Choppers Vorweihnachtsfreuden von Duchess (ein kleiner Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 7: 7. Dezember - Frankys super Weihnachtszauber ------------------------------------------------------- Mit ungewohntem Appetit schaufelte der Schiffszimmermann der Strohhutpiraten sein Abendbrot in Rekordzeit in sich hinein. Selbst Ruffy hielt in seiner eigenen Futterorgie kurz inne. Er war es nicht gewohnt, dass man ihn in Sachen Futtern so dermaßen überholte. Doch bevor irgendwer was sagen konnte hatte Franky sich auch schon höflich beim Smutje bedankt und sich dann schnell aus der Kombüse gestohlen. Die anderen sahen sich verwundert an. „Weiß hier irgendwer, was heute mit Franky los ist?“, fragte Nami in die Runde. „Naja, eigentlich ist sein Verhalten heute nur der Höhepunkt“, meinte Lysop grübelnd und begann nun endlich auch sein Brötchen zu belegen. „Er verhält sich doch eigentlich schon seit Tagen irgendwie so kurz angebunden. Und ständig sehe ich ihn an irgendeiner Ecke des Schiffes irgendwas herumbasteln. Gestern erst ist er stundenlang im Hauptsegel herum geklettert und hat etwas gemacht, was ich aber weder von weitem noch bei genauerem Hinsehen erkennen konnte.“ „Er hing stundenlang im Segel?“ Diese Information verstand Nami noch weniger, als die kurze Angebundenheit des Zimmermanns. Hilfesuchend sah sie sich nach Robin um. Doch auch ihrer Miene war zu entnehmen, dass sie nicht wirklich wusste was los war. „Er sieht ziemlich gestresst aus. Du hattest doch von ein paar Tagen erwähnt, dass wir bald viel Schnee und Minustemperaturen zu erwarten hätten“, überlegte Robin an Nami gewandt „vielleicht macht er sich Sorgen um die Sunny und legt ihr metaphorische Schneeketten an?“ „Was sind metaforsische Schneeketten?“, fragte Ruffy seinen Schwertkämpfer, der darauf allerdings auch nur die Schultern zuckte. „Mit metaphorischen Schneeketten, meinte ich, dass Franky die Sunny wetterfest macht. Also dass ihr Schnee und Eis nichts mehr anhaben können“, erklärte Robin lächelnd. „Als wir damals bei diesen Kopfgeldjägern und den von Pinguinen geschobenen Eisbergen waren, hat die Sunny doch schon ihre Jungfernfahrt im Schnee mit Bravur bestanden“, widersprach Sanji ihrer Theorie. „Außerdem hat er vor ein paar Tagen schon von mir all mein Küchengarn haben wollen. Als ich fragte wofür er das bräuchte hat er nur gezwinkert und irgendwas von einer Überraschung gefaselt.“ „Vielleicht näht er ja ein riesiges Netz aus dem Hauptsegel und will damit dann ein Seeungeheuer fangen, was wir im Schnee dann herrlich grillen können, und dazu dann heiße Schokolade und Glühwein und Zuckerwatte und-“ „Ruffy! Das passt doch alles nicht zusammen!“, unterbrach Nami ihn genervt. „Naja, also es gibt da sehr viele schöne Rezepte, in denen Fleisch mit einer herben Schokoladensoße übergossen wird, oder im Zuckermantel karamellisierte Fleischspieße. Oder Schmorbraten in Glühwein-“ „SANJI!“ Der Blonde zuckte zusammen. „Entschuldige Nami-Schätzchen!“ Er hatte eindeutig in letzter Zeit zu viele Weihnachtsrezepte recherchiert. Aber so lange war Weihnachten doch eigentlich auch nicht mehr hin. Und er wollte ihnen doch so gerne etwas Besonderes auf den Tisch bringen. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Freudestrahlend trat Franky ein. Sein blaues Haar unter einer roten Filzzipfelmütze mit weißem Bommel versteckt. „Es ist vollbracht!“ Die anderen sahen ihn nur verwirrt an. „Was ist vollbracht?“, fragte Nami. Irgendetwas in ihr befürchtete schon ein riesiges, schleimiges Meeresungeheuer im Hauptsegel vorfinden zu müssen. „Hast du ein neues Verteidigungssystem für uns?“ Lysop sah ihn hoffnungsvoll an. Das Schießen mit der Super-2000-Franky-Geschenkeverteiler-Kanone hatte ihm tierischen Spaß bereitet. Vielleicht brauchte Franky ja wieder einen begabten Kanonier? „Nein. Aber etwas viel besseres! Kommt alle mit raus!“ In der nächsten Sekunde war er auch schon wieder auf Deck verschwunden. Chopper quietschte vergnügt auf und rannte als erster hinterher. Ruffy, Lysop und Brook folgten ihm nicht minder neugierig. Der Rest trottete etwas misstrauisch hinterher. Sie standen nun am Geländer vor der Kombüse und sahen eigentlich nichts. Es war bereits nach sieben Uhr abends und schon vollkommen dunkel. Selbst Mond und Sterne versteckten sich und die Wellen schlugen ruhig und regelmäßig an den Bug. Lediglich das spärliche Licht aus der Kombüse ließ sie zumindest noch die nächsten fünf Meter weit sehen. „Fraaaaanky, wo biiiiiiiist duuuu?