Konoha Gangs von ximi (Zwei Gangs, ein Bandenkrieg und eine Freundschaft zwischen den Fronten) ================================================================================ Kapitel 11: Die Ruhe vor dem Sturm ---------------------------------- Auf einem grossen Umweg durch Seitengassen, Schleichwege und Hintereingänge von heruntergekommenen Wohnhäusern, gelangten die drei Mädchen ins Little East, nahe an das HQ. Vorsichtig hatten sie immer wieder geprüft, ob ihnen irgendjemand folgte, da das aber nicht der Fall gewesen war, setzten sie ihren Weg fort. Wenn ein paar Takas sie gesehen hätten, dann wäre es für sie ein Leichtes, ihnen hinterher zu schleichen und so das HQ der Kuramas aufzuspüren. Hier, in einem beinahe unbewohnten Wohnblock, gab es einen Keller, der sie seit Jahrzehnten mit dem Haupttunnel des HQs verband. Diesen benutzen sie eigentlich eher selten, da dieser schlecht ausgeleuchtet und eher schmutzig war, aber nun war es wohl oder übel wieder einmal an der Zeit, sich durch die dunklen Gänge zu schleichen. Tunnel dieser Sorte gab es noch zwei weitere, jedoch führten diese in die anderen Richtungen des Little Easts. Diese Gänge bestanden schon, seit die Lagerhallen gebaut worden waren, zu welchem Zweck war unklar. Es war gut möglich, dass schon vorher Kriminelle wie Schmuggler, oder Dealer dort ihre Waren gelagert hatten, für die wäre der zusätzliche Bau von Tunneln jedenfalls ein Vorteil gewesen. Im Treppenhaus des Blocks roch es penetrant nach Salmiak und Bratfett. Möglichst unbemerkt schlichen sich die drei in den Keller hinunter, wo sich die verschiedenen Abteile der Bewohner befanden, die aber kaum benutzt wurden und somit grösstenteils leer standen. Die meisten Leute waren schon aus diesem baufälligen Gebäude ausgezogen, bevor das Little East zum neuen Armenviertel der Stadt degradiert worden war und nun lebten hier wirklich nur noch Menschen, die es knapp über die Runden schafften. In den hintersten Abteilen tummelte sich eigentlich nur noch der ganze Schrott, den niemand mehr benötigte. Und dort, hinten links, gut abgeschirmt in einem der Abteile, befand sich ein grosser, alter Boilertank. Diesen musste man zur Seite schieben, um eine unscheinbare Klappe im Boden zum Vorschein zu bringen. Der Gang wurde äusserst selten benutzt und war auch dementsprechend verstaubt und schmutzig. Eine kleine Leiter führte ein kurzes Stück nach unten in die Dunkelheit. Hierbei war es von Vorteil, eine der Taschenlampen mitzunehmen, die sich oben im Kellerabteil auf einem Regal, zwischen all dem anderen Gerümpel, befanden. Die Batterien mussten stets funktionieren, dafür war derjenige zuständig, der die Lampe zuletzt benutzte. Jedenfalls funktionierte die Taschenlampe einwandfrei und somit schlichen sich die drei nach unten. Ino war die Letzte und verschloss die Klappe hinter ihnen wieder. Nun konnten sie den Tank zwar nicht mehr zurückrollen, aber diese unscheinbare Tür in der Ecke bemerkte man sowieso nicht - schon gar nicht bei der schummrigen Beleuchtung im Keller. Sakura ging also mit der Taschenlampe voraus, während die anderen beiden ihr dicht auf den Fersen blieben. "Himmel, ich hab schon längst verdrängt, wie eklig dieser verflixte Tunnel eigentlich ist. Schon fast eine Zumutung, dass wir den benutzen müssen!", ärgerte sich Ino, während sie die Spinnweben vor ihrer Nase zu Seite schob. "Wirklich ekelhaft!" Sakura und Hinata lachten kopfschüttelnd. Ino hatte schon recht, die Tunnel hatten echt schon bessere Zeiten gesehen, anders konnte man es wohl kaum