Shiawase ni Naritai von StarKnight_Yomi (~Ich will glücklich sein~) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Wieder einmal saß Yomi auf dem Sofa seines besten Freundes Hitsugi und weinte. Ruka hatte ihn schon wieder betrogen. Wobei man es ja eigentlich gar nicht so nennen konnte. Sie waren nicht zusammen. Zumindest nicht so wie Yomi es sich wünschte. Nämlich, dass der Drummer ihm gehört. Ihm und sonst niemandem. Es war nicht fair, aber nun ja, jeder hatte es ihm von vornherein gesagt. Wirklich JEDER. Sein bester Freund, Sakito und Ni~ya, sogar Ruka selbst hatte es ihm gesagt, dass er keine Beziehung mit dem kleinen Sänger wollte. Dennoch hatte er sich immer wieder Hoffnungen gemacht, wenn Ruka und er es miteinander getrieben hatten. Gedacht, dass auch der Andere mehr für ihn empfinden könnte als nur Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Aber dem war nun mal nicht so. Das wievielte Mal war das jetzt schon, dass Yomi so bei Hitsugi saß? Er wusste es nicht. Der Gitarrist wohl auch nicht mehr, aber es war oft. Eigentlich sogar schon viel zu oft als dass der blonde Mann es hätte ertragen können. Trotzdem war er jedes Mal wieder schwach geworden, wenn der dunkelhaarige, große Drummer in angesehen hatte und ihn zu dem einen oder anderen Schäferstündchen hatte überreden wollen. „Dieser Arsch! Warum? Warum ausgerechnet er?“ stieß Yomi wütend und zugleich verzweifelt aus. Ruka hatte ihn schon sooft verletzt und trotzdem konnte der junge Sänger einfach nicht von dem Anderen lassen. Auch Hitsugi wusste langsam auch nicht mehr was er sagen sollten und ein „Wir haben es dir doch alle schon zig-millionen-Mal gesagt.“ half Yomi jetzt auch herzlich wenig. Aber irgendwie musste er seinem besten Freund doch helfen. Auch wenn er ihren Drummer auch mochte, aber dass was er dem Sänger antat war einfach unverzeihlich. Gerade noch mehr, weil sie ja alle Freunde waren und es dem Drummer offensichtlich nicht klar zu sein schien, dass er damit nicht nur Yomi, sondern auch der Band schadete. Wer wusste schon, wie lange der Blonde das alles noch aushalten konnte. Immer wieder hörte Hitsugi das leise Schluchzen neben sich, aber irgendwie war er unfähig etwas dazu zu sagen. Irgendwie hatte er es auch langsam satt sich immer wieder wiederholen zu müssen, wo er doch schon im Vorfeld wusste, dass der Ältere jeden noch so gut gemeinten Ratschlag ignorieren würde. Leise seufzte Hitsugi. „Jetzt lass dich doch nicht von ihm so runterziehen. Du hast jemand besseren verdient.“ meinte er schließlich sanft. Yomi sah kurz auf. Seine Augen waren bereits rot und geschwollen vom vielen Weinen. „Das sagst du so leicht.“ murmelte der Sänger und einem leisen Schniefen. „Ja, das sag ich so leicht. Aber willst du dich wirklich weiterhin so von ihm abhängig machen? Ich weiß, es ist schwer… Besonders weil ihr euch beruflich bedingt auch ständig sehen müsst, aber meinst du nicht auch, dass es langsam reicht?“ Hitsugi versuchte ruhig zu bleiben und Yomi ein wenig dazu bewegen zu können, sich jemand anderen als den dunkelhaarigen Drummer zu suchen. Jemand der ihn wirklich glücklich machen konnte. Zumindest wünschte er sich das für seinen Freund. „Natürlich reicht es!“ stieß Yomi schließlich laut aus, während er sich mit den Fäusten auf die Oberschenkel schlug, „Aber… aber… ich kann es nicht ändern, dass ich ihn liebe.“ Leider stimmte das. Yomi hatte sich nicht ausgesucht in wen er sich verliebte. Niemand konnte das. Trotzdem wünschte er sich gerade, dass er es könnte. Seine Gefühle wie einen Lichtschalter an- und ausknipsen zu können oder sie wie ein ferngesteuertes Auto lenken zu können. Der rothaarige Gitarrist sah Yomi an. Er wünschte sich so sehr etwas für den anderen tun zu können, auch wenn er gerade nicht wusste was dem Anderen jetzt wohl helfen könnte. Abgesehen davon ihm das Herz rauszureißen, dass sich mit jedem weiteren Schluchzen stärker in Yomi’s Brust verkrampfte. Doch gerade als der Jüngere ansetzen wollte etwas zu sagen, hörte er die sanfte Stimme des Sängers neben sich. „Kann ich heute Nacht bei dir bleiben? Ich will heute irgendwie nicht alleine sein. Ich stell dann bestimmt nur wieder irgendetwas Dummes an.“ sagte der Andere leise. „Natürlich darfst du. Du kannst solange bleiben wie du willst.“ nickte Hitsugi zurück. „Sollen wir dir vorher noch schnell ein paar Sachen aus deiner Wohnung holen?“ schlug er dann noch vor. Ein paar Sachen für morgen zum Wechseln und Schlafen, sowie einige Utensilien fürs Bad sollte Yomi doch da haben. Der Blonde nickte leicht und stand auf. Hitsugi lieh ihm noch schnell eine Kappe, sowie eine Sonnenbrille, da der Kleinere in seinem momentanen Zustand, gelinde gesagt, ziemlich scheiße aussah. Dann verließen sie gemeinsam die Wohnung des Gitarristen und machten sich auf zu Yomi’s Bleibe. Zum Glück war momentan nicht viel los und es achtete kaum einer auf die beiden jungen Männer. Das letzte was sie jetzt gebrauchen konnten waren irgendwelche Fans, die sie erkannten und Autogramme oder schlimmer noch, Foto mit ihnen wollten. Auch um nicht noch mehr Risikos einzugehen erkannt zu werden, nahmen sie auf dem direkten Weg zu dem Sänger trotzdem eher die kleinen Seitengassen als die großen Straßen. Als sie angekommen waren, schlüpften sie schnell in die Wohnung. Yomi ging gleich in Richtung seines Schlafzimmers um eine Tasche sowie einige seiner Sachen zu holen. „Setz dich doch solange aufs Sofa oder hol dir in der Küche was zu trinken. Es wird nicht lange dauern.“ sagte der junge Sänger noch im Gehen. „Ist gut. Soll ich dir auch ein Glas mitbringen?“ antwortete der Rothaarige, doch erntete dafür nur ein leichtes Kopfschütteln mit einem schwachen Lächeln. Langsam schlurfte er in die Küche und nahm sich ein Glas aus dem Schrank sowie die Flasche Wasser, welche noch angebrochen auf der Anrichte stand und ging zurück ins Wohnzimmer des Sängers. Auch wenn er dem Anderen gerne geholfen hätte, aber wenn dieser lieber wollte, dass er wartete, so tat er dies. Yomi würde ihm sicher sagen, wenn er Hilfe bei etwas brauchte. Langsam betrat der junge Sänger sein Schlafzimmer. Das Bett war noch immer nicht gemacht. Seit Ruka das letzte Mal am Wochenende bei ihm gewesen war, hatte es der Sänger nicht übers Herz gebracht die Wäsche zu wechseln geschweige denn das Bett einmal richtig zu machen. Es waren nur ein paar Tage, aber dennoch. Leise seufzte Yomi bei dem Anblick seines Bettes. Ein leichter Stich durchzog seine Brust als im auch die dazugehörigen Bilder ihrer Liebesnacht durch den Kopf schossen. Wie zärtlich und behutsam Ruka mit ihm umgegangen war. Alles hatte sich so gut angefühlt. So, als würde es nur sie beide geben. Doch die bittere