Konoha Gangs von ximi (Zwei Gangs, ein Bandenkrieg und eine Freundschaft zwischen den Fronten) ================================================================================ Kapitel 2: Tanz Nummer 12 ------------------------- Den nächsten Tag verbrachte Sakura mit Ino und Hinata in der Stadt. Sie hatten sich zum Eis essen verabredet und sassen nun im angenehmen Licht der warmen Sommersonne auf der Terrasse eines Eiscafés und genossen ihre freie Zeit. Dieses Wochenende waren die Kuramas nicht besonders aktiv, da einfach jeder nur das herrliche Wetter geniessen und nichts tun wollte. Ansonsten waren die Kuramas dauernd unterwegs, aber Sakura, Ino und Hinata waren höchstens Mal an den Wochenenden dabei, da ihnen die Schule einfach zu viel Zeit raubte. Am Sonntag half sie ihrer Tante dabei, die Wohnung auszumisten und all den Gerümpel zu entsorgen, der sich in der letzten Zeit in der Wohnung angesammelt hatte. Es war manchmal schon verrückt, wie unordentlich Tsunade sein konnte, besonders wenn sei viel zu tun hatte. Zu schnell war leider wieder Montag und der ganz normale Schulalltag begann. Die einzige Aufmunterung war das strahlende Wetter und die Aussichten für das nächste Wochenende. Gegen ihre Erwartungen verging die Woche wie im Flug und der nächste Samstag stand dann doch überraschend schnell vor der Tür. Als Sakura sich gegen neun Uhr am Samstag Abend vor dem Spiegel schminkte, kam Tsunade in ihr Zimmer. "Wunderhübsch siehst du aus, Mäuschen. Die Jungs werden die Augen nicht von dir nehmen können!" Ihre Tante übertrieb gerne mal. Sakura hatte sich lediglich ein hellrotes Band in die Haare gebunden, die ihr offen über den Rücken fielen und ein weisses Sommerkleid angezogen. Der Rock fiel ihr locker bis etwas oberhalb der Knie und war in der Taillenpartie mit ein wenig Rüsche versehen. Um ihren Hals trug sie die silberne Fuchs-Kette, welche ein Geburtstagsgeschenk von ihrer Tante gewesen war. "Ach was, Tsunade. Ich seh doch aus wie immer", meinte sie lächelnd. Sie fand sich nicht besonders hübsch. Ihre Stirn war zu gross, ihre Nase war nicht die süsse Stupsnase, die sie gerne gehabt hätte. Zudem mochte sie ihre Hüftform überhaupt nicht. Sie war irgendwie unförmig und ihre Oberschenkel waren ohnehin zu dick, von ihrer schmalen Oberweite fing sie jetzt gar nicht an. Gerne hätte sie so eine kurvige oder schlanke Figur, wie andere Mädchen. Zum Glück trug sie das Kleid, welches zumindest die Hüfte und die Oberschenkel gut kaschierte. Zu dem Kleid trug sie hellbraune Sandaletten mit einem kleinen Absatz. "Wie du willst, Mäuschen. Du bist ja sowieso nicht umzustimmen. Ich wünsche euch viel Spass und dass die Jungs auch gut auf euch aufpassen, ja? Ach, das waren noch Zeiten, als wir noch auf Strassenfeten getanzt haben und unseren Spass hatten..." Fröhlich in Erinnerungen schwelgend verliess Tsunade daraufhin den Raum und Sakura grinste. Wie sie ihre Tante doch liebte. Um neun Uhr wurde sie von den anderen abgeholt und kurz nachdem sie auf die Strasse getreten war, bogen auch schon ungefähr zehn Motorräder um die Ecke. Die Jungs verbrachten viel Zeit damit, ihre geliebten Maschinen so richtig aufzubrezeln und schneller zu machen, mit den einfachen Mitteln die sie hatten. Die Bande war nicht reich, aber über all die Jahre hatten sie einiges angeschafft und vererbt bekommen, sowie eben die Bandenautos, die aber ehrlich gesagt auch ziemliche Schrottkarren waren, die nur so schnell fahren konnten, weil die Jungs irgendetwas daran rumgewerkelt hatten. "Los gehts, Saku! It's partytime!", rief