Undercover - Pfad zur Liebe von CheyennesDream (Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago) ================================================================================ Kapitel 38: Mit der Vergangenheit konfrontiert ---------------------------------------------- Am 12. Oktober hatte ich Urlaub und habe den ganzen Nachmittag geschrieben und mich nur unterbrochen um ein Update bei Spinnenkuss durchzuführen. Zum Glück habe ich das noch geschafft, bevor mein Speicherstick aufgab. Bei undercover ging es dann daneben. Pech. Fiel mir schwer den Text zu rekonstruieren, sodass einiges ein wenig anders geworden ist. Schade das man manchmal kein fotografisches Gedächtnis besitzt. Kapitel 35 - Mit der Vergangenheit konfrontiert Da ihre Flucht und die nachfolgende Aufregung doch nicht ganz so spurlos an ihr vorüberging, entschied sich Riana später anders und sagte ihre heimliche Zusammenkunft mit Sesshomaru ab. Zwar unterhielt sie sich am späteren Nachmittag noch lange mit Misaki, ging aber früh schlafen, da sie leichte Kopfschmerzen verspürte. Mitten in der Nacht hatte sie Durst, stand auf und wollte hinunter in die Küche gehen, in der Hoffnung etwas zu finden. Dazu zog sie sich einen blickdichten Morgenmantel über und verließ ihr Zimmer im ersten Stock. Ärgerlicherweise stand sie dann vor einem Problem, nicht ahnend wie jemand in ihrer Nähe, ihre Situation ausnutzen würde. Nach seinem Gespräch mit Nimrod erledigte Masao noch einige Sachen und war gerade im Begriff sich zu seiner Gefährtin zu begeben. Während er die Treppen emporstieg, klapperte eine Tür. Kurz danach hörte der Youkai die tapsenden, unsicheren Schritte eines Wesens. Deutlich vernahm er Rianas Gemurmel über zu wenig Licht und das wohl nur Dämonen keine Lichtschalter bräuchten. Beinahe lautlos bewegte sich Inu no Taisho, die restlichen Stufen nach oben, blieb stehen und schmunzelte innerlich, als er erneut ein Fluch von der rothaarigen Frau erklang. Inu no Taisho stand nämlich direkt neben einem Schalter. Eine kurze Bewegung genügte, um ihn zu erreichen. Doch weshalb er es nicht tat, sondern wartete, bis die Polizistin in seine unmittelbare Nähe kam, verstand er in dem Moment selbst nicht. Es gab da eine kleine schelmische Stimme in ihm, die ihm befahl, die Situation zu seinem Vorteil auszunutzen. Da trat Rina um die Ecke und lief ihm genau in die Arme. Masao packte sie bei ihren Hüften, zog sie näher und hauchte ihr einen zarten Kuss auf den Mund, ohne ihn zu vertiefen. Die Agentin erschrak erst, doch dann wollte sie die Geste erwidern, kam nur nicht mehr dazu. Denn so schnell, wie die Klauenhände sie gepackt hatten, wurde sie schon wieder losgelassen. Etwas enttäuscht hatte sie dennoch Verständnis, das es nicht zu mehr kam, denn sie wusste durchaus, wem sie gegenüberstand. Deswegen flüsterte sie noch immer etwas überrascht dessen Namen: "Masao." Der Enttarnte ließ das Licht aufflammen und fragte: "Woher wusstest du, dass ich nicht Sesshomaru bin?" Riana lächelte und erklärte: "Dein Sohn küsst anders und ein wenig weicht dein Geruch von seinem ab. Trotz meiner überwiegend menschlichen Sinne kann ich den Unterschied riechen." "Ich verstehe", gab der ehemalige Polizeichef zu. "Es war nicht angebracht, doch auf diesem Weg möchte ich offiziell unsere angebliche Affäre beenden." Mit einem leichten Blitzen in ihren Augen antwortete die rothaarige Agentin: "Mich endlich nicht länger verstellen zu müssen ist eine große Erleichterung. Obwohl