The Children Of The Night von BlackRose520 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- The Children Of The Night Mein Name ist Lilian Jordon, ich bin 17 Jahre alt und was mir vor einem Jahr passiert ist, wird mir wahrscheinlich keiner glauben. Doch ob oder nicht, dass ich noch lebe, verdanke ich einem glücklichen Wink des Schicksals und sieben kleinen Kindern. 12.Juni.2005 Meine Mutter hatte mir am Morgen mitgeteilt, dass mich mein Onkel, Archibald, aus England zu sich eingeladen hatte. Etwas komisch kam mir das Ganze schon vor, denn wusste ich weder, dass ich einen Onkel in England hatte, noch sagte mir sein Name etwas. Doch meine Mutter bestand darauf, dass ich hin fuhr. Immer wieder sagte sie mir, dass der alte Mann, nach dem Tod seiner Frau, etwas Gesellschaft gut brauchen könnte und dass mir ein Tapetenwechsel auch gut tun würde, sodass ich mich schließlich geschlagen gab. Doch wohl war mir dabei nicht. Ich packte also meinen Koffer und mein Vater brachte mich zum Flughafen. Es kam mir vor als hätte ich schon Stunden dort verbracht, als mein Flug endlich aufgerufen wurde und dass obwohl es, dank des Staus auf der Hinfahrt, nicht mal eine halbe Stunde war. Während des Fluges war es nicht anders und ich war, ehrlich gesagt, froh, als das Flugzeug endlich, in der Nähe von London, landete. Der Flughafen war nicht gerade klein, sodass ich darauf achten musste mich nicht, in den Menschenmassen, zu verlaufen. Ich angelte meinen Koffer vom Band und suchte zehn Minuten später, draußen, vor dem Flughafen, meinen Onkel, was leichter gesagt, als getan war, da ich ja nicht mal wusste, wie er aussah. Plötzlich kam ein älterer Mann auf mich zu geeilt und umarmte mich, dass musste dann wohl mein Onkel sein. Archibald: „Mein Gott, Kind bist du groß geworden, dass letzte Mal als ich dich gesehen habe, reichtest du mir nicht mal bis zum Knie.“ Lilian: „Hallo, Onkel Archibald.“ Archibald: „Was ist das denn für eine steife Begrüßung?“ Lilian: „Tut mir leid, ich steh noch etwas neben mir.“ Archibald: „Hm, na gut komm mit, Kindchen!“ Er führte mich, quer über den Parkplatz, zu einem alten Volvo, der aussah, als hätte er auch schon bessere Tage gesehen. Ich warf meinen Koffer in den Kofferraum und nahm auf dem Rücksitz platz. Ich verbrachte den Grossteil der Fahrt damit, aus dem Fenster zu starren, vor dem die düstere Landschaft vorbeizog und war wahrscheinlich eingenickt, denn ich schrak hoch, als ich die Autotür zuschlagen hörte. Mein Onkel war ausgestiegen und hatte meinen Koffer aus dem Auto gehievt. Ich stieg aus, um ihm den Koffer abzunehmen, doch erstarrte ich mitten in der Bewegung, der Anblick der sich mir bot, ließ mir den Mund offen stehen. Wir standen vor einem riesigen, fast schon schlossähnlichen, schaurig wirkenden Anwesen, das mich irgendwie an einen Horrorfilm erinnerte. Archibald: „Willkommen in meinem trauten Heim.“ Sprachlos folgte ich ihm nach drinnen, was nicht gerade zu einer Besserung beitrug. Alles in diesem Haus schien riesig zu sein und überall hingen Bilder von Kindern. Doch ein Bild stach mir besonders ins Auge. Es war das Bild einer jungen Frau, mit wunderschönen eisblauen Augen, sie trug ein hellrotes Kleid und ihre langen blonden Haare waren, zu einer Art ‚Knäuel’, hochgesteckt. Lilian: „Wer ist das?“ Archibald: „Das ist deine Tante Rose.“ Er hatte den Koffer abgestellt, war zu mir herüber getreten und begann gedankenverloren mit einer meiner Haarsträhnen zu spielen. Lilian: „Sie war wunderschön.