Zu den Sterne von Maede ================================================================================ Kapitel 4: Alles Böse gründet in einem Guten. Alles Flasche in einem Wahren --------------------------------------------------------------------------- Zu den Sternen Kapitel 4 Alles Böse gründet in einem Guten. Alles Flasche in einem Wahren Ein Mandalorianer. Warum gerade ein Mandalorianer? Diese Frage beschäftigte Maul, seitdem der Mann bei ihnen am Tisch saß. Passte diese Art von Mann nun überhaupt nicht zu der Nichte seines Meisters. Das Volk hält fest an einer nomadischen Lebensweise. Von den Männer wird erwartet, dass sie kämpfen können und dass sie ihre Söhne entsprechend ausbilden. Dies ist nicht sonderlich verwunderlich. Gehörte eine solche Erziehung fast zu jeder Spezies in der Galaxis. Doch das weibliche Ideal einer mandalorianischen Frau wird geprägt von körperlicher Stärke, Zähigkeit und Leidensfähigkeit. Die überwiegende Mehrzahl der Frauen dieses Volkes waren durchtrainierte, gute Kämpferinnen. Sie konnten Heim und Familie ebenso gut verteidigen, wie sie an der Seite ihrer Männer auf dem Schlachtfeld dienen konnten. Nicht selten, übernehmen sie sogar Verantwortung im Bereich der Kriegsführung, wenn sie keine Kinder zu versorgen hatten. Diese Frauen als feinfühlig oder zart zu bezeichnen, erachteten sie als Beleidigung. Doch genau so war Bayu. Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen war wohl für viele Kulturen ein Vorteil, doch bedeutete es in diesem Falle auch, dass Frauen ebenso fähige Krieger sein mussten, wie ihre Gatten. Was also wollte dieser Adiir von einer Frau, wie Bayu? Sie wäre ihm nicht von nutzen. Sie würde seinen eigenen Idealen nicht entsprechen. Maul konnte es nicht verstehen. Und noch weniger konnte er verstehen, wie die Nichte des Senators von Naboo ihr Herz offensichtlich an solch einen gefühllosen Mann verlieren konnte. Das Dinner, neigte sich allmählich dem Ende zu. Tatsächlich waren nur noch einige wenige dabei, dass Dessert zu sich zu nehmen. Weiter unten im Saal, hatten bereits einige Gäste die Tische verlassen, um sich weiter zu amüsieren. Bei Musik und Tanz. Doch die Diskussionen und hitzigen Debatten würden wohl dafür sorgen, dass die Herrschaften an jener großen Tafel sich nicht so schnell von ihrem Plätzen erheben würden. Rege, nahmen Bayu und der Mann neben ihr daran teil. Beide schienen oft gleicher Meinung, was den Zorn im Innern des jungen Sith nur weiter schürte. Er kannte die Mandalorianer. Wusste um ihre Vorlieben und Neigungen. Adiir war ein Heuchler. Ein scheinheiliger Lügner. Vermutlich hatte er die junge Frau an seiner Seite auf diese Art umgarnt. Indem er ihr immer und in jedem Punkt recht gab und dabei ein so gespielt freundliches Lächeln aufsetzte, dass jeder auf sein Schauspiel herein fiel. Indem er sie mit einem falschen Bild blendete. „Verratet uns Bayu, habt Ihr in diesem Jahr auch Euren Strumpf am Kamin Eures Onkel aufgehängt, wie Ihr es als kleines Mädchen zu tun pflegtet?“, fragte eine ältere Dame, in einem blauen Abendkleid, während sie ihre leere Dessertschale ein Stück von sich schob. Bayu lächelte leicht verlegen bei der Erinnerung und blickte kurz auf ihre Hände, während alle am Tisch auf ihre Antwort warteten. „Nein, dass brauchte ich gar nicht. Als kleines Mädchen, habe ich natürlich gehofft, dass er am nächsten Morgen vielleicht mit Spielsachen oder anderen schönen Dingen gefüllt wäre. Doch ich fürchte, was ich mir dieses Jahr gewünscht hatte, passt nicht in so einen kleinen Strumpf.