Erinnerungen von Lluvia ================================================================================ Erinnerungen ------------ 31. Oktober 1981 James stand am Fenster der kleinen Küche des Hauses in Godrics Hollow, welches die letzten Monate das Zuhause von ihm und seiner Familie geworden war und starrte in den Himmel hinauf. Es war ein bewölkter Nachmittag, welcher seine Stimmung wunderbar widerspiegelte. Er wusste, dass Lily dieses Haus recht gern hatte und Harry war hier geboren, aber James vermisste die Villa seiner Eltern. Seine Villa. Sein eigentliches Zuhause. Er seufzte. Und alles nur wegen einer blöden Prophezeiung. Dumbledore war vor inzwischen gut anderthalb Jahren zu ihnen gekommen und hatte sie gewarnt. Irgendetwas sei prophezeit worden was Harry gefährden könnte... Erst nach einigen Diskussionen - weder Lily noch James waren große Verfechter der Glaubwürdigkeit von Prophezeiungen - und Lilys Aussage, nicht zu handeln bevor sie nicht den genauen Wortlaut der Prophezeiung kannte hatte Dumbledore es ihnen schließlich gesagt. Und es war... erschreckend. Ein Kind, Ende Juli geboren, dessen Eltern Voldemort drei Mal die Stirn geboten hatten? Laut Dumbledore fielen nur zwei Kinder in dieses Raster, Harry und Neville Longbottom, der Sohn von Frank und Alice. Nicht, dass James Neville das Schicksal, Kind einer Prophezeiung wie dieser zu sein, auflasten wollen würde, die Longbottoms waren schließlich respektable Menschen und sie waren befreundet, aber er wünschte sich manchmal, Lily und er hätten Voldemort nicht drei Mal die Stirn geboten. Gleich darauf schalt er sich allerdings dafür. Jedes dieser Male war wichtig gewesen, er durfte nicht anfangen es zu bereuen. Und während er noch auf den grauen Himmel starrte begann er, sich zu erinnern... Das erste Mal war vor bald drei Jahren geschehen. James und Lily hatten gerade erst Hogwarts' Sicherheit verlassen und waren mit der harten Realität des Krieges bisher kaum konfrontiert worden. Und es war purer Zufall gewesen, dass sie ausgerechnet an diesem Tag in der Winkelgasse gewesen waren... "Lils, wie lange willst du denn noch im Buchladen rumhängen? Du hast doch eh schon so viele Bücher...!", jammerte James und sah auf die Uhr. Halb drei am Nachmittag. Nun waren sie schon eine ganze Stunde in Flourish und Blotts! Aber Lily verdrehte trotzdem nur die Augen. "Du willst doch nur zu Qualität für Quidditch und den neuesten Rennbesen besabbern - als ob dein Nimbus 1001 nicht reichen würde - oder zu Gambol & Japes neue Scherzartikel kaufen um mit Tatze irgendeinen Blödsinn anzustellen." "Gar nicht wahr!", protestierte James und wollte gerade seine Unterlippe vorschieben als Lily weitersprach, die Augen fest auf das Bücherregal gerichtet. "Versuch gar nicht erst mich mit einem Schmollen rumzukriegen, das klappt sowieso nicht. Schau dich doch lieber einmal um, vielleicht gefällt dir ja eins der Bücher? Es gibt schließlich auch welche über Quidditch." Na schön. Dann musste er eben zu drastischeren Mitteln greifen um seine Freundin von ihren Büchern weg zu locken! Er drehte sich um und lief ein paar Schritte, aber noch bevor er sich einen gute Plan hätte zu Recht legen können gab es plötzlich einen lauten Knall, gefolgt von panischen Schreien. Vergessen waren die Bücher als ein Zauberer in den Laden stürzte und hektisch "Todesser! Vor Slug & Jiggers!" rief, bevor er weiter rannte. Augenblicklich brach Chaos aus, Hexen und Zauberer disapparierten, stürzten zu dem Kamin oder zu den Türen. James tat sein Bestes um durch die panische Masse zurück zu Lily zu gelangen aber das Chaos war zu groß für die zwei Achtzehnjährigen und er verlor Lily in dem entstandenen Durcheinander aus den Augen. Sich darum bemühend ruhig zu bleiben kämpfte er sich zur Tür durch - die meisten Zauberer verließen den Laden also war Lily vermutlich ebenfalls draußen. Nur musste er sie erst einmal suchen, als Muggelstämmige passte sie viel zu gut in das Feindbild der Todesser! Er brauchte glücklicherweise nur wenige Minuten um sie zu finden, da sich die Winkelgasse relativ schnell geleert hatte. Das Problem? Sie war hinter einem umgefallenen Tisch verschanzt, sich mit einer maskierten Person duellierend. Ein Todesser. Es war der erste, den James persönlich gesehen hatte aber eine Verwechslung war ausgeschlossen, weshalb er dem überraschten Mann einen Schockzauber auf den Hals jagte bevor er zu Lily lief. "Alles in Ordnung?", fragte er besorgt und sie nickte langsam. Und zumindest auf den ersten Blick schien es zu stimmen, abgesehen von einer kleinen Schramme an der Wange schien ihr