Late Night Conversations von inlovewithbooks (Katie Bell x Marcus Flint) ================================================================================ Only Chapter ------------ Late Night Conversations Ich wurde gemeinsam mit Alicia und Angelina in den proppenvollen Gryffindorturm gedrängt. Stühle und Tische wurden an die Seite gestellt und kleine rot-goldene Feuerwerke flogen im Raum herum, welcher festlich geschmückt war. Anscheinend hatte jemand den Hauselfen gesagt, dass wir feiern würden, denn auf den vielen Holztischen standen Krüge voll eiskaltem Kürbissaft, Platten voller Apfelkuchen und Donuts, Pudding und anderen Süßigkeiten, sowie jede Menge Butterbier. Ich nahm mir sofort eines und nippte daran, als mich jemand sanft aber bestimmt mit sich zog; Angelina. Sie führte mich in die Mitte des Raumes zu Alicia, Fred, George, Harry und Oliver, welcher gerade eine Rede hielt. „Harry, du warst heute erste Sahne! Malfoy hatte nicht die geringste Chance gegen dich. Angelina, Alicia und Katie ihr habt einige sehr schöne Tore gemacht und Fred und George, ich bin echt stolz auf euch, dass ihr unser Team so super verteidigt habt. Danke, Jungs“ „Und Mädchen“, Fred zwinkerte Angelina, Alicia und mir zu. „Wir haben heute perfekt gespielt und hatten eine super Strategie, die Slytherins waren uns einfach unterlegen. Der Pokal ist unser!“, endete Oliver seine Rede. Das gesamte Haus klatschte begeistert. Lächelnd sah ich in die Runde; wir hatten heute Slytherin mit einhundertsiebzig Punkten Vorsprung geschlagen, somit waren wir auf dem ersten Platz in der Tabelle. Der kleine Kreis, welcher sich um uns sieben gebildet hatte, löste sich auf. Ich lief zurück zu den Tischen voller Essen, um mir einen Donut mit goldener Glasur zu gönnen. „Katie! Katie- Warte mal!“, ich drehte mich um und sah in zwei haselnussbraune Augen. „Was gibt’s, Oliver?“, ich lächelte ihn an. Seit der dritten Klasse waren sehr gut miteinander befreundet und vertrauten uns sehr. „Du hast heute echt phantastisch gespielt! Du bist und bleibst die beste Jägerin in unserem Team, ohne dich hätten wir das Spiel niemals gewonnen“, er lächelte mich an, wobei er Grübchen in seinen Wangen bekam. „Danke, du hast auch gut gespielt“, ich wurde, wie immer, wenn mir jemand ein Kompliment machte, leicht rot. „Habe ich dir schon einmal gesagt, wie süß du aussiehst, wenn du rot wirst?“, verlegen sah ich ihn an. „Ähm- Danke!“ Ich nahm eine meiner blonden, glatten Haarsträhnen zwischen die Finger und spielte mit ihr. Irgendetwas wollte Oliver noch loswerden, dass spürte ich. Ich setzte die Butterbierflasche an meine Lippen und trank einen Schluck. Endlich öffnete er den Mund und fing an zu sprechen. „Katie, weißt du-“, er stockte kurz und sah auf den hölzernen Boden, „Ich habe mich jetzt schon öfters gefragt, ob-“ Abwartend blickte ich in sein Gesicht. „Na, du weißt schon, ob-“, er raufte sich durch seine kurzen, hellbraunen Haare, „Ob da mehr als nur Freundschaft zwischen uns ist, denn ich- also für mich fühlt es sich nach mehr an“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, schaute er verlegen bei Seite. Es dauerte einige Sekunden, bis diese Nachricht zu mir durchdrang. „Willst du- Willst du damit etwa sagen…“, setzte ich an. „Ja, ich will. Katie, ich liebe dich, und das schon seit Beginn dieses Schuljahres!