“ Archibald: „Ja, das war sie und du siehst fast genauso aus wie sie. Komm ich zeige dir dein Zimmer!“ Ich schnappte meinen Koffer und folgte ihm die Treppe hinauf, in den zweiten Stock, dort führte er mich den Gang entlang und stieß schließlich eine der großen Türen auf und lotste mich hinein. Das Zimmer war ganz in grün gehallten, das Bett, die Vorhänge, der Kamin und wieder zierten Bilder von Kindern die Wände. Ich stellte meinen Koffer ab und warf mich aufs Bett. Archibald: „Ich hoffe, das Zimmer gefällt dir.“ Lilian: „Es ist herrlich.“ Archibald: „Schön, das Bad ist gleich dort drüben. Ich rufe dich dann zum Abendessen. Fühl dich ganz wie zuhause!“ Er zog die Tür hinter sich zu und ich begann meine Sachen auszupacken. Vielleicht konnte es hier ja doch noch ganz schön werden. Nach einem eher schweigsamen Abendessen verschwand ich wieder in mein Zimmer. Es war erst kurz nach Neun, doch draußen war es bereits stockdunkel und Onkel Archibald hatte gesagt, er hätte noch etwas zu tun. Also machte ich mich bettfertig und kuschelt mich mit einem Buch unter die Bettdecke. Ich musste mich wohl sehr in mein Buch vertieft haben, denn als ich das nächste Mal auf die Uhr sah, war es bereits kurz vor Mitternacht. Ich legte mein Buch auf den Nachttisch und löschte das Licht, doch als ich meine Augen schließen wollte, hörte ich plötzlich ein seltsames Geräusch. Es klang, als würden Kinder durch mein Zimmer tapsen. Ich setzte mich auf, doch nirgends war jemand zu sehen. Plötzlich hörte ich Wasser plätschern, ich stand auf und marschierte ins Bad, dort plätscherte das Wasser gemütlich ins Waschbecken. Ich drehte den Hahn zu und ging, mich immer noch fragend, wer ihn aufgedreht hatte, zurück in mein Zimmer. Am Kamin bleib ich stehen, da ich mit dem Fuß gegen irgendetwas gestoßen war. Ich schaute nach unten und schrie, neben der silbernen Vase, an die ich gestoßen war, waren Fußabdrücke, blutige Kinderfußabdrücke. Archibald: „Lilian, was ist denn los?“ Onkel Archibald kam ins Zimmer gestürmt und schaltete das große Licht an. Ich deutete nach unten, wo ich die Fußabdrücke gesehen hatte, doch sie waren verschwunden. Archibald: „Da ist nichts. Was ist los, mein Kind?“ Lilian: „Da… da waren Fußabdrücke, blutige Fußabdrücke von Kindern.“ Er legte mir seinen Arm um die Schulter, führte mich zum Bett und bedeutete mir, mich zu setzen. Archibald: „Jetzt beruhige dich erst einmal! Bist du dir ganz sicher?“ Lilian: „Ja, es waren Kinderfußabdrücke und sie waren blutrot.“ Archibald: „In diesem Haus gibt es keine Kinder, es gab nie welche.“ Lilian: „Aber die Bilder.“ Archibald: „Deine Tante Rose und ich haben uns immer Kinder gewünscht, doch es war uns nicht vergönnt. Und jetzt solltest du dich wieder schlafen legen, ich bin sicher, dass das Ganze heute nur etwas zu viel für dich war, morgen geht es dir bestimmt besser.“ Lilian: „Du hast sicher Recht. Gute Nacht und tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.“ Archibald: „Ist schon gut. Schlaf gut, Lilian!“ Er löschte das Licht und schloss die Tür hinter sich. Ich hörte ihn den Gang entlang eilen und leise etwas vor sich hinreden, doch ich dachte mir nichts dabei, alles was ich wollte, war schlafen. In den nächsten Tagen musste ich feststellen, dass Onkel Archibald sich geirrt hatte, die Geschichte mit meinen ‚Alpträumen’ wurde nicht besser, sondern immer schlimmer. Jede Nacht hörte ich Kinderstimmen jammern, sah Schatten durch mein Zimmer huschen, fühlte leere Blicke auf mir ruhen. Es ging soweit, dass ich mir schon einbildete, ihre Berührungen zu spüren. Ich war verzweifelt, wenn ich noch länger bliebe, würde ich wahrscheinlich durchdrehen, doch nach hause konnte ich auch nicht, meine Eltern hatten angerufen und mir mitgeteilt, dass sie auf Geschäftsreise waren. Ich vertrieb mir tagsüber meist die Zeit in der Bibliothek, während Onkel Archibald seine Geschäfte regelte. Über die Hälfte der Bücher hatte ich schon gelesen und sie waren mehr oder weniger interessant gewesen, doch eines Tages stieß ich auf etwas Besonderes. 