Blutgier und Spielsucht von LynethNightmare (Hisoka, OC) ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Ich schreckte hoch, als ein Schmerz meinen Körper durchzuckte. Hisoka war über meine Hüfte gebeugt und hatte meine Wunde freigelegt. „Nimm dein Nen von deiner Verletzung.“, bat er mich schlicht. Widerwillig tat ich was er von mir verlangte. Er strich mit dem Finger eine weise Paste über meine Naht, die sofort abkühlte. Dann legte er ein Tuch darüber, klebte es mit seinem Bungeegummi fest und änderte die Farbe, gleich meiner Hautfarbe. Jetzt sah es aus wie regenerierte Haut. „Die Salbe wird die Heilung fördern. Überreize deine Wunden derzeit nicht.“, meinte er teilnahmslos. „Danke.“; brachte ich hervor und schnell zog ich meinen Kimono wieder hinunter, als Hisoka schon meine Schulter freilegte. „Ich kann…“, begann ich, wurde aber von seinem Blick unterbrochen. „…das selbst? Lass mich nur machen.“, gab er amüsiert zurück. Wieder strichen seine Finger zärtlich über meine Schnittwunde und er wiederholte den gleichen Trick, wie zuvor bei der Hüfte. ‚Er kann also doch anders.‘, dachte ich und sah ihn bewundernd an. ‚Er hat Gon seine Plakette einfach so überlassen.‘, bedachte ich und wurde jäh aus meinen Gedanken geweckt, als er meinen Kimono wieder über die Schulter hinaufzog. „Wieso wirst du rot?“, fragte er ernst und grinste hämisch. Ich senkte meinen Blick, doch er schob mir seinen Zeigefinger und seinen Daumen unter mein Kinn und hob den Kopf wieder an. „Du musst nicht antworten, ich weiß es auch so.“, lachte er und senkte wieder einmal seine Lippen auf die Meinen. Mein Herz pochte so stark, dass ich es noch im Hals fühlen konnte. Mit etwas Druck von seinem Körper ausgehend presste er mich gegen die Felswand, was mich unwillkürlich aufkeuchen ließ. Der Schmerz brauste durch meinen Körper und ich kniff die Augen zusammen. Ohne Worte ließ er von mir ab und drehte mich um. Er erblickte sofort kopfschüttelnd die dritte Wunde. „Sonst noch etwas, was ich wissen sollte?“, fragte er. „Nein.“, murrte ich nur halblaut. Die Prozedur wiederholte sich nun noch ein drittes Mal. Plötzlich fuhr er mit seinen Händen meinen Rücken hinab und ich musste mir mit meinem gesamten Willen ein Seufzen unterdrücken. ‚Was macht dieser Mann nur mit mir?‘, fragte ich halb herzig, da ich die Antwort bereits wusste. ‚Er bringt mich um den Verstand.‘ Dann senkten sich seine Lippen auf meinen Nacken herab, die Arme um meine Taille geschlungen. Mein Denken verebbte und mein Verstand schaltete komplett ab. Er drehte mich blitzschnell zu sich herum und seine Lippen lagen wieder auf Meinen, wobei er dieses Mal meine Lippen mit seiner Zunge auseinander drückte und mich in einen leidenschaftlichen Zungenkuss verwickelte. Meine Gefühle fuhren Achterbahn mit mir und ich krallte mich an seinem Nacken fest. Dann unerwartet löste er sich wieder von mir und sah mich fragend an. Ich wandte meinen Blick ab und versuchte ruhig zu atmen. „Geht es dir nun besser?“, kicherte er. ‚Wie sollte es mir denn gehen?‘ fragte ich mich. ‚Wenn ich das wüsste, dann würde ich ihm eine Antwort geben. ‘ „Ja.“, antwortete ich knapp mit zittriger Stimme, was ihn nur noch mehr freute. „Schön.“, bemerkte er schlicht und setzte sich wieder vor sein Kartenhaus. ‚Schön? War das alles? ‘ „Du bist etwas Besonderes. Jemand, den selbst ich nicht verletzt liegen lassen kann. Du ziehst mich trotz meines Willens immer wieder an. Schlaf, du wirst die Kraft brauchen.“, erzählte er etwas gequält und schon döste ich davon. ‚Ich schlief gut, solange er in meiner Nähe war. ‘ Eine Stimme ließ mich aufschrecken. „An Alle Prüflinge. Die Prüfung endet in einer Stunde. Bitte begeben sie sich zum Zielort. Das tauschen der Plaketten ist nicht gestattet und wer dabei erwischt wird, wird sofort disqualifiziert.