jedenfalls nichts zu fehlen. Allerdings würde das wohl nicht ewig so bleiben wenn sie nicht bald hier verschwinden würden. James griff sich Lilys Hand und versuchte zu disapparieren... ohne Erfolg. "Anti-Disapparier-Zauber...!", flüsterte Lily mit geweiteten Augen neben ihm. James fluchte. Ausgerechnet jetzt! Er dachte fieberhaft nach. Sie waren nicht die einzigen, die noch in der Winkelgasse waren aber Anti-Disapparier-Zauber bedeuteten, dass die Todesser genau darauf hinaus wollten...! "Lass uns schauen ob das Floh-Netzwerk noch funktioniert", schlug James schließlich in Ermangelung einer besseren Idee vor. Lily nickte und gemeinsam liefen sie zurück zu Flourish und Blotts, aber bevor James den Laden betreten konnte hielt Lily ihn zurück. "Was...?", fragte er verwirrt und Lily deutete auf seine Tasche, bevor sie eine Bewegung machte als würde sie sich etwas überwerfen. Aber natürlich, d.er Tarnumhang! Merlin sei Dank, dass James ihn fast nie auspackte. So kramte er ihn schließlich hervor und warf ihn Lily und sich über. Für zwei Personen ihres Alters reichte er immerhin gerade noch. Und keine Sekunde zu früh, denn gerade als sie beide verhüllt waren bogen zwei weitere maskierte Personen um eine Ecke, offenbar in Eile. "Hast du die Flohzugänge gesperrt?", fragte die eine Person nervös. Sie hatte eine tiefe, männliche Stimme, die James irgendwie bekannt vorkam, aber er konnte sie nicht zuordnen, leider. "Ja verdammt, hör auf so panisch zu sein. Alles läuft genau wie der Dunkle Lord es geplant hat, die verbliebenen Zauberer sind am Eingang der Straße abgefangen worden. Feiges Pack, haben sich kaum gewehrt. Und es sind sogar ein paar Schlammblüter dabei." Die zweite Stimme, weiblich, gackerte. "Das wird ihnen zeigen, dass sie hoffnungslos unterlegen sind." James sah zu Lily, welche einen ähnlich schockierten Gesichtsausdruck hatte wie er. Und doch schienen sie das gleiche zu denken, denn sie setzten sich gleichzeitig langsam in Bewegung in Richtung des Tropfenden Kessels um die verbliebenen Hexen und Zauberer zu befreien. Es war beinahe zu einfach. Sie begegneten nur noch einem weiteren Todesser auf dem Weg, der sie nicht entdeckte und die beiden Wachen waren mit je einem nonverbalen Schockzauber ausgeknockt bevor James unter dem Umhang hervor kam und die überraschten Menschen überredete zu fliehen. Ein paar waren ohnmächtig - ob durch Panik oder Zauber wusste James nicht - aber diejenigen, die noch bei Sinnen waren halfen den anderen hinaus. Erst, als die letzten Zauberer gegangen waren und James und Lily ihnen gerade folgen wollten fing ihr Plan an furchtbar schief zu gehen. "Crucio!" Die Welle an Schmerzen traf James völlig unvorbereitet und plötzlich fühlte es sich an, als stünde sein Körper in Flammen. Es kostete ihn all seine Willenskraft nicht loszuschreien aber es schien sich bezahlt zu machen da der Schmerz nach kurzer Zeit - vermutlich nur Sekunden, auch wenn es sich länger angefühlt hatte - wieder abebbte. "Respekt, nicht jeder hält meinen Cruciatus-Fluch aus ohne zu schreien. Aber nun gut, du bist ein Potter wenn mich nicht alles täuscht. Zumindest ein Reinblut, wenn auch kein sonderlich stolzes." Es war eine kalte, grausame Stimme, die da so amüsiert klang... Und auch, wenn James sie noch nie gehört hatte wusste er, wem sie gehörte. "Voldemort...", zischte er leise, während er sich wieder aufrichtete und den verhüllten Mann ansah. Nur gut, dass er seinen Zauberstab nicht hatte fallen lassen! Der dunkle Zauberer lachte nur. "Dass du es wagst, diesen Namen auszusprechen... gehörst du etwa zu Dumbledores kläglichem Versuch, mir etwas entgegen zu setzen?" James runzelte die Stirn. Was für ein Versuch? Eine Art Gruppe gegen Voldemort? Er sollte wohl einmal nachforschen... Das hieß, wenn er das hier überleben würde... "Wie auch immer", sprach Voldemort weiter. "Du hast dummerweise meine Pläne was dieses feige Pack hier anging durchkreuzt. So ungern ich auch reines Blut vergieße, Blutsverräter dürfen nicht geduldet werden." Er hob seinen Zauberstab während James feststellen musste, dass er keine Deckung hatte hinter die er flüchten konnte. Er richtete seinen Zauberstab auf einen Tisch in der Nähe. "Accio!" Der Tisch kam auf ihn zu, aber zu langsam, da Voldemort bereits zu sprechen begonnen hatte. "Avada-" In diesem Moment traf ein faustgroßer Stein in Voldemorts Seite. "Was zum-?" Ein weiterer Stein kam auf ihn zugeflogen, dem er auswich. "Stupor!" rief James, die Ablenkung ausnutzend während er sich hinter den Tisch duckte, der inzwischen bei ihm angekommen war. Voldemort wehrte den Zauber mit