Hakuouki - The Demon of the fleeting Blossom von Ascian_Dragon ================================================================================ Kapitel 14: Kapitel 2.4 - Bonus: Schlaflied ------------------------------------------- [Anm: Dieses Kapitel entstand spontan und sollte mal zur Auflockerung dienen. Das ganze Übersetzen macht einen schon irgendwie irre, sodass ein freies Kapitel mal ganz gut tut. Solche Boni werden öfters auftauchen, wenn es passt. Die Handlung findet am Abend statt, nachdem Heisuke wieder zurück gekehrt ist und vor dem Tag, an dem Kondou verkündet, das die Shinsengumi den Shogun begleitet.] Der Tag neigte sich dem Ende. Der Himmel wurde von der untergehenden Sonne in ein zartes Orange gefärbt, verschiedene Rottöne mischten sich und es entstand ein wunderschönes Farbenspiel, was sich über der Stadt bot. Ich saß an der Tür meines Zimmers und starrte in den kleinen Wolken, die schleichend vorüber zogen. Seufzend lehnte ich meinen Kopf gegen den Türrahmen. Es war warm, auch wenn es nun Abend wurde. Ich zupfte leicht an meinem Oberteil und ließ mich nach hinten auf den Rücken fallen. Nach all der Zeit, die ich hier erlebt hatte, wirkte die Tatami Matte unter mir recht verlockend. Die Sache mit jener 'Medizin', die Sanan geschluckt hatte, nur damit sein Arm wieder verheilt wurde... Verstand jemand diese Leute. Ob ich genauso gehandelt hätte? Dieses Risiko einzugehen, wahnsinnig zu werden, nur damit ich wieder kämpfen konnte? Vielleicht musste ich ein richtiges Mitglied der Shinsengumi werden und lange hier bleiben, um dies zu verstehen. Als ich wieder in den Himmel sah, wirkte es so, als hätte jemand mit Blut in den Himmel gezeichnet. Würde viel Blut vergießen in nächster Zeit? … „Oh Kaoru?“ Die Stimme des Brünetten riss mich aus meinen Gedanken, sodass ich mich zuerst aufrichtete. Heisuke kam auf mich zu und hockte sich hin. „Alles okay?“ „Hm? Ja, warum?“ „Naja... du lagst so in der Tür...“ Er wagte einen Blick in das Zimmer, als prüfte er etwas. Ich grinste schief und streckte mich, ehe ich im Schneidersitz in der Tür saß und eine Augenbraue hob. „Ich habe nur den Himmel betrachtet, während ich gewartet habe.“ „Gewartet auf... was?“ „Na auf meinen Zimmerpartner. Hat Hijikata dir nichts gesagt?“ Sein Gesichtsausdruck war recht lustig. Er schien nachzudenken, aber ihm fiel es wohl nicht ein. Nachdem Heisuke aus Edo wieder zurück gekehrt war, hatte Hijikata mir gesagt, das ich mit ihm ein Zimmer teilen werde. Immerhin konnte ich den anderen – besonders Heisuke – derart vertrauen, das sie keinen Mist veranstalten würden. Zudem würden mich die anderen Soldaten dann nicht mit neidischen Blicken anschauen, wenn sie erfuhren, das ich nun kein eigenes Zimmer hätte. „Ernsthaft... Ich habe keinen Schimmer, was soll er mir sagen?“ verlangte er und lehnte sich an den Türrahmen. Kichernd schüttelte ich den Kopf. „Du teilst ein Zimmer mit mir.“ „Oh? Die Sache...“ „Du erinnerst dich jetzt?“ „J-Ja... Stimmt, Hijikata hatte es erwähnt, ich war nur mit den Gedanken woanders.“ „Das bist du in letzter Zeit ziemlich oft, Heisuke. Wirklich alles okay?“ harkte ich nach und sah ihn mit durchdringendem Blick an. Er winkte lachend ab. „Ja! Mir geht es gut! Ist nur ein wenig verwirrend in letzter Zeit. Zudem musste ich die Sache mit Sanan erfahren und...“ Er seufzte schwer. Ein leichtes schiefes Grinsen lag auf meinen Lippen, ehe ich mich erhob. „Das macht uns alle hier zu schaffen. Du bist nicht allein. Aber wenn du jemanden zu reden brauchst...