Choppers Vorweihnachtsfreuden von Duchess (ein kleiner Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 24: 24. Dezember - Vom Rentier mit der blauen Nase ---------------------------------------------------------- Der Tag auf den alle gewartet hatten, hatte begonnen. Chopper war voller Vorfreude. Nicht nur, dass heute Heilig Abend war, nein heute war auch sein eigener Geburtstag. Der Vorfall von gestern war inzwischen fast wieder vergessen. Nur eine kleine Wölbung auf seiner Stirn erinnerte noch daran. Doch offenbar hatte er wie der Rest der Strohhutpiraten das Glück sehr schnell wieder zu genesen. Als Sanji gähnend und sich streckend erwacht war, sprang Chopper auf die Beine und folgte dem verschlafenen Smutje fröhlich plappernd ins Bad. Während dieser sich langsam von der Dusche wach rieseln ließ erzählte Chopper ihn von dem wunderbaren Traum, den er zuletzt geträumt hatte bevor er aufgewacht war. „… und dann hat Ruffy-“ „Chopper“, unterbrach Sanji seinen Freund als er sich ein Handtuch zum Abtrocknen von dem Stapel auf der Bank neben Chopper nahm. Verwundert sah ihn dieser an. „Was hältst du denn davon mir bei der Frühstücksvorbereitung zu helfen und mir ein paar Orangen zum Auspressen aus unserem Lagerraum zu holen?“, fragte er freundlich. Sofort strahlten Choppers Augen. „Oh ja!“, rief er und eilte voraus. Seufzend richtete sich der Blonde auf und begann sich trocken zu reiben. Das kleine Rentier konnte auch beim Frühstück kaum still sitzen. Während Ruffy das Essen in der üblichen Manier in sich hineinschaufelte und der Rest der Crew heute Morgen nicht so recht wach wurde, rutschte Chopper von einer Seite seines Stuhls auf die andere. „Du kannst den Abend nicht schneller herbeizaubern nur weil du dich schneller bewegst, Chopper“, gähnte Lysop. „Obwohl ich damals als ich ein Seepferdchen für die Prinzessin von Atlantis zähmen sollte so schnell durch das Zeitriff geritten bin, dass…“ „Oh es schneit schon wieder“, unterbrach Nami Lysops Redefluss. Im selben Moment sprang ihr Kapitän vom Stuhl, riss dabei Lysop und Brook mit von ihren Stühlen, um am Fenster wieder einmal die Schneeflocken zu beobachten. Sofort stand auch Chopper neben ihm und hüpfte aufgeregt auf und ab. „Das ist spitze!“, verkündete Ruffy breit grinsend, als er sich zu Chopper runterbeugte. „Der viele Schnee am Weihnachtsmorgen ist ein Omen!“ „Ein Omen?“ Sofort begannen Choppers Augen groß zu werden. „Ja, viel Schnee bedeutet viel zu Essen!“ „Wow! Cool!“ Die beiden funkelten sich begeistert an. Der Rest der Crew seufzte. „Hört alle mal her!“ Ruffys Stimme hatte einen Befehlston angenommen. Beide Hände in die Hüfte gestemmt und breitbeinig hatte er sich vor seiner Crew positioniert. „Zur Feier des Tages werden wir heute alle zusammen eine Schneeballschlacht veranstalten! Das ist ein Befehl!“ Ein Stöhnen machte die Runde. „Nagut, ich mach mit“, verkündete Sanji und löste mit geübten Griff den Knoten seiner Schürze. „Du?“ Nami staunte nicht schlecht, als der Blonde vor trat und breit lächelnd vor seinem Käptn stand. „Natürlich Nami-Maus! Wenns doch ein Befehl ist. Natürlich kann ich so dann kein Essen für heute Abend machen. Aber das war ja schließlich nicht Ruffy Befehl.“ „Hä?“, entgeistert starrte ihn der Schwarzhaarige an. „Oh ja, er hat Recht! Und da es ein Befehl ist, kann ich auch nicht mehr die eingefrorenen Wasserleitungen auftauen, was bedeutet, dass wir heute Abend ordentlich frieren werden“, stimmte Franky ihm zu. Verwirrt musterte Ruffy nun seinen Zimmermann. „Ja und die restlichen Weihnachtsvorbereitungen, damit nachher alles klar geht wenn der Weihnachtsmann kommt, müssen wir dann wohl auch lassen, nicht wahr Robin?