Hakuouki - The Demon of the fleeting Blossom von Ascian_Dragon ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 2.4 - Zwillinge? ------------------------------------ Heisuke und ich machten uns rasch einen Weg durch die überfüllte Straße von Kyoto. „Es ist lange her, seit ich mit dir gemeinsam auf Patrouille war, Heisuke.“ „Huh? Oh, stimmt. War ziemlich beschäftigt in Edo gewesen. Ich hoffe, Shin und Sano haben dich nicht geärgert in meiner Abwesenheit?“ „Nein, sie waren recht nett zu mir. Mir geht es gut.“ Ich seufzte leise vor mich hin. „Sie passen zwar stets auf mich auf, aber ich habe noch immer nichts über meinen Vater herausfinden können...“ „Ich habe zwar dein Haus gefunden, nachdem du mir den Weg beschrieben hattest, aber...“ Anscheinend konnte er nicht die richtigen Worte finden. Allein sein Schweigen sagte mir schon, das er dort auch nichts gefunden hatte. Seine Stimmung sank rascher als meine. „Kein Problem. Danke das du dennoch nachgesehen hast.“ bedankte ich mich und schenkte ihm ein Lächeln. Er sah auf und klopfte mir auf die Schulter. „Mach ich gern. Und lass den Kopf nicht hängen! Wer weiß? Vielleicht taucht er irgendwann auf!“ „Wahrscheinlich. Zudem habe ich all eure Hilfe, irgendwann finden wir ihn. Aber was ist mit dir? Hast ja lange herum gedruckst, um nicht in die Stadt zu gehen.“ „Hm... Naja... Ich finde die Stadt hat sich... verändert. Ebenso die Leute...“ „Heisuke?“ Sein aufmunterndes Lächeln, was mir gegolten hatte, war verschwunden. Nostalgie und Trübsinn passten nicht zu ihm. „Hm...?“ Sein Kopf erhob sich leicht, ehe er über die Straße blickte, sich auf die Zehenspitzen stellte und zu winken begann. „Hey! Souji! Hast du etwas gefunden?“ „Ne, gar nichts.“ Okita war ebenfalls auf Patrouille, auch wenn sein Weg anders war als unserer. Er gab mir kurz ein Nicken zur Begrüßung, ehe er zu Heisuke sah und schief grinste „Nun... vorerst ist alles normal. Ich bin sicher, es wird ein Heidenspaß, sobald der Shogun auftaucht.“ „Der Shogun?“ wiederholte ich und hob eine Augenbraue. „Jup. Der Shogun besucht die Stadt, deswegen ist Kondou-san so aufgebracht.“ Wenn der Shogun die Stadt besuchte und die Shinsengumi an seiner Seite war, hätten sie die Chance, bemerkt zu werden. Kondous Reaktion zu dieser Möglichkeit war mehr als verständlich. Ich musste grinsen. „Ach ja? Natürlich ist er das...“ Irgendwas war mit Heisuke. War etwas passiert, worüber ich nichts wusste? Ich sah zu Okita, in der Hoffnung er könnte mir helfen, aber dieser begann auf einmal wie verrückt zu husten. „Okita? Alles okay?“ Sein Gesicht hatte einen schmerzhaften Ausdruck und sein Husten wurde nur noch schlimmer. Er schaute auf, jedoch an mir vorbei auf die Straße. Er verengte die Augen wegen etwas hinter mir und ich drehte mich um, vor mir einige Rōnin in einer Seitengasse. „Whoa! Hey! Was meinst'e mit 'nein'?!“ „Nein! Lasst mich in Ruhe!“ quiekte eine Frauenstimme panisch. „Wir sind Patrioten, verbringen jeden verdammten Tag damit, diese verdammten Ausländer aus unserem Land zu verjagen! Es wär das Mindeste, wenn du uns einlädst! Oder vielleicht... ein wenig Gesellschaft leisten würdest?