Schwarze Entscheidung von NightcoreZorro (Die Herren der Unterwelt (Cameo x Torin)) ================================================================================ Epilog: -------- Räuspern. “Cameo?” Sabin sah mich fragend an. “Du hast gesagt, dass du etwas wichtiges zu erzählen hast.” Ich nickte leicht. “Ja” Ein Schauer fuhr den Anderen über den Rücken. Kein Wunder, ich bin die Hüterin des Elends. Immer wenn ich spreche, bekommen alle Anwesenden Selbstmordgedanken. “Nun, ich hab nachgedacht.”, sprach ich einfach weiter und beachtete die Reaktion auf meine Stimme nicht weiter. “Wir können nicht so weitermachen wie bisher.” Lucien's verschiedenfarbige Augen fixierten mich. “Was meinst du damit?” Es hat keinen Sinn, was du versuchst. Sie werden dich aufhalten. Lass es einfach. Es bringt dir nichts. Du kleine Egoistin, du musst dich echt nicht wundern, wenn du in der Hölle landest. Du zerstörst nur alles... lass es bleiben... Ich schüttelte meinen Kopf. “Sabin, hör auf damit!!” Sabin ist der Hüter des Zweifels. Sein Dämon fängt ständig damit an, einen von seinem Tun abzubringen und Zweifel aufkommen zu lassen, bis man es nicht mehr aushält und sich umbringt. “'Tschuldige.”, nuschelte er und es herrschte wieder Stille in meinem Kopf. “Also? Was meinst du damit?”, wiederholte Lucien seine Worte. Ich stützte mein Kinn auf meinen Händen ab. “Wir sind einfach nur dämlich.” “Wie?!”, zischte Aeron dazwischen und hob die geballte Faust. Er ist der Hüter des Zorns. Schnell war Aeron an der Grenze seiner Geduld. Die Faust wurde aber von Torin festgehalten. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen. Torin war manchmal echt süß. Zorn zog sofort seine Hand weg. “Fass mich nicht an Krankheit!” Torin ist der Hüter der Krankheiten. Wenn man ihn berührt geht eine Seuche los, die sich über die Luft überträgt. Torin leierte mit seinen Augen. “Ich hab Handschuhe an, du Blitzleuchte.” Aeron zischte nur leise, vielleicht sogar etwas beleidigt. “Könnt ihr dann mal die Klappe halten, damit Cameo in Ruhe reden kann? Ich hab keinen Bock, hier noch länger rum zu sitzen.”, knurrte Reyes. “Ruhig Blut.”, meine Lucien nur monoton. “Tze.” Reyes nahm sich einen seiner selbstgemachten Dolche und ritzte sich in den Arm. Er war der Hüter des Schmerzes und musste sich ständig selbst verletzen. Daniela, Reyes Freundin, schnappte ihm die Stichwaffe weg. “Du sollst damit aufhören!”, fauchte sie ihn an. “Jetzt lasst mich ausreden!!”, zog ich die Aufmerksamkeit aller wieder auf mich. “Wir hören dir jetzt nicht zu.”, meinte Gideon und nickte mir grinsend zu. Er ist der Hüter der Lügen und kann deshalb nicht die Wahrheit sagen. Ein leises Seufzen meinerseits. “Gut. Unser Problem ist es, das wir dimOuniak nicht finden. “Darauf wäre ich nie gekommen.”, wurde ich schon wieder unterbrochen. Nahm mich hier denn keiner ernst?! Ich knackte mit den Fingergelenken. “Der Nächste, der mich unterbricht wird's bereuen, klar?” Stille. “Na also, es geht doch! Wie ich schon gesagt habe, müssen wir die Büchse finden, um nicht zu sterben. Aber was ist, wenn wir uns einfach unsere Gegenspieler vorknöpfen?” Strider öffnete den Mund, um was zu sagen, schloss ihn aber schweigend wieder. “Die Jäger sind auch nur Menschen. Es ist simpel sie zu töten.” “Ja, nur das sie überall auf der Welt verstreut sind.”, wandte Paris ein und bekam von mir gleich einen Schlag gegen die Nase. Blut floss aus dieser und Paris hielt sich die Hand gegen die getroffene Stelle. “Argh~ Ich glaub, du hast mir die Nase gebrochen!”, jammerte er. “Klappe jetzt.” Ich ging auf Torin zu, der mich mit seinen jadegrünen Augen fragend ansah. Ich legte meine Hand auf seine Wange und drückte ihm unverfroren meine Lippen auf. Alle starrten