“ Doch halt. Warum sollte er mit mir reden, wenn er Probleme hatte? Ich war schließlich nur ein Gast. Wenn ich jemanden meine Probleme anvertrauen würde, war das was anderes. Aber anders herum? Er hatte schließlich seine anderen Freunde, Shinpachi und Sanosuke. Ich grinste. „Ich bin sicher, es gibt jemanden, der dir gerne zuhört.“ Kurz musterte er mich, ehe er aufsprang und breit grinste. Ah, das war der Heisuke, den ich kennen gelernt hatte. Freudig hielt er mir seine Faust entgegen. „Huh?“ „Danke, Kaoru!“ „Uh... ich hab doch nichts gemacht...“ Kurz ließ ich meinen Blick von ihm schweifen, ehe er mit dem Kopf schüttelte. „Du bist da. Es tut gut, zu wissen, das du ein Ohr für mich offen hast.“ Er hatte meine Absicht also doch irgendwie durchschaut. Lachend legte ich meine Hand an seinen Kopf, worauf er erstarrte. „Jederzeit.“ meinte ich nur und ging anschließend ins Zimmer. Es brauchte einige Minuten, bis Heisuke mir folgte und mich ein wenig beleidigt anmotzte, das ich ihn wie ein Kind behandeln würde. Auf meinem Futon sitzend schüttelte ich nur mit dem Kopf. „Tut mir Leid, war nicht meine Absicht.“ Jemanden auf dem Kopf tätscheln hatte mein Vater stets mit mir gemacht, wenn ich traurig oder in Gedanken war. Es hatte für mich immer bedeutet 'Mache dir keine Sorgen, denn du bist nicht allein'. Und wieder schossen jene Informationen durch meinen Kopf, die ich ergattert hatte. Teilweise unfreiwillig. Er hatte diese Medizin – was für mich eher wie Gift war – entwickelt und sie an Menschen ausprobiert. Lange hatte er daran gearbeitet. Auch in der Zeit, wo er nach Hause kam? Vielleicht sogar viel länger, als ich es mir vorgestellt hätte? Ich setzte mich auf und starrte Heisuke eine Weile an, der es bemerkte, nachdem er sein Futon vorbereitet hatte. „Hm? Du siehst mich an, als würdest du mich etwas fragen wollen.“ Wie er das wohl herausgefunden hatte... „Ich frage mich nur etwas...“ „Das wäre?“ Ob ich es einfach aussprechen sollte? War der Weg eines Schwertkämpfers es wert, ein derartiges Risiko einzugehen und eventuell wahnsinnig zu werden, nur damit man wieder ein Schwert führen konnte? War jene Medizin es wert, seine Menschlichkeit abzulegen, nur um dem Befehl des Shogun zu befolgen? War all das wert, einen liebenswürdigen Menschen in den Wahnsinn zu treiben? Viele Fragen... Keine Antworten. „Was der Sinn hinter dieser Medizin ist. Ich verstehe ihn immer noch nicht.“ Heisuke stutzte leicht, ehe er nun ebenfalls nachzudenken schien. „Niemand war von dieser Medizin begeistert. Nach Sanans Fall erst recht nicht. Ich persönlich hatte von Anfang an Bedenken gehabt... Jemanden in eine unmenschliche Bestie zu verwandeln... Als Shin und Sano mir davon berichtet hatten, wollte ich es zuerst nicht glauben. Immerhin kenne ich Sanan recht gut...“ Es musste schwer sein, so etwas zu verarbeiten, wenn der eigene Freund davon betroffen war. Seufzend legte ich mich auf den Bauch und wippte mit den Beinen hin und her. „Sanan scheint jedoch noch derselbe zu sein... Mehr oder weniger...“ brachte ich murmelnd über meine Lippen. Mein Gegenüber sah kurz zu mir, dann ließ er sich seitlich aufs Futon fallen. „Lassen wir uns überraschen.“ Mit diesen Worten löschte er das Licht und die Dunkelheit fiel über das Zimmer. Ich hörte seinen Atem und schloss die Augen. Hoffentlich war Sanan der einzige, der jene Medizin zu sich nahm. Die Vorstellung, das sich die Shinsengumi zu einer Gruppe von unmenschlichen Bestien entwickeln würde, war beängstigend. Was mein Vater wohl machte? Ob er weiter an diesem Zeug arbeitete? Wenn ich ihn wieder treffen würde, dann würde ich ihn fragen. Einfach fragen. Und darauf hoffen, das er mir eine gute Antwort gab. Ich wollte verstehen, warum er dies tat. Auch wenn er dem Shogun loyal gegenüber war, wieso traf er sich mit dem Choshu Clan? Mit Feinden des Shogun? Ich wollte endlich Klarheit in meinem Kopf... Es war Heisukes Stimme, die mich weckte, während es gerade mal nach Mitternacht war. Verschlafen richtete ich mich auf und sah zum Brünetten, der sich hin und her wälzte, als hätte er einen Alptraum. Ich schob ein wenig die Tür auf, sodass das Mondlicht herein scheinen konnte. Vollmond. Danach wandte ich mich an meinen Zimmergenossen und rüttelte ihn sanft. „Oi, Heisuke.