Leichtigkeit ab, begann dann aber leise zu lachen. "Soso, du willst dich duellieren? Na mir soll es recht sein. Bombarda!" Nur knapp konnte James noch Abstand zwischen sich und den Tisch bringen bevor dieser explodierte und ihm Holz um die Ohren flog. "Avis! Oppugno!" Lilys Stimme schien aus dem Nichts zu kommen, genau wie die hundert kleinen Vögel, die Voldemort zu attackieren begannen, bevor er sie mit einem Wink seines Zauberstabes verschwinden ließ. "Zu zweit also? Aber eure Chance vergrößert sich dennoch nicht. Homenum Revelio." Augenblicklich begann die Stelle, an der sich Lily befand zu leuchten. Aber die Zeit hatte James gereicht sich wieder zu sammeln und er ließ die Tischsplitter auf Voldemort sausen, welcher sie mit einem Schild von sich abhalten musste bevor er mit dem Cruciatus-Fluch konterte, dem James nur knapp ausweichen konnte. Das Duell ging mehrere Minuten in denen keiner von ihnen einen richtigen Treffer landen konnte, bis Voldemort schließlich mit einer schnellen Handbewegung das Ziel wechselte und die überraschte Lily, welche längst unter dem Tarnumhang hervorgekommen war, mit einem Cruciatus traf. Ihre Schreie ließen James' Blut in seinen Adern gefrieren aber nach dem ersten Schock überkam ihn die Wut. "Reducto!" rief er, während er gleichzeitig mehrere Holzsplitter und diverse Steine auf Voldemort schießen ließ, gefolgt von einer Welle von verschiedenen Zaubern. Er dachte kaum darüber nach, sprach einfach aus, was ihm in den Sinn kam. Aber genau das schien ihn so unberechenbar zu machen, denn während Voldemort den Flüchen auswich verlor er einen Teil seiner Konzentration und anschließend musste er sogar einen Schild erschaffen, für den er den Cruciatus-Fluch unterbrechen musste. Irgendwie schaffte es James sogar, Voldemort ein Stück von Lily weg zu bekommen, aber auch der Dunkle Lord brauchte nicht ewig, um seine Überraschung zu verlieren und das Feuer zu erwidern. "Expelliarmus!" James erstarrte, als ihm sein Zauberstab aus der Hand geschleudert wurde und irgendwo hinter ihm mit einem Klackern auf dem Boden aufkam. Er war überrascht, dass der Dunkle Lord einen Entwaffnungszauber verwendet hatte, aber das war nun wahrlich nicht sein Hauptproblem als Voldemort seinen Zauberstab hob, vermutlich um die tödlichen Worte zu sprechen. Und dieses Mal würde Lily ihm nicht helfen können, da sie immer noch unter den Nachwirkungen des Folterfluches zu leiden schien. Und doch schien sich James' wahnsinniges Glück genau in diesem Moment bemerkbar machen zu wollen, denn plötzlich hörte er hinter sich drei laute Knalle und Voldemort erstarrte. Aber nicht für sehr lange. "Imperio!", war das letzte was James hörte bevor Voldemort disapparierte - hatte er den Anti-Disapparier-Zauber aufgehoben? - und dann plötzlich fühlte er sich einfach nur noch gut... Zu sich gekommen war er an ein Bett gefesselt in einem ihm fremden Haus. Es hatte sich herausgestellt, dass Voldemort ihn als letzten Angriff mit dem Imperius hatte auf Lily hetzen wollen, aber die drei Zauberer, die gerade noch rechtzeitig erschienen waren - Alastor Moody, Gideon Prewett und Dumbledore persönlich - hatten zumindest das verhindern können und ihn zur Sicherheit festgebunden. Es hatte fast eine ganze Woche gedauert bis der Fluch schwach genug geworden war um ihn abzuschütteln - sicherlich weil Voldemort seine Gedanken woanders hatte und sich nicht weiter um jemanden wie James kümmerte - aber er hatte es offenbar geschafft. Außerdem waren Lily und er anschließend von Dumbledore eingeladen worden, dem "Orden des Phönix" beizutreten, der Organisation die Voldemort erwähnt hatte. Immerhin schaffte es laut Dumbledore nicht jeder Zauberer, sich so lange gegen Voldemort zu behaupten. Auch wenn James vermutete, dass es durchaus geholfen hatte, dass Voldemort sie unterschätzt hatte. Das zweite Mal, dem sie Voldemort die Stirn geboten hatten war für James persönlich das schlimmste gewesen. Es war ungefähr ein halbes Jahr nach ihrer ersten Begegnung geschehen, auf einer Halloween-Feier seiner Eltern. Die Feier, welche Charlus und Dorea Potter jedes Jahr in ihrer Villa veranstalteten, hatte sich bereits dem Ende zugeneigt, die meisten Gäste waren gegangen und neben den Potters, Lily, Sirius und Peter - Remus hatte sich entschuldigt, da er sich ob des nahenden Vollmonds nicht so gut fühlte und generell kein Partymensch war - waren nur noch eine handvoll Leute anwesend, wovon einige ohnehin die Nacht hier verbringen würden und sich auch zum Teil bereits in die Gästezimmer im ersten Stock zurückgezogen hatten. James und Sirius unterhielten gerade