“, kam es aus der Sprechanlage des Zeppelins, der über unseren Köpfen schwebte. Hisoka blickte ebenfalls auf und machte sich daran sein Kartenhaus zu zerstören und die herum wehenden Karten einzufangen. „Kannst du aufstehen?“, fragte er mich mit dem Kopf in meine Richtung gewandt. „Ja. Natürlich.“, meinte ich schnell und sprang auf, wobei meine Beine noch nicht das hielten, was sie versprachen. Ich kaschierte das Taumeln mit kleinen Hopsern, die ich machte, um meine Belastbarkeit zu testen. „Du scheinst dich ja schnell zu erholen.“, meinte der Zauberer trocken und stieg den Fels hinab. ‚Er könnte wenigstens auf mich warten.‘, befand ich und torkelte ihm hinterher. Es war wirklich schwer einem komplett fitten Mann, in meinem demolierten Zustand, zu folgen, trotzdem musste er nicht auf mich warten. Ich wartete schon darauf, dass mich irgendwelche Prüflinge angriffen, die ihre Plaketten verloren hatten und nun dringend welche brauchten. Doch nichts dergleichen geschah, was mich äußerst irritierte. Neben dem Schiff des Komitees war Schatten, in diesem setzte ich mich nieder und hoffte, dass auch Gon, Killua, Kurapika und Leorio es geschafft hatte alle sechs Punkte zu erlangen. Ich musste auch nicht lange auf die Vier warten, denn sie kamen kurz nachdem ich mich zur Ruhe gesetzt hatte. „Ichigo-san.“, rief mir Gon entgegen und kam auf mich zugelaufen. Ich zog mich am Schiff hoch und taumelte ein wenig zurück. Das Blut begann durch die Tücher zu sickern. ‚Verdammt. Die Wunden sollte ich behandeln lassen.‘, bedachte ich und grinste Gon entgegen. „Du bist verletzt?“, fragte er etwas irritiert. „Ich habe meine Wunden nur getarnt, damit ich nicht so angreifbar aussehe.“, gestand ich dem Jungen. „Was ist passiert?“, hakte Kurapica mit seinem typisch sorgenvollen Blick nach. „Ich habe meine Plakette gegen meinen Jäger verteidigt.“, meinte ich knapp und klappte Leorios offenen Mund mit der Hand zu. „Manchmal bist du echt peinlich.“, sagte Killua entnervt zu dem Mann mit der Sonnenbrille. „Und das von einem Kind.“, knurrte dieser zurück. „Hört auf mit dem Blödsinn. Seid froh, dass wir es alle geschafft haben.“, mischte ich mich dazwischen und alle nickten erleichtert. „Was hat Hisoka mit dir gemacht?“, fragte mich Gon neugierig, als wir alle auf das Schiff gingen. „Er hat mir geholfen, wegen meinen Wunden.“, kürzte ich die Geschichte. „Zu dir ist er immer viel netter, wie zu allen anderen.“, meinte Gon unschuldig. „Ja, warum wohl?“, lachte Leorio im Hintergrund und ich verzog genervt das Gesicht. „Was meint er damit Ichigo-san?“, stellte mir Gon die Frage. „Leorio ist ein Mensch, der sich Freundschaft zwischen Mädchen und Jungen, oder sich einen Gefallen schulden immer mit Liebe verwechselt.“, erklärte ich murrend. „Du bist echt klein kariert.“, bemerkte Killua zu dem Besagten. „Hör auf mich zu nerven, oder du wirst es bereuen.“, schnaubte Leorio. „Hört jetzt endlich damit auf.“, knurrte Kurapica leise, da der Prüfer schon auf seine Redegelegenheit wartete. „Ihr Neun habt es also geschafft. Ihr habt sechs Punkte erlangt und seid damit zu letzten Prüfung qualifiziert. Bitte steigt nun in den Zeppelin und ruht euch noch einmal aus, bevor des zum Ende hin geht.“, erklärte unerwartet der Präsident, der von Sotetsu, Menchi und Buhara begleitet wurde. Langsam, ja fast zögerlich stiegen die Übriggebliebenen in den Zeppelin des Prüfungskomitees ein und verstreuten sich an Board. Ich ging sofort zu der zuständigen Heilerin, die sich um meine Wunden kümmerte. Erst als ich das hinter mir hatte ging ich in den großen Aufenthaltsraum, wo alle anderen schon versammelt waren. In der Mitte bildeten sie einen Kreis und im Eck saß dieser komische Prüfling mit den Nadeln und schräg daneben Hisoka mit seinem Kartenhaus. ‚Immer dasselbe mit ihm.