Secret von LikeParadise (nichts ist mehr sicher) ================================================================================ Kapitel 1: Dilemma ------------------ Was war denn jetzt los? Narutos Herz fing an zu pochen und wurde immer schneller. Er näherte sich mit langsamen und leisen Schritten von hinten an. Als Sasuke sich vergewisserte, dass Uzumaki nah genug war, um ihn zu verstehen, stellte er die Frage, die sowohl Sakura als auch Naruto überraschte. „Wie findest du eigentlich Naruto?“ Haruno blickte Uchiha verblüfft an, während Naruto sich selbst die Frage stellte, ob er die Antwort überhaupt hören wollte. Immerhin stellte er sich selbst oft genug die Frage. Natürlich wollte er die Antwort wissen. „Naja, er weiß von meinen Gefühlen bescheid und kommt mir deshalb immer absichtlich in die Quere. Ich glaube, es macht ihm Spaß zu sehen, wenn es mir schlecht geht. Er nervt und ich mag ihn nicht. Besonders, wie er mich immer anspricht. Er versteht einfach nicht, dass ich nicht im Geringsten an ihm interessiert bin. Am liebsten würde ich mich umsetzen, um nicht neben ihm zu sitzen, aber...“ Naruto schien während ihrer Worte wie erstarrt. Irgendwas in seiner Brust fühlte sich seltsam an. Es fühlte sich an, als würde sein Herz in tausend Teile zerbrechen und sich von innen heraus in seine Brust schneiden. Aber warum? Er wusste doch bereits, dass Haruno etwas für Uchiha empfand. Warum also traf ihn diese Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht? Es waren viel weniger ihre Gefühle Sasuke gegenüber, sondern ihre Meinung über Uzumaki selbst. Er nervte sie, sie mochte ihn nicht und würde sich am liebsten weg setzen, wenn Uchiha nicht wäre. Naruto spürte Sasukes Blick auf sich ruhen und rang um Fassung. Dann hörte er, wie der Schwarzhaarige weiter nachhakte. „Aber?“, fragte er. „Ich weiß, dass ich dann nicht mehr neben dir sitzen kann und mir ist wichtig, dass du mich akzeptierst... weil ich... ehm..“ Sasuke wusste genau, was die Rosahaarige sagen wollte und er war sich sicher, dass es Uzumaki ebenfalls wusste. Mit einem leichten Seitenblick nach hinten vergewisserte er sich, dass der blonde Chaot dem Gespräch auch weiterhin folgte. Er wusste nicht, warum Naruto sich das noch weiterhin zumutete und nicht einfach ging. Nach einiger Zeit, wie von Sasuke erwartet, drehte sich Uzumaki um und lief mit eiligen Schritten davon. Er wollte ihm eins auswischen und jetzt nachdem er das getan hatte, konnte er eigentlich zufrieden mit sich selbst sein. Doch jegliche Arroganz und Überheblichkeit, die er bis vor einer Minute noch gehabt hatte, war in dem Augenblick verschwunden, als er den Blick Narutos sah. Er spürte, wie sich Haruno ihm immer mehr näherte und er wusste, was sie wollte. Bereits seit längerem wusste Sasuke, dass sie verliebt war in ihn und es störte ihn eigentlich nicht besonders. Es war ihm immer egal gewesen. Als er den Blick der anderen weiblichen Schülerinnen sah, fragte er sich schließlich, was er hier überhaupt machte. Was war los mit ihm? Er stand in einer plötzlichen Bewegung auf und ging mit den Händen in der Hosentasche vergraben davon. Naruto lehnte mit dem Rücken an der Tür zum Klassenzimmer. Seit er wusste, was Sakura von ihm hielt, spielten seine Gedanken völlig verrückt und die Worte schienen sich wie ein Virus in seinem Kopf einzunisten. Jedoch gab es dafür kein einfaches Antivirus Programm, mit dem er sie wieder los wurde. Stattdessen würden ihn diese Worte ständig begleiten, das wusste er bereits. Er blickte auf, als er Schritte vernahm, die sich ihm langsam näherten. „Komm bloß nicht auf die Idee, irgendwas zu sagen, Sasuke!