Im Wirbel der Verachtung von LynethNightmare (Draco Malfoy x OC) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Es ist keine Lüge, du machst dir auch nichts vor, aber du warst und wirst niemals ein guter Mensch sein. Leider lag es nicht in deinen Genen. Du hältst dich von den anderen fern um sie nicht zu verletzten, denn irgendwann wirst du es tun. Ob du nun die Wahl hast oder nicht. Wieder zucken diese schrecklichen Bilder durch deinen Geist und reißen die Wunden wieder auf. Jeden Tag. Zu jeder Stunde und fast schon minütlich ist es da. Es wird immer schlimmer umso mehr du dich dagegen sträubst. Wieder einmal warst du ziellos durch Hogwarts geirrt und befandest dich - wie auch immer du hierher gekommen warst – in den Kerkern. Du siehst dich um und seufzt. Was für ein passender Zufall, dass du genau hierher gekommen warst. Innerlich schrie deine Seele vor Schmerz und du wendest deinen Blick schnell gen Boden. Diese Erinnerungen machen dich noch wahnsinnig egal was du tust. Immer wieder wirst du an alles erinnert. Plötzlich wirst du wachgerüttelt durch einen heftigen Stoß an deiner linken Seite. Du fährst herum und ehe du dich besinnst, sitzt du völlig perplex auf dem Boden. Crabbe und Goyle lachen hämisch und du siehst direkt in Malfoys Gesicht. Der nicht minder breit Grinst. „Hat sich da jemand verlaufen?“, feixt er und sieht dich abwertend an. Du rappelst dich hoch. Völlig ungerührt von seiner Stichelei drehst du dich auf dem Absatz um und gehst davon. „Die ist komplett irre.“, hörst du sie noch brüllend rufen, ehe du die Treppen wieder emporsteigst. Wie du diesen Abschaum von Slytherin hasst. Immer wieder versuchten sie ihre eigenen Charakterschwächen hinter Mobbingattacken verstecken. Außerdem war Slytherin und der Erbe und alles was sich um die Leute aus Slytherin drehte der Grund für deine Vergangenheit. Den dunklen Teil in dir. Der schwarzen Seelenhälfte. Du bliebst stehen. Es schien dich zu übermannen und dir wird richtig schwarz vor Augen. Du wankst hin und her und findest einfach keinen Halt mehr. Weder in deinen Gedanken noch auf der Treppe und du stürzt ab. Wach wirst du erst wieder in der Krankenstation, wo Madame Pomfrey sich mütterlich um dich kümmert. Wenn man so etwas unter mütterlich verstehen kann. Jedenfalls denkst du es könnte so ähnlich sein. „Um Himmelswillen. Junge Dame, ich muss ihnen sagen, dass sie mir wirklich Sorgen bereiten. Diese ständigen Ohnmachtsanfälle und ihre Verletzungen, die sie davontragen häufen sich. Sie sollten mehr auf sich Acht geben.“, wimmert sie und wuselt um dein Krankenbett herum. Irgendwie hatte sie ja recht, denn in letzter Zeit warst du wirklich regelmäßig hier. Irgendwas ging vor sich. Irgendwas, was du noch nicht glauben willst. Dennoch spürst du es. Mit jeder Faser deines Körpers. Allmählich beginnt sich die Landschaft deiner Stimmung nach zu formen. Der Schnee fiel und es war alles gleich und monoton, wenn man das so sagen will. Weihnachten steht vor der Türe. Ein Fest, was jedes Jahr vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. An dem jeder seine Familie in die Arme schließt und einfach nur glücklich ist. Das verstimmt dich zudem. Die Ferien standen kurz vor der Türe. Du packst bereits deine Sachen und überlegst, wie du das ganze eigentlich überstehen solltest. Vielleicht solltest du einfach nur hier bleiben und dich weiterhin verstecken. Dennoch packst du deine Sachen und gehst hinaus. Nun war es also wieder soweit. Die Türe ging knarrend auf. Ein Hauself steckte seinen Kopf durch den Türspalt. „Miss Nostra. Kommen sie herein.“, zischt er. Nichts hatte sich verändert. Zu deinem Leidwesen musstest du gestehen. Mutig hebst du den Kopf und trittst über die Türschwelle. Das Anwesen war riesengroß und alles war relativ vornehm, jedoch schlicht eingerichtet. Es stank nach Moder und alten Inventar. Keine Bilder und keinerlei familiäre Stimmung verursachende Dekorationen. Keine Bilder, keine Kerzen, keine Andenken und schon gar keine hellen Farben. Wie du dieses Haus hasstest. Krachend fiel die Türe hinter dir ins Schloss. Nun war es wohl soweit. „Anna-Lyneth?