Ein ungewöhnlicher Job für Joey! von BlackDuck ================================================================================ Kapitel 29: Tagebuch und Gefühle -------------------------------- Am nächsten Tag sitzt Joey mehr als nachdenklich im Bus, der ihn zur Schule bringen soll. Immer noch ist ihm das gestrige verhalten seines Chefs ein vollkommenes Mysterium, da dieser sich bei Kaibas Namen so merkwürdig verhalten hat. Leider hatte er in der Pause nicht viel Zeit darüber nachzudenken, da er sich ein wenig mit Rei unterhalten hat und bei der restlichen Arbeit musste er sich wohl oder übel eher auf seine Kunden konzentrieren. Diese haben ihm da aber auch keine Möglichkeit zum Nachdenken gegeben. Immerhin ist der Blonde mit der Mädchenschulunifort bekleidet, in den Hauptraum des Black Flowers zum Arbeiten gegangen. Naja, ziemlich schnell musste er da feststellen, dass sein Boss recht gehabt hat und hat allein durch diese Aufmachung so einige der dominanten Kunden auf sich aufmerksam gemacht. Irgendwie hat er gerade weil er in diesem Moment so in Beschlag genommen wurde, erst Recht Überstunden gemacht, was er im Nachhinein auch nicht bereut hat. Immerhin hat er wieder einmal einen Haufen Trinkgeld bekommen. Nur kann er froh sein, dass ihn Rei wieder nachhause gefahren hat. Dafür ist er seinem Kollegen selbst jetzt noch mehr als Dankbar und hofft, dass sie beide sich auch bald mal wieder im Privaten treffen können. Irgendwie braucht er auch dringend jemand mit dem er über alles in der Arbeit reden kann und da ist der Violetthaarige seiner Meinung nach die beste Wahl als Gesprächspartner. Nur will er diesem auch nicht zu viele Umstände machen, weswegen ihm heute Morgen auch eine Idee gekommen ist. Denn früher, als sein Vater noch gesoffen hat, hatte er immerhin auch eine Möglichkeit all seinen verkorksten Gefühle Luft zu machen. Immer wenn es einmal zu schlimm gewesen ist oder ihn einfach alles überfordert hat, nahm er sich sein Tagebuch zur Hand, um wenigstens dort sein Gefühlschaos niederzuschreiben. Zwar weis er dass dies irgendwie Mädchenhaft ist, doch anders konnte er sich damals nicht helfen. Warum sollte ihm dies dann heute nicht auch helfen mit seinen Gefühlen umzugehen. Vor allem da er selbst jetzt so einige Gedanken hat, die er irgendwie gern aus seinen Kopf verbannen würde. Da ist die Frage, warum Minato-san gestern so blass wurde, wirklich nebensächlich. Irgendwie ist er da der Meinung, dass es ja sein kann, dass der Ältere einfach schockiert war, dass Joey so jemand berühmten kennt. Oder zumindest so etwas in der Art. Darum hat er gerade auch bei dieser holprigen Busfahrt, ein altes leicht zerfleddertes braunes Buch in der Hand. Dieses hat er sich direkt nach dem Aufstehen aus seinen Schrank herausgesucht, nur um jetzt erst Mal wieder darin zu blättern. Irgendwie bekommt er allein dafür, dass er sein Tagebuch in der Hand hält, ein flaues Gefühl im Magen. Erst Recht als er immer wieder kleine Einträge überfliegt und daran umso deutlicher daran erinnert wird, wie sein Leben bis vor ein paar Monaten ausgesehen hat. Seit sein Vater den Entzug gemacht hat, ist von ihm kein einziges Wort mehr in dieses Buch geschrieben worden. Das hat er auch nicht ohne Grund so gemacht, da er wirklich gedacht hat, dass es keine Begründung mehr geben wird, hier irgendwelche Zeilen niederzuschreiben. Doch jetzt schlägt er die nächste Seite nach seinem letzten Eintrag auf und setzt seinen Kugelschreiber mit zitternden Fingern auf das schneeweiße Papier. Wie immer wenn er in sein Tagebuch schreiben will, entsteht ein merkwürdiger Strudel aus Gefühlen in seinen inneren. Nur ist das erste was er hineinschreibt, erst mal das Datum, nur um danach mal wieder auf merkwürdige Weise seine Gefühle niederzuschreiben: Nacht für Nacht Ich verglühe Nacht für