‘, schoss es mir durch den Kopf und mir wurde zwischen Killua und Kurapica Platz gemacht. „Was wird wohl die letzte Prüfung sein?“, fragte Pockle nervös. „Der Präsident sagte irgendetwas von Na-Hi-Wa. Versteht das Einer?“, meldete sich Hanzo. „Es hat sicherlich eine Bedeutung.“, schloss Kurapica und begann sofort zu grübeln. „Hey Pockle du hast doch schon einmal bei der Prüfung teilgenommen, was könnte die letzte Prüfung sein?“, hakte Leorio nach. „Das kann ich euch nicht sagen. Ich bin letztes Jahr bei der vierten Prüfung durchgefallen.“, gestand er verschämt. „Oh, dann eben du Bodoro. Du bist doch der Älteste. Mit dem Alter die Weisheit, sagt man. Was kommt denn in der letzten Prüfung dran?“, stellte Leorio nun die Frage weiter an Bodoro, der die Augen geschossen hatte. „Das kann ich euch nicht sagen, denn ich bin letztes Jahr bei der ersten Prüfung gescheitert.“, meinte er schlicht und alle zogen ein jämmerliches Gesicht. „Aber ich könnte mir gut vorstellen, was dran kommen könnte.“, erklärte er weiter. „Dann sag es uns doch.“, forderte Gon ungeduldig. „Jetzt überlegt doch mal, was alles schon getestet wurde, dann wird es doch ganz logisch.“, rätselte er weiter. „Red nicht lange um den heißen Brei herum, sondern spuck es aus.“, knurrte Killua, der wie die anderen in der Gruppe angespannt war. „In der ersten Prüfung haben sie unsere Ausdauer im Physischen und im Psychischen getestet. In der zweiten Prüfung wurde unsere Fähigkeit Neues zu erkennen und zu verarbeiten getestet. Dann im Dritten musste jeder etwas anderes machen, doch am Ende ging es um dasselbe. Die Fähigkeit den Durchblick bei verzwickten Situationen zu bewahren. In der letzten Prüfung wurden unsere Jägerqualitäten getestet und in der Endprüfung…“, er legte eine dramatische Pause ein. Niemand sagte etwas, oder gab einen Laut von sich. „… wird sicherlich unser Hunterwissen hinterfragt.“, schloss er. „Was?“, schallte es durch den Raum. „Ich hatte keine Zeit zu lernen.“, rief Pockle und fiel vorne über. „Das kann doch nicht sein.“, schrie Hanzo und sofort stürmten die Ersten los um zu lernen. Eigentlich stürmten alle aus dem Raum, nur ich und Bodoro, Hisoka und der komische Prüfling blieben zurück. Hisokas Kartenhaus war zusammengebrochen, als alle das Zimmer verlassen hatten. „Was?“, fragte er planlos. „Eigentlich habe ich nur gesagt, was mir als erstes eingefallen ist.“, bemerkte der alte Mann schlicht. „Man sollte nicht sofort auf alles so überreagieren.“, bestätigte ich ihn und blickte verwirrt zur Türe hin. „Was?“, fragte Hisoka wieder. Ich gesellte mich zu ihm und erklärte ihm den Sachverhalt, daraufhin begann er nur schallend zu lachen. „Das Lernen hat jetzt wohl keinen Sinn mehr.“, keuchte er, als er sich wieder erholt hatte. „Da hast du recht.“, bestätigte ich ihn, dennoch grübelte ich weiter. Am ganzen Nachmittag waren die Prüflinge damit beschäftigt sich in der Bibliothek das fehlende Wissen anzueignen. Die einen versuchten es mit ernsthaftem Lernen und andere wiederum mit Spickzetteln. Mir war dieser Trubel herzlich egal. Ich hatte meine Beschäftigung gefunden, denn ich zerstörte Hisokas Kartenhäuser mit meinen Nen-Fäden so, dass er es nicht bemerkte. Natürlich wusste er, dass ich dies tat, aber es war nur eine Art Training. Plötzlich eine Durchsage. „Bitte die Prüflinge nach der Reihe zum Büro des Präsidenten. Wir beginnen mit Nummer 44.“ Hisoka erhob sich leicht und verschwand aus der Türe. ‚Dann bin ich wohl die Nächste.