“ flüsterte ich und zuckte zusammen, als sich der Brünette derart erschrak und kerzengerade im Futon saß. Schweißgebadet drehte er langsam seinen Kopf zu mir und weitete die Augen. „Was?“ Leise seufzte ich und fuhr mir durchs Haar. „Hast du schlecht geschlafen?“ „Oh... hab ich im Schlaf gesprochen? Hab ich dich geweckt?“ Wenn ich 'ja' sagen würde, dann fühlte er sich schuldig. Aber mein Schweigen hatte seine Frage wohl beantwortet, sodass er die Schultern hängen ließ und auf die Decke starrte. Seine Finger vergruben sich in den Stoff. „Entschuldige...“ „Wofür? Das du einen Alptraum hattest? Macht doch nichts.“ „Naja, Alptraum...“ Hatte er etwa keinen gehabt? Sah mir aber ganz danach aus... Verlegen kratzte er sich an der Wange, ehe er zu überlegen schien, was er sagen könnte. Jetzt einfach wieder schlafen gehen, wäre doch falsch. Irgendetwas bedrückte ihn. Aber wenn er es nicht sagen wollte, konnte ich ihn auch nicht dazu zwingen. Mir fiel etwas recht kindisches ein, worauf ich kichern musste. Somit gewann ich Heisukes Aufmerksamkeit. „Was ist so lustig?“ Leicht empört schaute er zu mir, ich winkte ab. „Entschuldige, mir fiel nur etwas ein...“ „Hm?“ Erwartungsvoll starrte er mich solange an, bis ich aufgab und tief einatmete. „Immer wenn ich früher einen Alptraum hatte oder nicht schlafen konnte, hatte mir meine Mutter ein Schlaflied vorgesungen... es hatte immer funktioniert.“ „Ein Schlaflied...?“ Er wirkte recht entgeistert, sodass ich ihn leicht verärgert ansah. „Das ist das Einzige, was mich an sie erinnert! Und ja, es war ein Schlaflied! Frauen neigen eben dazu, gerne zu singen, okay?“ „Schon gut, du musst ja nicht gleich ausrasten!“ „Im Vergleich zu deinen Ausraster war das nur eine Brise vor dem Sturm...“ „Hey, so heftig raste ich nun auch nicht aus...“ Das Zimmer wurde in Schweigen gehüllt. Wieso erzählte ich ihm das überhaupt? Aber es stimmte. An das Gesicht meiner Mutter konnte ich mich gar nicht mehr erinnern, so lange war sie schon verstorben. Aber ich erinnerte mich ganz genau an dieses Lied, was sie mir damals vorgesungen hatte. Wenn ich zurück dachte, könnte das Lied auch von ihr handeln. Wie war das? Mein Vater hatte sie unter einem Kirschbaum zum ersten Mal gesehen? Sie hatte geweint, weil in dieser Zeit ihre Eltern in einem Krieg umgekommen waren. „Hey!“ Heisuke riss mich aus den Gedanken. Kurz blickte er traurig drein, worauf ich überrascht die Augenbrauen hob. „Was ist?“ „Nichts... du sahst so... traurig aus. Tut mir Leid.“ „Eh? Tat ich das? Dir musst das nicht Leid tun, ich kann mich gar nicht an sie erinnern.“ „Aber an ihr Schlaflied?“ Dieser Kleine... Mich beherrschend nicht zu knurren, wandte ich mich um und kroch zu meinem Futon. Ich spürte seinen Blick auf meinen Rücken, ehe ich mir die Decke bis zum Kinn hoch zog. „Gute Nacht, Heisuke...“ Es kam vorerst keine Antwort. Eine Weile lag ich wach, ehe ich das Rascheln hinter mir hörte. „Kaoru?“ „Mhm?“ „Singst du mir das Lied vor?“ Der Wind blies über das Land und man hörte das Knarren der Holzbalken des Zimmers. „Was?!“ Ich richtete mich auf und warf ihm einen ungläubigen Blick zu. Verlangte er tatsächlich von mir, das ich ihm ein Liedchen trällerte? „Du sagtest selbst, es half dir beim Einschlafen... und ich kann nicht schlafen.