“ Geschockt sah ich ihn an. Vor einem Jahr hätte ich mir nichts Sehnlicheres als ein Liebesgeständnis von Oliver Wood gewünscht, doch jetzt konnte ich nichts mit diesen drei Worten anfangen. „Oliver-“, verzweifelt blickte ich in seine Augen. „Psst“, meinte dieser nur und legte einen Finger auf meine Lippen. Er näherte sich meinem Gesicht und beugte sich etwas herunter. Bei Merlin! Oliver hatte mich komplett falsch verstanden! Ich musste hier weg- sofort! Ich schubste ihn von mir und drängte mich durch die Schülermasse bis zum Portraitloch, welches sofort aufsprang, und ich kletterte hinaus. Ich hörte noch Olivers verzweifelte Rufe nach mir, als ich losrannte. Katie, ich liebe dich, und das schon seit Beginn dieses Schuljahres!, hallte es mir die ganze Zeit durch den Kopf. Hatten Alicia und Angelina davon gewusst? Und wenn ja, wieso hatten sie mich dann nicht darauf vorbereitet? Sie wussten doch, dass ich Oliver nur als guten Freund sah! Oder waren sie genauso ahnungslos wie ich gewesen? Ich rannte und rannte, bis ich außer Puste war. Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand, also setzte ich mich erst einmal auf den kalten Boden und lehnte mich an die steinerne Wand. Vielleicht würde ich in ein paar Minuten meine Orientierung wiederfinden und dann- ja, was würde ich dann machen? Zurück in den Gryffindorturm gehen, in dem Oliver wahrscheinlich auf mich wartete? Sicherlich nicht, Löwenmut hin oder her. Ich konnte Oliver einfach nicht verletzten. Mein Blick wanderte aus dem Fenster gegenüber von mir. Der halbvolle Mond schien hell in der schwarzen Nacht und viele tausende Sterne glitzerten am Himmel. Ich schloss meine Augen und versuchte, meine Gedanken zu sortieren, worin ich aber kläglich scheiterte. Katie, ich liebe dich, hörte ich Olivers Stimme immer wieder in meinem Kopf. Verzweifelt seufzte ich auf. Wieso war mein Leben nur so kompliziert? Nicht nur Olivers Liebesgeständnis brachte mich zum Verzweifeln, auch andere Dinge liefen in meinem Leben gerade nicht so, wie ich es gerne hätte; die Schule wurde immer anspruchsvoller und in manchen Fächern wie Zaubertränke fand ich kaum noch Anschluss und Oliver verdonnerte uns mehrmals die Woche zu Extratraining, wodurch ich viel wertvolle Zeit, die ich eigentlich in die Schule investieren sollte, verlor. Mein größtes Problem jedoch war niemand anderes als Marcus Flint, in welchen ich hoffnungslos verliebt war. Ja, Marcus Flint, der größte Slytherin überhaupt, hatte mir den Kopf verdreht. Ich kannte ihn kaum, hatte noch nie ein Wort mit ihm gewechselt, und wenn waren es nur Beleidigungen gewesen, doch er hatte irgendetwas an sich, was mich dazu brachte, ihn zu mögen. Ich hatte mich bisher nicht getraut, mit Alicia oder Angelina darüber zu reden, da ich Angst hatte, sie könnten mich nicht verstehen. Es hörte sich auch zu blöd an; Katie Bell, eine der besten Jägerinnen Hogwarts’, sehr gute Freundin Oliver Woods und zudem eine Gryffindor, war in Marcus Flint, Kapitän der Slytherins und die Oberschlange, verliebt. Zudem würde eine Schlange niemals etwas mit einer Gryffindor anfangen. Leise Tränen der Verzweiflung schlichen meine Wangen hinunter. Wieso