“ Uns gegenüber waren diese Männer – drei oder vier – die eine junge Dame belästigten. Sie schien wirklich hilflos zu sein. Mein Verstand schaltete um, ehe ich auf die Truppe zu ging, doch etwas huschte an mir vorbei. Etwas Blaues. „Na na na. Wenn Männer wie ihr unserem Lande dienen, dann wäre jeder Krieg bereits verloren.“ Die Menge entfernte sich von Okita und seinen Männern so schnell sie konnte. Niemand wollte sich in ihre Angelegenheiten einmischen oder im Weg sein. Vor allem nicht, wenn die Waffen gezogen wurden. Die Rōnin richteten ihre Blicke auf Okita. „Du... Du gehörst zu dieser Shinsengumi, oder?!“ „Ah, du scheinst ja nicht ganz so blöd zu sein, wie du aussiehst. Also was ist euer Problem?“ Seine Lippen formten sich zu einem schiefen Grinsen, ehe seine Hand langsam zum Schwertgriff wanderte. Die Gesichter der Männer vor ihm wurden bleich, ehe der Anführer von ihnen wütend aufstampfte. „Verdammt noch mal, verpiss dich, du verdammtes Arschloch!“ „Schnauze! Wenn ihr leben wollt, befolgt unseren Anweisungen!“ raunte Heisuke neben mir und der Anblick von weiteren Mitglieder der Shinsengumi schien die Männer einzuschüchtern. Es klappte, denn sie drehten sich um und flohen. „Verfolgst du sie nicht?“ fragte ich mit erhobener Augenbraue, mir ein Grinsen verkneifend, das sie beiden so eine Show liefern mussten. „Und weshalb sollte ich sie verfolgen? Wusste nicht, das du zu der strengeren Sorte gehörst.“ „Strengeren Sorte, huh?“ wiederholte ich nur und stemmte die Hände in die Hüften. Aber recht hatte er, sie hatten keine richtige Kriminalität begangen, auch wenn sie an einige gedacht hatten. Gerade als Heisuke mir etwas sagen wollte, mischte sich das Mädchen ein, welches wir gerettet hatten. „Uhm...“ Schüchtern wie sie war strich sie ihr Kimono glatt. Sie trug einen roten, die Haare kunstvoll hochgesteckt und ihr geschminktes Gesicht machten ihre großen Augen nur noch größer. Ich würde sie jetzt nicht als 'hübsch' bezeichnen, aber als 'niedlich'. Das passte eher. „V-Vielen Dank für eure Rettung.“ bedankte sie sich. Ich winkte ab. „Kein Ding.“ Sie sah zu mir und wirkte irgendwie... erfreut? Ich dachte mir nichts dabei. „Ist es nicht gefährlich, ein Mädchen allein in solch einer Gegend herum zu laufen?“ „I-Ich hatte etwas zu erledigen... I-Ich heiße übrigens Chizuru!“ rief sie und verbeugte sich. Leicht zuckte ich zusammen und hob beide Hände. „Schon gut. Nicht so formell.“ Doch ehe ich mich versah, wurde ich am Arm gepackt. „Whoa! O-Okita?!“ Dieser zog mich direkt neben Chizuru und trat einen Schritt beiseite. Was wollte er denn jetzt damit bezwecken? Ich hoffte, er kam nicht auf die Idee, mich zu verkuppeln oder so. Wobei das eher Shinpachis oder Sanosukes Niveau wäre... Er sah nachdenklich aus. Sich sein Kinn reibend verengte er die Augen. Als ich kurz zu ihr sah, strahlte sie mich an mit einem bezauberndem Lächeln. Doch irgendetwas war doch merkwürdig. „Wie ich es mir dachte. Sie sehen aus wie Zwillinge.“ Er sprach mehr für sich als zu jemand anderen. Jetzt erst fiel mir auf, was merkwürdig war. „Wie Zwillinge?