“, rief Chopper. Das kleine Rentier hatte seinen Kopf durch die Stäbe des Geländers gesteckt und suchte im Dunkeln nach einer Bewegung oder irgendeinem anderen Hinweis auf den Verbleib des Schiffszimmermanns. „Ganz ruhig Chopper! Hier bin ich!“, kam die Antwort von irgendwo vor ihnen aus dem Schwarz der Nacht. „Kann es losgehen?“ Sorge hörten sie nicht aus Frankys Stimme. Eher ungemeine Spannung und unbändige Vorfreude. Innerlich verstärkte sich Namis Befürchtung mit dem Seemonster und unbewusst trat sie einen Schritt zurück, so dass sie je zur Hälfte hinter Zoro und Sanji stand. „JAAAAAAAA!“, riefen Ruffy, Chopper und Brook im Chor und streckten begeistert ihre Fäuste in die Luft. „Okay! Ihr habt es so gewollt! Hier kommt die Super-Franky-12 Millionen-Lichter-Aurora!“ Sie hörten wie ein Hebel umgelegt wurde. Dann sprangen in Windeseile nacheinander viele kleine Lichter an. Sie schlängelten sich in langen Linien über den Hauptmast und fuhren die Konturen der Sunny nach. Plötzlich entflammten auch direkt über den Köpfen der Strohhüte viele tausendkleiner Lichter, die wie Sterne funkelten. Und eisig bläuliche Zapfen schienen von den Geländern zu hängen. Staunend blieben allen Augen und Münder offen stehen. Doch das große Finale kam erst noch. Auf dem Hauptsegel zeichneten die Lichter ihr Flaggensymbol nach, so dass sie bis weit hinaus aufs Meer sichtbar waren. Selbst die schwarze Oberfläche des Meeres schien unter den Reflexen der Lichter aus sich heraus zu leuchten. Auf der ganzen Sunny herrschte ein funkelndes Lichtermeer aus warmen funkelnden Lichtlein. Chopper wusste gar nicht wie ihm plötzlich zumute war. Alle um ihn herum hatte er vergessen. Keiner machte auch nur einen Mucks. Alle bestaunten nur Frankys super Weihnachtszauber. „Das ist einfach fantastisch!“, flüsterte Ruffy in die Stille hinein. Franky stand unten am Hauptmast vor einem Schaltpult und grinste sich seinen Teil. Er hatte doch gewusst, dass diese Gesichter all die Mühe wert war. All diese verdammte Friemelarbeit, die vielen kleinen LEDs auf dem Schiff an zu bringen und sein schmerzender Finger in den er sich beim in das Hauptsegen Nähen so oft gestochen hatte, war dieses glückseelige Lächeln eines Jeden von ihnen wert. „Ja, es ist wirklich schön… aber Franky?“, Namis Stimme war beim zweiten Teil des Satzes doch etwas ins genervte gekippt. Verwundert blickte der Blauhaarige zur Navigatorin, die ihn nun leicht wütend zu ihm hinabblickte. „Die Sunny ist mit dieser Beleuchtung wie ein Leuchtfeuer und weithin sichtbar und das auch für alle Feinde!“ „Oh keine Sorge, Nami!“ Franky hob beschwichtigend eine seiner riesigen Hände. „Daran habe ich gedacht und gleich auch noch eine Abschreckvorrichtung mit eingebaut, falls es dazu kommen sollte, dass uns irgendwer zu nah auf die Pelle rückt“, grinste er. „Abschreckvorrichtung?“, wiederholte Nami irritiert. Doch Franky legte nur einen Schalter um, schon lag die Sunny wieder so dunkel wie zuvor im Meer. Doch ein weiteres Klacken kündigte den nächsten Schritt der Aktivierung der Abschreckungsvorrichtung an. Urplötzlich sprangen eine Reihe von gleißenden Lichtern auf dem Hauptsegel an und zeigten das weit aufgerissene Maul eines gigantischen und extrem natürlich wirkenden Anglerfisches mit monströsem Zahnbesatz. Chopper, Lysop und Brook hatten gerade noch genug Selbstbeherrschung um schreiend in die Kombüse zu rennen, doch Nami durchfuhr der Schreck wie ein eisiger Blitz. Sie kam nicht einmal mehr soweit ihren Mund zu einem Schrei zu öffnen. „HAHAHA COOL! SUPER FRANKY!“ Ruffy lachte und applaudierte vergnügt, Zoro und Sanji sahen mit je einer hochgezogenen Augenbraue zu dem Spektakel auf und Robin kicherte leise. Endlich schaffte Nami es sich zu bewegen und drehte sich langsam zu Robin um. „Ich glaub, ich hab mir in die…“, begann sie zu flüstern. Doch noch bevor sie den Satz beenden konnte fiel sie geschickt in Ohnmacht und Dank Sanjis schneller Reflexe in seine Arme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)