Smokey Christmas von Roseshark (Von den Schattenseiten des Weihnachtsmanndaseins) ================================================================================ Prolog: -------- Prolog Basis der Weihnachtsmänner, 22.00 Uhr „Waren das alle Geschenke?“ Sichtlich schlecht gelaunt und mit verschränkten Armen sah der Weihnachtsmann dabei zu, wie die kleine blauhaarige Elfe es schaffte über ihre eigenen Füße zu stolpern, ehe auch das letzte Geschenk in hohem Bogen durch die Luft flog. Ohne mit der Wimper zu zucken fing Smoker, wie dieses Exemplar eines Weihnachtsmannes vom Rest der Elfen liebevoll genannt wurde, das Päckchen noch im Flug auf, ehe er es ebenfalls in dem unendlich tiefen Sack zu den anderen Päckchen und Paketen unterschiedlichster Größe hineinstopfte. Besagter Sack war bereits auf den Schlitten gepackt und die Renntiere vor jenen angespannt worden. „Oh unser grimmiger Santa macht sich auf den Weg seine Mission zu erfüllen. Vermassele es lieber nicht schon wieder, sonst könnte unser neuer Vorstand sich Gedanken über eine weitere Versetzung deinerseits machen.“ Smoker knurrte nur ein Wort: „Kizaru.“ Der andere Mann im gelben Weihnachtsmannkostüm stand derzeit ebenfalls neben seinem Schlitten, zumindest bis Sentomaru, einer seiner ihm untergebenen etwas größeren Elfen ihn grob zur Seite schob, um an den Schlitten ran zu kommen. Wer glaubte, es gäbe nur einen Weihnachtsmann, der lag falsch. Es gab tausende und jeder von ihnen bekam ein bestimmtes Gebiet zugeteilt, das er am Weihnachtsabend versorgen musste. Die Größe und der Ort des Gebietes variierten nach Rang und Ruf und ab einem gewissen Grad konnte man auch anziehen, was man wollte. Früher waren auch noch weißer Vollbart und kugelrunder Bauch Pflichtprogramm gewesen, doch glücklicherweise hatte man diese Regelung mittlerweile abgeschafft, da es für die Fitness der einzelnen Mitglieder nicht gerade förderlich war. Oberster Herr der Weihnachtsmänner und Verwalter des Ganzen war ein Rotliebhaber mit Namen Akainu. Er passte auch auf, dass das Zeitwasser, der wichtigste Bestandteil des Weihnachtsmanndaseins gerecht aufgeteilt wurde. Je wichtiger man war, desto mehr hatte man davon, da man ja auch mehr Kinder beschenken musste. Das Prinzip war denkbar einfach. Man packte die Geschenke unter den Baum, dann nahm man einen Schluck und die Zeit drehte sich um 20 Minuten für einen selbst zurück. Sprich beispielsweise zu der Stelle in der man noch im Schlitten sitzt. Doch das was man in diesen 20 Minuten getan hat, verschwindet nicht einfach, wie bei einfacheren Zeitzaubern. Man hinterlässt gewissermaßen ein Parallel-Ich, bis zu dem Augenblick, als man das Wasser zu sich nimmt. Kurz darauf löst sich jenes auf. So kann man an mehreren Orten gleichzeitig sein und effektiv hunderte von Kindern in praktisch einer einzigen Stunde beschenken. Smoker hatte keine große Lust weiter mit seinem gelben Kollegen zu diskutieren und verabschiedete sich daher eilig von seinen eigenen, ihm unterstellten Elfen: „So, ich glaube das war`s. Wünscht mir eine gute Fahrt, wie jedes Jahr.“ Und damit schwang er sich auch schon in seinen Schlitten, nahm ein letztes Mal seine zwei Zigarren aus dem Mund um eine kleine Rauchwolke in die kalte Luft zu entlassen, ehe er sie auch schon wieder in den Mund steckte, mit der Zunge schnalzte und die Renntiere zum losrennen antrieb. Einen halben Tag zuvor, auf der Kaizoku-Grundschule in Grandline City „Also die Wette gilt?“ Der neunjährige Trafalgar Law grinste verschmitzt, als er einmal in die Runde blickte: „Heute Abend wird einer von uns den Weihnachtsmann fangen. Der Gewinner kann sich einen von uns aussuchen und jenem eine Woche lang Befehle erteilen.“ Ein schadenfrohes Lachen ließ nicht wenige von ihnen zusammenzucken: „Na, das werde ich mir wohl kaum entgehen lassen, Plüschmütze. Ich denke, du weißt schon wer mein Opfer sein wird, oder?“ Laws graue Augen wanderten in Richtung des Rotschopfs: „Sei dir mal nicht zu siegessicher. Wer weiß, vielleicht werde ich auch derjenige sein, der sich den Weihnachtsmann schnappt und dreimal darfst du raten, wen ich mir aussuchen werde.“ „Hehe, ich werde den Weihnachtsmann abknallen!“, das kam von einem sichtlich erfreut mit seinen Spielzeugpistolen herumwedelnden Capone. „Und ich ihm demonstrieren, wer der größte Schwertkämpfer aller Zeiten wird.“ Grinste der neben ihm stehende Lorenor Zoro und ließ seine Holzschwerter kurz gegeneinander krachen. „Kriege ich meine Geschenke auch, wenn ihr den Weihnachtsmann schnappen solltet, bevor er bei mir zuhause ankommt?“, kam es währenddessen von einem schmollenden Ruffy, der kurz darauf eine Kopfnuss von der neben ihm stehenden Bonny bekam: „Wenn wir den Weihnachtsmann schnappen kriegen wir alle Geschenke, die wie wir uns je hätten erträumen lassen können!