Wahrheit hatte den kleinen Sänger schneller wieder eingeholt als er gedacht hatte. Bei einem kleinen Barbesuch hatte er Ruka mit einem anderen Kerl erst rummachen und dann verschwinden sehen. Was die beiden wohl gemacht hatten konnte Yomi sich mehr als gut vorstellen. Ob er wollte oder nicht. Ihm war schon wieder zum Heulen zu Mute, aber stattdessen erinnerte er sich daran, dass Hitsugi ja auf ihn wartete. Schnell schüttelte er noch einmal den Kopf und lief zu seinem Bett. Rasch kramte er eine seiner Reisetaschen darunter hervor und ging zurück zu seinem Kleiderschrank. Er öffnete ein paar Schubladen und Türen, packte sich ohne groß zu schauen einige Sachen und warf sich wie sie waren in seine Tasche. Teilweise riss er in seiner Eile, er wollte sein Schlafzimmer einfach schnellstmöglich wieder verlassen, sogar noch den einen oder anderen Kleiderbügel mit hinunter und stopfte ihn mit in die Tasche. In der Hoffnung doch von allem etwas oder zumindest genug eingepackt zu haben, schnappte er sich wieder seine Tasche und verließ den Raum in Richtung Badezimmer. Dort nahm er seine kleine Kulturtasche, welche er auch immer auf Tour mitnahm, und verstaute darin Zahnbürste, Rasierer und was er eben sonst noch so alles für die abendliche und morgendliche Hygiene so brauchte. Hitsugi hatte sich derweil schon das zweite Glas Wasser eingeschenkt während er wartete. „Ich bin dann soweit.“ hörte er schließlich eine leise Stimme hinter sich, die ihn leicht zusammenzucken ließ. Zum einen hatte er nicht damit gerechnet, da er Yomi auch nicht hatte hereinkommen hören und zum Anderen… nun ja, war er einfach auch an eine kräftigere Stimme des Sängers gewöhnt. Doch er hatte sich, was wie er vermutete auch viel mit Ruka zu tun hatte, immer mehr in sich zurückgezogen und wirkte auch viel zerbrechlicher als früher. „So schnell?“ gab der Rothaarige zurück und trank schnell sein Glas aus und ergänzte: „Ich spühl das schnell noch ab.“ Doch Yomi packte ihn am Arm und hielt ihn zurück. „Nein, das musst du nicht. Lass uns lieber gehen.“ Der Gitarrist sah den Älteren kurz ruhig an. Irgendwie wirkte es auf ihn als hätte Yomi Angst davor, dass jemand kommen könnte. Hatte der Kleinere Angst davor, dass Ruka vorbeikommen würde? Egal was es war, Hitsugi nickte nur und stellte sein Glas wieder ab. Es war ja auch nur Wasser. Da konnte ja eigentlich nichts passieren. Bei Saft oder so hätte der Jüngere auf den Abwasch bestanden. Schließlich sollte der Sänger, wenn er wieder nach Hause ging, keine Ungezieferkolonie vorfinden. Als Hitsugi jedoch die große Reisetasche ansah, wunderte er sich schon etwas. Wie lange wollte der Blonde denn bleiben? Schließlich war erstmal nur von einer Nacht die Rede gewesen, auch wenn der Gitarrist auch länger angeboten hatte. Es störte ihn ja auch nicht. Wenn sein bester Freund länger bleiben wollte, durfte er das natürlich. Dennoch runzelte er etwas die Stirn darüber. Während der Rothaarige noch etwas vor sich hingrübelte, war der Ältere schon Richtung Tür gelaufen und hatte diese bereits einen Spalt breit geöffnet. „Kommst du?“ fragte Yomi vorsichtig nach. Irgendwie konnte der Kleinere den Gesichtsausdruck des Anderen von vorhin nicht ganz deuten, aber wollte jetzt auch nicht nachfragen. „un~“ nickte Hitsugi nur und folgte dem Sänger. Wieder beeilten sie sich etwas um zurück zur Wohnung des Gitarristen zu kommen. Vielleicht sollten sie noch etwas zu essen oder zu trinken kaufen. Er war sich ja auch nicht sicher, worauf Yomi Lust hatte. Aber vermutlich hatte der Blonde auch nicht wirklich große Lust auch noch einkaufen zu gehen. Zumindest schätzte der Gitarrist es so ein. Vielleicht konnten sie ja auch einfach Pizza oder so bestellen. Das wäre das Einfachste oder Hitsugi müsste sich wohl später nochmal alleine auf den Weg machen und einkaufen. Naja, erstmal mussten sie ja mal bei ihm ankommen. Glücklicherweise schafften sie dies auch ohne große Schwierigkeiten. Wobei sie einmal fast in eine kleine Gruppe J-Rock-Cosplayer gelaufen wären, von denen auch ein paar Nightmare cossten. „Puh~ Endlich geschafft~“ schnaufte der Rothaarige erleichtert und lehnte sich etwas gegen seine Wohnungstür als sie endlich drinnen waren. „Wohin soll ich meine Sachen stellen?“ frage Yomi, ohne noch groß auf die Worte des Jüngeren einzugehen. „Ach, stell sie erstmal da in die Ecke. Wir bringen sie nachher ins Schlafzimmer. Da mach ich dir dann auch das Bett zurecht.“ lächte der Gitarrist lieb. „D-d-da-das B-b-bett?!“ stotterte der Kleinere irritiert und riss dabei die Augen auf, was man zwar hinter der Sonnenbrille nicht sah, aber man sich gut an der Reaktion des Blonden erraten konnte. Hitsugi war über das Stottern selbst etwas überrascht. Allerdings hatte er auch Yomi’s Situation nicht wirklich mitbedacht. Auch wenn er nicht davon ausging, dass der Sänger glaubte, dass der Rothaarige mit ihm ins Bett wollte, aber nun ja, der Blonde war momentan auf so was wohl etwas überempfindlich. „Ja, natürlich. Du schläfst im Bett. Immerhin bist du mein Gast. Ich werd es mir auf dem Sofa gemütlich machen.“ lächelte der Gitarrist sanft. Doch Yomi schüttelte vehement den Kopf. „Nein! Das kann ich nicht annehmen. Ich… ich will auf dem Sofa schlafen. Du lässt mich doch schon hier bleiben. Da kann ich jetzt nicht auch noch dein Bett in Beschlag nehmen.“ wehrte sich der Ältere. „Yomi, du bist mein bester Freund. Das mach ich doch gerne. Also, mach dir darum nicht so einen Kopf.“, sagte Hitsugi und versuchte seinen Freund zu beruhigen, „Außerdem, wäre es anders herum, würdest du das Gleiche doch auch für mich tun, oder?!“ Darauf konnte der Sänger nichts mehr sagen. Es stimmte schließlich. Er würde auch alles tun um seinem besten Freund zu helfen. Auch wenn es ihm in der momentanen Situation immer noch etwas unangenehm war, nickte er schließlich leicht. Dennoch fiel es dem Blonden immer noch nicht so leicht die Hilfe des Anderen anzunehmen. Aber andererseits bestand Hitsugi ja auch darauf, was sollte er denn dann noch sagen? Letztendlich entschied er sich doch erstmal dafür zu schweigen und stellte seine Tasche ab. „Sag mal…“ fing Hitsugi vorsichtig an, da er sich trotz allem nicht sicher war, wie er mit dem Anderen umgehen sollte. Yomi sah sich zu dem Rothaarigen um und wartete darauf, dass dieser weitersprach. „auf was hast du denn heute Abend Lust zu essen? Ich hab leider nicht viel da… Du kennst ja meine Kochleidenschaft.“ lachte Hitsugi leicht und auch über das Gesicht des Blonden huschte ein leichtes Grinsen, da er wusste, dass Hitsugi wenn überhaupt nur Instant Ramen und Tiefkühlpizza „kochen“ konnte. „Nichts Bestimmtes… Eigentlich… hab ich gar nicht wirklich Hunger.