“ Der Angesprochene blieb einige Meter vor ihm stehen und wirkte wie so oft völlig gelassen und desinteressiert. „Ich dachte, es wäre cool, so zu sein wie du. Aber jetzt hab ich gemerkt, dass es gar nicht so toll ist, wie du zu sein. Dieses Mal hast du gewonnen, Sasuke, aber ich werde schon noch etwas finden, in das ich besser bin und dann werde ich dich schlagen.“ Nach diesen Worten drehte er sich um und betrat das Klassenzimmer, welches nicht abgeschlossen war. Naruto ging zu seinem Platz, packte seine Sachen in seinen Rucksack, schulterte ihn und verließ den Klassenraum genauso schnell, wie er ihn betreten hatte. Wahrscheinlich würde er nach Hause gehen, dachte sich der Schwarzhaarige. Vielleicht sollte er das Selbe tun. Nach einer kurzen Überlegung, beschloss er schließlich, ebenfalls nach Hause zu gehen. Er schritt zu seinem Platz, packte wie der Blonde zuvor seine Sachen in seinen Rucksack und verließ das Klassenzimmer. Als er den Flur entlang schritt, vernahm er eine Mädchenstimme die nach ihm rief. Sakura. „Sasuke-kun, warte mal.“ Sasuke blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. „Ich habe dich gerade die ganze Zeit gesucht. Du warst auf einmal so schnell weg.“ Ihr Blick fiel schließlich auf seinen Rucksack, den er über seiner rechten Schulter trug. „Wo gehst du denn hin? Der Unterricht ist noch nicht zu Ende.“ „Nach Hause, genau wie Naruto“, antwortete er ihr schließlich. „Naruto ist nach Hause gegangen? Irgendwie war das auch nicht anders zu erwarten. Aber das kommt alles daher, dass er keine Eltern hat. Ich würde nicht einmal daran denken, zu schwänzen. Meine Eltern würden niemals erlauben, dass ich mich so benehme, wie Naruto sich benimmt. Aber Naruto hat keine Eltern, deshalb weiß er auch nicht, was richtig ist und deswegen wird er auch immer allein bleiben.“ Mit jedem weiteren Wort verfinsterte sich die Miene Uchihas immer mehr. „Und ausgeschlossen. Sei froh, dass du Eltern hast, dich sich um dich kümmern. Du hast keine Ahnung, wie es ist allein zu sein.“ Sakura war überrascht von seinen Worten und wusste nicht, was sie zu bedeuten hatten. „Wie meinst du das? Warum sagst du so was?“ Uchiha drehte sich um und blickte ihr entgegen, mit hasserfüllter Miene. „Weil mich deine Oberflächlichkeit nervt.“ Nach diesen, nicht besonders freundlichen Worten, drehte er sich um und ging weg. Verdutzt blieb die Rosahaarige stehen. Ihr war sein hasserfüllter Blick nicht entgangen, den er ihr zu warf. Ihr Herz zog sich auf eine unangenehme Art und Weise zusammen. Musste sich so Naruto fühlen, wenn sie ihn so abweisend behandelte? Was auch immer es war, es fühlte sich schrecklich an und mit einem Male wurde ihr bewusst, dass sie Naruto wahrscheinlich genau so behandelte, wie Sasuke sie behandelte. Sollte sie in Zukunft netter zu ihm sein? Das war gerade sowieso egal, er war nicht mehr hier. Wie sollte sie nur den heutigen Schultag noch überstehen? Erschöpft schmiss Ino ihre Schultasche auf ihr Bett und ließ sich seufzend darauf fallen. Nur weil sie sich noch eine halbe Stunde lang mit Haruka unterhielt, schickte sie Sakura alleine nach Hause und kam später als sonst zu Hause an. Haruka wollte mit ihr über Secret reden und hatte Ino völlig ausgefragt. Ino wurde aus ihren Gedanken gerissen, als ihr Handy in ihrer Schultasche begann zu klingeln. Nachdem sie sich aufgesetzt hatte, wühlte sie in ihrer Tasche herum, bis sie das nervige Ding endlich fand und auf den Display schaute. „Hey, ich wollte mich später noch bei dir melden“, sagte sie ins Handy. „Ino, warst du heute schon auf Facebook?