“ Ehe noch irgendwer irgendwelche unqualifizierten Kommentare von sich geben konnte, nahm Law das Ruder wieder in die Hand: „Wie dem auch sei. Vergesst nicht: Der Weihnachtsmann soll in der Lage sein sich in Rauch aufzulösen und so den Kamin hinunter zu kommen. Solange er in diesem Zustand ist, ist er gewissermaßen allmächtig, also müsst ihr ihn überraschen. Außerdem versprüht er vorher Schlafgas in euren Häusern, damit ihr ihn auch ja nicht bei der Arbeit stört, dafür hatte ich euch ja schon gestern meine selbst entwickelten Gasmasken gegeben.“ „Ich bin mir nicht so sicher, ob es eine gute Idee ist, den Weihnachtsmann auszuschalten, wäre das nicht unfair den anderen Kindern gegenüber, die sich auf die Geschenke freuen?“ Kam es besorgt von einem kleinen Drake. Wofür er ebenfalls eine Kopfnuss von Kid erntete: „Quatsch, nicht so blöd, Spielverderber! Du musst ja nicht versuchen ihn zu fangen, aber  da du zu uns gehörst wirst du dich zwangsläufig an die Regeln halten und, wenn es jemand will, dem jemand dann dienen, sollte es ihm geglückt sein.“ Bonney gähnte einmal laut: „Was auch immer. Sobald wer von euch den Weihnachtsmann geschnappt hat, ruft er bei den anderen an. Möge der Beste gewinnen. Was ist denn noch?“ Ruffy hatte vorsichtig die Hand in die Luft gestreckt: „Meine Cousins Ace und Sabo übernachten heute bei mir. Ist es okay, wenn die mir helfen?“ Trafalgar Law grinste: „Kein Problem.“ Was Kid dazu veranlasste wütend zu knurren: „Hey, entscheide nicht für uns alle.“ Law drehte sich zu dem anderen um und pikste jenem mit den Finger in den Bauch: „Ich entscheide mich im Namen der Wissenschaft. Wenn die Wahrscheinlichkeit den Weihnachtsmann zu fassen steigt, dann habe ich auch endgültig den Beweis, dass der blöde Flamingo gelogen hat, als er meinte den Weihnachtsmann gäbe es nicht.“ „Blöder Flamingo?“ Law beugte sich verschwörerisch zu Kid hinüber und zeigte auf den, nun mit seinem Stuhl kippelnden und gleichzeitig in der Nase bohrenden Strohhutjungen: „Außerdem: Glaubst du wirklich, dass der für dich eine ernsthaft Bedrohung werden wird, Eustass?“ „Was auch immer. Killer, wenn ich den Weihnachtsmann nicht schnappe, tust du es für mich, klar?“ Sein langhaariger Freund nickte nur zustimmend. Urplötzlich tauchte hinter Law und Kid ein fröhlicher Apoo auf, zog die beiden zu sich ran und schrie: „Check it out! Wir fangen den Weihnachtsmann, oh yeah!“ „Ja, das könnte wirklich lustig werden.“, grinste der etwas größere geflügelte Urouge. „Wahrscheinlichkeit, dass einer von euch tatsächlich den Weihnachtsmann schnappen sollte: Weniger als 15 %. Wahrscheinlichkeit, dass ich ihn erwische: 38%.“ Der bis dahin schweigsame Hawkins warf einen kurzen Blick in die Runde: „Bis morgen.“ Und damit packte er auch schon wieder seine Karten ein und verließ den Klassenraum. Die anderen starrten sich kurz an. Dann rissen sich Kid und Law fast gleichzeitig von Apoo los und kurz darauf waren alle 11 Supernovae, wie sich die Gruppe aus neun- und zehnjährigen irgendwann einmal selbst getauft hatte, aus dem Klassenraum verschwunden. Jeder für sich bereits dabei Pläne für den kommenden Abend zu schmieden. Nun gut, fast jeder. Der Strohhut beschloss lachend, dass das später seine Cousins für ihn erledigen konnten. Kurz vor Mitternacht, Grandline City, Capone Gang Beges Haus Smoker warf einen kurzen Blick auf den nächsten Namen seiner Wunschliste. Sein erstes Ziel war ein gewisser Capone Gang Bege. Ob er artig war oder nicht schien jedes Jahr zu variieren. Dieses Jahr hatte das Kerlchen es wohl noch gerade so geschafft unter die guten Kinder zu rutschen. Smoker seufzte. Sicher die Zeit arbeitete mit ihm zusammen, sodass sie sich für ihn ins endlose erstreckte, aber in den Häusern selbst war es, als würde sie völlig normal ablaufen, sodass er wie immer aufpassen musste, nicht erwischt zu werden. Schlafgas hin oder her. Der Schlitten landete auf dem nächsten Häuserdach und der Schnee knirschte unter seinen schweren Stiefeln, während Smoker, die Hände in den roten Manteltaschen vergraben, zum Kamin schritt. Neben sich auf dem Dach hatte jemand einen dieser lächerlichen roten Weihnachtsmänner befestigt. Pausbacken, kugelrund und mit endlosen weißem Bart. Diesen dämlichen Gerüchten verdankte er es, dass er nun in so einem affigen Outfit herumstolzierte. Doch einen Bart würde er sich niemals wachsen lassen und derart in die Breite zu gehen war für ihn fast ebenso unverzeihlich. Er trug den roten Mantel, wenn auch offen, sodass man seine Bauchmuskulatur bestaunen konnte, und die Mütze, das musste genügen. Nachdem er sich einmal mehr in seinen eigenen Entscheidungen bekräftigt hatte löste er seinen gesamten Körper, samt Mantel in Rauch auf und kroch auf diese Weise durch den schmalen Kamin hinab ins erste Wohnzimmer, wo ihn auch schon die erste böse Überraschung erwarten sollte. Kapitel 1: Kugelhagel --------------------- Kugelhagel