Zu den Sterne von Maede ================================================================================ Kapitel 3: ...der Zurückbleibende leidet ---------------------------------------- Zu den Sternen Kapitel 3 …der Zurückbleibende leidet Ihre Augen trafen sich. Sie waren immer noch so groß und hellblau wie damals und sofort bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Und irgendetwas sagte dem jungen Sith, dass auch sie ihn augenblicklich erkannt hatte. Doch war das nicht ernsthaft schwierig. Angesichts seines Äußeren, war Maul alles andere als unauffällig oder leicht zu vergessen. Kurz berührte Palpatine den Arm seiner Nichte, um dessen Aufmerksamkeit zu erlangen. „Bayu, ich denke du wirst dich noch gut an einen alten Freund aus deiner Kindheit erinnern. Khameir Sarin.“ Das Lächeln auf ihrem Gesicht vertiefte sich und ihre Wangen waren leicht gerötet. Mit zittrigen Fingern berührte die junge Frau ihr Dekolleté und griff nach dem schlichten Lederband um ihren Hals, an welchem kleine, rundgeschliffene Lavasteine hingen, welche dem Sith so vertraut waren. „Natürlich.“, erwiderte sie schlicht, jedoch nicht minder erfreut, ehe Bayu die Stimme senkte und ihm zuflüsterte: „Maul...“ Und gegen seinen Willen bildete sich auch auf dem Gesicht des sonst so kontrollierten Sith der Hauch eines Lächelns. Sie hatte ihn also auch nicht vergessen. Weder ihn, noch seinen Namen. Und sie trug noch immer die Kette, die einmal ihm gehört hatte. Erschöpft, saßen die Kinder vor den züngelnden Flammen des Kamins und schwiegen in vollkommener Zufriedenheit. Ihr Spiel, welches sie erst vor einigen Minuten beendet hatten, hatte den Achtjährigen einiges abverlangt und würde morgen seinen Tribut in Form von blauen Flecken und dem ein oder anderen Kratzer deutlich zeigen. Zwischen ihnen standen einige Schüsseln und Teller voller Speisen, von denen Maul noch nichts angerührt hatte. Bayu hatte es ihre gemeinsame Beute genannt, welche sie den Erwachsenen wie hinterhältige Piraten gestohlen hatten. Tatsächlich war es nur das Mädchen gewesen, welches sich großzügig bedient hatte und nun mit vollem Mund eines ihrer kleinen Päckchen auspackte. Die Schleife ungeduldig aufreißend, kamen in der winzigen Schatulle zwei silberne Ohrstecker zum Vorschein. Ein erfreuter Laut entwisch dem Mund der Blonden und sie bedankte sich überschwänglich bei dem Mann, welcher sich als ihr Onkel herausgestellt hatte. Maul sah ihr nach und ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihm breit. Es war ein besonderer Tag, dieser menschliche Festtag. Tatsächlich fühlte sich der junge Zabrak auch beschenkt. Hatte er doch viele Stunden ohne Schmerz und Leid in netter Gesellschaft verbringen dürfen. Das war mehr, als er sich jemals erhofft hatte. Mit einem anderen Kind einmal ein simples Spiel zu spielen, hätte er nicht einmal zu träumen gewagt. War das doch nichts, was die Sith taten. Doch sein Meister hatte ihm diese Aktivität gewährt und Maul würde sie in guter Erinnerung behalten. Wie auch das Mädchen, welches sich gerade wieder neben ihn gesetzt hatte. Zufrieden betrachtete sie ihr kleines Geschenk und schob sich zeitgleich einen weiteren Keks in den Mund. Sie hatte ihren gesamten Abend für ihn geopfert. Für ihn und ihr gemeinsames Spiel. Obgleich es ihr ebenso große Freude zu bereiten schien wie ihm, fühlte sich Maul schlecht deswegen. Das Mädchen hatte sich dieses Fest mit Sicherheit anders vorgestellt. Er wollte Bayu etwas dafür zurück geben. Aber er hatte kein Geschenk oder etwas vergleichbares wie das, was sie gerade in den Händen hielt, um es wieder gut zu machen. Das schlichte Lederband um seinen Nacken ergreifend wusste Maul, dass es nicht mit dem zu vergleichen war, was Bayu‘s Mutter nun um den Hals trug. Doch diese hatte sich so über die Halskette gefreut, welche sein Meister ihr geschenkt hatte, dass der junge Zabrak hoffte, damit wenigsten ein kleines bisschen seine Dankbarkeit ausdrücken zu können. Etwas anderes besaß er nicht. Es war alles, was er ihr geben konnte. Unsicher den Arm nach ihr ausstreckend, trafen sich ihren Blicke, als Bayu die kleinen schwarzen Kugeln an dem schmalen braunen Band vor sich baumeln sah. „Wow, was ist das?