Eintauchen in eine andere Welt! von Hikari217 ================================================================================ Kapitel 10: Es wird brenzlig ---------------------------- Und tatsächlich. Nach nicht allzu langer Zeit fand ich ihn. Er war gerade dabei, Rin wiederzubeleben. Ich lächelte sanft, näherte mich langsam. Die Kleine war gerade am Aufwachen. Er sah zu mir auf. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, aber ich hatte das Gefühl, er würde mich fragen, ob ich von dem Geschehenem wusste. Von seiner Niederlage, von Rin. Ich nickte einfach nur. Seit diesem Vorfall blieb ich bei Sesshomaru. Er ließ mich bleiben. Zumindest duldete er mich anscheinend. Die Zeit verging, ohne besondere Ereignisse oder Überraschungen. Naraku ließ sich auch nicht blicken, weshalb ich zwar nicht um mein Leben bangen musste, dafür wurde es aber auch dementsprechend langweilig. Gerade jetzt, wo nichts los war, sollte ich meine Mission wieder in Angriff nehmen. Dank der vielen Probleme habe ich das komplett vergessen. Tja! Jeder Tag verlief gleich. In der Zwischenzeit freundete ich mich mit Rin an. Die Zeit lief praktisch an mir vorbei. Ich konnte gar nicht mehr sagen, wie viele Tage bereits vergangen waren. Und plötzlich kam der Tag, an dem Kagura auftauchte und den Daiyokai wegen Tokijin benachrichtigte. ER hatte also schon seine altbekannten Abkömmlinge geschaffen. Natürlich musste er es sich nach dieser Ansage sofort holen, was mich allerdings überraschte, war, dass er ohne Rin und Jaken ging. Das kam zwar öfter vor, nur… nahm er mich diesmal mit. So packte er mich einfach und flog mit mir Richtung Inuyasha. Ich konnte mich also mal wieder auf einen Kampf vorbereiten. Ein leiser Seufzer entkam mir, jedoch wurde er von Sesshomaru trotzdem gehört, denn er zog fragend die Augenbrauen hoch. Auch wenn es nichts ändern würde, so dachte ich, soll er es doch einfach wissen. „Ich verstehe nicht, wieso du immer mit deinem Bruder…“, ich wurde durch ein Knurren unterbrochen und wusste in wenigen Sekunden was der Grund dafür war. „Verzeihung, ich meinte natürlich Halbbruder. Ich verstehe nicht, wieso du immer mit deinem Halbbruder kämpfen musst. Du bist doch so schlau, wieso löst du dann solche Probleme nur mit Gewalt? Inuyasha kann doch nichts dafür dass er ein Halbblut ist. Und dein Vater hat dir wahrscheinlich Tenseiga gegeben, weil er wusste, wie sehr du nach Macht strebst, obwohl du eh schon so viel davon besitzt. Was wäre wohl passiert, wenn er es dir vererbt hätte? Wenn du es führen könntest, was würde dann passieren? Ist doch klar. Du würdest wahrscheinlich die gesamte Menschheit ausrotten. Und irgendwann würde dir diese Macht so sehr zu Kopf steigen, dass du eines Tages nur noch alleine da stehst“. Der nächste Moment passierte für mein Auge einfach viel zu schnell. Denn in Sekundenschnelle stoppte er seinen Weg, landete auf dem Boden und drückte mich unsanft gegen einen Baum. „Sag mir endlich, woher du so viel weißt“, zischte er. //Was mach ich jetzt nur// schoss es mir durch den Kopf. Ich hatte gerade überhaupt keinen Plan und wenn das hier so weiter ging, würde er mich noch umbringen. „Ich kann es dir nicht sagen. Noch nicht“. Nun verengten sich auch noch seine Augen. Ein mehr als schlechtes Zeichen für mich. „Wieso nicht?“, seine Stimme war lauernd, genauso wie seine Körperhaltung. Ich hatte keine Chance mehr hier heraus zu kommen. Meine Entscheidung lag also zwischen Leben und Tod. Ich musste nicht lange nachdenken, um mich zu entscheiden. „Na schön, ich sag es dir. Aber nicht alles, nur einen Teil. Das was ich damals bei Naraku gesagt hatte, stimmt zum Teil. Im Gegensatz zu dieser Welt könnte man schon fast sagen, ich lebe in einer Parallelwelt, doch… so ist es nicht ganz.“ Die Anspannung die ich die ganze Zeit schon bei Sesshomaru bemerkte, löste sich endlich und er ließ zum Glück auch etwas von mir ab, dennoch sah ich sofort, dass er mehr wissen wollte. Doch so leicht würde ich es ihm nun auch nicht machen. „Ok, ich werde dir mehr erzählen. Aber nicht jetzt. Vielleicht wäre es besser, wenn du zuerst dein Schwert holst, danach werde ich dir mehr erzählen, einverstanden?