“, lächelte Nami sie an. Robin nickte lächelnd. „Und wir brauchen ja auch niemanden, der Im Ausguck nach Gefahren und vor allem Abenteuern Ausschau hält!“, grinste nun auch Zoro. Völlig verwirrt sah der Strohhutträger zwischen seinen Freunden hin und her. „Okay, okay. Dann macht Sanji jetzt unser Essen, Franky die Heizungsanlage, Nami und Robin das Weihnachtszeug und Zoro hält nach gefährlichen Abenteuern Ausschau. Und der Rest kommt mit mir!“ „YOHOHOHO, bei der Kälte bekomm ich doch sicher eine Gänsehaut!“, rief Brook fröhlich als er Ruffy und Chopper hinterher stürmte. „Oh, ich vergaß, ich habe ja gar keine Haut! YOHOHOHO!“ Mit gequälter Miene sah Lysop seine Freunde reihum an. „Da habt ihr euch aber fein rausgeredet“, grummelte er. „Nein, wir haben wirklich noch etwas zu tun!“, verkündete Nami und streckte ihren spitzen Zeigefinger demonstrativ in die Luft. Bedrohlich beugte sich sich dann allerdings zur Langnase herüber und sah ihm tief in die Augen. „Und deine Aufgabe heute ist es, diese Chaoten aus der Kombüse fern zu halten! Sieh zu, dass sie heute Abend so müde sind, dass wir sie schnell ins Bett bekommen!“ Lysop schluckte schwer, nickte dann aber. „Braver Junge“, lobte sie ihn und zog sich langsam auf ihren Platz zurück. „Und jetzt… RAUS!“, rief sie. Augenblicklich fiel Lysop wieder rücklings von seinem Stuhl, bevor er sich berappelte und hastig den anderen nach lief. Der Tag verging trotz Lysops Befürchtungen relativ schnell. Sanji hatte ihnen zwischenzeitlich etwas zu Essen herausgebracht und damit für kurzzeitigen Waffenstillstand gesorgt. Doch die Mahlzeit war schnell verschlungen und so bewarfen sie sich noch viele Stunden mit Schnee und versuchten, als ihnen langweilig wurde einen Monsterschneemann zu bauen. Erst als es allmählich begann dunkel zu werden, ließen sie sich erschöpft in den Schnee fallen. Die ganze Sunny war übersät mit Fußabdrücken. An einigen Stellen an Deck hatten sie beim Kugelrollen sogar das Grün der Wiese freigelegt. Chopper fühlte sich gerade einfach sauwohl. Doch eine Sekunde später sprang ihr Kapitän auch schon wieder auf die Beine und lief zur Kombüse. „Ruffy, wo willst du hin?“, rief ihm Lysop alarmiert hinterher. „Nur was zu Futtern… HEY!“ Lysop sah noch wie Ruffy die Kombüse umrundete, dann allerdings missmutig wieder kam. „Das ist nicht fair!“, rief Ruffy frustriert aus und zog einen Schmollmund. „Was ist nicht fair?“ Verdutzt sah ihn Lysop an. „Die Kombüse ist abgeschlossen. Vorne und hinten! Ich glaub Sanji will das ganze Futter für sich allein haben!“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sich in den Schnee an Deck in den Schneidersitz fallen. „Nicht traurig sein, Herr Käptn.“ Dick in ihren fliederfarbenen Wintermantel gepackt stand Robin hinter ihnen und lächelte sie beschwichtigend an. „Ich glaube nicht, dass er all diese Mühen auf sich genommen hat um ganz allein alles zu essen“, sprach sie weiter. „Außerdem ist Sanji gar nicht in der Kombüse“, ertönte plötzlich Sanjis Stimme hinter ihnen. Die Jungs sahen sich verwundert um. „Sanji!“ Mit dem Rücken an die Reling gelehnt stand er da. Die Hände tief in die Tasche vergraben umgab ihn eine Wolke seines Zigarettendunstes. Sie hatten ihn gar nicht bemerkt. „Und wieso ist oben abgeschlossen, wenn du hier bist?