Little Dofllamingo von Lyncifer (oder auch "Law und der kleine Joker") ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 2: Am Abend ------------------------------ Der Nachmittag mit Doflamingo war alles andere als ruhig. Kaum hatte er mein Zimmer betreten, sprang er auf dem Bett herum, schleuderte bei dieser Aktion beinahe die Nachttischlampe vom Nachttisch und ich hatte alle Mühe ihn wieder unter Kontrolle zu bringen. Eigentlich mochte ich Kinder. Ich mochte sie wirklich. Kinder brauchten wirklich viel, um mir auf die Nerven zu gehen. Aber Doflamingo … Er wusste ganz genau, wie er jemanden am besten auf die Nerven gehen konnte. Ich schaute ihn an. Er hatte seine Arme auf dem Tisch verschränkt und seinen Kopf auf ihnen liegen. Ich spürte, wie seine Beine sich unter dem Tisch bewegten. Ich seufzte: „Kannst du nicht mal für einen Augenblick still sitzenbleiben?“ Er hob seinen Kopf und schaute mich mürrisch an: „Mir ist langweilig, Law. Wann kommt denn das blöde Essen?“ „Ein bisschen wirst du ja wohl noch warten können.“, sprach ich streng. Schmollend schob er seine Unterlippe nach vorn, sagte dazu aber nichts. Ruhe hatte ich mit dem Typen an meiner Seite nun wirklich nicht mehr. Er schaukelte weiter mit seinen Beinen. „Sag mal.“, sprach er plötzlich, „Was machen wir nun wegen Bonney?“ Ich nippte an meinem Bier und schaute ihn dann an: „Ich habe dir erlaubt, dass du in meinen Zimmer wohnen darfst. Aber, ich habe dir ganz bestimmt nicht gesagt, dass ich dir helfen werde.“ „Ach, komm schon.“, säuselte er, beugte sich zu mir und legte den Kopf leicht schief, „Willst du mich wirklich für immer in diesem Körper lassen?“ „Wäre gut für mich und für den Rest der Welt.“, gab ich zurück und stellte das Glas wieder auf den Tisch, „Immerhin kannst du so wenigstens keinen allzu großen Schaden anrichten.“ Mürrisch schaute er mich an: „Warum bist du so gemein zu mir?“ „Ich bin nicht gemein.“, antwortete ich und grinste ihn leicht an, „Ich bin nur ehrlich.“ Langsam machte es mir doch ein bisschen Spaß, ihn ein klein wenig zu ärgern. Vor allem, da er sich nicht wehren konnte. Er legte seinen Kopf wieder auf seine Arme. Eine ganze Weile saßen wir da und schwiegen uns an. Es war wirklich erstaunlich, wie still er auch einmal sein konnte. Irgendwann kam dann ein Kellner, der uns das Essen brachte und dann wieder verschwand. Während des Essens sagte er ebenfalls kein Wort. Er schien gedanklich ganz woanders zu sein. Aber, mir war es nur recht. Immerhin hatte ich so wenigstens ein wenig Ruhe. Nach dem Essen räumte der Kellner die Teller ab: „Hat es Ihnen geschmeckt.“ Von Doflamingo und mir bekam er als Antwort nur ein „Mhhm.“ Er lächelte leicht: „Darf es noch etwas sein?“ „Für mich nicht.“, antwortete ich monoton. „Ich will Eis!“, grinste Doflamingo breit. Ich warf ihm einen mürrischen Blick zu. Eigentlich hatte ich keine Lust noch länger in diesem Restaurant zu sitzen. „Aber natürlich. Was wünschen Sie denn?“, fragte der Kellner, „Wollen Sie die Eiskarte noch einmal sehen?“ Doflamingo schüttelte grinsend den Kopf: „Brauche ich nicht. Ich will den größten Eisbecher, den Sie hier haben.“ Der Kellner verbeugte sich: „Eine ausgezeichnete Wahl. Ich werde mich sofort darum kümmern.“ Dann war er auch schon verschwunden. „Was schaust du denn so grimmig, Law?“, er legte den Kopf leicht schief. Ich stützte meinen Kopf auf meiner Handfläche ab und schaute ihn an: „Wegen dir muss ich länger hier sitzen, als es nötig ist.“ „Bist du deshalb jetzt so bockig?“ Darauf erwiderte ich nichts. Der Kellner kam wieder und stellte einen riesigen Eisbecher vor Doflamingo hin, den dieser begeistert anschaute. Sofort griff er nach dem Löffel und fing an das Eis in sich hinein zuschaufeln. Er rückte den Becher etwas zurück, als er endlich fertig war. Er lehnte sich zurück und seufzte grinsend: „Aahhh~, das war lecker.“ „Bist du jetzt zufrieden?“, fragte ich. Sein Grinsen wurde breiter: „Japp, alles gut.“ Der Kellner kam zurück und nahm den Becher an sich. „Ich würde dann gerne Zahlen.“, sprach ich, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. „Selbstverständlich.