er? Wieso nicht irgendein anderer? Und wieso musste Oliver mir gerade jetzt ein Liebesgeständnis machen? Die Tränen flossen nur so von meinen Wangen hinab auf mein dunkelgrünes Top. Ein Schauer überkam mich, und ich spürte erst jetzt, wie kalt mir eigentlich war. Plötzlich vernahm ich schnelle Schritte auf dem harten Steinboden, welche immer näher kamen. Mein Herz klopfte laut in der Brust, so laut, dass ich das Gefühl hatte, es könne jeden Moment hinausspringen. Ich sah nach links, rechts, fand jedoch keine versteckte Nische oder sonstiges, in was ich mich hätte verstecken können. Trotzdem versuchte ich mich aufzustützen, um im Notfall wegrennen zu können, jedoch war ich zu schwach, um mich in dem Moment hochhieven zu können. „Mist!“, fluchte ich leise und bereute es sofort wieder, da die Schritte abrupt stoppten. „Wer da?“, vernahm ich eine dunkele Männerstimme. Mein Herz sank in die Hose; nur eine gewisse Person in Hogwarts brachte meine Magengegend nur durch zwei Wörter zum Explodieren; Marcus Flint. Das konnte doch nicht sein! Heute war echt nicht mein Tag. Die Schritte kamen nun langsamer als zuvor näher. Tränen stiegen erneut in meine Augen und ich schloss meine Lieder abermals, in der Hoffnung, dass ich dadurch das Weinen unterdrücken könnte, jedoch kullerten die Tränen trotzdem meine Wangen herab. Ich hörte, wie die Schritte vor mir stehenblieben. „Bell?“, Verwunderung, aber auch Abneigung schwang in seinem Wort mit. Ich antwortete ihm nicht, weil sich meine Stimme sicherlich weinerlich anhören würde. Ich wollte nicht, dass er mich so sah. Beschämt drehte ich meinen Kopf bei Seite und lies meine halblangen Haare über die Schulter fallen. „Hat dir das Stück Holz etwa nicht beigebracht, dass kleine Kätzchen wie du in der Dunkelheit nichts mehr außerhalb des Gryffindorturms zu suchen haben?“, ich brauchte ihn nicht anzusehen, ich wusste auch so, dass er bei diesen Worten seinen Mund zu einem spöttischen Grinsen verzog. „Na Bell, heute nicht in Plauderlaune?“, meinte er nach einer Weile des Schweigens. Konnte er nicht einfach verschwinden? Die Tränen rannten meine Wangen herunter. Ein leiser Schluchzer entfuhr mir. Mist! „Bell? Hey, Bell, weinst du etwa?“, ich glaubte, Verlegenheit aber auch Besorgnis in diesen Worten zu hören, jedoch wischte ich diesen Gedanken sofort wieder beiseite; Marcus Flint würde niemals besorgt um eine Gryffindor sein. Ich zuckte zur Antwort mit meinen Schultern, worauf Flint aufseufzte. Langsam öffnete ich meine Augen und blickte zu ihm hinauf. Seine Hände steckten in den Taschen seiner Jeans und seine dunkelbraunen, fast schwarzen Augen ruhten auf mir. Er kniete sich zu mir herunter. „Willst du drüber reden?“ „Drüber reden? Mit- Mit dir?“, etwas verwirrt durch seine plötzliche Nähe antwortete ich ihm. Er lachte kurz auf, nicht bösartig, eher belustigt. „Ja, kleines Kätzchen, mit mir.“ Wortlos sah ich zu, wie er sich neben mich auf den kalten Boden setzte und ebenfalls an die Wand anlehnte. „Wie lange bist du schon hier?“ „Ich weiß es nicht“, antwortete ich ihm wahrheitsgemäß, „Wie viel Uhr ist es überhaupt?“ „Halb eins. Solltest du nicht mit den anderen Gryffindors den Sieg über uns feiern?“ „Vielleicht“, meinte ich ausweichend. „Etwa Stress im Löwenparadies?