Magi: The crying Soul von NeriHyuga (Band 1: Das Vermächtnis) ================================================================================ Kapitel 10: Eibengrüner Drache ------------------------------ „Das Alles… es geschieht auf einmal so schnell. Ich komme mit dem Chaos so langsam nicht mehr mit. Tut mir Leid wenn dich das verwirrt, aber jetzt ist keine Zeit für Erklärungen!“, meinte Sheila, während sie den jungen Mann immer noch stützte. Er musste so schnell wie möglich auf die Beine kommen, schließlich bestand nicht nur die Gefahr das ihre Angreifer endlich den Raum erreichen würden, nein, ihr saß die Zeit wegen noch etwas anderem im Nacken: Judal. Sie wusste immer noch nicht ob er in Sicherheit war oder nicht und sie könnte es nicht verzeihen wenn er zu Schaden kam oder gar starb. Schließlich war sie diejenige die darauf bestanden hatte das sie dem Fischmenschen vertrauten. Und das obwohl sie wusste das nichts Gutes von den Tritonen kam. „Dann Erklär es mir später, an einem Ort der deiner Meinung nach Sicher ist“, die Augen des Jungen lagen fest auf ihr und Sheila runzelte leicht die Stirn. Er schien Erfahrung mit derlei Situationen zu haben, das war natürlich mehr als Hilfreich. Weswegen sie direkt nickte, an ihr sollte die Flucht jetzt nicht scheitern. „Kannst du dich wieder halten?“, die Blauhaarige sah zu dem Fremden, der nun an der Reihe war um zu nicken. Dann zog er den Arm weg und Sheila ließ es zu das er sich einen Schritt von ihr Entfernte um zu schauen ob seine Beine ihn auch alleine trugen. Doch die Sorge war unbegründet, Judal hatte es auch recht schnell geschafft wieder auf eigenen Beinen zu stehen und dem jungen Mann schien es genauso zu gehen. „Okay, gehen wir“, beantwortete Sheila dann den Blick des Jungen, als dieser sich zu ihr umgedreht hatte. „Draußen warten ein Haufen von Dungeonmonster, Fischwesen, die uns nur an die Kehle wollen. Ich hoffe du kannst deinen Djinn hier einsetzen, aber riskiere nicht zu viel, die Welt ist anders als die die du kennst“, erklärte die Magus dem Blauhaarigen als sie an diesem vorbei ging und die Führung übernahm. Sie lief ohne Umschweife auf die Tür zu, welche wieder in den Gang mit den Fallen führen würde. „Es gibt später viel zu erklären nicht wahr? Aber es wäre gut zu wissen, was ich nicht zu viel riskieren sollte“, der Dunkelblauhaarige holte schnell zu ihr auf, scheinbar hatte er den Schwindelanfall komplett überstanden, sodass er nun neben Sheila laufen konnte. „Es kann sein das es für dich schwieriger ist Magie einzusetzen, als du es von früher in Erinnerung hast. Außerdem kann es sein das du nicht mehr so viel Magie einsetzen kannst wie sonst, achte einfach darauf und riskier deswegen nichts.“. erklärte Sheila dann. Sie wusste nicht wie sich die Veränderungen der Welt auf den Nutzer eines magischen Gefäßes auswirkte, da dieser eigentlich die Magie nur durch die Magoi Kapazität in seinem Körper wirkte. Doch es konnte sein das die Djinns ebenfalls nicht mehr so stark waren wie früher, und dementsprechend auch die Magie der Nutzer schwerer zu Händeln war. Sie wollte hier einfach heil heraus kommen, schließlich konnte sie kaum erwarten das beim nächsten Mal schon wieder so ein groteskes Wunder geschehen würde das ihre tödlichen Verletzungen komplett heilte. Sie hieß schließlich nicht Mary! „Okay, vielen Dank für die Warnung“, Sheila sah kurz zu dem jungen Mann und nickte dann auf seine Antwort. „Wie heißt du eigentlich?