Wie die Zukunft wird von kateling ================================================================================ Kapitel 25: Das perfekte Kleid ------------------------------ Kapitel 25: Das perfekte Kleid Nach knapp einer Woche hatte sich das ganze eingependelt. Jessie stand jeden Tag Punkt zwölf Uhr mittags vor Seto und musste ihn dann fast schon von der Arbeit wegzerren. Auch am Wochenende. Selbst wenn sich das ganze um einige Zeit nach hinten verschob nahm er sich trotzdem schlussendlich die Zeit. Egal wie wichtig seine Arbeit auch war, die Stunde Mittagspause ließ er nicht ausfallen. Jessie war auch nicht mehr so unter Zeitdruck, da Mokuba ja mit dem Bus nachhause fuhr hatte sie gut eine halbe Stunde mehr Luft nach hinten. Und mit der Zeit stellte sich eine Art Ritual zwischen den beiden ein. Wenn Jessie kurz vor zwölf in Setos Büro kam, sah er auf, beendete seine Arbeit. Jessie trat hinter seinen Stuhl und legte ihm die Arme um die Schultern. Am Anfang zuckte er bei jeder Berührung zusammen. Irgendwann begann er allerdings sich zurück in ihre Arme zu lehnen. Mittwochmittags war allerdings alles etwas anderes. Kaiba blieb an seinem Computer sitzen und sah nicht einmal auf. Jessie trat hinter ihn und legte ihm die Arme um den Hals und das Kinn auf seinen Kopf. Er reagierte nicht auf ihre Berührung. Er blieb starr sitzen und arbeitete weiter. Jessie seufzte leise und versuchte die Zahlenketten auf seinem Bildschirm zu verstehen, das war allerdings verlorene Mühe. Jessie hatte keine Ahnung was er da gerade tat. „Seto?“ Fragte sie sanft, er brummte nur etwas vor sich hin. Sie streckte ihre Arme aus und legte sie auf seine schlanken Finger um ihn abzulenken. „Lass uns Mittagessen gehen!“ Doch er schüttelte den Kopf und schob ihre Hände zur Seite. „Ich muss das erst noch fertig machen!“ Ohne aufzusehen tippte er weiter. Ein paar Minuten stand sie noch stumm hinter seinem Stuhl, die Arme um seine Schultern gelegt. „Wie lang brauchst du noch?“ Jetzt hob er doch kurz den Blick und sah sie über die Schulter hinweg an. „Eine halbe Stunde in etwa.“ Sie kniff die Augen zusammen. „Mokuba kommt um halb zwei nach Hause! Das könnte knapp werden!“ Abwesend schüttelte er den Kopf. „Er ist heute bei einem Freund, außerdem weiß er, dass du den Nachmittag mit mir verbringst!“ Überrascht zog Jessie seinen Schreibtischstuhl zurück, sodass sie ihm ins Gesicht sehen konnte. „Was hast du denn mit mir vor?“ Er seufzte leise und lies von seinem Computer ab. „Ich habe dich doch gestern gefragt, ob du mich Freitag auf die Preisverleihung der Stadt begleitest…“ Sie nickte abwartend. „Du brauchst ein Kleid dafür, deswegen werden wir heute Nachmittag zusammen einkaufen gehen! Lässt du mich das jetzt fertig machen?“ Sie nickte überrascht und setzte sich ihm gegenüber auf den Sessel. Sie war überrascht. Sicher er hatte sie wegen der Preisverleihung gefragt. Und selbst wenn er das nicht getan hätte. Hätte sie damit gerechnet, dass sie ihn begleiten würde. Es wurden diejenigen geehrt, die der einen besonderen Dienst an der Allgemeinheit getan hatten. Und die Veranstaltung war die am meisten herbeigesehnte der Stadt. Dem Deal zufolge, den Jessie mit Kaiba hatte war sie seine Freundin, also würde sie ihn natürlich auch begleiten und er würde sie der Öffentlichkeit vorstellen. Jessie war nervös. Sie wusste, dass sie einen Teil ihrer Privatsphäre verlieren würde, aber sie hatte vor sich gut einzuführen und dazu gehörte auch ein passendes Kleid. Sie freute sich, dass Seto es anscheinend wirklich mit ihr zusammen aussuchen wollte. Viel eher hatte sie damit gerechnet, dass er die Entscheidung alleine treffen würde. Sie betrachtete ihn genau, erst jetzt fiel ihr auf, dass er für die Arbeit sehr leger gekleidet war. Statt dem sonst so typischen Anzug trug er eine Jeans und einen blauen Pullover. Nach knappen zwanzig Minuten fuhr er seinen Computer herunter und streckte sich. Gerade als er sich erhoben hatte, betrat Roland das Büro. Fragend sah er seinen Assistenten an, der einen Stapel Akten auf dem Schreibtisch ablegte. „Diese beiden Akten hier sind dringend!“ Er schob sie Kaiba hin, der sich seufzend wieder auf seinen Stuhl sinken ließ und die Papiermappen aufschlug. „Das ist die Produktionsfreigabe für das neue…!“ Bevor er seinen Satz beendet hatte, hatte der CEO die beiden Akten überflogen und unterschrieben. Roland nahm die Akten entgegen. „Die Anderen werde ich fertig machen, es reicht, wenn sie morgen abgezeichnet werden!