22.Juni.2005 Das Buch, das ich gefunden hatte, war das Tagebuch meiner Tante. Es hatte, gut versteckt, hinter den anderen Büchern gelegen, es war Zufall, dass ich es gefunden hatte. Ich setzte mich in einen Sessel und schlug es auf, doch da wurde mir erst klar, was eigentlich los war. Freitag, 21.März.1985 …Archibald hat wieder eines der Straßenkinder in unser Haus geholt, dass geht nun schon über ein Jahr so. Ich weiß ja, dass er sich Kinder wünscht, doch ist das ein Grund, diese Kinder hier gefangen zu halten? Es ist das dritte Kind, dass er mitbringt, ein kleines Mädchen, mit nussbraunen Locken. Noch freut sie sich, doch wenn sie nur wüsste, dass sie dieses Haus nie wieder verlassen darf. Ich weiß nicht, wie lange er noch so weitermachen will, das ist doch Wahnsinn. Er bringt sie alle um und mich tötet er damit auch. … Ich schlug das Buch, mit einem Ruck, zu, sprang auf und stürmte in mein Zimmer. Das hatten die Bilder also zu bedeuten, es waren die Kinder, die er getötet hat. Mein Blick huscht mehrere Mal über die unschuldigen Gesichter der Kinder, wieder und wieder zählte ich die Bilder. Sieben, es waren genau sieben. Jemand legte mir seine Hand auf die Schulter. Ich erschrak, fuhr herum und versteckte das Buch hinter meinem Rücken. Archibald: „Ist irgendwas nicht in Ordnung?“ Lilian: „Nein…nein, alles in Ordnung, du hast mich nur erschreckt.“ Archibald: „Die Bilder gefallen dir, nicht war?“ Lilian: „Ja, sie sehen so…so echt aus. Wer hat sie gemalt?“ Archibald: „Ich, dass sind, könnte man sagen, meine Kinder.“ Ein undeutbares Lächeln huschte über seine Lippen und verschwand genauso schnell wieder, wie es gekommen war. Archibald: „Es ist Zeit zum Essen.“ Lilian: „Onkel Archibald wärst du mir sehr böse, wenn ich heute nichts esse? Ich habe keinen Hunger und wirklich wohl fühle ich mich auch nicht.“ Archibald: „Du wirst doch wohl nicht krank werden, oder? Na ja, am besten du legst dich etwas hin, falls du später noch Hunger haben solltest, sag mir einfach bescheid!“ Lilian: „In Ordnung.“ Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ ich mich aufs Bett fallen, ich verstand gar nichts mehr. Wie konnte jemand, der sich so fürsorglich um mich kümmerte, nur der Mörder von sieben Kindern sein? Spielte er mir vielleicht nur etwas vor und ich war die nächste oder versuchte jemand mich auf den Arm zunehmen? Ich verstaute das Buch sorgfältig, in der Kommode, unter meinen Sachen, zog die Vorhänge zu und ging ins Bett. Ich musste das alles erst einmal überdenken, ich brauchte einen klaren Kopf, doch hatte ich das Gefühl, in meinem Kopf drehte sich alles. Ich löschte das Licht, doch schon ging das Spiel, der letzten Tage, wieder von vorne los. Gekicher, Getapse, Schatten, genau wie jede Nacht, doch etwas war anders, ich hörte eine dünne Stimme und plötzlich stand der Geist eines kleinen Mädchens vor mir. Lilian: „Wer bist du und was willst du von mir?“ Mädchen: „Du musst hier raus oder er wird dich töten, genau wie uns. Beeil dich!