ausdrücken. Es war kühl und die Luft war wahrlich auch nicht mehr die beste. Aber diese Tunnel zur Verfügung zu haben, war ein Geschenk für ihre Gang, da sie so sich und das HQ besser schützen konnten. Sie durften besonders jetzt nicht riskieren, den normalen Eingang zu benutzen, denn so würden sie, wie bereits erwähnt, nur den Takas und der Polizei einen Dienst erweisen. Ungefähr fünf Minuten dauerte der Weg durch den Gang, ehe sie zur Tür kamen, die in die Kellergewölbe des HQs führten. Die Mädchen erklommen die Leiter und klopften sich oben angekommen danach den ganzen Staub aus Kleidern und Haaren. Ino riss eine Haarbürste aus ihrer Handtasche und kämmte sich dann energisch und fluchend ihre langen, blonden Haare. Als sie dann die Tür zum Aufenthaltsraum aufstiessen blickten sie zuerst in eine Reihe Pistolenläufe, die allesamt auf sie gerichtet waren, worauf die Mädchen entsetzt aufschrien. Die Kuramas nahmen die Knarren sogleich wieder runter und seufzten erleichtert. "Heilige Scheisse, was soll der Mist, Leute?!", wetterte Ino aufgebracht. "Habt ihr sie denn noch alle?!" "Na, ihr habt euch nicht angemeldet! Ihr müsst uns schreiben, wenn ihr durch die Tunnel kommt, sonst wissen wir nicht, wer da ist!", protestierte Lee lautstark. Ach herrje, genau! Wenn man durch den Haupteingang kam, konnte man sich angekündigt, aber nicht wenn man durch die Tunnel kam. Das hätte auch etwas ins Auge gehen können... "Sorry, wir haben die Tunnel einfach schon zu lange nicht mehr benutzt", schlichtete Sakura die aufgebrachte Menge, die sich nun langsam aber sicher wieder zu beruhigen schien. "Ist ja jetzt auch egal", meinte Naruto und schmiss sich seufzend wieder auf die Couch. "Sag mal, weiss jemand, wo sich die Leute des Outer Circle verteilt haben? Ich war so k.o, dass ich die Hälfte verpasst habe. Genius?" Shikamaru machte ein paar Schritte in Richtung der einen Hallenwand und wies auf eine Karte. "Augen aufmachen, Big Fox. Ich hab hier eine Karte von Konoha, auf der die Positionen mit Stecknadeln markiert sind. Blau ist der Outer Circle, Rot der Inner Circle. Im Moment ist niemand vom inneren Kreis, unterwegs." "War Sora heute schon da?" Naruto nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Bierflasche. Shikamaru nickte. Man durfte das ganze so verstehen: Der Outer Circle bestand aus vielen kleineren Gangs, die aber trotzdem zu den Kurama Foxes gehörten und Sora war quasi deren Koordinator. Es war ein ganz schön kompliziertes Regime. Die kleineren Gangs schlossen sich logischerweise den grösseren an, denn so war man automatisch besser bedient, als sich als kleine unbedeutende Gang durchzuschlagen. Man profitierte also auch von den Vorzügen, die die Grossen genossen. Sie unterstanden aber so dem Inner Circle. Naruto jedoch bestand darauf, das jedes Gangmitglied gleich behandelt wurde, egal ob Inner oder Outer. "Auch die Takas haben diverse Gruppen der Äusseren aufgestellt, aber sie lassen einander fürs Erste noch in Ruhe. Wird aber wohl nicht mehr allzu lange dauern, bis sie sich in die Haare geraten." Naruto nickte seufzend. "Was meinst du, Shika, vielleicht sollten wir sie irgendwie aus der Versenkung locken? Ich meine ihre Inneren. Das sind schlussendlich diejenigen, die uns interessieren." Shikamaru nickte. "Es wäre eine Idee." "Ich weiss nicht, vielleicht sollten wir auch einfach abwarten", meinte nun Neji, der auf dem Sofa sass und seinen Arm um Tenten gelegt hatte. "Wir kennen die Takas ja. Itachi ist nicht der Typ, der abwartet. Früher oder später platzt