“, fragte sie neugierig und ergriff seine Kette um sie genauer zu betrachten. „Das ist Lavagestein vom Planeten Mustafar.“ Er hatte Tagelang an den spitzen Steinen gefeilt, bis sie so glatt waren, dass er sie gefahrlos um den Hals tragen konnte. Seine Finger waren wund und zerschlissen gewesen, nach dieser Aufgabe, welche ihm die Abende auf dem trostlosen Planeten verkürzt hatten, auf dem sein Meister ihn ausgesetzt hatte. Aber er war stolz auf sein Werk gewesen. „Ich will dass du sie behältst.“ Erfreut zog sich die Blonde das schmale Lederband um den Hals und bewunderte es noch einmal ausgiebig. „Danke.“ Plötzlich und vollkommen unerwartet, lehnte sich die Achtjährige zu dem Zabrak herüber und berührte für den Hauch einer Sekunde seine Wange mit ihren Lippen. Empört und verunsichert, rutschte der Siebenjährige ein Stück von ihr weg, um die Distanz zwischen ihnen zu vergrößern. Die Stelle mit der Hand abwischend, fragte er sich, ob es der Brauch der Menschen war, aus Dankbarkeit jemanden zu küssen. Doch ernsthaft vorstellen, konnte Maul sich das beim besten Willen nicht. Zumindest hatte er noch nie davon gelesen. Ihre Hand nach dem jungen Mann ausstreckend, berührte Bayu sachte das linke Ohr des Zabrak und machte ein erfreutes Gesicht. „Wie schön, du trägst ihn noch.“, stellte die Blonde, mit einem Blick auf den silbernen Stecker in seinem Ohr, fest. „Natürlich.“, erwiderte Maul und seine Stimme klang ein wenig heiser. Befremdlich, in seinen eigenen Ohren. Erst als Palpatine ein vernehmliches Räuspern von sich gab, entfernte die Zwanzigjährige ihre Hand wieder. Ihr Blick senkte sich gen Boden und ihre Miene wurde ein wenig ernst. Sie hatte alles um sich herum vollkommen vergessen, kaum das sie ihren längst verloren geglaubten Freund erblickt hatte. Es war so schmerzhaft für sie gewesen, all die Jahre. Es hatte keinen Tag gegeben, an dem Bayu nicht an ihn gedacht hatte. Keinen Tag, seit zwölf Jahren. Ihre Erinnerungen hatten sie stets mit Freude erfüllt, aber auch mit Schmerz. Zu wissen, dass er da draußen war. So unerreichbar. Zu wissen, dass er nicht bei ihr war und die innere Angst, dass dieser eine Abend vor so vielen Jahren vielleicht doch nur ein Traum gewesen war. Doch dann erinnerten die dunklen Steine, welche an einem schmalen Lederband um ihren Hals baumelten, sie wieder daran, dass sie ihm wirklich begegnet war. Das ihre Freundschaft, auch wenn sie nur einen einzigen Tag angedauert hatte, der Realität entsprach. Und das hatte ihr stets Hoffnung gegeben. Hoffnung, ihn eines Tages doch wieder zu sehen. Ein leises Räuspern verließ ihre Kehle, ehe sich Bayu zu ihrem Onkel herüber lehnte und kaum hörbare Worte an ihn richtete. Dieser zögerte einen Moment, nickte dann aber wiederwillig und deutete mit einem Mal auf seinen Schüler, welcher das Schauspiel vor sich genau beobachtete hatte. Ihre Worte, hatte Maul nicht verstehen können und so verwunderte es ihn ein wenig, dass die junge Frau neben ihn trat und seine Armbeuge ergriff. „Wenn du frierst, liebe Nichte, solltest du reingehen. Ich bin sicher, Khameir wird dich gerne nach drinnen begleiten und dir ein wenig Gesellschaft leisten, ehe ich dazu stoßen kann. Ich wünsche dann, dass du den Platz zu meiner linken an der Tafel einnimmst.