“ „Nein. Wieso?“ „Du musst dir unbedingt was ansehen. Kann ich vorbei kommen?“ „Aber natürlich kannst du, Süße.“ Die Verbindung wurde unterbrochen, was bedeutete, dass Sakura sich sofort auf den Weg zu ihrer besten Freundin machte. Sie klang so besorgt. Was sollte sie sich Ino denn auf Facebook ansehen? Die Zeit, in der sie auf ihre Freundin wartete, kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor. Die beiden Freundinnen wohnten nicht weit voneinander entfernt. Mit dem Bus war es bloß eine Haltestelle und zu Fuß knappe zehn Minuten. Ino schaute auf ihren Wecker, der auf ihrem Nachttisch stand. Wahrscheinlich würde Sakura zu Fuß kommen, da der nächste Bus erst in 15 kam. Sie wollte sowieso erst mal aus dieser dämlichen Schuluniform raus, also schritt sie zu ihrem riesigen Kleiderschrank und nahm sich ein weißes Top, einen weißen engen Rock heraus und schlüpfte in die Klamotten. Schließlich befreite sie ihre Haare von dem lästigen Pferdeschwanz. Ihr langes blondes Haar fiel ihr bis zu ihrer schlanken Taille. Sie blickte in den Spiegel. Wenigstens sahen ihre Haare etwas voluminös aus, durch den Pferdeschwanz, den sie davor trug. Als es an der Tür klingelte, verließ sie ihr Zimmer und schritt die Stufen hinab zur Wohnungstür. Wie erwartet stand Sakura vor ihr, besorgt und mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht. Die Rosahaarige trug ein hellbraunes T-Shirt, eine kurze Hose aus Jeans und hellbraune Ballerinas. Ihre langen rosa Haare, hatte sie zu einem lockeren Zopf gebunden. „Wow, du siehst scheiße aus.“ „Vielen dank. Lässt du mich jetzt rein, oder was?“ In Inos Zimmer angekommen, schmiss Sakura ihre hellbraune, kleine Handtasche auf Inos Bett, direkt neben ihre Schultasche. „Erzählst du mir jetzt mal, was eigentlich mit dir los ist?“ „Ich muss an deinen Laptop.“ „Klar. Bedien dich ruhig.“ Die Blondine wurde einfach nicht schlau aus dem Verhalten ihrer besten Freundin. Haruno schnappte sich Inos weißen Laptop, schritt zum Bett und setzte sich mit dem Laptop auf dem Schoß auf‘s Bett. Gleich darauf saß Yamanaka auch sogleich neben ihr. Sie sah, wie Sakura sich in ihren Facebook Account einloggte und auf Secrets Pinnwand klickte. Kurz darauf erschien ein Text unter dem ein Video gepostet wurde. „Lies dir den Text durch“, forderte Sakura. Ino beugte sich weiter vor und fing an den Text laut vorzulesen. „Peace, ihr Insider, hier ist wieder Secret, eure zuverlässigste Quelle. Die kleine Sakura hat dem Mädchenschwarm Sasuke Uchiha wohl endlich ihre Gefühle gestanden. Naja, zwar ein bisschen unbeholfen und stotternd, aber ich denke, wir wissen doch alle, was genau sie sagen wollte, auch wenn sie es nicht direkt ausgesprochen hat. Aber seien wir mal ehrlich. Es war doch kein großes Geheimnis, dass sie auf Uchiha steht und das schon seit einer sehr langen Zeit. Was daran so tragisch sein soll? Nichts. Das kann sich allerdings schnell ändern, wenn ein gewisser blonder Junge, der in unsere kleine Kirschblüte verliebt ist, unfreiwilliger Zeuge ihrer kleinen Rede wird, was Uzumaki betrifft.“ Ino klickte auf das Video, welches sich unter dem Text befand. Sasuke und Sakura saßen auf der Bank auf dem Schulhof. „Wie findest du eigentlich Naruto?