Undercover - Pfad zur Liebe von CheyennesDream (Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago) ================================================================================ Kapitel 3: Der Empfang ---------------------- Ich hoffe unter meinen Leser gibt es keine Kikyou Fans, falls doch bitte ich vorab um Entschuldigung. Aber alles dient einem Zweck ;) Toyo Reichlich Sato - Soll Zucker bedeuten, habe ihn als Nachname für Naraku gewählt. Gibt sicherlich bessere. 3. Kapitel - Der Empfang Beinahe zeitgleich wurde auch Naraku informiert, das sein Paket auf den Weg gebracht wurde. So gab er die Anweisung einen Wagen zum Flughafen zu schicken. Kaum landete die Maschine, stieg Riana alias Lisha Lefevre aus. Sobald alle Formalitäten erledigt waren, lief sie weiter. Da wurde sie von einem schwarz gekleideten Japaner angesprochen, den sie als Wolfsdämon identifizierte. Ihr Chauffeur, wie sich dieser vorstellte. Während der Fahrt hinaus zu Narakus Anwesen dachte Riana an ihren letzten Besuch hier in dem Land. Damals, kurz nach ihrer Hochzeit suchte Finley seinen Vater auf um seine Gefährtin vorzustellen. Dieser weißhaarige Hundedämon verleugnete seinen Sohn zwar nicht, zeigte aber kein Interesse. Nur wenig später reisten sie ab. Fins Eltern waren nicht verheiratet gewesen und dessen Vater hatte zahlreiche Affären. Vermutlich auch dementsprechend mehrere Nachkommen. Ob dieser Dämon überhaupt vom Tod seines Sohnes wusste? Mehr als dessen Vornamen Toyo kannte die Polizistin nicht. Nur wenig später schob sie ihre Gedanken beiseite, denn sie kamen an einem großen Tor an. Nachdem es sich öffnete, fuhr der Wagen eine breite lange Kiesauffahrt entlang bis zu dem großen prunkvollen Haus. Es musste ein Vermögen gekostet haben. Viele Zimmer, teilweise mit Balkon. Kostbare Ausstattungen, auf der Rückseite eine große Terrasse. Von da hatte man einen herrlichen Blick auf einen weitläufigen Garten. Neben dem Haus gab es noch einen Swimmingpool. Naraku saß in seinem Arbeitszimmer und hörte sich Kaguras Bericht an. An der Aufgabe einer Gesellschafterin fand er sogar mehr Interesse, als wenn sie als Krankenschwester gearbeitet hätte. Der Dämon vermutete, damit hätte sich seine Assistentin hochgradig blamiert. Sie hatte eben andere Talente, wie er sich nur zu deutlich erinnerte. Vielleicht sollte er ihre Dienste wieder einmal in Anspruch nehmen. Sie war ja ganz geschickt mit ihren Fingern. Die Winddämonin sah diesen hungrigen Blick auf sich ruhen und wich etwas zurück. Das behagte ihr überhaupt nicht. Es dauerte jedoch nur einen kurzen Moment, dann war es auch schon vorbei. Der Verbrecherlord widmete sich den Briefen auf seinem Schreibtisch. Einer von ihnen weckte seine Aufmerksamkeit. Teures Büttenpapier, ein altes Siegel, das man heute überhaupt nicht mehr verwendete. Lange starrte er darauf und rätselte, was wohl Inu no Taisho von ihm wollte. Die Antwort fand sich sicherlich im Inneren. So brach er das Siegel auf und entnahm ihm die Karte. Eine Einladung zu dem Empfang, den Masao Taisho anlässlich seiner Rückkehr und der überraschenden Genesung seiner Gemahlin gab. Damit rechnete Naraku nie im Leben. Er sah zu Kagura hinüber. Von ihr wusste er, das Izayoi bis auf ihre Lähmung sich gut erholt hatte. Doch ein weiteres Problem