Silver Moon von Greenleafia (Ein Vampir in Mittelerde) ================================================================================ Kapitel 8: Ein neuer Freund --------------------------- Es waren nun schon einige Tage vergangen und komischerweise hatte ich vergessen wie viele es waren. Das passierte mir nie, aber ich war wohl so abgelenkt von der Schönheit Mittelerdes, dass ich es einfach vergessen hatte. Naja, auch egal. Und so lief – oder besser ritt - ich durch Mittelerde. An einem besonders sonnigen Tag lief ich durch einen Wald und war froh über das bisschen Schatten, als etwas auf mich zukam. Ich blieb stehen und schaute in die Richtung aus der das Hufgetrippel kam. Ich roch Pferd und einen starken, stolzen Herzschlag, doch ich hatte nicht das Bedürfnis Blut zu schmecken. Äußerst ungewöhnlich. Ich war leicht angespannt, als eine wunderschöne Stute aus dem Gebüsch trat. Ihr Fell war von einem schönen Weiß und ihre Mähne, sowie der Schweif, waren grau und glänzten in der Sonne silbern. Es war atemberaubend und ich merkte eindeutig zu spät, dass mein Mund offen stand. Die Stute kam langsam auf mich zu und ich war sichtlich verwirrt. Normalerweise hatten Tiere ungeheure Angst vor mir. Sie liefen weg und kamen nicht auf mich zu. Wieso war es bei ihr nicht so? Das majestätische Tier stand nun direkt vor mir und ich konnte mich nicht bewegen. Es vergingen wahrscheinlich mehrere Minuten, in denen wir uns nur anstarrten. Sie hatte wunderschöne braune Augen. Plötzlich verbeugte, ja verbeugte sich das Tier vor mir. Wie konnte das sein? Ich hatte nicht wirklich eine Antwort erwartet, doch ich bekam eine. „Ich habe dich auserwählt.“, drang eine Stimme zu mir. Wer war das? Verwirrt sah ich mich um. War da jemand? Nein, ich sah und roch niemanden, außer... dem Pferd. Nun starrte ich sie wieder an. „W-Warst du das?“, fragte ich leicht, stotternd. „Natürlich!“, hörte ich wieder die Stimme in meinem Kopf. Das hatte ich jetzt nicht erwartet. Normalerweise sprachen Tiere nicht mit mir. Lag das vielleicht daran, dass ich ihr Blut trank? Man weiß es nicht. „Mein Name ist Isil. Ich bin eine der Mearas.“, fuhr sie fort. In ihren Augen sah ich Belustigung aufblitzen. Das lag wahrscheinlich an meinem Gesichtsausdruck. „Wieso … hast du mich … auserwählt? Und wozu eigentlich, Isil?“, fragte ich sie, denn meine Neugier hatte mal wieder gesiegt. „Ich wurde zu dir geführt und von nun an sind wir Gefährten. Das Schicksal hat es so bestimmt, Silver, Tochter des Mondes, und es wird mir eine Freude sein mit dir auf Reisen zu gehen.“, sagte sie und entblößte ihre Zähne, was wohl ein Lächeln darstellen sollte. Es sah wirklich zu komisch aus. Das Pferd war mir wirklich sympathisch. Das klingt merkwürdig, aber es war so. Ich grinste sie an und entblößte ebenfalls meine weißen, spitzen Zähne, doch ich war etwas genervt, denn man sah mal wieder, dass das Schicksal mein Leben lenkte, so wie immer. Musste es mir grade in diesem Moment spitze Zähne bescheren? Ich war doch gar nicht durstig! Meine Grinsen wechselte in Verwirrung. Woher kannte sie eigentlich meinen Namen? Hatte das Schicksal es ihr verraten? Während ich so darüber nachdachte, fiel mir auf, dass ich mir die wichtigste Frage noch garnicht gestellt hatte. Wusste sie was ich war? Ich musste sie wohl oder übel fragen, was ich dann auch tat. „Man hat es mir zugeflüstert. Und ja, ich weiß um dein Dasein und deine Vergangenheit, aber keine Sorge, ich verurteile dich nicht. Du kannst nichts für dein Schicksal.“ Schon wieder Schicksal. Meine Güte, gab es in meinem Leben nicht auch etwas anderes? Scheint nicht so. Naja, wenigstens war das jetzt auch geklärt. Isil kniete sich vor mich und ich hörte wieder ihre Stimme in meinem Kopf. „Steig auf!“, und so tat ich was mir gesagt wurde und saß wenige Sekunden später auf ihrem Rücken. Ich ritt ohne Sattel. „Wohin soll es gehen?“ „Nach Lothlorien.“ Sie nickte und schon preschten wir los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)