“, ich hielt ihm die Hand hin, auch wenn mir klar war, dass er sie, egal ob einverstanden oder nicht, nicht ergreifen würde. Zu meiner Überraschung nickte er und ergriff sogar meine Hand. Daraufhin stahl sich ein kleines Lächeln auf meine Züge, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Doch ehe ich mich versah packte er mich wieder und flog wieder Richtung Inuyasha. Kurz darauf konnte ich ihn auch schon hören. Natürlich wie er Sesshomarus Namen schrie. Kurz nachdem wir landeten, fing der Kampf auch schon an. Der Daiyokai holte sich sein neues Schwert und griff Inuyasha sofort an. Das übliche eben. Während ich gelangweilt zusah und darauf hoffte, dass der Kampf bald ein Ende nehmen würde, schlichen sich Kagome und die anderen zu mir. Erst als sie vor mir standen bemerkte ich sie. „Hey, wie geht´s dir?“, kam es von Sango. „Ganz gut und euch?“, antwortete ich. „Naja, das dürftest du ja sowieso schon wissen“, teilte mir Kagome zwinkernd mit. Ich lächelte, schließlich hatte sie ja recht. Wie sollte es ihnen schon groß gehen, nach all den Problemen mit Naraku und Kikyo. Apropos… Ich zog die Miko mit mir und rief den anderen noch zu: „Ich leih mir Kagome mal kurz aus“. Als ich anhielt, bekam ich sogleich einen fragenden und zugleich verwirrten Blick von ihr. „Tu nicht so fragend. Wie geht´s dir so, du weißt schon, wegen Inuyasha und Kikyo?“ Sie zuckte nach meinen Worten sofort zusammen und sah auf den Boden. Sah so aus, als hätte ich gerade Salz in die Wunde gestreut. „Also nicht so gut…“ Ich seufzte, lächelte dann aber „…mach dir mal keine Sorgen, das wird schon noch. Ich verspreche es dir“. Sie sah auf und nickte dankend. Meine Aufmerksamkeit fiel wieder auf den Kampf, welcher anscheinend immer noch nicht geendet hatte. Wie langweilig. So schnell würde dieser Kampf wohl nicht enden, weswegen ich beschloss, nach einem Fluss oder einer Quelle zu suchen. Geschickt schlich ich mich davon, ohne dass mich jemand bemerkte. Ich wanderte durch den Wald, hielt nach Dämpfen Ausschau und hoffte gleichzeitig, dass keine Dämonen in der Nähe waren. Endlich konnte zwischen den Bäumen etwas ausmachen, das nach einem Fluss aussah und ging geschwind darauf zu. Ich trat auf eine leere Lichtung und wie schon gesehen, war hier ein Fluss. Ohne nachzudenken, legte ich meine Kleidung ab und sprang ins Wasser. Ich schwamm ein paar Runden, tauchte ab und zu unter und wusch mich. Irgendwie bekam ich plötzlich Lust zu singen. Eines der wenigen Dinge, die ich konnte. Wirklich schlau war es nicht, da ich so nur Dämonen anlocken könnte, doch in diesem Moment war es mir egal. Ich wollte einfach singen. Etwas, dass mich für kurze Zeit alles vergessen ließ. Sofort fiel mir ein Lied ein. Während ich also auf dem Rücken liegend im Wasser trieb, stimmte ich das Lied „Call me maybe“ an. Ich sang richtig laut und es war mir auch egal, ob mich irgendwer hörte, doch trotzdem zog ich mich zur Sicherheit schon mal an. Mit nassen Haaren tanzte ich ein bisschen im Gras herum, musste zwischendurch sogar kichern. Ich hatte lange nicht mehr so ausgelassen gesungen, es war zu herrlich. Währenddessen woanders: Naraku beobachtete durch Kana´s Spiegel den Kampf zwischen Inuyasha und Sesshomaru. Es war wirklich knapp, als sie ihn letztens gemeinsam bekämpft hatten. Das hatte er nur dem vorlauten Menschenmädchen zu verdanken. Da fiel ihm auf, dass sie gar nicht dabei war. Sehr seltsam, war sein einziger Gedanke. „Kanna, zeig mir Hikari.“ Das kleine Mädchen nickte nur und das Bild im Spiegel veränderte sich. Nun zeigte es die singende Hikari. Er hörte ihren Gesang und sein Gesicht wurde nachdenklich. Inuyasha und sein Halbbruder gingen ununterbrochen aufeinander los, als sie plötzlich eine Stimme hörten. Auch wenn niemand außer Kagome diese Sprache kannte, so wusste doch jeder von ihnen, dass das nur Hikari´s Stimme sein konnte. Beide Streithähne hielten inne und lauschten dem Gesang. Genauso, wie die anderen der Truppe. Kouga und seine beiden Kumpanen marschierten durch den Wald, doch etwas ließ sie abrupt anhalten. Diese Stimme kam ihm bekannt vor. Er folgte ihr, ohne auf seine Gefolgsleute zu achten und schon