“ Ich musterte sie. Naja, außer das ich nicht so große Augen hatte, könnte sie beinah mein Spiegelbild sein. Mein weibliches Ich, so zu sagen. Wie ich als Mädchen aussehen würde. Wir sahen wirklich gleich aus. Irgendwie fühlte ich mich unwohl. „Wirklich? Ich finde nicht, das sie aussehen wie Zwillinge.“ „Sieh doch richtig hin. Sie sind praktisch identisch. Zieh dem Jungen Kleider an und du würdest sie nicht auseinanderhalten können.“ „Moment mal!“ Das er auf solche Ideen kam – das hätte ich mehr von Shinpachi oder Sanosuke erwartet, die würden mich wohl liebend gerne in Frauenkleider stecken – empörte mich zutiefst und das zeigte ich auch. Das Mädchen – Chizuru – starrte die ganze Zeit nur mich an, Okitas Worte scheinbar nicht beachtend. Dann weitete sie die Augen und fiepte erschrocken auf. „Ich wünschte ich könnte mich erkenntlich zeigen, aber ich habe im Moment keine Zeit! Vergebt mir meine Unhöflichkeit!“ Sie verbeugte sich kurz vor den Anderen, dann wandte sie sich an mich. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“ Sie lächelte und verschwand in der Menge. Ihr Antlitz blieb jedoch in mein Gedächtnis. „Oho, sieht so aus, als steht sie auf dich!“ Mit einem schiefen Grinsen stupste mich Heisuke in die Seite, sodass ich aus den Gedanken gerissen wurde und aufsprang. „Was?! Tz... Frauen bilden sich doch nur etwas darauf ein, wenn man sie rettet!“ brummte ich leise vor mich hin. Soweit ich denken konnte, hatten mich Frauen nie interessiert. Warum? Keine Ahnung. Ich hatte mich selten mit ihnen beschäftigt. „Oh Heisuke. Denkst du das wirklich? Du hast noch einen langen Weg vor dir, bevor du auf Sanos Level bist.“ kommentierte Souji und ging lachend weiter. „Was?! Hey! Was soll das schon wieder heißen?!“ fauchte der Andere und lief dem Größeren hinterher. Mein Blick jedoch fiel auf eine Pfütze, die sich in der Nacht gebildet hatte und spiegelte mein Gesicht darin. Doch es war nicht ich, es war jemand anderes, den ich im Spiegelbild sah. „Chizuru, huh...“ Der Wind trieb das Wasser an und das Bild verschwamm. Irgendetwas lag in der Luft. Nur was? „Kaoru! Beweg dich oder wir lassen dich zurück!“ Schweigend folgte ich Heisukes Stimme und verringerte die Distanz zwischen uns, ehe wir uns auf dem Heimweg machten. Der Tempel war wirklich größer als das Gebäude in Mibu, wie erwartet. Die ganze Shinsengumi konnte sich neue Räume und somit auch mehr Platz ergattern. Als Kondou sprach, hallte seine kräftige Stimme in den Räumen. „Ich denke, ihr alle habt gehört, das Iemochi Tokugawa, der vierzehnte Shogun vom Tokugawa Shogunat die Stadt Kyoto besucht. Die Shinsengumi wurde gebeten, ihn zu begleiten, während er durch die Stadt zum Nijo Schloss geht.“ Die Shinsengumi würde den Shogun begleiten? Der Jubel war groß, der Raum drohte beinah zu Explodieren. „Heh... Ist wohl schwer uns zu ignorieren nach den Vorfällen in Ikeda und Hamaguri, huh? Endlich macht sich unsere Arbeit bezahlt!“ murmelte Hijikata und grinste. Ein Anblick, der recht selten war. „Scheint so, als läge das Schicksal dieses Landes in unseren Schwertern...“ lachte Souji. Hieß es nicht 'Hände'? Aber gut, ich ließ ihnen die Freude. Innerlich wusste ich bereits, das ich hier bleiben müsste, um das Hauptquartier zu bewachen. „Wachende Begleiter, eh... Wenn Sanan doch nur bei uns wäre. Wir haben in der Tat einen großen Verlust erlitten...