“, seine Mundwinkel zuckten leicht, jedoch war seine Stimme warm. „Und wenn schon, was interessiert es dich?“ „Mich interessiert vieles, Kätzchen“ „Warum machst du das?“ „Warum mache ich was?“, genervt stöhnte ich auf. Konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? „Hier mit mir sitzen…und dich nach meinen Problemen zu erkundigen.“ Er zog eine seiner Augenbrauen hoch. „Darf ich das etwa nicht?“ „Du bist eine Schlange, Flint. Schlangen interessieren sich nicht für uns Löwen.“ „Ach nein? Und wieso sitze ich dann gerade hier bei dir?“ Ich seufzte. Hätte mir heute Morgen jemand gesagt, dass ich mitten in der Nach in einem verlassenen Gang mit Marcus Flint über meine Probleme reden würde, anstatt mit den Gryffindors im Turm zu feiern, hätte ich denjenigen sicherlich eingewiesen. Aber war dies nicht das, was ich mir die ganze Zeit über gewünscht hatte? Ein Gespräch zwischen mir und Flint, ohne Beschimpfungen, ohne Vorurteile? Ich zog meine Beine an den Körper. „Ist dir kalt?“, die Frage überraschte anscheinend nicht nur mich, denn in Flints Gesicht spiegelte sich eine gewisse Verblüffung wider, doch er fing sich sogleich wieder. Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er seinen schwarzen Pulli aus und legte ihn mir über. Ich sog den Geruch, Marcus’ Geruch nach Holz und Weihnachten, ein, und kuschelte mich in den Pullover. „Danke“ „Kein Problem“ Eine Zeit lang saßen wir einfach nur da, nebeneinander, und betrachteten beide den pechschwarzen Himmel und die vielen kleinen Sterne. Ich spürte die Wärme, die von seinem Körper ausging. Es fühlte sich so richtig an, hier zu sitzen. Mit ihm. „Oliver hat mir ein Liebesgeständnis gemacht. Deshalb bin ich hier“, ich wusste nicht, was mich dazu brachte, ihm dies zu erzählen, aber in diesem Moment hätte ich ihm mein Leben anvertraut. „Das Stück Holz hat dir gesagt, dass es auf dich steht?“, ungläubig sah er mich an. Zögerlich nickte ich. „Und du?“, er raufte sich durch seine dunkelbraunen Haare, „Empfindest du dasselbe für ihn?“ „Dann würde ich jetzt nicht hier sein“, meinte ich nur. Wir schwiegen wieder, jeder ging seinen eigenen Gedanken nach. „Was machst du eigentlich hier?“ „Ich hab’s unten nicht mehr ausgehalten“ „Wieso?“ „Wir Slytherins feiern nach jedem Quidditchspiel, egal ob verloren oder gewonnen, wir haben ja schließlich trotzdem unser Bestes gegeben, aber und heute wurde es mir zu viel. Also bin ich gegangen, mit der Begründung, ich würde etwas Luft brauchen, weil ich noch wegen dem verlorenen Spiel enttäuscht sei“ „Und bist du es? Also enttäuscht“, hakte ich nach. „Vielleicht ein bisschen“, gab er zu, „Aber ihr habt heute echt gut gespielt. Vor allem du“ Blut schoss mir in die Wangen. „Danke, Flint“ Er lachte leise. „Ich sage nur die Wahrheit, Kätzchen“ Ich lächelte unwillkürlich und betrachtete abermals den hellen Mond. Ich spürte, wie eine Welle der Müdigkeit mich überkam und musste gähnen. Flint zog mich näher an sich, woraufhin ich erstarrte. „Keine Angst, Bell, ich fresse dich schon nicht“, er machte eine kurze Pause, „Auch wenn es eine sehr verlockende Idee wäre“ „Katie“, erst als der Name schon ausgesprochen war, wurde mir klar, was ich da gerade gemacht hatte- meinem eigentlichen Erzfeind, den ich