“, vielleicht war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für so eine Frage, doch Sheila wollte einfach wissen wen sie hier vor sich hatte und sie musste sich auch einfach irgendwie ablenken. Vorhin war sie so voller Adrenalin gewesen das sie keine Angst gespürt hatte und auch der Schmerz nur gedämpft war, doch jetzt fühlte sie wie kalte Furcht ihren Rücken hinauf kroch, je weiter sie dem Gang zurück folgten. „Ren Hakuryuu, der 4te Prinz des Kou-Imperiums“, stellte sich Hakuryuu dann vor und sah zu ihr herüber. Sheila erwiderte den Blick, ließ sich von seinem leer wirkenden linken Auge auch nicht verunsichern. Doch trotzdem hatte sie einen eindeutig überraschten Ausdruck auf dem Gesicht. Er war ein Prinz!? Das hätte sie sich anhand seiner Kleidung eigentlich auch denken können! Hakuryuu… den Namen… oh! Sie hatte nicht allzu viel über den jungen Prinzen von ihrer Ahme erfahren, doch sie wusste dass er vor seinem Verschwinden viel mit Judal zusammen Pläne geschmiedet hatte. Doch sie hatte sich immer vorgestellt das er ein brutaler Prinz wäre der zusammen mit dem Magi finstere Pläne schmiedete um Chaos zu verbreiten. Doch wen sie jetzt vor sich hatte, war ein höflicher, junger Mann mit einem Ausdruck auf dem Gesicht der Vertrauen weckte. Er war überhaupt nicht so wie sie sich ihn vorgestellt hatte. Und auch so total anders wie Judal… ihr Blick wurde jetzt noch zu einer Vorwurfsvollen Grimasse wenn sie an das erste Treffen mit dem Magi dachte. Wie lange war das jetzt her? 2-3 Tage? „Hab ich etwas falsches gesagt?“, die Worte des Prinzen holten Sheila aus ihren Gedanken und sie schüttelte schnell den Kopf. „Nein, ich habe nur das erste Treffen mit einer gewissen anderen Person denken müssen. Er war weit weniger freundlich als d… sie.“, sie korrigierte sich schnell noch, als sie Haku aus Gewohnheit duzen wollte. „Oh in Ordnung und du kannst mich ruhig duzen“, antwortete er ihr dann, ehe er plötzlich stehen bleib und auch Sheila dadurch gezwungen war anzuhalten. Jetzt erst ah sie, dass sie bei der Falle angelangt waren. Doch von den Wachen war keine Spur. Sie konnte sie auch danach in dem Gang nicht mehr erspähen. „Danke… ich hab die Falle gar nicht bemerkt, obwohl ich wusste wo sie ist… mein Name ist übrigens Sharif Sheila“, die Magus atmetet einmal kräftig aus, ehe sie sich umsah und versuchte die Druckplatten zu erspähen die sie beim überqueren meiden mussten. „Schon in Ordnung und… ich denke das geht schneller so“, Sheila drehte sich zu dem Prinzen um und hob skeptisch eine Augenbraue, als dieser die Holzhand erhob und in Richtung der Löcher in den Wänden hielt. Doch dann staunte sie nicht schlecht, als seine Finger langsam begannen sich zu verformen und das Aussehen von Ranken annahmen. Dann verlängerten sie sich und in wenigen Sekunden bildeten sich aus den Ranken neue Ranken, bis ein riesiges Geflecht aus starrem Holz die Wände rechts und links bedeckte. „Wouw…“, Sheila wusste nicht was sie sagen sollte, diese Form von Magie unterschied sich so dermaßen von Judals, das hatte sie nicht erwartet. Fasziniert berührte sie eine der Ranken an den Wänden, sie waren tatsächlich aus echtem Holz, zumindest fühlten sie sich so an. Während Sheila die Magie bewunderte, kappte Hakuryuu die Verbindung zwischen der Ranke und seiner Hand, er umfasste sein Kwan Dao fester und bereitete sich darauf vor weiter zu gehen. Doch er ließ Sheila die Zeit seine Ranken zu bewundern, auch wenn ihre Reaktion ihn ein klein wenig verwirrte. „Können wir weiter?“, nun wurde der junge Prinz doch etwas ungeduldig, er wollte endlich wissen was hier abging und bis jetzt hatte er noch nichts von der Gefahr gesehen die das Mädchen so offensichtlich zu fürchten schien. „Oh ja natürlich“, Sheila schüttelte leicht den Kopf und zwang sich, sich von den Ranken zu lösen, dann sah sie zu Hakuryuu und nickte ihm zu, ehe sie losrannten und die Druckplatten auslösten. Sie hörte das gedämpfte „tschak, tschak, tschak“, als die Pfeile in das Holz einschlugen. Es wurde begleitet von einem leisen Zischen und Sheila runzelte die Stirn, ehe sie das Geräusch zuordnen konnte. „Ich hoffe das Holz reicht, die Pfeile sind mit irgendetwas seltsamen eingerieben, etwas das Magoi zu fressen scheint… es scheint fast das gleiche Material zu sein wie von dem Monster aus der Katastrophe“, Sheila verlangsamte ihre Geschwindigkeit nicht während sie redete und sah den Prinzen auch nicht an, doch sie konnte den verwirrten Blick von Hakuryuu förmlich spüren. Scheinbar besaß er, wie Judal auch, kaum noch Erinnerungen an die Katastrophe gegen die sie gekämpft und verloren hatten. „Dann beeilen wir uns, dort vorne ist das Ende“, der junge Mann hob leicht den gesunden arm mit dem Kwan-Dao und deutete mit dem Zeigefinger zum Ende der Falle und Sheila nickte. Sie stemmte die Füße fester in den Boden um sich schneller vorwärts stoßen zu können, so konnte sie ihre Geschwindigkeit noch weiter erhöhen, bis sie endlich den letzten Abschnitt der Falle hinter sich gelassen hatten. „Huf!