Der Ring der neun Welten von Vampire-fairy-chan ================================================================================ Kapitel 11: Von (Bienchen) & Blümchen ------------------------------------- Irgendwie hatte ich dieses Wissen nie in Einklang gebracht. Zuuuuuu abstrus war der Gedanke. Klar wir hatten zu diesem Zeitpunkt etwas Stromausfall, weil neue Kabel verlegt werden sollten. Dadurch waren wir etwas abgeschnitten von der Welt und hatten nicht wirklich etwas mitbekommen, erst als alles vorbei war, aber da es vorbei war, hatte es niemanden hier mehr interessiert gehabt. Zu weit entfernt. Mir blieb der Mund offen stehen. "DU WARST DAS SCHWEIN, DAS DIE ERDE ANGEGRIFFEN HAT!?!?!" Loki musste sich die Ohren zu halten, so laut war ihr Ausruf. Während er langsam die Hände von den Ohren nahm, stand sie auf und lief wild im Raum herum, dabei so etwas murmelnd wie "Oh mein Gott!" und "Irrer!" und „Er wird mich zerstückeln" und „Größenwahnsinniger". Nicht gerade die Besten Namen für ihn. "Magst du dich vielleicht wieder hinsetzten? Du macht mich unruhig mit deinem hin und her Laufen." Sie sah ihn an, als wäre ihm ein dritter Kopf gewachsen. "MICH HINSETZTEN!?!? ZU DIR!?!?!?! NIE IM LEBEN!!!" dabei ging sie mehrere Schritte zurück. Loki kniff sich mit seinen Fingern frustriert in die Nasenbrücke. "Beruhig dich! Ich habe dir doch schon erzählt, ich kann nicht wirklich viel machen. Und wenn ich dich hätte töten wollen, wieso, bitte, stehst du dann noch da? Warum sollte ich dir mit deinem Reiseproblem helfen? Es wäre definitiv einfacher, dich zu töten, aber du stehst immer noch hier, lebend, wenn ich hinzufügen darf." Robin hatte sich etwas beruhigt, doch sie blieb immer noch auf Abstand. Das konnte noch ein langer Besuch werden… Ja, die Erkenntnis kam spät, aber sie kam. Ich hatte mich über alles mögliche informiert gehabt, außer über ihn und das hatte ich nun davon...einen trockenen Hals. Irgendwie wollte ich meine Fassung und Würde wieder herstellen...ich glaub, das kann ich aufs erste vergessen. Trotzdem schritt ich langsam wieder auf den Tisch zu, schenkte mir eine weitere Tasse Tee ein und schritt absichtlich langsam zu seinem Bett und setzte mich darauf. "Drachenblume sagst du... erzähl mir etwas über diese Pflanze..." Ja, der Themenumbruch hätte nicht offensichtlicher sein können, aber wenn wir nun weiter über seine ehemaligen Machenschaften diskutierten, würde das mich garantiert nicht in Ruhe lassen. Ich brauchte mehr Infos, das hieß, wenn ich wieder zuhause war, würde für Google erstmal Loki-time herrschen. Wer weiß, was sich alles heraus finden lassen würde und danach würde ich dieses Thema vielleicht noch einmal anschneiden. "Du willst nun wirklich über Tee reden? Das bezweifle ich doch sehr..." war seine Antwort. Um mit mir weiter sprechen zu können, musste er sich umdrehen. "Doch ich finde Tee sehr interessant und er schmeckt ja. Zitrone kenne ich, also bleibt nur noch Drachenblume...ich will nun über Blumen reden!" Belustigt sah Loki sie an. Dann drehte er seinen Stuhl so hin, dass er sie ansehen konnte, wenn er mit ihr sprach. "Nun gut. Du willst also etwas über die Drachenblume wissen. Mal sehen… Sie ist eine der ältesten Blumen Asgards. Sie wuchs der Legende nach schon hier, als Asgard noch jung war. Auch sollen sie das Geschenk Asgards an Midgard gewesen sein. Sie gilt als Symbol der Macht, Liebe und Magie, welches in der früheren Zeit alles das Gleiche war. Früher lebten noch Drachen auf dieser Welt und diese Blume war es, die ihnen und ihrem Feuer strotzen konnte, denn die Blume ist feuerfest. Bis heute wird sie in vielen Zaubern eingesetzt, doch es ist äußerst schwer, sie zu verarbeiten. Tee aus Drachenblumenblüten soll die Nerven beruhigen und einem angenehme Träume bereiten. Sie hat eine leuchtend rote Blütenfarbe und gelb-weiße Pollen. Sie hat acht Blütenblätter, die sehr spitz zulaufen und an denen man sich leicht schneiden kann. Ihr Stängel ist, soweit ich weiß, ebenfalls weiß… und mehr weiß ich zu dieser Blume leider auch nicht." Beendete Loki mit einem leichten Lächeln, der seine Mundwinkel sanft nach oben zog, während