Klonk, klonk, klonk. Eine leuchtend rote, unscheinbare Christbaumkugel blieb wenige Zentimeter vor dem knisternden Kamin liegen, wog sich noch ein bisschen hin und her, ehe sie auch schon mit leisem Klacken aufsprang und grüner Rauch daraus hervorquoll. Sich immer weiter verteilend, reichten die nebelgleichen Schwaden bis an die Decke und krochen durch jede noch so kleine Ritze weiter in die anschließenden Räume. Der gesamte Prozess vollzog sich in einer atemberaubenden Geschwindigkeit und nicht einmal eine Minute später begann der grüne Nebel auch schon wieder sich langsam zu lichten und man konnte immer stärker erneut Formen dahinter ausmachen. Der Tannenbaum, der große hölzerne Esstisch, zwei kleine Kommoden, die nur angelehnte Tür zum Nachbarzimmer, sowie unzählige kleine menschliche Schatten auf Tischen, Stühlen, Schränken und dem Boden. Ungeachtet dessen quoll diesmal dichter weißer Rauch direkt aus dem Kamin hervor und begann sich mitten im Raum langsam zurück in eine menschliche Gestalt zu verformen. Kaum, dass das Rot des weihnachtlichen Mantels aus dem weißen Rauch hervorstach, drückte auch schon ein kleiner Finger auf einen roten Knopf und flüsterte mit einem Grinsen auf dem Gesicht: „Feuer frei, Männer!“ Smoker wollte sich gerade nach dem Weihnachtsbaum umschauen, als ihm auch schon ein gewaltiger Kugelhagel entgegendonnerte. Vor Schreck fielen ihm die Zigarren aus dem Mund, ehe er sich mit einer schnellen Rolle nach rechts durch die offene Tür in den Nachbarraum in Sicherheit brachte. Kurz darauf schob der Weihnachtsmann, nun kniend, entgeistert die Tür soweit zu, dass er nur noch gerade so durch den Spalt hindurch zurück in das Wohnzimmer spähen und nach seinen vermeintlichen Feinden Ausschau halten konnte. „Was verdammt noch mal war das denn eben? Die sollten doch eigentlich alle schon längst im Traumland sein…“ Doch der Feind war ein anderer, als der den er eigentlich erwartet hatte: Unzählige kleine Spielzeugsoldaten, die immer zu zweit je eine, wohl ferngesteuerte Spielzeugkanone flankierten. Wahrscheinlich konnte diese also nur einmal auf Tastendruck schießen. Allerdings war nun die Frage ob vorhin wirklich alle kleinen Kanonen geschossen hatten oder ob ihn, sollte er den Raum erneut betreten, gleich eine weitere Salve voller Freude empfangen würde, worauf Smoker eigentlich keine allzu große Lust hatte. Leider drängte nun mal die Zeit und innerlich immer noch fluchend, beschloss der Weihnachtsmann letztendlich, dass er es wohl noch einmal darauf ankommen lassen musste. Doch gerade, als seine Hand zur Tür glitt, um jene wieder etwas weiter zu öffnen, vernahm er wütendes Knurren hinter sich. Smoker musste unwillkürlich die Augen verdrehen. „Unser Schlafgas ist scheinbar auch nicht mehr das, was es einmal war.“ Dann schloss er, anstatt sie zur Flucht zu verwenden, die Tür gänzlich und drehte sich zu den nächsten Angreifern um. Die aus zwei Rottweilern mit schwarzen Gasmasken bestanden. Smoker seufzte leise: „Dieses Weihnachten wird ja immer besser.“ Eine leise Stimme irgendwo von der Seite rief laut: „Camorra, Yakuza, fasst!“ Dann war der Weihnachtsmann auch schon wie der Blitz über den beiden Hunden, hatte sie am Nacken gepackt und in die Höhe gehoben, sodass sie nun dort plötzlich hilflos strampelten, während er sich bedrohlich über ihrem Besitzer aufbaute, der nun aus ängstlichen Augen nach oben blickte. „Deine Soldaten brauchen wohl noch ein bisschen Übung. Gehe ich richtig in der Annahme, dass du Knirps ihr Anführer… Autsch, verdammter Köter!“ Einer der Hunde hatte sich soeben wütend in dem Arm festgebissen, mit welchem Smoker den anderen festhielt, sodass jener instinktiv losgelassen wurde und der Weihnachtsmann die so freigewordene Hand dafür verwendete, das andere Tier schnellstmöglich ebenfalls abzustreifen. Ein boshaftes Lächeln stahl sich auf das Gesicht des kleinen Capone, welcher auf dem Boden neben der Fernsteuerung hockte, die ihm Kid irgendwann einmal zusammengeschraubt hatte. Während Camorra mit eingezogenem Schwanz im Nachbarraum das Weite suchte und Yakuza den Weihnachtsmann immer noch erfolgreich ablenkte, zog Capone seine letzte Waffe, einen schwarzen Revolver mit silbernem Griff, dem er seinem Vater, ein reicher einflussreicher Mann mit Faible für Schusswaffen, entwendet hatte. Zuversichtlich zielte der Kleine, bereit jeden Moment abzudrücken. Während Smoker versuchte den wütenden Hund irgendwie ruhigzustellen, registrierte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Sekunden später schoss die Kugel haarscharf an seinem Ohr vorbei, als der Weihnachtsmann sich geistesgegenwärtig, inklusive Hund, schnell zur Seite gelehnt hatte: „Verdammt wer gibt seinem Kind bitte schön geladene Waffen?! Troll dich endlich, Vierbeiner!