“, sie stützte sich leicht auf ihre Oberschenkel und atmete erleichtert aus. Dann sah sie zu wie der Prinz sich den Ranken widmete und sie verschwinden ließ. Er hatte ein Stück des Grünzeugs berührt und innerhalb kürzester Zeit zog sich die gesamte Wand aus Holz zurück, doch bevor sie komplett verschwand, zuckte Hakuryuu plötzlich zusammen, kappte die Verbindung sofort und hielt seinen Arm. „He! Alles okay!?“, Sheila sprang sofort auf die Beine und rannte zu ihm und sah auf seinen Arm. Nun bemerkte sie was nicht stimmte, das Holz verdunkelte sich, dann begannen sich graue Schlieren darüber zu ziehen, so als würde es in Sekundenbruchteilen anfangen auszutrocknen. „Nrg… was ist das?“, die Frage blieb unbeantwortete, da Hakuryuu Beine unter ihm nachgaben und er in die Knie ging. Schwarze Streifen breiteten sich wie geschwollene Adern von dem Punkt aus, wo das Holz seine Haut berührte. Sie schienen über seine Schulter zu seinem Hals zu wandern, denn innerhalb kürzester Zeit, sah Sheila wie sie unter dem Kragen seines Hemdes hervor kamen und sein Gesicht hinauf wanderten. Von dem dicken Strang gingen lauter dünne Fäden aus, es sah aus wie ein Geäst, als würde irgendetwas durch seine Adern wandern und die ganze Zeit krümmte sich Hakuryuu unter Schmerzen. Er hatte seine Finger in das Holz gegraben, so feste das sie Furchen hinterließen und Schlieren von glänzend rotem Blut sich von seinen Fingernägeln aus in die Furchen verteilten. Sheila wusste nicht was sie tun sollte, sie war mit dem Prinzen in die Knie gegangen und stützte ihn so gut es ging, doch sie wusste nicht wie sie das Zeug aufhalten konnte was sich durch seine Blutbahn zu fressen schien. Fressen? Was wen es nicht die Blutbahn war? Sondern das Magoi in seinem Körper!? Doch was konnte sie tun? Sie konnte ihn nicht retten wenn das Magoi in seinem Körper zerfressen wurde, er würde sterben! Sheila schüttelte heftig den Kopf und in diesem Moment fiel ihr etwas ein. Ganz am Anfang als Judal sein schwarzes Rukh gegen sie und ihre Ahme einsetzen wollte. Die Reaktion des Rukhs auf ihre Aktion… Vielleicht war es nicht nur bei Judal der Fall, vielleicht konnte sie Hakuryuu doch helfen! Sie legte eine Hand auf seinen Holzarm und die andere an seine Wange. Dann versuchte sie das Gefühl herauf zu beschwören, was sie hatte als sie Judal aufgehalten hatte. Es war so plötzlich geschehen, sie wusste nur das sie bei beiden Malen ihre Ahme beschützen wollte, mit allem was sie hat. „Verdammt… ich lasse nicht zu das jemand stirbt, obwohl ich weiß wie ich ihm helfen kann“, knurrte die Magus und biss sie dann auf die Zähne, sie konzentrierte ihre Gedanken nur darauf Hakuryuu zu helfen, doch es tat sich einfach nichts. Sie spürte wie Tränen ihre Augen benetzten und kurz davor waren über ihre Wange zu Rollen, sie wollte endlich nützlich sein! Sie wollte ihn Retten! Da plötzlich geschah es. Sie spürte die dunkle Energie, die nicht nur von der Verletzung in seinem Körper ausging, sondern durch Hakuryuu selbst zu strömen schien. War er… Sie hatte es bis jetzt nicht gemerkt, einfach weil es auf Grund seines Verhaltens so abwegig war, doch jetzt spürte sie deutlich das Hakuryuu in die Verdorbenheit gefallen war. Es nahm ihr für einen kurzen Moment den Mut, doch dann ballte sie die Fäuste und konzentrierte sich auf die immense Ansammlung dunkler Energie die von seinem linken Arm ausging und sich über seine gesamte linke Körperhälfte ausgebreitet hatte. Und dann… Verschwinde!! Dieser Gedanke, kraftvoll und voller Stärke, schoss so plötzlich in ihren Kopf. Hakuryuu brüllte auf, ein Schrei den sie noch nie gehört hatte und der ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ, doch