Ein Leben an deiner Seite... von Salada (KagoxInu) ================================================================================ Kapitel 6: Innere Wandel ------------------------ Innerer Wandel Wochen sind vergangen und das Dorf, so wie dessen Bewohner haben sich prächtig entwickelt. Das Versprechen der Dorfbewohner war ein ehrliches, wie ich feststellen durfte, denn kurz darauf wurden Sango und Miroku gebeten die Kinder des Dorfes in der Kampfkunst zu unterrichten. So sollen nachfolgende Generationen steht's wissen, wie sie sich zu verteidigen haben. Die Männer wurden in zwei Gruppen unterteilt, die regelmäßig tauschen. Eine ist für die Feldarbeit zuständig, die andere trainiert ebenfalls das Kämpfen. Ich gebe genauso meinen Beitrag zum Versprechen. Einmal die Woche unterrichte ich die Frauen in der Heilkunde, damit sie in Notfällen sich selbst und ihre Familie versorgen können. Doch auch als ich mir eine neue Aufgabe gegeben habe, so komme ich mir im Gegensatz zum Dorf reichlich schlecht vor. Sie schuften so viel und haben ihren kompletten Alltag und ihre Lebensweise verändert und ich kann eigentlich nicht sehr viel machen als vorher auch schon. Von Kaede habe ich fast alles gelernt, was es zu wissen gibt und Jinenji hat mir bereits sämtliche giftige, sowie heilende Kräuter gezeigt. Sie wundern sich, wie schnell ich lerne, doch durch die Schule zuhause, bin ich es nicht anders gewohnt, jeden Tag zu lernen, bis meine Kopf zu explodieren scheint. Kurz kicher ich bei dem Gedanken. Ja, die Schule....ich hätte nie geglaubt, dass das noch die schönere Zeit war. „Was lachst du denn so?“ Ich stoppe in meinem Tun und blicke hoch zu dem Ursprung des Schatten der mich bedeckt. Ich überlege und entscheide mich dafür seine Frage zu ignorieren. „Inu Yasha, ich habe gehört die Dorfbewohner haben mit dir geredet, ob du mit Totosai sprichst, wegen neuer Waffen!“ Er setzt sich grummelnd neben mich in den Schneidersitz und verschränkt die Arme. „Schon komisch, wie schnell so was die Runde macht!“ Abermals lächle ich. „Sango hat es mir erzählt. Sie war dabei gewesen!“ Er wippt mit dem Fuß auf und ab. Das Thema passt ihm nicht. Darüber muss ich wieder grinsen. „Ihr seid richtige Klatschweiber, weißt du das!?“ Ich versteh sofort, wie er versucht mir auszuweichen, doch ich weiß mir schon zu helfen. „Was hast du ihnen geantwortet?“ „Hat Sango dir das nicht erzählt?“ „Durch das Geschrei ihres Babys hat sie es nicht verstanden!“ Ein überhebliches Grinsen entsteht auf seinem Gesicht. Ich kann mir bereits denken, dass er nicht vorhat mir direkt einen Antwort zu geben. „Tja, das würdest du jetzt wohl gern wissen, was? Pech gehabt!“ „Mach Platz!“ Ich pflücke das Kraut neben mir aus der Erde, während Inu Yasha den Boden küsst und sich stöhnend wieder aufrichtet. „Also?“ Er grummelt und sieht mir in die Augen, um abzuschätzen, ob er es sich nochmal leisten kann, Widerworte zu geben. Ich zeige ihm genau was ihm blüht, wenn er mir nochmal einen dummen Spruch drückt. Er seufzt theatralisch und gibt sich somit geschlagen. „Ich habe ihnen gesagt, das ich ihn darum bitten werde und nur das Beste verlangen werde! So! Bist du jetzt zufrieden? Du ...