die restlichen Besucher mit einer Miniatur-Feuerwerksshow - bei Gambol & Japes gekauft und anschließend für ihre Zwecke modifiziert - als die Türen des Großen Salons, in dem sie sich befanden, aufflogen. "Avada Kedavra!" Noch bevor sich alle zur Tür gedreht hatten, geschweige denn ihre Zauberstäbe hatten ziehen können fiel bereits der erste Gast leblos zu Boden, als ein Dutzend Todesser ins Haus marschierten, gefolgt von Voldemort höchstpersönlich. Wie zur Hölle hatten sie es geschafft, die Schutzzauber zu durchbrechen?! Chaos entstand als die Gäste sich in Deckung flüchteten und ihre Zauberstäbe zogen um sich zu verteidigen, während die Todesser und Voldemort auf alles einen Todesfluch warfen, was nicht schnell genug ausweichen konnte. Glas und Holz splitterte als die verschiedenen Vitrinen im Raum von Zaubern getroffen wurden, welche ihre eigentlichen Ziele verfehlten, aber niemand kümmerte sich darum außer um diverse Splitter auf die Gegner zurasen zu lassen. James und Sirius hatten sich hinter dem Sofa verschanzt, vor welchem sie ihre Kunststückchen vollführt hatten und nutzten die verbliebenen Feuerwerkskörper nun, um sie überraschten Todessern ins Gesicht zu schleudern, welche davon zwar nicht ausgeknockt wurden aber immerhin teils unschöne Brandwunden davon trugen und teilweise genug abgelenkt wurden um anderen Zaubern nicht mehr ausweichen zu können. Voldemort hingegen war wesentlich schwerer beizukommen, duellierte er sich doch gerade mit James' Eltern und Lily gleichzeitig. Die drei hielten sich gut, aber wer wusste schon wie lange noch...? Und war das da hinten Bellatrix Lestrange, die sich ihrerseits mit zwei Gästen duellierte und dabei so irre lachte als hätte sie gerade den Spaß ihres Lebens? Aber James' Sorge galt dennoch eher Lily, auch wenn sie sich generell mit ihrer kreativen Zauberei durchaus zur Wehr zu setzen wusste. "Erde an James, du kannst deine Freundin auch nachher noch anstarren, vorausgesetzt du fängst wieder mit dem Zaubern an... Incarcerus!" James blinzelte. Während er die Situation betrachtet hatte waren ihnen die Feuerwerkskörper ausgegangen und sie mussten auf andere Zauber ausweichen. Eigentlich lief der Kampf für sie relativ gut wenn man bedachte, dass Voldemort und sein stärkster Anhänger hier waren, allerdings ging es nicht lange gut. James bekam es nur am Rande mit, da er sich gerade mit einem anderen Todesser duellierte, aber Bellatrix schien einen ihrer beiden Gegner außer Gefecht gesetzt zu haben - James hoffte wirklich, dass er noch lebte - und hielt den anderen gerade unter einem Cruciatus, den Schreien nach zu urteilen. "Tarantallegra!", rief James, den kurzen Moment der Überraschung seines Gegners ausnutzend um einen Stupor auf Bellatrix zu jagen, welche ihn zwar blocken konnte, aber dafür ihren Cruciatus beenden musste. Seinen eigentlichen Gegner nun mit einer ihm spontan eingefallenen Kombination aus der Verwandlung einer abgebrochenen Stuhllehne in einen Hund und dem Werfen einer eh viel zu hässlichen Tasse aus einem zerstörten Schrank - seien Großtante würde ihm schon verzeihen - ausschaltend, fokussierte er sich nun völlig auf Bellatrix. Gerade rechtzeitig um zu sehen, wie sie mit einem irren Blick - sie war als einzige nicht vermummt, war stolz auf ihre Angehörigkeit zu den Todessern - den Zauberstab in Richtung Voldemort und seiner drei Gegner richtete. James riss die Augen auf und versuchte noch ein am Boden liegendes Holzstück in einer Mauer zu verwandeln, aber er war zu langsam. Bellatrix feuerte den Todesfluch ab, welcher die Stelle noch knapp passierte... und anschließend James' Mutter in den Rücken traf, welche immer noch auf Voldemort fokussiert gewesen war. James erstarrte für eine Sekunde, unfähig das Gesehene zu verarbeiten, bevor ihn Bellatrix' Lachen aus seiner Starre riss und er sich auf sie stürzte, Sirius, welcher seinen eigenen Gegner inzwischen doch noch mit einem Incarcerus erwischt hatte, hinter sich. "Hallo liebster Cousin, hattest du etwa ein Problem damit, dass unsere verräterische Großtante nun endlich das Zeitliche gesegnet hat?", fragte sie grinsend, die Zauber der beiden besten Freunde abwehrend. Aber noch bevor sie etwas hätten erwidern können geschah schon das nächste Unglück. Voldemort zielte mit einem Todesfluch auf Lily, welche gerade von einem anderen Todesser abgelenkt worden war. Und Charlus hatte das einzige getan, für das Zeit gewesen war um sie zu retten: Er hatte sich selbst dazwischen geworfen und war durch den Todesfluch nun auf Lily geschleudert worden, was sie zwar zu Boden riss aber effektiv vor weiteren