“, drang es aus dem Wohnraum und sofort streckte eine Frau mittleren Alters den Kopf aus der Türe in den Flur. Ihre Haare waren wie gestriegelt und nach hinten zu einem strengen Zopf gebunden. Ihre Augen leuchteten, als sie dich erblickten. Sie war eine schöne Frau, das konnte man nicht leugnen, jedoch konnte man trotzdem nicht über ihren Charakter hinwegsehen. „Hallo Mutter.“, bringst du gerade so hervor. „Willkommen Zuhause.“, schnattert sie und winkt dich herein. Du neigst leicht den Kopf und ziehst deine Schuhe aus. Der Hauself stampft leise fluchend mit deinem Koffer an dir vorbei. Sein Name war vermutlich nicht sein echter. Deine Eltern nannten ihn Zack. Er war sehr alt und diente der Familie seit geraumer Zeit. Dennoch war er ein finsteres und fieses kleines Wesen, was sich an der Gier und der Macht deiner Eltern ergötzte. Er mochte dich noch nie, was sich aber auf Gegenseitigkeit beruhte. Dennoch erkannte er dich als seine Herrin an und benahm sich gespielt höflich in deiner Gegenwart. Du folgst deiner Mutter. „Wie ergeht es dir in Hogwarts?“, fragt sie unverblümt. „Ich halte meinen Notendurchschnitt.“, antwortest du kühl, denn das war alles, was sie interessierte. „Wie ergeht es Snape und den Slytherins? Hast du schon Freunde unter ihnen gefunden?“, hakt sie weiter und du weißt, dass ihr die Antwort nicht gefallen wird. Sie ist immer noch enttäuscht, dass du nach Ravenclaw gekommen bist, wobei alle deine Vorfahren Slytherins waren. „Nein Mutter. Ich möchte keine Freunde.“, knirscht du zwischen den Zähnen hervor. „Was redest du für einen dummen Unsinn. Natürlich willst du Freunde. Reinblütige Freunde, keine Schlammblüter. Niemand wofür man sich schämen sollte.“, zischt sie. Du verdrehst heimlich die Augen. Dein ganzes Leben lang hörst du nichts anderes, als Reinblut und Schlammblut. Was mag nur der Unterschied sein? Vielleicht, dass Muggel leichter zu beseitigen waren? Du lässt dich auf den hölzernen Stuhl fallen, auf dem dein Name stand. Es war wie im Gefängnis. In einem Gefängnis in dem Folter betrieben wird. Zum Glück war dein Vater nicht hier. „Ich werde keine Schlammblüter als Freunde haben, Mutter.“, redest du monoton wie vom Tonband. Du wusstest nicht einmal ob irgendjemand auf der Schule ein Schlammblut war, so wenig interessiertest du dich für deine Mitschüler. „Das hoffe ich für dich, denn dein Meister wird so etwas nicht dulden. Du bist etwas besonderes. Du bist wie er.“, haucht sie ehrfürchtig und sieht dich durchdringend an. Sein Gesicht erscheint vor deinem inneren Auge und dein Blick wird leer. Du bist wie er. Du bist ein Monster. „Ich werde euch keine Schande bereiten.“, klärst du auf und kümmerst dich wieder einmal um deine Fingernägel. „Iss erst einmal etwas. Ich habe eine Weihnachtsüberraschung für dich.“, kichert die böse Hexe mit ihren pechschwarzen Haaren und ihren angriffslustigen blau stechenden Augen. Schon wurde dir übel, was nicht alleine an dem ungenießbaren Zeug lag, was vor dir auf dem Teller war. Weihnachtsgeschenke bedeuteten nichts Gutes. Jedes Jahr war es dasselbe. Dir sackte das Blut in die Beine und du wurdest bleich, als dein Vater den Wohnraum betrat. „Meine Tochter!“, faucht er gezielt. Du zuckst unwillkürlich zusammen. „Hallo Vater.“, raunst du und musst für einen Moment die Augen schließen. Er war wirklich riesig und seine Gesichtszüge waren streng und hart. So war auch sein Gemüt, mit dem er dich nach seinem Willen erzog. Er war ein mächtiger Zauberer und annähernd auf der gesamten Welt bekannt. Doch seine schwarzen Geschäfte behielt er unter Verschluss. Er hatte ebenfalls tiefschwarze Haare, die er sich immer nach hinten an den Kopf gelte. Seine Augen waren grün und bissig. Schon als Kind hattest du Angst vor ihm. „Hast du mich wieder enttäuscht oder hast du es endlich zu etwas gebracht?“, fragt er stichelnd. „Ich bin mir nichts bewusst.“, hauchst du tonlos. „Das ist genau dein Fehler. Du setzt unser Erbe nicht um.