“ Kaiba nickte und bedeutete Jessie ihm zu folgen. Da sie ihm anscheinend aber zu langsam war nahm er ihre Hand. „Lass uns gehen, bevor noch irgendjemand auftaucht mit einem Stapel Akten unter dem Arm!“ Im ersten Moment stolperte Jessie ihm überrascht hinterher, dann faste sie seine Hand fester und trat an seine Seite. „Okay lass uns ein Kleid kaufen!“ An der Bürotür blieb Kaiba noch einmal kurz stehen und drehte sich zu seinem Assistenten um. „Rufen sie mich nur an, wenn es einen Notfall geben sollte, Roland!“ Nach einem kurzen Mittagessen in einem kleinen griechischen Restaurant fuhren sie zu einem Modegeschäft in einem der Vororte Dominos. Die Fassade des Hauses war alt und durch die Geteilten Scheiben des Schaufensters blickte man in ein freundlich eingerichtetes Geschäft in verschiedenen Cremtönen. Als Seto die Tür aufdrückte klingelte ein kleines Glöckchen. „Bitte warten sie einen Moment, ich bin gleich bei ihnen!“ Jessie sah sich um. Direkt neben dem Eingang mit dem Rücken zum Schaufenster stand eine breite Couch, auf der sich Seto fast sofort nieder lies. Der Raum selbst war größer als er von außen gewirkt hatte. An den Wänden standen verschiedene Puppen mit aufwendigen Kleidern oder maßgeschneiderten Anzügen. Dazwischen kleine Beistelltische mit Accessoires. Der Raum in der Mitte war leer. An der der Tür gegenüberliegenden Wand war zwischen zwei dunklen Holztüren ein raumhoher Spiegel angebracht und in der Ecke vor einer schmalen Wendeltreppe stand ein Tresen. Ein älterer Mann kam die Wendeltreppe herunter. Sein Schritt stockte als sein Blick sie streifte. „Mister Kaiba, was verschafft mir die Ehre?“ Fragte er ein wenig überrascht, aber durchaus freundlich. Seto nickte ihm kurz zu. „Mister Adams. Jessica braucht ein Kleid für Freitag!“ Der Mann zog eine braune Augenbraue hoch. „Ah, für die Preisverleihung!“ Er ging um Jessie herum, musterte sie von oben bis unten. „Ich habe genau das richtige für dich Mädchen, komm mit!“ Er führte sie durch die linke Tür in einen Angrenzenden Raum, der von mit unzähligen Kleiderständern gefüllt war, staunend sah Jessie sich um. Mister Adams zog verschiedene Kleider hervor und hing sie wieder weg, bis er anscheinend das richtige gefunden hatte. „Hier, das ist es!“ Jessie sah die dunkelblauen Stoffbahnen etwas zweifelnd an. Mister Adams lächelte freundlich. „Zieh es an, dann kannst du es besser beurteilen.“ Jessie benötigte seine Hilfe um sich in dem vielen Stoff zurechtzufinden. „Darf ich ihnen eine Frage stellen?“ Ergriff er schließlich das Wort, als er sich daran machte das Kleid, an der Seite zu schließen. Jessie nickte, „Wie stehen sie zu Mister Kaiba?“ Überrascht drehte sie sich zu dem Mann um. „Warum interessiert sie das?“ Seine dunklen Augen waren auf das Kleid gerichtet, sodass sie nicht in ihnen lesen konnte. „Es ist das erste Mal, dass Mister Kaiba in Begleitung meinen Laden betritt!“ Er zupfte den Stoff zurecht. „Ich bin seine Freundin!“ Statt einer Antwort zog er einen fahrbaren Spiegel zwischen den Kleiderständern hervor. Jessie blieb die Luft weg. Das Kleid war schulterfrei, an der Brust bis zur Taille eng geschnitten und fächerte sich erst an der Hüfte zu einem Rock auf, der aus drei unterschiedlich langen Lagen bestand und fast bis zum Boden reichte. Der Dunkelblaue Stoff war mit Silberfäden durchzogen und schimmerte bei jeder Bewegung. „Ich würde ihnen eine lockere Steckfrisur und dezenten Silberschmuck empfehlen!“ Merkte der Verkäufer an. Jessie drehte sich im Kreis. „Das Kleid ist wunderschön!“ Rasch betrat sie den Vorraum um es Seto zu zeigen. Jetzt wusste sie auch, warum der Raum so leer war. Sie konnte sich problemlos um die eigene Achse drehen ohne die Einrichtung mit den schwingenden Stoffbahnen in Gefahr zu bringen. Setos blaue Augen leuchteten auf und er lächelte sanft als er sie sah. „Mister Adams hat wieder einmal eine sehr gute Wahl getroffen. Was sagst du Jessica?“ Ihre Augen strahlten und sie sah sich noch immer selbst im Siegel an. „Ich werde es nie wieder hergeben!“ beschied sie entschlossen. Seto sah den anderen Mann an. „Haben sie den passenden Schmuck dazu hier?“ Kurz verschwand er die Treppe nach oben, dann kam er mit einer kleinen Schatulle zurück. Auf dunklem Samt lagen silberne Ohrringe mit kleinen blauen Tropfen und die dazugehörige Kette. „Schlicht, aber er gefällt mir!“ Seto übergab Jessie das Kästchen, damit sie ihn zum Kleid probieren konnte. Es war einfach perfekt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)