Storming Hearts von KiraNear (Finding Yourself) ================================================================================ Kapitel 5: Zweifel und sonstige Gefühle --------------------------------------- Während Rainbow und Silver Fox über Ponyville flogen und sich über die Landschaft unterhielten, war Applejack in einem gemütlichen Tempo nach Hause getrabt. Kurze Zeit später hatte sie die Farm erreicht, ihr Bruder war gerade dabei, die letzten Platten auf dem Dach zu verlegen. Als nächstes stand die Scheune auf dem Plan. „Hey, großer Bruder, was dagegen, wenn ich dir ein wenig unter die Hufe greife, und dir bei der Scheune helfe?“ Mit einem simplen „Nein“ zeigte er ihr, dass er nichts gegen einen helfenden Huf hatte. Den Helm aus dem Schrank geholt, half sie Big Mac, die Wände und das Dach der Scheune zu stabilisieren und gegen die starken Winde zu schützen. Trotz kräftiger Hufarbeit wurden sie erst nach zwei Stunden mit ihrer Arbeit fertig. Vom gemütlichen Schlaf in der nächsten Nacht träumend, ließen sie sich fallen und betrachteten ihr Werk. Das Haus stabil, die Ritzen und Löcher aufgefüllt, war nun auch die Scheunen breit für den kommenden Sturm. Erleichtert atmeten sie auf und betrachten weiter ihr anstrengendes Werk. Sie sagten nicht viel, keiner von ihnen hatte in diesem Moment das Bedürfnis, sich mit dem anderen verbal auszutauschen. „Puh, ich dachte schon, wir werden hiermit nie fertig. Gut, lieber diese Plackerei als später die ganze Scheune wieder neu aufbauen zu dürfen. Dass muss ich nicht schon wieder haben, das letzte Mal ist erst wenige Wochen her.“ Mit ihrem Hut fächelte sie sich Luft zu, ihr Bruder kaute auf einem Grashalm herum. Sicherlich war das Farmleben hart, lang und anstrengend; die zwei würden sie nie gegen eine andere Arbeit eintauschen wollen. Zu sehr liebten sie es, zu sehr machte es ihnen Spaß. Auch, wenn es nicht immer leicht war.   „Hier seid ihr beiden, hab ich euch endlich gefunden. Granny Smith wusste nicht, ob ihr mit der Scheune schon fertig seid oder noch nicht.“ Apple Bloom kam auf sie zu gerannt, zusammen mit ihren beiden Freundinnen. „Was ist denn los, Zuckerstückchen?“, fragte sie ihre kleine Schwester, sah ihr dabei direkt ins Gesicht. Die kleinen Fohlen fingen an, wirr durcheinander zu reden. Erst durch die verwirrten Blicke der älteren Ponys einigten sie sich wortlos für eine Sprecherin. Welche in diesem Fall wieder Apple Bloom war. „Wir waren gerade dabei, unser Clubhaus für den Sturm vorzubereiten, aber leider ist es für uns doch nicht so einfach, wie wir gedacht haben. Deswegen wollten wir fragen, ob nicht einer von beiden uns bitte dabei helfen könnte. Wir drei sind leider zu klein und zu schwach, wir schaffen es nicht.“ Die Ohren gesengt, mit Welpenblick und kleinen Schnuten sahen die Fohlen zwischen Applejack und Big Mac hin und her. „Alles klar, ich komme mit euch mit und helfe euch …“, doch sie wurde von Big Mac und seinem Huf aufgehalten. „Lass mich das ruhig machen, Schwester“, sagte er ruhig und sah sie an. „Du kannst gern zu Rainbow Dash gehen, du hast vorhin mal am Rande erwähnt, dass du sie heute noch besuchen möchtest. Tu das ruhig, ich bin ja auch noch da um mich um Apple Bloom zu kümmern. Wir machen das schon. Richte ihr liebe Grüße aus, wenn du dran denkst!“ Während sie sich über den ungewohnten Wortschwall aus Big Macs Schnauze wunderte, schob er sie in Richtung Farmausgang. Da ließ sie sich nicht zweimal bitten. „In Ordnung, Big Mac, dann gehe ich mal lieber. Und euch wünsche ich noch viel Erfolg bei eurem Clubhaus!“ Die drei Fohlen winkten ihr lächelnd hinterher, dann zerrten sie den mehr als geduldigen Hengst zu ihrem Clubhaus. Nicht, ohne ihm dabei mir ihrem Geplapper in den Ohren zu liegen.   