“, knurrt er und legt seine eiskalte Hand auf deine Schulter. „Ich wünschte du würdest weniger nach deiner wahnsinnigen Tante kommen und mehr nach uns.“, meinte er beiläufig und das versetzte dir wie immer einen Stich. Deine Tante stammte ebenso wie deine Mutter auch von einer langen Kette reinblütiger Zauberer und Hexen ab, jedoch war sie nicht der schwarzen Magie verfallen. Vor Jahren war sie aus London und sogar England ins Ausland geflohen, nachdem deine Eltern ihr den Tod zugesichert hatten. Sie war der Schandfleck der Familie. Sie heiratete einen Muggel und versuchte sich in Pflege magischer Geschöpfe. Auch sie war kein Slytherin gewesen, sondern eine Griffindor. „Ich versuche was ich kann.“, gibst du kleinlaut von dir. „Dann entledige Hogwarts endlich von einigen Schlammblütern, so wie wir es auch täten. So wie er es wünscht.“, faucht er dich wütend an und du kauerst dich auf deinen Stuhl zusammen. Noch nie war dir zu Ohren gekommen, dass deine Eltern je einen Muggelstämmigen in Hogwarts beseitigt hätten, dennoch konnte es auch vertuscht worden sein. „Ich-“, versuchst du etwas zu sagen, doch er lässt dich nicht. Sein Griff an deiner Schulter wird fester. „Du bist zu weich. Die Ausbildung hat dir nichts gebracht denke ich. Müssen wir wirklich wieder alles von vorne beginnen?“, droht er dir. Bei dem Gedanken wird dir schlecht. Das gesamte Haus dreht sich vor deinen Augen. „Nein Vater. Ich werde machen, was immer ihr wollt.“, gibst du nach. Doch das war alles andere als du wolltest. Viel mehr was du jemals zu Stande bringen würdest. Aber du warst seine Erbin. Vielleicht die Schlechteste, die es gab, aber du warst es. Zu deinem Leidwesen. „Davon merken wir aber reichlich wenig, meine Liebe.“, mischt sich nun auch deine Mutter mit ein. Du hättest einfach in Hogwarts bleiben sollen. „Ich plane meine Taten bereits.“, eiferst du schnell. „Das befinde ich gerade für sehr interessant. Und was sind das für Pläne?“, faucht dein Vater und starrt dich prüfend an. Jetzt musstest du dir etwas einfallen lassen. „Ich erschleiche mir gerade das Vertrauen unserer Feinde und wenn sie es nicht erwarten, dann werde ich sie vernichten.“, versuchst du so glaubwürdig es dir möglich war wiederzugeben. Zwiegespalten sahen deine Gegenüber auf dich herab. „Geh in den Kerker und überzeuge uns endlich davon.“, befielt dein Vater und zieht dich vom Stuhl hoch nur um dich in Richtung Kerker zu schieben. „Aber – ich – Vater.“, bettelst du, was er aber gekonnt ignoriert. „Du gehorchst deiner Mutter nicht, mir ebenfalls nicht und du tust alles nur nicht das, was der Meister von dir will. Beweise dass du eine Nostra bist.“, faucht er und schubst dich halb in den düsteren Kerker die Treppen hinab. Du fängst dich halbwegs und trittst betreten hinab. Alles stinkt nach Angst, Flüchen, Schmerzen und Tod. Wieder dreht sich alles um dich herum und du wirst fast ohnmächtig. Du siehst die armen ausgezehrten Muggel, die damals durch die Gitter nach dir griffen. Sie zogen an deiner Kleidung und schrien nach Hilfe. Die du ihnen nicht geben konntest. Mittlerweile war der Kerker leer. Denn es war zu dieser Zeit viel zu auffällig, wenn Muggel verschwanden. Doch nicht nach seiner Wiederkehr, die bald ins Haus stand. Es ist kein Geheimnis, dass deine Eltern besessene Untertanen von ihm sind. Nicht nur das. Rein vom Blute her, seit ihr eine Familie. Der Tod höchst persönlich hat dich zu seiner rechten Hand erklärt. Seine Dienerin auf Lebenszeit. Sein auf Ewig. Das klang so endgültig. Im hintersten Eck der letzten Kerkerzelle fandest du nun den Grund deiner Strafarbeit. Ein Muggelmädchen. Sie war ziemlich verstört und verbarg ihr Gesicht hinter ihren Knien. Das arme Ding. Ansonsten war der Kerker vollkommen leer. Du gehst auf die Zelle zu und das Mädchen sieht dich an. In ihren Augen schimmert eine Träne, doch ihr Blick verriet, dass sie noch nicht aufgegeben hatte. Anscheinend war sie einfach nur nicht so lange gefoltert worden, wie die Menschen zuvor, die hier „hausten“. Du schlägst den Blick nieder und verfluchst dich innerlich für deine Eltern. All das wolltest du nie. Niemals würdest du es tun, denn somit zeigst du nur, dass du wirklich seiner würdig bist. So wie er es sich wünscht und deine Eltern es ebenfalls wünschen. Du die Erbin. Das war alles so lächerlich. Die, die einst seinen Nachfolger gebären sollte. Das Mädchen in dem das Blut der Slytherins fließt. Niemals. Du wendest der Zelle den Rücken zu und steuerst auf den Ausgang zu. Plötzlich riss dich ein Knallen aus den Gedanken. Du wirbelst herum. Das Mädchen stand am Gitter, die Augen panisch aufgerissen, der Mund zu einem stummen Schrei verzogen. Ihre Hände krallten sich an den Gitterstäben fest. „Hilf mir.