ich zugeben muss, mir hat dieses Spiel zwischen uns beiden sehr gefallen." Der Dämon betrachtete sie einen Moment nachdenklich und sie hatte den Eindruck, in den goldenen Augen flackerte ein wenig Bedauern auf. Doch die Reflexion der Lampe darin konnte sie auch getäuscht haben. Da murmelte er wie zur Bestätigung: "Mir auch. Doch deswegen möchte ich nicht mit dir sprechen. Es gibt Wichtigeres. Setzen wir uns in das Zimmer!", damit deutete er in eine bestimmte Richtung. Die Polizistin nickte und wurde etwas neugierig. Sie erbat sich einen kurzen Moment: "Sobald ich mir ein Getränk geholt habe, treffen wir uns dort", und eilte davon. Ihre Rückkehr ließ nicht lange auf sich warten. Dann nahm sie Platz und schaute ihren ehemaligen Vorgesetzten erwartungsvoll an. Der Hundedämon mit den silberweißen Haaren zögerte einen Augenblick, legte sich die Worte zurecht und begann dann: "Es gibt da eine Angelegenheit, die wir beide in den letzten Monaten außer Acht gelassen haben. Weil ich dich nicht von deiner Arbeit ablenken wollte, habe ich nicht auf eine zügige Erledigung gedrängt. Doch bei dem bald stattfindenden dämonischen Treffen wird eine Begegnung nicht zu vermeiden sein, da General Miki auf mein Verlangen, mit seinem Sohn Minoru erscheinen wird." Hier unterbrach er sich, musterte das Gesicht der Agentin, erhielt aber keine Antwort, da sie ihre Gefühle erstaunlich gut im Griff hatte. "Früher oder später muss ich mich ihm stellen", sagte sie dann relativ ruhig, obwohl sie kurz vor einem Panikanfall stand. "Riana", nannte Masao sie beim Namen, ergriff ihre Hand und versprach einfach: "Misaki wird dir zur Seite stehen, wenn wir die Sache von damals aufklären." Die junge Frau erwiderte die Geste, indem sie die Klauenhand festdrückte. Dann schloss sie ihre Augen, holte tief Luft und sammelte sich. Weil sie danach in die besorgten goldenen Augen Masaos schaute, erklärte sie: "Ich werde das schaffen. Immerhin wird nicht nur deine Nichte anwesend sein. Wie ich Toyo kenne, weicht er bei diesem Treffen keinen Schritt von meiner Seite. Mein Vater unterscheidet sich bestimmt in keinem Punkt von ihm und wird auch da sein." "Misaki und du, ihr beide sollt den Dämon nur als Täter identifizieren. Dabei sorge ich für genügend Abstand", versprach Inu no Taisho und riet dann: "Jetzt ruhe dich aus!" Damit erhob er sich, Riana folgte ihm und gemeinsam verließen sie den Raum. Während Masao zur Treppe eilte, um in den zweiten Stock zu seiner Gefährtin zu gehen und daran dachte, dass er versäumt hatte, die junge Frau nach ihren zukünftigen Vorhaben, ihren Job betreffend, zu fragen, blieb die Polizistin unschlüssig an der Tür zum Gästezimmer stehen. Die Gedanken an ihre Vergangenheit wühlten sie innerlich auf und sie verspürte den Wunsch, nicht allein zu sein. Sie könnte zu ihrem Vater gehen oder zu Toyo, entschied sich dann für ein anders Wesen. Deswegen holte sie sich eine kleine Taschenlampe aus ihrem Zimmer, denn sie hatte in der Aufregung vergessen, vorhin nach den Standorten der Lichtschalter Ausschau zu halten. Dies nahm sie sich vor, würde sie am anderen Tag als Erstes nachholen. Wer wusste schon, welchem Wesen sie als Nächstes in die Arme laufen konnte. Womöglich einem von Narakus verdeckten Spionen. Dann hatte sie Sesshomarus Tür erreicht, öffnete sie, verdrängte ihre Gedanken und schlüpfte durch den Spalt hinein. Nur kurz sah sie sich ihm Raum um, orientierte sich und strebte dann dem Bett zu, wohl wissend, dass der Inhaber der