“ Er ließ den zweiten Rottweiler, gleich einer Bowlingkugel, ein bisschen über den Boden schlittern, ehe auch jener heulend das Weite suchte. Dann baute sich der Weihnachtsmann, der so rein gar nicht dem klassischen Bild eines Weihnachtsmannes entsprach vor dem Jungen auf, der gerade dabei war nachzuladen: „Willst du allen Ernstes den Weihnachtsmann erschießen, der dich eigentlich beschenken sollte, Knirps?!“ Noch während er das fragte, kramte Smoker zwei frische Zigarren aus seinem flauschigen roten Mantel, zündete sich diese an und steckte sie sich dann in den Mund. Capone, der fertig mit Laden war, blickte erst jetzt auf und hob den Revolver. Doch er würde nie abdrücken, denn unwillkürlich war der Weihnachtsmann mit einer Hand vorgefahren, hatte den Kleinen am Arm geschnappt und mit etwas Druck dazu gezwungen den Griff seiner Finger um die Waffe herum zu lösen. Scheppernd traf der Revolver auf dem Boden auf und wurde kurz darauf von einem schwarzen Stiefel des Weihnachtsmannes, welcher den eingeschüchterten Jungen immer noch mindestens einen halben Meter überm Boden am Arm in die Höhe hielt, in die andere Ecke des Raumes gekickt. Erst dann löste Smoker seinen Griff wieder und sein Opfer landete hart auf dem Parkett. Dort blieb Capone auch erst einmal sitzen und fixierte mit den Augen den Boden an, während er seufzend beide Hände in die Luft streckte: „Okay, du hast wohl gewonnen. Ohne meine Waffe und ohne meine Männer bin ich hilflos.“ Dann hob er langsam wieder den Kopf. Wegen der etwas bedrückten Stimme von vorhin hätte Smoker nun ein paar Tränen in den Augenwinkeln des kleinen Kerls erwartet, doch Pustekuchen. Das zu ihm aufblickende Augenpaar leuchtete, als wäre heute der beste Tag im gesamten, bisherigen Leben des jungen Capone. Was dem sonst so hart gesottenen Santa unwillkürlich eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Capone war sich auch keineswegs zu schade, Santa die genaueren Gründe seiner leuchtenden Augen zu erläutern: „Irgendwie bist du genau das Gegenteil von dem, was ich von einem Weihnachtsmann erwartet hätte! Muskeln, statt Schwabbelbauch. Etwas aggressiv. Eindeutiger Verstoß gegen die zu erwartenden Kleidungsvorschriften. Bewegungen, die man eher einem gestandenen Soldaten zutrauen würde und keinem netten alten Mann, der mit fröhlichem Hoho die Spielsachen verteilt. Dazu noch ein Blick, bei dem man denkt, der erwürgt gleich ein armes unschuldiges Kind, das ja eigentlich einer seiner Schützlinge sein sollte. Nicht zu vergessen, dass du meiner Armee so mühelos ausweichen und Yakuza und Camorra so kinderleicht besiegen konntest. Und zu guter Letzt: Diese Zigarren!“ Irgendwie hatte Smoker gerade das Gefühl teilweise eine Auflistung von genau dem zu bekommen, was ihm seine Vorgesetzten auch immer vorwarfen, während Capone nun langsam aufstand und mit vor Stolz geschwellter Brust sein Fazit des Ganzen verkündete: „Wenn ich groß bin, will ich auch zwei Zigarren auf einmal rauchen können!“ Eine helle Augenbraue des Weihnachtsmannes schnellte in die Höhe: „Willst du mich grad verarschen?“ Doch dann fasste der Mann im roten Gewand sich wieder und dachte kurz ernsthaft über diese ganze, leicht absurde, Angelegenheit nach. Nach einer Weile fasste er einen Entschluss und kniete sich zu dem Kind hinab, welches er immer noch um viele Zentimeter überragte. Capone zuckte kurz zusammen, als sich plötzlich eine große, warme Hand auf seinen Kopf legte: „Lass mich dir einen guten Ratschlag für die Zukunft geben, du kleiner Mafiosi.“ Der Junge musste leicht husten, als der Rauch der beiden Zigarren ihn und den Weihnachtsmann einhüllte, während jener mit leichtem, fast schon väterlichen, Lächeln fortfuhr: „Fang lieber erst einmal nur mit einer Zigarre an.“ Nach diesem letzten Ratschlag richtete sich Smoker wieder auf, packte die Geschenke aus dem Sack, welchen er während der gesamten Aktion mit sich herum getragen hatte, unter den Weihnachtsbaum im Wohnzimmer, nickte Capone noch ein letztes Mal wohlwollend zu und nahm dann einen Schluck aus einer seltsamen roten Flasche, ehe er sich auch schon einfach so in Luft auflöste und den Jungen alleine zuhause zurückließ. Nun ja, nicht ganz alleine. Camorra und Yakuza hatten sich mittlerweile beruhigt und jetzt wo der böse Mann fort war, waren sie doch wieder zu ihrem jungen Herrn zurückgekehrt, der ihnen nun mit je einer Hand die schwarzen Köpfe kraulte. Kapitel 2: Bon Appetit! ----------------------- Das nächste Haus war erreicht. Seufzend ließ sich Smoker aus dem Schlitten gleiten, strich einem seiner Renntiere noch einmal kurz liebevoll über den weichen Hals und stapfte dann erneut zum Schornstein. Noch war er guter Dinge. Dem Namen nach zu schließen war das nächste Kind ein Mädchen. Ansonsten gab es keine besonderen Eintragungen. Nun, die meisten Mädchen würden wohl kaum mit Spielzeugkanonen nach ihm schießen. Geschweige denn, mit Gasmaske gerüstet, wie