Die Trauerweide von Gurgi ================================================================================ Kapitel 5: Schatten der Vergangenheit ------------------------------------- Schatten der Vergangenheit Heftiger Regen prasselte auf die Erde nieder, laut schlugen die Tropfen des Himmels in einem melodischen Rhythmus auf das Dach des Wirtshauses. Der Wind peitschte die kleinen Regentropfen gegen die Fenster und ließ die Ziegel des Daches ächzen. Die Äste der Bäume knarrten und stöhnten...kein Vogel war zu hören, kein Tier zu sehen. Im Inneren des Wirtshauses prasselte im Kamin ein großes Feuer an welchem Reisende die sich vor dem Sturm in das schützende Innere gerettet hatten wärmten. Nachdenklich starrte Ayesha in die Flammen des Feuers. Beobachtete, wie sie an den Holzscheiten empor züngelten und eine wollige Wärme verbreiteten. Vorsichtig drehte sie einen heißen Becher mit warmer Milch in ihren Händen hin und her, immer noch versuchte sie all diese Ereignisse zusammen zu setzen. Versuchte all das Neue zu begreifen. Es war zuviel in den letzten Tagen passiert. Nie hätte sie gedacht, dass ihre Reise solch eine Wendung nehmen würde. Es erschien ihr fast grotesk, man hatte sie fortgeschickt um in Sicherheit zu sein. Was war aus dieser Sicherheit geworden? Menschen waren gestorben, waren für sie in den Tod gegangen und sie war nicht mal imstande dazu gewesen zu fliehen. Ihr Tod war umsonst gewesen, weil sie nicht in der Lage gewesen war zu fliehen. Ayesha verzog ihr Gesicht vor Bitterkeit. Sie fühlte sich schuldig, schuldig an dem Tod ihrer Reisegefährten. Wie groß mußte zu Hause die Trauer über den Tod von Ehemännern, Brüdern oder Freunden sein? Was würde passieren wenn sie zurückkehrte? Würde man sich verachten? Würden sie ihr die Schuld an allem geben? Was würde ihr Vater sagen? War sie imstande ihr altes Leben wieder aufzunehmen ohne an all das, was geschehen war ständig denken zu müssen, wenn sie in die Gesichter der Menschen blicken würde, welche Menschen verloren hatten? Nein, Ayesha wußte, dass sie nicht mehr dieselbe war, wie am Anfang ihrer Reise. Irgendetwas hatte sich bereits verändert. Ihre Augen hatten gesehen, wie die Welt außerhalb ihres zu Hauses war. Rauh, gnadenlos, blutig und ohne Hoffnung. Sie hatte es in den Augen der Menschen gesehen. Hoffnungslosigkeit, Schmerz und Haß verzehrte sie, hatte das Licht in ihren Augen vernichtet, es war erloschen. Kalt waren sie geworden, so kalt wie ein Bergsee. Ayesha seufzte leise, trank einen Schluck Milch und blickte Loba an, die vor ihr saß und sie aufmerksam anstarrte. "Sie spürt das du dir Sorgen machst, mein Kind," sagte Wido und setzte sich neben sie an das Feuer. "Meine Loba spürt so etwas immer." Liebevoll tätschelte er der schwarzen Wölfin über ihren Kopf und lächelte sie an. "Ich denke nur nach, das ist alles," erwiderte Ayesha und versuchte den grünen Augen der Wölfin auszuweichen. Es gefiel ihr nicht, dass dieses Tier anscheinend so tief in sie hinein blicken konnte. "Nachdenken ist gut," sagte Wido und trank einen Schluck Milch. "Über was denkst du nach?" "Über nichts bestimmtes, ich mache mir Sorgen wie es wohl in meiner Heimat aussieht. Wie es meinem Vater geht, er macht sich bestimmt Sorgen um mich." "Welcher Vater sorgt sich nicht um seine Kinder?" gab Wido die Frage zurück und zündete sich eine Pfeife an. "Aber es ist nicht nur das, oder?" "Nein," gestand Ayesha und ließ ihren Kopf hängen. "Es ist so viel geschehen. Ich war noch nie so lange von meiner Heimat fort. Als ich noch ein Kind war, wollte ich immer mit meinem Vater reisen, wollte die Orte selbst sehen, von denen er mir sooft erzählt hat," Ayeshas Stimmen schwankte, doch sie sprach schnell weiter. "Aber jetzt habe ich Dinge gesehen, welche ich am liebst vergessen