im gleichen Moment spürte sie wie sich die Dunkelheit zurückzog. Die Energie wisch rasend schnell aus den Stellen, wo sie ihre Hände liegen hatte, dann krümmte sie sich immer weiter ein, zog sich aus seinen Gliedmaßen bis in die Mitte seiner Brust. Mit einem letzten gedanklichen Befehl, zwang Sheila das letzte Stück fremder Bosheit aus Hakuryuus Körper und ließ den Prinzen und auch sich selbst ausgelaugt zurück. Der Atem des Blauhaarigen ging Stoßweiße und er brauchte einige Sekunden, bis er seinen Arm unter seinen Körper stemmen und sich aufrichten konnte. Der Blick aus seinem gesunden Auge glitt zu seiner künstlichen Hand und nach einer kleinen Anstrengung konnte er sie tatsächlich regenerieren. Sheila war froh zu sehen, dass der junge Prinz scheinbar nicht allzu mitgenommen war und sie richtete sich ebenfalls auf und sah zu ihm. „Alles okay?“, fragte sie dann, nachdem die Magus ein wenig Luft geschnappt hatte. „Jetzt ja… was war das? Und Danke das du mich gerettet hast, ich dachte ich müsste sterben“, es war kein Satz den er einfach so sagte oder der ihm leicht über die Lippen kam, er meinte ihn ernst und das wusste Sheila, schließlich war die Situation ernst gewesen. „Nichts zu danken, ich hätte es mir nicht verziehen wenn du gestorben wärest. Aber ich habe keine Ahnung was das war, ich kann höchstens vermuten das, dass schwarze Zeug sich in deinen Organismus gefressen und sich von deinem Magoi ernährt hat… zumindest konnte ich es vertreiben, also war es mit Sicherheit eine Ansammlung von schwarzem Rukh“, sagte sie zu viel? Naja, er konnte aus ihren Worten keinen eigenen Nutzen ziehen, schließlich war er in der gleichen Situation wie Judal und der hatte schon keine Gelegenheit aus irgendetwas seinen Nutzen zu ziehen und ihm würde man es zutrauen. Doch nun sah Hakuryuu sie skeptisch an und Sheila biss sich leicht auf die Unterlippe. Er brauchte die Frage nicht zu stellen, es stand ihm dick und fett ins Gesicht geschrieben. „Ja… aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund flieht das schwarze Rukh vor mir. Aber an deinem Zustand, deine Entscheidung dich gegen das Schicksal zu stellen, daran kann ich nichts ändern. Das liegt allein bei dir. Es kann höchstens sein das meine Berührungen für dich unangenehm sind, zumindest wenn ich diese Fähigkeit aktiviere.“ Beantwortete Sheila dann die unausgesprochene Frage des Prinzen. Dieser nickte um ihr zu zeigen dass er verstanden hatte. „Das ist das erste Mal das ich von sowas höre… aber ich denke es wird nicht das letzte Mal sein das ich das sage nicht wahr?“, bei diesen Worten zog der junge Mann ein Bein unter sein Gesäß, ehe er sich nach oben stemmte und nach einem kurzen Schwächeln auch sicher stand. „Sehr wahrscheinlich, das was ich dir später erzählen werde, wird dein ganzes Leben auf den Kopf stellen…“, warnte Sheila ihn jetzt schon vor, doch sehr wahrscheinlich würde er sich niemals auf das Vorbereiten können, was ihn erwartete. Doch Hakuryuu fragte nicht weiter nach, sondern schien einfach nur darauf zu warten dass sie weiter konnten, weswegen Sheila ihre müden Beine nun auch zwang ihr Gewicht in die Höhe zu stemmen. „Es kann sein das es länger dauern wird als erwartet, dir alles zu erzählen. Es ist nicht nur weil wir in Gefahr sind, sondern auch weil noch jemand anderes in Gefahr sein könnte, ich will ihm zur Hilfe eilen so schnell es geht“, beichtete Sheila Hakuryuu dann, nachdem sie beide wieder einen Fuß vor den anderen setzten  und den Gang in zügiger Geschwindigkeit hinter sich brachten. Warum sagte sie ihm eigentlich nicht dass es Judal war? Weil Hakuryuu dann vielleicht sagen würde das sie sich nicht beeilen brauchten? Das der Magi ganz gut alleine klar kam? Das konnte sein… aber sie hatte ein ganz schlechtes Gefühl. Sie glaubte eigentlich nicht an so etwas, doch es war als würde sie etwas vorwärtstreiben, ihr sagen dass sie sich beeilen musste. „Okay, dann beeilen wir uns“, antwortete der Prinz aber nur und legte einen Zahn zu, was Sheila ihm gleich tat. Bis jetzt war es ihr noch nicht aufgefallen, aber wo zur Hölle waren die ganzen Wachen!? Vorhin war der Gang noch voll von ihnen, doch jetzt konnte sie keinen mehr entdecken und dabei sah sie schon den Ausgang. „Hakuryuu, sei vorsichtig, vorhin war hier noch alles voller Wachen. Es gefällt mir nicht das es so leer ist“, warnte Sheila den Prinzen vor. Dieser Nickte ihr zu und dann rannten sie auch schon aus dem Gang hinaus. Sie musste beide einen Arm vor ihre Augen halten, da das Licht sie blendete, doch als sie endlich wieder sehen konnten, staunte Sheila nicht schlecht. „Was zum?