“ Allgemeine Erheiterung war zu vernehmen und alle Blicke richtete sich auf Adiir, welcher mit einer Geste zu verstehen gab, dass er wohl kaum in solch ein Behältnis passen würde. Maul unterdrückte ein verärgertes Knurren. Welch ein eingebildeter Tölpel. Woher konnte er denn wissen, dass Bayu tatsächlich ihn gemeint hatte. Vielleicht hatte sie dabei, an etwas ganz anderes gedacht. An jemand anderen. Doch die Vermutung lag anscheinend für jeden deutlich nahe. Schien es bei der Ankunft des jungen Mannes zumindest niemanden zu verwundern, dass die beiden so deutlich ihre Zuneigung zur Schau stellten. Doch Maul störte es ungemein. Das, und die Tatsache, dass sie scheinbar keinen Gedanken daran verschwendet hatte, ihn wieder zu sehen. Das er nicht ihr sehnlichster Wunsch über all die Jahre gewesen war. Das sie ihn offensichtlich nicht so schmerzlich vermisst hatte, wie es der junge Krieger getan hatte. Diese Erkenntnis, schürte seinen Zorn bloß noch mehr. „Dann glaubt Ihr wohl nicht mehr an jenen Zauber, welcher Euch vor vielen Jahren dazu gebracht hatte, eine lange Wunschliste zu schreiben?“ „Oh doch, dass tue ich. Ich werde zwar keinen Wunschzettel mehr schreiben und ihn wegschicken. Oder die halbe Nach aufbleiben, um die Glocken eines Schlittens zu hören. Aber wenn ich all die Lichter scheinen sehe. So hell und freundlich. Und das Geräusch vom Lachen der Kinder die Luft erfüllt. Und ein jeder singt und glücklich ist, dann glaube ich, hat diese Zeit, dieses Fest, etwas ganz besonders. Etwas magisches, was uns alle für wenige Stunden verbinden kann. Und diese Momente, sollten wir in uns bewahren. Denn sie sind wertvoll.“ Ihre Augen leuchtete bei dem Gedanken und jeder schien der jungen Frau zuzustimmen. Jeder, bis auf einer. „Aber ich muss gestehen, dass ich mir durchaus etwas gewünscht habe.“, sagte Adiir, während er der jungen Frau tief in die Augen blickte und ihre Hand ergriff. „Bayu im Schnee. So schön wie heute, steht sie unter einem Mistelzweig und wartet nur auf mich.“ Gelächter von allen Seiten. Maul jedoch, blickte zu dem jungen Paar missbilligend herüber, während er einen Zimtstern immer wieder mit den Fingern in der Hand drehte. Noch eine Erinnerung aus vergangen Jahren, wie er verärgert feststellte. „Dann kümmern Euch also all die Geschenke an diesem Tag nicht? Ich erinnere mich daran, dass sie in Eurer Kindheit keineswegs bedeutungslos für Euch waren.“,vernahm man mit einem mal die bedrohlich leise Stimme des Zabrak. Sein Blick auf die junge Frau gerichtet, welche ihn überrascht ansah. Seine Augen, die eines wilden Tieres kurz vor dem Angriff. Und Bayu kam nicht umhin zu bemerken, dass sein Tonfall abwertend und arrogant klang. „Alles, was ich an diesem Tag will, ist schließlich bei mir. Was könnte ich mir mehr wünschen? Oder größere Bedeutung für mich haben?