“, fragte Ruffy verdattert. „Naja, vielleicht ist ja gerade der Weihnachtsmann oben und legt die Geschenke unterm Baum?“, mutmaßte Sanji grinsend. „Was?“ Ruffy und Chopper sprangen aufgeregt auf. „Hinsetzen!“, knurrte Zoro. Sofort ließen sich beide fallen. „Aber wir wollen ihn sehen“, murrte Ruffy seinen Schwertkämpfer mit Hundeblick an. „Das geht nicht“, antwortete ihm dieser nur mit vor der Brust verschränkten Armen. „Warum?“ „Darum!“ „Hmpf!“ „Mhm.“ Chopper sah zwischen den beiden immer hin und her. Zwei Sturköpfe, die sich anstarrten. Dann wandte er sich Robin zu. „Robin, weißt du wann wir da rein können?“ Die Archäologin lächelte wie immer geheimnisvoll. „Man sagt, wenn der Weihnachtsmann auf seinem Schlitten weiterfährt, dann klingeln die Glöckchen am Geschirr der Rentiere. Dann ist auch wie durch Zauberhand die Tür wieder aufgeschlossen.“ Begeistert sahen Chopper und Ruffy sie an. Still verdrehte Zoro die Augen. Warum hatte er sich damals gleich noch mal dieser Strohbirne angeschlossen? „Wir sollten ganz leise sein, damit wir das Klingeln hören“, wisperte Brook. Gespannt sahen sie sich an. Nach einer Weile des gespannten Anschweigens schnippte Sanji den Rest seiner Zigarette über Bord und sah in Richtung Küche. „Hoffentlich brauch der Weihnachtsmann nicht mehr so lange. Der Braten wird sonst zu trocken“, murmelte er mehr zu sich selbst. „Ja ich denke auch, dass er so langsam fertig sein müsste“, meldete sich plötzlich Nami grinsend zu Wort und hüpfte die Treppe zum Rest der Crew hinab. „Franky, willst du dir nicht wenigstens zur Feier des Tages mal etwas anderes anziehen?“, stöhnte sie, als sie ihn in einer mit dickem Pelz gefütterten Jacke, allerdings nur mit einer Badehose bekleidet sah. „Wieso?“, fragte er verständnislos. „Ich hab mir zur Feier des Tages doch extra etwas Besonderes angezogen. Schaut mal her!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und präsentierte sein Hinterteil. Auf der schwarzen Badehose prangte ein grüner Weihnachtsbaum. Mit großen Augen starrten ihn alle an. Die Palette der Emotionen, die auf die anfängliche Überraschung folgten dagegen ging sehr in die Breite. Insbesondere als Franky ihnen den Suuuper-Spezial-Effekt vorführte, indem er mit einem Hüftschwung die vielen kleinen punkten Kugeln des Baumes zum Blinken brachte. „Ich hab in der Hose einen kleinen Bewegungssensor angebracht. Dadurch blinken je nachdem wie ich mich bewege die einen oder die anderen Lichter auf“, grinste er stolz und wackelte mit seinem Gesäß kunstvoll hin und her. Während Ruffy, Chopper, Lysop und Brook begeistert Beifall klatschten, kicherte Robin, dass ihre Schultern bebten und Namis linkes Augenlid nervös zuckte. „Okay…“, versuchte sie ganz ruhig zu bleiben. Ihr guter Vorsatz zumindest an Weihnachten keine Kopfnüsse zu verteilen wurde doch hart auf die Probe gestellt. „So langsam wird es wohl wirklich Zeit, dass der Weihnachtsmann fertig wird“, knurrte sie sich die Schläfe reibend. „Ich hör was!“, unterbrach Sanji den Jubel der anderen und sorgte so für gespannte Stille. Ganz leise konnte man aus der Kombüse ein leises Klingeln hören. „Der Weihnachtsmann“, hauchte Chopper. „Juhuuuuu!