ihm der Kragen und er beginnt den Strassenkampf. Und ich glaube, das wird schon ziemlich bald der Fall sein." "Neji hat recht. Wir sollten warten und uns etwas von gestern erholen, bevor es dann richtig losgeht", stimmte Temari zu. "Alles klar. Seid ihr alle dafür?" Ein einseitiges Kopfnicken und müde Gesichter machten jedes weitere Abstimmen unnötig. "Dann ruht euch etwas aus. Oder trainiert, was auch immer ihr braucht, um euch vorzubereiten. Aber ich kann euch sagen: Das wird eine verdammt harte Zeit." Nach der Besprechung verzogen sich viele in die Trainingsräume, andere machten sich auf den Weg zum Krankentrakt oder den Schlafräumen. "Cherry, alles klar?" Tenten legte Sakura die Hand auf die Schulter. "Du hast uns ja ganz schöne Sorgen bereitet gestern." "Alles klar, danke, Weapon." Tentens Bandenname kam von ihrem Talent im Umgang mit Waffen jeglicher Art. Sie war sogar zur Aufsicht des Waffenarsenals erklärt worden. Sie war es meistens, die mit Orochimaru verhandelte, wenn die Gang sich neue Messer oder Schusswaffen zulegen wollte, da ihr feines Gespür für qualitative Waffen kaum zu schlagen war. Denn Orochimaru verkaufte seinen Kunden gerne Humbug zu einem überrissenen Preis. "Sakura!" Naruto hatte sich schon wieder von der Couch erhoben und kam auf sie zu. Gegen Sakuras Erwartungen nahm er sie in den Arm und drückte sie an sich. "Mach das nie wieder! Was glaubst du eigentlich, wie viele Sorgen du uns bereitet hast? Es ist sogar soweit gekommen, dass wir dachten, sie hätten das alles geplant, um dich als Geisel im Krieg zu haben!" Naruto klang nicht wirklich wütend. Nur besorgt. "Und als Ino uns dann entwarnt hat ist uns allen ein Stein vom Herzen gefallen. Tu mir den Gefallen und geh nicht mehr alleine raus, ja?" Sakura war ziemlich perplex und gleichzeitig gerührt. Trotz allem hörte sie in Narutos Stimme, dass seine Bitte wohl eher als Befehl zu verstehen war. "Mach ich, Naruto. Es tut mir leid." Naruto seufzte nur. "Schon okay. Melde dich doch einfach etwas mehr." Er wandte sich nun auch an Ino und Hinata. "Ich hab's den anderen Mädels schon gesagt, wir haben abgemacht, dass ihr mir oder Shikamaru jeden Abend eine SMS schreibt, damit wir wissen, dass es euch gut geht. Wenn keine SMS kommt dann müssen wir davon ausgehen, dass etwas passiert ist. Also ladet eure Handys immer auf und stellt einen Alarm ein, der euch daran erinnert, dass ihr schreiben müsst." Die drei nickten und taten wie geheissen. Das alles hörte sich vielleicht für Aussenstehende etwas paranoid an, jedoch waren diese Massnahmen in keinster Weise übertrieben. Im Krieg war alles möglich, auch Entführungen und Überfälle waren keine Seltenheit. Hinata tippte nervös ihre Zeigefinger aneinander und ihre Wangen waren knallrot angelaufen. Die Arme hätte wohl gerne etwas mehr Aufmerksamkeit von Naruto. Aber typisch, Naruto bemerkte wieder einmal gar nichts. Sie nahm sich vor, ihn heute noch darauf anzusprechen. Naruto höchstpersönlich war es, der Sakura heute nach Hause brachte, gut getarnt durch einen Helm und ein Halstuch, das er sich über Mund und Nase gezogen hatte. Er schnappte sich dieses Mal aber nicht sein getuntes und mit Gangsymbolen und anderen Kritzeleien besprühtes Motorrad. Jetzt waren die Motorräder dran, mit denen sonst eigentlich niemand herumfuhr. Genau für solche Situationen hatten die Gangs drei weitere, unauffällige Motorräder, die man so auch auf der Strasse antreffen konnte. Sakura streifte sich ebenfalls einen Helm über, obwohl eigentlich nie jemand Helme trug. Aber es galt