“ Adiir drückte glücklich ihre Hand. Ihre Finger, fuhren ineinander und das Paar blickte sich innig an, ehe Bayu auf ihre gegenüber liegende Seite schaute. Direkt in Mauls Augen. Und im selben Moment kamen dem jungen Sith Zweifel an ihren Worten. Welchen Mann, hatte sie denn nun wirklich gemeint? Diesen Adiir, welcher in aller Öffentlichkeit ihre Hand halten und sie küssen durfte. Oder aber ihn selbst, worauf Maul nun jedoch nicht mehr zu hoffen wagte. Oder wollte sie ihn nur zum Narren halten und deutlichen Grenzen mit ihrer Aussage ziehen. War dies alles nur ein makaberes Spiel dieses Mädchens? Wollte sie ihn vor den Kopf stoßen? Doch welchen Grund hatte er ihr für dieses Verhalten gegeben? Hatte er sie in irgendeiner Art und Weise verletzt oder beleidigt? Ihm fiel nichts ein. Umkehrt scherte sich die junge Frau um das Befinden des Zabraks offensichtlich keinen Deut. Und noch ehe der junge Sith wusste was er tat, hatte er die Hand zur Faust verschlossen und den kleinen Zimtstern einfach zerquetscht. „Das ist pure Scheinheiligkeit.“, gab Maul unmissverständlich zu verstehen und sein Meister spürte, dass er auf einen Konflikt aus war. Warnend, warf er seinem Schüler einen Blick herüber, doch dieser ließ sich zum ersten Mal im Leben nicht beirren. Die Gespräche um sie herum verstummten und neugierige Blicke, richteten sich auf das Ende der Tafel. Wie Schaulustige, gafften sie herüber und schienen förmlich darauf zu warten, dass einer der beiden quer über den Tisch sprang und diese Diskussion in einem blutigen Kampf endete. „Wie bitte?“ „Jemand wie Ihr, der ein überaus privilegiertes Leben geführt hat, kann gewiss mit solchen Floskeln und romantischen Vorstellungen um sich werfen und diese auch noch als die Wahrheit anprangern. Doch die Mehrheit der Männer an diesem Tisch, unter anderem der Mann an Eurer Seite, sind in Korruption, Mord und andere Verbrechen verwickelt, während sie heute so tun, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Das ist scheinheilig.“ Ohrenbetäubendes Gerede setzte sein, doch die einstiegen Freunde ließen sich keine Sekunde aus den Augen. „Dann verratet Ihr uns doch, Khameir Sarin. Welche noblen Taten berechtigen Euch in dieser Gesellschaft von grauenvollen Kreaturen zu sitzen und Euch mit derart unschuldigen Federn zu schmücken? Schließlich ist das Volk von Iridonia nicht gerade für seine Aufgeschlossenheit und Diplomatie bekannt.“, bemerkte Adiir herausfordernd. Scheinbar wollte er sein Weib verteidigen, schoss es Maul zugleich in den Sinn. Doch diesen Wettstreit konnte er gerne haben. „Ich sage nicht, dass ich ein Heiliger oder in irgendeiner Form unschuldig bin. Ganz im Gegenteil. Ich bestreite jedoch auch nicht meine Taten, nur um einer schönen Frau zu gefallen, wie Ihr es offensichtlich tut. Um an einem einzigen Tag im Jahr eine heile Welt vorzuspielen, die niemals existieren würde und ich kann nur für Bayu hoffen, dass sie frühzeitig aus diesem Traum erwachen wird.“ Die Etikette missachtend, erhob sich Maul von seinem Platz, verließ die Tafel und bat noch nicht einmal um Entschuldigung für sein forsches Benehmen. „Und im übrigen, ist meine Heimat Dathomir. Nicht Iridonia.“ Gebannt, starrten ihm die Gäste hinterher und erst, als er aus ihrer aller Sicht verschwunden war, steckten sie die Köpfe zusammen und tuschelten missgünstig über den Zabrak. Bayu räusperte sich kurz, ehe sie sich zu Palpatine herüber lehnte und das Wort ergriff. „Entschuldige mich Onkel. Ich muss mir ein wenig die Füße vertreten und vielleicht kann ich Khameirs Gemüt ein wenig beruhigen.“ Palpatine nickte, jedoch wenig begeistert vom Verhalten seines Schülers. Doch Adiir warf der Blonden einen beunruhigen Blick zu und hielt sie am Arm fest. „Darf ich dich in den Saal begleiten? Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dich mit solch einem temperamentvollen Mann allein zu lassen.