“ Mit einem heftigen Satz sprang Ruffy in die Luft, so dass Brook und Lysop nach hinten umfielen. Dann liefen sie so schnell es ging ihrem Kapitän hinterher, der es nicht erwarten konnte die Kombüse zu betreten aus der es so wunderbar roch. „Hoffentlich ist Ruffy stärker mit seiner Spurensuche nach dem Weihnachtsmann beschäftigt, als damit den Braten zu verschlingen“, seufzte Sanji und folgte den anderen schnellen Schrittes um das Essen wenn nötig zu verteidigen. Etwas gemächlicher gingen auch die anderen hinterher. „Ich hoffe die Glocke wurde ordentlich versteckt, bevor unser Käpt’n drüber stolpert“, brummte Zoro und warf der Archäologin einen Seitenblick zu. Doch diese lächelte nur vergnügt. Nur Nami zog die Nase kraus und fiel etwas zurück, da Franky genau vor ihr die Treppe hoch ging und sein Weihnachtshöschen taktvoll mit jedem Schritt blinkte. Die Kombüse war warm und wurde nur durch das Licht der Kerzen des Baumes hell erleuchtet. Der Weihnachtsschmuck glitzerte und funkelte bei jedem Flackern. Der Duft von Keksen, Tannengrün und einem saftigen Gänsebraten erfüllten die Luft. Unter dem Baum lagen nun eine Reihe an bunt verpackten Geschenken und schienen nur so danach zu rufen ausgepackt werden zu wollen. Leise begann Brook auf seiner Geige weihnachtliche Musik zu spielen. Ruffy, Chopper und Lysop hockten direkt vorm Baum und sahen verträumt hinauf. Das erste Mal seit Tagen war es richtig still und die vollkommene Harmonie überwog alle anderen Gedanken. Erst als Franky laut schniefen und sich eine Träne aus den Augen wischen musste kam wieder Leben in die Crew. „Leute wir sollten zuerst essen bevor es an die Bescherung geht, ansonsten wird’s kalt“, mahnte Sanji sie. Allen sogar Ruffy schien einen sehnsüchtigen Blick zum Baum und den Geschenken zu werfen, bevor auch er Sanjis Aufforderung folgte. Doch als alle ihre Plätze eingenommen hatten und Sanjis Gerichte vor ihnen standen und die verführerischen Düfte in die Nasen stiegen, waren sie alle für den Moment ganz beim Essen. Jeder ließ es sich schmecken und langte kräftig zu. „Sanji, du hast dich hiermit wirklich selbst übertroffen!“, lobte ihn Nami und rieb sich den vollen Bauch. „Danke Nami-Maus!“, säuselte dieser verliebt und begann tänzelnd die leeren Teller einzusammeln. „Allein für dieses Kompliment aus deinem zuckersüßen Mund war es die ganze Arbeit wert!“ „Tse…verliebter Kochlöffel“, brummte Zoro. Doch statt von seinem allerliebsten Streitkumpanen Widerworte zu bekommen, schlug ihm sein Sitznachbar mit seiner riesigen Pranke freundschaftlich auf den Rücken. „Jaja, Weihnachten ist halt das Fest der Liebe“, grinste Franky breit. „Hä? Was soll denn das jetzt heißen?“, empörte sich der Schwertkämpfer laut und sah ihn entsetzt an. Doch der Blauhaarige lachte nur lauthals. Choppers Nase kribbelte, als plötzlich auch Ruffy, Lysop und Brook sich von dem Lachen anstecken ließen. Selbst Robin kicherte. Er wusste gar nicht so recht wieso aber auch er lachte bis er spürte wie ihm die Augen feucht wurden. Irgendwann ließ er sich erschöpft auf seinem Stuhl zurücksinken. Dieser Moment, so dachte er, war perfekt. Sein Bauch war gut gefüllt, ihm war warm während draußen vorm Fenster Schnee lag. Der Tisch war hübsch geschmückt und es duftete immer noch herrlich nach Zimt, Vanille und nach Tannengrün. Aber das allerwichtigste war, dass seine Freunde da waren und das Glück allgegenwärtig war. Langsam spürte er wie ihm die Müdigkeit auf die Augenlider drückte. Doch plötzlich landete mit einem lauten Knall die flache Hand des Kapitäns auf der Tischplatte. Chopper erschreckte sich so sehr, dass sein Herz einen Purzelbaum machte und heftig gegen seinen Brustkorb schlug. Augenblicklich wurde es totenstill. Alle starrten Ruffy an. Ruffys Miene hatte beängstigend ernste Züge angenommen. „Wir hätten da doch beinahe etwas vergessen!