Ino fröhlich und begann ein wenig auf dem Rücksitz des Motorrads herum zu tanzen. Sie war heute die Beifahrerin des ruhigen Sai, der bei Inos aufgedrehtem Verhalten nur den Kopf schüttelte. "Hey, Flower Power, reiss dich zusammen. Hast nachher noch genug Zeit zum Feiern!", rief Kiba ärgerlich von seinem Motorrad aus. "Immer diese aufgedrehten Hühner..." Sakura setzte sich hinter Kiba auf die Maschine, da dort der einzige, freie Platz war. "Hör auf zu jammern, Hund", meinte sie und gab ihm sanften einen Klaps auf den Kopf. Kiba knurrte daraufhin ärgerlich, sagte aber nichts. "Also, Leute, wir sind alle! Lasst uns feiern gehen!" Das laute Aufheulen der Motoren war für Naruto Antwort genug. Motorradfahren war etwas, das Sakura liebte. Wenn die Bande in der Gruppe auftrat, dann fuhren meistens die Jungs und die Mädchen sassen hinten drauf, so wie jetzt. Hiess nicht, dass die Mädchen nicht Motorradfahren konnten. Temrai und Tenten zum Beispiel, waren darin genauso gut wie die Jungs. Sakura musste ganz schön Acht geben, dass ihr Kleid an Ort und Stelle blieb, aber darin hatte sie inzwischen Übung genug. Es gab bestimmt praktischere Aufzüge für Beifahrerinnen auf einem Bike, aber was sollte es. Das Motorradfahren selbst hatte sie nie gelernt, aber sie nahm sowieso viel lieber den Platz hinter dem Fahrer ein. Da konnte man ein wenig die Gedanken schweifen lassen. Von allen Seiten zogen sie erschrockene, bewundernde, aber vorwiegend ängstliche Blicke auf sich, wie sie so durch die Strassen von Konoha Downtown fuhren. Jeder kannte die Banden und wusste, dass man ihnen besser aus dem Weg ging. Selbst die Polizei hatte es aufgegeben, hier die Oberhand behalten zu wollen, da es schlicht und einfach keinen Sinn hatte. Die Banden waren immer in der Überzahl, da die Stadt sowieso eine enorm hohe Kriminalitätsrate hatte und sie nicht alle Sicherheitskräfte für die Banden aufbieten konnten. Und nicht zuletzt, war es ein ungeschriebenes Gesetz der beiden Banden, dass, im Falle Cops auftauchten, zuerst gemeinsam gegen diese gearbeitet wurde. Das waren die einzigen Momente, in denen die Takas mit den Kuramas zusammen spannten. Als sie den City Park erreichten war die Party schon in vollem Gange. Hip-Hop und Rap-Beats schallten über den ganzen Park hinweg, überall tanzende Menschenmassen in ausgelassener Stimmung , in der Mitte eine Tribüne, auf der einer der bekanntesten DJ's der Stadt auflegte. Der Park war voll mit Partylustigen in bester Laune und Scheinwerfer tauchten alles in buntes Licht. Von Anfang an war klar, dass diese Party gut werden würde, denn Strassenpartys in Konoha waren eigentlich meistens ein Renner. Aber die jährliche City-Park-Fete toppte immer alles. Das sagten jedenfalls alle. Für sie selber waren so ziemlich alle Partys gleich, aber solange ihre Freunde da waren, machte es ihr Spass. Ohne irgendwelche Bedenken fuhren sie direkt auf das Gelände, während all die Umstehenden zu Seite gingen und voller Ehrfurcht und auch voller Neugier, die eintreffende Gang zu beobachten. Die Kuramas parkten ihre Maschinen etwas abseits und dann stürzten sie sich gemeinsam in das Getümmel. Ihre erste Haltestelle war die Bar, Naruto kannte den Barkeeper, der ihnen sofort eine Runde ausgab. Kiba verteilte Zigaretten unter denen, die wollten und gemeinsam steuerten sie auf die Sitzbänke unter den Bäumen zu, die natürlich rammelvoll besetzt waren, aber das störte die Kurama Foxes nicht. Sobald sie erblickt wurden räumte sich das Feld nämlich schlagartig von selbst. Die meisten Jungs, aber natürlich auch