“ Ich lege meine Hand auf seine Wange und ziehe ihn zu mir, um ihm auf seiner anderen einen kurzen Kuss zu drücken. Während dessen fährt mein Daumen über seine Lippe, um mir vorzustellen, wie ich das nächste mal diese küssen werde. Sie fühlen sich so unglaublich weich und fest unter meiner Haut an. Ich erhebe mich und seufze vor Vorfreude auf das nächste Mal. Doch als Miko habe ich Pflichten und die sind jetzt wichtiger. Ich blicke zu dem leicht verwirrten Hanyou hinab und als sich unsere Blicke treffen musste ich unweigerlich an einen kleinen süßen Hund denken, der die große weite Welt nicht zu verstehen scheint. Ich kicher und streiche dem halben Hund über den Kopf. „Hast du brav gemacht!“ Wie auf Kommando richtet er sich auf und schmeißt mir allmögliche Wörter an den Kopf, die seinen Ärger Ausdruck verleiten. Doch ich weiß, das er die nicht so meint. Vergnügt mache ich mich auf den Weg, einen Patienten im Dorf zu Behandeln. Hinter mir lautes Gefluche. Auch wenn sie den Leuten immer wieder ihr schönes Lächeln zeigt, so sehe ich doch die Fassade, die dahinter steckt. Nachts wacht sie häufig auf, gequält von Alpträumen. Auch wenn sie mit der Zeit nach lassen, so weiß ich doch das bei jeder Berührung, bei jeder Umarmung dieses Leid wieder entfachen kann. Ab und an küsst sie mich, während ich sie von mir aus nie küsse. Das liegt nicht daran, dass ich es nicht will. Bei Buddha, wie sehr ich es sogar will, doch was das angeht, so will ich sie entscheiden lassen wann und wie weit sie gehen möchte. Seitdem eine Woche rum ist, hat ihr intensiver Duft abgenommen und ich kann mich ihr gegenüber wieder beherrschen. Und auch wenn ich mich jedes mal freue, wenn ihre Lippen eine ihr beliebige Stelle meines Körpers liebkost, so glaube ich doch, dass dahinter nicht mehr als Zwang und Pflicht liegt. Zwang und Pflicht ihre Liebe mir zu zeigen und mir ab und zu etwas gutes zu tun. Sie versucht sich selbst einzureden, dass alles gut ist. Und dieser Gedanke schmerzt mir... Ich lasse ihr Ablenkung, indem ich sie nicht bei ihren Mikotätigkeiten unterbreche. Ich sehe, wie gut ihr das tut. Doch auch hier spüre ich ab und an Traurigkeit, wenn sie Kräuter pflückt, den Dorfkindern beim trainieren zu sieht, oder die Menschen sie einfach nur freundlich begrüßen. Irgendetwas quält sie und ich denke, es wird zeit, dass ich das Thema heute Abend ansprechen werde. Kurz blicke ich empor in den Himmel. Seine orangene Färbung verrät mir, dass Kagome bald fertig sein wird und nach Hause kommt. Ich erhebe mich und blicke noch einmal hinab von meinem Baum, auf dem ich das Dorf die ganze Zeit gut im Blick hatte. Ich habe mir zur Aufgabe gemacht, wie Kagome, das Dorf zu beschützen. Natürlich schließt dies vor allem Kagome ein. Doch ich will ihren Wunsch, für die Menschen da zu sein so gut es geht unterstützen. Deshalb gehe ich wieder regelmäßig mit Miroku auf Dämonen-jagt und helfe auch so anderen Dörfern. Nebenbei kann ich mir etwas dazuverdienen, um Kagome ein einigermaßen schönes Leben zu ermöglichen. Doch die Reisen fallen mir so schwer wie nie zuvor, auch wenn ich sehe, dass es Kagome glücklich macht, wenn ich Menschen helfe. Doch seitdem Kagome von diesem Dämon entführt worden ist, würde ich ihr am liebsten gar nicht mehr von der Seite weichen. Doch jedes mal, wenn ich sehe, welche