‘, dachte ich mir und folgte ihm schnell. Bis zum Büro hatte ich ihn nicht mehr eingeholt, so beschloss ich außerhalb vor der Türe zu warten. „Das ist vielleicht schon die letzte Prüfung.“, flüsterte jemand, der sich hinterm Eck versteckt hatte. ‚So ein Schwachsinn.‘, überlegte ich und schüttelte den Kopf. Nach einigen Minuten kam Hisoka schon aus dem Zimmer heraus, da wurde Pockle hervor geschubst. Vorsichtig ging er auf den Zauberer zu. „Hallo Hisoka-san. Wie war die Endprüfung?“, fragte er nervös. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes, als er antwortete: „Gut.“ Ich blickte ihn erschrocken an. „Um was ist es denn gegangen?“, hakte Pockle nach, der anscheinend genau so erschrocken war wie ich. „Es war nur Na-Hi-Wa.“, antwortete der Zauberer grinsend und ging nun wieder. ‚Was? Ich meine WAS? Das war tatsächlich die letzte Prüfung?‘, grübelte ich erschrocken, als meine Nummer schon aufgerufen wurde. Herz flatternd ging ich hinein. „Setz dich doch Ichigo-san.“, meinte Netero zu mir und deutete auf das Kissen vor seinem Tisch. Auf dem kleinen Holztisch waren die Bilder der anderen Prüflinge aufgereiht. „Wieso willst du Hunter werden?“, fragte er mich. Ich sah ihn überrascht an. „Ich will Hunter werden, da mein Vater es nicht konnte. Ich will den Menschen helfen und sie beschützen, wenn sie es denn nötig haben. Ich will den Lebenstraum meines Vaters verwirklichen.“, antwortete ich wahrheitsgetreu. „Oh, so ist das also.“, meinte der Präsident und schrieb sich Notizen dazu auf. Ich war so aufgeregt, dass mir ein riesiger Kloß im Hals steckte, denn ich alleine mit Schlucken nicht wegbekam. ‚Ich hätte doch noch lernen sollen.‘, schimpfte ich mich über meinen Leichtsinn. „So gut. Nächste Frage. Wer von diesen Leuten interessiert dich am Meisten?“ Ich sah mir die Bilder genau an. „Der hier. Also Killua. Er scheint sich mehr zurück zu ziehen, doch es scheint noch einige Geheimnisse um ihn herum zu geben.“, erklärte ich schnell. „Ja gut.“, wieder kritzelte der alte Mann etwas auf sein Papier. „Und mit wem würdest du am Wenigsten kämpfen wollen?“, fragte mich Netero ernst. „Am Wenigsten? Mit Gon, Hisoka und Kurapica, da sie mir viel zu sehr am Herzen liegen.“, gestand ich. „Alles in Ordnung. Dann kannst du wieder gehen.“, bemerkte er schnell, während er sich letzte Notizen machte. ‚Also doch keine Prüfung. Und ich machte mir schon Sorgen.‘, bedachte ich und kam erleichtert aus dem Büro, wobei ich fürchterlich erschrak, als dieser komische Prüfling klappernd vor mir stand. „Meine Güte. Hier ich lasse dir die Türe offen.“, reagierte ich schnell und wich ihm aus. ‚So ein seltsamer Zeitgenosse.‘, dachte ich bei mir, als ich wieder in den Aufenthaltsraum zurück kehrte. „Sie haben es mir wirklich geglaubt.“, begrüßte mich Hisoka mit einem Lächeln im Gesicht. ‚Ich auch.‘, bedachte ich geknickt. „Ja, das haben sie.“, gab ich zurück. Nun war alles vorbereitet. Wir sollten uns vor dem Landen noch einmal alle im Aufenthaltsraum treffen. Jeder wirkte angespannt und wartete auf das weitere Geschehen. „Wir werden gleich landen. In wenigen Minuten beginnt eure letzte Prüfung. Macht euch auf.“, meinte Netero, der Präsident schlicht und verließ den Raum. „Was? Dann war das andere keine Prüfung?“, entfloh es Pockle. „Nein, das war lediglich ein Gespräch mit dem Präsidenten.“, erklärte Kurapica. Pockle fiel sichtbar ein Stein vom Herzen und er begann zu lächeln. „Ich hatte schon Angst…“, murrte er halblaut. „Ich bitte alle Prüflinge nun das Flugschiff zu verlassen.“, meinte eine Frauenstimme und die Stimmung verschlechterte sich sichtlich. Auch ich konnte meine Anspannung kaum verbergen. Wir betraten eine große Halle. Die Prüfer standen neben ihrem Präsidenten in einer Reihe. „Was er wohl vorhat?