Flüchen schützte. Voldemort sah etwas überrascht aus, wandte sich dann aber der Treppe zu, Lily ignorierend. "Entsorgt den Rest wenn ihr mögt, ich werde einmal sehen, ob sich noch ein paar kleine Verräter im oberen Stockwerk herumtreiben." James wollte ihm folgen, aber Bellatrix setzte nun zum Gegenangriff an und hielt ihn und Sirius gut in Schach... zumindest bis Sirius einen Treffer landen konnte, der sie zwang, vorerst wieder zu verteidigen. "James... Ich weiß, dass du hinterher willst, geh!", murmelte Sirius, für den Moment nonverbale Zauber sprechend. "Aber-" Er konnte Sirius doch nicht allein lassen...? "Beeil dich, versuch das Schlimmste zu verhindern! Ich komm schon klar, ich kenne Bellatrix." ...So ungern er seinen besten Freund auch hier allein lassen wollte, Sirius hatte recht... zumindest damit, dass jemand nach oben musste, die anderen Gäste beschützen, die vielleicht gar nicht mitbekommen hatten, was hier unten ablief! Also murmelte James Sirius noch ein "Viel Glück!" zu, bevor er noch einen letzten Zauber auf Bellatrix jagte und sich anschließend zum Aufgang in den ersten Stock begab, möglichst immer in Deckung bleibend. Nur ein Todesser kam ihm dabei in die Quere, aber noch bevor James seinen Zauberstab heben konnte war der Mann bereits zusammengebrochen und der Potter konnte einen panisch aussehenden Peter mit erhobenem Zauberstab ausmachen. "Danke, Mann!", rief er seinem kleinen Freund zu, welcher ihm nur zunickte, bevor James weiterlief und die Treppe nach oben rannte, immer drei Stufen auf einmal nehmend. Oben angekommen brauchte er nicht lang um Voldemort zu finden und es entbrannte ein weiteres Duell zwischen ihnen. James hatte allerdings das Problem, beinahe rasend vor Wut und Trauer zu sein, was ihm zwar einiges an Adrenalin bescherte, aber sein taktisches Denkvermögen eher behinderte. Das Duell verlief intensiv, aber kurz. James hatte in seinem Zustand einfach keine Chance gegen den Dunklen Lord und so befand er sich bald am Boden, ohne Zauberstab und mit einem Seil um seinen Körper geschlungen. Aber er war ein wenig überrascht, dass Voldemort keinen Todesfluch abgefeuert hatte. Den Cruciatus, ja, ihm brannten immer noch die Muskeln, aber keinen Avada Kedavra. Stattdessen trat der Dunkle Lord an ihn heran und sah auf ihn hinab. "James Potter... es ist so eine Schande, dass du dich mit Schlammblütern und Blutsverrätern abgibst... Du hast solch ein Potenzial und doch verschenkst du es im sinnlosen Kampf gegen das Unvermeidbare..." Er schüttelte missbilligend den Kopf. "Aber gut, du hast reines Blut, ich will einmal darüber hinwegsehen und dir einen Vorschlag machen: Schließ dich mir an, vergiss deine dreckige kleine Freundin und du könntest noch etwas im Leben erreichen." James verengte nur die Augen. Wofür hielt Voldemort ihn eigentlich?! "Niemals!", zischte er hasserfüllt. Was Voldemort verständlicherweise nicht zu gefallen schien. "Crucio!" James wusste nicht wie lange der Dunkle Lord den Fluch auf ihm hielt, aber als es vorbei war war seine Kehle vom Schreien rau und vor seinen Augen tanzten dunkle Flecken. "Falsche Antwort. Aber ich bin gnädig, ich lasse dich darüber nachdenken. Schließ dich mir an oder ich werde dich töten sobald ich dich noch einmal sehe. Dich und deine ganzen Verräterfreunde gleich mit. Wähle weise...!" Damit disapparierte er und nur wenige Minuten später waren Sirius und Lily an seiner Seite, ihm berichtend, dass die restlichen Todesser ebenfalls verschwunden waren - zumindest die, die noch bei Sinnen waren und die, die sonst mitgenommen werden konnten - und der Angriff vorerst vorbei war. Aber zu welchem Preis... James musste zugeben, sich nie so ganz von diesem Tag erholt zu haben. Selbst jetzt noch zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen, wenn er an die Geschehnisse dachte... Und erneut war es pures Glück gewesen, dass er nicht ebenfalls gestorben war... Und er hatte sich so manches Mal gefragt warum, aber zumindest war Lily immer für ihn da um ihn aus diesen deprimierenden Phasen wieder herauszuholen. Das dritte Mal dem sie Voldemort schließlich die Stirn geboten hatten war dann kein Zufall gewesen, aber es war inzwischen auch schon wieder fast zwei Jahre her. Ein Alarm war beim Orden eingegangen und James war einer der Ersten gewesen, die am Ort des Geschehens angekommen waren, gemeinsam mit Sirius. Minerva McGonagall war diejenige, die den Orden als Erste alarmiert hatte als in Hogsmeade Unruhen laut wurden. Von Todessern war zwar noch keine Rede, aber dafür von etwas weitaus Schlimmerem: Riesen. Und das ausgerechnet an dem