“ Verwirrt sah Chopper sich um. Alle begannen leicht zu grinsen. Aber warum? Hatte er etwas verpasst? „Auf drei?“, fragte Nami. Was sollte auf drei? Die anderen nickten. „Eins… zwei… drei!“, zählte sie und holte tief Luft. Brook hatte seine Geige bereits gezückt und begann im selben Moment zu spielen, als die Crew anfing mit leichter Schräglage halbwegs synchron zu singen. „Happy Birthday to you. Happy Birthday to you. Happy Birthday dear Chopper. Happy Birthday to You!” Chopper blieb der Mund offen stehen. Er konnte es nicht fassen. Seine Freunde hatten ihm ein Ständchen gebracht. Sie hatten an seinen Geburtstag gedacht, den er selbst in dem ganzen Trubel beinahe vergessen hatte. Er konnte spüren wie sich ein Grinsen unaufhaltsam von einem Ohr zum anderen zog. „Ihr… ihr… Danke!“, stotterte er. Plötzlich wurde ihm ein großer Kuchen unter die Nase geschoben. „Du musst noch die Kerzen auspusten und dir was wünschen!“, forderte Ruffy ihn auf. Gerührt beugte er sich vor. Einen Moment lang dachte er nach. Dann jedoch schaffte er es tatsächlich in einem Zug alle Flammen zum Erlischen zu bringen. Der kleine Beifall jedoch ließ Chopper augenblicklich rot anlaufen. Dann jedoch nahm Nami ihn in den Arm und drückte ihn fest an ihre Brust. „Alles Gute, Chopper“, sagte sie. „Aber jetzt pack endlich dein Geschenk aus!“ Grinsend setzte sie ihn wieder ab und schob ihm ein Paket zu. „Wir haben dafür alle zusammengelegt.“ „Oder neue Schuldscheine bekommen AUA!“, murmelte Zoro und rieb sich knurrig sein Schienbein, da ihn Sanji mit einem leichten Tritt unauffällig zum Schweigen bringen wollte. Doch das kleine Rentier hörte sein Gemurmel nicht. Er versuchte stattdessen vorsichtig das Geschenkpapier ohne es zu zerstören abzuziehen, doch als der erste kleine Riss entstand konnte ihn ncihts mehr halten. Nach ein paar Sekunden lagen nur ncoh Papierfetzen am Boden. „Ein Mikroskop!“, quiekte er und hüpfte vor Vergnügen von einem zum anderen um sich mit festen Umarmungen zu bedanken. „Da wir gerade bei Geschenken sind…“ Ruffys Augen schielten zum Weihnachtsbaum. „Ja genau!“, lächelte Nami den Strohhutträger liebreizend an. „Wir sollten Chopper heute zur Feier des Tages auch zuerst sein Weihnachtsgeschenk auspacken lassen.“ Sofort zog Ruffy einen Schmollmund. „Noch ein Geschenk?“ Choppers Stimme überschlug sich fast, als er auf Nami zugelaufen kam und sie aus großen erwartungsvollen Augen anstarrte. Die Navigatorin lächelte nur. Manchmal war Chopper einfach nur wie ein kleines Kind. „Ich glaube der Weihnachtsmann hat für dich das rote Päckchen dort hingestellt.“ Chopper folgte ihrem Fingerzeig. Unterm Baum lagen mehrere Päckchen. Eines davon war in rotem Geschenkpapier verpackt mit großer gelber Schleife. Als er es unterm Baum hervorzog kam er aus Versehen an die untersten Äste ein leises Klingeln ertöne und das Lametta begann wild zu funkeln. Doch völlig fasziniert hatte er nur Augen für sein Geschenk. „Es ist was ganz Besonderes, Chopper“, lächelte Nami ihn an. „Ich… ich meine der Weihnachtmann hat es it viel Liebe selbst gemacht.“ Als Chopper die Schleife aufzog und den Deckel anhob. Schauten ihn zwei schwarze Knopfaugen an. Verwundert zog er einen schwarz weißen Bären heraus. „Ein Panda!“, freute er sich und drückte ihn fest an sich. Der Bär war nur ein kleines Stückchen kleiner als er selbst. „Und er ist so weich!