“, flüsterte Menchi zu Buhara. ‚Ach selbst die Prüfer wissen nicht, was die letzte Prüfung sein wird.‘, bemerkte ich schnell. Auf der anderen Seite des Raumes standen vier Männer, komplett in schwarz gekleidet. „Das hier ist der Ort eurer letzten Prüfung. Ich habe euch einer Befragung unterzogen um euch einstufen zu können. Mit Hilfe eurer Angaben konnte ich die Liste für eure Kämpfe erstellen. Hier ist sie.“, der Präsident deckte sein Plakat auf. Die Namen waren unten eingeschrieben und oben blieb nur ein einziger Weg. „Soll das heißen, es ist keine schriftliche Prüfung?“, rief Pockle aus. „Nein, wer hat euch denn diesen Floh ins Ohr gesetzt?“, fragte Netero verwirrt. Alle anderen starrten Bodoro böse an, nur ich begann zu kichern. „Heißt das, das nur einer Hunter wird?“, fragte Kurapica nach, der schon die ganze Zeit das Plakat studiert hatte. „Nein. Das heißt, dass nur einer rausfliegen wird. Jeder von euch, hat mindestens zwei Versuche um einen Kampf zu gewinnen. Sobald man einen Gewinn erzielt hat scheidet man aus und hat seine Hunterlizenz in der Tasche.“, erklärte Netero schnell. „Wie wurden wir eingestuft?“, fragte Killua etwas mürrisch. „Es gibt mehrere Punkte. Die körperlichen Fähigkeiten, die geistigen Fähigkeiten und die Innere Einstellung.“, beschrieb der Präsident. ‚Die körperlichen und geistigen Fähigkeiten wurden zur Genüge in den Prüfungen getestet, aber Netero-san wollte unbedingt Gespräche mit uns führen, damit er unser Huntertalent herausfiltern konnte.‘, bemerkte ich und verstand den Plan nun. „Gut zu den Regeln. Gewonnen hat derjenige, der es schafft den anderen zum Aufgeben zu bewegen. Wenn einer von euch seinen Gegner töten sollte, dann wird er disqualifiziert und die anderen werden Hunter ohne gekämpft zu haben.“, erläuterte der Präsident nun. „Gut, so fangen wir an.“, schloss er ab, als keine weiteren Zwischenrufe mehr kamen. „Erster Kampf: Kurapica 404 gegen Hisoka 44.“, brüllte ein Mann in Schwarz. ‚Das wird sicherlich Interessant.‘, dachte ich und blickte gespannt auf die beiden Konkurrenten. „Ich werde euer Schiedsrichter sein. Beginnt euren Kampf.“, sagte der Mann an. „Kurapica gib auf. Hisoka ist gefährlich.“, brüllte Leorio in mein Ohr. „Er wird nicht aufgeben.“, meinte ich schlicht. Kurapica zog seine beiden Schwerter hervor und hielt sie drohend in die Richtung von Hisoka, der zu kichern begann. „Deine Freunde haben Recht, du solltest aufgeben. Oder wie willst du mich zu diesen Worten zwingen?“, meinte Hisoka knapp. Dann wurde er auch schon von Kurapica attackiert. Die beiden sausten aneinander vorbei, wobei es aussah, als würde Hisoka Kurapica mit seiner Hand durchbohren. „Hisoka, du Monster, wenn du Kurapica tötest, dann wirst du disqualifiziert.“, brüllte Leorio wieder. „Jetzt sei endlich mal still.“, knurrte ich und blickte ihn böse an. „Du solltest aufgeben.“, meinte Hisoka wieder. Dann warf er eine Karte nach dem Jungen vor ihm, die er wieder zurückschleuderte. Die Karte versenkte sich in Hisokas Schulter, doch der Magier attackierte das linke Schwert Kurapicas erneut, wobei es zerbrach. Kurzum packte der blonde Junge seine Waffe und riss das kaputte Schwert von der Schnur, die die Waffe zusammenhielt. Währenddessen zog sich Hisoka die Karte aus der Schulter und plötzlich begann seine Mordlust aufzuflammen. Ich wich erschrocken zurück. Das gleiche taten Gon und Killua. Hisoka schritt langsam auf Kurapika zu und beugte sich zu seinem Ohr hinab. Dann flüsterte er ihm etwas ins Ohr, wobei die Augen des Blonden rot flackerten. Dann ging er einfach weiter davon. „Halt Prüfling Hisoka, was machen sie?