Tag, an dem Dumbledore aufgrund seiner Tätigkeit als Vorsitzender der Internationalen Vereinigung von Zauberern zu einem Treffen nach Sao Paulo aufgebrochen war. Im Hauptquartier - ein kleines, unauffälliges Häuschen am Rande von London mangels einer besseren Alternative - waren zu diesem Zeitpunkt allerdings nur James, Lily und Sirius gewesen, welche seit dem Kampf in der Potter Villa vorübergehend hierher gezogen waren. Lily sprang sofort auf in Richtung des Kamins um per Flohnetzwerk weitere Mitglieder über den Notfall zu benachrichtigen, während James und Sirius sich vorbereiteten und anschließend nach Hogsmeade apparierten. Dort angekommen reichte ein Blick um die Panik zu spüren, die um sich griff. Glücklicherweise befanden sich derzeit keine Schüler im Dorf, da es ein Nachmittag unter der Woche war, aber das half den Anwohnern auch nichts, da die Riesen in der Ferne bereits gut zu sehen waren. Voldemort schien langsam aber sicher an Sicherheit zu gewinnen, wenn er sich bereits so nah an Hogwarts heran wagte. Es war zu bezweifeln, dass er das Schloss angreifen würde, aber Hogsmeade war dennoch ein selbstbewusstes Ziel für einen Angriff gewesen. James und Sirius sahen sich nur kurz an, bevor sie los liefen. Sie mussten keine Worte wechseln um zu wissen, dass es oberste Priorität hatte die panischen Dorfbewohner zu evakuieren. Am besten bevor die Riesen das Dorf erreichten. Die Evakuierung funktionierte soweit auch ganz gut, nur wenig später traf Lily ein und half den Beiden mit ihrer nachdrücklichen Art, die verschrobeneren Zauberer dazu zu bewegen, ihre Häuser zu verlassen. Wieder aufbauen konnte man schließlich zwar die Häuser, aber nicht die Menschen. Allerdings wurde das mit fortschreitender Zeit immer schwieriger, da sich nun doch noch Todesser unter die Menschen gesellten, welche die Flucht erheblich erschwerten. Lily hatte in der Zwischenzeit mehreren Mitgliedern des Ordens Bescheid gesagt, aber diese mussten das Wort ebenfalls erst einmal weiterverbreiten bevor sie ankommen konnten. Hoffentlich ohne auf Anti-Apparier-Vorkehrungen zu treffen. Dann allerdings erreichten die Riesen das Dorf. James hatte keine Ahnung wie Voldemort es geschafft hatte sie hierher zu locken aber eins war ihm klar: Diese Kreaturen waren nicht unbedingt intelligent, aber sehr zerstörerisch. Spätestens als das erste Haus von einem Riesen zerschlagen wurde als wäre es ein Kartenhaus war das offensichtlich. Aber was sollten sie dagegen unternehmen? Sie waren zu dritt - inzwischen waren zwar ein paar weitere Ordensmitglieder erschienen, aber diese waren sogleich dazu übergegangen, die Evakuierung fortzusetzen oder die Todesser in Schach zu halten - gegen vier Riesen, und irgendwie bezweifelte James, dass man Riesen so einfach mit Reducio auf eine angenehmere Größe würde zusammen schrumpfen können. Dann allerdings fiel sein Blick auf eine Häuserreihe, die offenbar von irgendwoher Feuer gefangen hatte - hatten die Todesser nun aus Frustration begonnen, Häuser anzuzünden? - und er hatte eine Idee. "Lils, Tatze, lasst uns versuchen die Riesen aufzuhalten", rief er den Beiden daher nach kurzer Überlegung zu. Lily sah ihn an, als wäre er verrückt geworden aber Sirius schien neugierig. "Woran hattest du gedacht?" James schilderte ihnen seinen Plan. "Das ist so wahnsinnig...", murmelte Lily kopfschüttelnd, während Sirius grinsend "Das ist genial!" rief. Lily rollte mit den Augen. "Komm schon, hast du eine bessere Idee?", fragte James, beinahe hoffend, dass das der Fall war. Denn seine Idee war tatsächlich ein wenig wahnsinnig. Aber sie seufzte nur und schüttelte den Kopf. "Ich schick dir eine Nachricht wenn ich soweit bin", rief sie nur, bevor sie losrannte, den Weg in Richtung Hogwarts entlang. Die beiden Verbliebenen sahen sich an. "Na dann, bereit für ein bisschen Action?", fragte Sirius mit einem Grinsen. "Aber immer doch!" Sie liefen gemeinsam in eine noch recht Stille Ecke des Dorfes, in der sie sich James' Tarnumhang überwarfen und anschließend ein wenig weiter schlichen, zu einer der Straßen, die derzeit noch mit Ordensmitgliedern und Todessern gefüllt war. Von ihrem Versteck aus taten sie ihr Bestes, diversen Todessern Schockzauber und ähnliche Dinge in den Rücken zu jagen, was zumindest die ersten paar Male recht gut funktionierte, bevor ihre Position zu auffällig wurde und sie sich zurückziehen mussten um nicht ins Visier der Angreifer zu geraten. Sie konnten diese Taktik immerhin ein, zwei weitere Male anwenden - auch wenn es schwer war richtig zu zielen um nicht versehentlich einen der ihren zu treffen - bevor die