“ Niemand hatte Itou über Sanans wahre Situation verraten. Tatsache war, das seine ganze Verwandlung geheim gehalten werden konnte, während der ganze Umzug stattgefunden hatte. Womöglich fühlte sich Kondou schuldig, das Sanan nicht daran teil haben konnte, da ich kurz Trauer und Bitterkeit in seinen Blick aufblitzen sehen konnte, bevor er sprach. „Nun da es bald zu hektisch sein wird, um sich vorzubereiten, würde ich vorschlagen, das Toshi, Souji und ich-“ „Entschuldige, Kondou, aber könntest du Souji hier lassen? Ich denke, er wird krank.“ „Was?! Souji, ist es wahr? Bist du in Ordnung?!“ „Der Dämon führt sich auf wie eine besorgte Mutter. Ich denke, das ich in Ordnung bin.“ knurrte Souji nur und rümpfte die Nase. „Hör auf mit dem Scheiß. Du hustest wie verrückt herum seit kurzer Zeit.“ „Gut, gut... Ich denke, jemand ist einfach nur über fürsorglich.“ Sein Grinsen wurde schwächer, bitterer, während er sprach, aber er sah noch okay aus. Vielleicht übertrieb Hijikata wirklich ein bisschen mit der Fürsorge. Ehe ich weiter darüber nachdachte, rührte sich mein Sitznachbar, indem er die Hand erhob. „Heisuke...?“ „Uh... Um, Kondou... Mir geht es... auch nicht sonderlich gut.“ „Du auch, Heisuke? Es ist unser Tag! Ich hatte gehofft, jeder von uns würde den Shogun begrüßen...“ „Ja... tut mir Leid.“ „Nein, deine Gesundheit hat Vorrang! Immer! Ich bin mir sicher, du wirst eine neue Chance bekommen, irgendwann. Dann kannst du dich von der besten Seite zeigen!“ Kondou war recht aufgebracht, aber seine Sorge für Okita und Heisuke drang noch immer durch. Letzterer schien auch recht merkwürdig zu sein in letzter Zeit. Ich machte mir Sorgen. Kondou war fertig mit der Verkündung, als Hijikata sich zu mir drehte. “Okay, was ist mit dir? Willst du mit?” “Eh?” “Was? Hast du mich nicht verstanden?” “D-Doch... aber... ich darf mit?” “Natürlich! Niemanden stört es! Du bist praktisch einer von uns! Wenn du willst, bin ich sehr erfreut, wenn du dich uns anschließt.” rief Kondou und strahlte förmlich. Ich... Ich durfte gehen? Kurz zögerte ich, ein wenig überrascht, ehe Okita und Heisuke zu lachen begannen. „Du musst dir keine Sorgen machen, Kleiner. Niemand ist so verrückt und attackiert den Shogun.“ „Och, es gibt sicher irgendwelche lebensmüde Leute, aber um die sorge ich mich nicht...“ brummte ich und hob eine Augenbraue. „Geh doch einfach mit. Ich wäre überrascht, wenn es jemand wagt, sein Schwert zu ziehen.“ Ich war zwar ein Krieger und laut Kondou gehörte ich praktisch zur Shinsengumi, aber war es wirklich richtig? War es richtig, jene zurückzulassen, die hier im Hauptquartier bleiben mussten, während ich einfach mitgehen konnte? Die ganze Sache und Suche nach meinem Vater hatte mich ziemlich mitgenommen. Ich dachte, am großen Tag der Shinsengumi dabei sein zu können, würde mich ablenken. „Okay, ich bin dabei.“ sagte ich und grinste. Dabei hatte ich meine Faust in meine Handfläche geschlagen, sodass die Fingerknöchel laut knackten. „Immer mit der Ruhe. Du wirst größtenteils als Bote dienen.“ Wie zu erwarten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)