Virus von _yuichi ================================================================================ Kapitel 9: So sie mir, so auch dir ---------------------------------- Immer wieder derselbe monotone Klang. Dieses piepen brachte mich schier in den Wahnsinn. Doch irgendwie wäre das doch eher eine Erlösung gewesen. Aber es wollte einfach nicht über mich kommen. Ich starrte weiter auf eine graue Decke. Nicht einmal Farbe, einen Reiz gönnten sie mir. Wie war ich überhaupt hier gelandet? Wie lange war ich eigentlich schon hier? Wenn ich mich versuchte daran zu erinnern, schoss nur ein stechender Schmerz durch meinen Kopf. Ich wusste nur noch, mit meinen besten Freund durch den Wald gerannt zu sein. Etwas fiel ihn an, ich verteidigte ihn und dann stürzte ich den Abhang herunter. War ich Tod? Wohl kaum. Die Schläuche in meinen Armen, die Schmerzen in meinen Schädel. Nein ich war am Leben. Immerhin konnte ich ja kein Vampir werden, wie mein Bruder. Ich war doch nur das schwarze Schaf der Familie. Ob es Tag oder Nacht war, konnte ich nicht ausmachen. Der Raum hatte kein Fenster. Besuch bekam ich nur von wenigen Menschen. Waren es Pfleger? Wenn sie da waren, wurde das Licht angemacht, sonst war ich die ganze Zeit im Dunkeln. Nur dann konnte ich meine Umgebung wahrnehmen. Das EKG piepte vor sich hin. Ein Schlauch, nein zwei Schläuche. Durch den einen floss etwas weisliches, fast durchsichtiges, wohl Medikamente. Der zweite war rot. Gaben sie mir Blut? Hatte ich zu viel  vom meinen Lebenssaft verloren, dass ich eine Transfusion brauchte? Wenn ich versuchte mit den Menschen zu sprechen, gelang es mir nicht. Meine Stimme brachte kein einziges Wort heraus. Es fühlte sich eher alles Taub an, also vorwiegend meine Zunge. Wahrscheinlich die Wirkung dieses weißen Mittels. Ob ich erkennen konnte, wer immer vor mir stand? Nein. Alle die hereinkamen trugen weiße Mäntel, einen Mundschutz und eine dicke Sicherheitsbrille. Warum? Ich wusste es nicht. Wie viele Tage seither vergangen waren? Doch endlich tat sich etwas. Zum ersten Mal trat eine Person herein. Sie trug nicht diese monotone Kleidung. Doch war meine Freude nicht sonderlich erquickt, als ich erkannte wer hier eingetreten war. Ich mochte diesen alten Lackel schon immer nicht. Auch wenn er der Vater meines besten Freundes war. Nein, nie und nimmer. Und sein geheimnisvolles Lächeln machte es auch nicht besser. Zum Glück kam Roxas eher nach seiner Mutter. Das blonde Haar die strahlenden blauen Augen. Hoffentlich bekam er im Alter keine Glatze wie dieser verrückte Typ. Xehanort fing an zu sprechen. Doch seine Worte drangen nicht an mein Ohr. Ein Rauschen zierte nur dieses. Bis jetzt hatte ich es nicht sonderlich wahrgenommen. Hatte es doch keiner für nötig gehalten, sich mit mir zu unterhalten. Durch meine verwirrten Augen bemerkte der Alte, dass ich ihn nicht verstand. Sein Blick wanderte nach außen. Es schien eine Person vor dem Raum zu warten und kurze Zeit später wurde ihm eine Tafel gereicht. Mit Kreide schrieb er nur einen einzigen Satz. Doch dieser genügte. Meinen Hass auf ihn noch mehr zu steigern. ‚Ich hoffe du taugst wenigstens als Experiment etwas mehr‘ Das nächste was ich sah war nur noch schwarz. Zuerst weil eine Person in einer Kutte mit besagter Farbe hereingetreten war. Schon wieder konnte man das Gesicht nicht erkennen. Und das nächste Mal dann direkt vor meinen Augen. Ich konnte mich nicht einmal wehren als mir das Leben genommen wurde.   „Nein! Bitte? Wie? Was? Wie kommst du jetzt auf sowas Axel? Wer sagt, dass unsere Liebe ewig währt? Denk doch mal an diverse Statistiken und so.“ Er drückte den Rothaarigen von sich, der bereits etwas an seinem Ohr knabberte. „Mmmmh.“ Axel ließ ihn plötzlich los und starrte den Blonden an. „Denkst du sie haben mir eine Wahl gelassen?“ Sein Blick zierte eine todernste Miene und er war enttäuscht von seinen Freund. Roxas schluckte. „Es tut mir leid Axel aber ich, ich…“ Es war einfach etwas Endgültiges und das machte den Blonden eine Heidenangst. Er blickte auf seinen Freund. Ob er ihn in seiner Haltung eigentlich noch nennen durfte? Und zum ersten Mal fragte sich der Knirps, warum er überhaupt zu einem Vampir geworden war? Hatte man ihn nicht gesagt, dass er das Gen nicht in sich trug? Warum also doch? „Also Axel, natürlich will ich an deiner Seite sein. Klar doch…“ Dabei stand Roxas auf und kniete sich zu dem Rothaarigen, der diese Position eingenommen hatte, strich ihn übers Haar. „Aber es wäre nett, wenn du mir etwas Bedenkzeit lässt.