“ Die junge Frau nickte und dankte ihrem Onkel für die vorzeitige Entlassung von ihren Pflichten. Doch die Kälte würde wohl kaum der Grund gewesen sein, weswegen Bayu ihren Platz an der Seite ihres Onkels verlassen wollte. Spürte der Zabrak doch zu deutlich die Wärme ihrer Hand auf seinem Arm. Eine Zeit lang liefen sie schweigend nebeneinander. Langsam, in gemächlichem Tempo, um ihr Kleid nicht unnötig zu strapazieren. Bayu hatte ihre Hand nicht von ihm entfernt und irgendwie gefiel es Maul. Diese plötzliche Vertrautheit zwischen ihnen, welche er all die Jahre hatte missen müssen. Doch sie beide waren vollkommen unvorbereitet auf dieses Wiedersehen gewesen. Obgleich es herzlicher ausgefallen war, als der Zabrak es jemals zu hoffen gewagt hatte, so waren beiden schweigsam, obwohl sie sich viel zu erzählen hätten. Die Jahre hatten sie beide deutlich verändert und es gab gewiss eine ganze Menge, was sie einander berichten könnten. Doch keiner wollte den Anfang machen. Unauffällig beobachtete der junge Sith seine Begleiterin aus dem Augenwinkel heraus. Sie war noch schöner geworden, als er das Mädchen in Erinnerung hatte. Ihr Gang war anmutig und leise. Keine Spur mehr von dem wilden Mädchen, welches sie einst gewesen war. Immer wieder, nickte sie im Vorbeigehen den Persönlichkeiten zu, welche sie passierten. Doch das Lächeln auf ihren Lippen, war dabei nicht echt. Herzlich. Aber nur aufgesetzt. Es erreichte ihre Augen nicht. Eine Gabe, welche sie Gewiss von ihrem Onkel erlernt hatte. Und so verstrich die Zeit des Weges, mit Stille, welche keiner von ihnen zu unterbrechen wagte. Im Ballsaal angekommen, amüsierten sich die geladenen Gäste bereits prächtig. Eine Gruppe von jungen Frauen passierte das Paar kurz. Bayu unterhielt sich ausgelassen und weniger steif mit den Damen, welche offensichtlich in ihrem Alter waren. Ihre Stimme nahm dabei eine viel höhere Tonlage an und sie berührten einander an den Armen, den Händen und einige sogar am Haar. Merkwürdige Zeichen ihrer Vertrautheit und offensichtlichen Zuneigung. Komplimente über das Aussehen wurden ausgetauscht und erst nach einigen Minuten, schienen sie die Begleitung ihrer Freundin überhaupt wahr zu nehmen. „Meine Lieben, darf ich euch Khameir Sarin vorstellen, ein Freund aus Kindertagen.“ Die Frauen beäugten Maul wenig dezent und setzten ein gespieltes Lächeln auf. „Soso, ein Freund, Bayu. Ein Freund, welchen du uns niemals zuvor vorgestellt hast? Wie unhöflich von dir, wo doch dein großer Tag immer näher rückt.“ Das Gesicht der Blonden zierte ein beinahe verlegenes Lächeln und sie blickte kurz auf ihre Hände. „Nun, ihr müsst wissen, dass ich Khameir in den letzten Jahren nicht so häufig zu Gesicht bekommen habe, wie ich es mir gewünscht hätte. Es gab keine Gelegenheit, ihn euch vorzustellen. Doch ich hoffe, dass sich dies in Zukunft ändern wird.“ Kurz trafen sich ihre Blicke. Und selbst wenn es eigentlich keinen Sinn ergab, so wünschte sich Maul in seinem Inneren, dass sie diese Worte ernst meinte. Das sie sich in Zukunft häufiger sehen würden. Selbst wenn es nur einmal im Jahr sein würde. Sich nicht für Jahrzehnte aus den Augen verloren und an der Existenz des jeweils anderen zu zweifeln begannen. Bayu nickte den Damen zum vorläufigen Abschied zu und zog Maul mit sanfte Gewalt am Arm weiter. Ihr Weg führte sie immer wieder zu kleineren Gruppen, welche begrüsst wurden und kurze Anerkennungen ausgetauscht wurden. Immer wieder, wurde Maul vorgestellt. Mehr als ein kurzes Nicken, gab der junge Sith jedoch nicht von sich, doch niemanden schien es zu stören. War es doch allgemein bekannt, dass die Zabrak zwar heißblütige Krieger, jedoch eine überaus unterkühlte Gesellschaft waren. Körperkontakt, selbst als Ritual der Begrüßung, wurde selten unter fremden Völker ausgetauscht. Und so wurde immer wieder mit Überraschung bemerkt, wie vertraut Bayu ihn berührte und mit seiner Nähe umgab. Tatsächlich, stand sie nie weiter von seiner Seite entfernt, als eine Handbreite. Und des öfteren