Obwohl sie sich nicht abhetzen wollte, lief Applejack in einer aufgeregten Geschwindigkeit in die Richtung, in der das Haus ihrer besten Freundin schwebte. Erst als sie darunter zum Stehen kam, stellte sie fest, wie sehr sie sich dabei verausgabt hatte. Tief schnaufend wartete sie, bis sich ihr Atem normalisiert hatte. Dann nahm sie tief Luft und schrie den Namen ihrer Freundin so laut sie konnte. Es war nicht das erste Mal, dass sie das Bedürfnis bekam, am Haus ihrer Freundin eine Glocke anzubringen. Eine, die auch gut für Erdponys erreichbar war. Applejack wartete und wartete … und wartete. Doch Rainbow ließ sich nicht blicken, überhaupt machte das Haus einen sehr verlassenen Eindruck. Das war einer der wenigen weiteren Momente, in dem sie ihre Pegasi-Freunde um ihre Flügel beneidete. Nur zu gerne würde sie sich von ihren Flügeln zu Rainbows Haus tragen lassen. Um die Besitzerin des Wolkenhauses von ihrem eventuellen Dornröschenschlaf zu wecken. Sie versuchte es erneut, rief dieses Mal lauter und deutlicher als davor. Wieder keine Reaktion, und so sehr Applejack es versuchte, sie konnte nicht durch die Fenster ins Haus hineinblicken. Also entweder schläft sie tief und fest; oder sie ist gar nicht zuhause. Nach ein paar mehr Minuten, in denen nichts passierte, drehte sie sich um und machte sich auf den Rückweg, als ihr ein rosafarbenes Pony mit vielen roten Luftballons auffiel. „Hallo Pinkie Pie!“, begrüßte sie ihre Freundin, welche sie umso stürmischer begrüßte. „Applejack, wir haben und schon sooo lange nicht mehr gesehen, wie geht es dir denn?“ Dass ihre letzte Begegnung wenige Stunden zurücklag, versuchte sie gar nicht erst zu erwähnen. Zumal sie nicht richtig ins Gespräch miteinander gekommen sind und ihre letzte richtige Unterhaltung ein paar Tage länger her war. Darum sagte sie nur: „Danke der Nachfrage, mir geht es gut. Und dir wohl auch, wie ich sehen kann.“ „Mir geht es super-fantastisch gut!“, sagte sie und machte zu Applejacks Verwunderung einen Salto, obwohl sie durch die Luftballons, die allesamt um ihren Torso gebunden waren, ein wenig in die Höhe gezogen wurde. Sie kannte Pinkie und ihren Hang, Gesetze der Physik zu ignorieren längst gut genug, als dass sie sich noch allzu lange darüber wundern würde. „Sag mal, Pinkie, eine Frage. Hättest du möglicherweise zwei Minuten Zeit für mich? Könntest du mit deinen Ballons zu Rainbows Haus hochfliegen und nachsehen, ob du da irgendjemanden siehst oder hörst? Fragend sah sie das pinke Partypony an, diese lächelte nur. „Klar, für eine Freundin habe ich doch immer Zeit. Warte hier ein paar Sekunden.“ Mit einer flinken Bewegung schüttelte sie ein schweres Gewicht aus ihrem Schweif, welches mit durch ihr durch ein stabiles Seil verbunden war. Aus Gründen, die Applejack für immer ein großes Geheimnis blieben, hob Pinkie ab und schwebte langsam Rainbows Haus entgegen. Pinkie hatte ihr vor ihrem Abflug noch eine Anweisung gegeben: So stoppte Applejack ihren Freiflug, als sie die richtige Höhe erreicht hatte, indem sie das Seil festhielt. Mit zusammengekniffenen Augen und offenen Ohren sah und hörte sich Pinkie genauestens um, nicht das kleinste Detail entging ihrer Aufmerksamkeit. Sie sah sich wenige Minuten lang um, dann zog sie sich am Seil entlang nach unten und steckte ihren Gewichtsbarren wieder ein. „Was genau hast du da oben gesehen?“, fragte Applejack, dabei deutete sie auf das Haus. „Mal sehen … Rainbows Fenster sind noch genauso sauber wie ich sie ihr vor zwei Wochen geputzt habe. Muss wohl an der Luft liegen. Außerdem hat sie eine offene Packung mit Fruchtriegeln, ein leeres Pillendöschen und ein Daring Do Buch auf ihrem Wohnzimmertisch herumliegen. Achja und sie hat Fluttershys Bärenkekse aufgegessen und nicht einen winzigen Krümel übrig gelassen … Also, was davon wolltest du wissen?“   Applejack wusste, dass die Frage ernst gemeint war. Genauso wusste sie auch, dass es nicht die Art von Informationen waren, die sie unbedingt bekommen wollte. „Rainbow selbst hast du aber nicht gesehen, oder?“ Pinkie verneinte, was Applejack endgültig als Anlass nahm, zur Farm zurückzugehen. „Applejack, warte mal! Wolltest du etwa Rainbow Dash besuchen?“, fragte sie in einem so überraschtem Ton, dass Applejack sich zu wundern begann. War es denn nicht mehr als offensichtlich, warum sie hier unter dem Wolkenhaus stand? „Klar wollte ich sie besuchen, was sollte ich denn sonst hier wollen?“ Applejack sah sie verwundert an, doch die andere ließ sich nicht beirren. „Sag das doch gleich, Dummerchen! Ich dachte, du willst ihr einen Streich spielen, wenn sie wieder heimkommt.“ Selber Dummerchen … „Weißt du denn zufällig, wo Rainbow jetzt ist? Wie ich sie kenne, liegt sie wahrscheinlich am See oder auf irgendeiner Wolke, schlafend wie ein Stein.