Spirit Seekers von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Die Wüste -------------------- Irvine klammerte sich an die Taille seiner Frau und versuchte sich mit zusammengekniffenen Augen einzureden, dass er nicht hoch oben im Himmel auf einem Drachen saß. Natürlich hatte Holly nicht nachgegeben als er sie beinahe schon anflehte alleine zu fliegen. Wenn Holly etwas wollte dann setzte sie das auch immer irgendwie durch. Irvine war sich beinahe sicher das diese kleine Reise noch einige Überraschungen mit sich brachte. „Ich dachte du wärst ein Dämon.“, witzelte Holly als sie eine Hand auf seinen Arm legte um ihn ein bisschen zu beruhigen. Sie musste schreien, da der Wind die ihre Stimme fort trug. „Die Höhenangst ist mein einziges Makel, kannst du da nicht drüber weg sehen?“, rief Irvine zurück. Holly wusste dass das gelogen war, aber sie störte sich nicht daran. Er legte die Stirn auf Hollys Schulter als im schwindelig wurde und versuchte still seinen Magen dazu zu überreden das Mittagessen zu behalten. „Meine Mutter hat mir immer erzählt wie furchtlos und bedrohlich Dämon seien.“, sprach Holly als sie den Drachen auf Die Tore von Asna zusteuerte. Sie war nicht mehr in Asna gewesen seit Luca auf der Welt war. Die hellblaue Barriere um Asna herum erfüllte sie sofort mit dem Gefühl von Heimat. Die Sonne war gerade erst aufgegangen und die Stadt schien noch zu schlafen. Als der Drache auf der Plattform vor den Toren landete, war Irvine immer noch damit beschäftigt seine Angst in irgendeiner Weise zu unterdrücken. Er war ein Dämon, die hatten keine Angst! Das das nicht stimmte wusste Holly ziemlich gut, aber es war besser die Menschen in dem Glauben zu lassen. Bei den beiden Wachen an den Toren würde das aber wahrscheinlich nicht mehr funktionieren. Als Irvine es endlich wagte die Augen zu öffnen begrüßten ihn Wolken. Holly half ihm vorm Drachen und hatte es ziemlich schwer sich ein Lachen zu verkneifen als die zitternden Beine des Dämons nachgaben. Sie hatte nicht geahnt, dass er seine Angst so schlimm war. Eine der Wachen führte den Drachen in einen Stall, während die andere Wache ziemlich misstrauisch wirkte. Dämonen konnten Asna nur mit bestimmten Einschränkungen betreten, und der Mann wirkte als hätte er noch nie einen echten Dämon gesehen. Außer den Spitzen Ohren unterschieden sie sich äußerlich nicht viel von Menschen. Dennoch waren die meisten Dämonen, trotz ihrer grazilen Statue sehr kräftig und durchaus fähig mehrere Stunden am Stück gegen Monster zu kämpfen. Was natürlich auch alles andere einbezog. Viele Dämonen beherrschten außerdem dunkle Magie. Rune war einer von ihnen. Irvine hatte nie gelernt Magie zu benutzen, größtenteils weil er sie nicht für nötig befand. „Eure Identifikation.“, sprach die Wache mit ruhiger Stimme. Irvine witterte seine Angst, konnte das leicht zittern in seiner Stimme hören. Der Dämon schaffte es eine kleine Karte aus seiner Tasche zu fischen und gab sie Holly. Identifikationen waren nur nötig wenn man von einem Kontinent in einen anderen wollte. Man musste in jedem Fall erst nach Asna. Dort wurde aufgelistet wer wann und wo Asna betrat und wieder verließ. Der junge Spirit Seeker hatte sich nie mit dem Grund dafür beschäftigt. Als der Mann die Informationen auf der Karte studierente wurde sein mistrauen größer. Irvine mochte den Geruch von Angst. „Ein Spirit Seeker…?