“, murmelte sie verblüfft… Zumindest wusste sie jetzt wo die Wachen waren. Gefesselt und geknebelt saßen sie Rücken an Rücken da. Einige männliche Seishtani standen um sie herum und hielten sie mit ihren Speeren in Schach. Einer davon war auch die Wache, welche Sheila gesehen hatte bevor sie in die Gemächer der Königin entwischt war. „Da bist du ja endlich! Wer ist denn der junge Herr an deiner Seite?“, erscholl plötzlich eine bekannte Stimme und Sheila fuhr erleichtert herum. Es war als würde jemand ein Tuch über ihren aufgeweckten Geist legen, als sie die Königin gesund und munter da stehen sah. Gut, ganz so gesund war sie nicht, denn etliche Wunden zierten ihren Körper, aber sie war munter. „Majestät! Es freut mich zu sehen das es ihnen gut geht!“, rief die Magus begeistert, doch als sie Hakuryuu vorstellen wollte, war der Prinz schon vorgetreten. Er verschränkte die Hände wie in einem Gebet, ehe er die Worte an die Königin wand: „Mein Name ist Ren Hakuryuu, 4ter Prinz des Kou-Imperiums, freut mich ihre Bekanntschaft zu machen“, stellte er sich dann so höflich vor, wie er es auch zuvor bei Sheila getan hatte. Nur hatte er vor ihr nicht diese Haltung eingenommen, doch sie war schließlich auch keine Königin. wahrscheinlich war es von Sheila eher unhöflich das sie nicht vor der Königin irgendeine spezielle Haltung einnahm oder knickste. Nachdem er sich vorgestellt hatte, sah Hakuryuu kurz zu Sheila. Als wollte er das sie nun wieder das Wort ergriff, verständlicherweise. Es war klar dass er nicht ganz wusste wie sie zu der Königin standen, da Sheila die Dungeonmonster als Feinde abgestempelt hatte. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, aber so viel Gepflogenheit ist nicht nötig. Unser Königshaus unterscheidet sich sehr von dem was ihr Menschen kennt.“, erwiderte die Königin dann, ehe sie den Kopf ein winziges Stück senkte. Eine sehr leichte Verbeugung gegenüber dem Prinzen. Dieser nickte und wand dann seinen Blick kurz um, ließ ihn über die Frauen schweifen, welche wie Schaulustige um die gefangenen Wachen standen und sie mit, für Hakuryuu unverständlichen Lauten anbellten. Doch es sah ganz so aus als würden sie Schimpfen, nein, viel mehr als würden sie sich irgendwie Rächen wollen. „Königin, es tut mir Leid, aber wir müssen direkt wieder los. Sie haben alles unter Kontrolle hier oder? Ich muss meinem Freund helfen“, wand Sheila dann das Wort an die Königin und sie konnte die Sorge in ihrer Stimme nicht verbergen. Sodass die Frau sofort verstand. „In Ordnung, ich schicke dir ein paar Wachen mit und… sei beruhigt wegen den Sklaven, meine Leute sind gerade dabei sie alle frei zu lassen und danach zurück in dein Dorf zu eskortieren“, diese Worte erleichterten Sheila ungemein und die Blauhaarige merkte wie ihr etwas nasses und warmes die Wange hinab lief. Perplex wischte sie über diese und besah sich ihre feuchten Finger. Jetzt erst merkte sie wie froh sie über diese Wendung war. Dass alles so schnell gehen würde, hätte sie niemals zu träumen gewagt. „Danke… vielen, vielen Dank und ich danke auch dafür dass sie uns ihre Wachen zur Verfügung stellen. Sie müssen mir später sagen wie sie das alles geschafft haben!“, rief Sheila dann, doch trotz aller Freude war sie immer noch auf dem Sprung. „Natürlich, aber jetzt ab mit euch“, forderte die Königin auf und die beiden Blauhaarigen schienen nur darauf gewartete zu haben. Sofort lief Sheila los und sie musste nicht hinter sich schauen um zu sehen das Hakuryuu ihr folgten, einfach weil er keine andere Wahl hatte, aber vielleicht auch, weil er wirklich helfen wollte.   