“ Doch zur ihrer noch größeren Verwunderung verneinte Pinkie wieder. „Nein, heute ist sie wieder aktiv wie der Wind! Ich hab sie gesehen, wie sie zusammen mit Silver Fox in der Nähe des Sees trainiert und mit ihm Wettrennen fliegt. Das ist fast so, als hätte sie eine Applejack mit noch mehr Muskeln und Flügeln gefunden.“ Pinkie Pie hat sich bei ihrer Aussage nichts gedacht, doch in Applejack stieg ein unangenehmes Gefühl der Unsicherheit hoch. Beziehungsweise ein Hauch des Gefühls. Dennoch war es genug, als dass es sie verunsicherte. Für einen kurzen Augenblick dachte sie über Pinkies letzten Satz nach, hatte sie das leise Gefühl, als wäre sie soeben ersetzt worden. Nur weil sie nicht zu dir mit ihrem Trainingswunsch gekommen ist? Das ist doch Unsinn, Applejack, du hörst ja schon die Flöhe husten. Ihre kleine Unsicherheit überspielend fragte sie: „Kannst du mich dorthin bringen, wo die beiden jetzt sind?“ Wieder musste sie Pinkie kein zweites Mal fragen, mit einem lauten „Natürlich kann ich das!“ ging sie voran, Applejack folgte ihr. Sie versuchte das Gefühl loszuwerden, doch ein Teil davon hatte sich in ihre Gedankenwelt hineingebohrt, ohne dass sie das wollte oder irgendeinen großen Einfluss darauf hatte.   „Sehr gut, Rainbow Dash, du wirst immer besser!“, hörten sie Silver Fox‘ lobende Stimme in der Nähe. Pinkie Pie hatte sich nicht geirrt, sie wusste ganz genau, wo die beiden Pegasi zu finden waren. Das rosa Pony wollte sie gerade lautstark auf sich aufmerksam machen, als Applejack sie gerade noch rechtzeitig zurückziehen konnte. Mit dem Huf auf ihrer Schnauze deutete sie ihr an, dass sie sich leise verhalten soll. „Verstehe, wir spionieren sie aus und überraschen sie dann. Guter Plan!“, flüsterte Pinkie Pie so leise sie konnte. Applejack verdrehte die Augen. Konnte aber sich aber selbst nicht erklären, warum sie sich wie zwei Diebe in der Hecke versteckten und den beiden heimlich beim Training zusahen. Sie wollte schlicht nicht, dass sie von ihrer Anwesenheit wissen, sie würde sich mehr als ertappt dabei fühlen. Mit jeder Minute, die sie dort saß, noch mehr. „Ich will sie nur ein wenig … beobachten, das ist alles. Nur, ohne sie dabei nervös zu machen oder zu stören. Kannst du das nachvollziehen?“ Pinkies Mund formte ein großes Oh. „Klar verstehe ich das – du bist wirklich die beste Freundin aller Zeiten, Applejack!“ Wenn es dazugehört, sich in einem Busch zu verstecken, heimlich der Freundin beim Training zuzusehen und dabei neidisch zu werden, dann bin ich momentan wohl der beste Kandidat für diesen Titel … Moment, neidisch? Warum sollte ich neidisch sein auf und auf wen? Nur weil sie jemand neues kennengelernt hat und mit ihm auf einmal viel Zeit verbringt, muss das nichts heißen. Ist ja nicht so, als würde sie deswegen alles stehen und liegen lassen; oder gar ihre Freunde vernachlässigen. Ach, Quatsch, das hier ist Rainbow Dash, die Loyalität in Person in Ponyform; und das einzige Mal, als sie es nicht war, war Discords Schuld!   Doch so sehr sie darüber nachdachte, das kleine, kalte Stechen an ihrem Herzen ließ sich nicht wegargumentieren. Vielleicht bin ich ja doch etwas eifersüchtig … ähm, neidisch, korrigierte sie sich selbst in Gedanken. Dabei wurde sie Zeuge davon, wie gut die beiden Pegasi als Trainingseinheit funktionierten und wie sie sich immer wieder körperlich nahe kamen. Auf eine Art und Weise, dass sogar Pinkie Pie sehen würde, dass Silver Fox‘ Interesse an Rainbow nicht nur an ihren guten Flugkünsten lag. Applejack sah weg, sie wollte und konnte sich das Ganze nicht länger mitansehen. Gleichzeitig schellte sie sich innerlich und bekam langsam den Verdacht, sich krank gearbeitet zu haben. Dass sie deshalb diese seltsamen Gedanken, Gefühle und Wahnvorstellungen bekam. Ja, ich habe mich einfach überarbeitet, was wird es wohl sein. Granny hat Recht, ich muss auch mal mehr auf meine eigene Gesundheit achten …     Pinkie bekam von alldem, was in Applejacks Inneren passierte, nichts mit. Sie beobachtete die Pegasi bei jedem ihrer einzelnen Trainingspunkte, feuerte sie dabei tonlos an. Was auch Applejack vorhaben würde, sie würde es