“, rief ihm der Schiedsrichter nach. „Das heißt soviel, wie ich gebe auf.“, murrte er belustigt. „Damit ist Kurapica der Sieger.“, feierte der Schiedsrichter und auch Gon und Leorio jubelten. Killua schien irgendetwas auf der Seele zu liegen. „Gut gemacht Kurapica.“, meinte ich zu ihm. „Danke.“, sagte er nur. „Nun der zweite Kampf. Hanzo 294 gegen Gon 405.“, schrie der zweite Schiedsrichter, der den Ersten abgelöst hatte. „Hey du bist doch der Kerl, der mich bewertet hat.“, rief der Shinobi erfreut zu seinem Schiedsrichter. „Was? Wir wurden bewertet?“, hakte Leorio nach und ich fasste mir mit der flachen Hand an die Stirn. „Ich hielt es für so selbstverständlich, dass ich dir nichts davon erzählt habe.“, meinte Kurapica verschämt. „So Gon. Zuvor waren wir Freunde, aber jetzt werde ich keine Rücksicht auf dich nehmen.“, meinte er schnell. „Das musst du nicht. Lass uns kämpfen.“, meinte der Junge schlicht. „Dann soll der Kampf beginnen.“, brachte der Schiedsrichter hervor. Die beiden stürzten aufeinander los, wobei Gon sich völlig auf seine Schnelligkeit verließ. „Bist überzeugt von dir was?“, fragte Hanzo, der ihn immer wieder einholte. Dann packte der Shinobi den Jungen und schlug ihm auf den Oberkopf. Sofort hielt sich Gon vollkommen still. „Ich habe dir gerade die Sicht mit diesem Schlag genommen.“, erklärte der Shinobi und grinste. Gon begann nach seinem Gehör nach Hanzo zu treten, als er dies bemerkte verpasste er dem Jungen noch einen Schlag auf den Kopf, wobei Gon zu Boden ging. „Jetzt habe ich dir das Gehör auf der rechten Seite genommen. Es ist schwer sich damit noch zu orientieren.“, bemerkte der Shinobi. „Sag, dass du aufgibst.“, forderte er seinen Gegner auf. „Nein. Ich gebe nicht auf. Ich kann noch kämpfen.“, beteuerte Gon. „Hier Gon Wasser. Kühl dir damit den Kopf.“, rief ihm Killua zu und warf eine Flasche Wasser zu Gon hin, der sie sich sofort über den Kopf laufen ließ. Hisoka blickte wie gebannt auf den Kampf. „Kurapica, wenn er ihm noch einmal etwas tut, dann halte mich nicht auf.“, knurrte Leorio. „Wieso aufhalten. Ich werde mich selbst nicht zurückhalten können.“, berichtete Kurapica und ich sah, wie seine Augen wieder zwischen rot und Blau hin und her flackerten. Ich hatte meine Fäuste so fest geballt, dass sich meine Fingernägel tief in das Fleisch gruben. Das Blut lief in kleinen Rinnsälen meine Hand hinab. „Ich kann wieder etwas sehen. Lass uns weiterkämpfen.“, rief Gon aufgeschreckt. „Du sollst aufgeben.“, schrie der Shinobi genervt und packte Gon unsanft am Arm. „Ich werde ihn dir brechen, wenn du nicht aufgibst.“, forderte er ihn auf. Meine Hand lag bereits auf meinem Katanaknauf. Die restlichen Schiedsrichter mussten Leorio festhalten, damit er nicht eingriff. „Wenn sie sich einmischen, dann wird Gon disqualifiziert.“, warnten sie ihn. „Nicht. Lasst mich kämpfen. Ich gebe nicht auf.“, murrte Gon. Jeder, sogar die Prüfer waren angespannt und fieberten mit Gon mit. Dann ein unglaublich lautes Knacken und Hanzo brach Gon den rechten Arm. Ich stürmte vor, doch Hisoka packte mich und zog mich zurück. „Gon.“, schrie ich aufgebracht. „Gibst du jetzt auf?“, fragte Hanzo, als sich Gon schmerzlich am Boden wand. „Du mieser Glatzkopf.“, schrie nun auch Menchi. Jeder blickte sie fragend an. „Weißt du Gon. Wir Shinobis, werden schon von Geburt an zu Kämpfen wie diesen trainiert. Wir lernen es nicht anders und deswegen tue ich mich auch leichter bei dieser Prüfung. In deinem Alter habe ich auf dem Schlachtfeld schon den ersten Menschen getötet, wobei du für dein Alter auch nicht schlecht bist.