Wie die Zukunft wird von kateling ================================================================================ Kapitel 24: Am selben Tag ------------------------- Kapitel 24: Am selben Tag Auf der Pressekonferenz Joey lehnte an der Wand des Konferenzsaals und sah zu dem Tisch der auf einer Erhöhung am anderen Ende des Raumes stand. Kaiba saß zwischen seinem Pressesprecher, einem bereits ergrauten Mann ende vierzig, und einer Sekretärin, die eifrig auf ihren Laptop eintippte. Für Joey war es schon erstaunlich, dass Kaiba seinen nicht einmal vor sich hatte und anscheinend auch nicht bei der Sache war. Natürlich musste er selbst auch zugeben, dass es ihm nicht anders erging. Joey sah den Sinn seiner Anwesenheit nicht wirklich. Wegen den zwei Fotos die er von Kaiba geschossen hatte, hätte man keinen Fotografen herschicken müssen, auch keinen Azubi wie ihn. Es war einfach nur totlangweilig, es wurde über Aktien, Verkaufszahlen, Arbeitsplätze, und so weiter gesprochen. Themen die Joey nun wirklich nicht so interessant fand. Da war es ja noch interessanter Kaiba zu beobachten. Die dunklen Augen des Älteren schweiften langsam über die Menge. Für einen Außenstehenden wirkten sie kalt und hart wie eh und je. Joey wusste es allerdings besser. In den gemeinsamen Schuljahren hatte er gelernt jede noch so kleine Regung in Kaibas Gesicht zu erkennen. Und er langweilte sich definitiv genauso sehr wie er selbst. Er hielt sich nicht nur aus dem Gespräch zurück, er war vollkommen unbeteiligt und in Gedanken vermutlich ganz wo anders. Sicher Kaiba konnte man so schnell nichts Vormachen. Wenn auch nur ein Wort fallen würde, dass ihm nicht passte, wäre er sofort bei der Sache und würde eingreifen. Aber so war er nun einmal. Er musste die Kontrolle haben. Joey seufzte leise und sah auf seine Uhr. Die Angelegenheit zog sich immer mehr in die Länge und eigentlich wäre genau jetzt seine Mittagspause. Er hatte Hunger. Sogar Kaiba hatte bereits zu Mittag gegessen. Das wusste er von Jessie, sie hatte ihm eine SMS geschrieben, als sie aufgebrochen war Mokuba von der Schule abzuholen. Irgendwann hatte diese Pressekonferenz Gott sei Dank ein Ende und Joey folgte dem dicklichen Journalisten, der momentan sein Vorgesetzter war aus dem KC-Tower. „Ich sag dir Bursche, der Kerl da drinnen ist eiskalt. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der Angesichts eines solchen Vertrages so ruhig war. Jeder andere hätte gefeiert, oder wäre zumindest so Stolz darauf gewesen selbst mit der Presse zu sprechen!“ Joey zuckte mit den Achseln. „Vielleicht wollte er das noch gar nicht an die Presse dringen lassen!“ Das allerdings brachte ihm nur ein dumpfes Schnauben ein. „Das ich nicht lache. Kaiba war schon immer so kalt und abweisend. Dabei scheint ihm fast alles zuzufliegen!“ Joey wollte widersprechen, aber dann hätte er zugeben müssen, dass er Kaiba aus der Schule kannte und seit kurzem wieder Kontakt mit ihm hatte. Und ausgefragt und später für das Gesagte von Kaiba verklagt zu werden, darauf hatte er nun wirklich keine Lust. Also folgte er dem anderen Schweigend und hoffte dass er jetzt Mittag machen und endlich etwas essen konnte. Am frühen Abend bei Jessie Marianne saß neben Jessie auf dem Sofa, die beiden Frauen hielten jeweils ein Sektglas in der Hand. Violette Augen fokussierten ihre Freundin fordernd. „Los erzähl!“ Jessie seufzte leise, jetzt konnte sie endgültig nicht mehr ausweichen, sie musste eine Lügengeschichte aufbauen. „Da war echt nichts Besonderes dran! Ich habe da geschlafen, weil ich versuchen wollte Seto zu geregelten Mahlzeiten zu überreden. Dann bin ich heute Morgen so gegen vier aufgestanden. Wir haben geredet und festgestellt, dass wir uns relativ gut leiden können, naja dann haben wir uns entschieden es einfach zu versuchen!“ Entgeistert sah Marianne sie an. „Ist das dein Ernst, sonst war da nichts? Das glaube ich dir nicht! Seto würde sich nicht einfach so eine Freundin suchen! Das haben schon so viele versucht!“ Jessie verdrehte die Augen. „Vielleicht bin ich ja einfach etwas Besonderes?!“ Dann nahm sie einen Schluck Sekt. „Was ist so falsch daran?“ Hilflos zuckte die Ältere mit dem Schultern. „Nichts, aber…“ „Nichts aber! Er ist ein Mann, ich bin eine Frau. Zusammen ergibt das ein Paar!“ Ein leises Seufzten. „Wenn das wirklich ernst zwischen euch beiden ist, dann kann ich euch nur Glück wünschen! Ich mag euch beide sehr gerne. Seto Kaiba ist zwar nicht einfach, aber ich glaube du schaffst es schon dich durchzusetzen! Zeig ihm einfach wo der Hammer hängt!“ Damit war das Thema beendet und sie schoben einen Film ein. Kitsch vom Allerfeinsten! Am späten Abend bei Kaibas Mokuba und Seto saßen sich still schweigend am Esstisch gegenüber. Der Junge beobachtete seinen Bruder streng beim Essen. Der Ältere stocherte etwas lustlos in seinem Teller herum. Irgendwann hatte er genug. „Moki, was starrst du mich die ganze Zeit so an?“ fragte er leicht genervt. Sein Nachmittag war Katastrophal gewesen und am liebsten wäre er ohne Abendessen ins Bett, allerdings hatte er ja den `Deal´ mit Jessie. „Du isst das leer!“ Er seufzte leise. „Natürlich! Aber das ist nicht das, was dir auf der Seele brennt!“ Sofort wich Mokuba seinem Blick aus. Jetzt war es an Seto ihn zu fixieren. „Also was ist los Kleiner?“ Der Junge wurde rot, stotterte etwas herum. „Naja, ich… also es… es ist so…“ „Jetzt rück schon raus mit der Sprache, vorher ess ich mein Abendessen nicht zu Ende!“ Demonstrativ legte der Ältere das Besteck zur Seite. Überrascht sah Moki ihn an. „Das kannst du nicht machen, sonst sage ich Jessie, dass du dein Versprechen ihr gegenüber nicht gehalten hast!“ Langsam schüttelte Seto den Kopf. „Wenn du willst, dass ich das hier zu Ende Esse, musst du mir nur sagen, was dir auf dem Herzen liegt!“ Einen Moment maßen sich die beiden Brüder mit Blicken, dann seufzte Mokuba leise. „Na gut, ich sags dir! Ich möchte mit dem Bus zur Schule fahren! Ich meine ich bin doch jetzt alt genug und Jessie meint das auch und…“ „Aha Jessica sagt das also! Na gut!“ Überrascht sah Moki ihn mit großen blauen Augen an, so als glaubte er sich verhört zu haben. Dann sprang er auf und fiel seinem Bruder um den Hals. „Vielen, vielen Dank, Bruder. Danke!“ Freudestrahlend hüpfte er um den Esstisch. Seto dagegen stieß seine Gabel wieder in die Bratwurst und schob sich ein Stückchen in den Mund. Mokuba wurde Älter, für ihn bedeutete das ihm mehr Freiraum zu geben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)