Zu der Überraschung der Magus, standen schon Wachen draußen bereit als sie das Gebäude verließ, wie auch immer die Königin das geschafft hatte. Doch Sheila dachte nicht weiter darüber nach, sie hatte das Gefühl als würde sie immer mehr zur Eile gedrängt. „Dank, kommt alle mit, wir müssen uns beeilen. Ich hab das Gefühl das wir kaum noch Zeit haben“, wies sie die Wachen an, welche direkt nickten und ihr dann folgten. Wie war es dazu gekommen? Vor einigen Stunden noch dachte sie, das alle Seishtani ihre Feinde wären, doch nun rannte sie durch das Dorf, sah Gesichter die sich bei ihrem Anblick erhellten, hatte innerhalb kürzester Zeit Freundschaft mit der Königin geschlossen und war nun in Begleitung von einer  Hand voll Seishtaniwachen und einem Prinzen aus einer vergangenen Zeit. Doch darüber würde sie sich später noch einen Kopf machen, jetzt musste sie weiter und so rannten sie an allen vorbei, ohne Langsamer zu werden, direkt in die Richtung, in die Sheilas Gefühl sie trieb. Jetzt erst merkte sie was das war, was sie die ganze Zeit antrieb und sie jetzt in eine bestimmte Richtung lenkte. Es war Judal! Sie spürte das Judal in Gefahr war, hatte es die ganze Zeit gespürt, genauso wie sie wusste in welche Richtung sie musste um ihn zu finden und dass die Zeit immer knapper wurde. Wie tief war die Bindung zwischen ihnen? Sheila wollte Antworten, doch noch würde sie keine Bekommen, sie musste geduldig sein. „Woher weißt du so genau in welche Richtung wir müssen?“, Sheila schrak auf und sah zur Seite, zu dem Prinzen der direkt neben ihr lief. „Ich weiß es einfach, ich spüre es… ich spüre ihn! Er braucht Hilfe!“, rief sie zurück, sie war sich 100% sicher und sie wollte lieber jetzt als später bei ihm sein. Weswegen sie noch schneller rannte und Gefahr lief über den unebenen Boden zu stolpern und sich zu verletzen. „Wen spürst du eigentlich? Über wen reden wir die ganze Zeit, kenne ich ihn?“, Hakuryuu hatte keine Probleme damit ihrer Geschwindigkeit stand zu halten und lief die ganze Zeit neben ihr her, während die Wachen in kurzem Abstand hinter ihnen liefen. „Judal!“, rief sie dann doch die Antwort auf seine Frage, ihr war es jetzt egal, sie wusste das Judal in Gefahr war und wenn er nicht mitkam, dann würde Hakuryuu halt zurück bleiben. Doch dieser schien nicht einmal daran zu denken langsamer zu werden, eher sah er sie überrascht und schon fast geschockt an. Dadurch achtete er nicht auf den Weg und als er das nächste Mal den Fuß hob hing dieser in einer Wurzel. „Ah“, war der einzige Laut den er von sich gab, da strauchelte er auch schon. Sheila wollte eingreifen, doch der Prinz schaffte es sich aus zu balancieren und den Fuß aus der Wurzelschlinge zu nehmen. Sofort setzte er wieder Vorwärts und war dann auch schnell wieder an ihrer Seite. „Judal? Du spürst Judal? Irgendwie will ich gar nicht wissen wie“, meinte Hakuryuu dann und schüttelte leicht den Kopf, etwas das Sheila zum Lachen brachte. „Aber jetzt weiß ich zumindest was du meintest, er war definitiv nicht so höflich wie ich“, meinte Hakuryuu grinsend und Sheila nickte schnell. „Ganz genau…! Da vorne!“, noch während sie rannte deutete sie nach vorne und im nächsten Moment traf sie eine kühle Welle. Es war als wäre der Wald an dieser Stelle unglaublich abgekühlt und an dem Frost der an den Blättern hing und den Boden benetzte, konnte sie sehen das es vor wenigen Sekunden noch Kälter gewesen sein musste. Doch ihre Aufmerksamkeit lag auf etwas andrem, etwas das sie schockte. Judal lag auf dem Boden und er rührte sich nicht. Ihr Herz stockte als sie das sah und sie hörte auch wie Hakuryuu scharf einatmete. Sheila bekam kaum mit wie Kamu mit Nkshar kämpfte und das der Rote Fischmensch zu verlieren schien. Etliche Wunden zierten seinen Körper. Nkshar hingegen schien ebenfalls am Ende seiner Kräfte, durch den Kampf gegen Judal und danach noch Kamu dessen Magie nun auch stärker war. Doch