My Fake And My Truth von BarbieDoll ================================================================================ Kapitel 1: Unsichtbare Kunst ---------------------------- Ich ging gerade neben meiner Schwester her, wir hatten vor drei Stunden die letzte Pause gemacht und würden auch keine weitere mehr machen. Mein Vater wollte unbedingt so schnell wie möglich in Konoha ankommen. Bereits seit fünf Uhr morgens waren wir unterwegs und jetzt war es schon elf Uhr.   Meine Füße schmerzten und wir hatten noch einiges an Fußmarsch vor uns, was mich ziemlich nervte. Aber ich wollte nun mal in den Urlaub. Meine Eltern wollten überwiegend wegen dem Stress der letzten Monate nach Konoha, um Urlaub zu machen. Ob man das Urlaub nennen konnte wagte ich aber stark zu bezweifeln und das nicht, weil ich dazu neigte mich sehr oft mit meinem Vater zu streiten oder weil meine Schwester mitgekommen war. Nein, es lag viel mehr an der momentanen Lage in der Welt.   Nach zwei Jahren Krieg hatten Sasuke und Obito Uchiha es geschafft Konoha einzunehmen. Eigentlich hieß es ja, dass die beiden Konoha zerstören wollten, aber sie hatten es sich anscheinend anders überlegt. Die beiden hatten es zusammen mit Kabuto Yakushi – auch wenn sie den dazu gebracht hatten Edo Tensei aufzulösen – geschafft alles für sich zu beanspruchen. Sie hatten alle fünf großen Reiche unter Kontrolle und bestimmten wie es ablief. Aus einigen Büchern wusste ich, dass Ninjas die zu schwach waren einfach hingerichtet wurden und die Ninja-Akademie viel schwieriger geworden war.   Ich selbst war kein Ninja, unser Dorf hatte noch nicht mal Ninjas und auch keine Akademie für diejenigen, die welche werden wollten. Wenn Dorfbewohner Ninja werden wollten, mussten sie entweder nach Konoha oder irgendein anderes Dorf, wo es eine Ninja-Akademie gab besuchen.   Wieder zurück zum wesentlichen. Sasuke und Obito hatten auch Naruto den Kjuubi genommen, aber der Uzumaki hatte es mit echt viel Glück überlebt. Aber er war ein gebrochener Mann oder Junge. Seitdem er keine Bijuukraft mehr war, war er um einiges Schwächer geworden und auf Missionen durfte er auch nicht mehr gehen, Obito hielt es für zu gefährlich.   Anders als Naruto hatte Killerbeat nicht so viel Glück, er hatte den Entzug des Achtschwänzigen nicht verkraftet und war wie all die anderen ebenfalls gestorben. Ironie des Schicksals halt. Naruto war nun mal ein Ausnahmefall.  Als er noch Kurama – den Neunschwänzigen - hatte galt er als stärkster Ninja aller Zeiten, was sich ja nun geändert hatte.   Soweit ich sogar in Erfahrung bringen konnte hatte Sasuke dafür gesorgt, dass Itachi Uchiha ebenfalls ein Grab, direkt neben dem seiner Eltern, bekommen hatte. Das war eigentlich der Einzige Grund, warum ich mitgekommen war. Ich wusste, dass niemand Itachi die letzte Ehre erwiesen hatte, abgesehen von Sasuke. Ich fand das ziemlich traurig, weshalb ich ihm auch die letzte Ehre erweisen wollte, er hatte es schließlich verdient. Nicht jeder hatte den Mut zu dem gehabt, was er getan hatte und deswegen hatte er meinen größten Respekt verdient.   Wäre ich Sasuke, dann wäre ich richtig Stolz einen solchen Bruder zu haben, aber ich hatte nur zwei Brüder, der eine arbeitete als Bauarbeiter und der andere hatte nur einen Teilzeitjob. Meine Schwester hatte studiert ist aber krank geworden und Arbeitslos. Sie gammelt den lieben langen Tag zu Hause und schläft bis zum Mittag und macht keine Ahnung was. Also auf das was meine Geschwister machen kann man nicht wirklich stolz sein. Die machten nicht wirklich was weltbewegendes, ihr Leben war eher langweilig, genau wie das meine.   Mir entfuhr ein langer Seufzer, wegen dieser Tatsache, woraufhin mein Vater mich zum zehntausendsten Mal fragte: „Alles in Ordnung?“ Diese Frage nervte mich mittlerweile so der Maßen, dass ich die Augen verdrehte und genervt nickte. Hoffentlich ließ er mich nun endlich mal in Ruhe, ich hatte nämlich keine Lust mich jetzt mit dem zu unterhalten. Schließlich endete jede Konversation die wir führten im Streit, weil er mich so heftig nervte, dass ich nach einiger Zeit dann immer laut wurde und das passte ihm so gar nicht. Meinen Vater konnte ich eh nicht leiden, der laberte mich den ganzen Tag nur mit Selbstverteidigung voll und das obwohl er gesagt hatte, dass er nie mehr damit anfangen würde. Da hatte ich mich mächtig geirrt!   Bis vor drei Monaten hatte ich selbst auch noch Training zur Selbstverteidigung gemacht, aber ich hatte bereits seit zwei Jahren jetzt keine Lust mehr dazu, was er und alle anderen einfach nicht verstehen wollten. Okay, meine Freundinnen konnten es nachvollziehen. Ich hatte jetzt auch wieder mehr Zeit für sie, auch wenn ich sie nicht wirklich als meine Freundinnen sah, seit dem Streit vor zwei Monaten. Das war eine richtig krasse Sache, über die wir jetzt aber mittlerweile nur noch lachen konnten:   Wir waren saufen und hatten eigentlich ein echt gutes Versteck, aber dann hatten wir dieses verlassen, weil wir zur Seilbahn wollten. Später kam dann aber die Polizei, Rin, Akina, Asuka und Moe hatten es geschafft abzuhauen, da ich aber Yasu, die zuvor eine kleine Flasche Wodka auf Exe getrunken hatte und nicht mehr laufen konnte, da so rum liegen lassen wollte war ich bei ihr geblieben und musste der Polizei alles erzählen: also wer wo wohnte und wie alt wir waren. Und weil ich alle Daten angegeben hatte, waren alle – Akina ausgeschlossen - mega sauer auf mich.   Mein Vater meinte, dass wenn ich noch zum Training gehen würde wäre das alles nie passiert, ich war da anderer Meinung. Ich meinte, ich hatte schließlich zwei Jahre gesagt, dass ich aufhören wollte und jetzt endlich hatte ich es geschafft, was ziemlich lustig gewesen war, wie ich fand.   ~°~°~Flashback~°~°~   „Sakura, geh doch mit den anderen mit“, sprach meine Mutter zu mir.   Wir waren gerade auf dem Fest in unserem Dorf, um zu präsentieren, was wir beim Training machten.  