viele der Mädchen, kippten sich ordentlich etwas hinter die Binde, aber nur gerade so, dass sie noch mitbekamen was um sie herum abging. Sakura trank nie viel, da sie es absolut nicht vertrug und auch Naruto beliess es bei ein wenig Bier und Wodka, da er der Meinung war, dass der Anführer sowieso immer am klarsten von allen sein musste. Auch sonst war in der Bande eine Abmachung getroffen worden, dass richtige Saufgelage in der Öffentlichkeit zu gefährlich waren, wegen den Takas. Und wenn man vom Teufel sprach: Da waren sie auch schon. Auf der anderen Seite begann auf einmal ein lautes Gekreische und einige Leute ergriffen die Flucht, da schwarze, getunte Motorräder mit wild aussehenden Fahrern auf den Platz bogen und mitten durch die Menge rasten. "So schell geht's." Kiba zog an seiner Zigarette. "Was machen die denn schon wieder für Scheisse?" Es war eine nahezu filmreife Ankunft, die ihre Erzfeinde da an den Tag legten - ihre Auftritte waren meistens... ungewöhnlich. Man konnte das so ein bisschen als ihr Markenzeichen bezeichnen. Nichts ging ohne Reifenquietschen und verschreckte Leute. Takas liebten es, die Aufmerksamkeit in Form von Furcht und Einschüchterung auf sich zu ziehen und darin waren sie absolute Meister. Es machte ihnen Spass, ihre Macht auch angemessen zu präsentieren. Tja, auch als die Takas ihre Motorräder geparkt hatten und sich nun unter die Leute mischten, waren sie schon wieder dabei, Unruhe zu stiften, indem sie sich aufspielten wie die allerletzten Arschlöcher. Die waren schon angetrunken hierhergekommen und nun machten sie Radau. War ja nichts Neues. "Leute, es wird Zeit für uns, diesen Idioten zu zeigen, dass sie hier nicht die Chefs sind", sagte Naruto entschlossen und die Gruppe erhob sich voller Zustimmung und Motivation, die Takas wieder einmal zu konfrontieren. Deshalb steuerten sie ihre Erzfeinde nun auch geradewegs an. "Die Saftsäcke müssen gar nicht denken, dass sie hier eine grosse Show abziehen müssen. Echt nervig", murmelte Shikamaru, in seinem immerzu ziemlich unbeteiligten Ton. Die meisten Umstehenden begriffen, dass das hier wieder einmal zu einem Zusammenstoss der grossen Gangs werden würde und verkrochen sich in Deckung. "Hey, da kommen ja unsere Füchslein! Nach euch haben wir uns wahrhaftig gesehnt", brüllte der der Rotschopf, der ihres Wissens Sasori hiess. "Boss, jetzt geht's rund!" Die Takas waren an der Zahl ungefähr so viele wie sie. Möglichst bedrohlich bauten sich vor den Kuramas auf, allen voran ihr Anführer, Itachi Uchiha. Er hatte langes schwarzes Haar, dunkle Augen und sah ihrer Meinung nach ziemlich bedrohlich aus. "Aber hallo, Kuramas." Seine Stimme triefte förmlich vor Spott. "Takas." Naruto spuckte diese Worte aus, wie wenn sie das Ekelhafteste wären, was er sich überhaupt vorstellen konnte. Aufgeregtes Raunen ging durch die Menschenmengen, die verstummt waren, sogar die Musik hatte abgebrochen und Polizisten hatten sich versammelt, die nun aufmerksam zu den Banden hinüber schauten, die Hände an ihren Dienstwaffen. "Was wollt ihr hier? Ihr versteht wohl immer noch nicht, dass hier die Takas das Sagen haben", meinte Itachi von oben herab. "Das sagst du, Uchiha." Itachis Worte liessen Naruto kalt, das war deutlich zu hören. "Ihr wollt das Feld also nicht räumen?" Nun nahm die Anspannung zu und jeder machte sich kampfbereit. Sakura kannte diese Konversationen bereits bestens, aber hier würden sie bestimmt keine Schlägerei beginnen, zumal in nächster Nähe Cops mit geladenen Waffen standen. "Wenn du kämpfen willst, dann ist das ein