nun ballten sich ihre Hände zu Fäusten, sie wand den Blick von dem reglosen Körper und fixierte Nkshar. Im gleichen Moment, umfasste Hakuryuu sein Kwan Dao fester und ging in seine Djinnausrüstung über. Die Waffe in seiner Hand begann zu leuchten, ehe sie ihre Form veränderte und zu einem riesigen, verzierten Speer wurde, auf welchem ein achteckiger Stern prangte. Auch sein Aussehen veränderte sich komplett. Die Krone auf seinem Kopf blieb, doch an Stelle der langen Bänder, befand sich ein riesiger, stacheliger, schwarzgrüner Schweif aus Verzweigungen verschiedenster Pflanzen, so dicht das sie eine richtige Form bildeten. Wie der Schwanz eines Skorpions verlief er starr über den Rücken und endete in einem großen Stachel. Ein drittes Auge erschien auf seiner Stirn und schwarze Schuppen legten sich über den Rand seines Gesichtes, genauso wie über Unterarme und Beine. Auch seine Oberarme waren verändert, sie ähnelten dem verzweigten Schweif und an der Schulter befand sich ebenfalls ein solcher Stachel als Schulterschutz. Sein Oberkörper war frei und so konnte man sehen, dass die Schuppen auch an seinen Seiten entlang liefen bis zum Rand seiner Bauch- und Brustmuskeln. Einzig eine Kette in Form einer Blüte und eine Kette in Form eines Blütenblattes zierten seinen Oberkörper und gingen von seinen Schultern bis zu der Mitte seiner Brust. Ein Kampfrock bedeckte seinen Unterkörper und ein Gürtel mit einer Blüte als Schnalle hielt 2 Stoffbahnen fest, welche als Bogen von vorne an seinem Unterbauch nach hinten bis hoch zu den Schultern verliefen. Die gleichen Stoffbahnen waren in 2 Schlingen um seinen Kampfrock gewickelt. Als Sheila diese Form sah, traute sie ihren Augen kaum. Sie hatte davon gehört, doch es war etwas ganz anderes als es zu sehen. Eine vollständige Djinnrüstung. Sie wusste, dass sie Hakuryuu bei dem Kampf gegen Nkshar nicht helfen konnte, weswegen sie sich auf Judal konzentrierte, als der Prinz in den Angriff überging. Sie rannte zu dem jungen Mann und ließ sich vor ihm auf die Knie fallen, sah Hilflos auf den reglosen Körper nieder. Sheila wusste nicht was sie tun sollte, sie rüttelte leicht an dem Magi, doch er rührte sich nicht, gab nicht die leiseste Reaktion von sich. Ihr schnürte sich die Kehle zu und sie fühlte sich so unglaublich Hilflos. Doch sie spürte einfach das er noch lebte, es war das einzige Fünkchen Hoffnung das in ihr keimte. Aber dann griff sie ihn sachte an den Oberarmen und zog ihn vorsichtig herum, doch auch vorne konnte sie keine Wunde sehen, nichts als eine kleine Einbuchtung in seinem Bauch die vorher noch nicht da gewesen war. Das einzige was sie etwas beruhigte, war die Tatsache dass sich der Brustkorb unter dem Choli leicht hob und senkte, etwas das ihr fast die Tränen in die Augen trieb. In diesem Moment bemerkte sie, wie wichtig er ihr war. Das sie doch sehr an ihm hing, sie waren Freunde und sie wollte ihn nicht verlieren. Aber sie konnte nichts für ihn tun, wusste einfach nicht was. Sheila hatte sich noch nie so hilflos gefühlt. Sie suchte mit dem Blick automatisch nach den Anderen, bat stumm um Hilfe. Doch sie waren alle in den Kampf mit Nkshar verwickelt, der einzige der nicht mehr kämpfte war Kamu. Er saß auf einem Knie und stützte sich schwer atmend auf seinem Kampfstab ab. „Kamu…! Hilf mir!“, sie war sich immer noch nicht sicher ob er Freund oder Feind war, aber er hatte Judal beschützt und er war ihre einzige Hoffnung. Als der Rote zu ihr sah, war Überraschung auf seinem Fischgesicht zu sehen. Doch dann stemmte er sich erneut nach oben und kam mit langen Schritten, die man ihm kaum zutraute, auf sie zu. Im Hintergrund konnte Sheila sehen wie Hakuryuu in dem Aussehen eines halben Monsters gegen den Schwarzen antrat und schon nach dem ersten Schlag, indem er mit seinem Speer auf Nkshar einschlug. konnte Sheila sehen das der Fischmensch nicht durchhalten würde, er war zu geschwächt. Doch sie sah nicht mehr, wie Hakuryuu den Schwarzen mit seinem nächsten Schlag durchbohrte, denn nun lag ihr Blick fest auf Kamu fixiert, der zu ihr kam und sich vor ihr auf die Knie gab. Er sagte nichts, doch er berührte zielstrebig die seltsame Kuhle in Judals Unterbauch, ehe er plötzlich mit dem Kampfstab ausholte und genau diese Stelle traf. „Nein!