Todesser auf die Idee kamen, nach unsichtbaren Gegnern zu suchen. Außerdem sorgten die vier Riesen dafür, dass es zunehmend schwerer wurde, durch die Straßen zu navigieren. "James, da!", rief Sirius plötzlich und deutete auf ein helles Licht, welches schnell näher kam. Ein Partonus. Um genau zu sein, eine Hirschkuh. Kaum bei ihnen angekommen war Lilys Stimme deutlich zu vernehmen. "Ziel erreicht, ich bin bereit, seid bloß vorsichtig." Die zwei Rumtreiber sahen sich noch einmal an und nickten, bevor sie sich auf den Weg zum nächstbesten Riesen machten. Er war nicht schwer zu übersehen, ein großer, haariger Kerl welcher gerade das Haus neben den Drei Besen mit einer großen Keule zerschlug. "Na dann, auf drei:", sprach James und Sirius grinste. "Drei!" James rollte nur mit den Augen, diese Antwort beinahe erwartet habend, als sie beide ihre Zauberstäbe hoben und gemeinsam "Incendo!" riefen. Die beiden Zauber trafen sich direkt am Lendenschurz des Riesen, welcher nach einem kurzen Moment tatsächlich zu brennen anfing. James atmete erleichtert auf, als sich das Feuer langsam ausbreitete und der Riese erst weiterlief, bevor es ihm dann offenbar doch etwas warm wurde. Er ließ ein wütendes Brüllen hören und ein paar Laute, die sicherlich ein paar interessante Flüche waren, bevor er sich umzusehen begann, vermutlich auf der Suche nach Wasser. Und bei seiner Größe musste der Schwarze See gut sichtbar sein... Tatsächlich schien ihr Plan aufzugehen und der Riese machte sich schnellen Schrittes auf den Weg zum See, seine Keule fallen lassend, welche in ein weiteres Gebäude krachte und die Hälfte davon zerstörte. James verzog das Gesicht. Das war nicht geplant gewesen, aber besser, als wenn der Riese weiter gemacht hätte. Er konnte nun nur hoffen, dass Lily am See alles im Griff haben würde und mit Sirius weiterhin das Dorf vor den Todessern verteidigen, vielleicht sogar einen Teil der brennenden Häuser löschen... Lilys nächster Patronus benötigte eine Weile, aber schließlich konnten die beiden Rumtreiber auch noch einen zweiten Riesen entzünden. Allerdings gingen den verbleibenden Riesen langsam die Häuser aus, Hogsmeade war nun einmal eher ein Dorf als eine Stadt. Und wer wusste schon, was gelangweilte Riesen tun würden? Zumindest funktionierte James' Plan insofern, als dass ein Riese inzwischen tot war und ein zweiter zumindest so gut wie. "Mr. Potter, Mr. Black, was geht hier vor sich? Wieso sind bereits zwei Riesen mit brennenden... Lendenschurzen in Richtung Hogwarts gelaufen?!", fragte schließlich eine entrüstete Stimme hinter ihnen. James grinste entschuldigend. "Sorry Professor,wir hätten Ihnen wohl vorher Bescheid sagen sollen... Aber wir haben eine Möglichkeit gefunden die Riesen loszuwerden, zumindest einen nach dem Anderen..." Auch wenn er zugegeben nicht wusste, wie lange das noch funktionieren würde... "Was haben Sie getan?" "Ach... wir haben eigentlich nichts getan... Aber die Meermenschen mögen es nicht, wenn Riesen zu tief in ihr Territorium gelangen... und der Riesenkrake hat uns ein wenig geholfen, die Riesen Unterwasser zu halten..." James lächelte nervös. Wenn Professor McGonagall sauer war, dann war sie wirklich übel, er konnte nur hoffen, dass sie seine Begründung verstand. Glücklicherweise schüttelte sie dann tatsächlich nur den Kopf. "Na schön. Darüber reden wir später noch. Vorerst ist das Wichtigste, dass diese Riesen verschwinden bevor sie noch auf die Idee kommen, Hogwarts von sich aus anzugreifen. Und auch wenn Ihre Methoden sehr... unkonventionell waren scheint es doch tatsächlich zu funktionieren. Aber lassen Sie uns-" Sie unterbrach sich jäh, als eine weitere Person erschien. Und dieses Mal war es keine Verstärkung. Stattdessen tauchte Voldemort höchstpersönlich auf. Beim Anblick des Mannes kochte in James die Wut wieder hoch, als er sich an das letzte Mal erinnerte, an dem er ihn gesehen hatte. Als seine Eltern gestorben waren... Bevor ihn jemand aufhalten konnte war er bereits zu dem Mann gestürzt und hatte ihm einen Zauber entgegen geschleudert. "Potter also, hm? Ich sehe, du hast dich entschieden... bitte sehr, ganz wie du meinst. Avada Kedavra!" James duckte sich unter dem Todesfluch hinweg, bevor er mit seinen eigenen, weit weniger destruktiven Flüchen konterte. Sirius und Professor McGonagall waren ihm nach kurzem Zögern dicht auf den Fersen und zu dritt taten sie ihr bestes, um gegen Voldemort zu bestehen. Dieser jedoch schien keine Probleme damit zu haben, sich gegen sie zu verteidigen, im Gegenteil, es waren eher sie, die sehr defensiv zaubern mussten. Vor allem als