“ Ich stürzte, wie ich war, nach unten, zur Tür. Ich rüttelte daran, doch sie bewegte sich keinen Zentimeter. Archibald: „Wo willst du denn hin?“ Ich fuhr herum und drückte mich, mit dem Rücken, an die Tür, da war es wieder, dieses, für mich erst nicht deutbare, Lächeln. Nein es war kein Lächeln, es war ein boshaftes Grinsen. Lilian: „Lass mich hier raus!“ Archibald: „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du dieses Haus lebend noch einmal verlässt?“ Lilian: „Was willst du von mir?“ Archibald: „Das was ich auch von allen anderen wollte, eine Familie und Kinder. Und du wirst mir dazu verhelfen, Lilian!“ Lilian: „Aber…aber ich bin kein Kind mehr.“ Archibald: „Nein, das bist du wahrlich nicht. Du bist eine junge Frau und genauso wunderschön wie meine Rose.“ Lilian: „Oh Gott, du…du bist krank.“ Archibald: „Ich bin nicht krank, Kindchen, ich tue nur was nötig ist, um zu kriegen, was ich will.“ Er trat immer näher an mich heran und packte mich schließlich grob am Handgelenk. Er drückte mich noch fester gegen die Tür, sodass ich die Verzierungen, des Holzes, an meinem Rücken spüren konnte. Lilian: „Lass mich los!“ Archibald: „Warum hast du auf einmal Angst vor mir? Bis vor einer Stunde hättest du mich noch mit einer Umarmung empfangen und jetzt scheust du vor mir?“ Lilian: „Bis vor einer Stunde wusste ich auch noch nicht, dass ich einem Mörder gegenüberstehe.“ Archibald: „Mörder, pah. Ich habe keinen von ihnen ohne Grund getötet, weder die Kinder noch Rose, sie hatten den Tod verdient.“ Lilian: „Du hast deine eigene Frau getötet?“ Archibald: „Ja, und das werde ich mit dir auch tun müssen, wenn du so weitermachst.“ Mit einem Mal war mein Körper wie erstarrt, ich wagte es nicht mehr mich zu wehren, ich wusste nicht mehr weiter. Wenn ich mich wehrte, würde er mich töten, doch was würde er mir antun, wenn ich mich ergab? Ich spürte, wie seine Hand an meinem Körper hinunter wanderte. Regelrechter Ekel überlief mich, als ich seinen Atem an meinem Hals fühlte. Archibald: „So ist es brav.“ Lilian: „Warum tust du das?“ Archibald: „Das habe ich dir doch schon gesagt.“ Lilian: „Nein, ich meine, warum du sie hier gefangen hältst.“ Archibald: „Weil sie mir gehören, genau wie du.“ Lilian: „Wo hältst du sie versteckt?“ Er wich einen Schritt von mir zurück und packte mich bei den Schultern. Archibald: „Du willst wissen wo sie sind, ja? Dort, dort im Boden, alles sieben liegen sie dort.“ Er ließ mich los und deutete auf eine Stelle, am Boden, wo das Holz sich leicht hob. Ich nutzte den kurzen Moment, in dem er mir den Rücken zuwandte, floh die Treppe hinauf, in mein Zimmer und verrammelte die Tür hinter mir. Ich konnte hören, wie er, mit den Fäusten, auf die Tür ein trommelte und immer wieder schrie, ich sollte aufmachen, doch ich rührt mich nicht vom Fleck. Ich saß zusammengekauert auf dem Bett und weinte. Die Geräusche draußen vor der Tür waren kurze Zeit später verstummt, doch meine Tränen noch lange nicht getrocknet. Ich weinte aus Angst, aus Verzweiflung und aus Wut darüber, dass ich mich nicht gegen ihn wehren konnte. Ich weinte und weinte, bis mich eine sanfte Stimme beim Namen rief. Es war das Geistermädchen, das mir an diesem Tag schon einmal begegnet war. Mädchen: „Du musst nicht weinen, Lilian. Wir werden dir helfen.“ Lilian: „Wie wollt ihr, das machen?“ Mädchen: „Wir werden dir helfen an den Schlüssel zu kommen, damit du von hier verschwinden kannst.“ Lilian: „Und was wird aus euch?“ Mädchen: „Wir haben nichts zu verlieren, solange er lebt, sind wir in diesem Haus gefangen. Doch du darfst unser Schicksal nicht teilen, hast du mich verstanden?