ihr garantierte nicht versauen, indem sie sie vorzeitig verriet. Problemlos folgten ihre Augen den fliegenden Ponys. Als siede schließlich landeten, kullerten sie wirr in ihren Augenhöhlen umher. „Uhh, was machen die denn da? Irgendwelche Geheimnisse und Überraschungen aushecken, so wie Applejack? Menno, sie sind zu weit weg, so kann ich sie gar nicht hören …“ Pinkie beobachtete, wie Rainbow mit Silver Fox herumlachte und ihre letzten Übungen noch einmal mit ihm durchging. Mit dem Huf zeichnete sie erst die Figuren in die Luft, die sie geflogen waren. Dann die gleichen Figuren, mit ein paar Abwandlungen hier und da. Silver Fox schien damit einverstanden zu sein. Im Anschluss an ihr Gespräch reichte er ihr etwas, aber aufgrund der Entfernung konnte Pinkie nicht erkennen, was. Rainbow schluckte es  mit einem großen Schluck aus einer Wasserflasche hinunter, danach unterhielten sie sich wieder aufgeregt miteinander. „Wow, die zwei sind echt gute Freunde geworden!“, sagte sie beeindruckt in Applejacks Richtung, nahm aber ihre Augen nicht von der Szene vor ihr. Sie hätte es auch bereut, hätte sie es nicht getan. Die Atmosphäre zwischen den beiden hatte sich von einem Wimpernschlag auf den anderen geändert. Sogar Pinkie, die sich sonst nicht so stark für das Thema interessierte wie Rarity, konnte das minimale Funkeln und Knistern zwischen den Pegasi spüren. Nun war sie froh, auf Applejack gehört zu haben, das würde sie sonst nie zu Gesicht bekommen, wenn die beiden sich nicht unbeobachtet fühlen würden. Diese seltsame, fremde Spannung, die nur wenige Augenblicke andauerte und zum größten Teil von ihm aus ging … Pinkie fand das einfach nur aufregend. So spontan, wie sie gekommen war, ging die Atmosphäre auch wieder, die beiden lösten ihren Blick voneinander und begannen, sich auf eine Uhrzeit am nächsten Tag zu einigen. „Psst, hey, Applejack, hast du das auch gesehen? Das ist ja sowas von aufregend! Ob die wohl Ponyvilles neuestes Pärchen sein werden?“, flüsterte sie zur Seite. Erst jetzt sah sie vom Geschehen weg, doch Applejack war bereits nicht mehr hier. Nur ein wenig plattgesessenes Gras verriet, dass dort jemand gewesen war. Verwundert hob sie die Schultern und sah wieder nach vorne, bekam aber nur noch zu sehen, wie sie sich umarmten und voneinander verabschiedeten. Oh, es ist schon vorbei … wie schade! Naja, gehe ich mal nachsehen, welche Art von Spaß Fluttershy gerade hat! Mit dem Gedanken machte sie sich auf den Weg zu Fluttershys Hütte.   Ebenfalls voller Gedanken war Applejacks Kopf, nur rauchte ihrer weitaus mehr als der von Pinkie Pie. Immer wieder spielte sich die Szene in ihrem Kopf ab. Wie sie sich angesehen hatten … Wie sein Huf auf ihrer bunten Mähne gelegen war … Applejack kniff die Augen zusammen, je mehr sie versuchte nicht daran zu denken, desto mehr Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Dann lernt sie eben jemanden kennen, der ihr gefallen könnte, das ist doch nicht meine Angelegenheit. Ich bin doch nicht ihre Mutter … Dennoch störte sie der Gedanke, und auch fand sie es töricht, dass sie überhaupt so etwas dachte. Am Ende ist da nichts, ich bin einfach nur überarbeitet, da kann man ja nur kirre werden … Ist ja nicht so, als wäre ich … ach was, das ist doch Unsinn! Ich bin einfach nur neidisch, weil sie mit ihm nun einen passenderen Trainingspartner gefunden hat und mit ihm an Land und in der Luft trainieren kann. Das … das ist doch lächerlich. Bestimmt habe ich mir im Wald was eingefangen, dass mich nun so denken lässt. Deswegen lässt sie mich doch nicht gleich fallen, nur, weil ich keine Flügel habe und er schon. Dazu sind wir zu gut miteinander befreundet … Sie dachte an den Moment zurück, als er sich ihr auf diese seltsame Art angenähert hatte. Wie ihre Blicke sich trafen – und auch daran, wie lächerlich ihre Flucht in ihren Augen war. Pinkie dachte nun sicherlich sonst was von ihr. Es waren doch nur eine Stute und ein Hengst, die allmählich Interesse für den jeweils anderen entwickelten. Doch diese Stute war ihre zufälligerweise ihre beste Freundin und genau das störte Applejack daran. Genauso, wie sich der kleine Stich in ihrem Herzen nicht ignorieren ließ, als sein Huf Rainbows Kopf berührte. Da