“ Choppers leuchtende Augen waren alle Mühen und Nadelstichverletzungen wert. An diesem Abend war für Nami das schönste Geschenk, dass sie mit diesem Panda voll ins Schwarze getroffen hatte. Verträumt saß Chopper unterm Baum und hatte sein Kinn in die Halsbeuge des Bären gebettet. Wenn er vorhin dachte, der Abend wäre perfekt gewesen, dann hatte er sich geirrt. Jetzt. Genau jetzt war der Abend perfekt. Jetzt wo alle ihre Geschenke auspackten und sich freuten. Jetzt wo der Baum duftete und der Weihnachtsschmuck glitzerte. Genau jetzt wo die Kerzen flackernde Schatten warfen und Brook seine neuen Saiten in sein Instrument einspannte und leise Weihnachtsmusik spielte. „Können wir nun endlich deine Kugeln auspacken?“ Mit flehendem Blick und vorgeschobener Unterlippe sah Ruffy seinen Kanonier von unten herauf an. „Ja enthülle uns dein Geheimnis, Langnase!“, stimmte ihm Franky zu und rieb sich mit dem Zeigefinger die Nase. Selbst Chopper, der auf Robins Schoß bereits eingedöst war, richtete sich abrupt auf und rieb sich verschlafen die Augen. „Bin wach“, gähnte er „los Lysop, wir wollen sehen was du da gemacht hast!“ „Gemach gemach! Ich denke auch, dass es jetzt Zeit wird“, verkündete Lysop. Er grinste von einem Ohr zum anderen und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Gespannt drehten sich alle Lysop und dem Weihnachtsbaum zu. Die letzte Kerze des Adventskranzes war bereits erloschen. Der Raum wurde nur noch von der Weihnachtsbaumbeleuchtung erhellt. Aber es reichte um die Details des Baumschmucks erkennen zu können. Geschickt zog Lysop am Bändchen, welches das Seidenpapier um die Kugel hielt. Ein mattes edles Rot schimmerte ihnen entgegen. Mit glitzernder Goldfarbe war dort ein Motiv aufgemalt. Angestrengt schoben die Freunde ihre Köpfe vor. Es war kein Muster wie es auf Baumkugeln üblich war. Das konnten sie alle sofort erkennen. Keine geometrischen Formen, keine Schneeflocken, keine Engel, aber auch keine verschneiten Landschaften. Es sah irgendwie aus wie Wolken? „Sky Island!“, rief Ruffy, der Lysop und der Kugel am nächsten saß, plötzlich aufgeregt aus. Sofort sprang Chopper hinzu und stieß mit seiner blauen Nase fast an die Kugel. „Wow! Da ist ja auch Conis! Und dort der Hummer Express und da ist die große goldene Glocke und da, da ist ja auch ein Southbird!“ Chopper überschlug sich fast, als er die vielen winzigen Darstellungen aufzählte. „Du hast dich wahrlich selbst übertroffen, Lysop!“ „Danke, Nami!“ „Ja Lysop, und vor allen Dingen die Skyhaie sind äußerst detailgetreu“, staunte auch Sanji, der neben Chopper in die Hocke gegangen war um diese Kugel auch aus der Nähe zu betrachten. „Öhm ja…“, druckste Lysop herum. „Die Dinge vor denen ich mich in Acht nehmen muss präge ich mir meistens sehr genau ein…“ Während die anderen die erste Kugel noch bewunderten, hatte Lysop bereits die restlichen Kugeln von ihrer Hülle befreit. „Das ist doch Water seven! Und der Pufing Tom!“ Franky fielen fast die Augen aus, als er eine der anderen Kugeln in Augenschein nahm. „Ja, sogar die Thriller Bark mit den Zombies und Geistern“, grummelte Nami. Doch auch ihre Begeisterung überwog. „Du hast all unsere Abenteuer auf diese Kugeln gebannt“, stellte Robin fest und sah den Schwarzhaarigen aus dem Augenwinkel an. Ein leichter Rotschimmer überzog Lysops Wangen. „Ich dachte, dass es schön wäre, wenn wir uns gerade an Weihnachten an all unsere Erlebnisse erinnern würden.