“, krächzte sie. Wieder senkst du nur den Blick. Unfähig zu Handeln und ebenfalls einfach zu schwach dich für eine Seite zu entscheiden. „Bitte, bitte geh nicht wieder weg.“, klagte das junge Ding. Wahrscheinlich war sie nicht älter als du selber. Ein tolles Weihnachtsgeschenk. Du wendest dich ab und steigst die Treppen wieder empor. Das Mädchen kreischt und schlägt gegen die Gitter. Du schließt die feste Türe hinter dir und das Getöse erstirbt, doch immer noch siehst du ihr verzweifeltes Gesicht vor deinem Inneren und musst dich beherrschen deine Schwäche zu verbergen. „Hast du gefallen an deinem Spielzeug.“, flötet deine Mutter. „Ja, vielen Dank.“, keuchst du atemlos. Das alles schien mehr wie ein böser Traum. Dieser Traum dauerte bis die Ferien endlich zu Ende waren und du wieder nach Hogwarts zurückkehren durftest. Erleichtert stehst du nun wieder vor dem gigantischen Schloss und atmest tief ein und aus. Bestimmt stirbt das Mädchen die nächsten Tage wegen der Hand deines Vaters, oder auch deiner Mutter. Du versuchtest dich abzulenken indem du in die Bibliothek gingst und deine Nase in die Bücher vergrubst. „Hallo Anna-Lyneth.“, ertönt eine bekannte Stimme, die dich hoch blicken lässt. „Hallo Harry, Hermine und Ron.“, meinst du schnell zu den Dreien gewandt. „Dürfen wir dir Gesellschaft leisten?“, fragt Hermine freundlich. „Setzt euch ruhig.“, meinst du schnell und versteckst dich wieder hinter deinem Buch. Im allgemeinen warst du schon sehr blass, und der barocke Kleidungsstil trug nicht viel zu einem offenen Erscheinungsbild bei. Aber dieses Mal leuchtete deine Haut richtig Weiss. Du weist selber, dass du krank aussiehst, aber leider kannst du es nicht ändern. Deine langen schwarzen Haare hast du offen über deinen Rücken fallen und deine Augen leuchten matt grün. Vielleicht weil du dich verschießt. Was andere von dir halten ist dir recht egal. Solange sie sich von dir fernhalten. Die Annäherungsversuche von Ron, Hermine und Harry wirst du wohl bis zu einem gewissen Grad zulassen müssen. Sonst wäre es zu auffällig. „Wie war dein Weihnachten?“, fragt Hermine dich freundlich und wohl oder übel musst du auf diese Konversation eingehen. „War ok. Und eures?“, fragst du schnell ehe man auf deine karge Antwort reagieren kann. „Super. Wir waren bei Rons Familie eingeladen. Es sind wirklich wunderbare Menschen.“, klärt dich Hermine auf und Ron wird ein wenig rot. Auch Harry grinst zustimmend. „Das freut mich.“, gibst du zurück und Hermine mustert dich aufmerksam. „Weißt du, da du nicht gerne über dich redest, reden wir einfach von der Schule oder von uns. Wenn wir fragen stellen, die du nicht beantworten magst, dann sag es ruhig.“, klärt dich das schlaue Mädchen auf und du nickst. „Das ist schon in Ordnung macht euch keine Umstände wegen mir.“, meinst du schlicht und schließt das Buch endgültig. Du wirst wohl nicht mehr dazu kommen, es fertig zu lesen. „Wir denken du bist ein lieber Mensch. Es tut uns leid, dass du immer alleine bist. Wir wollen einfach nur Freunde sein.“, bestätigt Hermine sich selbst. „Das ist nett. Danke, aber ich bin wirklich keine gute Freundin. Ich rede nicht viel und sonst auch nicht.“, versuchst du dich raus zu reden. „Das macht nichts. Hauptsache wir sind füreinander da und belügen uns nicht.Meine Mutter würde dich übrigens gerne kennen lernen.“, feixt Ron und grinst. Du seufzt. Menschen können so anhänglich und stur sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)