möchte." Aus seinen braunen Augen sah Wido Ayesha mitfühlend an. "Du hast nur einen Teil gesehen, mein Kind," sagte er und ergriff ihre Hand. "Ich weiß, dass du dich nach deinem Vater sehnst. Nach deiner Heimat, glaubst du ich möchte nicht zurück zu meiner Frau und zu meinen Kindern? Es ist nun einmal so, dass das Schicksal mit uns unverständliche Wege geht." Sein Blick bekam einen seltsamen Ausdruck und er deutete auf Ryan, die zusammen mit Teleri eng umschlungen in einer dunklen Ecke saß. "Sorge dich nicht mein Kind, sie wird dich sicher nach Hause bringen. Sie kennt jeden Pfad und jeden Wald so gut, als wäre sie in diesem geboren und aufgewachsen." Ayesha blickte Ryan an, doch als ihr bewußt wurde, dass Ryan sie ebenfalls ansah, nahm sie augenblicklich ihren Blick wieder von ihr. "Du fürchtest dich vor ihr, nicht wahr?" Ayesha sah Wido bei diesen Worten an und bemerkte, das seine Augen aufblitzten. "Ja, ein wenig schon," gestand sie und senkte ihren Blick. "Das brauchst du nicht, Ayesha," sagte Wido bestimmt und paffte an seiner Pfeife. "Sie wirkt rau und unfreundlich, aber tief drinnen ist sie anderes. Glaub mir, ich kenne sie schon lange genug." Gedankenverloren kraulte er Loba hinter ihrem Ohr und lächelte. Es war diese Art von Lächeln, wenn sich Menschen an vergangene Zeiten erinnern, ein warmes Lächeln in welchem jedoch auch Sorge lag. "Wie lange kennst du sie schon?" fragte Ayesha und trank erneut einen Schluck von der warmen Milch. "Wie hast du sie getroffen?" "Wir sind aber ganz schön neugierig, mein Kind," sagte Wido und lachte leise. "Getroffen ist vielleicht das falsche Wort dafür. Ich war geschäftlich in Aranei, eine schöne Stadt, aber sie ist bekannt dafür, dass dort die Heimat aller Diebe ist. Die Gassen sind eng, viel Menschen, sie haben dort leichtes Spiel. Ich hatte nur einen kurzen Augenblick nicht aufgepaßt, da wollte mir diese kleine Wildkatze die Taschen ausräumen," Wido lächelte bei diesem Gedanken und er schüttelte leicht seinen Kopf. "Wäre Loba nicht bei mir gewesen, hätte ich Ryan wohl damals nicht gefangen, sie wäre in den dunklen Gassen einfach verschwunden, es muß ein Wink der Götter gewesen sein, dass es anders kam. Ich nahm sie einfach mit mir." "Hat sie sich nicht gewehrt?" fragte Ayesha und zog ihre Knie an ihren Körper. "Das hat sie, sie biß, trat und schlug um sich, als wäre sie von Sinnen. Es hat lange gedauert, bis sie so etwas wie Vertrauen aufbauen konnte," die Stimme Widos wurde leiser und er paffte nachdenklich an seiner Pfeife. "Selbst heute glaube ich, dass ich nicht alles von ihr weiß. Ryan ist kein Mensch, der einem anderen mehr erzählt als dieser wissen muß. Sie haßt es, wenn Menschen in sie hinein sehen können." Vorsichtig musterte Wido das Mädchen, hatte er ihr zuviel erzählt? Er wußte genau das es gefährlich war anderen zuviel zu erzählen. Oft genug hatte ihn seine Menschenkenntnis in die Irre geführt, hatte ihn in gefährliche Situationen gebracht. Er seufzte leise und sah kurz zu Ryan hinüber. Dieses Mädchen, wie sehr liebte er sie. In all den vielen Jahren die er sie schon kannte, war sie zu so etwas wie einer Tochter für ihn geworden, es schmerzte ihn sie jedes Mal gehen zu lassen. Er fürchtete sich davor, das Ryans Hitzkopf sie einmal das Leben kosten könnte. sie war stark, das wußte er. Stark aber auch voller Haß. Ein Haß der so tief in sie eingebrannt zu sein schien, dass er ihr oftmals den Verstand vernebelte. Viel zu oft verlor sie die Kontrolle über sich. Wido kannte die Geister welche sie verfolgten und sie niemals zur Ruhe kommen lassen würden. "Immer bist du auf der Flucht mein Kind," dachte er während er Ryan anblickte. "Ich weiß, deine Schuld ist schwer, aber wirst du jemals glücklich sein? Wirst du jemals aufhören dich zu quälen, oder ist