“ sagte er schließlich. Doch der Gitarrist protestierte sofort: „Und trotzdem solltest du was essen! Lass uns italienisch bestellen, dazu einen guten Wein.“ Der Blonde, der mittlerweile Sonnenbrille und Kappe auf dem Wohnzimmertisch abgelegt hatte, hob irritiert eine Augenbraue. „D-d-du willst mich aber nicht abfüllen, oder?!“ stotterte der junge Sänger leicht. Hitsugi ging auf Yomi zu und legte ihm die Hände auf die Schultern. „Yomi, was denkst du denn von mir? Aber zu einem guten italienischen Essen gehört nun mal auch ein guter Wein. Das nennt man Esskultur.“ belehrte der Jüngere seinen besten Freund mit einem frechen Grinsen. Das brachte den kleinen Sänger dann doch leicht zum Lachen. „Du suchst doch nur einen Grund zum Saufen. Du bist ja fast genauso schlimm wie Ni~ya…“ erwiderte der Blonde neckend. „HEY! Das stimmt nicht!“ schmollte Hitsugi und begann Yomi erstmal ein wenig durch die Wohnung zu scheuchen. Dieser wurde jedoch schnell langsamer, da ihm wegen seines Lachens doch bald die Puste ausging. Schließlich schnappte sich der Rothaarige den Kleinen und schlang die Arme von hinten um dessen Schultern. „Sei bloß nicht so frech, sonst setzt ich dich wieder vor die Tür.“ lachte Hitsugi. „Oh, nein… bitte nicht… es tut mir ja wirklich so~ Leid.“ lachte Yomi frech zurück. //Wenigstens ist er jetzt etwas von dem Thema „Ruka“ abgelenkt und lacht wieder.// dachte der Gitarrist. Leider war es nicht ganz so einfach. Immer wieder stiegen in Yomi die Gedanken an den Drummer hoch. Trotz allem wäre er jetzt gerne bei dem Anderen. Aber es würde wie immer enden und eigentlich hatte Yomi dies satt, aber er liebte den dunkelhaarigen Mann auch. Innerlich seufzte er leise, aber versuchte gleichzeitig seine Gedanken nicht zu sehr nach außen zu tragen. Immerhin wollte er Hitsugi nicht noch mehr Sorgen und Umstände machen. Der Tag wurde immer älter und sie hatten sich letztendlich doch für einen Abend vor dem Fernseher mit Pizza und Wein entschieden. Auch wenn das Meiste des guten Weins die Kehle des Gitarristen hinunterfloss, so nahm auch der Blonde den einen oder anderen kräftigen Schluck. Leider vertrug er Alkohol nicht ganz so gut wie sein Kollege neben ihm, weswegen er auch schnell etwas angetrunken war. Trotzdem blieb Yomi während dem Film, den sie schauten, durchgehend ruhig. Allerdings achtete er auch kaum auf die Szenen vor ihm, sondern war viel mehr mit sich beschäftigt und in seiner Gedankenwelt versunken. „Meinst du es würde was bringen ihn eifersüchtig zu machen?“ fragte der Sänger schließlich leise. Hitsugi sah auf, aber begriff sofort worauf Yomi hinauswollte. Allerdings kannte er Ruka nicht unbedingt als den eifersüchtigen Typ. Zudem hatte der Drummer auch wenn er es war, kein Recht dazu. Erstens weil sie nicht zusammen waren und zweitens weil Ruka selbst kaum etwas anbrennen ließ. Der Rothaarige überlegte eine Weile bis er antwortete. Schließlich sollten seine nächsten Worte genaustens überlegt sein. Dann begann er mit einem leisen Seufzen: „Ich weiß es nicht… Ich hab ihn nie so eingeschätzt, dass er schnell eifersüchtig wird, aber… vielleicht tut es dir ganz gut, wenn du dich mit anderen triffst.“, Hitsugi machte eine kurze Pause bevor er weitersprach, „ Aber schmeiß dich deswegen nicht gleich an den nächst besten ran, ok?!“ „Das musst du mir nicht sagen.“ gab Yomi auf den letzten Satz extremst beleidigt zurück. Das hatte er nicht vor, aber irgendwie musste er es Ruka zeigen. Schließlich stand Yomi auf. „Lass uns was Trinken gehen!“ sagte er bestimmt. „Bitte?! Was?!“ Hitsugi fühlte sich gerade ein wenig überrumpelt von dem plötzlichen Sinneswandel des Kleineren. „Lass uns ausgehen.“ wiederholte der Blonde sich und verschwand mit seiner Taschen im Badezimmer um sich fertig zu machen. Ein wenig irritiert sah er dem Sänger nach. //Ob das jetzt wirklich so gut ist…// dachte der Gitarrist und ging sich dann auch erstmal ein wenig umziehen und frisch machen. Etwa eine halbe Stunde später saßen sie in einer nahe gelegenen Bar und tranken noch ein wenig mehr. Besonders der junge Sänger konnte sich kaum bremsen. //War wohl doch eine blöde Idee… aber irgendwie scheint er ja doch Spaß zu haben. oder spielt er das nur?// grübelte der Rothaarige leicht. Bekam dann aber schon das nächste Glas von dem Blonden vorgesetzt. „Du hängst voll hinterher, Lahmarsch.“ grinste Yomi, der nun schon erheblich zu lallen begann. Letztenendes trank Hitsugi dann doch noch einiges mit, bevor sie sich vermutlich auf den Heimweg machten. Denn daran wie sie zurück zu Hitsugi gekommen waren, konnte sie sich am nächsten Tag nicht erinnern. Doch das sollte nicht ihr einziges Problem sein. Kapitel 2: ----------- Als Hitsugi am nächsten Morgen aufwachte brummte ihm ordentlich der Schädel und er brauchte etwas bis er seine Sinne alle einigermaßen beisammen hatte. Schließlich öffnete er vorsichtig die Augen und irgendwie bereute er das gerade ungemein. Denn er blickte direkt in das friedlich schlafende Gesicht des Sängers. Nun endlich spürte er auch, dass der Kleiner die Arme um ihn geschlungen hatte. „Scheiße… Wir haben doch nicht…“ murmelte Hitsugi leise und hob dabei fast schon ängstlich die Bettdecke ein Stückchen an. Sofort wurde er von einer Welle der Erleichterung erfasst als er sah, dass sie beide noch völlig angezogen waren. Vermutlich waren sie beide so voll gewesen, dass keiner mehr alleine stehen konnte und so hatten sie sich wohl zusammen ins Bett getragen. Hitsugi schaute kurz auf den Wecker. Mist, wenn sie sich nicht beieilten, würden sie noch zu spät zur Probe kommen. Vorsichtig versuchte Hitsugi daher den Anderen zu wecken. Leicht schüttelte er ihn an der Schulter während er ihn ansprach: „Yomi… Yomi… wir müssen aufstehen. Heute haben wir Bandprobe.“ Es hatte Wirkung gezeigt, denn der Sänger öffnete langsam die Augen. Doch als er Hitsugi so nah bei sich spürte, sah er erschrocken auf und sprang sofort aus dem Bett. „W-w-was? Was ist hier los? Was ist denn passiert?“ fragte der Blonde verwirrt. Doch der Gitarrist schüttelte nur ratlos den Kopf. „Ich weiß es auch nicht. Aber vermutlich waren wir so besoffen, dass wir es nur noch gemeinsam hierher geschafft haben. Aber ich denke nicht, dass groß was passiert ist… schließlich sind wir ja noch angezogen.“ begann Hitsugi, fuhr aber gleich weiter fort, während er den Blonden mit entschuldigenden Blicken ansah: „Es tut mir Leid… ich hätte aufpassen sollen, dass wir’s nicht übertreiben mit dem Alkohol.“ Doch Yomi schüttelte den Kopf und setzte sich wieder zu seinem Kumpel aufs Bett. „Schon gut. Es ist nicht deine Schuld. Ich muss selbst aufpassen, dass ich nicht zu viel trinke.“ sagte der Blonde. „Trotzdem… hätte ich auf dich acht geben müssen. Gerade jetzt, wo es dir nicht so gut geht.