Fortschritte sie mit Pfeil und Bogen macht, sowie mit Barrieren fühl ich mich um einiges besser. Ich springe hinab und mache mich auf den Weg zu unserer Hütte, um dort auf sie zu warten. Es ist bereits dunkel, als ich die Hütte des Dorfältesten verlasse und mich auf den Weg nach Hause mache. Ich weiß, dass ich spät dran bin und kann nur hoffen, dass Inu Yasha sich keine Sorgen macht. Etwas in Eile erklimme ich die Anhöhe vor dem Dorf. Das Gras knistert ungewöhnlich laut unter meinen Schritten und ich spüre, das etwas in der Luft liegt. Ich drehe mich um und versuche die Ursache meines Gefühls ausfindig zu machen. In der Ferne sehe ich jemanden auf mich zukommen und als ich sein Gesicht erkenne, trifft es mich, wie ein Schlag... Das Feuer prasselt bereits im Kamin und dennoch ist sie noch nicht aufgetaucht. Ob etwas passiert ist? Doch bevor ich mir wirklich anfangen kann Sorgen zu machen, höre ich die Matte rascheln. Träge betritt sie die Hütte und stellt ihre Utensilien beiseite. Ihr Gesicht ist blass und sie scheint in Gedanken zu sein. Verärgert räuspre ich mich, als sie immer noch keine Anstalten macht, mich anzusehen. Sie zuckt zusammen, ehe sie mich anblickt und dann lächelt. „Entschuldige, heute ist viel passiert...Wie war dein Tag so?“ Sie setzt sich mir gegenüber ans Feuer. Ich atme einmal tief durch, denn ich merke, dass ich nicht länger das Thema totschweigen kann. Deswegen komme ich direkt zum Punkt. „Was ist los mit dir? Du scheinst immer so unzufrieden zu sein, wenn du die Dorfbewohner ansiehst. Gefällt es dir etwa hier nicht mehr?“ Verwundert blickt sie auf und scheint erstmal sprachlos. Dann lächelt sie. „Inu Yasha, du kennst mich gut. Ja ich …. ich weiß auch nicht! Ich fühle mich schlecht, weil die Dorfbewohner so hart schuften und ich eigentlich nicht mehr tun kann als sonst auch...“ Ihr Blick schweift ab ins Feuer. „Doch ich habe einen Möglichkeit gefunden, daran etwas zu ändern!“ Ihr Blick verfestigt sich und nimmt mich gefangen. Selten habe ich sie in der letzten Zeit mit so viel Entschlossenheit gesehen. „Inu Yasha,..... Ich werde fortgehen!“ Kurz setzt mein Herz aus, als sich die Wort in meinem Kopf zu wiederholen schienen. Fortgehen? Wie meint sie das? Ihn verlassen? Ist das ihr Ernst? Aber wieso? Und wohin? Doch bevor ich mir noch weitere Gedanken deswegen machen kann, sagt sie etwas, was mir abermals das Herz stehen lässt. „Inu Yasha, bitte! Ich hab mich schon entschieden! Ich werde ihn begleiten! Ich...“ Doch ich springe auf und geh an ihr vorbei, will das alles nicht mehr hören. Schlimm genug das sie gehen will! Sie war schon drei Jahre weg! Wieso jetzt wieder? Sie springt ebenfalls auf und hält mich am Ärmel fest. „Inu Yasha...“ „Ihn? Du gehst wegen einem Anderen?“ Mein zorniges Gesicht ist ihr zugewandt, als ich mich nicht länger zurück halten kann. Wie kann sie nur? „Was? Inu Yasha! Nein! So ist es nicht!“ „Wie dann? Wie darf ich das verstehen?“ Zögernd blickt sie zur Seite, ehe sie etwas herumdruckst. Ihre Hand hält immer noch eisern mein Gewand feste, damit ich nicht abhaue. „Er ist ein Priester. Ein sehr berühmter sogar. Ich kenne ihn bereits aus meiner Zeit in Geschichtsbüchern. Er hat meine Innere Unruhe gespürt und mich gefragt, ob ich mich nicht in seinem Tempel ausbilden lassen möchte. Dort sind die Besten und ich könnte noch eine Menge lernen!