schließlich auch ein paar Todesser die Ankunft ihres Lords bemerkten und versuchten, seine Gegner von hinten anzugreifen. Grund genug für Professor McGonagall all ihre Verwandlungskünste zu nutzen und den Todessern diverse verwandelte Tiere auf den Hals zu hetzen während sie gleichzeitig Steine vergrößerte, um als Schutz vor dem Todesfluch zu dienen, gegen den ein simpler Schild ja leider nicht half. Kein Wunder also, dass Professor McGonagall bald das Hauptziel der Menge wurde und noch während James einen Schutzzauber gegen einen besonders böse aussehenden, violetten Fluch zauberte sah er, wie zwei Todesser sich absprachen und die Hauslehrerin von Gryffindor von zwei verschiedenen Seiten angriffen. Sie schaffte es zwar einen Schild zu erschaffen, aber der andere Fluch - glücklicherweise nicht grün - traf sie dennoch in den Rücken und ließ sie zusammenbrechen. Ein weiterer Fluch wurde in ihre Richtung gesendet und- "Protego!" Das Schild war nicht von Sirius oder James erschaffen worden, welche ihre liebe Mühe damit hatten Voldemort zu zweit in Schach zu halten ohne die böseren Treffer einzustecken - James hatte bereits einen tiefen Schnitt im Bein und Sirius' linker Arm hing schlaff an seiner Seite, aber sie lebten immerhin noch. Stattdessen sah man Lily auf sie zu sprinten, diverse Objekte nonverbal auf Todesser schleudernd um sie davon abzuhalten, der bewusstlosen Professorin doch noch Schlimmeres anzutun. "Die Meermenschen fanden den zweiten Riesen noch etwas frustrierender als den ersten und waren nicht gerade begeistert von mir, ich musste weg," rief sie den beiden Männern erklärend zu, während sie einen Schild erschuf, an dem ein Schockzauber abprallte. Anschließend tat sie ihr bestes, die beiden Rumtreiber im Kampf zu unterstützen und gleichzeitig die Todesser in Schach zu halten. Was zumindest dadurch vereinfacht wurde, dass nun auch einige weitere Ordensmitglieder den Weg hierher gefunden hatten, da Hogsmeade inzwischen einem Trümmerfeld glich. Die Riesen schienen ihren Job gut gemacht zu haben, und starrten sich gerade nur an, aber keiner konnte sagen, was passieren würde sobald ihnen langweilig werden würde... Voldemort apparierte schließlich auf eine kleinere Anhöhe in einiger Entfernung, auf der er seine Stimme verstärkte. "Ihr mögt glauben, etwas gegen uns ausgerichtet zu haben, aber seht euch um! Hogsmeade ist zerstört. Jedem der meint, sich weiterhin gegen uns auflehnen zu müssen wird das selbe Schicksal passieren. Lasst euch das eine letzte Warnung sein. Kapituliert jetzt oder lasst euch zermalmen! Morsmordre!" Mit einer letzten Handbewegung erschuf er das Dunkle Mal am Himmel und verschwand und mit ihm seine Todesser. Zurück blieben eine handvoll Ordensmitglieder und zwei wütende Riesen... Die Riesen hatten sie am Ende in Gemeinschaftsarbeit erledigen können, aber James erinnerte sich noch gut an die Verluste, die sie damals erlitten hatten. Es waren zwar auch so manche Todesser gefangen worden, aber der Orden hatte einige gute Hexen und Zauberer verloren. James seufzte erneut. In der Schule war es ihm nicht so aufgefallen, aber inzwischen hatte ihn die Realität eingeholt. Dieser Krieg war grausam und er wusste nicht wie hoch ihre Chancen waren ihn zu gewinnen, wenn sie Voldemort nicht bald aufhalten würden... "James...?" hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich und drehte sich um, mit einem leichten Lächeln im Gesicht. "Lily?" Sie musterte ihn kurz nachdenklich. "Du denkst schon wieder über die Prophezeiung nach, oder...?", fragte sie schließlich und er war schon dabei den Kopf zu schütteln, als sie mit den Augen rollte. "Lüg mich nicht an." "Ja, schon gut... Vielleicht." Sie seufzte nun ihrerseits. "Mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Wenn es unser Schicksal sein soll Teil einer Prophezeiung zu sein dann kann man nichts machen, aber vielleicht ist das ja auch alles nur Humbug. Du weißt ja, wie gern ich Wahrsagen hatte." James musste unweigerlich lächeln als er an Lilys berühmte Tiraden dachte, welche sie in Hogwarts gern jedem erzählt hatte, der bereit war zuzuhören bezüglich der Sinnlosigkeit von Wahrsagerei als Schulfach. Sie erwiderte sein Lächeln. "So ist's besser." In diesem Moment war aus dem Wohnzimmer ein Poltern zu hören. "Und nun komm, ich glaube dein Sohn verlangt nach Aufmerksamkeit." Sie streckte ihre Hand aus. James nickte und Hand in Hand gingen sie ins Wohnzimmer, zu dem neuesten Mitglied ihrer Familie, welches ihre Zukunft bestimmen würde, egal, wie diese wohl aussehen mochte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)