“ „Du bist mutig, das muss ich dir lassen. Der große Unterschied ist, das meine Mutter zumindest singen konnte.“ knurrte ich und legte mich auf den Rücken. Kurz wurde es wieder still. Hatte er aufgegeben? Als ich einen Blick in seine Richtung wagte, hatte er mir den Rücken zugedreht. Dennoch glaubte ich kaum, das er eingeschlafen war. Also gut. Aber nur weil er es war. Ich schloss die Augen und rief mir die Melodie auf, ehe ich mit sanfter Stimme zu singen begann, jedoch leise, damit die Jungs in den benachbarten Zimmern nichts mitbekamen: Mukashi Mukashi – Kako ni Es gab eine Zeit – längst Vergangenheit Sakura ga kireideshita in der die Kirschblüten hell erstrahlten. Kaze ga tochi o fuku Und der Wind – er blies über das Land Sore wa bashodesu. Dies war jener Ort Shoujo wa ki ni arimashita Unter einem Baum stand ein Mädchen Kanojo wa utsukushikatta. Wunderschön war es – so bezaubernd Hanabira ga ochiru. Als ein Blütenblatt auf seine Hand fiel Namida ga ochiru. folgte eine Träne Watashi no kokoro wa toji raremasu. Mein Herz verschließt sich vor allem. Kako o wasuremashita ka? Wie kann ich meine Vergangenheit vergessen? Watashi no kokoro no iya Es hört nicht auf zu schmerzen. Watashi wa anata no koto o kangaeru. Ich muss an dich denken. Watashi wa anata to issho ni itai. Wenn ich mir wünsche bei dir zu sein? Watashi wa anata o mamoritai. Wenn ich doch die Kraft hätte, dich zu beschützen. Watashitoisshoni taizai suru. Bleib bei mir. Watashi o misutenaide Verlass mich nicht Stille. Ich hörte nichts außer dem regelmäßigem Atem von Heisuke, der tatsächlich eingeschlafen war. Leicht lächelnd hatte ich mich auf die Seite gelegt und verfiel ebenfalls dem Schlaf, der sich ganz plötzlich über mich gelegt hatte. Am nächsten Morgen wachte ich durch die Sonnenstrahlen auf, die durch die offene Tür herein schienen. Ich hatte wohl vergessen, sie zu schließen. Mühevoll richtete ich mich auf, streckte mich gähnend und rieb mir die Augen. Kurz fror ich ein, ehe ich einen finsteren Blick zu meinem Bettnachbarn warf, der im Schneidersitz vor sein bereits gefaltetes Futon saß und mich breit angrinste. „Guten Morgen, Kaoru!“ Na wenigstens sah er frisch aus. Ich konnte mich auch nicht beschweren, so schnell wie gestern war ich lange nicht mehr eingeschlafen. „Morgen...“ Nichts änderte daran, das ich ein Morgenmuffel war. Heisuke hingegen sprang auf und rannte zur Tür. Kaum war er durch dieser verschwunden, kam er kurz wieder und lächelte mich freundlich an. „Danke.“ „Huh?“ Verwirrt ließ er mich zurück. Es brauchte nicht lange, da hatte ich es schon verstanden. Schlaflieder waren doch nicht so kindisch, wie erwartet. Ich hoffte nur, das er mich damit nun in Ruhe ließ. Einen Zimmerpartner zu haben war doch ein wenig anstrengender, aber zum Glück war es nicht jemand wie Shinpachi. Von Sanosuke hatte ich einmal Beschwerden mitbekommen, das dieser viel zu laut schnarchte. Mit Heisuke hatte ich dann doch ein gutes Los gezogen bekommen. „Dann mal an die Arbeit!“ sagte ich mehr zu mir und stand endlich auf. [Anm: Der Text ist von mir selbst ausgedacht. Das passende Lied ist inspiriert vom Hakuouki Hekketsu Roku OST – Kanashimi no Wakare (Goodbye without grief). Ob die japanischen Parts grammatisch richtig sind, ka! XD Ich hab einfache Sätze mit dem Google Übersetzer umgewandelt und das Romaji abgeschrieben. Zum Klang passen sie größtenteils zu der Melodie. Also kurz um: die eigentlichen deutschen Sätze sind nur 'Verschönerungen', zum Übersetzen hatte ich einfachere genommen! Aber es geht mir nicht um die Grammatik sondern eher um die Szene. =p] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)