“ „Naja, er weiß von meinen Gefühlen bescheid und kommt mir deshalb immer absichtlich in die Quere. Ich glaube, es macht ihm Spaß zu sehen, wenn es mir schlecht geht. Er nervt und ich mag ihn nicht. Besonders, wie er mich immer anspricht. Er versteht einfach nicht, dass ich nicht im Geringsten an ihm interessiert bin. Am liebsten würde ich mich umsetzen, um nicht neben ihm zu sitzen, aber...“ „Aber?“ „Ich weiß, dass ich dann nicht mehr neben dir sitzen kann und mir ist wichtig, dass du mich akzeptierst... weil ich... ehm..“ Nach diesem letzen Satz Sakuras hörte das Video auf. Im ersten Moment schien Ino wirklich verdutzt zu sein. Oder Überrascht? Ihr Blick wanderte kurz zu der Rosahaarigen, die neben ihr saß und stur auf den Monitor des Laptops blickte. Yamanaka wandte sich wieder ihrem Laptop zu und begann den Text weiterzulesen. „Sehr verletzend, nicht wahr? Keine Sorge, denn es gibt wohl doch noch so etwas wie Gerechtigkeit. Was ich damit meine? Schaut euch das Video an.“ Nach einem kurzen Klick öffnete sich das Video und zeigte Sakura mit Uchiha auf dem Gang zum Klassenzimmer. „Wo gehst du denn hin? Der Unterricht ist noch nicht zu Ende.“ „Nach Hause, genau wie Naruto.“ „Naruto ist nach Hause gegangen? Irgendwie war das auch nicht anders zu erwarten. Aber das kommt alles daher, dass er keine Eltern hat. Ich würde nicht einmal daran denken, zu schwänzen. Meine Eltern würden niemals erlauben, dass ich mich so benehme, wie Naruto sich benimmt. Aber Naruto hat keine Eltern, deshalb weiß er auch nicht, was richtig ist und deswegen wird er auch immer allein bleiben.“ „Und ausgeschlossen. Sei froh, dass du Eltern hast, dich sich um dich kümmern. Du hast keine Ahnung, wie es ist allein zu sein.“ „Wie meinst du das? Warum sagst du so was?“ „Weil mich deine Oberflächlichkeit nervt.“ Wenn die Blondine nicht vorher schon geschockt war, dann war sie es spätestens jetzt. Mit großen Augen saß sie einfach da und starrte den Bildschirm an. „Ist ok, lies ruhig weiter“, hörte sie Sakura nur sagen. Es mussten erst einige Minuten vergehen, bis Ino sich dazu überwand zu lesen, was unter dem Video stand. „Dumm gelaufen, nicht wahr? Aber wie sagt man so schön? Jeder bekommt das, was er verdient. Damit ist meine Aufgabe wohl erledigt und euch einen schönen Tag. Genießt die Sonne, solange sie noch da ist. Peace :*“ Weder Ino noch Sakura rangen sich dazu durch, etwas zu sagen, bis die Blondine den Laptop zuklappte, sich zu ihrer Freundin drehte und sie mit einem besorgten Blick besah. „Wieso hast du nichts gesagt?“ „Ich wollte, aber du hast dich mit Haruka unterhalten und gesagt ich soll schon mal vorgehen.“ „Na gut, ok, vergessen wir das. Aber warum hast du das gemacht?“ „Ich weiß nicht. Oh mein Gott, stell dir vor, Sasuke sieht das Video auch. Was soll er denn denken?“ Aufgebracht stand Ino von ihrem Bett auf. Sie glaubte nicht, worüber Sakura sich Sorgen machte. „Wie bitte? Du machst dir jetzt noch Gedanken um Sasuke? Vergiss ihn jetzt mal. Denk doch jetzt mal an dich selbst, was passiert, wenn du morgen in die Schule gehst. Und noch wichtiger, was ist mit Naruto?“ Die Haruno blickte hoch zu ihrer Freundin. „Was soll mit ihm sein?“ „Ist das ein Scherz? Sakura, du hast ihn verletzt und bloßgestellt. Was glaubst du, wie er sich fühlen muss. Jetzt kann ich auch verstehen, warum er einfach abgehauen ist.“ „Warst du nicht immer die, die sagte, dass er ein Loser ist?