“ Etwas verwirrt blick ich sie an. Also kein anderer Mann? „Versteh doch! Ich könnte dort noch viel mehr lernen, um hier eine gute Miko zu sein!“ Fassungslos sehe ich sie an und versuche immer noch zu begreifen was sie mir da sagt. „Also gehst du nicht wegen einem anderen?“ Sie sieht mir sanft entgegen und lächelt mich an. Ihr Griff wird lockerer und sie streicht mir behutsam über den Arm. „Wie könnte ich? Du bist mir das wichtigste im Leben!“ Bei den Worten fängt meine Herz wieder an zu schlagen und ohne zu überlegen pack ich ihr Handgelenk und zieh sie zu mir. Ich presse ihren zierlichen Körper an meinen, schließe die Augen und küsse sie. Wild, ungestüm und voll Gier. Am Anfang spürte ich ihre Anspannung, doch dann entspannt sie sich und ich höre ihren Puls durch ihre zarte Haut laut schlagen. Sie legt ihre Hand auf meine Brust, während ich ihren Körper umfasse. Ihr eines Handgelenk halte ich immer noch eisern fest. Auch wenn ich diesen Moment mehr als alles in der Welt schätze, so hämmern mir allmählich doch Fragen im Kopf rum. Wohin geht sie und wie lange wird sie weg bleiben? Nur widerwillig löse ich den Kuss und sehe erstaunlicherweise einen Moment Enttäuschung in ihren Augen aufblitzen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie, obwohl ich so grob vorgegangen bin, mehr möchte. Zufrieden schließe ich sie in die Arme und überlege kurz wie ich anfangen soll. „Kagome, ich möchte gerne alles wissen! Aber ich denke es wäre das Beste, zu Sango und Miroku zu gehen. Es wird sie sicher auch interessieren!“ Ich spüre an meiner Schulter, wie sie nickt, ein lang gezogenes Seufzen von sich gibt und sich dann von mir löst. Sie lässt es sich jedoch nicht nehmen meine Hand zu ergreifen und sie mit ihren Fingern zu verschränken. Dann zieht sie mich hinter sich her auf den Weg zum Dorf. „Du willst gehen?“ Sango sieht mich entsetzt an und auch wenn es irgendwie egoistisch ist, freue ich mich, wie sehr sie diese Tatsache stört. Anscheinend hat sich selbst nach so langer Zeit die Freundschaft zwischen uns nicht verändert und das macht mich glücklich. „Ja, der heilige Priester Shintou aus den Bergen hat mich gefragt, ob ich in seinem Tempel die Lehre antreten möchte. Selbst in meiner Zeitepoche ist er berühmt dafür einer der Besten zu sein. Ich möchte dieses Angebot gerne wahrnehmen.“ Miroku scheint die ganze Zeit tief in Gedanken versunken, während er sein Baby sanft hin und her wiegt. Seine Aufmerksamkeit kehrt jedoch zurück, als ich den Namen des Priesters erwähne. „Shintou ist wahrlich ein heilige Person! Für jeden wäre es eine Ehre seinem Tempel beizutreten.“ „Hey, von beitreten war nicht die Rede! Kagome wird zurück kommen!“ Inu Yasha ist sauer aufgesprungen, doch ich halte ihn bereits zurück und ziehe ihn zurück in seinen Schneidersitz. „Ja, Inu Yasha, du hast recht! Ich habe bereits mit ihm darüber gesprochen! Er hat meine Trauer gespürt und mir das Angebot gemacht, mich so lange zu unterrichten, bis ich bereit bin wieder hier her zu kommen!“ Beruhigen streich ich ihm über den Arm. „Weißt du schon in etwa, wie lange das dauern wird?