Räumlichkeit sie genau beobachtete. Obwohl kein Licht brannte, konnte Riana ihn relativ deutlich sehen, da sich seine Silhouette an der offen stehenden Balkontür im Mondlicht gut abzeichnete. Mit den Worten: "Du wirst die nächsten Stunden meine Anwesenheit ertragen müssen", entledigte sie sich ihres Morgenmantels und kroch unter die Bettdecke. "Weshalb sollte ich?", wurde sie gefragt, gab jedoch keine Antwort. Sesshomaru traf es, wieder erwarten, dass Riana das nächtliche Treffen absagte, denn er hatte erwartet, dass sie bei ihm Geborgenheit suchte. Er vermutete, dass die Anwesenheit ihres Vaters sie davon abhielt. Um so überraschter war er nun, als seine Tür ging und die Rothaarige hereinschlich. Deswegen rührte er sich nicht von der Stelle, ließ sie gewähren, musterte sie nur mit einer leicht erhobenen Augenbraue. Sofort bemerkte er, etwas stimmte nicht. Sie verbarg es geschickt, dennoch spürte er ihre Unruhe. Da sie nun keine Erklärung abgeben wollte, drehte er sich einfach um und richtete seinen Blick auf eine Stelle im nächtlichen Garten. Es dauerte keine zwei Minuten, bis sie bat: "Legst du dich zu mir oder hast du vor unsere Liaison zu beenden?" "Fällt mir nicht ein", rutschte ihm ohne nachzudenken heraus, beides meinend. Obwohl er seinen Platz nicht verließ, richtete er seine Aufmerksamkeit nun wieder auf das weibliche Wesen, sah ihren flehenden Blick. Plötzlich hatte er eine Eingebung. Das Dämonentreffen und General Mikis Sohn. Für seine nächste Handlung war jedoch nicht das kommende Treffen verantwortlich, sondern Rianas Anwesenheit. Wenn das der Grund war, suchte sie auf ihre Art Schutz vor den erwarteten Albträumen bei ihm und nicht bei seinem Onkel oder ihrem Vater. Riana fühlte sich bei ihm sicher und vertraute darauf, dass er sie ablenkte. Da es in seinem Sinn war, sollte sie ihren Willen bekommen. Wer wusste schon, wie lange er noch in den Genuss kam, denn jederzeit konnte sie nach Paris zurückgehen. Außerdem gab ihm Arons Vermutung zu denken und daher grübelte er schon die halbe Nacht darüber nach. Was konnte er tun, damit seine Geliebte nicht zum Spielball um Macht wurde und vor allem, wollte er das überhaupt verhindern. Wo war sein eigener Nutzen? Das Auftauchen der jungen Frau lenkte ihn nun ab. Da er bis jetzt keine Lösung fand, schob er das leidliche Thema beiseite. Sesshomaru verließ den Balkon, schloss die Tür und entkleidete sich. Danach schlüpfte er zu der Rothaarigen unter die Decke, berührte sie mit seinen Fingern und bekam zu hören: "Du bist eiskalt. Wie lange hast du dort draußen gestanden?" "Die ganze Nacht", antworte der Dämon und setzte sein tun fort. Erschöpft und völlig zufrieden schlief die junge Frau danach ein, sodass sie später von der nächtlichen Aufregung nichts mitbekam. Erst am frühen Morgen erwachte sie wieder in ihrem Bett, murmelte den Namen ihres Liebhabers und merkte das die dem Fenster zugewandte Seite leer war. Überrascht setzte sie sich auf, blickte im Raum umher und starrte dann ihren Vater an. Sofort bekam sie eine Erklärung. "Toyo hat mich gebeten bei dir zu bleiben, da er offenbar befürchtete, du leidest an Albträumen." "Toyo?", murmelte Riana leise und schüttelte dann leicht ihren Kopf. Erst im nächsten Moment wurde sie vor Verlegenheit rot. Aron roch bestimmt, was sie in der Nacht getan hatte. Sie wollte aber alles wissen, denn es gab sicherlich einen Grund, weshalb Sesshomaru sie in ihr Zimmer zurückgebracht hatte. "Weshalb?", fragte sie nur und