“ Lilian: „Ja, aber…“ Mädchen: „Kein aber. Tom wird dir den Schlüssel bringen und pünktlich um Mitternacht musst du von hier verschwinden. Renn nach draußen und verschließe die Tür hinter dir, schau nicht zurück, lauf einfach!“ Ich nickte nur und sie verschwand. Ich sprang auf, rannte zur Kommode und zerrte etwas zum anziehen heraus. Ich machte mich ‚reisefertig’, setzte mich wieder aufs Bett und wartete ab. Es war erst kurz nach Zehn, es würde also noch eine Weile dauern, bis ich hier weg kam. Um kurz nach halb Zwölf hörte ich etwas klirren und versteckte mich im Bad. Doch die Tür des Zimmers öffnete sich nicht, stattdessen lag ein silbriger Schlüsselbund auf meinem Bett. An einem der Schlüssel war, am Stiel, ein schwarzes Band befestigt worden, ob das der Schlüssel zur Haustür war? Fünfminuten vor Mitternacht schlich ich, auf Zehenspitzen, aus meinem Zimmer, nach unten. Bei jedem Knarren, das die alte Treppe von sich gab, schrak ich zusammen, aus Angst Archibald könnte es hören. Als ich die Tür endlich erreicht hatte, blickte ich mich im ganzen Raum um, steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um. Ich war regelrecht erleichtert, als ich ein leises Knacken vernahm, das mir symbolisierte, dass die Tür offen war. Ich zog den Schlüssel wieder aus dem Schloss und öffnete die Tür, doch plötzlich packte mich jemand am Arm und zerrte mich von der Tür weg und herum. Die Tür fiel quietschend wieder zu und ich blickte nun direkt in die, vor Zorn sprühenden, Augen Archibalds. Archibald: „Du willst mir also keine andere Wahl lassen, was? Ich wollte dir eigentlich nicht wehtun, aber du scheinst es ja darauf anzulegen.“ Ich riss ängstlich die Augen auf, den Schlüsselbund noch immer fest umklammert, starrte ich ihm entgegen, ich erwartet das schlimmste, doch aus ,so schien es mir, heiterem Himmel ließ er mich los. Ich wich zurück zur Tür und sah, wie die sieben ihn ‚angriffen’. Ich war wie erstarrt und konnte meinen Blick nicht von dem Bild abwenden, das sich mir bot. Mädchen: „Verschwinde, solange du es noch kannst!“ Ihre Worte rissen mich aus meiner Starre, ich drehte mich um, riss die Tür auf, rannte hinaus und verschloss sie hinter mir. Ich rannte und rannte, ich blickte nicht zurück, so wie das Geistermädchen es mir gesagt hatte. Ich rannte die Straße entlang, bis ich London erreichte, dort, berichtet ich dem ersten Polizisten, den ich sah, in meinem etwas holprigen Englisch, was ich erlebt hatte. Ich hatte das Gefühl, dass er mir kein Wort glaubte, doch er brachte mich aufs Polizeirevier, wo ich schließlich doch jemanden überreden konnte, mit mir zum Anwesen zurückzugehen. Als wir das Anwesen erreichten, lag es komplett im Dunkeln, ich schloss die Tür, die ich vor etwas zwei Stunden mit zittrigen Fingern, verschlossen hatte, auf und trat zusammen mit den Polizeibeamten ein. Sie durchsuchten das Haus von oben bis unten, doch von Archibald gab es keine Spur, er schien verschwunden zu sein, alles was sie fanden, waren die Skelette der Kinder, die so hoffte ich ,nun endlich Frieden finden konnten. Man schickte mich, zwei Tage später, wieder nach hause, wo mich meine Eltern, überglücklich über meine gesunde Rückkehr, empfingen. Mein Leben ist seitdem normal weitergegangen, doch werde ich die sieben Kinder, denen ich mein Leben verdanke, nie vergessen. Tom Jasmina Lucie Isabella John Luke Mary My Children of the Night. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)