tat sich auf. Mit wem sollte er den Ball der Taishos besuchen. Seine drogensüchtige Ehefrau konnte er nicht mitnehmen. Es bestand die Gefahr, dass sie ihm eine Szene machte. Außerdem durfte er das Risiko nicht eingehen, falls sich Izayoi plötzlich an den Unfall und ihre Mitfahrerin erinnerte. Kagura arbeite jetzt bei den Hundedämonen. Die letzte Option, seine 10 jährige Tochter Kanna verwarf er sofort. Dann wurde er aus den Gedanken gerissen, als unten vor dem Haus das Herannahen eines Autos zu hören war. Die einzige Insassin stieg aus und sah sich kurz um, bevor sie einem Angestellten folgte. In diesem Moment wusste, der Verbrecherlord wer ihn auf dem Ball begleiten würde. Diese Frau sah nicht nur interessant aus, sondern hatte Klasse. Er hatte bereits am Morgen per Kurier die Akte über diese Anwältin erhalten, da er über seine Angestellten immer genau informiert werden wollte. Sie hatte eine gute Bildung genossen, danach studierte sie Jura, kurz nach ihrem Abschluss heiratete Lisha den Hundedämon Fin Lefevre. Seit dem arbeitete sie wenig. Erst als vor einem Jahr ihr Mann plötzlich durch einen Querschläger mitten ins Herz getroffen wurde, änderte sich das. Als Dämon hätte Fin Lefevre eigentlich die Schussverletzung überleben müssen. Doch zum Einsatz kam eine neuartige Waffe, eine Kugel, die im Körper der Dämonen explodierte und sofort tödliches Gift freisetzte. Diese mörderische Gemeinheit entwickelten seine französischen Konkurrenten. Leider gelang es den Labormitarbeitern des Spinnendämon bis heute nicht, eine Art Gegenmittel oder Schutz für diese Kugel zu erfinden. Der blonde Hundedämon befand sich an dem Tag nur zufällig dort, als einer der Transporte überfallen wurde. Es ließ Naraku kalt, das einer seiner Angestellten damals den Tod fand. Wenn er gewusst hätte, dass Fins Frau so umwerfend aussah, seine Aufmerksamkeit richtete sich dann sicherlich viel früher auf sie. Diese Rothaarige war ein richtiges Aushängeschild, eine vorzeige Braut. So jemanden akzeptierte man gern als Begleitung. Kaum verließ die Agentin den Wagen, wurde sie bereits von einer Wache erwartet. Dieser Mensch führte sie durch die Haupttür in einem kreisrunden Eingangsbereich. Auf beiden Seiten führten Treppen ins Obergeschoss. Von dort kam jetzt ein schwarzhaariger menschlich aussehender Junge oder besser junger Mann herab gestürmt. Ohne auf seine Umgebung zu achten, sprang er bei den letzten Stufen praktisch gleich über das Geländer und stieß deshalb mit der rothaarigen Frau zusammen. Wenn das junge Wesen nicht so schnell reagiert hätte, wäre die Anwältin wohl hingefallen. Im letzten Moment hielt dieser sie fest. "Es tut mir leid", erklärte der unbekannte Junge und stellte sich dann sogar vor: "Ich bin Inuyasha. Es hat mich gefreut." Im nächsten Moment verschwand er durch die Tür. Von ihm hörten alle, in der Nähe sich befindlichen Personen, gerade noch: "Mist ich komme schon wieder zu spät zu meiner Vorlesung." Oben im ersten Stock erschien ein schwarzhaariger Dämon mit rötlichen Augen, elegant und teuer gekleidet. Lisha wusste sofort das es sich bei ihm um Naraku Sato, diesen Spinnendämon handelte. Sie begrüßte ihn jedoch nicht sofort, sondern stand noch kopfschüttelnd im Eingangsbereich. Bei Inuyasha bekam sie ein merkwürdiges