25 Days of Christmas von bumble ================================================================================ Kapitel 18: 18. Dezember : Äh, ja, also, frohes Fest? ----------------------------------------------------- 18. Dezember : Äh, ja, also, frohes Fest? Ron saß, wie sooft in den letzten Tagen, hinter dem Tresen der kleinen Pension und hing seinen Gedanken nach. Diesen Monat war mehr passiert, als er jemals erwartet hätte. Dinge, von denen er nicht einmal geglaubt hatte, sie könnten überhaupt geschehen. Wie, na ja, sagen wir – nur so als Beispiel -, dass er begonnen hatte, Draco Malfoy zu mögen. Wobei er durchaus wusste, dass ‚mögen’ nicht so richtig das traf, was er empfand. Bisher verbat er sich allerdings noch, diesen Gedanken weiter auszuführen. Es klang einfach…zu skurril. Aber sie hatten sich geküsst. Mehrfach. Und miteinander geschlafen. Das war nicht von der Hand zu weisen. Was er auch gar nicht wollte. Dafür fühlte er sich einfach zu wohl im Moment. Er hatte es den ganzen Tag noch nicht geschafft, mit dem Lächeln aufzuhören. Und er hatte einfach beschlossen, es zu vermeiden, ständig darüber nachzudenken, was es bedeutete. Im Augenblick wollte er es schlichtweg nur genießen. Das Gefühl aufsaugen und konservieren. Und er war nicht bereit, es mit irgendwem zu teilen. Nicht einmal mit seinem besten Freund. Vor allem nicht mit seinem besten Freund. Jedenfalls noch nicht. Er seufzte. Ob er dem entkommen könnte, es ihm jemals zu erzählen? Als er einen Schatten vor sich wahrnahm, hob er den Blick und wollte schon den neuen Gast begrüßen: „Was kann ich für Sie…?“ Der Rest der Worte blieb ihm im Halse stecken. „Ron?“ Sein Gegenüber klang ebenso ungläubig, wie der Rotschopf sich fühlte. „Harry? Was…machst du denn hier?“ Fahrig fuhr er sich durch die Haare und überlegte, wie er aus dieser Geschichte herauskommen sollte, nur wollte ihm partout nichts einfallen. „Das Gleiche wollte ich dich auch gerade fragen…“, antwortete sein bester Freund mit verwirrtem Gesichtsausdruck. Doch dann schien sich irgendwie Erkenntnis auf seinen Zügen abzuzeichnen und er begann kopfschüttelnd zu lachen. „Ich glaub’s nicht, dieser verdammte Mistkerl…“ Ron schaute Harry fragend an, bekam aber keine Gelegenheit mehr, sich nach dem Grund seines Verhaltens zu erkundigen, da sich soeben die Küchentür öffnete und Draco in den Raum trat. „Potter? Was machst du denn hier?“ Er warf einen Blick auf seine Uhr und zog demonstrativ eine Augenbraue in die Höhe. „Waren wir nicht erst in zwei Stunden verabredet?“ „Ja, schon, aber ich hatte eher Zeit und dachte, ich trink hier noch einen Kaffee, während ich auf dich warte. Scheint ja eine gute Idee von mir gewesen zu sein. Von dir erfährt man schließlich immer nur die Hälfte. Ganz schön dreist.“, antwortete Harry grinsend. „Ich hab keine Ahnung, was du meinst…“, erwiderte Draco, während er ebenfalls leicht grinste. „Ach, wenn ich dir das bloß glauben könnte.“, seufzte der Retter der Zaubererwelt theatralisch. Dann ließ er sich auf einen Barhocker sinken. „Aber ich hätte es merken müssen… Der Typ, von dem du mir erzählt hast. Mit dem zu dich triffst. Rote Haare… Du hast es extra noch erwähnt… Wer soll denn aber bitte darauf kommen, dass ausgerechnet ihr beide…also…“ Rons Blick wanderte zwischen seinem besten Freund und Draco hin und her, während er versuchte herauszufinden, was hier eigentlich gerade abging. Draco Malfoy und Harry Potter unterhielten sich soeben seelenruhig, wie langjährige Freunde, und wenn er nicht völlig daneben lag, dann sogar über ihn. Als wäre er gar nicht im Raum. Was sollte das denn bitte? „Er weiß es nicht, oder Potter?“, fragte der Slytherin, der seinem ‚Gast’ soeben eine Tasse Kaffee herbeizauberte. „Nein. Ich hab immer auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, um ihm zu sagen, dass wir uns ausgesprochen haben und irgendwie Freunde geworden sind. Aber ich dachte, er würde es nicht verstehen. Da hab ich wohl echt daneben gelegen, was?“, antwortete er Draco beinahe beiläufig. Dann blickte er Ron direkt in die Augen, der sich dadurch so erschreckte, dass er fast wieder rücklings vom Hocker gefallen wäre, wenn er sich nicht noch am Tresen hätte festhalten können. „Ich…ihr seid Freunde?“ Rons Stimme klang völlig ungläubig. Beide nickten. „Seit wann denn bitte?“ „Seit drei Jahren etwa…“, erläuterte Harry. Dann grinste er wieder breit. „Und ihr seid ja anscheinend noch etwas mehr, was?“ Ron spürte, wie sich die Röte auf seine Wangen schlich. „Woher…?“ Sein Blick glitt fragend zu Draco, der abwehrend die Hände hob. „Hey, ich hab ihm nichts erzählt. Obwohl, na ja, schon, aber dein Name ist nie gefallen…“ Bevor er fortfahren konnte, ging abermals die Tür zur Küche auf. „Chef? Der Lieferant ist da. Irgendwas stimmt da nicht mit den Bestellungen…“, erklärte eine junge Frau kleinlaut. „Okay. Ich kümmere mich darum.“, entgegnete er ihr, woraufhin er sich mit einem schlichten „Bis später…“ in Richtung Harry und Ron daran machte, ihr zu folgen. Einige Momente sahen die beiden Freunde einander schweigend an, dann lächelte der Goldjunge sein etwas verlegen wirkendes Gegenüber an. „Also, du und Malfoy, ja? Auf die Geschichte bin ich echt gespannt. Erzähl mal…“ Einen Moment haderte Ron mit sich. Dann seufzte er. „Aber nur, wenn du mir erklärst, wie ihr eigentlich Freunde geworden seid…“ Harry lachte leise. „Geht klar…“ Und dann begann er zu erzählen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)