Fehler. Ihr tragt keine Schusswaffen bei euch, genauso wie wir. Und die Cops da hinten haben welche." Es war klar, dass man auf so einer Party nicht einfach mit Schusswaffen herumlaufen konnte, zu gross war die Gefahr aufzufliegen. Und die Polizisten kontrollierten gerne, besonders die Gangmitglieder natürlich. "Tja, dann lassen wir die Fäuste sprechen!", rief Deidara, ein blonder Taka, der immerzu auffiel. Choji begann zu lachen. "Deine Fäuste gegen ein paar Cops mit Knarren! Das möchte ich sehen." Deidara setzte gerade zu einer bissigen Antwort an, als Itachi ihn mit einer Geste zum Schweigen verwies. "Na gut. Vertagen wir das auf ein anderes Mal. Wir sehen uns Montagabend in der Blood Zone. Bis dahin geht uns einfach aus dem Weg, Kuramas", sagte er kalt und drehte sich um. Die ganze Gruppe zog davon, während Deidara und Hidan den Kurama-Mädchen anzüglich zu zwinkerten. Die Kuramas  feuerten Blicke in die Richtung der beiden ab, die garantiert zum Tod führen würden, wenn Blicke töten könnten. Montagabend also. Dann war es wieder einmal Zeit für die Blood Zone, ein grosser, ehemaliger Basketballplatz, etwas ausserhalb der Stadt, den keiner mehr benutzte. Seit Jahren war sie der Ort, an dem Gangs geplante Battles austrugen. Sakura war schon öfters dabei gewesen. Solche Blood Zone-Kämpfe gab es so ungefähr einmal im Halbjahr. Für die Kuramas war Kämpfen sowieso bereits Alltag. Auch sie konnte zum Beispiel etwas mit Messern umgehen, vermied das aber meistens, zudem hatte sie wenig Zeit, zu trainieren, da sie ja auch unter der Woche Schulbank drücken musste. "Also lassen wir diese Arschgeigen. Ich hoffe einfach für die, dass sie keinen Aufstand machen, sonst schreiten wir ein. Wir können ihnen dann am Montag den Gar aus machen", brummte Naruto. Jetzt füllte sich der Platz langsam aber sicher wieder und die Leute begannen erneut ausgelassen zu tanzen. Auch der vorübergehend verstummte DJ nahm seine Arbeit wieder auf. "Leute! Wir sollten jetzt endlich tanzen! Vergesst doch die Blood Zone bis am Montag!", rief Lee ausgelassen und legte ein paar meisterhafte Breakdance-Moves an den Tag, die ihm Bewunderung von allen Seiten her einbrachte. "Au, ja!" Ino hüpfte begeistert auf und ab. "Kommt!" Gemeinsam begaben sie sich auf die riesige Tanzfläche, wo die Menschen einzeln oder gruppenweise tanzten und teilweise unglaublich gute Darbietungen hinlegten. Sakura liebte diese Atmosphäre, wo einfach jeder mit jedem tanzte, wie jemand spontan zu tanzen begann und dann alle mitmachten und sich das Ganze zu einer waschechten Choreo entwickelte. Es waren auch viele wirklich gute Breakdancer anwesend, die aus einer simplen Improvisation eine vollständige Performance machten. Auch die Kuramas hatten einiges drauf und sie bewiesen all ihr können in den Dance-Battles, die spontan veranstaltet wurden. Sakura mochte das Tanzen, einerseits das ganze Party-Getanze, aber auch die klassischen Tänze. Sie hatte an der High School immer die Tanzgruppe besucht und hatte wohl auch nicht eine allzu schlechte Figur gemacht. Als urplötzlich die Musik abbrach erschraken zunächst alle, doch dann ergriff der DJ das das Mikrofon und somit das Wort. "Heyhey, Leute! Ihr geht ja ab!", rief er ins Mikro und erntete zustimmendes Gejohle. "Nun, wir haben jetzt ziemlich viel von diesem arschgeilen Breakdance hier gesehen! Ihr habt's echt drauf! Das ist mein Konoha! Aber nun wechseln wir doch mal für einen Song die Stilrichtung!" Er stieg von seinem Podest hinunter und bahnte sich seinen Weg durch die Menschenmenge, die ihm allesamt