“, quasselte er vor sich hin und machte einen Handstand auf einem Zeigefinger. Urplötzlich trat Gon nach Hanzo, der zwar weg springen konnte, sich aber die Nase am Boden aufschlug. „Danke, dass du so viel geredet hast. Jetzt hat sich mein Kopf wieder regeneriert. Ich kann wieder kämpfen.“, meinte Gon aufsässig. „Oh Gon.“, hauchte ich. Der Junge ließ seinen rechten Arm herunterhängen. „Gut, wenn du nicht aufgeben willst…“, rief der Shinobi gereizt, zog ein Messer und hielt es Gon an die Stirn, wobei er ihm eine Schnittwunde zufügte, aus der das Blut bereits rann. „Dann werde ich dich eben töten.“ Ich wollte mich aus Hisokas Griff kämpfen, doch dieser hielt mich eisern fest. Hätte er mich auch losgelassen, dann hätte ich Hanzo wahrscheinlich getötet. „Du kannst mich nicht töten, denn sonst bist du disqualifiziert.“, meinte Gon schnell. Die Anspannung lag im Raum und niemand sagte ein Wort. „Du verstehst deine Lage nicht. Ich kann dich töten, wenn du nicht aufgibst.“, schrie der Shinobi. „Aber das ist auch keine Lösung. Lass uns zusammen überlegen, wie wir fair kämpfen können.“, begann der Junge plötzlich. Ich weitete meine Augen und meine Gegenwehr erstarb. ‚Hatte ich gerade richtig gehört?‘ Ein Schmunzeln kam über meine Lippen und auch die anderen begannen leise zu lachen. „Was ist so komisch?“, fauchte Killua. „Verstehst du nicht? Gon hat jeden auf seine Seite gezogen, auch die Jury, die eigentlich neutral sein sollte. Er brachte uns zu Angstgefühlen und er brachte uns zum Lachen. Deswegen wurde er so hoch eingestuft. Das ist seine Qualität zum Hunter.“, erklärte ich dem verwirrten Jungen neben mir. „Du … Du willst es nicht begreifen. Ich kann dich töten. Ich kann die Prüfung nächstes Jahr wiederholen, aber du nicht.“, fauchte der Shinobi. „Er ist viel zu naiv.“, meinte Kurapica gequält. „Ich werde nicht aufgeben.“, meinte Gon wieder stur. „Dann schneide ich dir deine Beine ab, dann kannst du nicht mehr kämpfen.“, beschloss Hanzo. ‚Nein.‘, schallte es in meinem Kopf. „Aber dann kann ich an den Wunden verbluten und du bist wieder disqualifiziert.“, bemerkte Gon schlicht. „Also lass uns überlegen, wie wir fair kämpfen können. Und selbst, wenn du mir meine Beine abschneidest, werde ich nicht aufgeben.“, klärte der mutige Junge seinen Gegner auf. „Ich… Also… Ich gebe auf.“, meinte Hanzo schlicht. „Was?“, fragte der Schiedsrichter. „Du kannst nicht einfach so aufgeben. Komm zurück und lass uns überlegen, wie wir fair kämpfen können.“, entrüstete sich der Junge. Sofort ging schallendes Lachen durch die Menge. „Ich gebe auf und du willst immer noch fair kämpfen. Sei endlich damit zu Frieden. Du hast gewonnen.“, brüllte der Shinobi wütend. „Nein… ich“, begann Gon, doch Hanzo schlug ihn mit einem harten Treffer ins Gesicht bewusstlos. „Merkt euch das. Ich habe aufgegeben. Er ist der Sieger.“, meinte Hanzo schlicht und verließ den Ring. Ein Schiedsrichter brachte den Jungen sofort aus dem Raum. ‚Was für ein Kampf.‘, dachte ich bei mir. „Nun… also. Der dritte Kampf. Bodoro 191 Vs Hisoka 44.“, rief wieder ein neuer Schiedsrichter. Hisoka ging lässig in den Ring und begann demonstrativ zu gähnen. „Das wird langweilig. Altes Dörrobst interessiert mich nicht.“, gab er von sich. „Was?“, knurrte Bodoro schnell. „Keiner ist bisher nach einem Schlag von mir noch auf den Beinen gestanden.“, fauchte er. Hisoka ließ sich davon nicht beeindrucken und gähnt erneut in seine Karten. „Die hier brauche ich für dich nicht.“, meinte der Zauberer und warf seine Karten nutzlos auf den Boden. Dann gähnte er in seine Hand hinein. Bodoro holte zum Schlag aus und traf Hisoka mitten im Gesicht. Dieser rutschte nur ein wenig zurück und nahm die Hand vom Gesicht. Er war völlig unverletzt. „Das war also dein erster Versuch. Ich werde zärtlich sein, damit ich dich nicht töte.