hatte sie es nicht mehr ausgehalten, jetzt schämte sie sich dafür. Ich … ich will sie nur einfach nicht verlieren. Oder sehe ich Gespenster? Mit klopfendem Herzen sah sie hinauf in den Abendhimmel. Ihre Gedanken kreisten und zeigten ihr Visionen, wie Silver Fox Rainbow liebevolle Küsse gab. Sie schob den Gedanken weg, mit dem Ergebnis, dass sie nun Silver Fox‘ Platz eingenommen hatte. Sie dachte an ihre kunterbunte Mähne, die im Wind flatterte, wenn sie flog. An ihre magentafarbenen Augen, die ihr so viel erzählten und doch so geheimnisvoll waren. An ihr Lachen, an ihre Wärme, an ihr Vertrauen … Sie stellte sich vor, sie beide alleine im Irgendwo, weit weg von hier und sie verlor sich in den Augen des Regenbogenponys. Als die Gedanken-Rainbow sie zaghaft küsste, schlug ihr Herz wie wild und sie ließ sich im Fluss der Glücksgefühle treiben. Bis sie sich ihrer Gedanken bewusst und knallrot wurde. Den Blick immer noch auf die Wolken gerichtet, begann sie langsam zu verstehen. Den unwiderlegbaren Fakten ins Auge zu sehen. Betrübt seufzte sie auf, dann fielen ihr die Wolken zum ersten Mal richtig auf. Seltsam, ich dachte, Rainbow wäre noch an der Reihe, die Wolken zu zertreten? Irre ich mich oder fängt sie neuerdings an, ihre Pflichten zu vernachlässigen? Was ihr mehr als merkwürdig vorkam, immerhin hatte ihr Rainbow damit erst eine geschlagene Stunde in den Ohren gelegen. Sie entspannte sich gerne mal, aber ein arbeitsfaules Pony war sie nicht. Jedenfalls nicht allzu sehr. Vielleicht ist an meiner Befürchtung ja doch was dran … Sie hatte von Rarity gehört, dass viele Frischverliebte, allem voran junge Stuten, in den ersten Phasen der Verliebtheit ihre restliche Umgebung zu gut wie ausblendeten. Sie hätten nur noch Augen für das Pony, das sie liebten; für alles andere nicht mehr. Freunde, Aufgaben und Hobbys wurden vernachlässigt, den Beteiligten fiele es auch nie so sehr auf wie denen, die nun im Regen stehen gelassen wurden. Das bedeutet … es besteht die Möglichkeit… Ihre Lider wurden schwer, sie fühlte, wie ihre Augen glasig wurden. Wieder drückte sie die Augen fest zusammen und ermahnte sich, an etwas anderes zu denken. Ich sehe lieber mal nach den Kleinen. Das bringt mich bestimmt auf andere Gedanken!“ Was ihr nur mäßig gelang.   Auch am nächsten und übernächsten Tag ließ ihr die Sache keine Ruhe. Immer wieder fand sie ihren Weg in ihre Gedanken, unabhängig davon, was sie gerade tat, machte oder sagte. Die Hälfte der Zeit verbrachte sie mit der Familie auf der Farm, die Apfelernte erledigte sich nicht von alleine. Bis sie von ihrem großen Bruder mit einem kurzen Kopfnicken von ihren Tätigkeiten entlassen wurde. Durch das Kontrollieren der Äste befanden sich die meisten der Äpfel bereits in den unzähligen Körben, entweder heruntergeschüttelt oder sie waren von ganz alleine heruntergefallen. Bei der Qualitätskontrolle wurde Granny Smith vom jüngsten Familienmitglied unterstützt. Auch sie spürten mehr oder weniger, wie Applejack etwas unter den Hufnägeln brannte, weshalb sie sie ebenfalls mit einem beruhigten Gewissen gehen ließen. Was Applejack auch tat, allerdings erst bei der Androhung, Big Mac würde sie höchstpersönlich dort hin schleifen. Was sie ihm dank seiner gewaltigen Kraft auch durchaus zutraute. Hatte er doch heimlich, wenn auch unbeabsichtigt, ihre nachdenkliche Miene gesehen und sie darin bekräftigt, es in den nächsten Tagen wieder zu versuchen. „Das gibt sich wieder, du wirst sehen“. Seinen Kommentar im Hinterkopf, galoppierte Applejack in die Richtung des Wolkenhauses. Zwar hatte sie dieses Mal keine Pinkie Pie, die für sie nachsehen konnte. Doch auch ohne sie konnte sie sofort erkennen, dass das Haus wie die zwei Tage zuvor verlassen war. Ist dieses Pony überhaupt mal zuhause? Wie auch die Tage zuvor machte sie sich auf den Weg zum See; dort schienen sie einen festen Trainingsplatz gefunden zu haben. Wieder versteckte sie sich in der Hecke und sah ihnen beim Training zu. Auf der einen Seite kam sie sich mehr als lächerlich vor, auf der anderen Seite würde sie das Unwissen völlig irre machen. Das Training lief auf die gleiche Weise ab wie die letzten, sie wollten damit wohl ein festes Programm abzuarbeiten. Zwar hatte