irgendwie liebte, die Freundschaft angeboten. „Na dann, Katie, du darfst dich ruhig an Marcus anlehnen“, unsere beiden Namen betonte er extra, indem er sie langgezogener als normalerweise aussprach. Ich musste schon wieder lächeln und legte schließlich meinen Kopf auf seine breite Schulter. Das Gefühl, welches mich allein bei der Berührung überkam, war phantastisch; es fühlte sich an, als hätte jemand ein, ach was, hunderte Weasley-Feuerwerke in meiner Magengegend ausgelöst. Ich wusste nicht, wie lange wir so dasaßen, doch irgendwann ertönte ein Ruf. „Katie?“, Olivers Stimme war nur ein leises Rufen, jedoch ließ es Fl- Marcus und mich zusammenfahren. „Katie, wo bist du?“ Bei Merlin! Was machte er hier? Hatte er meine Flucht nicht als Abweisung verstanden? Oder machte er sich einfach nur Sorgen? Und was würde Oliver machen, wenn er Flint, tschuldigung, Marcus, und mich hier miteinander sehen würde? Sicherlich zuerst ihn und anschließend mich einhändig in Stücke zerreißen- nicht umsonst hatten mir Alicia und Angelina eingeschärft, dass ich mich niemals auf eine der Schlangen einlassen solle, wenn mir mein Platz in der Mannschaft etwas wert sei. Neben mir sprang Marcus auf und zog mich auf die Beine. Einen Moment sahen wir uns unschlüssig an. Sollte ich hier bleiben und so tun, als wäre ich die ganze Zeit alleine gewesen? Oder sollten wir beide hier bleiben, was für uns der sichere Tod bedeuten würde? Oder lieber wegrennen? Ich entschied mich für letzteres, nahm Marcus’ Hand und fing an zu rennen. Hand in Hand rannten wir die Gänge entlang. Marcus hatte mittlerweile die Führung übernommen und steuerte ein mir unbekanntes Ziel an. Die Gemälde, welche alle geschlafen hatten, beschwerten sich lauthals über unser lautes Gerenne, doch wir beachteten sie nicht. Irgendwann stoppte Marcus abrupt, sodass ich fast in ihn hineingestolpert wäre, hätte er mich nicht aufgefangen. Er drückte mich mit sanfter Gewalt in eine Nische, welche versteckt hinter einem Wandteppich war. „Psst, da ist Mrs. Norris“, hauchte er mir ins Ohr. Als seine Lippen mein Ohr streiften, fuhr ein Schauer meinen Rücken hinab. „Wo sind wir?“, flüsterte ich so leise wie es ging zurück. „Siebter Stock“ Siebter Stock? Irgendetwas machte bei mir klick, wenn mir bloß einfallen würde, was. Angestrengt dachte ich nach. Hatte mir nicht Hermine Granger von einem Raum im siebten Stock erzählt, an welchem sie immer ungestört Hausaufgaben machen konnte, wenn es ihr selbst in der Bibliothek zu voll wurde? Ich versuchte, mich genauer zu erinnern. Der Raum der Wünsche, auch Da-und-Fort-Raum genannt, gegenüber des Wandteppichs von Barnabas dem Bekloppten, eignet sich echt gut, um ungestört Hausaufgaben zu erledigen, rief ich mir Hermines Stimme in Erinnerung. Ich stellte mich auf Zehenspitzen, um Marcus’ Ohr zu erreichen. „Weißt du, wo der Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten ist?“ Marcus nickte. „Und wo?“, formte ich mit meinen Lippen. Als Antwort tippte er auf den Wandteppich, der den Eingang der Nische verdeckte. „Hast du schon einmal etwas vom Raum der Wünsche gehört?“ Ohne eine Antwort abzuwarten schlich ich hinaus auf den Gang. Ich sah gerade noch Mrs. Norris’ Schwanz, welcher um eine Ecke bog, und lief drei Mal vor der Wand gegenüber dem Teppich entlang. „Katie! Bist du verrückt geworden?