so unauffällig wie möglich zu bleiben. Die Strassen Konohas waren im Vergleich zu anderen Abenden beinahe leergefegt. Die meisten Einwohner erledigten wohl nur das Nötigste, um sich gleich wieder in Sicherheit zu bringen. Streifenwagen waren vielerorts positioniert, aber im Vergleich zu der Grösse Konohas, waren es viel zu wenige. Die hiesige Polizei war dieser riesigen Stadt voller Kriminalität einfach nicht gewachsen, war für die Gangs ein reiner Vorteil darstellte. Naruto und sie kamen ohne weitere Probleme an den Streifen vorbei, obwohl sie einige misstrauische Blicke ernteten, aber so guckten die Cops momentan wohl jeden Motorradfahrer an. Wenn die wüssten, dass ihnen hier gerade der Kurama-Leader höchstpersönlich durch die Lappen ging. Da Naruto aber in mässigem Tempo fuhr und auch sonst nichts Auffälliges an ihnen war, schenkten sie ihnen daraufhin keine weitere Beachtung mehr. Es war bereits dunkel, als sie Sakuras Block erreichten. Sakura stieg von Narutos Motorrad und nahm den Helm vom Kopf. "Kommst du morgen ins HQ?", fragte Naruto. "Nein, wahrscheinlich nicht. Ich habe Tsunade versprochen, wieder einmal mit ihr zu Abend zu essen. Aber haltet mich auf dem Laufenden, ja?" Naruto grinste. "Alles klar. Du und deine Tante seht euch viel zu wenig, dabei wohnt ihr im selben Haus." Sakura lachte. "Es ist nur so schwierig, wenn sie dauernd arbeiten muss und ich mehr im HQ als zu Hause bin." Dann fiel ihr noch etwas ein. "Ach, Naruto. Noch etwas: Sprich doch etwas öfter mit Hinata, sie würde sich bestimmt freuen." Naruto sah sie fragend an. Himmel, in solchen Sachen hatte der Junge einfach eine elend lange Leitung. "Warum denn?" "Naruto... Hinata kann dich gut leiden." "Wirklich?" Es brauchte viel Überwindung, damit Sakura sich nicht mit der Hand gegen die Stirn klatschte. "Ja, das tut sie! Schenk' ihr doch auch etwas mehr Aufmerksamkeit." Naruto nickte zuerst etwas verwirrt, dann lächelte er. "Alles klar, mach ich, Saku." "Super!" Sie hoffte, dass er es auch tun und nicht vor lauter Bandenkrieg vergessen würde. "Sag mal, muss ich dir denn jetzt noch eine Nachricht schreiben oder glaubst du mir, dass ich heil angekommen bin?" Naruto lachte. "Nee, ich glaub dir das jetzt mal, vertrauensvoll wie ich bin." Dann setzte auch er seinen Helm wieder auf und hängte Sakuras an den Lenker. "Schlaf gut, Saku, bis bald." "Bis bald, Naruto, pass auf dich auf." An diesem Abend spürte Sakura ein komisches Ziehen in der Herzgegend und sie wusste auch genau, warum. Kurzerhand kramte sie ihr Handy hervor und tippte eine Nachricht an Sasuke. Sie vermisste ihn schon nach einem Tag! War das zu fassen? Hey, alles klar bei dir? =) Cherry Es dauerte keine fünf Minuten, bis ihr Handy sich neben ihr, auf dem Kopfkissen bemerkbar machte. Jep. Kommst du morgen zur Möbelfabrik? Von den Takas musst du dich noch nicht fürchten, die rüsten sich noch. Im LE haben sie niemanden positioniert, einfach vom N fernhalten. Ich würde dich abholen, wenn ich könnte... Und wie sie ihn sehen wollte! Auf jeden Fall. Ich passe auf. Bin um acht dort. Schlaf schön. Sie wartete noch Sasukes Antwort ab, in der er ihr ebenfalls gute Nacht wünschte, dann schlief sie ein. Der nächste Tag ging nur quälend langsam vorbei. Wie nervös sie war! Als dann doch irgendwann in dieser Ewigkeit die erlösende Pausenglocke ertönte und sich die Schüler von ihren Bänken erhoben, begann Sakuras Herz langsam aber sicher zu klopfen. Jetzt nur noch nach Hause, zu Abend essen und dann zu Sasuke... Zu Hause begann sie Risotto zu