Rainbow dabei sichtlich viel Spaß, dennoch bedauerte Applejack es, dass ihre beste Freundin offenbar nicht mal mehr ein paar Minuten für sie fand. Wieder schnürte sich der Knoten in ihrer Brust zusammen. Als sie sah, wie vertraut sie mittlerweile umgingen und wie nahe sie sich dabei wieder kamen, versetzte es Applejacks Herz einen kleinen Hufschlag. Es fühlte sich an, als würde sich Rainbow von ihr entfernen, jeden Tag ein kleines Stückchen mehr. Als würde sie sie verlieren, nicht nur als Freundin, sondern auch … Klar, sie vergisst sonst auch oft, wo oben und unten ist, aber es fühlt sich irgendwie anders an als sonst. Applejack ließ die Ohren hängen, nur schwer widerstand sie dem Drang, einfach wieder davonzulaufen. Ihre Gefühle und ihr Verstand kämpften gegeneinander, und sie wusste, sie musste sich dazu jemanden offenbaren. Jemanden, der oder die ihr helfen konnte, vielleicht sogar mit Magie. Ihre Wahl fiel sofort auf Twilight. Da sie in derartigen Dingen nicht sehr bewandert schien, hatte sie mit einer großen Wahrscheinlichkeit eine klarere Meinung dazu. Applejack wollte sich auf der Stelle auf den Weg machen, als ihr etwas auffiel, das sie zum Bleiben brachte. Sie beobachtete, wie er Rainbow etwas gab und sie es gleich mit einem Schluck Wasser zu sich nahm. Was ist das denn? Doch auch sie konnte es aufgrund der Entfernung nicht richtig erkennen. Mit einem Mal schien ihr der Hengst noch fremder als je zuvor zu sein. Und auch unsympathischer, als er begann, Rainbow etwas ins Ohr zu flüstern. Applejack hätte sich vor Anspannung fast in den Hut verbissen. Sie wusste, darüber würde sie auch mit Twilight reden wollen. Wie ein Dieb im Wandschrank, wartete sie, bis die Luft rein war und lief auf den schnellsten Weg zur Bibliothek.   Twilight hieß Applejack in ihrem bescheidenen Zuhause willkommen und freute sich, neben Rarity noch eine weitere Freundin zu Besuch zu haben. Diese war gerade dabei, sich in dem einen oder anderen Sachbuch über eine bestimmte Nähart zu informieren. „Dieser Stich wird seit mindestens 30 Jahren von fast keinem Pony mehr verwendet, da er sehr umständlich zu stechen ist. Nur, der Kunde ist König und er hat sich bei dieser Kollektion, bei einem Kleid für einen bestimmten Stoff und diesen bestimmten Stich entschieden. Wie gut, dass Twilight mir da aushelfen konnte. Ohne sie wäre ich wohl verloren gewesen.“ Derweil nahmen Applejack und Twilight auf kleinen Kissen Platz und ließen sich von Spike eine Kleinigkeit servieren. „Also, Applejack, du meintest, du möchtest mit mir über etwas reden und meinen Rat dazu hören. Was auch immer du mir sagen willst, du hast meine volle Aufmerksamkeit!“ Unsicher sah Applejack zwischen den beiden hin und her, rieb sich am Vorderbein. „Ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht so sicher, wie ich am besten anfangen soll. Ohne, dass es allzu lächerlich für euch klingt. In meinen Ohren tut es das nämlich und gleichzeitig lässt es mir von morgens bis abends keine Ruhe. Deswegen wollte ich mit dir reden, mir deinen Rat anhören.“ Rarity sah von ihrem Buch hoch, fühlte sich fehl am Platze. Mit ihrer Magie schnappte sich ein paar der Bücher. „Ich denke, es wäre dann wohl besser, wenn ich jetzt gehe. Ihr beide wollt lieber alleine sein und die Bücher kann ich ebenso gut in meiner Boutique lesen. Vielen Dank dafür, Twilight, damit hast du mir wirklich sehr geholfen. Damit kann ich den Auftrag im Hufumdrehen fertigstellen.“ Applejack hielt sie vom Gehen ab, schüttelte stumm den Kopf. So setzte Rarity sich neben Twilight  und sah sie verwundert an. „Nein, es ist schon in Ordnung, Rarity. Am Ende ist es wohl gut, dass du auch hier bist, denn du wirst mir genauso gut helfen können … auf deine Weise halt.“ „Ach, ich helfe dir doch gerne, Liebes. Sag uns einfach, was dir auf deinem kleinen Herzchen liegt. „Genau“, pflichtete Twilight zu. „Wir werden dich dabei auch nicht unterbrechen.“   Applejack änderte ihre Sitzposition, bis sie eine fand, die ihr halbwegs bequem erschien und räusperte sich. Die Nervosität und den Frosch im Hals wurde sie damit nicht los. Auch nicht, als sie sich innerlich daran erinnerte, dass es keinen Grund für sie gab, so nervös zu sein. „Also … worüber ich mich dir, euch reden wollte … ähm.