Gefühl. Da sie beide zusammengestoßen waren, hatte Lisha für einen kurzen Augenblick eine Haarsträhne berühren können. Sie fühlte sich unecht an, beinahe wie eine Perücke. Ob die braunen Augen echt gewesen waren oder vielleicht farbige Kontaktlinsen. Für einen Moment hatte es den Anschein. Da sie auch schon ihre Augenfarbe in Undercovereinsätzen auf diese Weise verbarg, kam ihr der Verdacht. Doch die junge Frau ließ sich nicht anmerken und erklomm die Stufen ins Obergeschoss. Naraku begann: "Sie müssen meinem Sohn verzeihen. Er ist oft impulsiv und jedes Mal spät dran." Abwehrend erklärte die rothaarige Frau: "Gerade die jungen Leute, die eigentlich noch ihr ganzes Leben vor sich haben, sollten mehr Zeit haben." Dann wurde sie den Blick gewahr, der auf ihr ruhte. Es fühlte sich etwas unheimlich an. Gleich darauf lächelte der Verbrecherlord wieder freundlich und fragte: "Besitzen sie ein Abendkleid?" "Mehrere, jedoch habe ich sie in Paris zurückgelassen. Mein Auftrag lautet, nur diese Papiere hier abzuliefern." "Sie arbeiten für mich. Also kann ich auch über ihre Zeit verfügen", bestimmte der Spinnendämon. Damit winkte er seinen Sekretär heran. Lisha übergab ihm den Aktenkoffer und dann wurde sie aufgefordert, Naraku zu folgen. Dieser führte sie nicht in sein Büro, sondern zu einer Art Ankleidezimmer. Der ganze Raum bestand aus Schränken, voll mit Kleidern, Schuhen und anderen Dingen die eine Frau trug. Der Dämon öffnete eine der Türen und forderte sie auf: "Suchen sie sich eins aus. Diese Kleider sind alle unbenutzt. Da sie in etwa die Größe und Figur wie meine Frau besitzen, müssten sie passen." Während die Polizistin ihren Blick über die vielen Kleidungsstücke schweifen ließ, öffnete sich in ihrem Rücken eine Tür. Dort erschien eine schwarzhaarige Frau mit braunen Augen. "Was willst du hier Kikyou?", fragte Naraku. Lisha warf dem Neuankömmling einen verstohlenen Blick zu. Sie musste in etwa um die 40 sein. Doch man sah ihr an, dass sie eindeutig zu viele Drogen konsumiert hatte. Offenbar war sie nur noch ein Schatten ihrer selbst. Jetzt verstand Lisha, auch weshalb diese Kleider ungetragen waren, denn keines hätte der Frau mehr gepasst. Abgemagert und bleich stand sie jetzt da, halt suchend am Türrahmen. Ihre Haare wirkten ungekämmt, stumpf und glanzlos. "Wer ist sie?", wollte sie mit zittriger Stimme wissen. "Meine Geliebte", entgegnete der Verbrecherlord. Zufrieden sah er, wie seine Frau zusammenzuckte. Irgendwie tat der Agentin diese Kikyou leid. Deshalb wollte sie alles richtigstellen und äußerte: "Eine Angestellte ihres Mannes. Ich bin Anwältin im Pariser Büro. Da ich morgen Abend auf einem Empfang eingeladen wurde, bot mir Sato sama ihre Garderobe an." "Du hast sicherlich nichts dagegen", kam es jetzt von dem Spinnendämon, dabei lag ein merkwürdiger Tonfall in dessen Worten. Die Drogensüchtige schüttelte den Kopf. Naraku ging zu ihr, strich überaus zärtlich eine Strähne des wirren Haares beiseite: "Hast du heute schon deine Medizin genommen?" "Du hast sie mir noch nicht gebracht", kam sofort die Erklärung. Der Verbrecherlord warf einen kurzen Blick zu der Rothaarigen. Diese widmete dem Gespräch scheinbar keine Aufmerksamkeit, sondern lief durch den Raum. An Kikyou gewandt befahl er: "Leg dich hin, ich bringe