umschlangen beide Hände seinen Arm, während sie einer Konversation lauschte. Sie wirkten vertraut. Beinahe wie ein frisch verliebtes Paar, welches sich für keine Sekunde von einander trennen wollte. Und diese Vorstellungen, ließ das Herz des jungen Zabrak unwillkürlich ein wenig schneller schlagen. Was wäre es wohl für ein Gefühl, ihr immer so nah sein zu können? Der Mann in ihrem Leben sein zu können, dessen fester Platz an ihrer Seite war. Der Einzige sein zu können, der ihre Hand halten dürfte. Und alle könnten sehen, dass sie ihm gehörte. Diese Vorstellungen, erfüllte den jungen Sith mit Stolz. Doch es war nicht mehr als Wunschdenken. Ein weiterer Traum, welcher sich niemals erfüllen würde. Schließlich waren sie beiden nicht mehr als Bekannte, aus längst vergangenen Tagen. Ein Wunder, dass ihre kurze Freundschaft überhaupt über all diese Jahre bestehen konnte und sie einander nicht vergessen hatten. Doch vielleicht, eines Tages, könnte sie ihm gehören. Wenn sie es denn so wollte. Doch ließ ihr Verhalten, wie sie ihn ansah, wie sie lächelte, ihn berührte, keine Zweifel aufkommen, dass Bayu seine Gesellschaft genoss. Seine Anwesenheit schätzte und gerne bei ihm war. Berührte sie ihn doch, in jeder nur erdenklichen Situation. Eine eindeutig männliche Stimme erklang laut in dem Stimmengewirr um sie herum. Sprach nur einige, wenige Worte und die Unterhaltungen der Gäste wurden leiser und entfernten sich allmählich. Doch dies kümmerte den Sith nicht. Nein. Maul bemerkte nicht einmal, dass er Bayu keine Sekunde aus den Augen ließ und sein Blick unaufhörlich auf seine Begleiterin gerichtet war, ganz gleich, wohin sie gingen. Das er wie gebannt, nur ihren Worten lauschte. Was interessierten ihn auch die anderen Gäste und Besucher dieser Festivität, wo es für ihn nur einen einzigen, wirklich interessanten Grund gab, hier zu sein. Doch Bayu lächelte ihn nur an und folgte den übrigen Gäste zu den zahlreichen Tischen, an denen Platz genommen wurde. Am Ende des großen Saals stand eine beeindruckend große und geschmückte Tafel, an deren Kopf kein anderer als sein Meister stand und den Gästen bedeutet, Platz zu nehmen. Wie gewünscht, führe Maul die junge Frau auf die linke Seite seiner Meisters. Ein Diener kam herbei und zog formell ihren Stuhl zurück, doch Maul gab dem Mann mit einer Geste zu verstehen, dass seine Dienste nicht benötigt werden und rückte seiner Begleiterin, den Stuhl selbst zu recht. Sidious, welcher das Schauspiel beobachtete hatte, ergriff das Wort. „Khameir, würdet Ihr mir die Ehre erweisen und zu meiner Rechten platz nehmen? Gewiss werdet Ihr den Abend mehr genießen, wenn Ihr umgeben seid, von Personen, die Euch vertraut sind.“ Maul tat, wonach sein Meister verlangte, fühlte sich jedoch ein wenig unwohl dabei. Politiker aus allen Teilen der Galaxis waren geladen. Nur die wichtigsten Personen, hatten einen Sitz an der großen Tafel. Er hingen, war natürlich allen Gästen unbekannt und so wurde selbstverständlich sofort gemunkelt, wer der geheimnisvolle Zabrak, wohl sein könnte, welcher unmittelbar neben dem Gastgeber saß. Nicht, dass es Maul direkt störte. Sollte die Leute doch denken, was sie wollten. Doch keiner durfte unnötige Fragen stellen. „Wie so oft deine rechte Hand, nicht wahr Onkel?