ihr Vater verstand. "Dieser Naraku wurde am Higurashi Schrein gesichtet. Da Masao nicht gestört werden wollte, hat man seinen Sohn benachrichtigt. Er ist sofort aufgebrochen und leitet die Suche." Nachdenklich drehte sich die Agentin etwas, schaute zum Fenster und war froh, das sie Sicherheitsmaßnahmen Kagomes Familie betreffend, getroffen hatten. Längst waren die Menschen in einem der Gästehäuser untergebracht. Wie sie ihren früheren Arbeitgeber kannte, würde die Suche nach ihm keinen Erfolg haben. Der Verbrecherlord war viel zu vorsichtig. Ihrer Meinung nach diente dessen Auftauchen am Schrein nur zur Ablenkung. Doch was plante dieser wirklich? Es war nur ein Gefühl, das sie die Lösung kannte. Es fiel ihr nur nicht ein. Deswegen seufzte sie leise und behielt ihre Gedanken für sich. Weil ihr Vater den Raum verließ, erhob sie sich aus dem Bett und kleidete sich an. Nach dem Frühstück begab sie sich in die Bibliothek und widmete sich ihrer Arbeit. Sie hatte noch etliche Dinge aufzuschreiben, Beobachtungen und bestimmte Aussagen, die sie in Narakus Villa gesammelt hatte. Diese Informationen sollten später in dem Prozess gegen die Spinne verwendet werden. So vergingen der Tag und die folgende Nacht, ohne dass die Agentin einmal ihren Geliebten zu Gesicht bekam. Erst am darauffolgenden Tag begegneten sie sich kurz. Da sie beide keine Zeit hatten, sondern sich auf das Treffen am Nachmittag vorbereiten mussten, wechselten sie kaum ein Wort. Stattdessen unterhielt sich Riana mit Misaki, währen sich die beiden weiblichen Wesen umzogen und sie sich gegenseitig beim Frisieren der Haare halfen. Wie zwei echte Schwestern teilten sie ihre Geheimnisse und sprachen auch über Gefühle. Dabei erfuhr die Dämonin etwas, das sie schon länger ahnte. In ihrem Kopf reifte ein Plan, denn dieser Umstand kam ihr sehr gelegen. Vorerst schwieg sie dazu. Gerade betrachtete sich Riana im Spiegel. Wie an dem Tag, als sie Sesshomaru kennenlernte, trug sie ein grünes Kleid, das ihre Augenfarbe betonte. Diesmal war es jedoch wesentlich kostbarer, fein verziert und ihr Schmuck sehr teuer. Sie fühlte sich fast, wie eine richtige Prinzessin. Das Toyos leibliche Tochter den gleichen Schnitt gewählt hatte, nur in weißer Farbe, erfreute sie. Dadurch wirkten sie noch mehr wie Schwestern. Mit einem leichten Schmunzeln stellte die Dämonin eine Vermutung an: "Wir beide werden uns sicherlich kaum vor Verehrern retten können", und fügte ihn Gedanken hinzu: 'Vorausgesetzt Sesshomaru lässt zu, das einer bis zu dir Riana gelangt.' Gern hätten sie noch weiter gesprochen, doch ein Klopfen störte sie. Eine von Masao geschickte Dienerin stand vor der Tür und übermittelte eine Bitte. Daher eilten sie nach unten, denn ihre Anwesenheit wurde im Garten verlangt. Auf dem Weg dorthin teilte Misaki den Grund mit, da sie vom Fenster aus gesehen hatte, wie sich drei Drachen näherten. Kaum betraten die beiden weiblichen Wesen den Rasen vor dem Haus, wo sich bereits die anderen Familienmitglieder sammelten, als die geflügelten Wesen landeten und drei Personen von ihrem Rücken glitten. Nur zwei Drachen erhoben sich wieder in die Luft und verschwanden. Der Dritte, ein Feuerroter verwandelte sich und nahm menschliche Gestalt an. Zusammen mit den drei Schneedämonen kam er dann näher. Mit leisen Worten klärte Misaki die Agentin auf, um wen es ich bei den Gästen handelte. Neugierig betrachtete Riana das bizarre Bild. Ein Feuer speiender Drache und ein Frostwesen gingen