“ Nach Sangos Frage ist die Anspannung im Raum fast greifbar. Ich wusste, dass diese Frage von besonderer Bedeutung spielt, gerade weil ich erst vor drei Monaten wieder gekommen bin. Deswegen macht mir die Antwort gerade wegen Inu Yasha so zu schaffen. Er wird am meisten darunter leiden! Und die Tatsache, dass wir uns näher gekommen sind, macht es sicher nicht besser. „Nun, der hohe Priester meinte, da ich bereits eine Menge weiß und sehr begabt bin wird sich die Ausbildung verkürzen. So sind es nicht drei Jahre die ich noch zu lernen hab, sondern, …...wenn ich mich sehr anstrenge und hart arbeite.....12 Monate!“ „WAS? Ein Jahr?“ Inu Yasha sieht mich fassungslos an und auch eine Freunde sind leicht sprachlos... „Kagome, das ist eine sehr lange Zeit! Hast du dir das gut überlegt?“ Miroku will meine Entschlossenheit prüfen, doch ich gebe ihm keinen Grund an dieser zu Zweifeln. Wie aus einer Pistole kommt meinen Antwort geschossen. „Ja! Ich werde gehen!“ Sango schien immer noch etwas fassungslos. Ihr kommen die Worte nur schwer über die Lippen. „Aber, Kagome....Wieso das denn? Du bist doch eine sehr gute Miko!“ Kurz lächle ich, denn sich weiß, dass sie meine Begründung wahrscheinlich für Absurd halten werden. „Sango, ich sehe jeden Tag wie hart ihr arbeitet, wie ihr euer Bestes gebt. Da möchte ich in keinster weise nachstehen! Auch aus meinen Fähigkeiten möchte ich das beste raus holen und das geht nunmal bei Shintou am effektivsten!“ Sango nickt, während sie zu schniefen anfängt. Miroku legt ihr beruhigend eine Hand auf den Rücken. Inu Yasha, der kurz still geworden ist und nachzudenken schien, meldet sich nun zu Wort: „Wann brichst du auf?“ Ich sehe ihn an, sehe die Hoffnung in seinen Augen, dass ich erst nächste Woche oder gar nächsten Monat aufbreche, doch selbst darin muss ich ihn enttäuschen! „Morgen früh!“ Sango laufen nun doch die Tränen über die Wangen. Miroku reibt ihren Rücken, nicht fähig sie in die Arme zu nehmen, da er bereits das Kind im Arm hat. Kurz zieht er sie zu sich rüber und flüstert ihr tröstende Worte ins Ohr, ehe er sie auf die Wange küsst. Dann beruhigt sie sich wieder und wischt sich die Tränen weg. „Ich werde dich vermissen, Kagome!“ Ich lächle sie an und ergreife ihre Hand. „Und ich dich erst!“ Dann herrschte kurz Stille, in der jeder seinen eigenen Gedanken nach hing. Ich seufze und erhebe mich dabei. „Nun, es ist spät, ich denke wir werden jetzt zurück gehen! Bitte gibt morgen Kaede bescheid!“ Sango und Miroku nicken und wünschen mir noch einen gute Reise, ehe ich die Hütte der beiden zusammen mit Inu Yasha verlasse. Auf dem Weg zu unserem Heim redet Inu Yasha kein Wort mit mir und in mir keimt der Gedanke, dass er mich für meine Entscheidung zu hassen beginnt. Doch ihn jetzt darauf anzusprechen scheint mir nicht richtig. Dafür warte ich lieber, bis mir zuhause sind... Das Feuer ist schon fast erloschen, als wir die Hütte betreten. Unaufgefordert kümmert sich Inu Yasha darum, während ich platz nehme und darauf warte, dass er fertig ist und sich zu mir setzt. Er ignoriert mich die ganze Zeit über und würdigt mich nicht eines Blickes. Diese Art von ihm kenn ich so gar nicht. Zwar haben wir uns oft gestritten und uns dann ignoriert, doch dies war nur Kinderkram. Das er mich vielleicht wirklich zu hassen anfängt lässt mir die Tränen in die Augen steigen. Mein Körper fängt an zu beben, um die aufkommenden Heulattacke zu unterdrücken. Fest beiß ich die Zähne zusammen und rede mir ein, dass es wahrscheinlich ganz andere Gründe für sein Verhalten gibt. Ich werde plötzlich aus meinen Gedanken gerissen, als ich etwas weichen auf meinen Schultern spüre. Einem Moment später erkenne ich sein Feuerrattenfell. Verwirrt blicke ich zu dem Hanyou hinauf. „Wie?