“, Fragte die Wache unsicher. Irvine nickte langsam. Spirit Seekers an sich hatten nicht den besten Ruf und die aus Se’ir waren berüchtigt für Schlägereien in Kneipen und Liebesspiele auf öffentlichen Plätzen. Der Dämon war sich sicher das Rune einiges damit zu tun hatte. „Euer erster Besuch in Asna?“ Irvine hatte Mühe seine Beine dazu zu bringen sein Gewicht wieder halten zu wollen, doch er versuchte diese Lappalie mit einem hämischen Grinsen zu überspielen und nickte auf die Frage. „In Asna gibt es Gesetze. Es wäre weise ihnen zu folgen.“ Der Dämon funkelte die Wache verärgert an und war dabei diese zu Recht zu weisen als Holly vor die Wache sprang. Sie zeigte dem Mann eines ihrer verführerischsten Lächeln um ihn von dem Dämon abzulenken. Irvine wurde bei dem Anblick ein bisschen eifersüchtig. „Ich bin mir sicher, dass mein Ehemann weiß wie man sich unter Menschen zu verhalten hat.“ Ihre Stimme klang ernst doch Irvine hörte den spottenden Unterton. Der Spirit Seeker fing an zu lachen als sie endlich das Tor hinter sich ließen und durch die Straßen gingen. „Du hast doch nicht wirklich versucht den Kerl in meiner Anwesenheit zu verführen?“ Holly Grinste und verstaute ihre Identifikationskarte in einer ihrer vielen Taschen. Sie sah mehr denn je wie eine Händlerin aus. In Se’ir war sich nichts außer einer Händlerin doch sie hatte Irvine von ihren kleinen Abenteuern in Asna erzählt. Sie hatte oft in Tavernen und auf der Straße gesungen, meist nur zum Spaß. Er liebste es ihrem Gesang zu zuhören. „Du sahst aus wie ein verängstigter Hund, ich hab‘ keine Ahnung wie der dich bedrohlich finden konnte.“, kicherte Holly. Irvine rückte seinen Waffengurt zurecht und sah sich um. Asna war in vier Länder unterteilt. Er hatte sich nie die Mühe gemacht die Namen zu lernen. Allerdings hatte er auch nicht gewusst das Wüsten in der Menschenwelt gelb waren. Holly hatte immer von der Wüste in der sie aufgewachsen war erzählt, aber nie wie schrecklich grell die Farbe Gelb sein konnte. Der Dämon musste die Augen beinahe vollkommen zusammen kneifen um überhaupt irgendetwas zu sehen. Die meisten Häuser hatten zwei Stockwerke und waren mit bunten Mosaiken und goldenen Ornamenten versehen die im morgendlichen Sonnenlicht glitzerten. Irvine hatte immer eine Schwäche für glitzernde Dinge gehabt und er liebte was die Bücher ihm über Sterne erzählten, millionen von schimmernden Lichtern die man nachts im Himmel sehen konnte. Er hielt das immer für ein Gerücht. In Se’ir gab es nichts außer der roten Barriere von Ra‘re das nachts im Himmel leuchtete. Holly hüpfte auf die breite Kante eines riesigen Springbrunnens und fing an zu singen. Nicht viel später fand sich der Dämon in einer kleinen Menschenmenge wieder und versuchte einen besseren Blick auf Holly zu erhaschen. Die vielen Menschen machten die eben noch nur leicht unangenehme wärme beinahe unerträglich und die vielen durcheinander redenden stimmen ließen ihm den Kopf schwirren. Ein Mann schubste Irvine zur Seite und drängelte sich durch die Menschen auf Holly zu. Der Mann erinnerte Irvine an Rune wenn er aus Asna zurück kam. Er stank nach Alkohol und Frauen. Gerade als er die Hände Nach Holly ausstreckte drückte ihm der Dämon den Lauf seiner Schusswaffe an den Kopf. „Nimm deine dreckigen Finger von meiner Frau.