“ „Darum geht es jetzt aber nicht. Ob Loser oder nicht, das verdient keiner. Du weißt, dass der Kerl dir seit langem hinterher rennt, oder? Wie hat es sich angefühlt, als Sasuke dich abwies, als er sagte, dass du nervst?“ „Nicht gut. Es war schrecklich.“ „Genau. Genauso wie du dich jetzt fühlst, fühlt sich Naruto jedes Mal, genauso wie jetzt in dem Augenblick wohl auch.“ Sakura erwiderte nichts. Was sollte sie auch dazu sagen? Sie wusste, dass Ino Recht hatte, mit allem. Tatsächlich sollte sie sich weniger Sorgen um den Schwarzhaarigen machen, sondern mehr um Naruto und um sich selbst. Sie war unfair, die ganze Zeit. Sasuke klappte seufzend seinen Laptop zu. Natürlich hatte er die Videos und den dazugehörigen Text von Secret gesehen. Allerdings waren die Videos wohl weniger schlimm, als die Kommentare dazu. Das war wahrscheinlich der perfekte Redestoff für Morgen und er steckte mittendrin im Geschehen. Er hatte gleich am ersten Schultag für mächtig Theater gesorgt. Secret. Wer war Secret überhaupt? Es war auf eine Weise interessant in so einer kleinen Stadt wie Konoha, welches im abgelegen Teil Japans lag, so etwas spannendes zu haben, wie Secret. Allerdings fragte sich der Schwarzhaarige, warum es unbedingt in seiner Stadt sein musste. Schließlich war Konoha nur eines von fünf Klein-Städten, die in weit abgelegen Teilen Japans lagen. Ein Blick auf seine Uhr verriet, dass er zum Karate Training musste. Er stand von seinem Schreibtisch auf, schritt zu seinem Schrank und suchte sich seine Sport Sachen heraus, die er dann in eine große Sporttasche packte. Nachdem er das erledigt hatte, schlüpfte er aus der Uniform, die er noch trug und zog sich eine dunkle Jeans mit einem dunklen Shirt an. Er schulterte seine Sporttasche, verließ sein Zimmer und schritt durch das großzügige Wohnzimmer zu der großen Küche, um sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank zu nehmen und sie in seine Tasche zu packen. Nach dem Tod seiner Eltern, lebte er weiterhin mit seinem großen Bruder Itachi im Anwesen seiner Eltern. Sasuke war damals 7 Jahre alt gewesen und sein Bruder war ihm eine sehr große Stütze zu der Zeit gewesen, obwohl er selbst erst 12 Jahre alt war. Er kümmerte sich rührend um Sasuke und verzichtete sogar auf seine eigenen Bedürfnisse, damit er Sasuke das Gefühl von einer Familie weiterhin geben konnte. Itachi lernte somit sehr schnell, wie es war, Verantwortung zu übernehmen. Seit dem Augenblick war er kein Kind mehr und Sasuke wusste, dass auch er selbst ein Stück seiner Kindheit damals verlor. Als Itachi der Meinung war, Sasuke könnte auf sich selbst aufpassen, ging er weg aus Konoha um irgendwo ins Ausland zu gehen. Es war immer sein Wunsch gewesen, so viele Orte wie möglich zu bereisen und vieles zu sehen. Auch wenn er seine Heimat Konoha liebte, wollte Itachi sein Studium in Amerika absolvieren. Wahrscheinlich wollte er einfach nur die Zeit nachholen, die er versäumte, weil er sich all die Jahre um Sasuke kümmerte. Der Schwarzhaarige machte ihm nie einen Vorwurf daraus, denn er wusste, was sein Bruder für ihn geopfert hatte und ließ ihn gehen. Nachdem sein großer Bruder Konoha verließ, beschloss Sasuke aus dem Anwesen auszuziehen, da ihn dort zu viele Erinnerungen plagten. Nach einigen schlaflosen Nächten, in denen er von Albträumen geplagt wurde, fand er endlich eine Wohnung, in die er ziehen konnte. Geld war nie ein Problem für den jungen Uchiha gewesen, weshalb er sich nie Gedanken um seine Existenz machen musste. Das Selbe dachte sich vermutlich auch Itachi, wodurch es ihm ein Stück leichter fiel, seinen