im Krieg auf ihn warten. Smoker verdrängte die leichte Sorge, die sich seit dem Vorfall mit Capone bei ihm in der Magengegend breit machte und ließ lässig die nächste, diesmal pinke, Christbaumkugel in den Kamin fallen und drückte auf den Knopf seiner kleinen Stoppuhr in Weihnachtsbaumform. Als die anderthalb Minuten abgelaufen waren atmete er noch einmal tief ein, begann sich zu konzentrieren und löste sich dann kurze Zeit später in weißen Rauch auf. In dieser Form glitt er dann auch schon erneut durch den verrußten Schornsteinschacht raus aus der eisigen Kälte, hinab in die Wärme der Wohnstube. Diesmal wurde er tatsächlich nicht von irgendeinem Kugelhagel empfangen. Im Gegenteil, der Geruch von frisch Gebratenem stieg ihm in die Nase. Der Weihnachtsmann ließ den Blick durch den Raum schweifen. Ein gemütliches Wohnzimmer, gehalten im ländlichen Stil. Auf dem Kaminsims standen Bilder einer dreiköpfigen Familie und darüber hing der ausgestopfte Kopf eines Elches an der Wand. Die Herkunft des vielversprechenden Duftes war schnell entdeckt: Direkt neben einem festlich geschmückten Weihnachtsbaum stand ein massiver Holztisch, auf welchem ein wahres Festmahl ausgebreitet worden wahr, dass einem das Wasser im Mund zerlaufen ließ. In einem großen, gefüllten Truthahn steckte ein rotes Fähnchen, mit den Worten: Frohe Weihnachten, Weihnachtsmann! Danke dafür, dass du mir jedes Jahr tolle Geschenke bringst. Das habe ich alles ganz alleine für dich gekocht. Lasse es dir schmecken, du hast es dir verdient! Bonney PS: Wage es ja nicht, das Essen links liegen und verkommen zu lassen, dafür wäre es viel zu schade und ich hätte es genauso gut selbst essen können! Smoker trat an den Tisch. Ja, es roch ziemlich verführerisch und es sah auch genauso verführerisch aus. Da einer der Anforderungen für den Weihnachtsmann die war, dass er auch ja alle liebevoll gebackenen Plätzchen der Kinder aufaß und hingestellte Milch austrank, verteilte die Organisation an ihre Mitglieder kurz vor der Bescherung Tabletten, die dafür sorgten, dass man bis zum 25. so viel Essen konnte, wie man wollte ohne, dass es sich schädlich auf den Körper auswirkte. Gleichzeitig unterdrückten sie auch jedwede Art von Hungergefühl. Auf Dauer war das verdammt ungesund und manche, vor allem weibliche, Weihnachtsmänner waren teilweise süchtig danach geworden und letztendlich elendig daran zu Grunde gegangen, aber so lange man sich auf ein Tablette pro Jahr beschränkte, war wohl alles in Ordnung. Also gab es auch keinen Grund für Smoker solch ein Festessen links liegen zu lassen. Er stürzte sich zwar nicht so begeistert auf Essen, wie manch einer seiner Kollegen, wovon einer beispielsweise eine fast schon abartige Vorliebe für Kekse und Plätzchen entwickelt hatte, aber er konnte die Mühen eines so niedlichen Kindes auch nur schwer ignorieren. Smoker setzte sich auf den extra dafür bereitgestellten Holzstuhl und nahm Gabel und Messer in die Hand. Er schnitt sich ein großes Stück vom Truthahn ab, lud es auf seinen Teller und wollte gerade ein etwas kleineres zu seinem Mund führen, als ein lautes, panisches „Nein!“ durch den Raum schallte. Ehe sich Smoker versah, war ein kleiner Schatten zu ihm hinüber gesprungen und klammerte sich kurz darauf verzweifelt an seinem Arm mit der Gabel in der Hand fest: „Du darfst das nicht essen!“ Er blickte überrascht zu dem rosahaarigen Mädchen hinab. Schon wieder eine Gasmaske... Etwas sagte ihm, dass es sich bei ihr um die kleine Bonney handeln musste: „Und wieso hast du dann das Fähnchen geschrieben und dir solche Mühe gemacht, wenn ich es dann doch nicht Essen darf?“ Sie antwortete ihm gar nicht, stattdessen hörte er nur ein lautes Knurren. Nach kurzem Überlegen wurde ihm klar, dass es sich hierbei um ihren Magen handelte. Das Mädchen, welches mittlerweile auf seinem Schoß Platz genommen hatte, ignorierte Santa mittlerweile völlig und hatte nur noch Augen für das, vor ihm ausgebreitete, Essen. Doch dann schüttelte sie heftig den Kopf: „Nein, nein, nein! Ich wollte damit den Weihnachtsmann fangen. Ich darf es nicht essen, sonst ist alles vorbei, aber…“ Ihr Blick wanderte zurück zum Truthahn: „… die Versuchung ist einfach zu groß!“ Mehr, als nur ein bisschen verwirrt sah Smoker dabei zu, wie die Kleine kurz darauf auf den Tisch sprang und in Sekundenschnelle gierig das gesamte Festmahl hinunterschlang. Faszinierend, wie viel in solch einen kleinen, eigentlich doch recht schlanken, Körper hineinpasste... Kaum war sie fertig, schleckte sie sich genüsslich die fettigen Finger ab. Smoker hob eine Augenbraue: „Und wie sollte das dir bitteschön auch nur ansatzweise dabei helfen, den Weihnachtsmann zu fangen?