kochen, das Einzige, was sie wirklich kochen konnte. Tsunade war umso erfreuter, als ihr der verführerische Duft bereits auf der Türschwelle entgegenschlug und stellte sich dann neben ihre Nichte in die Küche, um noch zwei Rindskoteletts zu braten. Es war ein richtig gemütliches Abendessen und sie mieden dieses Mal den Bandenkrieg als Gesprächsthema. Es war nicht gut, sich ständig nur mit solchen Sachen zu beschäftigen Ihrer Tante erzählte sie nichts von dem bevorstehenden Treffen mit Sasuke, denn sie würde es nicht gutheissen, auch wenn sie vor kurzem eine klärende Aussprache gehabt hatten. Und obwohl sie es hasste, Tsunade anzulügen, war ihr bewusst, dass ihr nichts anderes übrig blieb. Sie behauptete, dass sie noch einmal ins HQ gehen wollte und ihre Tante bot ihr bereitwillig an, sie bis zum Tunneleingang im LE zu fahren. Sakura plagte das schlechte Gewissen, als ihre Tante sie vor dem Wohnblock absetzte, in dessen Keller sich der Tunnel zum HQ befand. Sie würde ihn heute kein zweites Mal benutzen, aber Tsunade sollte das nicht wissen. "Lass dich von den Jungs nach Hause fahren, ja, Mäuschen?" "Klar, mache ich. Danke und bis später." Sakura verschwand in dem Wohnblock und wartete, bis Tsunades Fiat ausser ihrer Hörweite war. Glücklicherweise war der Wohnblock nicht allzu weit von der Möbelfabrik entfernt. Es waren noch knappe zehn Minuten Fussweg, den sie natürlich mit äusserster Vorsicht zurücklegte. Bald stand sie also vor der unscheinbaren Tür, die sie nach einem Kontrollblick über die Umgebung öffnete und leise eintrat. Vom oberen Stock her konnte sie bereits Klaviergeklimper hören, fast, als suche er nach einer passenden Melodie. Leise schritt sie voran und versuchte, die Treppe nicht zu sehr zum Knarren zu bringen, was ihr aber trotz aller Mühen nicht gelang. Wahrscheinlich hörte er es trotzdem nicht. Oben angekommen stellte sie sich rücklings an die Wand, um noch ein wenig lauschen zu können. Schon bald hielt  sie es aber nicht mehr aus und machte dann doch einen Schritt in den Raum mit dem Klavier. Sasuke klimperte lächelnd weiter. "Ich habe dich gehört." Sie seufzte. "Und ich dachte, ich hätte mich gerade filmreif angeschlichen." "Da musst du wohl noch ein wenig üben." Nun wanderten seine dunklen Augen zu ihr und er nahm seine Finger von den Tasten. Sakura wäre am liebsten auf der Stelle auf- und abgehüpft, so sehr brachte sein intensiver Blick ihr Herz zum springen. Er nahm vorsichtig ihre Hand und drückte sie sachte. Sie war ganz warm. Diesem Blick hielt sie kaum stand. Es fühlte sich an, als ob er direkt durch ihre Augen in ihr Innerstes blicken könnte. Das klang jetzt vielleicht kitschig aber... es war einfach so. Sasuke umarmte sie ganz vorsichtig, bis sie es ihm gleichtat und dann wurde sein Griff um sie fester. Er drückte sie an sich, als hätten sie sich schon ewig nicht mehr gesehen. Und ja, genauso fühlte es sich an. Auch für sie. Sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Ohr. "Ich hab dich vermisst", flüsterte sie. Mit einem Mal war ihr schlechtes Gewissen wie weggeblasen Sasuke drückte sie nur noch fester an sich, die Arme um ihren Rücken geschlungen. Er war einiges grösser als sie. "Und ich dich erst", flüsterte er zurück. Seine Hände wanderten von ihrem Rücken aufwärts, bis er ihr Gesicht in den Händen hatte und sie daraufhin sanft küsste. Das warme Gefühl, welches sie nun durchflutete brachte sie dazu, sich noch enger an ihn zu schmiegen. Es war so wunderschön. Sanft strich er mit seinen Händen über ihre Arme, was ihr einen wohligen