“ Axel nickte und lächelte. Anscheinend wollte er mehr nicht hören. Er beugte sich vor und gab Roxas einen Kuss. „Cheffff.“ Mitten in diesen wundervollen Moment war ein weiterer Blondschopf mit Irokesen Schnitt in das Zimmer geschneit. Im ersten Augenblick verzog er merklich die Schnute, aber dann fing er sich wieder. Denn sein Auftritt wurde schon merklich als nervend dokumentiert, da Axel ziemlich sauer in seine Richtung starrte. Demyx wie der junge Vampir hies, fing sich wieder. „Sorry, aber wir haben ein kleines Problem. Eines unser Mädchen ist auf den Weg hierher auf einen fremden Vampir gestoßen und er ist ihr bis hier her gefolgt. Momentan macht er ziemlichen Radau vor dem Haus. Wenn es so weiter geht. Dann kriegen die raus wo wir wohnen.“ Axel nickte. Sowas passierte auch nur, wenn es gerade interessant wurde. „Du bleibst hier.“ Damit meinte er Roxas, stand auf und verließ das Zimmer. „Hab ich dich.“ Glas splitterte und schnitt den Jungen in die Haut. Es war kaum eine halbe Minute vergangen, als sein Freund das Zimmer verlassen hatte. Er starrte auf einen älteren Typen. Er erkannte ihn auf Anhieb. Immerhin war von seinen Vater angestellt. Also war die Meldung von dem fremden Vampir anscheinend nur die halbe Wahrheit von Demyx gewesen oder er wusste es schlicht und ergreifend nicht. „Das war ja ein Kinderspiel.“ Dabei umkreiste der fast Grauhaarige den Blonden. „Dein Vater hatte anscheinend gewusst, dass mich das Mädchen schnurstracks zu euch bringen würde. Anscheinend hatte er gerochen, das sie mit den wilden Vampiren zu tun hat.“ Er grinste und leckte sich gierig über die Lippen. „Schade eigentlich. Mein Auftrag ist es dich unbeschadet wieder zu Papi zu bringen, aber etwas spielen wird er mir locker verzeihen.“ Ein Ruck und Roxas spürte plötzlich die Wand in seinen Rücken. War der Typ ein Vampir? Ja war er! Die Kraft die seine Kehle zuschnürte, zeigte es ihm nur zu gut. Begierig schnupperte er am Hals des Blonden. „Weißt du dein Blut. Es ist etwas Besonderes. Nicht nur das es süßlich durch deine Adern schimmert und riecht. Es hat etwas Machtvolles und du Dummerchen weißt es nicht einmal.“ Er fuhr seine Zähne aus dem Kiefer heraus. Vampire konnten sie mit Leichtigkeit wachsen und schrumpfen lassen. Gerade eben als er in das weiche Fleisch eindringen wollte, wurde Braig mit einen kräftigen Schlag von Roxas wegkatapultiert. Es war Axel. Sofort umschloss sein Arm den Kleinen, der die Wand heruntergerutscht war. Zittrig tastete er seinen Hals ab, schnappte förmlich nach Luft. Die Angst war unverkennlich in seinen Augen zu sehen. Für einen Moment starrte er in das Gesicht des Rothaarigen. Dieser hatte nun instinktiv das Blut, das Roxas von den Scherben erhalten hatte, von seinen Arm weggewischt und dann von seinen Fingerkuppen abgeleckt. „NEINNN“ Roxas riss sich von dem Griff seines Freundes förmlich heraus. Er zitterte am ganzen Körper, war verwirrt. Er versuchte sich aufzurichten, was nicht klappte. Dann plötzlich ein Kichern, Braigs kichern. Er schoss mit Armbrüsten, die er aus dem Nichts erschienen ließ. Wie er das konnte? Egal, der Kerl traf Axel. „Schön, dass ihr euch so einig seid. Das perfekte Liebespaar eben.“ Braig schritt voran und stemmte sein Bein in Axels rechte Seite. Dadurch das Roxas sich in einen Schockzustand befand, war der Rothaarige abgelenkt gewesen „Aarrgh.“ Sofort wanderte sein Blick auf den Grauhaarigen. Zischend bleckte er seine Fangzähne seinem Angreifer entgegen. „Weißt du? Mich würde es doch brennend interessieren wie es aussieht, wenn sich ein Viruskind zu einem Vampir wandelt. Dir auch? Immerhin bekommen wir unsere eigene Wandlung ja nicht mit.“ Axel wusste genau worin Braig hinaus wollte. Doch er war zu langsam. Immerhin war dieser Vampir älter, schneller als er, einen Jungvampir. Er konnte nur noch zusehen wie dieser Freak einen Pfeil durch Roxas Kehle schoss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)