“, vernahm man leise die Stimme der jungen Frau. Der bissige Unterton war kaum zu überhören, doch sprach sie gerade so laut, dass nur ihr Onkel es verstehen konnte. Dieser, warf seiner Nichte einen missbilligenden Blick zu, ging jedoch nicht näher darauf ein. Maul besah sich kurz sein Besteck und runzelte anschließend verärgert die Stirn. Der junge Sith war kein ungebildeter Narr und konnte mit dem Besteck durchaus umgehen. Doch die gehobene Etikette gehörte nicht zu seinen Stärken. Schnell rief er sich wieder ins Gedächtnis, welches Besteck zu welchem Gang gehören musste, als bereits unzählige Platten mit Speise auf die Tische gestellt wurden. Es war viele Jahre her, da sein Meister ihm in wenigen Stunden das manierliche Dinieren beigebracht hatte. Tatsächlich erinnerte sich der Zabrak daran, wie mehrere Stromstöße ihn immer wieder daran erinnerten, aufrecht zu sitzen, sich gerade zu halten und nicht wie ein wildes Tier zu essen. Zumindest hatte sein Meister es so bezeichnet. Und gleichzeitig fiel sein Blick auf Bayu, deren Haltung nahezu perfekt war. Anmutig, führte sie den, mit Wein gefüllten Kelch an ihre Lippen. Hatte ihr Onkel sie ebenfalls in Sachen Manieren und Etikette unterrichtet? Wohl kaum. Zumindest nicht auf die gleiche Weise, wie es Maul seinerzeit zu Teil wurde. Der junge Sith besah sich die Auswahl der Nahrungsmittel und unterdrückte einen Kopfschütteln. Wieder einmal wurde seine Annahme bestätigt, dass die Menschen zu den Feiertagen derart viel Essen in sich hinein zu stopfen schienen, dass sie in den nächsten Wochen wohl keinen Bissen mehr hinunter kriegen konnten. Offensichtlich sollte die enorme Anzahl an Speisen der Konversation zuträglich sein und tatsächlich regte das umher reichen einiger kleinerer Servierplatten, die Unterhaltungen an. Dabei fiel Maul sofort auf, dass der Platz neben Bayu leer geblieben war. Ein wenig sehnsüchtig, blickte der Zabrak auf eben jenen Stuhl und wünschte sich, sein Meister hätte ihm gestattet, neben seiner Nichte zu sitzen. Doch wollte sich Maul nicht beklagen. Immerhin saßen sie einander gegenüber und immer wieder richtete, die junge Frau, dass Wort an ihn. Palpatine beobachtete die beiden mit einem amüsierten Lächeln. Wie zwei kleine Turteltauben, warfen sie sich immer wieder Blicke zu. Heimlich, um offensichtlich kein unbefangen unter den Gästen auszulösen. Seine Nichte, schenkte dem Zabrak dabei ein beinahe verlegenes Lächeln, welches sein Schüler offensichtlich genoss. Fragte sich nur, wie lange noch. Das Essen erreichte seinen Höhepunkt, als sie Gespräche mit einem Mal lauter wurden. Maul spürte, wie sich jemand ihnen näherte und direkt auf die junge Frau zusteuerte, welche ihm Gegenüber saß. Unwillkürlich, spannte sich der Sith an und folgte mit den Augen den eiligen Schritten des Mannes. Hochgewachsen mit braunem Haar und hellen Augen, schien sein Meister ihn bereits erwartet zu haben und erhob sich. Ein freudiges Lächeln lag auf den Gesichtern jedes Einzelnen, als sie sich die Hand reichten. „Verzeiht meine Verspätung, Senator. Ich wurde aufgehalten.“ „Aber das macht doch nichts. Wir freuen uns, dass Ihr kommen konntet. Bitte Adiir, nehmt Platz.“ Der Angesprochene nickte und legte der Nichte des Senators kurz die Hände auf die Schultern, ehe er sich nach unten beugte und ihre Wange küsste. Maul, hielt in seiner Tätigkeit inne und starrte vernichtend auf den Mann, welcher sich neben Bayu nun niederließ. Scheinbar war der Sitz für ihn freigehalten worden. Und im selben Moment drängte sich dem jungen Krieger die Frage auf, wer dieser Mann nur war, der es sich erdreistete, seines Meisters Nichte, so nah zu kommen. Er war jung. Gewiss nur wenige Jahre älter, als er selbst. Er war, für menschliche Verhältnisse gut aussehenden, zumindest, wenn es vom Standpunkt der Damenwelt aus betrachtet wurde. Und er war mit Bayu offensichtlich vertraut. Sehr vertraut. Blickte sie ihn doch mit dem gleichen, warmen Lächeln an, welches sie Maul zuvor geschenkt hatte. Und schien sie der intime Körperkontakt nicht im mindesten zu stören. Ganz im Gegenteil. Sie freute sich darüber. Unbändige Wut, sammelte sich im Inneren des Zabrak und so bemerkte er nicht einmal, wie sein Meister neben ihm zufrieden lächelte, während sein Blick nicht auf seiner Nichte, sonder auf seinem jungen Schüler lag. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)