mich entsetzt an. Ein Würgen war von Daniela zu hören. Sie keuchte schwer und auf ihrer Haut bildeten sich die ersten lila Flecken. “WAS HAST DU GETAN, ELEND?!”, schrie mich Reyes an und sprang auf mich zu, warf mich zu Boden und drückte mir die Luft ab. Trotzdem grinste ich. “Ganz einfach. Wir löschen... mit Torin's Dämon alle Menschen aus. Dann müssen wir… nur noch die Götter töten… Ich bin es leid, alles zu tun, damit diesen verdammten Menschen nichts geschieht. Wir opfern unser ganzes unendliches Leben auf, nur damit die Menschen leben können, die uns eigentlich töten wollen! Macht doch mal die Augen auf! Alles, was wir für die getan haben, war einfach nur bekloppt!” Ich zog meine Beine an und trat Reyes dann in die Magengrube, um ihn los zu werden. Es funktionierte. Ich stand wieder auf und klopfte den Staub von meiner Kleidung ab. “Ich hätte nie gedacht, dass du so etwas vorhast.”, meinte Sabin und sah mich ernst an. “Wirklich nicht.. Ich habe dich immer als gutmütig eingeschätzt, Cameo.” Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Reyes Danika in den Arm nahm und an sich drückte. Nun fing auch Ashlyn an zu husten und bei ihren wurden auch die ersten Flecken sichtbar. Maddox, ihr Freund, verkrampfte sich merklich. Wenn Ashlyn was passierte, rastete er jedes Mal aus, doch diesmal nicht. Sie schwebte in Lebensgefahr und damit auch er. Denn ihr Leben war verbunden. Stirbt der Eine, tut es der Andere auch. “Wieso hast du das getan?”, fragte Torin trüb. “Was meinst du? Das ich dich geküsst habe?” Ich lächelte ihm zu. “Weil ich dich liebe, Torin. Ich will dich berühren können, so oft ich will. Ich will mit dir zusammen sein können. Wir Krieger sind immun gegen deine Krankheiten... ich konnte dich nur nicht wegen der Menschen anfassen.” Er senkte den Blick. “W.. was ist?” Liebt er mich etwa doch nicht? Ich hätte schwören können, dass er auch so denkt. “Du... liebst mich nicht, oder?” “Ich liebe solche Liebesschnulzen.”, drang Gideon's Stimme an mein Ohr, doch ich reagierte nicht darauf. “Doch... Aber ich habe die alte Cameo geliebt. Du bist nicht sie. Cameo würde nie so eigenmächtig und egoistisch handeln.” Ich spürte einen Stich in meiner Brust und biss mir auf die Lippen. “So ist das also. Ihr vertragt hier wohl alle nicht die Wahrheit!!” “Sie sind tot.”, meinte Lucien düster und löste sich langsam auf, um die Seelen in den Himmel, oder in die Hölle zu bringen. Lucien ist nämlich der Hüter des Todes. Kurz darauf war er wieder da. Dann fixierte er mich sauer. “Es sind noch mehr gestorben. Die Seuche verbreitet sich einfach zu schnell...” Und weg war er wieder. Ich grinste. “Seht ihr? Bald wird es keine Menschen mehr geben! Das ist der Untergang der Menschheit!” Automatisch musste ich lachen. Lachen. Das hatte ich seit Jahrtausenden nicht mehr getan. Ich spürte eine kühle Hand auf meiner Schulter und drehte mich um. Ich sah Torin direkt in seine grün schimmernden Augen. “Torin, wa-” Seine hellblonden Haare fielen ihm ins Gesicht und verdeckten die Augen wieder. “Es tut mir leid, Cameo... Aber so kann ich dich nicht ertragen.” Blitzschnell hatte er sein Schwert aus der Saya gezogen. Das letzte was ich spürte, war ein zerreißender Schmerz an meinem Hals und das Letzte, was ich sah, war eine Träne, die über das Gesicht von Torin lief. Ich hatte einen Fehler gemacht. Einen Fehler, den ich nicht mehr rückgängig machen kann. Ich habe den Untergang von mir selbst heraufbeschworen und nicht den der Menschheit. Die Seuche kann man aufhalten, meinen Tod allerdings nicht mehr. Ich merke noch, wie Tod meine Seele abholt und mich in die Hölle bringt. Doch ich wehre mich nicht. Ich hatte es verdient. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)