“ entschuldigte sich der Rothaarige erneut. „Hitsu, danke… aber ich bin alt genug und nur weil es mir schlecht geht, sollte ich allein schon wegen der Band, darauf achten, dass ich nicht in solche Eskapaden hineingerate. Außerdem… seit wann passt der Kleine auf den Großen auf.“ scherzte Yomi schon wieder. „Wer ist hier der Kleine?“ grinste Hitsugi zurück und piekste dem Sänger mit dem Finger frech in die Seite. Beide fingen sofort an zu lachen, was sogar in einer kleinen Kitzelschlacht endete. Aber wo sie gerade von der Band sprachen, fiel ihnen auch die Probe wieder ein und sie beeilten sich noch etwas mehr mit dem fertig werden. Hitsugi war erleichtert. Trotz des schockierenden Erwachens, schien Yomi der Saufabend gut getan zu haben. Einfach mal rauskommen und ausbrechen. Vielleicht brauchte der Kleine das einfach mal. Und es war ja nichts passiert und Hitsugi hatte ihn heil wieder nach Hause schaffen können. Somit war doch alles wieder gut. Und so gingen sie beide, zwar immer noch hundemüde, aber doch recht gutgelaunt zum Proben. Diese Erkenntnis änderte sich jedoch schlagartig als sie den Proberaum betraten und ein offensichtlich sicksaurer Bandleader auf sie zustapfte. „Was habt ihr euch denn bei dem Scheiß da gedacht? Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?“ schnaubte Sakito los, ohne den Beiden auch nur die geringste Chance zu geben. Auch Ni~ya und Ruka stießen dazu und sahen die beiden Jüngsten an. Diese verstanden den ganzen Trubel um ihre Person gar nicht. Was hatten sie schon groß getan? Gut sie waren gestern etwas Trinken gegangen und hatten diesbezüglich etwas über die Strenge geschlagen, aber deswegen musste man doch nicht so ein Theater machen. Aber woher wusste Sakito überhaupt davon? Yomi war völlig perplex und wusste nicht was er sagen sollte, doch Hitsugi übernahm das schließlich für sie beide. „Warum bist du denn so sauer? Was ist denn passiert?“ fragte der rothaarige Gitarrist vorsichtig nach, da ein Sakito auf 180 alles andere als angenehm war. Doch bevor der Leader antworten konnte, übernahm Ni~ya das Wort, während er Sakito beruhigend bei der Hand nahm, da er merkte wie sein Freund kurz vorm Platzen war, während die beiden Beschuldigten keine Ahnung hatten, was sie eigentlich verbrochen haben sollten. „Habt ihr noch nicht eure Twitter-Accounts gecheckt?“ fragte der Bassist und Ruka fügte mit einem Grinsen im Gesicht an Yomi gerichtet hinzu: „Ein paar nette Bilder habt ihr da… Da sieht man mal eine ganz neue Seite von dir.“ „Ruka!“ zischte Sakito den Drummer nur an. Dieser zuckte nur grinsend mit den Achseln. Doch Yomi hatte es zum Glück ohnehin nur am Rande wahrgenommen, da er gleich sein Handy herausholte und auf seinen Twitter-Account surfte, während Hitsugi ihm dabei über die Schulter sah. Sie hatten ein paar Bilder ihres kleinen Saufgelages von gestern gepostet. An sich wäre das Ganze ja auch kein Problem gewesen, hätten sie da nicht auch noch das eine oder andere Knutschbild dabei gehabt oder eines, wo Yomi sein Hemd hochhob und seinen Oberkörper von Hitsugi’s Lippen verwöhnen lassen würde und der Gesichtsausdruck der Beiden war dabei alles andere als abgeneigt. Einige der Sprüche, die sie beide dazu noch zusätzlich abgelassen hatten, waren da auch nicht unbedingt besser. Zudem waren die Bilder auch noch in aller Öffentlichkeit in der Bar entstanden. Ein Abstreiten oder es als PR ausgeben, war daher nicht unbedingt glaubhaft. Leicht geschockt starrten die Beiden eine ganze Weile auf die Bilder, ohne ein Wort zu sagen. Heute morgen war doch noch alles gut gewesen. Niemals hätten die beiden Freunde gedacht, dass sie so etwas getan hätten. Allerdings sprachen diese Bilder Bände darüber, was wirklich geschehen war. Yomi schluckte schwer. Er konnte sich an nichts davon erinnern. Weder dass es passiert war noch, dass sie davon auch noch Fotos gemacht hatten, geschweige denn auch noch hochgeladen und gegenseitig Kommentare darunter geschrieben hatten. Er hob leicht den Kopf und sah den Rothaarigen an. Doch dieser schien auch noch nicht so ganz zu glauben, was er da vor sich sah. Wieder blickte er auf sein Handy. Erst die Worte des Leaders brachten ihn wieder halbwegs zurück. „Also… Was habt ihr zu eurer Verteidigung zu sagen?“ fragte Sakito vorwurfsvoll, aber immer noch reichlich verärgert. Der Sänger blickte auf und sah in die Gesichter seiner Freunde. Doch als er Ruka ansah kamen in dem blonden Mann wieder diese ganzen Gefühle hoch, die der Drummer ihm bescherte. Wut und diese unendliche Verzweiglung, dass er ihn vielleicht doch irgendwann lieben könnte, so wie Yomi es tat. Doch genauso schnell raste durch seinen Kopf diese fixe Idee vom Vorabend. Den Drummer eifersüchtig machen. Es war eigentlich nahezu perfekt. Gut, er würde Hitsugi da mit hineinziehen, ohne dass er etwas dafür konnte, aber der Gedanke kam dem jungen Sänger gerade nicht. Doch der Rothaarige hatte schon zu sprechen angefangen. „Naja, es… wir waren halt mal einen Trinken und…“ Yomi gewann durch seine Schnappsidee und die damit verbundene Hoffnung etwas seiner früheren inneren Stärke zurück und unterbrach den Gitarristen. „Ist schon gut. Wir können es jetzt doch eh nicht mehr leugnen.“ sagte er schließlich. Alle, und besonders Hitsugi, sahen den Sänger verwundert an. Jeder wartete jetzt darauf, dass der Blonde weitersprach. Doch dieser steckte erstmal in aller Seelenruhe sein Handy zurück in seine Hosentasche, wobei er sich eigentlich nur seine nächsten Sätze überlegte. Er ging einen Schritt zurück und nahm seinen besten Freund bei der Hand. „Wir sind zusammen.“ sagte er schließlich mit fester und ernster Stimme. Jetzt fiel allen endgültig die Kinnlade runter. Selbst Ruka schien mehr als überrascht zu sein. //Yeah, es scheint zu funktionieren.// freute sich der Kleinste innerlich und setzte, so noch weiter ermutigt, noch einen drauf. Er blickte sanft zu Hitsugi. „Ich weiß, wir wollten es noch ein bisschen geheim halten, aber… nach den Bildern… Es tut mir Leid, Schatz.“ murmelte er sanft und hauchte dem Anderen zur Bekräftigung auch noch einen Kuss auf. Doch der Rothaarige reagierte darauf nicht wirklich, sondern sah Yomi nur weiter sprachlos an. Schnell zog er Hitsugi daher hinter sich her Richtung Proberaum. „Los jetzt, wir sind doch zum Proben hier!“ lachte er schließlich und lief einfach weiter, ohne noch weiter auf die Anderen zu achten. Die Probe verlief eigentlich sogar recht normal, bis auf die Tatsache, dass Hitsugi kein Wort von sich gab. Er redete zwar sonst auch nicht sonderlich viel, aber gar nichts?! Das war selten, sehr selten. „Alles ok?