Ich hatte von Anfang an keine Lust dazu, aber ich hatte es nun mal versprochen, weshalb ich keinen Rückzieher machen konnte.   „Nein, ich gehe nicht mit den Jungs. Ich warte auf die Mädels“, entgegnete ich ruhig. „Sakura! Jetzt geh sofort mit und versuch dich nicht zu drücken!“, keifte meine Mutter mich wie wild an. „Was wirst du jetzt so laut?“, fuhr ich sie an, wobei mir Tränen in die Augen stiegen.   Ich war eh schon mega gestresst, weil ich meine Tage hatte und da sollte man besser nichts Falsches zu mir sagen. Während meiner Erdbeerwoche war ich nämlich ziemlich Emotional.   „Jetzt geh mit und bleib nicht wie eine Salzsäule hier stehen!“, schrie meine Mutter weiter. Nun liefen mir endgültig die Tränen über die Wangen und ich schluchzte: „Ich habe doch gesagt, dass ich auf die Mädels warte! Ich kann schlecht mit den Jungs in eine Umkleide!“ „Wir gehen!“, ertönte nun die wütende Stimme meines Vaters. Ich und meine Mutter blickten zu ihm. „Nein! Sie soll einfach mitgehen!“, zickte meine Mutter nun auch den Alten an. „So schon gar nicht! Das ist wirklich peinlich, wenn wir sie so zwingen! Wir gehen jetzt!“, schrie mein Vater. Wutentbrannt schlugen wir den Weg nach Hause ein. Auf dem Weg stritten die beiden noch die ganze Zeit, was mich ziemlich nervte. Ich war einerseits froh, dass wir gingen, denn so musste ich nicht auftreten, aber andererseits war ich genervt, weil ich mich zu Hause auf ein nerviges Gespräch einstellen konnte.   Zu Hause angekommen setzte ich mich auf die rot-weiß gepunktete Eckbank in der Küche. Immer noch kullerten mir glasige Perlen über die Wangen und mein Vater meckerte ununterbrochen weiter. Meine Mutter ebenso.   „Sakura! Training: Ja oder nein?“, fauchte der Alte. „Nein“, sprach ich ohne groß zu überlegen und zwar so, als wäre diese Antwort selbstverständlich. „Gut, dann brauchst du aber auch nichts mehr von mir zu erwarten!“, mir war klar, dass er das eh nicht durchhalten würde, weshalb ich einfach gelassen nickte und er ins Wohnzimmer stapfte und sich an seinen Schreibtisch setzte.   ~°~°~Flashback Ende~°~°~   „Sakura, wir sind da“, riss mein Vater mich nun aus meinen Gedanken.   Ich sah mich um, wir standen vor einem echt riesigen, grünen Tor.   Überall waren Menschenmengen zu sehen und Häuser, die entweder ziemlich alt oder repariert werden mussten, wegen dem Krieg, der bis vor kurzem angedauert hatte. Es war wirklich überwältigend. Konoha war so viel größer, als unser kleines Dörfchen, wenn man es denn so nennen konnte. Konoha wurde ja schon als Dorf bezeichnet, was war dann eigentlich unsere Heimat? ,Ein Kaff´ beantwortete ich mir die Frage selbst.   Mein Vater trat zusammen mit meiner Mutter zu zwei Ninjas und bequatschte irgendetwas mit ihnen. Ich hörte nicht zu, da es mich zum einen nicht interessierte und zum anderen fühlte ich mich irgendwie beobachtet. Ich blickte hinter mich, konnte aber nichts außer kleinen und großen Grüppchen sehen. Vielleicht hatte ich mich ja einfach nur geirrt, bestimmt lag das an den vielen Horrorfilmen, die ich mir im letzten und diesem Jahr angesehen hatte. „Sakura! Komm!“, rief meine Mutter nun. Ich drehte mich wieder um und sah zu meiner Familie, die schon ein Stück vorgegangen war. Ich eilte zu ihnen und ging mit ihnen los, trotzdem blickte ich ein letztes Mal nach hinten, um wirklich sicher zu gehen, dass uns niemand folgte. Ich sah niemanden, also sah ich beruhigt nach vorne. Na ja…eigentlich sah ich mich mehr um, als das ich nur nach vorn guckte. Konoha war ein beachtlich großes Dorf und man könnte meinen, dass es nie Krieg gegeben hätte, hier schien alles so friedlich und normal. Als wäre nichts gewesen. Hier und da spielten ein paar Kinder fangen. Neben uns ging eine Gruppe von jungen Frauen her, die sich über ihre eingekauften Klamotten unterhielten, weiter vorne waren mehrere, gutaussehende Jungs, die ich aber nicht hören konnte und um uns herum riefen die Leute irgendwelche Sachen durch die Gegend. Hier war alles anders als ich es mir vorgestellt hatte. Ich hätte damit gerechnet, dass die Stimmung eher geknickt wäre und hier überall traurige Kinder mit stumpfem Blick wären. Oder dass hier die Straßen wie leergefegt waren, weil Obito und Sasuke das Dorf eingenommen hatten.   Nochmal schweifte mein Blick durch mein Umfeld, ich konnte weit und breit keine Ninjas oder so etwas sehen. Komisch.  Ich dachte immer hier würden mehr Ninjas rumlaufen, vielleicht lag es ja daran, dass Obito die meisten getötet hatte. Oder sie waren irgendwo versteckt. Ich hatte echt keine Ahnung. Hier war aber trotzdem alles irgendwie Friede, Freude, Eierkuchen-like und das brachte mich schon zum Stutzen. Ich zuckte einfach mit den Schultern und versuchte mir nicht mehr den Kopf darüber zu zerbrechen.   In unserem “Apartment“ angekommen ging ich mit meiner Schwester sogleich in unser Zimmer. Hier standen links von der Tür ein großer Schrank, an der linken Wand das Kopfende des großen Doppelbettes, das in den Raum ragte und rechts und links davon standen zwei kleine Nachttische mit weißen Lampen. Gegenüber von uns war ein Fenster mit gelbem Vorhang aus Seide und weißer Jalousie. Alles in einem war der Raum ziemlich kahl.   „Ich schlaf auf der Fensterseite!“, rief ich und ging einmal ums Bett herum zu der Seite auf der ich schlafen würde. Meine Schwester ging zum Kleiderschrank und öffnete diesen. Sofort fing sie an ihre Sachen einzuräumen.   Ich aber räumte meine Unterwäsche in die unter Schublade des Nachttischs und in die Obere meine Bücher, die ich mir mitgenommen hatte. Neben die Lampe stellte ich mein Deo, meine Abschminktücher und meine Schminke –Wimperntusche, Puder und Labello -. Ich ging zum Kleiderschrank und räumte nun auch meine Kleidung ein.   Am nächsten Morgen weckte Akane – meine Schwester - mich sehr unsanft. „Sakura! Beweg deinen Arsch aus dem Bett!