bald kam er zum stehen. Er hielt vor einer Lichtung mit Fluss, blieb jedoch im Schatten der Bäume versteckt, um das Mädchen, welchem er schon einmal begegnet war, beobachten zu können. Ich sang aus vollem Halse. Seltsamerweise vergaß ich durch das Singen immer all meine Sorgen. Als ich endete, ließ ich mich aufs weiche Gras fallen und mein Blick wanderte gen Himmel. Ein Lachen konnte ich nicht unterdrücken. Meine ganze Situation war so abstrus und bizarr, dass es beinahe zu schön war, um wirklich wahr zu sein. Sicher, ich vermisste meine Familie, aber im Moment hegte ich nicht den geringsten Gedanken daran, wieder zurück zu gehen. Selbst wenn ich wüsste, wie. Ich wurde abrupt aus meinen Gedanken gerissen, als ich etwas rascheln hörte. Meine Augen weiteten sich und ich sprang geschockt auf, als ich den Verursacher des Geräusches sah. „Kouga? Was machst du denn hier?“, brachte ich nur überrascht heraus. Zuerst schien er verwirrt. Klar, er hatte sich, wenn ich mich nicht irre, ja nicht vorgestellt. Doch er fand schnell wieder seine Fassung und erwiderte: „Ich hab dich singen hören. Du singst nicht schlecht, das muss ich schon sagen und falls mich Kagome nicht heiraten will, wirst du meine Frau“, verkündete er erfreut. Mir jedoch klappte nur der Mund auf und mein Blick wandelte sich von Unglauben in Fassungslosigkeit. Dieser Typ hatte echt Nerven, doch langsam wurde es Zeit, dem Jungen mal die Wirklichkeit vor Augen zu führen. So legte ich ihm eine Hand auf die Schulter und sprach weise: „Hör auf, in der Traumwelt zu leben, Wölfchen. Kagome wird dich niemals lieben, das kannst du mir glauben.“ „Woher willst du das wissen? Ich bin auf jeden Fall besser als dieser Inuyasha. Kagome wird das auch noch klar werden, also rede nicht so einen Blödsinn.“ Innerlich seufzte ich auf. Er würde es nie lernen, aber vielleicht war das ja auch besser so. Außerdem wunderte es mich, dass er sich gar nicht über seine Bezeichnung als Wölfchen aufgeregt hat. Tja, auch egal. Gerade wollte ich Kouga nochmal ansprechen, als er mich urplötzlich zu sich zog und anscheinend küssen wollte, als wir ein leises Knurren vernahmen. Als der Gesang endete, fingen sie wieder zu kämpfen an, doch kurz darauf schlug der Daiyokai dem Hanyou das Schwert aus der Hand, Inuyasha kniete im Gras und bekam langsam rote Augen. Die anderen wussten, was dies bedeutet und griffen sofort ein. Totosai spuckte Feuer und schnell verschwanden sie mit dem Hanyou. Sesshomaru wurde erst jetzt richtig klar, das Hikari nicht mehr hier war. Er konnte nicht verhindern, dass er ganz automatisch ihren Geruch aufnahm und der Spur folgte. Doch auf dem Weg dorthin nahm er auch den Geruch von Wolf wahr. Seine Augen verengten sich und er beschleunigte sein Tempo. Als er schließlich zum Stehen kam, konnte er ein Knurren nicht verhindern. Dieser dreckige Wolf wagte es doch tatsächlich, sie anzufassen. Ich sah in die Richtung, aus der das Knurren kam und schnappte geschockt nach Luft. Doch andererseits war ich mehr als froh, dass er hier war. Mein Blick wanderte zu Kouga, der noch immer zum Daiyokai sah. Dies nutzte ich aus, indem ich ihn von mir stieß. Erst jetzt fragte ich mich, wieso der Hundedämon eigentlich geknurrt hatte und schaute deshalb fragend zu Sesshomaru, welcher meinen Blick kalt erwiderte. Doch einen Moment später raste er auf den Wolfsdämon zu, packte ihn am Hals und zischte: „Wehe, du fasst sie nochmal an!“ Meine Augen weiteten sich überrascht. So kannte ich ihn ja gar nicht. Er ließ Kouga fast sofort wieder herunter, doch dieser warf mir noch einen seltsamen Blick zu, bevor er schließlich das Weite suchte. Nun wandte sich der Weißhaarige wieder mir zu. Er schritt langsam auf mich zu und griff nach einer Strähne meines Haares, welches immer noch nass war. Doch in binnen weniger Sekunden war es trocken. „Danke“, gab ich überrascht von mir. „Bilde dir nichts darauf ein. Ich will nur keinen kranken Menschen mit mir rumschleppen“, antwortete er mir kühl. „Natürlich, ich habe auch nichts anderes erwartet“, meinte ich ironisch und verdrehte die Augen, was er zum Glück nicht sehen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)