“, grollte Irvine. Er hatte sich bedrohlich vor dem Menschen aufgebaut. Trotz seiner Größe schaffte er es immer wieder Menschen einzuschüchtern. In Se’ir war es größtenteils um den Menschen zu zeigen wer die Oberhand in dort hatte. Es war das Land der Dämonen, da konnten Menschen nicht einfach tun was sie wollten wen ihnen ihr Leben lieb war. Er ließ den Mann fliehen, doch mit ihm folgte die gesamte Gruppe und Holly stand ohne Publikum da. „Irvine! Der hat doch nur versucht mehr zu sehen!“, schimpfte Holly. Sie stand immer noch auf der Brunnenkante und war somit größer aus der Dämon. Dieser ließ sich davon nicht beeindrucken und drehte sich um. Er hatte keine Ahnung wo er hingehen sollte. Außerdem wusste er nicht ob er überreagiert hatte oder nicht. Holly sprang neben ihn, immer noch verärgert. „Beinhaltete dein Singen auch von Männern angefasst zu werden?“ „Ja tat es, und das war bevor wir uns kennen gelernt haben, also denk nicht mal dran eifersüchtig zu werden.“, brummelte Holly. Sie achtete nicht auf ihn als sie sich wie eine Katze durch die Menschen schlängelte. Insgeheim mochte sie es wenn er eifersüchtig wurde, aber es war ihr peinlich wenn er das so offen zeigte. „Tut mir leid!“, rief Irvine ihr hinterher. Es viel ihm schwer ihr zu folgen. Er war zwar darauf trainiert mit Höchstgeschwindigkeit durch Wälder und ähnliche Gebiete zu stürmen, doch er mied aus Prinzip bewegliche Hindernisse. „Holly!“ Irvine musste stehen bleiben. Die Menschen wurden zu dicht um Holly weiter zu folgen. In Se’ir kletterte er manchmal auf Dächer um seine Beute zu verfolgen. Um seinen Job zu machen ignorierte er auch seine Angst, doch die Dächer hier waren sehr hoch und er kannte sie nicht. Holly Sie würde sich hier sowieso nicht verlaufen. Das war ihre Heimat. Er war derjenige der nicht hier her gehörte und die blicke die man ihm zuwarf machten das nicht leicht zu ignorieren. Niemand hier hatte Spitze Ohren oder so helle Haut wie er. Blondes Haar war selten und auch grüne Augen konnte er nirgends entdecken. Er machte sich immer Gedanken über sein Aussehen, doch er hatte seine Haar und Augenfarbe nie als abnormal empfunden. Niemand lief mit Waffen herum, oder sah überhaupt Kampffähig aus. Die meisten Menschen hier waren Händler. Rune trug immer den Hut und den Umhang der Spirit Seekers um seine Waffen und die Ohren zu verstecken. Gleichzeitig auch um die Menschen einzuschüchtern. Mit der Größe von Rune war das kein Problem. Die hatten schon Angst vor ihm bevor er überhaupt den Mund aufmachte. Irvine hatte das Gefühl das ihn alle anstarrten. Die Stimmen waren so durcheinander das er nichts verstehen konnte. Es war unangenehm laut, dazu die unerträgliche Hitze. Das grelle Licht trieb ihm Tränen in die Augen. Er musste irgendwo einen Ort finden an dem es dunkel und still war. Holly blieb stehen als sich ein unangenehmes Gefühl in ihr ausbreitete. Es war das Gefühl das sie immer hatte wenn irgendetwas passiert war. Sie drehte sich um, bemerkte dann das Irvine nicht zu sehen war. Stirn runzelnd lief sie zurück zum Brunnen. In Se’ir hatte Holly sich oft verlaufen. Manchmal wartete sie Stunden lang an einem Ort bis irgendwer vorbei kam der ihr den Weg zurück zeigte. Sie konnte sich vorstellen wie Irvine sich fühlen musste. Ein alter Mann legte ihr eine Hand auf den Arm. „Sucht ihr nach dem Dämon der bei euch war?