“ Doch Bayu schüttelte lächelnd den Kopf. „Keine Sorge Adiir, er wird mir gewiss kein Haar krümmen. Ich kenne ihn noch aus meiner Kindheit. Er ist ein lieber Kerl, doch seines Spezies entsprechend ein wenig zu direkt. Du brauchst dir jedoch keine Gedanken machen.“ Adiir nickte, wenn auch wiederwillig und gab ihren Arm frei. „Doch bleib nicht zu lange fern. Wir wollten die Neuigkeit heute Abend verkünden.“ Bayu nickte, doch ihr Gesicht zeigte keine Spur von Fröhlichkeit. Tatsächlich war ihr Blick traurig und ihre Miene verschlossen, als sie sich auf den Weg zu ihrem alten Freund machte. Sie sah ihn schon weitem. Schwer, war er in der leeren Eingangshalle auch nicht auszumachen. Seine Schritte waren zügig und Bayu musste das Ende ihres Kleides zur Hand nehmen und die unzähligen Schritte rennen, wenn sie ihn noch einholen wollte. „Es ist mehr als unhöflich, den Ball zu verlassen, ohne wenigstens einmal mit der Gastgeberin getanzt zu haben.“, vernahm Maul eine Stimme hinter ihm, welche ihn doch zum stehen brachte. Doch er drehte sich nicht einmal zu ihr um. Er wollte ihr Gesicht nicht sehen. Wo er doch die Enttäuschung nur zu deutlich in ihrer Stimme hören konnte. Sein Blick, glitt über die Schulter, doch seine Augen fixierten nur den Boden. „Sag mir, dass er nicht mehr als ein Freund von dir.“, forderte der junge Krieger auf. Und in seiner Stimme lag so viel Zorn, wie es Bayu nicht für möglich gehalten hatte. Doch die Angesprochene, blieb stumm. Und somit verschwand auch der letzte Funke Hoffnung in seinem Innern und er setzte seinen Weg unbeirrt fort. „Maul, bitte.“ Warum sollte er? Er war ihr keine Gefälligkeit mehr schuldig. Doch ihre Stimme hinderte ihn gekonnt daran, seinen Weg weiter zu gehen. Und er bemerkte nicht einmal, wie sie die Distanz zwischen ihnen überwand und ihre Hand sachte auf seinen Arm legte. Ihn mit sanfter Gewalt zu ihr herum drehte und den Sith zwang, sie anzusehen. Ihr Blick war hoffnungsvoll und beinahe unschuldig und er konnte sich diesem nicht entziehen. „Bitte, schenk mir diesen Tanz. Danach kannst du gehen und musst nie wieder einen Gedanken an mich verschwenden.“ Er sollte jetzt gehen, dass wusste Maul. Bevor sie ihm wirklich schaden konnte oder sein Innerstes noch mehr durcheinander brachte. Wo waren seine Prinzipien geblieben? Er war ein Sith. Seines Meisters Schüler. Nichts und niemand durfte ihn von seinem rechten Weg abbringen. Und mit einem Mal wurde Maul bewusst, was er im Begriff war zu tun. Gewiss hatte er bereits den Unmut seines Meister erregt. Er hatte das Dinner ruiniert und trug ein mehr als unangebrachtes Benehmen zur Schau. Gewiss hatte er morgen keine Nachsicht von seinem Herrn zu erwarten. Wenn dieser ihm überhaupt einen weiteren Morgen zugestand. Er sollte zurück in den Festsaal gehen und sich so unauffällig wie nur möglich verhalten. Einfach abwarten, bis dieses Fest vorbei war und auf die Anweisungen seines Meisters warten. Und so nickte Maul widerwillig und Bayus Miene erhellte sich Augenblick. Zu deutlich zeigte sie ihre Begeisterung und führte ihren alten Freund zurück in den Festsaal, wo bereits eifrig das Tanzbein geschwungen wurde. Der Zabrak fühlte zugleich Unbehagen in sich aufsteigen. Er hatte noch nie in seinem Leben getanzt. Nicht einmal aus Spaß oder Neugier, als er ein Kind war. Nicht einmal, als er ganz allein in seinem kleinen Zimmer war. Dies war schließlich nichts, was ihm in seinem Leben als Krieger