Platz machten. "Ich werde jetzt zwei Leute auswählen, die hier oben gemeinsam zu einem ruhigen Song tanzen müssen! Und zwar klassisch und nicht irgendwelches Party-Getanze! Ist mir egal, ob ihr das könnt oder nicht! Entweder wird es saucool oder saulustig zum zuschauen!" Die Menge grölte vergnügt und verfolgte nun den DJ, wie er durch die Menschenmassen schlenderte und seinen Blick suchend über die Mädchen wandern liess. Der DJ musterte jede Einzelne und kam in die Richtung der Kuramas. Sakura machte einen Schritt zurück und schloss instinktiv die Augen, in der Hoffnung, er möge sie doch nicht wählen. Aber das Glück war bei sowas eigentlich ziemlich selten auf ihrer Seite. "Du! Du bist perfekt!" Verdammt! Als sie die Augen öffnete stand der Typ in seinen Baggies und dem Cap tatsächlich vor ihr. "Du kannst das sicher." "Ich..." "Los, Saku! Du kannst das doch! Zeigs ihnen!", riefen die anderen völlig begeistert und Sakura liess sich widerwillig von dem DJ auf die Bühne ziehen. Etwas verloren stand sie dort oben vor dem gesamten Party-Volk ausgestellt, während eine der Organisatorinnen einen Jungen auf die Bühne beförderte, dem es ebenso ging wie ihr. "Wie heisst ihr zwei denn?", fragte der DJ und hielt dem Jungen das Mikro hin. "Sasuke." Seine Stimme war sehr angenehm. Er trug zerfetzte Jeans und ein ärmelloses schwarzes Shirt. Um seinen Hals baumelten Lederbändchen mit einer kleinen braunen Feder daran und um seine Handgelenke hatte er ebenso braune Lederbändchen gelegt. Sein Haar war schwarz und er hatte eine wahrhaft wilde Ausstrahlung. Tja, und hübsch war er. Ihre Knie wurden sofort noch mal eine Spur weicher. Jetzt würde sie sich also in Grund und Boden blamieren und das auch noch vor diesem Jungen. "Und du, Süsse?" "Sakura." "Na, also! Sasuke, Sakura, ihr müsst hier jetzt eine hollywoodreife Darbietung ablegen, ja?" "Leichter gesagt als getan, Dumpfbacke", hörte sie den Jungen flüstern, sodass es niemand hörte und sie musste sich ein Lachen verkneifen. "Also meine Lieben, es geht los." Aber wie sollten sie das bitte schaffen? Der DJ lächelte. Klar: Er war sich sicher, eine Lachnummer zu bekommen, die Sakura ihm aber unter keinen Umständen geben wollte. Es war die Absicht dieses Idioten, dass das hier ein Desaster endete, wie sollte es auch anders sein? Es stand von Anfang an fest, dass diese Sache nicht zu schaffen war und sie sich richtig blossstellen würden. Der DJ gab Sakura einen Schubs, sodass sie beinahe in den Jungen hinein taumelte und sich an seiner Schulter abstützen musste. "Sorry...", murmelte sie verlegen und sie spürte, wie sie puterrot wurde. "Kein Problem", grinste er. Er hielt ihr seine Hand hin, klassisch, wie zum Walzer tanzen. Ein Song wurde eingespielt und Sakura stellte so erfreut, wie es ihr in dieser Situation möglich war, fest, dass es ein wunderbarer, ruhiger Song war, eigentlich perfekt zum Tanzen. "Kannst du tanzen?", fragte sie ihn nervös. "Ich kann ein bisschen was. Ich musste an der High School wegen einer Wettschuld im Tanzkurs." "Ach so, ich hab so einen Kurs auch besucht. Haben die an den High Schools in Konoha nicht alle dasselbe Programm? So mit Nummern?" Ein winziger Hoffnungsschimmer keimte in ihr auf, dass es vielleicht doch nicht so eine Blamage werden würde. "Das kann sein. Hatten wir jedenfalls auch. Kennst du die Nummer 12? Die soll laut unserer Tanztante ziemlich bekannt und beliebt sein und passt hier glaube ich auch", fragte er und blickte sie mit seinen dunklen Augen direkt an. Sie waren unglaublich schön und irgendwie richtig