“ Seine Stimme war freundlich, aber auch distanziert. Es war zwar nicht gestattet abfällig von irgendeiner Rasse zu reden, aber man merkte meist sofort wer wen nicht leiden konnte. Holly nickte schnell, wissend das Irvine gerne und oft in irgendwelche Schlägereien verwickelt war. Sie war froh darüber dass es in Asna kaum wilde Drachen gab. Der Dämon machte sich immer einen Spaß daraus die großen Kreaturen zu ärgern und kam nicht selten mit gravierenden Verletzungen nach Hause. Der Mann deutete nach links. Aus Holly sich umdrehte sah sie den gesuchten Dämon auf dem Boden liegen. Holly hatte keine Ahnung was passiert war, aber jedenfalls sah Irvine nicht so aus als sei er verletzt. Was sie viel mehr ärgerte war, dass keiner der Passanten auch nur daran dachte das der ach so furchteinflößende Dämon vielleicht Hilfe gebrauchen könnte. Wütend hievte sie den Dämon über ihre Schulter und lief zur nächsten Taverne. Die Besitzerin war früher Hollys Boss gewesen. Mary war nie gut auf Dämonen zu sprechen und hatte mit sämtlichen Anti-Dämon Organisationen etwas zu tun. Für den Moment kümmerte Holly das wenig. Irvine war zwar leicht und sie war es gewohnt schwere Kisten zu schleppen, aber sie wollte so schnell wie möglich herausfinden was dem Dämon das Bewusstsein geraubt hatte. Gerade als sie an der Taverne ankam fiel ihr ein betrunkener man vor die Füße. Hinter dem man Die Rothaarige Frau nach der Holly suchte. „Mach dass du wegkommst!“ Keifte Mary den Mann an, dann bemerkte sie Holly. „Hab nicht geglaubt dich jemals wieder zu sehen! Wo hast du die ganze Zeit gesteckt?!“ Holly ging um den Mann vor ihr herum und trat in das Gebäude. „Nicht wichtig.“ Mary nickte und bedeutete Holly ihr nach oben zu folgen. Also Holly in das kleine Zimmer trat schlug ihr der Geruch von Wassermagie ins Gesicht. Plötzlich war sie sich nicht mehr so sicher ob es gut war Irvine hier her zu bringen. Nicht dass sie ihn alleine lassen würde, aber weder er noch sie waren in der Lage Magie zu wirken. Er weil er nicht wollte, sie weil sie kein Talent dafür hatte. Dennoch wusste sie sehr viel darüber und Mary liebte es mit Magie zu experimentieren. Holly legte den Dämon auf das Bett und sah ihn sich genauer an. Die Schramme in seinem Gesicht war bereits dabei zu verheilen. In ein paar Minuten würde sie verschwunden sein. Die Händlerin war geschockt gewesen als sie das, das erste Mal gesehen hatte. Irvine hatte sie ausgelacht weil er es für völlig normal hielt. Die Körper von Dämonen heilten um einiges schneller als die von Menschen. Allerdings galt das nur für Verletzungen. Dämonen wurden selten krank, doch wenn das passierte waren sie oft wochenlang ans Bett gefesselt. „Du hast einen Dämon entführt? Du weißt doch das die dich mit einem Blick töten können!“, schimpfte Mary. Holly seufzte und versuchte Irvine auf zu wecken. Es war zwecklos. Er sah aus als würde er tief und fest schlafen. „Vielleicht hab ich zu viel von ihm verlangt…“, murmelte die Händlerin. Sie machte sich Sorgen. Aber es konnte ihm nicht so schlecht gehen, sonst hätte sie schon früher etwas gemerkt. „Hast du etwa versucht in zu verführen?!“, schrie Mary nun. „Was denkst du eigentlich von mir?“, zischte Holly zurück. Jetzt war sie sich sicher dass es falsch war hier her zu kommen. Plötzlich stieß Mary Holly vom Bett und zog ein Messer, bereit auf den Dämon ein zu stechen. „Nein!“, schrie Holly, versuchte vergeblich auf zu springen, doch ihre Stiefel verhedderten sich in dem langen Kleid und brachten sie erneut zu Fall. Das Klicken eines Revolvers und ein Schuss ließen Holly erleichtert seufzen. Dennoch duckte sie sich weg. Irvine hatte ihr beinahe eingeprügelt sich sofort auf den Boden zu schmeißen wenn sie Schüsse hörte. „Du Bastard!