“ Sie sah zu ihm hinüber und grinste breit, braune Bratensoße war um ihren ganzen Mund herum verschmiert: „Ganz einfach! Ich bin davon ausgegangen, dass du deine Pflicht erfüllen und dich auf das Essen stürzen würdest, also…“ Weiter kam sie nicht, denn sie kippte einfach nur nach hinten weg auf den leer geputzten Truthahnteller und begann leise vor sich hin zu schnarchen. Scheinbar hatte sie irgendeine Art Schlafmittel unter das Essen gemischt. Aber letztendlich hatte der Hunger, dann wohl doch höhere Priorität genossen, als das Verlangen, wach zu bleiben und den Weihnachtsmann zu schnappen. Smoker seufzte leise. Wäre sie nicht gewesen, hätte er wahrscheinlich wirklich das gesamte Essen verdrückt. Und auch ein Weihnachtsmann war nicht vorm Schlaf gefeilt. Nach kurzem Zögern schob Smoker den Stuhl zurück und richtete sich auf. Es war schon ein leicht befremdlicher Anblick, wie sich das Mädchen auf den leeren Tellern sichtlich zufrieden gelegentlich hin und her wälzte und vor sich hin schlummerte. Und wohl auch etwas gefährlich, wenn man bedachte, dass sie mit etwas Pech auf ein Messer oder eine Gabel rollen oder im schlimmsten Falle sogar vom Tisch fallen konnte. Also wischte Santa ihr erst mit einer Serviette den Mund ab und nahm sie dann vorsichtig auf die Arme, um sie anschließend  auf die große Ledercouch im Wohnzimmer zu legen. Praktischerweise ruhte dort auch bereits eine rotbraune, mit Renntieren bestickte Flauschedecke. Ohne zu zögern nahm Smoker jene in die Hand und mummelte das Mädchen darin ein. Danach noch schnell die Geschenke ablegen und dann löste er sich auch schon wieder in Rauch auf. Bonney derweil war es herzlich gleichgültig, dass sie die doofe Wette gegen die Jungs verloren hatte. Wenigstens hatte sie heute nicht hungern müssen und in ihren Träumen konnte sie auch gleich damit fortfahren riesige Festessen hinunterzuschlingen. Kapitel 3: Wo bin ich hier nur gelandet? ---------------------------------------- Das leise, melodische Klingeln von kleinen Glöckchen hallte durch die verschneite Winternacht, während der fliegende Schlitten sein nächstes Ziel ansteuerte und Smoker nachdenklich seinen Zigarrenrauch in die kalte Winterluft paffte. Dieses Jahr war das Erste Mal, dass er die Geschenke in Grandline City verteilte. Angeblich eine Beförderung, aber nach dem, was ihm jetzt schon gleich bei zwei Kindern widerfahren war, hatte er mittlerweile so die leichte Ahnung, dass sein Vorgänger vielleicht auch einfach nur schnell das Weite gesucht hatte und Smoker nun das Chaos hier aufräumen durfte. Das abrupte Stoppen seiner Renntiere riss ihn aus seinen Gedanken. Neues Haus, neues Glück und was für ein Haus diesmal! Das einstöckige quadratische Gebäude hatte in seiner Mitte einen eingeschneiten Zen-Garten, sowie direkt an einer seiner Seiten anschließend ein Dojo. Diesmal war der Schlitten in der Luft stehen geblieben, weil Smoker dem dünnen, schwarzen, bereits mit Schnee beladenen Dach nur bedingt über den Weg traute. Ein weiteres ungeschriebenes Gesetz unter Weihnachtsmännern lautete schließlich, dass man bei seinen nächtlichen einbrechergleichen Besuchen lieber nichts kaputt machte, es sei denn man legte es auf ein nettes Plauderstündchen mit Akainu an und das tat so gut wie niemand. Nun gut, vom Kekse verschlingenden Garp vielleicht einmal abgesehen, den ziemlich wenig aus der Fassung bringen konnte. Smoker überlegte kurz. Wenn ihn nicht alles täuschte hatte der Kerl ihm vor ein paar Tagen sogar lachend verkündet, dass sich auch sein Enkel unter den Kindern befand, die Smoker heute Nacht besuchte. Der wusste selbstverständlich nichts von dem alljährlichen Treiben seines Großvaters zur Weihnachtszeit. Smoker schüttelte den Kopf, um derart unwichtige Gedanken zu verscheuchen. Kurz darauf war der grüne Nebel erneut versprüht worden und der Weihnachtsmann stand in der Küche des Hauses. Der einzige Ort, an dem sich hier augenscheinlich ein Kamin befand. Den Sack auf seiner Schulter in eine etwas bequemere Position rückend, schob Smoker die einzige Schiebetür im Raum auf und betrat wenige Sekunden später die hölzernen Dielen des Flures. Instinktiv bog er nach rechts ab und tatsächlich erwies das sich als der richtige Weg. Drei Schiebetüren weiter hatte er sein Ziel erreicht. Vor ihm ragte ein großer und prächtig geschmückter Weihnachtsbaum in die Höhe, an dessen Spitze ein silberner Weihnachtstern funkelte. „Ich habe dich bereits erwartet, Weihnachtsmann.“ Die kalte, kindliche Jungenstimme zog seine Aufmerksamkeit weg von dem Stern, viele Zentimeter tiefer den Baum hinab zu einem kleinen grünhaarigen Jungen, welcher im Schneidersitz und mit geschlossenen Augen davor verharrte, während er mit je einer Hand ein Schwert neben sich auf den Boden abgestellt hatte. Neben den beiden Waffen in seinen Händen, ruhte noch eine dritte auf dem Boden zu seinen Füßen. Langsam hob der Junge den Blick. In seinen Augen funkelte wilde Entschlossenheit: „Mach dich bereit. Ich werde nämlich nicht verlieren.