einen Vorteil brächte. Doch die junge Frau vor ihm, führte Maul unbeirrt auf die Tanzfläche und brachte sich zugleich in Position. Wenn sie bemerkt haben sollte, dass er von dieser Kunst nicht das Geringste verstand, so ließ sie es sich zumindest nicht anmerken. Ihre rechte Hand lag in seiner und ihre linke auf seiner Schulter. Und auch, wenn es der Zabrak mehr als ungebührlich empfand, so platzierte sie seine freie Hand mit vollkommener Selbstverständlich auf ihrer Hüfte. Durch den feinen Stoff, konnte er die Wärme ihrer Haut fühlen. Wie sie seine Finger zu verbrennen schienen. Sie war so dünn. Er konnte die Konturen ihres Beckens mit Leichtigkeit ertasten. Die Musik begann zu spielen und noch ehe der junge Sith wusste was er tat, bewegte sich das Paar bereits zu deren Klängen. Jeden Moment rechnete er damit, ihr auf die Zehen zu treten, doch zu seinem eigenen Erstaunen, schien ihm dieser Tanz doch zu gelingen. Es erinnerte ihn sehr an sein Training. Seine Übungen, welche schnelle Drehungen und Wendungen benötigten und eine präzise Fußtechnik verlangten. Anscheinend, basierte das Tanzen auf eben den selben Kriterien. Wenn dies der Fall sein sollte, so musste Maul feststellen, dass er doch nicht gänzlich ahnungslos auf diesem Gebiet zu sein schien. Bayu unterdrückte währenddessen ein Grinsen, während sie genüsslich beobachten konnte, wie der Zabrak über seine eigenen Fähigkeiten staunte. Dabei bemerkte die junge Frau, dass ihr Liebster am anderen Ende des Saals in der Menge stand und sie genau beobachtete. Seine Miene war ernst und vielleicht auch ein wenig ärgerlich. „Es war mehr als unklug, dieses Thema beim Dinner an zu sprechen.“, bemerkte die Blonde mit leiser Stimme. „Du hast damit für einiges Gerede gesorgt.“ „Das kümmert mich nicht.“, gab der junge Sith unmissverständlich von sich und blickte auf seine Tanzpartnerin herunter. Bayu mochte seine Augen. Diese waren immer noch zu schmalen Schlitzen verengt und wandten sich keine Sekunde von ihr ab. Wenn gleich sie es lieber mochte, wenn er sie weniger furchteinflössend nieder starrte, so hatten sie etwas besonders. Eine durchgehende gelbe Pupille, umgeben von einem flammenden Rand, welche sie zu verbrennen drohten. Maul war attraktiv. Auf eine außergewöhnliche, gefährliche Weise. Seine Lippen waren schmal, seine Bewegungen geschmeidig und kontrolliert. Doch am schönsten fand sie seine Haut. Sie war eigentlich durchgehend rot, doch unterbrachen die schwarzen Tätowierungen ihre Vollkommenheit in faszinierenden Mustern. „Kümmert es dich überhaupt, was jemand anderer von dir denkt?“ „Im Grunde nicht, es sei denn, diese Person ist mein Meister.“ Oder du. Fügte er aber nur im Geiste zu. Diese Worte würden niemals seinen Mund verlassen. Besonders jetzt nicht, da sie bereits einem anderen versprochen schien. „Außerdem weiß ich bereits, wie die Leute von mir denken.“ „Ist das so?“, fragte Bayu verwundert und blickte ihr Gegenüber erstaunt an. „Du weißt es doch auch. Sie sehen mich nie direkt an. Ihre Augen sind voller Furcht und Ablehnung. Die wenigsten, wagen es überhaupt, dass Wort an mich zu richten. Dein Onkel sagte mir einmal, dass meine äußere Erscheinung andere Völker abschrecken würde. Und dem wirst du wohl zustimmen.“ „Ich habe das niemals so empfunden.