Schauer über die Haut jagte und sie verspürte den starken Drang in sich, ihn nie mehr los zu lassen. Er tippte mit der Zunge vorsichtig gegen ihre Lippen und sie liess ihn gewähren. Sie hatte schon einige Male geküsst, ja das stimmte. Aber niemals, nein, niemals hatte es sich so wunderbar und gut angefühlt, wie bei ihm. Es war einfach nur berauschend und sie fühlte sich so geborgen, wie schon lange nicht mehr. Er strich mit seinen warmen Händen ihren Seiten entlang und ihr ganzer Körper begann zu kribbeln. "Du fühlst dich gut an...", murmelte er in ihr Haar, als sie sich kurz voneinander lösten. Danach wanderte er mit seinen Küssen langsam ihren Hals hinab und sie strich ihm sanft durch sein weiches Haar. Das Kribbeln wurde mit jeder Berührung stärker und sie drückte ihn nur noch mehr an sich. "Sakura..." "Hm?" "Ich liebe dich", murmelte er. Ihr Herz machte einen Satz. Hatte er das jetzt wirklich gesagt? Konnte er das überhaupt schon sagen? Sie kannten sich doch noch gar nicht lange. Aber sie wusste, dass diese Frage überflüssig war, denn ihr ging es genauso. Da war diese Gewissheit, dass sie aneinander etwas ganz besonderes hatten. Zum ersten Mal fühlte es sich für Sakura wirklich richtig an, diese Worte von einem Jungen zu hören. Mit so simplen Worten konnte er all ihren Selbstzweifel für diesen einen Moment vollkommen den Garaus machen. "Ich liebe DICH." Mehr brachte sie nicht hervor. Die beiden liessen sich langsam auf die Matratze sinken. Seine Hände wanderten vorsichtig ihren Rücken auf und ab. Er blieb so sanft, als ob sie aus Porzellan wäre. Er fasste sie auch nirgends an, wo es sonst die meisten Jungs sofort taten. Als ob er mit einer einzigen falschen Bewegung alles kaputt machen könnte. Und sie spürte, dass ihm das nicht unbedingt leicht fiel. Gemeinsam legten sie sich hin und er zog sie an sich, wo er ihr wieder durchs Haar strich und sie weiter und weiter küsste und streichelte. Irgendwann kuschelte sie sich an ihn und er küsste sie auf die Stirn. Es war gut, dass sie es nicht allzu schnell angingen. Gut Ding wollte ja bekanntlich Weile haben, oder nicht? Sakuras Haut war ganz heiss, dort wo seine Lippen gewesen waren und sie fühlte sich einfach nur wohl. Wenn sie nur hierbleiben könnte... Ein sanftes Rütteln weckte Sakura, worauf sie erschrocken die Augen aufriss. "Wie spät ist es?!", rief sie und fuhr hastig hoch. Sasuke lachte amüsiert. "Halb zwölf. Soll ich dich nach Hause fahren?" "Gerne. Ich würde ja wirklich länger bleiben, aber ich muss morgen zur Schule." Ihr wurde in diesem Moment bewusst, wie zerzaust sie gerade aussehen musste. Hektisch strich sie sich die Haare glatt. Eigentlich wollte sie nicht gehen und der Gedanke an die Schule löste in ihr nur pure Demotivation aus. "Keine Ursache. Ich muss morgen auch um sieben auf dem Plan stehen, weil Itachi irgendwas besprechen will, bevor alle zu ihren Jobs und so ausschwärmen... wegen dem Krieg." Stillschweigend hatten sie ein Abkommen getroffen, das ihnen verbot, über Kriegspläne oder über Kriegsbegebenheiten zu sprechen. Das würde alles nur kaputt machen. Einmal mehr wurde ihnen bewusst, wie schwierig die Umstände und die Kluft zwischen ihnen, eigentlich waren. Die beiden erhoben sich seufzend und nur wenig später standen sie vor der Tür von Sakuras Wohnblock. Weder sie noch Sasuke sagten noch viel. Das brauchten sie auch nicht. Er lächelte sie nur an und sie lächelte zurück. Ein Kuss auf den Mund, ein Kuss auf die Stirn und weg war er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)