“ fragte Sakito den anderen Gitarristen daher etwas besorgt. Hitsugi sah irritiert auf. Er hätte Yomi jetzt einfach verraten können, aber er tat es nicht. Er wollte es erst mit dem Sänger alleine klären und lachte daher nur. „Ja, alles ok. Gestern war nur etwas viel. Ich hab immer noch ziemliche Kopfschmerzen.“ lächelte er den Anderen beruhigend an. Auch wenn dieser wohl wenig überzeugt von der Aussage war, ließ er es auf sich beruhen. Auch wenn er vorher noch stinksauer auf die beiden gewesen war, wusste doch jeder, dass man mit Problemen immer zu dem Bandleader kommen konnte. Hitsugi würde daher schon reden, wenn er wollte. Daher ließ er ihn erstmal in Ruhe und sie beendeten die Probe. Keiner hatte währenddessen ein Wort über die Beziehung der beiden Jüngsten verloren. Obwohl man sie weiterhin beobachtete. Doch Yomi versuchte weiterhin den Schein seiner Lüge zu wahren. Schließlich machte sich der Sänger gemeinsam mit Hitsugi zusammen auf den Heimweg zu dessen Wohnung. Der Blonde war ziemlich gut gelaunt, dass sein Plan anscheinend so funktioniert hatte, wie er gehofft hatte. Dabei blendete er völlig aus, wie es seinem besten Freund dabei ging, wie er ihn überrumpelt hatte. Gut, sie hatten nicht die Möglichkeit gehabt irgendetwas zu besprechen, aber das war hier ja auch nicht der Punkt. Langsam schloss der Gitarrist seine Wohnungstür auf und die beiden gingen hinein. Hitsugi schloss vorsichtig die Tür und lehnte sich mit einem Seufzen dagegen. Yomi war in der Zwischenzeit schon in die Küche gestiefelt und hatte zwei Gläser und eine Flasche Wasser geholt. „Willst du auch was Trinken? Du siehst irgendwie ein bisschen fertig aus.“ lächelte der Sänger fröhlich, wenn auch ein wenig besorgt um den Anderen. Hitsugi holte noch einmal tief Luft, bevor er antwortete. Obwohl er relativ ruhig blieb zitterte seine Stimme. „Wundert dich das?“ fragt er schließlich. Der Blonde stellte die Sachen auf dem Wohnzimmertisch ab. „Naja, letzte Nacht war schon übertrieben, aber…“ der Kleine schien immer noch nicht zu verstehen, dass es Hitsugi nicht deswegen schlecht ging und fuhr deswegen einfach weiter fort: „jetzt setzt dich doch erstmal hin und trink was. Dann geht’s dir sicher wieder ein bisschen besser.“ Während er sprach war er schon zu dem Rothaarigen gelaufen und nahm ihn an dessen Hand um ihn zum Sofa zu führen. Der Gitarrist schlug die Hand des Älteren weg und sah ihn böse an. „Du bist ein riesiges Arschloch, weißt du das?! Du hast Ruka echt verdient!“ schnauzte er Yomi schließlich an, der erschrocken einen Schritt zurücktrat. Was war denn jetzt auf einmal kaputt? Doch Hitsugi dachte jetzt gar nicht mehr dran still zu sein. „Was sollte das bitte? Ich und du ein Paar? Meinst du echt, einer hat dir das abgenommen?“ schrie er den Anderen wütend an. „Warum ziehst du mich in so was rein, hm? Ich war immer für dich da, wenn er dich mal wieder verarscht hat. Hab mir dein blödes Geflenne Tag und Nacht anhören müssen und das ist jetzt der Dank dafür oder was?! Ich könnte es ja noch verstehen, wenn du Ruka eins reinwürgen willst, aber das du auch noch Sakito und Ni~ya so belügen willst, geht echt zu weit, von mir ganz zu schweigen.“ Yomi stand da und wusste nicht, was er sagen sollte. Erst jetzt wurde ihm klar, was für einen Mist er gebaut hatte. „Hitsu… ich…“ stammelte er los, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken. Er wollte sich entschuldigen, es erklären, aber er schaffte es nicht. Schließlich schob der Rothaarige den Sänger noch ein Stück von sich weg. „Weißt du, dafür, dass ich dein bester Freund sein soll, benimmst du dich wie das Letzte. Pack bitte deine Sachen. Ich geh noch eine Runde schlafen. Wenn ich wieder wach bin, möchte ich, dass du weg bist. Ich brauch jetzt erstmal meine Ruhe.“ sagte Hitsugi schon etwas ruhiger, aber nicht weniger wütend auf den Anderen und ließ ihn mit diesen Worten auch stehen. Yomi traute seinen Ohren nicht. Er sollte wirklich gehen? Er hatte es total verbockt. Schließlich hatte Hitsugi ja Recht. Der Sänger hätte völlig egoistisch und unüberlegt gehandelt. Seinen besten Freund auch noch obendrein für seinen Eifersuchts-Rache-Plan schamlos ausgenutzt, ohne auch nur einen Gedanken an dessen Gefühle zu verschwenden. Er schluckte schwer. Ging aber letztendlich doch los und packte die Sachen, die er einpacken konnte, in seine Tasche. Ein paar Dinge waren noch in Hitsugi’s Schlafzimmer, aber da wollte er nun wirklich nicht rein. Leise verließ der Sänger die Wohnung des Anderen und lief hinaus auf die Straße. //Wohin jetzt?// fragte er sich. Er wollte immer noch nicht nach Hause. Zu Ruka? Im Moment auf keinen Fall. Ni~ya und Sakito wollte die Zeit, die sie alleine gemeinsam verbringen konnten sicher auch nur zu zweit nutzen. Zudem hatte er sie ja ebenfalls belogen. Schließlich gab ihm sein Magen ein Zeichen darauf, wohin er sollte. Erstmal ein paar Ramen oder so essen. Damit konnte er zumindest ein wenig Zeit tot schlagen. Der Blonde warf noch einen kurzen Blick hinauf zu der Wohnung seines besten Freundes, bevor er ging. Schnell lief er in eine kleine Seitenstraße, wo er ein etwas verstecktes Lokal aufsuchte. Das hatte auch den Vorteil, dass er wohl ungestört bleiben würde. Im Gegensatz zu sonst, schlang er sein Essen auch nicht so herunter, sondern ließ sich Zeit, sodass er auch länger Zeit hatte zu überlegen, was er tun wollte. Eine Entschuldigung war auf jeden Fall fällig. Aber würde der Rothaarige ihm überhaupt verzeihen? Er hatte dessen Vertrauen und Fürsorge schließlich einfach ausgenutzt. Während er überlegte, beendete er sein Essen und verschwand nach Hause. Dort legte er sich erstmal auf das Sofa ein bisschen Schlaf nachholen. Allerdings wachte er recht bald auch wieder auf. Da er also ohnehin nicht schlafen konnte versuchte er über die Entschuldigung nachzudenken. Nicht nur an Hitsugi, sondern auch an den Bassisten und den Leader. Bei Ruka würde er sich aber definitiv nicht entschuldigen. Von dem Drummer würde er ja doch nur wieder irgendeinen dummen Spruch ernten. Währenddessen war Hitsugi kurz nachdem er Yomi’s Gehen bemerkt hatte wieder aufgestanden. Vorsichtig sah er sich in der Wohnung um. Er wollte den Anderen jetzt nicht sehen. Zu sehr war er von ihm enttäuscht worden. Dennoch quälte er sich mit dem Gedanken, ob es richtig war, ihn gleich vor die Tür zu setzen. Der Gitarrist konnte sich ja denken, warum der Kleinere das getan hatte und irgendwo hatte er ja auch ein klein wenig Verständnis dafür. Auch wenn er nicht so ganz nachvollziehen konnte, wie man jemanden nur so sehr lieben und alles für ihn tun konnte, obwohl der Andere offensichtlich nicht gut für einen war. Leise seufzte Hitsugi auf während er sich auf das Sofa plumpsen ließ. „Vielleicht war ich doch etwas hart zu ihm.