durchdringend. Ja, sie kannte diese Nummer. Besser gesagt, sie hoffte, dass sie wirklich dieselbe Nummer 12 meinten. "Ja! Ich hoffe es jedenfalls. Würde, glaube ich, ziemlich zur Musik passen", sagte sie nervös, denn sie merkte, dass der Song langsam zu dem Punkt kam, an dem der Tanz beginnen sollte. "Probieren geht über studieren. Schlimmer kann's eh nicht mehr werden. Und keine Sorge, ich führe dich schon, wenn's nicht der Richtige sein sollte", meinte er. Wie um alles in der Welt, konnte er nur so ruhig bleiben? Und dann wurde alles still um sie. Alles wurde ausgeblendet, das Publikum, der dämliche DJ - nur der Song und dieser fremde Junge blieben. Sie schloss die Augen. Es war so weit. Sie machte den ersten Schritt nach hinten und öffnete erstaunt die Augen, als sie feststellte, dass es genau richtig war! Es war die Nummer 12! Wenn sie sich nicht aufs Tanzen hätte konzentrieren müssen hätte sie den DJ jetzt am liebsten ausgelacht. Sie schienen beinahe über den Boden zu schweben und Sakura fühlte sich vollkommen wohl. Sasuke führte völlig sicher, ja, sie hatte noch nie einen Tanzpartner gehabt, der diesem vollkommen normalen Schultanz so sicher tanzte und ihm noch dazu eine so ganz besondere Art verlieh. Sie drehte eine Pirouette unter seiner Hand liess sich sanft nach hinten fallen, völlig sicher, dass er sie sachte auffangen und wieder aufrichten würde. Dann kam das Beinspiel, vor und zurück, nach rechts, nach links, wieder einen Schritt nach hinten, nach vorne. Und alles klappte nahezu perfekt. Sie fühlte sich wie ein Vogel, frei und völlig losgelöst von allem, nur mit diesem wundervollen Gefühl im Herzen. Dann kam der Part mit dem Hochheben. Im Gegensatz zu all den anderen bisherigen Tanzpartnern im Kurs, hob er sie sanft an den Hüften in die Lüfte, wirbelte sie elegant herum und setzte sie weich wieder auf dem Boden ab. Sakura spürte seine Nähe und seinen warmen Atem auf ihrer Haut und es fühlte sich einfach nur gut an. Und als die letzten Töne langsam verklangen liess er sie sanft nach hinten gleiten, gut gestützt von seinen starken Armen und so verharrten sie, bis durch diese unsichtbare Wand, die dieser magische Moment hatte, der tosende Applaus drang und sie bemerkte, dass sie die ganze Zeit über gelächelt hatte. "Heilige Scheisse, Sakura!" Ino kam mit grossen Augen auf sie zugerannt. Sakura hätte gerne den Jungen noch einmal gesehen, nachdem sich der DJ fassungslos bei ihnen bedankt hatte, aber er war so plötzlich verschwunden, wie er aufgetaucht war. "Das war echt klasse! Aber... aber hast du es denn nicht bemerkt?" "Was sollte ich denn bitte bemerkt haben?", fragte sie verständnislos. Was meinte sie damit? "Himmelherrgott, jetzt sagt mir nicht, dass du es nicht bemerkt hast!", rief Ino hysterisch. Inzwischen hatten sich die anderen Kuramas um sei versammelt und in ihren Blicken lag einerseits Bewunderung, aber andererseits auch dieselbe Fassungslosigkeit wie in Inos. "Was denn?", fragte Sakura wütend. Warum machten sei so ein riesiges Theater daraus? "Na das Tattoo, Cherry! Du must ganz schön im Film gewesen sein!", rief Lee. "Tattoo?" "Also Schluss jetzt. Ich erkläre es dir! Du scheinst ja offenbar gerade eine lange Leitung zu haben, Cherry." Temari. Sie war nicht ihre beste Freundin, aber eigentlich mochte Sakura sie ganz gerne. Nur den genervten Ton, den sie jetzt drauf hatte, passte ihr gar nicht. "Komm, runter, Tema, so nicht!", warf Tenten in schlichtendem Ton ein. "Ja, sorry", murmelte Temari entschuldigend. "Der Typ, mit dem du getanzt hast, hat ein Tattoo am linken