“ Robin lächelte still. Ja es war wirklich eine gute Idee. Und sie passte einfach zu dieser Crew. Nie zuvor hatte sie so sehr das Gefühl zu einer Familie zu gehören wie hier. All ihre gemeinsamen Erlebnisse, egal ob gute oder schlechte, hatten sie immer mehr zusammen geschweißt. Sie standen füreinander ein. Bedingungslos. „Sag mal Lysop, ist dieser Sogeking hier nicht ein wenig überdimensioniert?“ „Öhm naja…“ Es war bereits nach Mitternacht, als es in der Kombüse begann sehr still zu werden. Sie hatten in den letzten Stunden in ihren Erinnerungen geschwellt, oder auch das was hier so manche einer für Erinnerungen hielt. Schon seltsam wie sehr sich doch die Wahrheit im Auge des Betrachters mit der Zeit verzerrte. Robin lächelte immer noch. Ihr taten doch tatsächlich allmählich die Wangenmuskeln weh. Sanft strich sie über Choppers Köpfchen. Er schlummerte friedlich vor sich hin. In seinen Armen der große Pandabär. Sein Ohr zuckte als sie es kurz berührte. Die anderen waren inzwischen auch mehr oder weniger weggedämmert. Franky, Lysop, Brook und Ruffy lagen wild durcheinander auf einem Haufen und schnarchten selig. Sie ließ ihren Blick weiter schweifen. Ein großer Teil der Kerzen des Baumes waren inzwischen abgebrannt, so dass kaum noch Licht übrig war. Auf der langen Bank saß Zoro, die Arme vor der Brust verschränkt und mit ernster Miene war sein Kinn auf die Brust gesunken. Links von ihm hatte sich Nami an seine Schulter angelehnt und schlummerte friedlich lächelnd. An seiner rechten Seite jedoch hatte sich Sanji angelehnt und war inzwischen abgerutscht, so dass sein Kopf auf Zoros Schoß lag, anstatt an seiner Schulter zu lehnen. Das würde ja was geben, wenn die beiden morgen früh wieder aufwachten. Amüsiert wurde ihr Grinsen gleich wieder breiter. Doch plötzlich stellte sie zu ihrer eigenen Überraschung fest, dass man sie ertappt hatte. Zoro starrte sie aus offenen Augen direkt an. Nur einen Moment später war ihr klar, was er von ihr wollte. Sie nickte kurz. Zufrieden zuckte auch er kurz mit dem Kopf und sah zu seinen beiden anschmiegsamen Freunden. Schließlich schloss auch er wieder die Augen. Ob Sanji morgen früh, wenn er feststellte wie er die Nacht verbracht hatte, wohl auch so gelassen reagieren würde wie Zoro jetzt? Sie gähnte. Es wurde wohl jetzt auch für sie Zeit zu schlafen. Vorsichtig, ohne Chopper zu wecken erhob sie sich von ihrem Stuhl und wollte gerade den Tisch umrunden um auch auf der Bank neben ihren Freunden Platz zu nehmen, als ihr an der Küchentheke etwas auffiel. Mit Chopper im Arm trat sie näher. Die Zweige, die sie am Barbara Tag in eine Vase gestellt und mit ihren Wünschen bestückt hatten, lebten alle noch. Sie hatte beobachten können wie die Knospen sich insbesondere in den letzten Tagen verändert hatten und größer geworden sind. Jetzt zeigte der erste Zweig tatsächlich eine einzige geöffnete Knospe. Zartes Rosa lugte zwischen den Knospenblättern hervor. Vorsichtig zog sie den kleinen gefalteten Zettel vom Zweig. Leise entfaltete sie diesen und konnte sofort Choppers Handschrift erkennen. Sie sah auf das kleine Rentier hinab, welches sie zusammen mit seinem Panda immer noch im Arm trug. ‚Ich wünsche mir, dass wir noch viele spannende Abenteuer bestehen werden, viel Spaß haben und dass wir alle immer beisammen sein werden.’ Als Robin zu ihm hinab sah, wusste sie nicht ob es nicht vielleicht an ihrer eigenen Müdigkeit lag, aber sie glaubte tatsächlich ein kurzes aufleuchten der blauen Nase gesehen zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)