“, sprach der Kellner noch und verschwand sofort wieder. So schnell wie er verschwunden war, kam er auch wieder und legte die Rechnung vor mir ihn. Ich schaute nur ganz kurz darauf und zog ein paar Berry-Scheine aus meiner Hosentasche: „Den Rest können Sie behalten.“ Er verbeugte sich: „Vielen Dank. Einen schönen Abend noch.“ „Danke.“, ich erhob mich, mein Begleiter ebenfalls. Wir verließen das Restaurant, gingen den langen Flur entlang und die Treppen hoch. Kaum waren wir in unserem Zimmer angekommen, warf Doflamingo sich auf das Bett. Mein Blick fiel auf das Bettzeug, welches fein säuberlich zusammengelegt auf dem Sofa lag. Ich schaute zu Doflamingo: „Du kannst gleich vergessen, dass du in meinem Bett schläfst.“ Mit einem Ruck saß er aufrecht im Bett und schaute mich an: „Wo soll ich denn sonst schlafen?“ „Auf dem Sofa.“, antwortete ich knapp. Er zuckte mit den Schultern: „Na gut.“ Ich zog eine Augenbraue hoch. So einsichtig? So war er normalerweise sonst nicht. Normalerweise verfolgte er stur seinen Willen. Ich ging zu dem Kleiderschrank und zog ein großes Handtuch heraus. „Ich bin jetzt im Bad. Mach keine Dummheiten.“, erklärte ich und bekam als Antwort nur ein breites Grinsen. Ich hätte duschen gehen sollen. Wirklich. Ich hätte es wirklich tun sollen. Aber nein. Ich wollte ja unbedingt mal ein entspannendes Bad nehmen. Und gedanklich betonte ich das Wort >entspannend<. Kaum saß ich in der Wanne, kam er auf einmal rein und hatte nichts Besseres zu tun, als ebenfalls in die Wanne zu steigen. Nun saß er mir gegenüber und grinste mich auch noch frech an. „Hast du nichts Besseres zu tun, als mir überall hin zu folgen?“ Sein Grinsen wurde breiter: „Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir nicht von der Seite weichen werde, bis du mir helfen wirst.“ „Ich werde dir nicht helfen!“, antwortete ich entschlossen. Er wippte mit seinem Kopf hin und her: „Na gut, wie du willst. Aber, ich kriege dich schon klein.“ Das hätte er wohl gern! Als ob ich mich von einem Knirps kleinkriegen lassen würde. Soweit würde es noch kommen! „Du kannst machen was du willst, ich werde meine Meinung nicht ändern!“ „Ich bekomme immer das, was ich will.“, sprach er grinsend, „Ich schaffe das auch ohne meine Teufelskräfte.“ Ich seufzte nur genervt und legte meinen Kopf in den Nacken. Gott, noch nicht einmal beim Baden hatte ich meine Ruhe vor diesem Nervenzwerg. Plötzlich klatschte etwas gegen meine Brust und ich schaute an mir herunter. Einen kurzen Augenblick klebte der nasse Schwamm noch an meiner Haut und fiel dann schließlich ins Wasser. Ich schaute wieder zu Doflamingo, der seine Hand wieder ins Wasser sinken ließ und mich mit diesem frechen Grinsen anschaute. Seine blauen Augen funkelten belustigt: „Du müsstest dein Gesicht sehen, Law. Damit hast du nicht gerechnet, was?“ Er musste sich sein Lachen wirklich verkneifen. Ich schaute ihn ernst an, packte den Schwamm und warf ihn zurück. Zu meiner eigenen Überraschung hatte ich ihn sogar mitten im Gesicht getroffen und er sackte erschrocken nach hinten. Der Schwamm rutschte von seinem Gesicht, fiel erneut ins Wasser und Doflamingo schaute mich mit offenem Mund und aufgerissenen Augen an. Ja, damit hatte er auch nicht gerechnet. Jetzt hieß es wohl 1:1 für jeden von uns. Er grinste mich fies an: „Na, warte! Das kriegst du zurück!“ Und plötzlich bekam ich eine Ladung Wasser ins Gesicht. Reflexartig schloss ich meine Augen, das warme Wasser floss an meiner Haut herunter und einzelne Haarsträhnen klebten in meinem Gesicht. Ich schaute ihn finster an. Nun konnte er wirklich nicht mehr. Lauthals fing er an zu lachen und zeigte mit dem Finger auf mich: „Fufufufu, du müsstest dich wirklich sehen, fufufufufu. Dein Gesichtsausdruck ist einfach unbezahlbar!“ Kurz schaute ich ihn noch ernst an, dann grinste ich und im nächsten Augenblick war es Doflamingo, der eine Ladung Wasser ins Gesicht bekam. Das hatte ihm sein Lachen ausgetrieben. Seine Haare waren nicht mehr zurückgekämmt und einzelne Haarsträhnen hingen ihm im Gesicht. Mit großen Augen schaute er mich an. Ich zuckte nur mit den Schultern: „Wie du mir, so ich dir.“ Er grinste: „Ja, den hab ich irgendwo schon mal gehört. Aber, das lasse ich nicht auf mir sitzen.