“, rief sie und musste im selben Moment lache. „Geht’s noch? Lass mich pennen“, knurrte ich schlaftrunken und drehte der Rothaarigen den Rücken zu. Aber statt mich in Ruhe zu lassen zog sie mir die Decke weg, woraufhin ich nun doch aufstand und mir eine schwarze Strickjacke von ihr anzog, da es doch ziemlich frisch war. Ich ging raus auf den Balkon des Nebenzimmers, wo meine Eltern bereits am gedeckten Frühstückstisch saßen. „Wie viel Uhr ist es?“ hakte ich nach und rieb mir die Augen. „Halb neun“, antwortete meine Mutter. „Halb neun! Ich will ausschlafen! Wir sind im Urlaub!“, jammerte ich und setzte mich gegenüber von meinem Vater hin. Dieser musste natürlich mit meiner rosa Kamera ein Bild von mir machen wie ich meine Schokochips aß. Ich verdrehte meine Augen genervt und widmete mich weiter meinem Essen.   Nach dem Frühstück krallte ich mir meine blaue Hot Pants mit den Löchern und mein weißes Top auf dem “I Love Moustache“ stand. Ich nahm mir noch meinen lila Bikini auf dem dunkelblauer Buchstabensalat war und ging ins Bad, wo ich mich unter die Dusche stellte.   Da wir nur diese ekelhaft riechende Spülung hatten nahm ich mir, nachdem ich diese wieder ausgewaschen hatte nochmal das Shampoo und verteilte dies in meinen Haaren. Wenigstens rochen sie nun wieder nach Himbeeren. Ich liebte diesen Geruch.   Nach ein paar weiteren Minuten stellte ich den Duschstrahl ab, wickelte meine Haare in ein großes, weißes Handtuch und trocknete mich ab.   Fertig angezogen nahm ich mir die wasserfeste Wimperntusche meiner Mutter und trug diese auf, danach kam dass Puder, dann wieder eine Schicht Wimperntusche und dann Labello. Zufrieden lächelte ich mein Spiegelbild an und verschwand dann aus dem Bad und meine Schwester ging in dieses.   Als wir alle fertig waren machten wir uns auf den Weg zum Strand, der nicht weit von unserer Ferienwohnung war. Wir mussten nur über die Straße, um ein Haus rum, weiter geradeaus, einen kleinen Berg hoch und dann waren wir da.   Ich freute mich schon darauf mich in die pralle Sonne zu legen. Mein Ziel war es diesen Sommer richtig schön braun zu werden. Zwar war das auch letztes Jahr mein Ziel gewesen, aber dieses Jahr würde ich es sicherlich hinkommen. Ich hatte mir vorgenommen jeden Tag am Strand zu liegen und währenddessen meine Bücher zu lesen. Ich kannte diese zwar schon in – und auswendig, aber es waren meine Lieblingsbücher und von diesen konnte ich einfach nicht genug kriegen. Ich hatte sie mir extra zwei Wochen vor den Ferien gekauft, damit ich auch genügend Lesestoff haben würde. Es waren Bücher über den Ninjakrieg, die Vergangenheit der Uchihas und so was alles.   Am Strand angekommen sollten wir heute wirklich viel Glück haben. Meistens waren die Strandkörbe ja schon vermietet, aber heute hatten wir es geschafft uns einen zu mieten. Meine Mutter war ziemlich froh darüber, da sie es zum ersten Mal in ihrem Leben geschafft hatte einen Strandkorb zu mieten.   Am Strandkorb angekommen fuhren mein Vater und ich die Fußstützen aus, während meine Mutter zusammen mit meiner Schwester die rot-blaue Strandmuschel aufbaute. Ich zog mir alles bis auf den Bikini aus und legte mich schön auf mein Handtuch, in die pralle Sonne. „Sakura, kommst du mit ins Wasser?“, fragte der Alte nun. Ich sah zu ihm hoch und zog mir widerwillig meinen pinken Bikini mit den Trägern an, da der andere Trägerlos war und sonst im Wasser runter rutschen würde.   Im kalten Wasser angekommen musste ich feststellen, dass der Sandboden im Meerziemlich glitschig war. Ich fand das echt lustig und ging weiter ins Wasser. Auch die anderen, bis auf meine Mutter, hatten sich zu mir gesellt und wir stellten uns in einem Dreieck auf. Meine Schwester hielt den etwas größeren, blau-weißen Ball in der Hand und warf diesen zu mir. Ich fing ihn auf und warf zurück. Jedoch landete dieser schief, drei Meter vor meiner Schwester entfernt. Werfen war nicht wirklich so meine Stärke. im Weitwerfen hatte ich es dieses Jahr zum ersten Mal geschafft fast das dritte Hütchen zu treffen. Sonst traf ich immer nur mit viel Glück das erste Hütchen. Ich wusste, dass ist ziemlich erbärmlich.   Ich bemerkte wie der Ball mit einem Platschen hinter mir landete. Ich drehte mich um und bemerkte, wie meine Mutter Fotos von uns machte. „Ey! Die Macht Fotos!“, stieß ich aus und bewegte mich sehr langsam auf den Ball zu.   Dieser trieb immer mehr ans Ufer, was mich ziemlich nervte.   Nach zwei geschlagenen Minuten hatte ich ihn endlich erreicht und ging, dieses Mal etwas schneller, wieder zu meinem Vater und Akane. Wieder warf ich den Ball zu meiner Schwester, dieses Mal war der Wurf nicht schief, trotzdem landete der Ball drei Meter vor ihr. Genervt und lachend sah sie mich an, woraufhin ich sie einfach breit angrinste.   Nach einer weiteren halben Stunde hatte ich meinen Bikini wieder gewechselt und lag nun endlich in der warmen Sonne und genoss die Wärme auf meiner Haut, wobei ich Musik hörte und gleichzeitig am Lesen war. Ich las gerade Die Geschichte der Uchihas und hörte dabei All these things I hate. Ich liebte diesen Song einfach und hörte ihn jeden Tag immer und immer wieder. Aber ich war mehr in das Buch vertieft, daher bemerkte ich nicht, das der Song bereits zu Ende war und ich gar keine Musik mehr hörte, was mich aber wenig störte. Plötzlich spürte ich wie ich mit kaltem Wasser nass gemacht wurde. Ich kreischte auf und sah hoch. Meine Schwester hatte ihr schwarzes Tuch, welches sie immer als Rock verwendete nass gemacht. „Das war nicht nett“, sagte ich gespielt ernst und kicherte los.   Akane fing ebenfalls an zu lachen. Unsere Mutter bekam gar nichts davon mit, weil diese mit geschlossenen Augen zusammen mit meinem Vater in dem Standkorb saß und Musik hörte.   Es vergingen erneut zwanzig Minuten, als die Stimme Akanes erklang: „Sollen wir zwei was spazieren?“, fragte sie mich lächelnd. Ich sah in ihre schokobraunen Augen und nickte. Wir standen auf und machten uns auf den Weg zu dem gepflasterten, höherliegendem Weg, der als Brücke zum offenen Meer fungierte.   