dir dann deine Medizin." Kurz blitzte so etwas wie Freude in den Augen der schwarzhaarigen Frau auf, als sie ging. Kaum hatte sich die Tür geschlossen, fuhr Naraku zu der Anwältin herum. Bei seinen nächsten Worten fand sich keine Freundlichkeit in seiner Stimme mehr, sodass sie kurz zusammenzuckte. "Widersprechen sie mir niemals." Der Verbrecherlord war nicht zu unterschätzen. Immerhin handelt es ich bei ihm um einen Dämon. Es brauchte nur wenig Kraftanstrengung, um ihr das Genick zu brechen oder sie auf andere Art zutöten. So wandte Lisha den Kopf und sagte nur ruhig: "Das Grüne." Diesmal folgte Naraku dem Blick der Rothaarigen. Die Wahl des Kleides fand er perfekt. Die Farbe passte nicht nur zu ihren grünen Augen, sondern auch zu den rotgoldenen, jeweils nach Lichteinfall oft auch kupferrot schimmernden Haaren. "Eine gute Wahl", stimmte er deshalb zu. Er rief einen Hausangestellten, der das Kleid und die dazu passenden Schuhe in ein Gästezimmer bringen sollte. Auf den Weg zu Narakus Arbeitszimmer fragte Lisha: "Bekommt ihre Frau Methadon?" Der Verbrecherlord blieb stehen, wandte sich ihr zu. Diesmal waren die rötlichen Augen des Spinnendämons mit einem merkwürdigen Ausdruck versetzt: "Ja, sie hat bereits mehrere Aufenthalte in einer Entzugsklinik hinter sich." Mehr äußerte er nicht dazu, denn die Wahrheit ging niemanden etwas an. Im Büro von Naraku setzte sich dieser hinter seinen Schreibtisch und erklärte, weshalb er Lishas Begleitung wollte. Vorher jedoch holte er aus einer Akte ein Foto und reichte es der jungen Frau. Lisha betrachtete das Bild und lauschte gleichzeitig der Erklärung des Verbrecherlords. "Masao Taisho bildet sich ein, mir die ganzen Verbrechen anhängen zu können, die man hier in der Stadt verübt. Er war sogar so anmaßend mir den Unfall seiner Frau und das Verschwinden seines Babys vor 20 Jahren in die Schuhe zuschieben." Nur ganz kurz blitzte in Lishas Gedanken Inuyasha auf. Weshalb konnte sie sich nicht erklären. Das Alter kam vermutlich hin. Doch Naraku fuhr in seiner Erklärung fort: "Er hält sich für den Herrn aller Dämonen. Wenn man sich ihm nicht unterordnet, wird man zu seinem Feind." "Und sie ordnen sich nicht unter", schlussfolgerte die Agentin. Ein leichtes Lächeln spielte um Narakus Mundwinkel: "Richtig", stimmt er zu und beobachtete die Rothaarige. Er wusste nicht genau, wie er sie einordnen sollte. Jetzt wo er sie aus der Nähe betrachten konnte, bestätigte sich sein erster Eindruck. Etwas Mysteriöses, Geheimnisvolles ging von ihr aus. Zwar faszinierte Lisha ihn, doch sie weckte nicht sein körperliches Interesse. Das hatte seit Kikyou keine Dämonin oder Menschenfrau geschafft. Vermutlich verdankte er diese Gefühle seinem menschlichen Herz, dem Teil von Onigumo der noch in ihm steckte. Ohne dieses Herz wäre er sicherlich schon längst ein vollwertiger Dämon. Die junge Frau konnte den Blick nicht von dem Foto lassen. Sie musste zugeben, der Fotograf hatte Masao sehr gut getroffen. Es gab zwar keine sichtbaren Emotionen in dem Gesicht, dennoch ging von den goldenen Augen, Weisheit und Güte aus. Sie hatte oft an den Hundedämon denken müssen. Im Moment ihrer größten Trauer war diese einfache Geste, seine Umarmung ein Trost gewesen. In einsamen Nächten, wenn sie von Finley