“ überlegte er leise. „Andererseits war die Aktion ja wohl echt das Letzte. Wie kommt er nur auf die Idee, dass das funktionieren könnte? Und dann ausgerechnet ich? Ich meine, wir sind beste Freunde oder so… und das weiß auch Ruka mehr als genau.“ Wieder seufzte der Rothaarig auf und ließ den Kopf in den Nacken kippen. Eine Weile starrte er die Decke an, bevor er sich erhob. „Naja, ich werd das morgen mit ihm klären. Vielleicht ist sein Kopf bis dahin auch klarer.“ entschied er sich. Den Abend ließ der Gitarrist ruhig mit einigen Filmen ausklingen und ging auch recht zeitig zu Bett, da er noch etwas Schlaf von gestern nachzuholen hatte. Der Schlaf hatte ihm auch gut getan. Er war wieder ruhige und hoffte, dass er so auch objektiver an die Sache wegen Yomi rangehen konnte. Doch er erlebte eine riesige Überraschung als er den Proberaum betrat. Denn alle waren schon anwesend, nur der Sänger fehlte und ließ auf sich warten. „Wo ist Yomi?“ fragte Hitsugi die Anderen als er den Proberaum betrat. „Wir dachten er kommt mit dir…“ antwortete Ni~ya verwundert darüber, dass der Rothaarige nicht wusste, wo sein „Freund“ war. Der junge Gitarrist sah verwundert auf. Yomi sollte doch eigentlich schon da sein. „Naja, er wollte noch was erledigen, deswegen sind wir getrennt los.“ erklärte Hitsugi die Situation. Warum sagte er aber nicht was wirklich los war? Von ihrem Streit? Von der Lüge, die der Sänger gestern in die Welt gesetzt hatte? Noch wollte er ihn schützen. „Ich ruf ihn mal an. Mal sehen, wo er bleibt.“ sagte der Rothaarige, bevor noch jemand anderes auf die Idee kam. Schnell holte er das Telefon raus und wählte Yomi’s Nummer. Doch bis auf das Tuten des Wartesignals erhielt er keine Antwort. //Verdammt! Nimm endlich ab, du Idiot!// dachte er sich besorgt. Er machte sich sogar wieder Vorwürfe darüber, dass er den Anderen gestern einfach rausgeworfen hatte. Noch einige Male ließ er es klingeln, bevor er resigniert auflegte. Was nun? Einfach warten in der Hoffnung, dass der Andere schon auftauchen würde? Vielleicht war ihm ja etwas zugestoßen oder er brauchte sonst irgendwie Hilfe. Erstmal wartete er mit dem Rest. Allerdings merkte er schnell wie er mit jeder Minute, die verstrich nervöser wurde. „Was ist denn los mit dir? Habt ihr euch etwas jetzt schon gestritten?“ fragte Ruka mit einem leichten Grinsen, da er Yomi, schon allein wegen Hitsugi’s Reaktion gestern, die Story mit dem Pärchen nicht abgekauft hatte. Doch der Rothaarige reagierte nicht darauf, sondern blickte nur zu ihrem Leader. „Sakito… kann ich dich mal eben kurz sprechen.“ fragte Hitsugi. Der Angesprochene nickte und sie gingen in einen anderen Raum. Der Leader wollte schon fragen, was los war als der Rothaarige mit einem Seufzen zu sprechen begann. „Es stimmt schon… wir haben gestern noch gestritten und dann hab ich ihn rausgeworfen. Deswegen mach ich mir jetzt totale Vorwürfe. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Er geht ja auch nicht an sein Handy.“ Sakito hörte ruhig zu. Er fragte nicht nach, warum sie gestritten hatten oder was sonst zwischen dem Sänger und Hitsugi vorgefallen war, sondern sagte nur lächend: „Dann solltest du nicht hier rumsitzen und mit mir reden. Such ihn. Du weißt am besten, wo er sich rumtreiben könnte. Wir warten hier und sobald er auftaucht, ruf ich dich an, OK?!“ Der Rothaarige sah irritiert auf. Sakito war so verständnisvoll, ob wohl sie, Yomi und auch er, ihn anlogen. Hitsugi fühlte sich schlecht deswegen, aber er machte sich Sorgen um seinen besten Freund. Daher bedankte er sich nur und rannte aus der Tür. Schnell schnappte er sich seine Jacke und zog sie sich im Laufen an. Aber wo könnte Yomi stecken? Irgendwie wusste er gerade auch nicht wo er anfangen sollte. //Am besten erstmal bei ihm zu Hause… Vielleicht find ich da ja einen Hinweis, wo er sein könnte.// dachte sich der Gitarrist und lief weiter. Er war so schnell gelaufen, dass er es in kürzester Zeit zu Yomi’s Wohnung geschafft hatte. Da sie beide alleine lebten, hatten sie vor einiger Zeit beschlossen, die Schlüssel zu tauschen. Man wusste ja nie, was mal vorkommen könnte. Selbst wenn es nur war, dass man selbst den Schlüssel in der Wohnung vergessen hatte und nun einen Zweitschlüssel brauchte, da ein Schlüsseldienst schließlich auch ein halbes Vermögen kostete. Hitsugi schloss vorsichtig die Tür auf und ging hinein. Es war ruhig. Vielleicht war der Sänger doch nicht zu Hause. Dennoch wollte er um sicher zu gehen, noch einmal nachsehen. Doch plötzlich traf es ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Da lag der Blonde vor seinem Sofa auf dem Boden. Dem Rothaarigen stoppte der Atem. Yomi war doch nicht etwa zusammengebrochen oder schlimmeres. Im Kopf des Gitarristen liefen gerade die schrecklichsten Bilder ab. Schnell rannte er zu seinem Freund und schüttelte ihn heftig an den Schultern, während er mit Tränen in den Augen schrie: „Yomi! Yomi! Bitte wach auf! Bitte! Jetzt wach doch bitte wieder auf!“ Kapitel 3: ----------- Langsam öffnete der junge Sänger mit einem leisen Brummen die Augen. „Was ist denn los?“ murmelte er sanft und rieb sich erstmal die Augen. Als er jedoch diese schließlich öffnete und in das verheulte Gesicht seines besten Freundes sah, weiteten sich seine Augen schlagartig. War irgendetwas passiert? Sofort richtete der Blonde sich auf, wurde jedoch bevor er noch irgendetwas sagen konnte in eine feste Umarmung gezogen. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht…“ wisperte Hitsugi leise in Yomi’s Ohr. Dieser umarmte den Anderen schließlich auch, obwohl er immer noch ziemlich irritiert von alle dem war. Schließlich war er der festen Überzeugung, dass der Rothaarige immer noch, zu Recht, stinksauer auf ihn war. „Warum… sollte es mir nicht gut gehen?“ fragte der Sänger nach einiger Zeit dann doch vorsichtig nach. Hitsugi hob den Kopf und sah den Anderen erleichtert an. „Du bist nicht zur Probe heute gekommen, da haben wir uns Sorgen gemacht. Besonders, weil du auch nicht über Handy zu erreichen warst. Und als ich dich dann eben hier hab liegen sehen…“ erklärte der Jüngere, brach den Satz mit einem leichten Kopfschütteln aber doch wieder ab, um die schlechten Gedanken wieder daraus zu vertreiben. „Probe?!“ fragte Yomi verwirrt und sah auf die Uhr. „Ach, du scheiße… I-ich hab an einem Song gearbeitet und bin dabei wohl eingeschlafen. Wir müssen los.“ sagte Yomi und sprang sofort auf. Doch Hitsugi packte ihn am Handgelenk und sah ihn an. „Warte kurz. Ich sag Sakito Bescheid, dass es dir gut geht und wir in 2 Stunden da sind. Du solltest dich erstmal frisch machen. Außerdem… muss ich noch was mit dir alleine besprechen.