“, Marcus stand auf einmal hinter mir. In diesem Moment tauchte die Tür zum Raum der Wünsche auf. „Wie-“, setzte Marcus an, doch ich schob ihn einfach durch die Tür hinein in den Raum. Er sah ziemlich gemütlich aus, ein großes Himmelbett stand in der Mitte des kleinen Zimmers und die Decke war so verzaubert, dass man die Sterne und den Mond sehen konnte. „Katie, Katie, Katie“, lächelnd sah Marcus mich an, welches ich zögernd erwiderte. Ich lief auf das Bett zu und legte mich hin. Marcus tat es mir gleich, worauf ich ihn überrascht ansah. „Ist es so schlimm, mit mir in einem Bett zu liegen, Kätzchen?“, er kreuzte die Arme hinter seinem Kopf. Mit leicht geröteten Wangen sah ich in seine dunkelbraunen Augen. „Nein, es ist nur“, ich stockte. Was sollte ich denn jetzt sagen? Dass er mich nervös machte? Wohl kaum. „Es ist nur was?“, fragend blickte er mich an. „Egal“, ich machte eine kurze Pause, „Was wolltest du eigentlich im siebten Stock?“ „Neugierig wie eh und je, was? Hier ist ein Geheimgang, welcher in den Slytheringemeinschaftsraum führt.“ „Du wolltest mit mir in das Nest der Schlangen?“, ich keuchte auf. „Warum nicht? Oder hat die mutige, kleine Löwin etwa Angst vor ein paar Schlangen?“, zog er mich auf. „Wunschdenken, Marcus, Wunschdenken“ Er fing an zu lachen und irgendwann stimmte ich in sein Lachen mit ein. Als wir uns nach einer gefühlten Ewigkeit wieder beruhigt hatten, lag ich mit meinem Kopf auf seiner Brust da. Ich lauschte seinem regelmäßigen Herzschlag, während ich die Sterne betrachtete. Seine Hand fuhr immer wieder meinen Rücken auf und ab. „Was hast du dir eigentlich gewünscht?“, die Neugierde in seiner Stimme war unüberhörbar. „Einen Raum für zwei müde Personen“ Er lachte leise und drehte sich so zu mir, dass wir beide in die Augen des jeweils anderen gucken konnten. Marcus hob eine Hand und fuhr die Konturen meines Gesichtes nach. „Hat dir schon einmal jemand gesagt, wie wunderschön du bist, kleines Kätzchen?“, flüsterte er. „Danke“, ich lächelte. Eine Zeit lang sahen wir uns einfach nur an. Ich verlor mich in seinen wunderschönen Augen und fing nun an, die Konturen seiner Lippen nachzufahren. „Darf ich etwas ausprobieren?“, brach Marcus schließlich das Schweigen. Kaum hatte ich genickt, spürte ich seine Lippen auf meinen. Er war vorsichtig, das merkte ich. Tausend Schmetterlinge flatterten in mir, als er meine Unterlippe liebkoste. „Marcus“, seufzte ich, als wir uns lösten. Er legte seine Stirn an meine. Diesmal war ich diejenige, die den Kuss anfing. Zuerst zögerlich, doch nach kurzer Zeit vertieften wir den Kuss. Er bat um Einlass, welchen ich ihm nur zu gerne gewährte; unsere Zungen spielten miteinander, bis wir uns schließlich aus Atemproblemen lösten. „Er hatte also recht“, meinte Marcus auf einmal. „Wer hatte womit Recht?“ „Adrian. Er meinte, dass ich auf dich stehen würde, weil ich dich immer anschauen und im Schlaf deinen Namen sagen würde“, ich lächelte bei diesen Worten, „Ich habe ihm nicht geglaubt…aber jetzt?“ Er gab mir einen kurzen Kuss auf den Mund. „Er hatte Recht. Ich liebe dich, Katie Bell“ „Und ich dich erst, Marcus Flint“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)