träumte, verschwamm manchmal dessen Gesicht und ein anderes trat an die Stelle. Doch sie maß dem keine Bedeutung bei. Es reizte sie jedoch, Inu no Taisho näher kennenzulernen. Dennoch versäumte sie es in den letzten Monaten Näheres über ihn in Erfahrung zubringen. Sicherlich hätte es ihrer Tarnung geschadet, sodass sie kein Risiko einging. Naraku mochte recht haben, den Erzählungen ihres verstorbenen Mannes und ihren eigenen Beurteilungen glaubte sie jedoch mehr. Nachdem der Verbrecherlord nun von der Einladung berichtete, stimmte sie zu, ihn zu begleiten. Doch dann wollte der Spinnendämon etwas wissen: "Ihr Mann war ein Hundedämon ..." Lisha warf sofort ein: "Sie wollen mich auf Masao ansetzen." Das hatte Naraku nicht im Sinn. Er wollte eigentlich Genaueres über die Hunde wissen. Gut ihre Vorlieben im Bett gehörten auch dazu. Doch die Idee der Anwältin klang noch viel interessanter. Er sah jetzt schon die Schlagzeile. Masao Taisho ehemaliger Polizeipräsident im Bett mit einer Kriminellen. Deshalb lächelte er jetzt diabolisch und stimmte zu: "Meine Liebe, diese Idee hat etwas. Fragt sich nur, ob du der Aufgabe gewachsen bist." Nachdenklich betrachtete die rothaarige Frau das Bild, wobei sie nicht einmal merkte, dass der Dämon plötzlich vertraulicher wurde. Es kam ihr wie ein kleines Déjà-vu vor. Doch was sollte es. Wenn sie Erfolg hatte, bekam sie genau das, was sie ersehnte. Sicherlich war der Inu no Taisho ein aufregender Mann. Allerdings hatte sie große Zweifel das Masao sich auf eine Affäre einließe. Sie nahm jedoch an, dass sie auf dem Ball mit ihm sprechen konnte. Sicherlich wollte er als ihr Vorgesetzter einen Bericht über ihre Fortschritte hören. Naraku mutmaßte dann noch: "Vermutlich ist er einer Liebschaft nicht abgeneigt. Es muss frustrierend sein, eine Frau neben sich zu haben, die sich nicht einmal an vergangene Ehejahre erinnert. Sie teilen zwar das Bett miteinander, aber es heißt, er rührt Izayoi nicht an." So erklärte sich Lisha bereit Masao Taishos Interesse zuwecken, da es ihren eigenen Wünschen diente. Denn welche Gelegenheit eignete sich besser ihren Vorgesetzten zu informieren als ein als Rendezvous getarntes Treffen. Der Abend des Empfangs brach an. Langsam füllte sich da Haus mit Gästen. Masao ließ es sich nicht anmerken, dennoch wusste Sesshomaru, dass sein Vater etwas angespannt war. Dann bemerkte er immer wieder, wie dessen Blick zur Tür schweifte. Der jüngere Hundedämon behielt sie ebenso im Auge. Der nächste Gast weckte Sesshomarus Aufmerksamkeit. Eine weißhaarige Hundedämonin mit blauen Augen und sehr schmalen blass lila Streifen, die außerdem noch direkt aus Frankreich stammte, betrat das Haus. In diesem Moment erinnerte sich der Dämon mit Schrecken an die Worte seines Vaters. Masao dachte doch nicht etwa daran, ihn mit dieser Youkai zu verkuppeln. Hin und wieder einmal eine Freundin oder kurze Affären schätzte Sesshomaru aber eine feste Bindung, niemals. Doch als sie ihn nur von Weitem abschätzige anblickte, kurz nickte und weiterging, atmete er erst einmal erleichtert auf. Den ganzen Abend fiel Sesshomaru auf, das diese Youkai bewusst die Nähe von Hunden vermied. Zu allen anderen Arten war sie mehr als freundlich. Ob es dafür einen Grund gab, eine persönliche Abneigung? Und wenn