“ Er schnellte nach vorn und im nächsten Augenblick hatte ich seine Hände auf meinen Schultern. Er drückte mich nach hinten, dabei rutschte ich weg und landete komplett unter Wasser. Erschrocken riss ich meine Augen auf. Verdammt! Allein kam ich doch nicht wieder hoch. Ich konnte mich kaum noch bewegen. Zwei Arme schlangen sich um meinen Oberkörper und ich wurde wieder nach oben gezogen. Reflexartig griff ich mit einer Hand nach dem Wannenrand und das, was ich als nächstes tat, als ich aus dem Wasser kam, war erst einmal tief Luft holen und erleichtert wieder ausatmen. Mit weit aufgerissenen Augen schaute ich Doflamingo an, der von mir abließ, mich verlegen angrinste und sich am Hinterkopf kratzte: „Sorry, war nicht meine Absicht.“ Ich schaute ihn böse an. Langsam riss mir wirklich auch noch der letzte Geduldsfaden. Ich musste mich zusammenreißen. Ich atmete tief durch und strich mir eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Nur mit einem Handtuch bekleidet, saßen wir beide auf zwei Hockern. Er saß vor mir. Langsam wuschelte ich ihm mit einem Handtuch durch die Haare. Mit seinen Beinen wackelte er vor uns zurück. Ich hatte echt keine Ahnung, warum ich mich darauf herabgelassen hatte, ihm die Haare trocken zu rubbeln. Immerhin war er ja alt genug, um das selbst zu machen. Ich hörte auf: „Fertig.“ Doflamingo drehte den Kopf zu mir um und grinste mich an: „Danke.“ Ich schaute erstaunt. Noch nie hatte ich ein >Danke< aus seinem Mund gehört. Ich warf das Handtuch zu Boden: „Du kannst ja schon mal rausgehen. Ich muss das Bad noch sauber machen.“ Grinsend nickte er: „Okay.“ Dann war er auch schon aus dem Bad verschwunden. Mein Blick fiel zu der Pfütze, die vor der Wanne war. Seufzend hob ich das Handtuch wieder auf, schlenderte zu der Pfütze und ließ das Handtuch auf sie fallen. Ich ging auf die Knie und fing an, sie weg zu wischen. Eigentlich sollten das die Reinigungskräfte machen, aber jetzt war es zu spät und die Pfütze konnte ich ja auch nicht einfach lassen. Am Ende rutscht einer von uns beiden aus und bricht sich die Knochen. Und das konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen. Einen Doflamingo mit gebrochenem Bein oder Arm. Da müsste ich mich ja erst recht um ihn kümmern, und das war eine Tatsache die ich unbedingt vermeiden wollte. Und das ich mir noch irgendetwas brach, konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen. Das Handtuch in meiner Hand war klitschnass, aber immerhin waren die Fliesen wieder so gut, wie trocken. Nachdem ich im Bad fertig war, warf ich das Handtuch in den braunen Wäschekorb, auch das Handtuch, welches ich um meine Hüfte trug. Ich schnappte mir meine Short, zog sie an und dann noch mein Shirt. Erstaunt blieb ich in der Tür stehen und schaute Doflamingo an, der auf dem Sofa lag und schlief. Der Fernseher lief weiter. Ich musste schmunzeln. Schlief er tatsächlich vor dem Fernseher ein. Unglaublich. Seufzend nahm ich die Decke, die auf der Armlehne hing und deckte ihn vorsichtig zu. Er murmelte im Schlaf irgendetwas, was ich nicht verstehen konnte und drehte sich dann auf die andere Seite. Ich musterte ihn. Seine blonden Haare waren völlig zerzaust und ein paar Haarsträhnen hingen in seinem Gesicht. Seine Sonnenbrille hatte er auch wieder auf dem Kopf. Leicht schüttelte ich den Kopf. Setzte er tatsächlich seine Sonnenbrille wieder auf und schlief wenig später. Vorsichtig griff ich nach ihr, nahm sie ihm ab und legte sie auf den Couchtisch. Naja, ein Vorteil hatte es, dass er schlief. Immerhin hatte ich endlich mal meine Ruhe. Ich schnappte mir die Fernbedienung, ging zum Bett und setzte mich drauf, die Beine von mir gestreckt und den Oberkörper an die Wand gelehnt. Ich schaltete durch. Überall, auf jedem Program kam nur Mist. Irgendwelche Debatten und Diskussionen. Langweilig. Bei einem Sender ließ ich es dann schließlich. Nachrichten. Zwar auch nicht das wahre, aber besser als nichts. Momentan redete eine Frau über das Wetter. Ich legte die Fernbedienung neben mich und verschränkte die Arme hinter meinen Kopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)