“, Sheila sprang los und riss Kamu mit ihrem ganzen Körper um, aber es war zu spät. Sie hatte nicht schnell genug reagieren können und er hatte Judal getroffen. „Wie konntest du!?“, Sie ballte die Hände zu Fäusten und schlug einfach auf den Brustkorb des Fischmenschen ein, immer und immer wieder ohne Unterbrechung. Tränen rannen über ihre Wange. War alles umsonst gewesen!? Nein, das war es nicht, die Tritonen waren frei und die Sklaven auch, aber sie konnte nicht klar denken. Sie hatte das alles durchgestanden in dem Glauben, das sie es zusammen schaffen würde. Sie wollte nicht wieder alleine sein. Aber etwas war komisch, doch sie wusste nicht was. Sie merkte nicht das Kamu sich gar nicht wehrte und sie bemerkte die Bewegung hinter sich auch nicht. Bis zu dem Moment, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Wie auf Knopfdruck wurde Sheila stocksteif, griff nach der Hand und drehte sich im selben Moment leicht nach hinten, um zu sehen wer hinter ihr war. Erneut traten ihr Tränen in die Augen, als sie erkannte wer sich hinter ihr befand. Die junge Frau spürte das Schlurzen das in ihr hoch stieg, ehe sie vergebens versuchte die Tränen weg zu wischen und das Schlurzen zu unterdrücken. Die Hand auf ihrer Schulter verschwand kurz, ehe sie sich auf ihren Kopf legte und ein Mal kräftig durch das Kopftuch ihre Haare zerwuschelte. „Hör auf Judal!“, rief Sheila und versuchte dabei empört zu klingen, doch es war so viel Erleichterung darin, dass der Versuch schon von vorne herein zum Scheitern verurteilt war. „Hätte nicht gedacht dass du mal wegen mir weinst“, die Stimme des Magis hatte nichts an ihrer herausfordernden und neckenden Art verloren, trotzdem war Sheila froh sie zu hören. „Ich auch nicht, glaubs mir“, konterte Sie aber, ehe sie dann wieder zu Kamu sah. „Was sollte das? Du hast mich zu Tode erschreckt… aber irgendwie hast du ihn gerettet, danke“, murmelte Sheila dem Fischmenschen entgegen, ehe sie sich von ihm erhob und einen Schritt zurück tat. „Pah danke! Ohne ihn wäre ich gar nicht erst in diese Lage gekommen, du hast einiges zu erklären…“, knurrte Judal hinter ihr und Sheila sah etwas verdutzt zu dem Magi, ehe ihr Blick wieder zu Kamu wanderte. „Ja… aber der Kampf ist noch nicht zu Ende, danach erkläre ich alles“, meinte Kamu, dann stemmte er sich in die Höhe und drehte sich um. Nur um zu sehen, dass der Kampf doch schon vorbei war. Auch Sheila und Judal sahen in die Richtung und der Magi konnte einen Überraschten Laut nicht unterdrücken. „Wenn das nicht mal das Prinzchen ist!“, rief er mit ehrlicher Freude in der Stimme. Hakuryuu stand neben Nkshar und der Tritone lag in der Lache seines eigenen Blutes. Die Augen eindeutig verdreht und leer, er war Tod und der Schrecken hatte ein Ende. Doch es würde weiter gehen, das wussten sie, es würde noch viel mehr Schrecken und Verluste geben.    ~~~   Djinnausrüstung/Djinnrüstung: So nennt man es, wenn ein Djinngefäßenutzer sich mit seinem Djinn verbindet um mächtige Magie wirken zu können und auch um seine Konstitution zu erhöhen. Eine Djinnausrüstung beginnt damit, dass sich das Metallgefäß in die Waffe des Djinns verändert. Mit viel Training beginnt auch der Körper mehr das Aussehen und Element des Djinns anzunehmen. Die Meisterung der Djinnausrüstung ist die Djinnrüstung, so gesehen die komplette Ausrüstung des Djinns. Ab diesem Punkt ist der Nutzer in der Lage extreme Magie zu wirken. Extreme Magie: Eine sehr starke Magie die nur von Metallgefäßnutzer aktiviert werden kann. Sie verbraucht unglaublich viel Magoi und brauch auch sehr viel Vorbereitungszeit. Jedoch kann diese Zeit verkürzt werden, wenn man sich in einem Gebiet befindet, in dem das Element des Djinns vorherrscht. Wasser Djinn = Meer | Lava/Feuer Djinn = Vulkan etc. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)