schon, Hauptsache sie interessierte sich nicht für ihn. Nur wenig später machte er eine weitere Feststellung. Es irritierte ihn am meisten, das auch sein Vater die Dämonin nur flüchtig begrüßte und sofort wieder seine Aufmerksamkeit der Tür widmete. Dann nahte der Zeitpunkt. Narakus Geruch und Präsenz merkte man schon lange, bevor er das Haus der Taisho betrat. Dieser Verbrecherlord inszenierte seinen großen Auftritt. Jeder erwartete das dieser mit seiner Frau oder allein kam. Doch dessen Begleitung erregte sofort Aufmerksamkeit. Diese rothaarige Frau in diesem grünen bodenlangen Kleid, passend zu ihren Augen konnte niemand übersehen. Lishas Haare waren hochgesteckt und mit kostbaren Perlen bestückt. Selbst Masao schien einen Moment überrascht zu sein. Dann entschuldigte er sich und ging seinen Gästen entgegen. Inu no Taisho begrüßte den Spinnendämon mit einem leichten Kopfnicken: "Es freut mich, das ihr der Einladung gefolgt seid, Sato sama." Naraku warf ihm einen Blick zu. Was immer er am liebsten entgegnet hätte, er ließ es und sagte nur: "So eine höfliche Einladung kann man unmöglich ausschlagen. Dennoch wundert es mich, wie ich zu der Ehre komme." "Ihr seid ein hochrangiger Dämon. Es nicht zu tun wäre eine Beleidigung gewesen, da stimmt ihr mir doch zu", erklärte Masao. 'Leider', dachte der Spinnendämon. Undurchsichtig wie immer. Gerade überlegte er sich, wie er den Hundedämon an seiner empfindlichsten Stelle treffen könnte. Bei seiner kranken Frau oder dessen verschwundenen Sohn. Die Worte lagen ihm schon auf der Zunge, als Inu no Taisho ihm zuvorkam. "Offenbar habe ich mich doch getäuscht. Ihr seid nichts weiter als ..." "Was", entfuhr es Naraku. Wenn der Herr der Hunde es wagen sollte, das Wort kriminell auszusprechen, konnte er für nichts garantieren. Unbeirrbar sprach Masao bereits weiter, während er sich gleichzeitig der rothaarigen Frau zuwandte. "... Unhöflich. Ihr habt versäumt, mir eure Begleitung vorzustellen." Innerlich atmete der Spinnendämon auf. Dann holt er das Versäumte nach: "Lisha Lefevre, eine Anwältin aus dem Pariser Büro." In Japan begrüßte man sich zwar mit Verbeugung, doch Masao überrascht alle, in dem er die Hand der Agentin ergriff, einen Kuss darauf hauchte und in fließenden Französisch sagte: "Es freut mich euch kennenzulernen Madame Lefevre. Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr Fin Lefevres Witwe seid." "Ja, er starb vor einem Jahr", teilte sie mit. Noch immer wurde ihre Hand festgehalten und Masao drückte sie kurz, jedoch so das es nicht auffiel. "Zwar kannte ich ihn nicht, dennoch ist sein Tod bedauerlich", hörte die junge Frau von dem hochrangigen Youkai als Nächstes. Plötzlich ließ er Lishas Hand los, die diese Berührung gern noch weiter genossen hätte. Es erstaunte sie selbst, dass ein leichtes Kribbeln sie durchfuhr, als der Hundedämon sie so sanft anfasste. Dann entschuldigte Inu no Taisho sich, da weitere Gäste eintrafen. Er wusste genau, das Naraku ihr Gespräch gern fortgesetzt hätte, um vor allem damit viel Aufmerksamkeit zu erregen. 4. Kapitel - Absichten Lisha versucht allein mit Masao in Kontakt zu treten, doch sie muss feststellen, dass ihr dabei jedes Mal ein attraktiver Hundedämon in die Quere kommt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)