kleinen Bruder alleine zu lassen. Die Wohnung, in der Sasuke seit vier Jahren lebte, war sehr großzügig und besaß große Räume, einschließlich einem Trainingsraum, in dem er manchmal außerhalb der öffentlichen Trainingszeiten sein Karate trainierte und seinen Körper fit hielt. Die Wohnung war elegant eingerichtet mit teuren Möbeln. Der Uchiha wollte wenigstens ein Stück von zu Hause mitnehmen, indem er den Stil seiner Eltern weiter führte und seinem Namen treu blieb. Die Familie Uchiha war in Japan immer sehr hoch angesehen und war sehr elegant und wohlhabend. Ebenso machte sich seine Familie im Ausland einen Namen und war immer sehr erfolgreich gewesen. Sasuke war sich sicher, dass Itachi inzwischen genauso erfolgreich war, wie sein Vater. Itachi war immer sehr begabt gewesen und hatte zwei mal eine Klasse in der Schule übersprungen. Mit 16 konnte er bereits anfangen zu studieren, jedoch blieb er noch bei Sasuke und ging dann mit 18 ins Ausland. Sein Vater war damals der Polizei Chef Japans gewesen und leitete eine eigene Polizeischule, in der er Neuankömmlinge auf die Ausbildung vorbereitete. Allerdings waren die Kriterien seines Vaters sehr hoch, wodurch viele durchfielen. Trotzdem kamen viele aus dem Ausland, um auf der Polizeischule aufgenommen zu werden. Seine Mutter arbeitete vorher in einem Unternehmen als Sekretärin eines Geschäftsmannes, der mit seinem Vater befreundet war. Nach Itachis Geburt, beschloss Sasukes Mutter, die Aufgaben einer Hausfrau anzunehmen, damit sie ununterbrochen für ihren Sohn da sein konnte. Auf öffentliche Events stand sie ihrem Mann immer zur Seite, indem sie ihn begleitete. Ebenso wenn er sich mit irgendwelchen Geschäftsleuten traf, begleitete sie ihn manchmal, da sie Mitspracherecht bei den Entscheidungen ihres Mannes hatte. Der Uchiha verließ die Küche und betrat das riesige Wohnzimmer, was gleichzeitig auch als Eingangsbereich diente, wenn man die Wohnung betrat. Vielleicht würde er irgendwann in das Anwesen seiner Eltern zurückkehren. Er wollte, dass seine eigenen Kinder später in dem Haus aufwuchsen, indem er selbst groß wurde und schöne Zeiten erlebte. Er überquerte den dunklen Parkett Boden, nahm sich seine weißen Sneakers aus dem Schuhregal, zog sie sich an und verließ die Wohnung. Auf dem Weg zum Bus, musste er erst an vielen teuren Wohnungen und Häusern vorbei. Das Anwesen seiner Eltern befand sich ganz in der Nähe, in der noblen und feinen Gegend. Er erinnerte sich noch an seine damaligen Nachbarn, die eine Tochter in seinem Alter hatten. Der Vater war ein amerikanischer Geschäftsmann, der damals nach Japan kam, wo er auch seine Frau kennen lernte, die Japanerin war. Sie kamen oft zu Besuch zu den Uchihas, jedoch konnte sich Sasuke nicht mehr allzu gut an seine Nachbarn erinnern. Was vermutlich auch daran lag, dass er die Tochter nicht mochte, da sie wahnsinnig zickig und für ihr Alter sehr eingebildet war. Zwei Jahre, bevor dann Sasukes Eltern starben, zogen sie nach Amerika. Sein Vater hatte weiterhin noch Kontakt zu dem Vater des Mädchens , da sie noch einige Geschäfte zusammen aushandelten. Sein Fußweg führte ihn zehn Minuten bis zur Straße, wo sich auch die Haltestelle befand. Zu seinem Glück, kam der Bus sofort, sodass er nicht mehr warten musste. Als er in den Bus stieg, schaute er sich erst einmal kurz um und entschied sich dann für den Platz am Fenster ganz hinten. Sasukes Gedanken schweiften zur Haruno. Damals, als sie beide noch kleine Kinder