“ Smoker verschränkte die Arme vor der muskulösen Brust und hob besorgt eine Augenbraue: „Wow, Junge, pass auf dass du dich nicht aus Versehen selbst an den Dingern schneidest, die scheinen scharf zu sein.“ Gleichzeitig erinnerte sich Smoker an den Namen des kleinen Kerls: Roronoa Zoro. Sohn eines Kendo-lehrers und scheinbar auch selbst durchaus erfahren im Umgang mit den Waffen. Zoro richtete sich langsam auf und zog die Schwerter aus deren Scheiden, welche kurz darauf klappernd auf dem Boden landeten. Selbst das dritte Schwert hob er vom Boden auf und steckte dessen Griff in seinen Mund. Smoker wich entgeistert einen Schritt zurück: „Das kann doch nicht dein Ernst sein, Bengel.“ Das Schwert immer noch im Mund grinste der Kleine teuflisch: „Es ist mein vollster. Jetzt komme ich!“ Und damit schoss er auch schon auf Smoker zu, welcher geistesgegenwärtig in letzter Sekunde nach rechts auswich, sodass eines der Schwerter nur der Wand hinter ihm eine frische, tiefe Furche verpasste. Der meinte es wirklich ernst! Was waren das nur für Eltern in dieser Stadt, die ihren Kindern echte Waffen überließen? Viel Zeit, um darüber nachzudenken, blieb dem Weihnachtsmann nicht, denn schon wieder schoss ein Schwert auf ihn zu und diesmal erwischte es ihn sogar! Roter Stoff flatterte durch die Luft und landete kurz darauf sanft und lautlos auf dem Holzboden. „Verdammt, wieso muss ich euch undankbare Gören überhaupt beschenken?!“ Smoker schnappte sich den nächstbesten Stuhl und schleuderte ihn auf den Grünhaarigen. Kurz darauf machte er große Augen, als das gute Möbelstück ohne mit der Wimper zu zucken von dem Kind in seine Einzelteile zersäbelt wurde. Na toll und Smoker war derzeit unbewaffnet! Spontan beschloss der Weihnachtsmann fürs Erste den Rückzug anzutreten. Ohne sich noch allzu sehr um das Wohl des Gebäudes zu sorgen, verpasste er der dünnen Wand neben sich einen liebevollen Tritt und floh kurz darauf durch das dadurch entstandene Loch. „Hier geblieben, feige rote Bommelmütze!“ Zoro zögerte keine Sekunde und sprang ebenfalls durch das frisch herausgetretene Loch. Doch zu seiner Verwunderung war der Flur leer. Keine Spur mehr vom Weihnachtsmann. „Verdammt!“ Instinktiv begann Zoro in die Richtung zu rennen, in der er meinte etwas gehört zu haben. Erst einige Abzweigungen später wurde ihm klar, dass er vielleicht besser beim Weihnachtsbaum auf den Weihnachtsmann hätte warten sollen. Also beschloss er umzukehren. Nur seltsamerweise schien sich irgendwie dieses Gebäude einen Spaß daraus zu machen, seine Gestalt zu ändern. Anders konnte er sich nicht erklären, weshalb er irgendwie nicht mehr den Weg zurück zum Wohnzimmer fand. Smoker seufzte erleichtert auf. Das war doch leichter gewesen, als gedacht. Sein Blick glitt zu der halb versteckt unter dem Weihnachtsbaum ruhenden Gasmaske. Es war haargenau dieselbe wie die von Bonny und Capone. Hatte irgendwer diese Kinder vielleicht tatsächlich dazu angestachelt auf ihn loszugehen? Wie dem auch sei. Besser er beeilte sich mit dem Geschenke ablegen, ehe der Junge zurückkam. Aber schon seltsam, dass der das bis jetzt noch nicht getan hatte… „Was ist denn das? Ein Schlitten?“ Die Renntiere blinzelten verblüfft, als an Stelle ihres Herrn plötzlich ein kleiner, mit Schwertern bewaffneter Grünhaariger auf dem Dach unter ihnen aufkreuzte. Verwundert starrten sie zu dem Kind hinab und jenes, mindestens ebenso erstaunt auch zu ihnen hinauf. Dann schien der Kleine einen Entschluss gefasst zu haben: „Gut, wenn der Baum sich versteckt, dann warte ich halt im Schlitten des Weihnachtsmannes auf jenen.“ Und damit sprang er plötzlich in die Luft, umklammerte die Kufen des Schlittens mit seinen Händen und zog sich dann daran entlang empor. Ein Glück, dass er vorsichtshalber noch Straßenklamotten angelassen hatte, weil er dem Weihnachtsmann nicht im Schlafanzug hatte gegenüber treten wollen. Die Renntiere fanden sich schnell mit ihrem neuen kleinen Passagier ab. Konnte ihnen ja auch egal sein, wen sie transportierten… Ob nun ihren grimmigen Herrn, der sie die ganze Zeit mit seinen nervigen Zigarren vollqualmte und gelegentlich wenn er schlecht gelaunt war anbrüllte oder ein tapferer Junge, der es sich nun mit verschränkten Armen auf dem Rücksitz bequem machte und seine Schwerter neben sich lehnte. Weißer Rauch quoll aus dem Schornstein flog zum Schlitten empor und nahm dort über der vorderen Sitzbank wieder Form an. Seufzend nahm Smoker auf dem roten Polster seines Gefährtes Platz und wollte den Sack mit den Geschenken gerade nach hinten werfen, als sich plötzlich eine funkelnde Klinge an seinen Hals legte: „Keine Bewegung, Santa!“ Die Augenbrauen des Weihnachtsmannes zogen sich wütend zusammen: „Was zum Teufel machst du denn hier oben?“ „Auf dich warten. Ich habe das alles ganz genauso geplant gehabt. Nun steige gefälligst wieder aus deinem Schlitten aus.