einträchtig nebeneinander her, wobei Nimrod, seine Kräfte betreffend, größere Zurückhaltung an den Tag legte. Der Herr der Schneedämonen, Kannas Großvater war völlig in weiß gekleidet und bei jedem Schritt bildete sich leichter Raureif auf dem Gras, sobald er es mit seinen Füßen berührte. Deutlich nahm die Polizistin wahr, wie die Temperatur um sie herum sank. Sie fröstelte und es erging nicht nur ihr so. Aus den Augenwinkeln bekam sie mit, wie Izayoi die Decke, die ihre Beine bedeckte, höher zog. Dann begannen die Begrüßung und die Vorstellung, wobei streng auf die Rangfolge geachtet wurde. Durch eine leichte Bewegung ihres Kopfes hatte sie Inuyasha im Blick, der nun verstand, was sein Onkel und sein Bruder damit meinten. Doch nicht nur für den Hanyou war die Zeremonie neu und deswegen nickte sie dem ehemaligen Yasu aufmunternd zu. Danach musterte Riana den Herrn der Schneedämonen. Dessen Alter konnte sie schwer einschätzen. Auf jeden Fall war er ein sehr stolzes Wesen, was seine majestätischen, Haltung noch unterstützte. Die Agentin fand ihn sogar anziehend und er war auf seine Art schön. Doch diese Eigenschaft besaßen viele Dämonen durch ihr zeitloses Antlitz. Allerdings suchte sie vergebens, ebenso wie sie es oft bei Kanna beobachtet hatte nach einem emotionalen Anzeichen. Mit ausdrucksloser Miene wechselte er mit dem Betreffenden einige Worte. Allerdings änderte sich das, sobald Ryo ihrem Vater gegenüberstand. Der Schneedämon verzog seinen Mund, deutete ein leichtes Lächeln an. Dann trat er näher an den Fuchshanyou, packte ihn bei seinen Schultern und begrüßte ihn auf französische Art, indem er ihm andeutungsweise auf jede Wange einen Kuss gab. "Es ist lange her, Aron", begann das Frostwesen und überraschte fast alle Anwesenden. "Dein verehrter Vater erfreut sich hoffentlich bester Gesundheit?" "Davon werdet ihr euch bald selbst überzeugen können, denn er ist bereits auf dem Weg hierher." "Das freut mich", entgegnete Ryo und die rothaarige Frau, war sich sicher, dass er es ehrlich meinte. Dann richtete der Schneedämon sein Augenmerk auf sie. Musterte sie kurz und fragte Aron: "Deine Tochter?" Mit leichtem Stolz in der Stimme bestätigte der Fuchshalbdämon: "Ja, Riana Durand." "Durand", murmelte Ryo und warf einen Blick zu Toyo hinüber, sodass der Franzose deutlicher erklärte: "Seine verwitwete Schwiegertochter." Das Frostwesen gab sich mit der Antwort zufrieden, blickte sie wieder an und gab sein Wissen preis: "Als Gräfin Roussillon ist sie sicher eine gute Partie." Riana schnappte nach Luft, was zum Glück kaum jemand mitbekam. Was ihr auf der Zunge lag, verschluckte sie, denn sie wollte nicht unhöflich erscheinen. Außerdem wurde sie direkt von Ryo angesprochen: "Madame", und deswegen reichte sie ihm ihre Hand. Bei ihrem letzten Zusammensein hatte sie Sesshomaru eiskalt genannt, doch das Schneewesen übertraf ihn bei Weitem. Sobald sie Ryos Finger berührte, zuckte sie zurück, weil sie befürchtete zu erfrieren. Zum Glück erkannte der Herr der Schneedämonen das Problem, senkte seine dämonische Energie und entschuldigte sich sogar. "Ich vergesse immer wieder, wie empfindlich Menschen gegen die Kälte sind. Mein Umgang mit ihnen lässt daher oft zu wünschen übrig. Das ist unverzeihlich. In Zukunft erhoffe ich mehr Kontakt mit ihnen und es würde mich freuen, wenn du als Botschafterin dieser Rasse dienen würdest." Sobald er diese Worte beendete, griff er nach ihrer Hand und die Agentin wunderte sich, wie angenehm