch erklärt hatte, was Taemin und Jonghyun vermutlich trieben, konnte er nicht leugnen, dass er sich Sorgen machte. Sein kleiner Bruder war niemand, der andere fast zwei Stunden warten ließ und es nicht der Mühe wert befand sich zu melden. Noch nicht einmal dann, wenn Jonghyun an ihm hing und sie ausgiebig ihre Versöhnung zelebrierten. Besorgt lehnte er sich gegen die Couchlehne und ließ seinen Kopf zurücksinken, bis er geradewegs die Zimmerdecke ins Visier nehmen konnte. Bis 21:00 Uhr hatte Taemin noch Zeit sich von allein zu melden, danach würde er sich Kibum schnappen und zur Wohnung des Jüngeren fahren. Sollten er und Jonghyun dann gerade „beschäftigt“ sein, würde Taemin wenigstens einmal merken, wie es war, wenn man bei solchen Aktivitäten gestört wurde. „Er hat wieder nicht abgehoben. Ich hab ihm aber noch mal auf die Mailbox gesprochen.“ Kibum hatte das Wohnzimmer wieder betreten; sein Handy in der rechten Hand, ein Stück Pizza in der linken. Sein Appetit hatte sich innerhalb der letzten Stunde zwar verflüchtigt, aber irgendwie musste er sich einfach ablenken. „Meinst du, sollten wir mal vorbeischauen?“ „Ich wollte gerade sagen, dass ich beschlossen habe, dass wir noch eine Viertelstunde warten und dem Ganzen dann auf den Grund gehen.“ Gedankenverloren streichelte Jinki seinem Freund über den Oberschenkel, nachdem dieser sich neben ihn gesetzt hatte. „Ich hab kein gutes Gefühl, Kibum.“ „Ich weiß. Geht mir nicht anders.“ Seufzend schmiegte Kibum seine Wange an Jinkis Schulter, während er auf seinem Pizzastück herumkaute. Er konnte erahnen was für Sorgen Jinki sich gerade um seinen kleinen Bruder machte; ihm ging es ähnlich. Zwar waren Taemin und er nicht blutsverwandt, aber sie kannten sich nun fast schon zehn Jahre und der Jüngere war ihm ans Herz gewachsen. „Wieso fahren wir nicht einfach sofort? Auf die Viertelstunde kommt es auch nicht mehr an.“ Der Blick, mit dem Jinki ihn daraufhin bedachte, sprach Bände und Kibum kam um ein kleines Lächeln nicht umhin, als ihm klar wurde, dass er die Gedanken des Älteren wohl erraten hatte. -- „Du hast daran gedacht den Schlüssel mitzunehmen, oder?“ „Nein, Kibum. Ich dachte mir, dass ich einfach so lange gegen die Tür laufe, bis sie nachgibt.“ Jinki zog den Zweitschlüssel der Wohnung aus seiner Jackentasche, um aufzuschließen und die Eingangstür anschließend behutsam aufzuschieben. Wer wusste schon, was sie im Inneren der Wohnung erwarten würde? Er konnte gut darauf verzichten zu sehen, wie Jonghyun sich an Taemin zu schaffen machte. Es reichte schon, dass Taemin zu Beginn des Öfteren unangebrachte Kommentare geschoben und somit dafür gesorgt hatte, dass Jinki sich alles lebhaft vorstellen konnte. „Taemin?“ Jinki tastete blind nach dem Lichtschalter, nachdem das Flurlicht sich ausgeschaltet und sie in Dunkelheit gehüllt hatte. Leise fluchend, als er nach ein paar Sekunden immer noch nicht fündig geworden war, machte er ein paar Schritte weiter ins Innere der Wohnung, wobei er nach Kibums Handgelenk griff. Jinki wusste schließlich, dass sein Freund schräg versetzt hinter ihm stand; er konnte ihn faktisch spüren! „Wo ist der verdammte Lichtschalter schon wieder?“ „Du suchst zu weit oben danach.“ Jinki spürte, wie jemand seine Hand ein Stück nach unten schob und sie letzten Endes auch gegen den Schalter drückte, den er gerade noch gesucht hatte. Das helle Licht – Taemin hatte es tatsächlich endlich geschafft die Glühbirne auszutauschen, unglaublich – ließ ihn einen Moment lang seine Augen verengen und heftig blinzeln. Nun konnte er auch Kibum wieder sehen; der Jüngere stand gut einen halben Meter von ihm entfernt weiter vorne und- „So langsam bist du normalerweise nicht, Jinki.