“ Nun war es an dem Zabrak, ein wenig verwundert drein zu schauen. Doch wenn er sich an ihre Kindheit zurück erinnerte, so musste er Bayu recht geben. Sie war niemals vor ihm zurück geschreckt. Hatte die Muster auf seiner Haut lustig gefunden und war geradezu besessen von seinen Hörnern gewesen. Mit gesenkter Stimme, flüsterte die junge Frau ihm zu: „Du bist ein lebendes Kunstwerk Maul. Lass dir von niemandem etwas anderes einreden!“ Kurz schweifte der Blick des Zabraks durch den Raum, ehe er ihr wieder fest in die Augen sah „Ich denke, dass siehst ausschließlich du so.“ „Oh nein, keineswegs.“, widersprach sie ihm. „All die Frauen, welchen ich dir vorgestellt hatte, haben dich unverhohlen und beinahe unverschämt gemustert und waren nicht minder erfreut, über das, was sie sahen.“ Mauls Blick war skeptisch. „Nicht minder erfreut, als du?“ Bayu unterdrückte ein breites Grinsen und errötete. Doch noch ehe sie zu einer Antwort ansetzen konnte, stand Adiir neben dem tanzenden Paar und forderte sein Recht auf einen Tanz ein. „Wenn Ihr gestattet, Sarin, wünsche ich nun mit meiner schönen Braut zu tanzen. Schließlich müssen wir für die bevorstehende Hochzeit noch ein wenig üben.“ Adiirs Stimme hatte überheblich geklungen und er hatte den Namen des Zabrak ausgespieen wie eine Beschimpfung. Maul löste nur wiederwillig seine Hände von der jungen Frau und zugleich viel sein Blick zu seinem Meister. Dieser beobachtete die Szenerie genau. Und so deutete Maul eine simple Verneigung an und verschwand von der Tanzfläche. Bayu hatte nach ihm greifen wollen, doch zugleich ergriff ihr Verlobte ihre Hand und führte sie galant übers Parkett. Immer wieder suchte die junge Frau den Sith mit den Augen. Doch er war zu schnell in der Menge verschwunden. Palpatine beobachtete mir genugtun den Schmerz, welcher sich in Maul’s Augen spiegelte. Für jeden anderen nicht ersichtlich, aber für ihn als seinen Mentor, deutlich zu erkenn. Die Gewissheit über die Verlobung seiner Nichte traf seinen Schüler hart und unvorbereitet. Doch genau so war es auch geplant gewesen. All die Jahre, hatte Palpatine gespürt, wie der Zabrak diesen Festtagen entgegen gefiebert hatte. Und auch, wenn Maul sich die größte Mühe gegeben hatte, es zu unterdrücken, konnte sein Meister seine innere Unruhe spüren. Und natürlich seine Enttäuschung darüber, dass sie nicht gekommen war. Bayu hätte seinen Schüler vom rechten Weg abkommen lassen. Beide waren einander sehr zugeneigt. Obgleich sie sich nur ein einziges Mal im Leben begegnet waren, schätzten sie einander sehr. Eine Verbindung, welche Palpatine missbilligte. Maul, war schon immer dafür bestimmt, ein Sith Lord zu werden. Nichts und niemand, durfte ihn von seinem vorbestimmten Weg abbringen. Und Bayu sollte schon immer einen Mann heiraten, welcher für Palpatines Zwecke nützlich war. Eine vernünftige, politische Ehe. Sein Schüler wäre niemals der Richtige für sie gewesen. Ein Leben im Verborgenen. Ein Leben, dass dem Tod näher wäre, als einer glücklichen Zukunft. Scheinbar hatte dieser junge Narr dennoch darauf gehofft. Auch, wenn er es wohl niemals zugeben würde. Nicht einmal unter Folter, so hatte er Bayu scheinbar als die Seine angesehen. Und der Schmerz der Zurückweisung saß nun tief. Doch es würde die Vergangenheit vergessen lassen. Es gab keine Freuden im Leben. Nur Schmerz, Zorn und Wut. Und je eher Maul das begreifen würde, desto eher würde er der Aufgabe gerecht werden, für die er überhaupt existierte. Denn Liebe, war nicht für die Sith bestimmt. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)