warm der Kontakt diesmal war. Ryo hauchte ihr einen sanften Kuss auf den Handrücken und ließ sich dann die restlichen Anwesenden vorstellen, während Riana ihren Vater fragend ansah. Leise raunte ihr Aron zu: "Die Schneedämonen leben in der Abgeschiedenheit aber einige von ihnen wagen sich unter das Volk und studieren unter anderem in Paris. Sie benötigen in der Welt der Menschen eine gewisse Führung. So lernte ich seinen Sohn kennen. Offenbar hat er bereits gehört, wie gut du mit Kanna zurechtkommst und deswegen setzt er großes Vertrauen in dich." Die Polizistin fand es merkwürdig, denn sie wusste, Masao hatte Nimrod keine Details mit auf den Weg gegeben. Als der ehemalige Polizeichef einen Blick zu dem Fenster warf, wo Daisuke mit Kanna wartete, hatte sie einen Verdacht. Doch Nimrod, der immer drei Schritte hinter Ryo ging und Arons Vermutung hörte, berichtigte ihn: "Der Herr der Schneedämonen hat bis jetzt keine Kenntnis über Rianas Verbindung zu Kanna. Es setzt eher Vertrauen in eure Familie und weil eure Tochter durch Toyo Inu no Taisho nahe steht." "Ein politischer Schachzug", vereinfachte die Agentin alles und erhielt von dem Drachen ein Nicken. Daraufhin ballte die Rothaarige ihre Hände zu Fäusten, atmete tief durch und schob ihren Unmut beiseite, denn es kamen die nächsten Gäste. So ging es dann über eine Stunde weiter. Ryos Treffen mit seiner angeblichen Enkeltochter wurde verschoben und sollte erst am kommenden Tag stattfinden. Denn, weil Naraku noch in Freiheit war, wollte Masao verhindern, das deren Herkunft zu zeitig aufgedeckt wurde. Er hoffte, das Mädchen konnte den Verbrecherlord aus seinem Versteck hervorlocken. Kurz bevor ihr Großvater eintraf, rief Inu no Taisho Riana und Misaki zu sich. Vor seinem Arbeitszimmer nannte er den Grund: "General Miki ist mit seiner Gefährtin und seinem Sohn hier. Sie warten drin auf uns." Die Undercover Polizistin warf einen Blick auf die geschlossene Tür, sah dann zu ihrer Schwägerin und erhielt ein Nicken, was signalisierte: 'Ich bin bereit.' Mit ihrem Vater, Toyo und Masao im Rücken, war sie es auch. Deswegen nickte sie ihrem früheren Vorgesetzten zu und dieser öffnete die Tür. Als sie den Raum betraten, näherte sich von der Terrasse her Sesshomaru. Mit ein wenig Erleichterung nahm Riana das zur Kenntnis und widmete sich dem jungen Dämon, der sie damals mutmaßlich verletzte. Mit einem tiefen Atemzug legte sie die Distanz, die sie beide trennte, zurück und blieb drei Schritte vor ihm stehen. Mit ihren grünen Augen blickte sie ihn intensiv an, obwohl es ihr schwerfiel, und versuchte sich an das damalige Geschehen zu erinnern. Sie betrachtete das Gesicht, die schimmernden Haare und dämonischen Merkmale. Deutlich erkannte sie äußerlich die Herkunft und konnte sie den Wölfen zu ordnen. Misaki murmelte im Hintergrund ein weiteres Detail, das sie selbst nicht wahrnahm. Die Dämonin flüsterte: "Der Geruch nach Wolf mit Hund vermischt. Dann habe ich mich doch nicht getäuscht." Minoru erwiderte Rianas Blick lange, dann senkte er seine Augen, richtete sie zu Boden, murmelte: "Es tut mir leid." Dieser Satz war ausschlaggebend, denn die Agentin hatte ihn schon einmal gehört. Die ganze Szene spulte sich in ihrem Geist ab und laut sagte sie: "Er ist unschuldig, denn jetzt erinnere ich mich wieder an alles." Kapitel 36 - Narakus Schachzug Der Verbrecherlord ist am Zug. Hat er Erfolg oder kann sein Plan vereitelt werden? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)