nur der Tod deine Erlösung?" Die feuchte Zunge Lobas welche ihm zärtlich die Hand ableckte riß Wido aus seinen Sorgen. Er lächelte seine treue Freundin an und diese legte ihren Kopf auf sein Knie. "Waren das deine Fragen, Ayesha?" "Nein, noch nicht alle," sagte Ayesha und lächelte den älteren Mann freundlich an. "Woher kommt Teleri? Sie erscheint mir noch viel zu jung zu sein, um hier zu enden." "Sie ist noch sehr jung, das stimmt," bekannte Wido und senkte seine Stimme, damit ihn niemand hören konnte. "Glaubst du etwas sie wäre freiwillig hier? Sie hat kein zu Hause mehr, niemand kann sich um sie kümmern. Sie ist alleine. Hast du gestern in ihre Augen gesehen?" fragte er und seine Stimme verwandelte sich in ein flüstern. "Ja, sie waren sehr traurig." "Sie sind alt Ayesha," sagte Wido mit Bitterkeit. "Alt, weil sie schon zuviel mit ansehen mußten. Teleris Dorf wurde von den Wölfen niedergebrannt, niemand hat überlebt, nur sie. Ich weiß nicht genau, wie alt sie damals war, aber ihr Leben war nie einfach. Teleri hat überlebt, aber auf welche Art und Weise sie dies zustande gebracht, wie sie Jahre lang gelebt hat muß schrecklich für sie gewesen sein." Kurz hielt Wido inne, er erinnerte sich wie er Teleri damals gefunden hatte. Blutend hatte sie in einer dunklen Gasse von Kalmas gelegen. Er hatte damals gewußt, was ihr passiert sein mußte. Auf welch schreckliche Weise man nicht nur ihren Körper sondern auch ihre Seele zerstört hatte, geschunden, zerstört, zerrissen hatte man dieses Mädchen. Es hatte sich in dieses Schicksal gefügt um zu überleben, doch ein stiller Widerstand war geblieben. Den letzten Rest von ihr hatte man nicht zerstören können. Wäre auch dies geschehen, so wäre Teleri an ihren Verletzungen gestorben. "Sie hat viel gelitten Ayesha," sagte Wido. "Dies ist ihr zu Hause. Nicht das Beste, das gebe ich zu, aber es ist eins für sie, außerdem, sie ist nicht mehr ganz alleine. Sie hat Ryan und glaube mir, mein Kind. Ich weiß, das Teleri für sie sterben würde. Sie liebt sie mehr als sich selbst. Ich hoffe für Teleri, das sie nicht von Ryan enttäuscht wird. Das würde sie nicht überleben." Ayesha sah Wido aufmerksam an. Wie viele Gedanken machte er sich nur um andere Menschen? Sie neigte leicht ihren Kopf und sah zu den beiden Menschen hinüber die eng umschlungen in der dunklen Ecke saßen, abgeschirmt von neugierigen Blicken, alleine, nur für sich. Ayesha war es schon gestern aufgefallen. Wie groß die Freude über Ryans Rückkehr war, oder war es eine Art von Erleichterung, die Ayesha nicht verstand? Sie hatte es in Teleris Augen gesehen, diese Liebe. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und sie legte Wido ihre Hand auf seine. "Zweifle nicht an Ryan," sagte sie und bemerkte die Verwunderung in Widos Augen. "Ich glaube, für beide kommt dieser Sturm genau zum richtigen Zeitpunkt." "Ich danke den Göttern, dass sie uns heute mit Regen beschenken," flüsterte Teleri und lehnte sich sanft gegen Ryans Oberkörper. "So bleibst mir wenigstens einen Tag länger erhalten." Ryan schwieg und nickte nur sacht. Sie wollte jetzt nicht sprechen, sondern Teleris Stimme hören, viel zu lange hatte sie in dieser Stille gelebt. Wie sehr hatte sie die sanfte Stimme Teleris vermißt? Sie spürte, wie ihre Hand leicht angehoben wurde und ein flüchtiger Kuß brannte kurz darauf auf ihrer Haut. Teleri lächelte zärtlich und zeichnete mit ihrem Finger die Spur der Regentropfen am kalten Glas der Fensterscheibe nach. "Ich wünschte es würde immer regnen," sagte sie und umfing Ryans Hand mit der ihren. "Wünsch dir das besser nicht," entgegnete Ryan und konnte sich ein leises lachen nicht verkneifen. "Sonst wirst du meiner Anwesenheit noch überdrüssig." "Red nicht so einen Unsinn, wir wissen beide, dies würde niemals