“, keifte Mary und trat ein paar Schritte zurück um Platz zum angreifen zu haben. Irvine hatte die Frau verfehlt. Holly wusste das es Absicht gewesen war. Der Spirit Seeker schoss nicht daneben wenn sein Ziel so nah dran war. Als Mary zurück wich sprang Irvine auf die Füße und zog den zweite Revolver nachdem her ein Messer zu Holly geworfen hatte. Die Händlerin zog das Messer aus der Scheide, bereit zum angreifen. Rune hatte ihr beigebracht wie man Messer zum Kämpfen benutzte. Als Händlerin war es in Se’ir nicht unbedingt ungefährlich. „Freundin?“, fragte der Dämon als er eine der Waffen auf Mary richtete. „J…Ja.“ „Bezaubernd. Kann nicht mal jemanden schlafen lassen, hm?“ „Verpiss dich aus diesem Gebäude bevor ich die ganze Stadt auf deinen hals hetzte!“ Marys stimme war so laut das sie Irvine die Ohren klingen ließ. Die Frau beschwor einen Wasserball um den weiße Blitze zuckten. „Runter!“, schrie Holly. Sie wusste gut das dieser Zauber nicht nur weh tat, er konnte auch töten wenn er bestimmte stellen traf. Ob das auf Dämonen auch zutraf wusste sie zwar nicht, aber es war besser kein Risiko einzugehen. Irvine duckte sich weg und war wenig beeindruckt als der Ball die Wand hinter ihm traf und ein großes Loch hinterließ. Runes Magie allein war um einiges kraftvoller. Der Spirit Seeker verstand jedoch worauf Mary hinaus wollte. Er zog Holly auf die Füße und zerschlug das Fenster mit seiner Waffe bevor her die blonde Frau huckepack nahm und aus dem Fenster sprang. Die rothaarige sprang hinterher. Irvine rannte schneller und lief durch alle möglichen Gassen die er finden konnte um die Verfolgerin abzuschütteln. Erst als er in eine Gasse lief und nicht mehr außer seinem schweren Atem und seinen stiefeln hörte blieb er stehen und ließ sich auf den Boden fallen. „Warum zur Hölle bist du aus dem Fenster gesprungen?!“, zischte Holly wütend. „ Ich hatte Angst!“ Irvine brauchte einen Moment um wieder zu Atem zu kommen. Er war es nicht gewohnt mit so viel Gewicht so weite Strecken zu rennen. Er war schnell, was bedeutete das er seine Beute meist erwischt hatte bevor diese weit genug weglaufen konnte. Normaler weise war er der Verfolger und nicht umgekehrt. „Ich hab Höhenangst, nicht du.“, murrte Irvine als er den schnitt an seinem Bein inspizierte. Er war nicht tief und blutete nicht sehr stark. Die Frau würde der Spur nicht folgen können wenn sie nicht in der Lage war Blut zu riechen. Der Geruch von seinem eigenen Blut ekelte ihn immer wieder an. Er nahm an, dass das zerschlagene Fenster schuld an dem Schnitt hatte. Still verband er die Wunder und sah seine Frau an. „Tut’s weh?“ Fragte Holly leise. Irvine schüttelte den Kopf. Asna war im Grunde genauso gefährlich wie Se’ir. Der Schnitt würde ihn ein paar Tage stören aber es war nichts Ernstes. Er war nur froh das Holly nichts abbekommen hatte. „Warum bist du umgekippt?“ „Überforderte Sinne.“ Holly runzelte die Stirn, nicht sicher was er damit meinte. „Zu laut, zu hell, zu warm und dieser Gestank…“ Holly seufzte tief und lehnte sich an ihn als er anfing seine Waffen zu reinigen. Er fluchte leise. Es würde eine Weile dauern bis er sie von dem Sand und Staub befreit hatte. „Wenigstens war es kein Wasser.“, versuchte Holly ihn auf zu muntern. „Staub ist genauso schlimm. Nur zwei Personen wissen wie man die auseinander nimmt. Und das sind ich und der Händler der sie gemacht hat.