Hier auf dem Weg sah es von weitem so aus, als würde man nur sehr langsam vorrankommen und das man lange brauchen würden, aber nach nicht weniger als ungefähr drei Minuten waren wir schon auf der anderen Seite. „Ich bin gleich eben auf Klo“, meldete meine Schwester sich zu Wort. „Ok“, ich sah mir die Jungs, die an uns vorbeigingen ganz genau an. Hier waren wirklich ein paar wahnsinnig hübsche Typen und gutgebaut waren die auch noch. Ein paar musterten mich ebenfalls von oben bis unten und sprachen dann irgendetwas zu ihren Freunden.   An der Toilette angekommen lehnte ich mich an die rillige, aus Holz bestehende Wand des kleinen Gebäudes, auf dem der Bademeister saß. Akane war bereits in dem Gebäude und stand nicht mehr in der Schlange, die bis nach draußen ging. Bei den Jungentoiletten, die direkt daneben waren, war nicht so eine Schlange. Wie immer war nur bei den Frauen eine Schlange. Warum war das eigentlich so? Das hatte ich mich schon immer gefragt, bei den Jungs stand nie einer an, nur bei den Mädels.   Ich ließ meinen Blick über das Meer, die Eisstände und die Menschenmenge wandern. Ich fühlte mich wieder beobachtet, konnte aber nichts außer Urlaubern und Strandbesuchern sehen. Ich sollte echt aufhören so viele Horrorfilme zu schauen. Obwohl… nee, dann hätte ich ja gar keinen Spaß mehr. Ich liebte Horrorfilme, Thriller und so was über alles und sah mir alles an, was im Fernsehen lief und sich gut anhörte. Bisher musste ich erst bei einem Thriller kotzen und das war bei Mirrors, als der Frau der Kiefer aufgerissen wurde. Das war vielleicht ekelhaft und nach dem Film hatte ich mich zwei Monate lang nicht getraut abends in den Spiegel zu sehen oder wenn ich alleine war.   „Kommst du Sakura?“, drang nun die Stimme von Akane in meine Gedanken. Ich sah zu der blassen Rothaarigen und nickte. Wir gingen rechts rum, immer wieder liefen hübsche Jungs an uns vorbei. Es herrschte eine angenehme Stille, so dass ich meinen Gedanken freien Lauf lassen konnte.   Ich überlegte wann ich am besten zu dem Grab Itachis gehen sollte und wie. Ich wusste ja noch nicht mal wo sich sein Grab, geschweige denn der Friedhof befand. Da musste ich mir wohl eine Karte besorgen. Okay, ich gebe es zu, ich kann noch nicht mal Karten lesen, also musste ich einfach irgendwelche Leute nach dem Weg fragen. Wenn ich es denn mal schaffe alleine raus zu kommen. So wie ich meinen Vater aber kannte wollte er jeden Tag etwas mit uns allen machen.  Darauf hatte ich um ehrlich zu sein null Bock!   Ein tiefer Seufzer entfuhr mir. „Was ist los?“, fragte Akane lächelnd. „Nichts, ich war nur in Gedanken“, antwortete ich und erwiderte das Lächeln. „Ach so“, wieder herrschte Stille und ich widmete mich meinen Gedanken.   Es hieß eigentlich, dass wir im Urlaub das machten, was ich wollte, aber daraus würde eh nichts werden, das war mir schon von vornherein klar gewesen. Das hieß dann wohl, dass es wirklich schwer werden würde mal alleine zu sein. Aber meine Eltern konnten ja schlecht die ganze Zeit wie die Geier um mich her kreisen. Zumindest hoffte ich das, bei meinem Vater konnte man ja nie wissen, so nervig und anhänglich wie der war.   Wieder spürte ich einen Blick in meinem Rücken, weshalb ich mich umdrehte. Wieder nichts. Verwirrt sah ich mich um, überall waren nur kleine Familien, Kinder, hübsche Typen, Pärchen und alte Leute zu sehen. Ich hob eine Augenbraue. Wurde ich jetzt auch noch paranoid? Mein Gott, ich konnte aber auch echt schlimm werden! Ich sah mir wirklich zu viele Horrorfilme an, ich sollte mal ein paar weniger sehen.   Nach einer Dreiviertelstunde waren Akane und ich wieder am Strandkorb angekommen. Wir waren den ganzen Strand entlang gegangen und standen nun mit kochend heißen Füßen auf der etwas kühleren Wiese.   Es kamen nun auch ein bekannter meines Vaters – Akito - und seine Freundin – Yumi - zu uns. Yumi war eine große, schlanke Brünette mit wunderschön brauner Haut Akito hatte blondes, kurz geschnittenes Haar, es war nur zwei Zentimeter lang, wenn es hoch kam und er war schlank und gut gebaut.   Das Paar zog sich bis auf die Schwimmsachen aus und Akito fragte mich: „Kommst du mit ins Wasser?“ Ich seufzte, nickte aber. Ich wollte nicht unhöflich sein.   Diesmal gingen wir wirklich alle ins Wasser, auch meine Mutter. Akito und Yumi hatten einen orange-weißen Volleyball mitgebracht. Mit eben diesem warfen wir uns den Ball immer zu. Dieses Mal war sogar ich besser und die anderen konnten den Ball auch fangen, wenn ich ihn warf.   Nach einer Viertelstunde gingen wir aber wieder zu unserem Strandkorb. Akane aber ging schwimmen und unsere Eltern Tretboot fahren. Auf dem Handtuch liegend und meiner Musik horchend lag ich in der warmen Sonne. Plötzlich wurden mir die Kopfhörer abgenommen, weshalb ich aufsah. Akito trug sie und lauschte meiner Musik. „Daumen hoch für deinen Musikgeschmack“, lachte er und gab mir meine Kopfhörer wieder. Ich legte sie neben mich. „Ich brauch ein Kissen“, meldete Yumi sich zu Wort. „Willst du meine Tasche? Da sind nur mein Portmonee und ein paar Bücher drin. Die hab ich aber vorhin auch als Kopfkissen benutzt“, bot ich ihr an. Als mir die Brünette zugenickt hatte reichte ich ihr meine graue Tasche, die sie dann als Kopfkissen benutzen konnte. „Sakura, unterhalt mich mal“, jammerte Akito. „Wie soll ich dich denn unterhalten?“, kicherte ich. „Keine Ahnung, lass dir was einfallen“, lächelte er. Mir fiel nichts ein, weshalb ich mit den Schultern zuckte. „Lass mal Frisbee spielen“, er griff in seine Tasche und zog zwei Frisbee Scheiben heraus. Die eine war orange-weiß, wie der Ball und bestand aus Stoff und hatte einige Schlitze. Die andere war weiß mit einem blauen Kreis und bestand aus Plastik. „Ich kann das aber nicht“, sprach ich unsicher. „Komm einfach“, Akito stand auf, Yumi auch. „Ich spiele mit“, lächelte sie.   Wir gingen ein Stück von unserem Platz weg auf eine freie Wiesenfläche. Ich stand ein paar Meterweit entfernt neben Yumi und Akito stand um einiges weiter weg zwischen uns. Er warf die Frisbee und sie flog auf mich zu. Durch Zufall fing ich die Scheibe irgendwie mit meinem Zeigefinger, weshalb wir alle loslachen mussten.   