Nacht. Peitschend kommt die Hitze auf mich zu. Die drohende Sucht ist nicht fern. Alles andere ist vergessen. Sorgen werden zu verblassenden Schatten. Doch ist dieses Spiel gefährlich. Wird es mich zu verschlingen suchen? Ich begehre Nacht für Nacht. Hände lassen mich vergehen. Die herrliche Lebendigkeit erzittert meine Seele. Nichts anderes zählt. Angst wird zu einem frohlockenden Glück. Doch ist dieses Spiel gefährlich. Werde ich mich darin verirren? Ich fühle Nacht für Nacht. Werden meine Sinne berauscht, benebelt. Die tobende Leidenschaft frisst mich auf. Alles Schlechte ist verraucht. Leidenschaft übermant mein ganzes selbst. Doch ist dieses Spiel gefährlich. Komme ich da überhaupt allein heraus? Doch sterbe ich auch Nacht für Nacht. Hart kommt am Ende die Erkenntnis. Die verkäufliche Lust tötet mich langsam ab. Alles wird anders. Verzweiflung treibt mich in die Falle. Dieses Spiel ist zu gefährlich für mich. Werde ich gerettet oder gehe ich unter? Wie immer glaubt Joey, dass er da einfach nur Mist verzapft hat. Nur gleichzeitig tut es ihm unglaublich gut auf diese Weise seine Gefühle niederzuschreiben. Natürlich schriebt er nicht immer so seine Erlebnisse in sein Tagebuch, doch immer wenn er droht überzukochen, kommt so ein Text damit er sich besser fühlt. Leider hat er ab dann nicht mehr viel Zeit um sich weiter mit seinem Tagebuch zu befassen und auch noch alle Ereignisse der letzten Zeit aufzuschreiben. Immerhin muss er dann auch aussteigen, da er an seiner Haltestelle angekommen ist. Darum verstaut er das kleine Büchlein auch tief in seiner Schultasche, damit dieses auch von niemandem entdeckt wird. Im Unterricht muss sich der Schüler wirklich stark konzentrieren, da ihm die letzte Nacht irgendwie noch in den Knochen hängt. Vor allem, da er gestern noch diese vermaledeit heiße Weiterbildung mit seinen Chef hatte. Doch er schafft es auch irgendwie dadurch zu kommen und sich seine Lehrer nicht zu sehr in dem gestrigen ‚Unterricht‘ vorzustellen. Vor allem da es bei den meisten der viel zu alten Pädagogen, wirklich eine eklige Vorstellung ist. Sonst läuft der Tag aber auch wie jeder andere Schultag ab. Im Unterricht muss er sich darum bemühen den Stoff zu verstehen, sich zwischendurch die dummen Kommentare von Kaiba anhören und in den Pausen genießt er einfach die Zeit mit seinen Freunden. Nachdem die letzte Schulstunde dieses Freitag auch endlich an ihm vorbeigezogen ist, verabredet er sich für Samstag auch noch mit seinen Freunden. Da er aber noch Zeit hat bis er zur Arbeit muss, geht er auch erst mal nach Hause. Immerhin hat er heute noch vor mit seinem Dad wegen dessen Weiterbildung zu reden. Als er dann in der Wohnung von seinem Vater und sich selbst ankommt, sitzt sein Erzeuger auch im Wohnzimmer und schaut in die heutige Zeitung. Anscheinend sucht der Ältere dort immer noch nach Jobangeboten, doch ihm selbst ist bewusst dass dies ein unmögliches Unterfangen ist. Aber nachdem sein Dad ihn mitbekommen hat, begrüßen sie sich erst Mal gegenseitig, nur um danach ein langes Gespräch zu führen. Der Andere ist eindeutig überrascht, was sein Sohn da bei ihm anspricht. Aber noch mehr ist dieser schockiert, dass der Schüler bald die Möglichkeit hat ihm seine Weiterbildung zu bezahlen. Dass wundert ihn noch nicht mal wirklich. Immerhin ist es doch ein wenig unglaublich dass er genug Geld hat um so etwas zu bezahlen. Immerhin sind Weiterbildungen wirklich teuer, aber Joey hat sich deswegen auch schon ein paar ausreden überlegt. Er versucht seinem Dad genau zu erklären, dass er in dem Club in dem er arbeitet wirklich mehr als normale Kellner verdient. Denn immerhin ist dies ein Club wo nur Prominente Eintritt haben, da es dort so teuer ist. Außerdem bekommt man dort ja auch noch gutes Trinkgeld und somit können sie sich die Weiterbildung eindeutig