“, erklärte er ihr, danach wurde er still. Holly hatte ihm so oft dabei zugesehen wie liebevoll er die Waffen auseinander nahm, reinigte und wieder zusammen setzte. Manchmal reizte es sie eine der Waffen in die Hand zu nehmen, doch er würde ihr das nie erlauben. Die Sonne hatte bereits ihren höchsten Punkt überschritten als Holly hungrig wurde. Irvine verstaute gerade seine Waffen und stand auf. Sein verletztes Bein fühlte sich seltsam taub an, aber er maß dem keine große Bedeutung zu. „Lass uns nach einem Gasthaus sehen… wir sind zu weit weg um zu meiner Mutter zu gehen und können Runes Sachen auch Morgen kaufen.“ „Der Tag ist doch noch gar nicht vorbei…“ „Es wird kalt nachts, es ist besser sich nicht zu weit von den Gebäuden zu entfernen. Das hier ist immer noch eine Wüste.“ Irvine hatte nie in Se’irs Wüste übernachtet. Er hatte keine Ahnung. Der Dämon versuchte sein schmerzendes Bein zu ignorieren und folgte Holly. Er dachte an das Gesicht das seine Frau gemacht hatte als er mit einem Drachenzahn im Oberkörper nach Hause kam. Die Wunde war kein Witz, aber als Holly ihn sah und wo sie stand umgekippt war hatte er Lachen müssen. „Warum lachst du?“ Irvine legte einen Arm um ihre Schultern. „Der Drachenzahn.“, sprach er nur. Holly Schüttelte sich. „Das war Ekelhaft! Denk nicht mal dran nochmal so nach Hause zu kommen!“ „Hey wenn ich da geblieben wäre, wäre ich verblutet.“, erinnerte Irvine sie. Holly grummelte leise vor sich her als sie die Tür des nächsten Gasthauses öffnete und eintrat. Als der Dämon die Tür schloss wurde es plötzlich still. Irvine kam sich fehl am Platz vor. Wieder starrten ihn alle an und er war nicht einmal als Spirit Seeker gekennzeichnet. Er fing gerade an sich um sein Aussehen Gedanken zu machen als Holly ihn zu sich winkte. „Ihr könnt ein Zimmer bekommen, aber wir erlauben hier keine Dämonen.“ Sprach der Besitzer des Gasthauses. Er war etwas älter, die schwarzen Haare schon Grau am Ansatz. Holly lächelte freundlich. Bei wo etwas war sie Froh gelernt zu haben wie man als Händler überlebt. Worte waren der Schlüssel zu allem. „Ich werde nicht in einem Gasthaus übernachten das meine Leibwache nicht zulässt.“, erklärte Holly dem Mann als sie ihren Rucksack zurechtrückte und dabei die silberne Kette mit dem Rubin hervor holte. Der Mann verstand sofort. Sie hatten Geld, sie würden gut bezahlen. „Ich denke für so eine hübsche Dame kann ich eine Ausnahme machen. Würde es euch etwas ausmachen mich nachher in mein-“ Irvine legte schnell einen Arm um Holly. „Wenn du ihr zu nahe kommst, brauchst du jemanden der deine Überreste von den Wänden wischt.“, knurrte der Dämon und spielte mit einem von beiden Revolvern. „N-natürlich. Das Zimmer ist oben, wenn ihr mir folgen würdet.“ Irvine sah sich in dem Zimmer um, fand aber außer ein paar Käfern nichts außergewöhnliches. Wenn man mal von dem Geruch von Schimmel an den Wänden absah. Dem Dämon wurde beinahe sofort übel. „Ich verstehe nicht wie die es schaffen ihre Häuser verrotten zu lassen wenn es so warm draußen ist…“ Holly schloss die Augen. „So schlimm ist es jetzt auch nicht.“ „Du hast auch nicht meine Nase. Das kann für Menschen nicht gesund sein…“ „Halts einfach aus.“ „Sag das meinem Magen.“ Holly setzte sich auf sein Bett und schlang die Arme um ihn. Wenigstens roch sie noch nicht nach diesem Zimmer. Irvine war sich sicher das er wie ein Sumpf riechen würde wenn sie dieses Gasthaus verließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)