waren, verstanden sie sich recht gut, genauso wie mit Naruto. Damals war alles noch anders gewesen. Er war viel offener gewesen, hatte viele Freunde und verstand sich mit all seinen Mitschülern konfliktlos. Jedoch änderte es sich, nachdem seine Eltern gestorben waren, da sich Sasuke immer weiter zurück zog und mit keinem der anderen mehr redete. Er wurde verschlossener und fühlte sich mit der Zeit einsam. Der Uchiha erinnerte sich daran, dass Naruto immer versuchte, die Schale des Schwarzhaarigen zu knacken, hinter der er sich versteckte. Einmal als er am Pier des Sees saß und gedankenverloren in das klare Wasser schaute, kam Naruto vorbei. Angeblich kam er damals zufällig dort vorbei um spazieren zu gehen, jedoch glaubte Sasuke viel eher, dass Naruto absichtlich dort entlang ging, um nach dem Uchiha zu sehen. Zugeben würde der Blonde das niemals. Befreundet war er nie mit der Haruno und dem Uzumaki gewesen, allerdings war das Verhältnis viel entspannter als zu diesem Zeitpunkt. Die kleine Rivalität zwischen Sasuke und Naruto entstand irgendwann mit der Zeit, weil Sasuke ständig in allem der Bessere war. Das Naruto eifersüchtig auf ihn war, war ihm schon immer bewusst gewesen, genau wie die Tatsache, dass er seit der Grundschule hinter Sakura her rennt, die allerdings seit der Grundschule hinter dem Uchiha her rennt. Was brachte das, wenn er an die vergangenen Dinge dachte? Kopfschmerzen, da war er sich sicher. Es war kurz nach achtzehn Uhr, als Ino und Sakura das kleine Cafe in der Stadt verließen. „Und du bist dir sicher, dass meine Mum dich nicht mitnehmen soll?“ „Ja. Ich wollte mir noch kurz ein Buch besorgen.“ „Wir können auch warten.“ „Müsst ihr nicht. Ich fahr einfach mit dem Bus nach Hause. Unterwegs kann ich dann noch etwas lesen.“ „Du und deine Bücher.“ Ino beugte sich zu ihrer besten Freundin vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange, eher sie einige Schritte weiter in einen silbernen Wagen stieg, in dem ihre Mutter saß. Die Haruno drehte sich um und lief in Richtung der Buchhandlung, um sich dieses neue Buch zu besorgen, welches sie vor einigen Tagen im Internet entdeckt hatte. Da sie schon da war, konnte sie sich auch endlich das Biologie Buch besorgen, welches sie schon hätte in den Ferien besorgen sollen. Vor den Ferien hatte jeder Schüler die Gelegenheit gehabt, sich auch dieses Jahr wieder für einen Leistungskurs einzutragen. Wie das letzte Jahr, hatte sie sich dieses Jahr erneut für Biologie entschieden. So hatte sie zusätzlich zum normalen Biologie Unterricht, welcher mit der gesamten Klasse stattfand, noch eine extra Stunde nach Unterrichtsschluss jeden Mittwoch und Freitag. Nachdem sie die beiden gesuchten Bücher fand und sie bezahlte, verließ sie die Buchhandlung und verstaute die Bücher in ihrer Tasche. Ino und sie hatten beschlossen, ins Cafe zu gehen, was zu trinken und nochmal in Ruhe über alles zu reden. Die Haruno blickte auf ihre Handyuhr und erschrak. Es war neunzehn Uhr und sie musste noch Hausaufgaben machen. Sie würde wahrscheinlich erst um kurz vor acht zu Hause ankommen, je nach dem wann der Bus kam. Um zur Bushaltestelle zu gehen, musste sie an der Kampfsporthalle vorbei, in der Sasuke jeden Montag trainierte. Ob er wohl schon zu Hause war? Für einen Moment blieb sie stehen. Gerade als sie weitergehen wollte, verließ ein schwarzhaariger Junge die Halle, bis er stehen blieb und sein Blick auf sie fiel. „Sakura..“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)