leisten. Zwar ist sein Vater deswegen skeptisch, aber er merkt auch dass noch mehr in dessen Kopf vorgeht. Nur kann er sich auch denken über was der Ältere nachgrübelt. Diesem ist es sehr wahrscheinlich unangenehm so sehr auf seinen Sohn angewiesen zu sein, doch der Schüler überredet seinen Dad. Dieser soll am Montag einfach zum Amt gehen, da mit sein Vater einfach bei einer der Weiterbildungen angemeldet wird. Danach besprechen sie noch die genauen Details, bis sich der Blonde dann doch noch verabschieden muss. Denn immerhin wartet noch Arbeit auf ihn. Nur da heute ja noch die Einzelbuchung mit diesem geheimen Kunden ansteht, schaut er heimlich in seinem Zimmer noch mal schnell in seinen Laptop. Immerhin kann er in der Homepage des Black Flowers noch mal nachschauen, ob der Kunde irgendwelche speziellen Wünsche hat. Seiner Meinung nach ist es nämlich wichtig zu wissen, was die Kunden sich vorstellen. Anders kann er sich ja auch nicht auf die Einzelbuchungen innerlich vorbereiten. Aber das einzige, was sich dieser Kunde wünscht ist das Joey eine schwarze Lederhose anzieht und sonst steht dort nichts. Also kann er auch nicht mehr anders als sich seufzend auf den Weg zur Arbeit zu machen. Doch genau wie am Morgen holt der Blonde im Bus sein Tagebuch wieder raus nur um wieder etwas aufzuschreiben. Nur sind es diesmal einfach nur die Ereignisse der letzten Tage. Er glaubt auch nicht dass er gerade etwas anderes schreiben könnte. Dafür wird er bei der Fahrt einfach wieder viel zu nervös, wobei sein Herz mal wieder wie nach einen Marathonlauf wie wild rast. Umso näher er seiner Haltestelle kommt, desto mehr wird es unmöglich für ihn zu schreiben, da seine Hände immer mehr anfangen zu zittern. Am liebsten würde er gerne verstehen, warum ihn dieser Gefühlwirrwarr überhaupt auf merkwürdige Art berauscht. Es ist einfach fast wie in seinem Tageseintrag von heute Morgen. Seine Arbeit nimmt ihn einfach immer mehr gefangen, er hat nicht mal das Gefühl als ob es ihm nur missfällt, seinen Körper an Fremde Menschen zu verkaufen und seine Sinne benebeln ihn immer wieder, wenn er im Black Flower ist. Auch als er aus den Bus aussteigt, brennt sein inneres umso mehr, wegen der unbekannten Sachen, die heute noch mit ihm gemacht werden. Es macht ihn sogar innerlich ein wenig an nicht zu wissen wen er heute als Kunden hat und wahrscheinlich nicht mal nach der Einzelbuchung zu wissen, mit wem er es heute zu tun gehabt hat. Teilweise kann er sich darauf ja nicht mal vorbereiten, da der Kunde keine explizierten Wünsche gestellt hat. Nur dass er eine schwarze Lederhose tragen soll. Naja, meist weis er vorher ja nicht mal was er an seinem Körper tragen wird. Nur hinterher weiß er immer ungefähr, mit wem er es zu tun hat und heute wird dies nicht der Fall sein. Am Club angekommen, macht er sich dann auch auf direktem Weg in die Umkleide. Leider ist aber keiner seiner Kollegen, mit denen er bisher zu tun hatte anwesend. Irgendwie wünscht er sich gerade sogar Rei herbei, da er sich einfach viel zu nervös fühlt. Da macht es dieses Gefühl der Hilflosigkeit nur noch schlimmer, da ein paar der anderen Mitarbeiter dieses Clubs ihn wieder mal so abwertend anschauen. Gerade aber als er sich die vom Kunden gewünschte Hose über den Hintern zieht, hört er eine ihm bekannte zischende Stimme. „Hi, Kleiner!“ Seufzend kann Joey nicht anders als sich umzudrehen und in das nicht mal ein Meter entfernte fies grinsende Gesicht von Snake schauen. Doch er selbst brummelt nur ein „Hi, Snake!“ von sich, wobei man selbst bei diesen zwei Wörtern eindeutig seine Nervosität heraushört. Ab da darf er sich erst Mal mit den kleinen Neckereien des älteren auseinander setzen. Doch ein wenig ist er auch foh darum, da er sich deswegen ein wenig ablenken kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)