“ Jonghyun hob gelangweilt eine Augenbraue an, nachdem Jinki einen Blick über seine Schulter riskiert hatte. Nachdem er die beiden an der Wohnungstür gehört hatte, hatte er sich in der Küche verschanzt und abgewartet. Immerhin kannte er das Gebäude mittlerweile recht gut und wusste auch, dass das Flurlicht sich relativ schnell wieder abschaltete. Diesen Umstand und auch die Tatsache, dass weder Jinki, noch Kibum offensichtlich dazu in der Lage waren sich die Positionen der Lichtschalter in Taemins Wohnung einzuprägen, hatte Jonghyun ausgenutzt, um sich an die beiden heranzupirschen. „Und ich will deine Gefühle nicht verletzen, aber ich halte eigentlich lieber mit Taemin Händchen.“ Bedeutungsvoll senkte er den Blick, um Jinki darauf hinzuweisen, dass er immer noch sein Handgelenk festhielt. „Gott, du verdammter Freak.“ Schnaubend ließ Jinki von dem anderen ab, um sich daraufhin schnell zu Kibum zu bewegen. Dieser hatte das Schauspiel mit einer Mischung aus Überraschung und Belustigung beobachtet, sich jedoch nicht dazu geäußert. Dies war aber vermutlich auch besser so gewesen, denn was auch immer er gesagt hätte, es wäre in dieser Situation wohl das Falsche gewesen. Man musste aber auch wirklich dazu sagen, dass Jinkis entgeisterter Blick, nachdem er bemerkt hatte, dass er Jonghyuns Hand gehalten hatte, eigentlich zu köstlich gewesen war, um ihn unkommentiert zu lassen. „Ja, ja. Schon gut.“ Jonghyun zog seinen rechten Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen nach oben, danach ließ er sich mit dem Rücken gegen die Eingangstür sinken. Diese schnappte daraufhin mit einem leisen Klicken endgültig zu und sorgte somit dafür, dass niemand, der eventuell ebenfalls gerade nach Hause kam, mithören konnte. „Aber was genau macht ihr hier? Es hat so geklungen, als würdet ihr nach Taemin suchen?“ Noch während er gesprochen hatte, hatte er seine Stirn in tiefe Falten gelegt. Als er Jinki nach Taemin rufen gehört hatte, hatte er sich noch nichts weiter dabei gedacht. Doch nun erschien ihm das Ganze ein klein wenig seltsam. „Ich bin davon ausgegangen, dass er nach unserer kleinen Auseinandersetzung fürs Erste bei euch bleiben würde.“ Jinki zog es vor Jonghyun nicht sofort eine Antwort zu geben; er warf ihm lediglich einen abschätzenden, teils auch durchaus grantigen Blick zu, während er Kibum aus seiner Jacke half und sich anschließend seiner eigenen entledigte. In der Wohnung war es warm, zu warm, um mehr als eine zu tragen. „Taemin war letzte Nacht bei uns“, sagte er schließlich, nachdem er das Gefühl hatte sich ausreichend gesammelt zu haben, „und würde ich mir momentan keine Sorgen um ihn machen, würde ich dich vermutlich in deine Einzelteile zerlegen.“ Jinki hatte seine Stimme bedrohlich gesenkt und dabei seine Kiefermuskeln deutlich angespannt. Die Blutergüsse, die Jonghyun an Taemins Hals hinterlassen hatte, waren für ihn keine Lappalie und früher oder später würde er auch dafür sorgen, dass er diesen Zug bereute. „Aber darauf komme ich später noch einmal zurück. Du hast also Glück.“ Jonghyun schnaubte auf Jinkis Worte hin nur verächtlich, sagte ansonsten jedoch nichts. Er bezweifelte, dass Jinki ihn tatsächlich „in seine Einzelteile zerlegen“ konnte, wenn Jonghyun es nicht zuließ, aber darüber wollte er sich mit dem Arzt nun nicht streiten. Immerhin gab es da etwas sehr viel Wichtigeres, auf das er seine Aufmerksamkeit lenken musste: Taemin. „Dann komm endlich zum Punkt.“ Ungeduldig richtete Jonghyun sich ganz auf, indem er sich von der Eingangstür abstieß. „Ich kann mich daran erinnern, dass ich es schon früher lästig fand, dass du immer um den heißen Brei herumredest.“ „Gratuliere! Wenn du so weitermachst, unterscheidet dich bald gar nichts mehr von Raptor.“ „Komm ruhig her, dann zeig ich dir wie ähnlich ich ihm jetzt schon bin.“ „Das wirst du noch bere-“ „Jinki! Jonghyun!“ Noch bevor die beiden Streithähne aufeinander hätten losgehen können, hatte Kibum sich zwischen sie geschoben und Jinki an der Brust zurückgedrückt. „Wäre es wohl möglich, dass ihr diese irrwitzigen Schwanzvergleiche auf ein anderes Mal verschiebt?!“ Genervt blickte er zwischen den beiden Älteren hin und her. Es verwunderte ihn nicht, dass Jinki gereizt und angespannt war, aber Jonghyun hatte er bis jetzt noch nie so erlebt. Er war die meiste Zeit immer relativ ruhig und beherrscht gewesen; vielleicht ein wenig eigen, aber bestimmt nicht so offensichtlich provokant. „Es bringt gar nichts, wenn ihr euch gegenseitig die Köpfe einschlagt.