Nach ein paar weiteren Minuten warf Yumi die Scheibe zu mir, so schnell wie das weiße Stoffding auf mich zu kam konnte ich gar nicht reagieren und ehe ich mich versah, hatte ich die Frisbee volle Kanne gegen die Nase bekommen. Ich rieb meine Nasenspitze, da diese ein wenig pochte wegen der Schmerzen, aber wir alle waren eher mit Lachen beschäftigt. Ich hob die Scheibe wieder auf und warf sie zu Akito.   Meine Eltern waren bereits auch wieder da und mein Vater machte einige Fotos von uns.   Nach einer weiteren geschlagenen Stunde beschloss ich wieder einen Spaziergang zu machen, dieses Mal jedoch alleine. Ich wollte etwas Zeit für mich, um zu überlegen wie ich alleine zu Itachis Grab kam, schließlich hatte ich keine Lust darauf meine Eltern im Schlepptau zu haben, die das Ganze sowieso nicht interessierte und das war was, was ich unbedingt alleine machen wollte. Nur ein einziges Mal wollte ich im Urlaub etwas alleine, ohne irgendjemand nervigen aus meiner Familie machen.   Das war doch nicht zu viel verlangt oder? Es hieß ja, dass wir das machten, was ich machen wollte und nicht die anderen, auch wenn ich dem immer noch nicht so wirklich glauben wollte. Es war ja auch nicht das erste Mal, das mir mein Vater ein solches Versprechen gab und nicht einhalten konnte. Ich hatte mich aber bereits daran gewöhnt, weshalb es mir nicht mehr so viel ausmachte. Heute machten wir zwar das, was ich machen wollte, aber spätestens Morgen würde das nicht mehr so sein, dessen war ich mir bewusst. Ich war ja schließlich nicht dumm, zumindest nicht in dieser Hinsicht. Ich war nämlich in sehr, sehr, sehr  vielen Dingen ziemlich dämlich und konnte mich auch echt anstellen. Ich konnte auch unerträglich werden und die andere Partei gab dann immer nach und ich bekam das was ich wollte. Trotzdem war es im Urlaub aber leider Gottes nicht so, da mussten wir uns immer nach unseren Eltern richten, was mich ziemlich ankotzte. Würde es nach meinem Vater gehen, würden wir die gesamten fünf Tage, in denen wir hier waren jeden Tag irgendwo anders hingehen und keine Sekunde lang relaxen. Diesen Sommer aber hatte meine Mutter ein Machtwort gesprochen, weshalb wir Gott sei Dank nicht von Platz zu Platz wanderten. Das würde ich in so einem großen Dorf wie Konoha auch nicht wirklich aushalten.   Ich steuerte auf einen Eisstand zu und sah mir an was es für Eissorten gab, als ich jedoch die Preise hörte machte ich kehrt und ging weiter.   Ich gab doch nicht für ein Wassereis 264 Yen (2€) aus! Das war ja mal eine Unverschämtheit und die Verkäuferin wirkte auch nicht gerade nett. Meckerte die Alte ihre Kunden an, weil diese kein Kleingeld hatten! Mein Gott, die konnte doch selber gucken, wie die an Kleingeld kam! Das war nicht gerade das Problem ihrer Kunden! Also da würde ich ja nie etwas kaufen, wenn das Personal schon so unverschämt war!   Ich schüttelte den Kopf kaum merklich und begutachtete lieber wieder meine Umgebung. Okay, viel mehr begutachtete ich die Jungs.   Die sahen aber auch wirklich gut aus, wann sah man denn schon mal so heiße Schnitten? Bei uns zu Hause liefen nur Typen rum die zu klein waren oder richtige Arschlöcher waren! Und die konnten mir getrost erspart bleiben, sollten die sich doch irgendwelche anderen suchen, die genauso behindert waren wie die! Bei Menschen die so waren fragte ich mich immer, wie man so sein konnte?   Das ist doch mega asozial, wenn man mit seinem Beziehungspartner nur ein mieses Spielchen trieb! Wenn ich allein schon an solche Typen denken musste, lief es mir kalt den Rücken runter und wenn ich solche Idioten dann auch noch sah wollte ich sie einfach nur verprügeln! Einfach nur widerlich solche Typen!   Plötzlich wurde ich angerempelt und ich wurde dumm von der Seite angemacht. „Pass doch auf! Blöde Kuh!“ Die letzten beiden Worte waren eher gemurmelt, trotzdem verstand ich sie genau. „Pass doch selbst auf!“, zischte ich den Blonden neben mir an.   Bei genauerem Hinsehen erkannte ich den Kerl von irgendwoher. Ich musterte ihn von oben bis unten. Er hatte blondes, verwüstetes Haar, dass mal wieder eine Haarwäsche vertragen konnte, matte, blaue Augen, einen schlaffen Gesichtsausdruck und zog ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Woher kannte ich den bloß?   „Was glotzt du mich so dumm an?“, fuhr mich der Idiot an. „Nur so, ich dachte ich kenne dich von irgendwoher“, antwortete ich einfach. „Super! Bin ich schon so weit unten, dass man mich vergessen hat?“, ich vermutete mal, dass er die Frage mehr an sich selbst richtete, trotzdem zog ich es in Erwägung ihm zu antworten. „Warum sollte man so ‘nen Griesgram wie dich nicht vergessen?“, stellte ich frech die Gegenfrage. „Ich gib dir gleich Griesgram! Ich bin Naruto Uzumaki! Merk dir das! Und ich werde eines Tages…“ „Hokage. Wir wissen’ s“, unterbrach ich ihn gelangweilt.   Natürlich hatte sich jetzt die Frage beantwortet woher ich den Blondschopf kannte. Ich hatte schon einige Bilder schließlich von ihm gesehen, genauso wie von Sasuke Uchiha und sämtlichen anderen Personen, über die ich was gelesen hatte.   „Ich wage es aber stark zu bezweifeln, dass du noch Hokage wirst. Soweit ich weiß ist die Hokage selbst doch Hingerichtet worden und Obito ist zusammen mit Sasuke an der Macht“, sprach ich nun und hob eine Augenbraue. Wo ich Recht hatte, hatte ich Recht. „Sasuke werde ich schon wieder auf unsere Seite ziehen! Und Obito werde ich in den Arsch treten! Und kleine Mädchen wie du sollten ihre Klappe halten, wenn sie keine Ahnung haben!“, brüllte er querüber den Strand. Klein?   Ich war nicht klein! Dieser Idiot! Und keine Ahnung hatte ich auch nicht! Ich hatte alles erdenkliche, was es über diesen Krieg und die Uchihas zu wissen gab gelesen! „Ich gib dir gleich klein! Und ich habe sehr wohl Ahnung! Und wann begreifst du endlich, dass Sasuke sich nie und nimmer mehr mit euch abgeben wird? Ihr seid ihm zu schwach und zu nervig!