“ Yomi blickte in die Augen des Anderen und schluckte hart. Er konnte sich schließlich denken, worüber der Gitarrist mit ihm reden wollte. Hitsugi stand auf und nahm sein Handy heraus und rief ihren Leader an um Entwarnung zu geben und was mit dem Sänger los war. Als dieser hörte, dass Yomi seit langem mal wieder an einem Song gearbeitet hatte und auch noch so intensiv, dass er dabei eingeschlafen sei, musste der andere Gitarrist doch leicht lachen. Er entschied die Probe für heute doch abzusagen und Yomi die Pause zu gönnen, sagte Hitsugi aber auch, dass er dem Sänger ausrichten solle, dass er nächstes Mal nicht so nachsichtig mit ihm sein würde. Yomi hatte dem Gespräch einigermaßen gelauscht, während er die Papiere und Stifte zusammenräumte und auf den Tisch legte. Schnell lief er noch in die Küche und holte für Hitsugi noch ein Glas. Wasser und Cola hatte er schließlich noch im Wohnzimmer stehen. „Ich geh dann duschen. Wird nicht lange dauern.“ sagte der Blonde als er beim Zurückkommen sah, dass das Telefonat wohl beendet war. „Lass dir Zeit. Die Probe ist für heute abgesagt.“ erklärte Hitsugi dem Sänger. Betreten sah er zu Boden und entschuldigte sich für seine Unzuverlässigkeit. Der Gitarrist musste daraufhin erstmal lachen und richtete Yomi Sakito’s Nachricht aus, woraufhin dieser doch ein wenig rot anlief. Eine Weile stand der Blonde einfach nur da und überlegte. „Willst… du… dann erst reden?“ fragte er schließlich etwas unsicher. Hitsugi sah auf und wusste jetzt auch erstmal nicht was er sagen sollte. Dennoch nickte er nach einigem Zögern leicht. Langsam ging der junge Sänger auf ihn zu und setzte sich neben den Rothaarigen aufs Sofa. Beide schwiegen einen Moment, dann begann Yomi leise: „Es tut mir Leid. Ich weiß, dass ich total scheiße und egoistisch gehandelt hab. Ich weiß auch nicht wie ich das machen konnte. Ich meine, ja ich hatte diese Idee mit dem Eifersüchtig machen und dann als das mit den Bildern und so war… Ich dachte einfach, dass es die perfekte Gelegenheit wäre und hab dabei gar nicht an dich gedacht. Du hast allen Grund sauer auf mich zu sein und mich zu hassen.“ Hitsugi sah auf und lächelte den Anderen sanft an. „Ich hasse dich nicht. Ich war sauer und auch ziemlich enttäuscht von dir, aber mehr auch nicht. Irgendwo kann ich dich ja auch verstehen. Die Bedingungen für so eine Lüge waren wirklich ein wenig perfekt und wir hatten keine Zeit etwas abzusprechen und so…“ dann verfiel Hitsugi wieder in Schweigen. „Dann hast du es ihnen eben gesagt, oder?!“ fragte Yomi nach. „Nein, hab ich nicht. Ich wollte erst mit dir reden.“ seufzte der Gitarrist. Wie vom Blitz getroffen sah der Sänger seinen besten Freund an. Dieses Mal war es an ihm dem die Tränen die Wangen hinunterströmten. „Ich hab dich echt nicht verdient…“ schniefte er leise. Trotz dass sich der Sänger aufführte wie der letzte Arsch, deckte Hitsugi ihn. Er hätte ihn verraten können, nein, verraten müssen, aber dennoch tat er es nicht. Yomi wusste nicht was er sagen sollte, doch Hitsugi sprach schließlich weiter: „Hör mal… ich hab mir was überlegt…“ Yomi sah verwundert auf. Was sollte den jetzt kommen? „Wir machen einen Deal.“ sagte der rothaarige Gitarrist fest und sah Yomi dabei ernst in die Augen. „Einen Deal? Was denn für einen Deal?“ „Also, ich geb dir einen Monat, ok?! Solange werde ich mitspielen.“ Yomi wollte dem Anderen schon um den Hals springen als dann noch ein „ABER…“ kam „wenn es klappt und Ruka tatsächlich eifersüchtig wird und dich will, werde ich nichts sagen. Sollte es aber so sein, dass ihn das nicht interessiert oder er dich wieder verarscht, schlägst du ihn dir ein für alle mal aus dem Kopf. Und du, um~ wir, müssen das ernst nehmen. Zumindest vor anderen. Das heißt, auch kein zwischenzeitliches schwach werden.“ Yomi hörte aufmerksam zu und sah seinen Kumpel prüfend an. Er hatte Recht. Das war die letzte Chance, danach musste er loslassen können, wenn es in die Hose ging. Nur kam im dieses Mal noch ein anderer Gedanke. „Bist du sicher, dass das ok für dich ist? Immerhin… ich meine, wenn wir ein Paar spielen, müssen wir uns auch so verhalten. Händchen halten, küssen usw.“ Dieses Mal wollte er von vornherein auf den Anderen Rücksicht nehmen, auch wenn er sich wirklich sehr über dessen Angebot freute. Hitsugi nickte. „Ich hab mir das gestern gut überlegt. Allerdings kann ich dir nicht versprechen, dass ich damit immer so gut umgehen kann.“ sagte Hitsugi, wobei er den letzten Satz doch eher murmelte. Für den Sänger war das schließlich kein Problem. Ihm machten Liebesbekundungen und Späße, die auch mal in eine zweideutige oder perverse Richtung gingen, in der Öffentlichkeit nichts aus. Hitsugi war da völlig anders. Er machte zwar ab und an mit, aber ihm war es oftmals so peinlich, dass er sich vermutlich am liebsten in ein Loch eingraben würde, dass so tief war, dass er auf der anderen Seite der Erde wieder hinausklettern konnte. Schließlich sah der Sänger auf. „Wenn… du das wirklich für mich machen willst… egal, ob es nun funktioniert oder nicht… ich werd dir das mein ganzes Leben lang nicht wieder zurückzahlen können.“ sagte Yomi leise. Hitsugi lächelte leicht und sah seinen Freund an. Vorsichtig legte er ihm die Hände auf die Schultern. „Doch, kannst du. Werd wieder glücklich. Ich will dich einfach nur wieder so lachen sehen und hören wie früher.“ lächelte er ihn lieb an. Den Satz, dass er es satt habe ihn weinen zu sehen, verkniff Hitsugi sich vorsichtshalber. Nicht, dass Yomi ihn falsch verstand und dachte, dass es ihn genervt hätte, wenn er mit seinen Problemen zu ihm gekommen war oder er nicht mehr für ihn da sein wollte. Jetzt konnte sich der kleine Sänger endgültig nicht mehr zurückhalten. Er sprang auf und umarmte den Gitarristen mit einem Strahlen im Gesicht, dass dieser schon lange nicht mehr gesehen hatte. „Danke, danke, danke, danke, danke. Du weißt gar nicht wie viel mir das bedeutet.“ rief Yomi den Tränen vor Freude nah aus. Als er schließlich den Kopf hob, drückte er Hitsugi erstmal einen dicken Kuss auf den Mund. „Damit du dich schon mal daran gewöhnst.“ lachte er. Der rothaarige Gitarrist schaute einen Moment irritiert drein, wurde von Yomi’s Lachen aber dann doch sofort angesteckt und lachte mit. Es tat so gut ihn wieder so zu sehen. Schließlich nahm Hitsugi den Kleineren und drückte ihn mit dem Rücken aufs Sofa zurück, während er sich auf den Sänger legte. Erschrocken quitschte der Ältere auf und sah den Größeren verschreckt an. „Damit du dich daran auch schon mal gewöhnst.“ lachte Hitsugi los, obwohl er sich im ersten Moment schon Sorgen darüber machte, ob er damit nicht zu weit ging. Doch Yomi zog nur eine beleidigte Schnute und maulte leise: „Glaub bloß nicht, dass ich immer unten liegen werde. Immerhin bin ich der Ältere.