“ Das Zornesäderchen an Smokers Stirn begann bedrohlich zu pulsieren. Für wen hielten sich diese Gören hier überhaupt?! Sah er so aus wie der Trottel vom Dienst, der sich alles gefallen ließ, oder was? Sicher, „keine Gewalt an Kindern“, aber was wenn diese Rabauken es derart darauf anlegten? „Wird`s bald, Großer?!“ Nun war der Geduldsfaden des Weihnachtsmannes endgültig überspannt! Zoro wurde es hier oben so langsam eindeutig zu kalt, was unter anderem auch damit zusammenhängen konnte, dass er keine Winterjacke, geschweige denn Handschuhe oder Schal trug. Vor Kälte konnte er kaum mehr sein Schwert richtig halten und nur noch mit Mühe durch das Klappern seiner Zähne hindurch das bedrohliche, leise Flüstern seines Opfers aus dem raunenden kalten Winterwind heraushören: „Ich denke gar nicht dran.“ Und dann ging alles ganz schnell. Brüllend und einem wütenden Bären gleich fuhr der Weihnachtsmann herum und schlug dem Jungen mit der Faust das Schwert aus der Hand. Soweit so gut, nur leider brachte er durch diese Aktion den immer noch in der Luft hängenden Schlitten bedenklich ins Schaukeln und verpasste seinen armen Renntieren durch sein Brüllen den Schock ihres Lebens, sodass jene abrupt nach oben hin die Flucht ergriffen. Plötzlich stand der Schlitten senkrecht und dann auch schon waagerecht auf dem Kopf und, dem Gesetz der Schwerkraft folgend, stürzten sowohl erst Weihnachtssack, dann Weihnachtsmann und schlussendlich auch der kleine Schwertkämpfer hinab aufs Dach. Sack, Mann, Junge. Etwas verwirrt blieb Smoker schmerzhaft stöhnend auf dem Rücken liegen, auch Zoro lag, nicht minder verwirrt auf dem nackten Oberkörper des Weihnachtsmannes. Smoker wollte sich gerade aufrichten, als er es bedrohlich um ihn herum knirschen hörte. „Oh, nein!“ Ein lautes Rumpeln war zu vernehmen, als das Dach, gemeinsam mit seiner, darauf liegenden und viel zu schweren Fracht in sich zusammenkrachte. Instinktiv zog der Weihnachtsmann mit kräftigen, schützend vor es gehaltenen Armen, das Kind zu sich ran, als er auch schon hart mit dem Rücken auf dem Holzboden aufschlug und dort auch erst einmal kurz etwas lädiert liegen blieb, um den Schock zu verdauen. Danach wanderte sein Blick zur Seite. Dort lag der Weihnachtssack, glücklicherweise immer noch von einem Seil geschlossen. Na wenigstens etwas. Um den Weihnachtssack herum sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, zersplitterte Holzbalken jedweder Form und Größe, sowie Unmengen vin Schnee. Soviel zum Thema, nichts kaputt machen… „Ihr wollt mich doch alle verarschen oder?!“ Mehr als nur ein bisschen schlecht gelaunt schob Smoker den Grund dieses ganzen Chaos von sich runter: „So, ein Teil deines Hauses wurde soeben zu einem Schotterhaufen degradiert, nur weil du unbedingt ein Stück vom Weihnachtsmann als Souvenir behalten wolltest. Bist du jetzt zufrieden?!“ Zoro richtete sich langsam auf, streckte sich einmal kurz ausgiebig und klopfte sich dann Schnee und Holzsplitter von der Kleidung, ehe er nur mit den Schultern zuckte: „Hätte schlimmer kommen können.“ Da fielen Smoker doch glatt die Zigarren aus dem Mund! „Hätte schlimmer kommen können?! Die Leute von der Zentrale bringen mich um, wenn ich ihnen solch eine Aussage an den Kopf werfen würde!“ Zoro deutete auf die qualmenden Zigarren die nun auf dem Holzboden ruhten: „Wenn du nicht auch noch unser Haus abfackeln möchtest, Santa, solltest du die besser ausmachen.“ Er zuckte zusammen, als besagter nur einmal kurz und heftig die Faust auf seine qualmenden Lieblinge herabfahren ließ und sie einzig und alleine durch die Wucht des Aufpralls auslöschte. „Ok, das war`s! Du verdammter Bengel hast mir schon genug Probleme bereitet. Sag deinen Eltern, ein Meteor ist in euer Haus abgestürzt oder so etwas. Ich gehe!“ Damit stand nun auch Smoker auf und klopfte sich Schnee und Holzsplitter so gut es ging von der kuschelweichen rotweißen Kleidung. Zoro blickte zu ihm auf: „Gut, tu das. Unser Kampf hat auf Grund äußerer Einflüsse in einem Unentschieden geendet.“ Dann stahl sich aber auch schon ein vorfreudiges Grinsen auf sein Gesicht: „Aber nächstes Jahr werde ich dich besiegen, Weihnachtsmann, komme was da wolle!“ Smoker seufzte und zündete sich neue Zigarren an: „Ja, ja, du kleiner Irrer. Daran glaubst aber auch nur du!“ Wenig später konnte Zoro durch das Loch in der Decke dabei zu sehen, wie der Schlitten an Höhe gewann und kurz darauf, am Vollmond vorbei, sein nächstes Ziel ansteuerte. Dann erst rieb sich der Grünhaarige nachdenklich den Nacken: „Hm. Vielleicht sollte ich mir wirklich eine ganz gute Ausrede einfallen lassen, woher jetzt plötzlich das Loch kommt…“ Dann gähnte er aber auch schon einmal ausgiebig: „Aber das hat auch noch bis morgen Zeit. Jetzt erst einmal ein schönes Nickerchen machen…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)