“ Sie nahm einen tiefen Atemzug, jetzt oder nie. Ihre Freundinnen sahen sie, ohne jeglichen Druck aufbauen zu wollen, freundlich zu ihr hinüber. Das Farmpony sammelte sich und fing von neuem an. „Es geht um Rainbow und Silver Fox. Ihr beide kennt ihn ja mittlerweile ein wenig. Ich hab nichts gegen Silver Fox, ich denke, er ist ganz in Ordnung. Halt ein netter Hengst. Neuerdings trainieren die beiden zusammen, ich habs zufällig mal mitbekommen. Ich mein, ich freue mich für sie und das Training scheint bereits erste Früchte zu tragen, soweit ich das beurteilen kann. Das finde ich wirklich klasse … Es ist nur so … irgendwas an der Sache stört mich. Was genau, kann ich nicht sagen, aber ich hab ein ganz ungutes Gefühl dabei. Sie verbringt ihre Zeit nur noch mit ihm und seinem Training, sonst kam sie immer bei mal vorbei und wollte was mit mir unternehmen. Sie vernachlässigt auch seit ein paar Tagen ihre Wolkenpflichten dadurch … ich weiß nicht, woran es liegt. Ich mache mir einfach Sorgen um sie, das ist alles. Außerdem … macht es mich ein wenig traurig, die beiden ständig zusammen zu sehen. Sie verstehen sie schon jetzt mehr als gut, und ich hab Angst, dass sie mich jetzt nicht mehr braucht. Als Trainingspartnerin … und als Freundin.“ Sie ließ seufzend den Kopf hängen. „Genau das stört und verwirrt mich so. Sie ist alt genug, sie kann sich anfreunden, mit wem immer sie will, das ist ihrer Sache. Ich will nur nicht, dass sie mich von heute auf morgen vergisst. Jetzt weiß ich überhaupt nicht, was richtig und was falsch ist. Was ich jetzt denken und was ich jetzt tun soll!“ Sie rieb die Hufe über die schmerzenden Schläfen. Gleichzeitig tat es ihr gut, über ihre seltsamen Gefühle und Gedanken mit jemandem zu sprechen. Twilight und Rarity sahen sich mit wissendem Blicken an. Sie hatten lange geahnt, dass dieser Moment und dieses Gespräch eines Tages auf sie zukommen würden. Sie wussten nur nicht, wann das sein würde.  Jetzt war es nun soweit und sie merkten, dass sie lange nicht so gut darauf vorbereitet waren, wie sie es bisher angenommen hatten.  Doch sie gaben trotzdem ihr Bestes.   Rarity nahm das Wort an sich. „Liebes, zuallererst: Es gibt Gedanken, Meinungen und Handlungen, für sie man sich in der Tat schämen muss. Aber diese, die du jetzt hast, gehören definitiv nicht dazu. Rede dir das also nicht länger ein, das ist Unsinn.“ Applejack wirkte sichtlich erleichtert darüber. Als brauchte sie jemanden, der ihr sagte, dass sie nicht verrückt geworden war. Rarity dagegen suchte nun nach den richtigen Worten, um ihre Freundin nicht zu sehr zu verunsichern. „Auf jeden Fall ist das, was du gerade erlebst, vollkommen normal, in einer Freundschaft vollkommen normal. Besonders, wenn sie so eng ist wie zwischen euch beiden. Immerhin ist sie für dich eine sehr wichtige Freundin und du hast Angst, dass sich daran etwas ändern könnte. Das ist nicht falsch, das macht jeder irgendwann durch. Als meine kleine Schwester auf die Welt kam, hatte ich auch erst Angst, dass mich nun alle vergessen würden. Daran erinnerst du dich bestimmt noch.“ Twilight sah von Rarity zu ihr. „Außerdem gehört Rainbow zu der Sorte Pony, die sich gerne von neuen Dingen mitreißen lässt. Sicherlich legt sich das wieder und ihr werdet wieder viel miteinander unternehmen können. Es ist vollkommen verständlich, dass du deswegen eifersüchtig geworden bist.“ So ganz schien sie nicht überzeugt zu sein. „Ich weiß nicht, ob das gleich Eifersucht ist. Es kommt mir halt nur komisch vor, wie nahe er ist jetzt ist; und dass er ihr irgendwas zum Schlucken gibt.“ „Meine Liebe, das IST Eifersucht“, sagte Rarity direkt, aber freundlich. „Eifersucht gibt es in jeder Konstellation und kann jedes Pony treffen. Ich dachte auch, es wäre ein schlechtes Omen, dass sich alle auf das Baby freuten und ihr meine alten Fohlenkleidung geben wollten. Am Ende stellte sich raus, dass sie sich wegen mir auf Sweetie Belle gefreut hatten. Und nicht genug Geld für neue Kleidung zur der Zeit hatten. Was ich damit sagen möchte: Eifersucht lässt uns Dinge interpretieren, die am Ende vollkommen harmlos sind.“ „… und was soll ich eurer Meinung nach machen?