“ Hitsugi lachte auf. „So benimmst du dich aber nicht und außerdem bist du kleiner als ich.“ „Heeey!“ gab der Sänger nur zurück und gab dem Anderen einen Klaps gegen die Schulter. Schließlich konnte er sich ein Lachen dann doch nicht mehr verkneifen und stimmte mit seinem besten Freund ein. So lagen sie dann doch eine ganze Weile da und lachten. Es tat gut mal wieder ein wenig Blödsinn zu machen und einfach nur zu lachen. Yomi fühlte sich unglaublich befreit. Nach der ganzen Zeit, wo er immer nur deprimiert wegen Ruka war, und sich jetzt auch wieder mit Hitsugi vertragen hatte, ging es ihm seit langem mal wieder annähernd gut. Ruka geisterte zwar immer noch in seinem Kopf herum, aber rückte für den Moment in den Hintergrund. Vermutlich wäre alles sofort wieder präsent sobald er den Drummer wieder sehen würde, aber daran wollte er jetzt nicht denken. Viel lieber alberte er mit seinem besten Freund herum. Nach einiger Zeit ging Yomi jedoch langsam die Puste vom Lachen aus. Allerdings musste er sich einen Scherz doch noch erlauben. „Schatz… sag mal, hast du zugenommen? Du bist ganz schön schwer.“ meinte Yomi und versuchte dabei so gut er konnte ernst zu bleiben. Jedoch hielt er es nicht lange aus und prustete wieder los. Hitsugi’s Gesichtsausdruck war einfach nur göttlich. Dieser spielte jedoch jetzt erstmal die beleidigte Leberwurst und setzte sich schmollend wieder auf. „Ich muss ja nicht mit dir kuscheln… Außerdem liegt es nur daran, dass du zu faul zum Trainieren bist.“ gab der Rothaarige beleidigt von sich. Yomi lachte darauf nur noch mehr, aber erhob sich schließlich auch und legte ihm die Arme um den Hals. „Jetzt schmoll doch nicht. Lass uns was spielen. Playstation oder so… Wir haben ja jetzt den ganzen Tag Zeit.“ hauchte Yomi lieb. Darauf konnte der Gitarrist nichts mehr sagen. Er nickte und wartete bis der Andere sich von ihm gelöst hatte, bevor er aufstand. Yomi tapste langsam hinter dem Anderen her und sie suchten sich gemeinsam ein Spiel aus. Das hatte sie schon lange nicht mehr gemacht. „Wir müssen nachher auch noch einkaufen. Ich hab nichts im Haus. Außer du willst wieder was bestellen.“ sagte Yomi noch, bevor er das Spiel einlegte. Wobei sie ja beide nicht wirklich kochbegeistert waren, aber bei Yomi waren zumindest einige wenige Grundlagen vorhanden. Sie spielten erst einige Runden Mario Kart. Was zwar lustig war, aber auch von ziemlichem Fluchen begleitet wurde. Dennoch, es machte Spaß und das war alles was zählte. Danach legten sie ein paar Shooter-Spiele ein, konnten sich dafür aber letztendlich nicht wirklich begeistern und landeten doch wieder bei Mario Kart. „Du Betrüger!“ schimpfte Yomi nach der gefühlten einer Millionsten Runde. „Ich betrüge nicht. Ich bin einfach besser.“ grinste der Gitarrist triumphierend. „Pah, als ob. Du cheatest ohne dabei rot zu werden.“ motzte der Ältere weiter. „Wie soll ich das denn bitte machen, während du neben mir sitzt? Außerdem ist es dein Spiel und deine Konsole.“ lachte Hitsugi. Darauf konnte Yomi nichts sagen. „Ich kann dich ja auch mal gewinnen lassen.“ bot der Jüngere schließlich grinsend an. „Pfff~ ich brauch dein Mitleid nicht.“ schmollte Yomi nur. Schließlich grummelte beiden doch der Magen. „Wir sollten langsam essen bzw. erstmal was einkaufen gehen. Auf was hast du denn heute Lust?“ fragte Hitsugi. Yomi sah ihn einen Moment an und dachte angestrengt nach. „Shabu-Shabu vielleicht. Aber wir können auch einfach nur ein paar Sandwichs holen.“ beantwortete der Sänger nach einigem Überlegen die Frage. Hitsugi lachte. „Lass uns essen gehen. Unser erstes Date als Paar sozusagen.“ scherzte der Gitarrist. Yomi grinste leicht und plötzlich blitzte es in seinen Augen. Er klammerte sich an dem Arm des Rothaarigen und sah ihn liebevoll an. „Aber nur wenn du mich einlädst.“ schmunzelte er leicht. „Gut. Aber dann lieg ich auch oben.“ neckte er seinen Freund zurück. Yomi blickte jetzt doch etwas verschreckt drein, aber fing sich doch schnell wieder. „Heute… darfst du oben liegen.“ sagte er, bevor er sich wieder von dem Anderen löste. Hitsugi lachte leicht, aber ließ das Thema jetzt erstmal sein. Dennoch machte er sich Gedanken darüber, wie er jetzt, besonders vor Anderen mit Yomi umgehen sollte. Immerhin spielten sie jetzt ein Paar. Sollte er ihn jetzt ständig „Schatz“, „Liebling“ oder ähnliches nennen oder ihn wie gewohnt beim Namen nennen. Irgendwie beschäftigte ihn das. Er hatte zwar zugestimmt mitzuspielen, aber wie das Ganze aussehen sollte, davon hatte er absolut keine Ahnung. Vermutlich hatte sich der Sänger darüber auch keine Gedanken gemacht als er diese Schnapsidee in die Welt gesetzt hatte. Völlig versunken darüber, wie es jetzt weitergehen sollte, hatte er nicht bemerkt, dass der Blonde bereits zur Tür gelaufen war und seine Sachen geholt hatte. „Sollen wir los?“ fragte der Kleinere schließlich. „So? Willst du nicht erst duschen?“ fragte Hitsugi zurück. Yomi sah an sich herunter. Sah er echt so schlimm aus? Er sah den Rothaarigen an und gab nur frech zurück: „Findest du mich so etwas nicht wahnsinnig sexy?“ Der Gitarrist lachte und schüttelte den Kopf. „Du siehst eher gammelig aus. Zumindest wenn wir essen gehen wollen. Für einen Abend zu Hause reicht es.“ neckte der Jüngere zurück. Der Blonde blies die Backen auf und schaute seinen Freund beleidigt an, was diesen nur noch mehr zum Lachen brachte. Leicht seufzte Yomi schließlich. „Na gut… Dann warte hier, ich geh schnell duschen und mich umziehen.“ seufzte er leicht. Plötzlich schwirrte dem Älteren wieder Gedanken an den Drummer durch den Kopf. Vielleicht hielt dieser ihn auch für gammelig und wollte deshalb nicht mit ihm zusammen sein. Vielleicht war er wirklich kein bisschen sexy oder attraktiv… Er legte seine Jacke über die Lehne des Sofas und verschwand Richtung Bad. Hitsugi sah dem Kleineren besorgt nach. Sagte aber gerade nichts dazu. Als der Sänger die Badzimmertür hinter sich geschlossen hatte, lehnte er sich kurz dagegen, bevor er sich seufzend begann auszuziehen. Er legte sich ein Bade- und ein Handtuch zurecht, dabei kam er auch an seinem Spiegel vorbei. Eine Weile betrachtete er sich darin. //Was soll Ruka auch an mir finden? Ich bin zu klein… Muskeln hab ich auch nicht… ich neige wohl eher zum pummligen als sonst was… Kein Wunder, wenn er mich nicht will.// seufzte er in Gedanken während er sich betrachtete. Dennoch drehte er sich schnell wieder um und ging duschen. Schließlich wartete Hitsugi auf ihn und er wollte ihn nicht länger als nötig warten lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)