“ Unzufrieden schüttelte der Blonde den Kopf, danach verschränkte er die Arme vor der Brust. „Also, könnt ihr euch jetzt zusammenreißen? Für Taemin?“ „Ich warte immer noch darauf, dass mir jemand erklärt, was die ganze Aufregung soll.“ Jonghyuns Ton war wieder eine Spur umgänglicher geworden, allerdings ließ er Jinki trotzdem keine Sekunde aus den Augen. Man konnte schließlich nie wissen, was dem Älteren noch einfiel. „Dass du keine Ahnung hast macht uns ja eben nervös“, Kibum wischte sich unruhig über das Kinn und trat gleichzeitig näher an Jonghyun heran. „Taemin schien sich heute Morgen so sicher zu sein, dass er dich später noch trifft. Er ist auch die meiste Zeit mit seinem Handy herumgelaufen und ich habe schon befürchtet, dass er es sogar noch mit auf die Toilette nimmt.“ Der Blonde schüttelte mit einem schwachen Lächeln den Kopf, danach fuhr er fort: „Auf jeden Fall hat er uns später in einer SMS Bescheid gegeben, dass er gegen 19:00 Uhr zuhause sein wird. Aber er ist bis jetzt nicht aufgetaucht und er hat sich auch nicht gemeldet, also dachten wir-“ „Ihr seid davon ausgegangen, dass wir zusammen sind“, führte Jonghyun Kibums Satz zu Ende, nachdem er seine trockenen Lippen mit seiner Zunge befeuchtet hatte. Nachdem er nun endlich die ganze Geschichte gehört hatte, konnte er sogar verstehen, wieso Jinki noch einmal extra gereizt auf ihn reagierte. „Genau.“ Ohne weiter nachzudenken ergriff Kibum die Hände Jonghyuns, „Aber du weißt doch bestimmt wo er ist, nicht wahr? Taemin hat uns erzählt, dass du in letzter Zeit dauernd ein Auge auf ihn hattest.“ „Ich muss dich enttäuschen, Kibum“, Jonghyun befreite seine Hände vorsichtig aus Kibums Griff, um den Jüngeren anschließend mehr in Jinkis Richtung zu dirigieren. Es war ihm immer noch ein wenig unangenehm, wenn jemand außer Taemin ihm so nahe kam. „Ich dachte, ich versuche seinen Wunsch zu respektieren. Also bin ich ihm heute nicht hinterher geschlichen.“ Noch während er gesprochen hatte, hatte sich ein schiefes Lächeln auf seinen Zügen ausgebreitet; es war doch wieder typisch, dass ausgerechnet dann, wenn er versuchte ein guter Freund zu sein, irgendetwas passierte, oder? „Das heißt also, dass wir keine Ahnung haben, wo Taemin stecken könnte“, fasste Jinki ihr Gespräch kurzerhand zusammen. Ihm war anzusehen, dass er die wachsende Unruhe in sich nur schwer zurückdrängen konnte und Jonghyun musste zugeben, dass es ihm nicht anders ging. An dem Tag, an dem er zu Taemin zurückgekommen war und der Jüngere sich verzweifelt schluchzend an ihn geklammert hatte, hatte Jonghyun sich selbst geschworen, dass er von nun an nicht mehr zulassen würde, dass ihm ein Leid geschah. Fieberhaft rieb Jonghyun sich über die Stirn, um nicht am Ende noch die Nerven zu verlieren. „Wenn er in seinen Vorlesungen war, finden wir vielleicht in der Universität einen Hinweis.“ Jonghyun hatte tief durchgeatmet und die Eingangstür wenig später geradezu aufgerissen. Als er vor einigen Stunden das Wohngebäude betreten hatte, hatte er noch einen schnellen Blick in die hauseigene Parkgarage geworfen. Taemins Auto hatte er dort nicht entdeckt, also hieß das wohl, dass er damit auch zum Campus gefahren war. Wahrscheinlich war es schon übertrieben dies eine Spur zu nennen, aber mehr Anhaltspunkte hatten sie im Moment einfach nicht. „Kommt schon“, drängte er Jinki und Kibum, während er sich die schwarze Kapuze seines Sweaters über den Kopf zog und somit, in dem Moment, als das Flurlicht erneut ausging, komplett in der Dunkelheit verschwand. tbc ... --- A/N: Minho stinkt natürlich nicht! xD Aber vielleicht erinnern sich manche von euch noch daran, dass schon Raptor etwas gegen Minhos Geruch hatte?! Nun, das hat er Taemin eingeimpft und da haben wir den Salat. xD Deswegen, ganz deutlich: Minho stinkt nicht. ùwu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)