passieren." Teleris Blick schweifte durch den Raum, bis er an den Gestalten von Wido und Ayesha hängen blieb. "Weißt du eigentlich wie sehr ich dieses Mädchen beneide?" fragte sie leise und sah zu Ryan hinauf. "Du beneidest sie? Sie hat schon vieles hinter sich, ich weiß nicht recht, ob das beneidenswert ist." Teleri lachte leise und schüttelte ihren Kopf. "Das meinte ich auch nicht. Ich meinte, ich beneide sie darum, das sie mit dir reisen wird. Was würde ich darum geben, nur ein einziges mal mit dir so lange zusammen zu sein." "Höre ich da etwa einen Hauch von Eifersucht?" stichelte Ryan und zog Teleri noch näher an sich. "Du redest heute nur Unfug," gab Teleri barsch zurück. "Ich hätte dich gestern Nacht wohl besser auf einer harten Bank schlafen lassen, dann wärst du nicht ganz so vergnügt." Nun war es Ryan die laut lachte. "Mir hat es in deinem Bett besser gefallen wenn ich ehrlich bin..." Sie küßte sanft Teleris Nacken und spürte, wie ein leichter Schauer über den Körper ihres Gegenübers huschte. "Dann komm dieses Mal mit mir," raunte Ryan in Teleris Ohr. "Ich würde mich sehr über deine Gesellschaft freuen, dann wäre ich nicht immer so einsam." Teleri seufzte leise und legte eine Hand auf Ryan's Wange. "Ich weiß, nichts wäre mir lieber, aber du weißt auch, dass ich nicht so einfach gehen kann wie du, hier sind Menschen die mir ein zu Hause gegeben haben, ich kann nicht einfach verschwinden. Ich will nicht noch einmal mein zu Hause verlieren." "Verzeih," sagte Ryan und küßte Teleri. "Ich hatte vergessen wie wertvoll dir diese Menschen hier sind, aber mein Angebot war ernst gemeint, sehr ernst sogar." Sanft strich Teleri ihr über die Wange und lächelte schief. "Das weiß ich," sagte sie und küßte Ryan erneut. "Es hat mir viel bedeutet das du mir dieses Angebot gemacht hast. Es hat den letzten Rest von diesem Gefühl beseitigt nur jemand zu sein, der eine Lücke ausfüllt welche für ihn zu groß ist." Ryan zog irritiert ihre Augenbrauen hoch und starrte Teleri an. "Wie meinst du das?" fragte sie leise. "Du weißt sehr genau, wie ich das gemeint habe. Nicht einmal für mich bist du greifbar, du bist wie dieser Sturm, niemand wagt es dich zu bändigen, niemand kann dich halten." Ihre blauen Augen blickten Ryan und diese hatte das Gefühl, als könnten sie direkt in ihr Innerstes hinein schauen. Als könnten sie ihren Schmerz sehen, ihre Qual, ihren Haß. Ryan versuchte Teleris Blick auszuweichen, doch Teleri hob ihr Kinn an und sah ihr fest in die Augen. "Warum versteckst du dich sogar vor mir?" fragte sie. "Ich weiß warum du so geworden bist. Ich weiß, warum du normalerweise jeden Menschen zurück stößt der dir zu Nahe kommt. Warum hast du solch eine Angst davor, dass jemand in dich hinein schauen könnte? Warum hast du selbst vor mir Angst?" Ryan konnte diesen Blick nicht länger ertragen, sie schlug die Augen nieder und flüsterte: "Ich weiß es nicht. Ich habe Angst davor, dass ich dich auf die gleiche Art und Weise verlieren könnte, wie ich bereits so viele Menschen verloren habe...ich will dich nicht gefährden. Ich will nicht. Ich will nicht, dass ich mich auch noch schuldig an deinem Tod fühlen muß." ihre Stimme versagte ihr und sie blickte stumm zu Boden. Teleri sah dieses Wesen traurig an. Sie wußte, was für eine Schuld auf Ryan lag, sie wußte, um die Vorwürfe die sie sich schon so viele Jahre machte. Vorsichtig nahm sie ihr Gesicht zwischen ihre Hände und versuchte sie aufmunternd an zu lächeln. "Warum?" fragte sie und streichelte sanft über ihre Wange. "Warum gibst du dir immer noch nach all diesen Jahren die Schuld für etwas, gegen das du machtlos warst? Du warst noch so jung. Du konntest nichts dafür," sagte sie eindringlich. "Du konntest nichts dafür." Sanft nahm sie Ryan in ihre Arme und drückte sie fest an