“, auch ich hatte nun meine Stimme erhoben. „Woher willst du das wissen? Kennst du Sasuke?“ „Nein…aber ich weiß es halt“, meine Stimmer war leiser geworden und ich klang nun auch verunsichert. „Ha! Jetzt haste wohl nicht mehr so ‘ne große Klappe was?“, er schenkte mir einen erdolchenden Blick. „Wenigstens war ich nicht so dumm und hab mir den Kjuubi nehmen lassen!“, verletzt sah der Blonde mich nun an. Ups. Da hatte ich wohl meinen Mund doch etwas zu voll genommen. Irgendwie bereute ich den Satz aber nicht, es war ja nur eine Tatsache gewesen. „Und ich labre wenigstens nicht von Dingen, von denen ich keine Ahnung hab!“, anscheinend war ihm kein Kontra auf meinen Satz eingefallen. Ich musste lauthals anfangen zu lachen, ich hatte schon vieles über den Chaosninja gehört und ich wusste auch, dass er die meiste Zeit ein ziemlicher Dummkopf war. Irritiert sah der Blonde mich an und fragte aggressiv: „Was ist so lustig daran?“ „Na ja…ich hab viel gelesen und weiß auch über deine Intelligenz Bescheid“, kicherte ich.   Beleidigt verschränkte Naruto die Arme vor der Brust und sah zur Seite.   Das war doch nicht sein Ernst oder? Der ach so große Naruto Uzumaki fing doch jetzt nicht wirklich an zu schmollen, nur weil ich Tatsachen aufzählte? Oh Mann, was für ein Kindskopf! Und das soll mal der stärkste Ninja aller Zeiten gewesen sein? Das ich nicht lache, da wäre ja sogar eine mickrige Kakerlake besser als der. Wie konnte ein starker Ninja wie Sasuke Uchiha nur so einen als Rivalen sehen?   Das war mir wirklich unbegreiflich. Sasuke hatte gegen so einen Idioten gekämpft und war mal mit dem in einem Team. Also mein Beileid hatte er definitiv.   „Freches Gör!“, fauchte der Uzumaki und riss mich aus meinem Gedankengang der Tatsachen. „Wow! Das ist dir aber früh aufgefallen!“, lobte ich mein Gegenüber gespielt begeistert. „Na warte, du…“ „Naruto!“, ich blickte hinter mich und sah in die wasserblauen Augen eines blondhaarigen Mädchens. ,Ino Yamanaka´ fuhr es mir durch den Kopf. „Wo hast du gesteckt?“, schrie sie und Naruto, der mittlerweile neben mir stand fuhr zusammen. „I-ich war bloß spazieren Ino-Chan“, antwortete er und wedelte mit den Händen hin – und her. „Das sehe ich!“, ihr gereizter Blick lag nun auf mir, „Hast du wieder angefangen die Mädchen hier zu belästigen? Und dann auch noch so ein Junges? Was fällt dir ein?“ Die Kunoichi holte aus und schlug Naruto einige Meter von uns weg. Ich sah zu ihr hoch und nun lächelte sie mich entschuldigend an.   „Tut mir leid, wenn er ein schmieriger Idiot zu dir war.“ „Er hat mich bloß angerempelt und wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit“, erzählte ich und erwiderte das Lächeln. Verwirrt hob die Yamanaka eine Augenbraue und Naruto, der Nasenbluten hatte stellte sich zu uns. „Die da hat mich beleidigt!“, er zeigte mit dem Finger auf mich. „Ich habe nur Tatsachen erwähnt“, verteidigte ich mich ruhig. Ino seufzte und verpasste Naruto eine Kopfnuss. „Jetzt lass doch mal das Mädchen in Ruhe“, seufzte sie. „Aber…“ „Naruto!“, Inos Stimme bebte wieder vor Wut und Naruto wurde mucksmäuschenstill. Die Blondhaarige griff nach dem Ohr des Blonden und zog ihn mit sich. „Wir gehen!“ „Aua Ino ! Das tut weh!“, jammerte der Junge.   Ich schüttelte wiedermal den Kopf. Wie war das noch mit: der Kerl war ein gebrochener Junge? Der schien äußerlich ausgelaugt und gebrochen, aber charakteristisch gesehen war er schon irgendwie aufgedreht und nervig. Wer hielt es mit dem denn bitte in einem Team aus?   Und Ino wirkte schon irgendwie unheimlich. Ich hatte ja gewusst, dass sie die Schülerin Tsunades war, aber das sie von einem auf den anderen Moment wieder lächeln konnte war schon irgendwie beängstigend. Und ich wollte mich gar nicht erst mit ihr anlegen, dass würde nur mit einem Krankenhausbesuch meinerseits enden. Und darauf hatte ich erst Recht keine Lust, schon gar nicht wenn ich im Urlaub war. Im Urlaub wollte ich entspannen und den Sachen nachgehen, die ich unbedingt machen wollte. Und in diesem Fall hießen diese Sachen: Itachis Grab.   „Hey du!“, ertönte die wutentbrannte Stimme Inos hinter mir. Seufzend drehte ich mich um und sah sie fragend an.   „Stimmt das, was Naruto mir erzählt hat?“ „Kommt drauf an was du meinst.“ „Na, dass du gesagt hast, dass Sasuke nie und nimmer mehr etwas mit uns machen wird und so.“ „Ja. Das ist nur die Wahrheit.“ „Du kleines Miststück!“, brüllte mich die Blondhaarige an und musterte mich von oben bis unten, „Von einem kleinen Mädchen wie dir, müssen wir uns nicht sagen lassen, was der Wahrheit entspricht und was nicht!“   Was hatten die Leute heute alle mit meiner Größe? Ich war und bin nicht klein! Die sollen mich mit meinen 1,60m in Ruhe lassen! Nur weil die nicht so groß waren? Okay, Ino war größer als ich und Naruto war einen halben Kopf größer als ich, mehr aber auch nicht!   „Hörst du mir überhaupt zu?“, ich hob eine Augenbraue. „Was für eine Unverschämtheit! Keinen Respekt vor Älteren!“ „Ich bringe denen Respekt entgegen, die mich respektieren“, sprach ich schlicht und das obwohl es mir gar nicht in den Kram passte von Ino angeschrien zu werden.   Ich wollte sie aber nicht unnötig noch mehr reizen, sonst würde ich wirklich im Krankenhaus landen. Wütend schnaubte die Yamanaka, drehte sich um und marschierte davon.   Meine Güte war die empfindlich! Ich verdrehte meine Augen und drehte mich ebenfalls um, um weiter zu gehen. Erst jetzt bemerkte ich die erschrockenen, verängstigten und verachtenden Blicke um mich herum. Was hatten die denn? Einige Väter und Mütter gingen mit ihren Kindern schnell weg, als wäre ich irgendeine gesuchte Schwerverbrächerin. Als wäre ich irgendeine Torristen-Attraktion starrte mich die Menge um mich herum an, was mich ziemlich nervte. Ich kam mir vor wie in der Schule, wo mich alle anstarrten, weil ich ja die Schlampe a la Schlampen war. Noch nicht mal hier hatte man seine Ruhe vor nervenden Blicken!   