“ „Dir ist doch kalt, oder? Du hast gezittert!“ Er kniet sich zu mir runter und schmeißt noch einen Holzscheit ins Feuer. „Keine Sorge, gleich wird’s wärmer!“ Was? Er macht sich Sorgen um mich? Aber wieso? Ich bin doch Diejenige, die ihn verlässt, die ihn wieder alleine lässt, obwohl er es in keinster Weise verdient hat. Ich denke nur an mich selbst und er? Er sorgt sich um mich! Idiot. Ich kann nicht länger die Tränen zurückhalten, die ich so mühsam versuche zu unterdrücken. Schluchzend schmeiße ich mich an seinen Hals und reiße ihn von den Füßen. Er stöhnt kurz überraschend auf und hält mich wie automatisch fest. Auch wenn ich jetzt mit meinem vollem Körper auf ihm liege, so ist es mir doch egal! „Es tut mir leid, Inu Yasha! Du hasst mich jetzt sicher!“ Seufzend richtet er sich mit mir zusammen auf, ohne mich dabei los zu lassen. „Kagome, ich hasse dich nicht!“ Ich schniefe kurz die Nase und schaue dann verstört zu ihm hinauf. Seine Haare kitzeln mich dabei an der Wange. „Nicht? Aber du hast mich die ganze Zeit ignoriert und … und“ Mein Satz endet mit einem zitternden Lufteinziehen. Ich bin völlig fertig. Die Vorstellung, der Hanyou könnte mich tatsächlich hassen, war einfach zu viel. „Ich musste nur nachdenken! Zuerst wollte ich nicht, dass du gehst, doch dann wurde mir klar, wie egoistisch das ist. Kagome, ich habe dich nie Unterstützen können in deiner Ausbildung. Und das tut mir leid!“ Sein Blick zeigt mir wie ernst es ihm war. Daraufhin musste ich abermals anfangen laut zu weinen. „Inu Yasha, mir tut's auch leid! Ich war auch egoistisch und habe die Entscheidung getroffen, ohne dabei an dich zu denken! Ich wollte nur stärker werden!“ Fest drücke ich mein Gesicht in sein weißes Oberteil um die Tränen darin zu trocknen. Ich spüre seine große starke Hand, die mir sanft über den Kopf streicht. „Kagome, überleg doch mal! Du willst doch nur stärker werden, damit du das Dorf besser beschützen kannst! Was ist daran denn bitte egoistisch? Hm? Jetzt hör auf zu weinen, du weiß, dass ich das nicht leiden kann!“ Ich beruhige mich unter seinen verständnisvollen Worten, wage es jedoch nicht ihn mit meinen verheulten Augen anzusehen. So verbleiben wir einige Zeit in dieser Position. Bald darauf merke ich, wie ich müde werde, wodurch mir einfällt, dass ich wirklich jetzt schlafen gehen sollte, schließlich muss ich morgen früh raus! Nur widerwillig löse ich mich aus seiner Umarmung und bedanke mich bei ihm. Er nickt nur und hilft mir dann beim aufstehen. „Komm, geh lieber mal schlafen, sonst fällst du mir noch um!“ Wäre ich jetzt wach, so hätte ich sicher über sein Kommentar gelacht, doch da ich nur noch schwach die Augen offen halten kann murmle ich nur noch ein „ok“, ehe ich auf dem Strohhaufen einschlafe..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)