sich. Teleri spürte die Anspannung die jede Faser von Ryans Körper befallen hatte, sie hatte Angst. "Ich will dich nicht verlieren," war die Antwort. "Du wirst mich nicht verlieren," sagte Teleri und küßte Ryan auf ihr Haar. "Ich schwöre dir, du wirst mich nicht verlieren." Zögernd hob Ryan ihren Kopf und sah Teleri an. Allein der Gedanke, diesen Menschen zu verlieren löste Angst in ihr aus. Angst vor dieser Einsamkeit, in welcher sie so lange gelebt hatte. Angst vor der Schuld. Angst vor dem, das Teleri zuviel wußte. "Warum bleibst du nicht einfach bei mir?" fragte Teleri und Ryan hörte die Hoffnung in ihrer Stimme. Bleiben? Hier? Nichts wünschte sie sich mehr, sie liebte diesen Menschen, schon so viele Jahre lang. Sie haßte es Teleri immer nur für einige Tage zu sehen, sie haßte diese Abschiede, welche von Mal zu Mal schwerer wurden. Sie haßte sich selbst dafür, dass sie immer wieder fortging, doch sie wußte auch, dass sie eine Gefahr für Teleri darstellte. Sie würde niemals bei ihr bleiben können. "Bleib bei mir," hörte sie Teleri erneut das aussprechen, was sie sich selbst so sehr wünschte. Niedergeschlagen schüttelte sie ihren Kopf. "Ich kann nicht," sagte sie und spürte wie sich ihre Kehle bei diese Worten zusammen zog. "Es ist zu gefährlich für dich, zu gefährlich für uns beide." "Ich weiß," sagte Teleri und ließ ihren Kopf hängen. "Aber es wäre eine schöne Vorstellung." Ryan lächelte bitter und preßte ihre Stirn gegen die von Teleri. "Ja das wäre es." Schweigend verharrten sie so. Jeder spürte die Wärme des anderen Körper, doch keine von beiden war imstande ein Wort zusprechen. Leise verfluchten sie das Schicksal dafür, dass es ihnen solch einen grausamen Streich spielte. Ryan spürte den Atem von Teleri auf ihrer Haut, und schlug die Augen wieder auf. "Weiß sie eigentlich, wie wunderschön sie ist," dachte Ryan. "Weiß sie, wie schwer mir all das fällt? Weiß sie, wie dankbar ich dafür bin, dass ich sie lieben darf?" Sie hauchte Teleri einen Kuß auf ihre Stirn und Teleri schlang ihre Arme um Ryans Nacken. "Kannst du mich einfach festhalten?" fragte sie und ihre Stimme zitterte leicht. Ryan nickte, zog Teleri nah an sich und drückte sie fest an ihren Körper. Es bedurfte keinerlei Worten mehr. Keine von beiden war in der Lage noch etwas zu sagen. Was wären das auch für Worte die man wählen sollte? Sie wären unzureichend, bedeutungslos, zu greifbar war ihr Abschied, zu stark war ihre Verzweiflung. Wie sollte man diese Gefühle mit Worten beschwichtigen? Wie sollte man die Angst welche über ihnen schwebte damit vertreiben können? Sie würde niemals verschwinden. Leise prasselte der Regen auf das Dach. Der Wind heulte auf, als könnte er die Verzweiflung der beiden Menschen spüren. Ryan schloß unter dieser Musik der Natur ihre Augen und wiegte Teleri leicht hin und her. Sie wußte, dass Teleri nicht mehr reden wollte, alles was sie wollte war sich geborgen fühlen. Sie wollte die Wärme Ryans noch so lange spüren wie es ihr vergönnt war, sanft küßte Ryan Teleris Stirn und hielt sie einfach nur fest. Nachwort: Ok, ich gebe es zu. Leicht kitschig, aber auch das muß mal sein oder ^__~?! Weiß gar nicht was ich jetzt so ins altbekannte Nachwort schreiben soll...ich freu mich darüber, das diese Geschichte einigen hier gefällt...Leider ist es dieses mal etwas kürzer geworden. Hoffe ihr verzeiht mir das, wie gesagt ich will an dieser Geschichte nicht viel verändern. Ich bedanke mich wie immer dafür, dass es einige gelesen haben! Hoffe es hat euch gefallen. Und dieses mal gibt es sogar eine "richtige" Widmung. Ich widme dieses Kapitel: Coma, cherry15, Igel242002 und meiner Schwester die mir damals beim schreiben sehr viel geholfen hat. Ich sag dann mal bis bald! 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