Ich ging einfach weiter und ignorierte die Blicke um mich herum, was fiel denen überhaupt ein? Ich hatte nur Tatsachen erwähnt, es war noch nicht mal gelogen! Dachten die etwa ich war irgendeine von Obitos Leuten? Mann, waren die Bewohner hier dumm! Als ob Obito eine wie mich in seinen Reihen haben würde! Das würde der nicht in Kauf nehmen. Was hätte er denn bitteschön von mir? Nichts!   Ich war zu schwach und noch nicht mal Ninja. Ich konnte nur ein bisschen Selbstverteidigung, nicht mehr und nicht weniger. Ich könnte nie im Leben wie ein Sasuke Uchiha mal eben jemanden töten…dafür war ich viel zu nett und zu weich. Und mein Herz war viel zu groß, als dass ich jemanden töten könnte. Obwohl… doch! Da gab es jemanden! Meinen Vater! Den konnte ich genau so viel leiden, wie ich die Pest leiden konnte! Nämlich gar nicht! Mein Verhältnis zu ihm war auch nicht das Beste, andauernd waren wir am Streiten, was ich belustigend fand. Wenn es darum ging, dass ich gelogen hatte oder wie damals, wenn ich mal Training geschwänzt hatte fing er ernsthaft fast an zu heulen. Das einzige, wozu mein Vater wirklich gut war, war dass er mir immer das kaufte, was ich haben wollte.   Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich ließ meinen Blick durch die Gegend wandern. Ich war weit weg von den Menschenmengen. Zwar war ich noch auf dem heißen, gerade noch so erträglichen, gepflasterten Weg, der einen Meter steil vom Wasser weg führte und neben einer leeren Wiesenfläche lag. Der Wind wehte angenehm, aber trotzdem half er nicht viel gegen diese schlimme Hitze. Hoffentlich hatte ich morgen dann keinen Sonnenbrand! Ich hatte erst einmal in meinem Leben Sonnenbrand und der war richtig schlimm gewesen.   Damals war ich um die fünf Jahre alt gewesen und trug meine neuen Klamotten: einen gelben Rock, der mir bis zu den Knien ging und ein Top in derselben Farbe auf dem drei rote Tulpen abgebildet waren. Wie all die anderen Kinder spielte ich bei dreißig Grad im Schatten draußen im Sandkasten und hatte vergessen mich einzucremen. Als ich dann später zu Hause war, war alles knallrot und brannte wie sonst was. Das war kein Spaß gewesen und weil ich damals eine solche Heulsuse gewesen war hatte ich wegen der Schmerzen geheult, über die ich jetzt nur noch lachen konnte.   Ich ging zu der Wiese und legte mich auf den Rücken und schloss meine Augen. Ich genoss die Ruhe um mich herum und war froh jetzt gerade alleine zu sein und nicht dem nervigen Gerede meines Vaters zuhören zu müssen.   Der redete den lieben, langen Tag nur von langweiligem Zeug, was mich nicht interessierte, um mich wieder zum Training zu bewegen. Fing er jedoch von dem Thema an hob ich entweder meine linke Augenbraue, weshalb wir oft stritten, weil er das so gar nicht mochte oder ich stellte einfach auf Durchzug und kommentierte alles mit einem Aha, was dann auch meistens meine Wahl war. Und nach diesen langweiligen Gesprächen verdrückte ich mich auch so schnell wie möglich in meinem Zimmer, damit er mich nicht weiter nerven konnte.   Ich öffnete meine Augen ein wenig, kniff sie aber wegen der strahlenden Sonne zusammen und stützte mich auf meinen Unterarmen ab. Ich sah mich um und fragte mich warum hier eigentlich keiner war. War das etwa verboten oder so? Ich vermutete nein, sonst hätte man mir sicherlich etwas gesagt. Aber wenn ich an diese komischen Blicke der Leute vorhin dachte würden die es garantiert nicht wagen mich anzusprechen, warum auch immer. Getan hatte ich ihnen ja nichts und vor der Konversation mit Naruto und Ino hatten mich die Leute kaum beachtet. Vermutlich hätte ich Sasuke nicht erwähnen sollen oder den Kjuubi. An irgendetwas musste es auf jeden Fall liegen, was ich gesagt hatte. Zumindest vermutete ich das. Warum sonst sollten mich die Leute so ansehen? Ich verstand nur noch Bahnhof, diese Leute hier waren wirklich komisch. Vermutlich hatten die sich irgendwann im Krieg mal den Kopf wirklich heftig angestoßen und dachten jetzt alles und jeder war irgendein verbündeter von Obito und Sasuke.   Ein Seufzer wich über meine Lippen, als ich wieder dieses beklemmende Gefühl bekam beobachtet zu werden. Da war ich mal ein paar Minuten alleine und wurde direkt wieder paranoid. Womit hatte ich das nur verdient? Mich nervte dieses Gefühl, dieses Mal aber wollte ich mich nicht umsehen, als hätte ich Angst jeden Moment attackiert zu werden.   Aber in solchen Zeiten konnte es wirklich so sein. Ich meinte der Krieg war ja nicht lange her und dann liefen hier bestimmt wirklich viele Schwerverbrecher rum, weil Obito selbst nichts dagegen hatte. Schließlich war er selber ja auch ein Verbrecher, auch wenn er es geschafft hatte an der Macht der fünf Reiche zu stehen. Oder auch Naruto und Ino, die ich vorhin ja wirklich provoziert und richtig wütend gemacht hatte, konnten mich jetzt gerade beobachten oder überlegten, wie sie mir das Maul stopfen konnten. Immerhin hatte ich die Sache mit Sasuke und dem Kjuubi angesprochen, das vertrugen die beiden bestimmt nicht, weil das ein sehr heikles Thema ihrer Vergangenheit gewesen war. Aber wer würde sich nicht rächen wollen, wenn die Eltern und Verwandten umgebracht wurden?   Das Gefühl beobachtet zu werden wurde immer schlimmer und beklemmender, weshalb ich mich auf den Bauch drehte und meine Stirn auf meine verschränkten Arme bettete. Moment mal…   war da nicht gerade was? Ich spürte einen festen Blick auf mir – wenn es denn nicht meine Einbildung war. Ich meinte gerade eine flüchtige, dunkle Gestalt von weitem gesehen zu haben, zumindest bevor ich anfing das Gras unter mir zu betrachten. Aber auch so gut konnte meine Fantasie wieder mal mit mir durchgehen, so wie ich mich kannte. Seit gestern war das ja schließlich so. Okay, Notiz an mich selbst: Weniger Horrorfilme und so was gucken. Na gut, wenn ich ehrlich war würde ich mich eh nicht daran halten, weil ich einfach eine Schwäche für so etwas hatte. Der Nervenkitzel und die Frage wer in Wirklichkeit der Psycho des Films war. Genau das war es ja, was mich dazu trieb diese Filme zu sehen. Auch wenn ich mir bei manchen fast in die Hose machte.   