“ „Zuallererst musst du aufhören, gegen deine Gefühle zu kämpfen und zu akzeptieren. Dann solltest du mit Rainbow reden. Sag ihr ruhig, dass du dich über das Training für sie freust. Aber auch, dass du dich vernachlässigt fühlst und gerne mit ihr wieder ihre Zeit verbringen willst. Ich bin mir sicher, dass Rainbow es nicht böse gemeint hat. Glaub mir, da wirst du dich besser fühlen. Akzeptiere deine Eifersucht, das ist … normal. Wie gesagt sie ist ja sehr wichtig für dich … als Freundin.“   Applejack seufzte auf, noch lauter als davor. „Mädels, ich bin euch wirklich sehr dankbar dafür, dass ihr mir zuhört und mir auch Ratschläge geben konntet. Nur, bitte, hört mit diesem Spiel auf. Ich bin zwar ein Landei, aber nicht so stock-konservativ, um solche Dinge nicht zu sehen. Und euer Verhalten hat es mir erst recht klar gemacht.“ „Schätzchen, was meinst du denn damit?“, fragte Rarity rhetorisch. Sie alle wussten, dass die Maske nun vollständig gefallen war. „Ich habe es schon lange irgendwie geahnt, vermutlich schon so lange ich sie kenne. Aber erst die letzten Tage ist es mir so richtig bewusst geworden. Wenn ich euch so ansehe, dann hab ich die Bestätigung, dass da wirklich was dran ist … ihr wusstet es, nicht wahr? Ihr hattet zumindest eine Ahnung, mehr als ich, nicht wahr?“ Unsicher sahen die zwei Einhörner sich an, dann nickten sie stumm. Keine wollte Applejack in ihrer kleinen, auspackenden Rede unterbrechen. „Wir sind nun schon so lange Freunde, dass ich es wohl deshalb so lange nicht wahrhaben, nicht glauben, nicht in Betracht gezogen habe. Immerhin ist unsere Freundschaft etwas besonderes und mir sehr wichtig. Eine Freundin wie sie werde ich nie wieder in meinem Leben finden! Da wart ihr wohl schneller als ich, wenn es darum ging. Viel schneller.“ Sie lächelte vor sich hin. „Nun kann ich es nicht länger leugnen und je mehr ich es annehme, desto realer erscheint es mir. Dass ich … dass ich … dass ich Gefühle für Rainbow Dash habe. Dass … ich in sie verliebt bin. Und dass das der Hauptgrund für alles ist, weswegen ich hierhergekommen bin. Ich habe es nur so lange nicht gesehen, ich war blind dafür. Und ich wollte es nicht glauben – aber was bringt es, es zu leugnen? Gar nichts. An meinen Gefühlen würde es wohl nie etwas ändern.“ Sie spürte, wie ein Berg von ihr fiel. Ein Teil von ihr hatte wohl immer darauf gewartet, dass sie es sich endlich eingestand. Sie fühlte sich wohler und leichter, als hätte sie einen ewigen Kampf im Verborgenen hinter sich.   „Ich denke, es war wichtig, dass du dir deiner Gefühle bewusst geworden bist, man kann es dir  im Gesicht ablesen. Und ich denke auch, dass ein Gespräch mit Rainbow mehr als dringlich ist. Du musst ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Aber jetzt, da dir deine Gefühlslage klarer scheint, kannst du dein Anliegen ihr auch besser erklären. Sag ihr wie gesagt, dass du sie öfters sehen möchtest. Der Rest ergibt sich dann, du wirst sehen.“ Applejack, die nun sichtbar erleichtert war, sah die beiden dankbar an. Die Vorderbeine um sie gelegt, zog sie sie an sich und umarmte sie herzlich. „Vielen Dank, meine Freunde, vielen Dank für euren Rat und dass ihr mir zugehört habt. Und ihr habt echt nichts dagegen, dass ich …?“ Rarity legte ihr einen Huf auf die Schulter, sah ihr freundlich ins Gesicht. „Applejack, Liebchen, natürlich haben wir nichts dagegen. Du bist doch unsere Freundin und wo die Liebe hinfällt, da fällt sie eben hin. Irgendwann wirst du es ihr auch sagen können und dann wirst du sehen, ob und welche Reaktion du von ihr bekommst.“ „So, wie ich Rainbow kenne“, meinte Twilight. „Ist sie da ebenfalls sehr offen, ich denke nicht, dass das auf Dauer eure Freundschaft zerstören würde.“ Sanft lächelte das Cowgirl-Pony die beiden an, dann setzte sie ihren Hut wieder auf. „Vielen Dank nochmal euch beiden. Ich mach mich dann mal auf den Weg nach Hause. Morgen werde ich mit Rainbow reden. Vielleicht erwische ich sie, bevor sie wieder zu ihrem Training aufbricht.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ die Bibliothek. Die beiden sahen ihr nach, bevor sie die Tür schlossen und sich wieder um Raritys Nähproblem kümmerten. Hosted by Animexx e.V. 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