Oberarm. Das Symbol der Takas, die Schlange mit den Flügeln, der Falke. Das war Sasuke Uchiha und der ist der Bruder von Itachi, dem Anführer! Den erkennt man doch! Selbst ohne Tattoo!" "Heilige Scheisse!" Sakura schlug sich die Hand vor den Mund. Warum hatte sie denn das Tattoo nicht gesehen?! Himmel, natürlich hatte sie schon von ihm gehört und ihn natürlich auch schon gesehen. Aber das war immer nur in den Gangfights gewesen und da hatte sie kaum Zeit, sich jeden einzelnen anzusehen. Zudem benutzte ihre Gang eigentlich immer seinen Bandennamen, wenn sie von ihm sprachen, weshalb sie auch beim Namen nicht stutzig geworden war. "Sag ich doch!", meinte Ino trotzig. "Ist der nicht auch Vize-Leader bei den Takas?" Sakura schluckte bei diesen Worten leer. "Ich wusste das nicht, Leute! Echt nicht! Ehrlich gesagt habe ich da oben auf der Bühne nicht allzu viel über solche Sachen nachgedacht", beteuerte sie, aber irgendwie fragte sie sich, warum sie eigentlich ein schlechtes Gewissen hatte. Dieser Sasuke war total nett gewesen und so gar nicht taka-mässig, wie man es von ihnen kannte. Warum verurteilten sei ihn gleich? Aber wahrscheinlich war er nur dort oben so nett gewesen, bestimmt war er sonst genau so ein Raufbold, wie seine Gang-Kameraden. Die anderen mussten es ja wissen, sie waren schliesslich aktiver und besser im Bilde, was den Zwist zwischen Taka und Kurama anbelangte. Er war wahrscheinlich genauso ein Taka, wie all die anderen. Und genau dieser Gedanke tat Sakura irgendwie im Herzen weh. "Kein Problem, Saku", sagte Naruto ruhig. "Leute es gibt keinen Grund so einen Aufstand zu machen. Sie wusste es ja nicht und es ist ja auch nichts vorgefallen. Lasst uns weiterfeiern. Ach, übrigens, Saku, das war ein absolut starker Auftritt!" "Danke." Sakura war froh, dass Naruto die Anderen beschwichtigt hatte und sich alle nun wieder voller Eifer ans feiern machten. Aber ihr Herz klopfte immer noch. Die Party dauerte noch bis in die frühen Morgenstunden und die Kurama Foxes zogen sich irgendwann ins HQ zurück. Einige beschlossen, sich jetzt noch vollends die Kante zu geben, da sie jetzt nicht mehr draussen waren, was bedeutete, dass Kiba, Lee und ein paar andere sturzbesoffen irgendetwas herumlallten und - grölten. Hinata war auf dem Sofa tief und fest eingeschlafen und Naruto trug sie nach oben, wo er sei auf eine der Matratzen legte. Wenn Hinata das bemerkt hätte, dann wäre sie wohl sofort Ohnmacht gefallen, so war sie doch schon lange in den Bandenführer verliebt. Ino hatte sich auf das Sofa gelegt und plauderte ein wenig mit, dem sonst ziemlich wortkargen Sai über irgendetwas und Neji und Tenten lagen wieder einmal knutschend auf der Couch herum. "Alter, kriegst du überhaupt noch Luft?", fragte Shikamaru Neji beiläufig, während er mit Choji, Gaara und Kankuro Videospiele spielte. Nejis Antwort war aber lediglich ein ausgestreckter Mittelfinger in Richtung Shikamaru. "Vielleicht solltest du auch etwas öfters knutschen, Genius", meinte Naruto, der gerade wieder die Treppe hinunter kam. "Genius" war Shikamarus Bandenname. "Das musst gerade du sagen, Big Fox", brummte er und Naruto gesellte sich zu ihnen. Auch Sakura schlief irgendwann auf den Matratzen neben "Shy Cutie", alias Hinata, ein. Der Bandenname für die schüchterne, süsse Hinata war Inos Idee gewesen. In ihren Gedanken tanzte sie immer noch mit diesem mysteriösen Jungen, der offensichtlich einer ihrer Erzfeinde war, über die Bühne mit diesem wunderbaren, magischen Gefühl im Herzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)