Seufzend bewegte ich mich dazu meinen Kopf zu heben und mich auf meinen verschränkten Unterarmen abzustützen. Als ich nach vorn blickte blinzelte ich einige Male, um sicherzugehen, dass ich mich gerade auch nicht verguckte. War ich in einem Traum oder halluzinierte ich? Ich wählte B, wie sonst sollte das hier möglich sein? Oder ich hatte mir den Kopf heute irgendwie angestoßen, ohne es zu merken, dass war ja auch noch eine Option. Schließlich war ich schon ein kleiner Tollpatsch, der wirklich jedes dumme Missgeschick zustande brachte.   Ich rieb mir die Augen und bemühte mich nicht die Kinnlade nach unten fallen zu lassen, um wie der letzte Depp hier rumzusitzen. Das wäre nämlich alles andere als sexy und noch dazu käme, dass es richtig peinlich wäre. Und ich wollte beides nicht riskieren, auch wenn mich hier keine Sau kannte hatte ich irgendwo schon noch Schamgefühl. Und es wirkte bestimmt nicht gerade höflich und freundlich, wenn ich hier mit einem offenen Mund irgendwen anstarrte. Soviel Anstand hatte ich immerhin noch und das obwohl ich nicht gerade der respektvollste Mensch war. Oh…und frech war ich natürlich auch noch, dass sollte man nicht vergessen. Noch nicht mal meinen Lehrern brachte ich Respekt entgegen, die waren schließlich auch nur Leute und weil sie mich nicht mochten konnten sie ja schlecht meine Noten darunter leiden lassen. Okay, ich sollte ernst bleiben und nicht vom Wesentlichen abschweifen, das war jetzt  alles andere als angebracht.   Ich spürte den stechenden, kalten Blick der schwarzen Onyxe auf mir, der vermutlich auch nicht so schnell vor hatte mich aus den Augen zu lassen. Der Blick brachte mich zum Schlucken und ich fing an mich peinlich berührt zu bewegen und versuchte nicht in das Augenpaar zu sehen, was mich fest anstarrte und einfach nicht los ließen. Es machte mir einerseits aber auch Angst so angestarrt zu werden, weil ich auch nicht aus ihnen lesen konnte, was sie dachten.   Sein schwarzes Haar wehte im Wind, wodurch der Blaustich in der Sonne glänzte und seine Präsens war so ruhig, wie der Wind selbst. Würde er seinen Brustkorb nicht heben und senken, könnte man denken, dass er eine Statue oder so was wäre. Seine blasse Haut schien in der Sonne ziemlich hell und bildete einen perfekten Kontrast zu seinen Augen und seinen Haaren.   Okay, jetzt kam wieder der Kunstsuchti in mir zum Vorschein. Ja, ich gab es zu, dass ich bei Bildern und Personen auf den Kontrast, die Farbverhältnisse und das Aussehen achtete. Ich konnte aber noch nie etwas dagegen tun, es passierte immer reflexartig, wenn ich Personen oder andere Sachen musterte.   Kaum merklich schüttelte ich den Kopf und betrachtete ihn wieder. Nicht nur sein Haar, sondern auch seine Kleidung wehte im Wind. Sie lag schon ein kleines Bisschen locker an, umspielte aber trotzdem perfekt seinen Körper. Ich musste schon zugeben, dass er in Natura noch viel hübscher, als auf Bildern war. Ich konnte ihn zwar nicht genau sehen, aber wenn ich ihn schon so von weitem sah musste ich mich bemühen nicht anzufangen zu sabbern.   Er war wirklich ein Hingucker. Er könnte in einer Menge zwischen tausend Menschen stehen und trotzdem würde er auf seine ruhige Art und Weise auffallen.   Wie konnte eine einzelne Person so etwas zustande bringen? Oder viel mehr, wie machte er das? Wie konnte er einfach so ruhig dastehen und mich einfach ansehen?   Hastig setzte ich mich aufrecht hin, ich wusste ja nicht was er vor hatte und warum er mich die ganze Zeit anguckte. Und außerdem hatte ich so eine Chance schneller wegzulaufen – auch wenn es nichts bringen würde. Und ich hatte Angst, dass er dachte, dass ich keinen Respekt vor ihm hatte. Er war wirklich eine von wenigen Personen, die ich voll und ganz respektierte. Vermutlich wäre es auch ein großer Fehler von mir ihn nicht zu respektieren und ihm einen frechen Spruch entgegen zu werfen.   Immer noch regte er sich kein Stück. Er stand einfach nur da und sah mich an. Noch nicht einmal blinzeln tat er, er regte sich wortwörtlich keinen Millimeter. Das war irgendwo schon ziemlich beängstigend und das obwohl er so wahnsinnig gut aussah. Würde ich aufstehen, würde ich bestimmt wieder hinfallen, weil ich weiche Knie hätte von jemandem wie ihn angesehen zu werden. Ob er mich und meine Familie schon seit gestern beobachtete und ich doch nicht paranoid war? Das beruhigte mich irgendwie schon, also das ich nicht paranoid war. Also musste ich doch nicht aufhören Horrorfilme zu gucken! Yes!   Außerdem konnte nicht jeder behaupten von Sasuke Uchiha angesehen zu werden und das so lange – abgesehen von den Leuten, die er ausspioniert hatte oder seine Kampfgegner natürlich.   „Ähm…kann ich dir irgendwie helfen?“ Oh Mann, Sakura! Was war das denn für eine dumme Frage? Wie sollte ein einfaches Mädchen wie ich, einem Ninja wie Sasuke Uchiha helfen? Dümmer hätte es echt nicht kommen können! Sakura Haruno fragte Sasuke Uchiha, ob sie ihm helfen könnte! Der Uchihasprössling mochte Mädchen noch nicht mal sonderlich, weil sie ihn nervten und sie alle nur etwas von ihm wollten. Da würde ich Jungs auch nicht leiden können, wenn sie alle etwas von mir wollten und mich deswegen nervten.   Irgendwie aber faszinierte mich der junge Mann vor mir. Er hatte wirklich was an sich und ich sprach nicht von seinem Aussehen. Nein, ich sprach von seiner ruhigen Präsens, die einfach nur dastand und sich nicht regte. Ich wollte unbedingt wissen, was er wohl gerade dachte und wie und wer er war. Die Welt um mich herum schien wie ausgestorben. Kein Vogel zwitscherte mehr, die Grillen zirpten nicht, nur der Wind wehte. Und mit dem wehen des Windes verschwand er und ich war alleine auf der großen Wiese.   Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. Paul Klee Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)