“, meinte er freundlich und Bodoro sauste auf ihn zu. Hisoka beförderte ihn mit einem Fingerschnip zu Boden. ‚Das ist nicht möglich.‘, brannte es in meinem Kopf, als ich dies sah. Der alte Mann rappelte sich vom Boden hoch und verpasste Hisoka eine Kopfnuss, dass beide zu Boden fielen. Kurze Zeit passierte nichts und man merkte, wie alle gespannt den Atem anhielten. Dann stand Hisoka einfach so auf und ging zu Bodoro hinüber. Er tat dasselbe wie zuvor bei Kurapica, dann gab Bodoro sofort auf. Der nächste Kampf war zwischen Hanzo und Pockle. Der Shinobi wandte den gleichen Trick, wie bei Gon an und wollte Pockle den Arm brechen, dieser gab jedoch auf. Der eigentliche vierte Kampf Leorio gegen Bodoro fiel aus, da Bodoro zu verletzt war. Stattdessen wurde Killua gegen Pockle in den Ring geschickt. Killua sah seinen Gegner kurz an und gab dann auf. Nun war der fünfte Kampf Killua gegen den seltsamen Prüfling. Voller Vorfreude lief er in den Ring, doch der Prüfling zog die Nadeln aus dem Kopf und enttarnte sich. Es stellte sich heraus, dass es Killuas Bruder Kitarakel war. Er forderte Killua auf wieder nach Hause zu kommen, oder er würde Gon töten. Leorio, Kurapica und ich versperren ihm den Weg zu den hinteren Zimmern. Dann versprach Killua, dass er zurück nach Hause kommt, wenn Kitarakel Gon nichts täte, daraufhin gab der große Bruder auf. Endlich wird Leorio gegen Bodoro in den Ring geschickt, doch der Kampf hatte noch gar nicht begonnen, da tötete Killua Bodoro und verschwand. Ich gewann somit meine Hunterlizenz ohne zu kämpfen. Nach diesem ereignisreichen Tag wurden wir in einen Raum gebracht um dort eine Einweisung zu bekommen. Letztendlich waren Pockle, Kitarakel, Hisoka, Kurapika, Gon, Hanzo, Leorio und ich geprüfte Hunter. Acht hatten es geschafft, wobei einer verstorben war. Hisoka wich nicht von meiner Seite, was mich sehr wunderte. Gerade, als wir die Angelegenheit von Killua verhandeln wollten platzte Gon herein. Er knöpfte sich Kitarakel vor und brach ihm vor Wut den Arm, dann schwor er, dass er Killua von Zuhause holen würde. Nach der Verhandlung, wo beschlossen wurde, dass Killuas Disqualifikation rechtskräftig war verließen wir das Gebäude. Ich atmete gerade die frische Luft ein, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Ich wandte mich schnell herum. „Ichigo-chan.“, hauchte Hisoka und legte seine Lippen langsam und vorsichtig in aller Öffentlichkeit auf die Meinen. Das Blut stieg in mein Gesicht und ich drückte ihn von mir weg. Dann beugte er sich zu mir an mein Ohr und flüsterte: „Ich liebe dich. Suche mich, wenn es dir genauso geht.“ Mit diesen Worten verschwand er mit Kitarakel um die Ecke. ‚Ich werde ihm jetzt noch nicht folgen.‘, beschloss ich und lächelte. ‚Ich muss zuerst meinen Freunden helfen.‘ Ich blickte noch eine Weile in die Richtung, in die er gegangen war. ‚Ich liebe dich auch, Hisoka. Und ich werde dich finden, das schwöre ich.‘, meinte ich in Gedanken. „Und was machst du nun Ichigo?“, fragte mich Kurapica, als ich zu ihnen kam. „Zunächst werde ich euch helfen Killua zurück zu holen. Und später, werde ich mich um meine wichtigen Angelegenheiten kümmern.“, berichtete ich und drehte mich noch einmal um. Gerade noch rechtzeitig um eine Karte aufzufangen, die direkt auf mich zustob. Ich drehte sie herum und blickte direkt in das Antlitz der Herzkönigin. Sofort begann ich strahlend zu lachen und steckte die Karte ein. ‚Ich werde dich schon finden und wenn ich um die ganze Welt reisen muss.‘, dachte ich noch zum Abschied und folgte Gon in sein nächstes Abenteuer. 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