er wieder an seinem Tee nippte. Trocken sah Robin ihn an. "Du weißt ganz schön viel über die Blume Mr. Botaniker." Bei diesem Name schnappte Loki nach Luft, aber da er immer noch trank, verschluckte er sich aufs heftigste. Laut und stark hustend setzte er die Tasse ab. Nun war ich doch überrascht und zog meine Augenbrauen zu einem Stirnrunzeln zusammen. War das nun eine so schockierende Beleidigung oder wollte er lachen? Ich war mir ehrlich gesagt die ersten Momente nicht sicher. Kurz wartete ich ab und schaute leicht besorgt drein. Ich sah schon die Schlagzeilen Asgards vor meinen Augen, wenn die sowas hatten. Naja wahrscheinlicher unsere menschliche Schlagzeile würde wie folgt lauten: "Größter Bösewicht der Welt, erstickt an nervenberuhigenden Tee!!!- erfahren sie nun alles über Tee, was sie schon immer wissen wollten und wie gefährlich er wirklich ist! Tee! Der neue Bösewicht der Menschheit, der sogar gestandene Gottheiten zu Fall bringen kann! Der Tee!" Ok vieeeeeellllllllllllllleicht war diese Schlagzeile etwas zu lang, aber so um den Dreh rum würde wahrscheinlich das heraus kommen. "Ähm geht’s noch...?", fragte ich nach einer viel zu langen Weile. Als er immer noch hustete, ging ich vorsichtig auf ihn zu und schlug ihm auf den Rücken, um alles zu lösen... Eventuell nutzte ich die Chance, um doch ein bisschen Erdenärgerdampf an ihm abzulassen. Nachdem er mindestens drei...oder mehrmals "Es reicht!" gerufen hatte, setzte ich mich mit einer gewissen Genugtuung und einem sehr falschen und übertrieben unschuldigen Blick wieder aufs Bett. "Geht‘s wieder besser?" Böse sah Loki sie an. Erst nannte sie ihn einen Botaniker… BOTANIKER! Als hätte er auch nur irgendwas mit diesem niederen Beruf zu tun. Er war Magier und Adeliger, deshalb kannte er sich damit aus, nicht, weil er einer dieser Pflanzensprecher war. Und dann schlug sie ihm auch noch stärker und öfter als nötig auf den Rücken. Er war nicht sehr empfindlich, aber sein Rücken war immer noch wund von dem Schlag mit der Wand, als der Zauber schief ging. Mit leichtem vor Schmerz verzogenem Gesicht rollte er die Schultern, um das Brennen zu vertreiben. "Du brauchst nicht so grob mit mir sein. Ich habe dir doch nichts Ernsthaftes getan." Er wusste, dass er vielleicht etwas jammerte, also fügte er hinzu "noch nicht." Somit war seine Würde wieder halbwegs hergestellt. Sich im Stuhl aufrichtend griff er wieder zu seiner Tasse und trank sie mit einem Schluck aus. Dann setzte er sie ab und wirkte einen kleinen Zauber, der die Tasse reinigte. Ein Spruch, der vor allem im Gefängnis äußerst nützlich war. "Magst du noch eine Tasse?" fragend sah Loki zu Robin, doch diese schüttelte nur den Kopf. "Ne du, lass mal." Schnell kippte auch sie den restlichen Tee herunter. Sie brachte die Tasse zum Tischchen und setzte sich wieder aufs Bett… ein unangenehmes Schweigen trat ein. Ich schaute ihn an und hatte das dringende Bedürfnis, ihn besser zu verstehen. Mehr zu erfahren. Was ihn zu diesen Taten brachte, was dieser bisher für mich undeutbare Schimmer in seinen Augen zu bedeuten hatte. Er war nicht dumm, also musste er doch gute Gründe gehabt haben, oder etwa nicht? Ich wüsste es gerne... die Frage dabei war aber, ob er es mir auch erzählen würde? Leider bezweifelte ich das. Klar, wenn man Niemanden zum Reden hatte, ist es bestimmt angenehm, wenn dem nicht so ist und man möchte so viel reden, wie man will, aber ich glaube, dass er wüsste, wann er eine Grenze überschreitet. Das war bestimmt eine. So in Gedanken versunken, spürte ich das Gefühl viel zu spät. "Bis bald...." sagte ich noch als Verabschiedung und schaute in seine tiefen grünen Augen mit all ihren Geheimnissen. Ich wüsste gerne, was er denkt... nur leider bin ich kein Vampir namens Edward... Der Sog schmiss mich in mein Zimmer, wieder auf mein Bett. Auch Loki spürte es, das sanfte Ziehen in seinem Magen. Während er ihr in die Augen sah, wünschte er sich, sie würde ihm etwas von sich erzählen, doch er wusste, dies würde nie geschehen. Immerhin traute niemand einem Gott von Lug und Trug. Es war fast traurig, zu wissen, dass er bis zu ihrem nächsten Besuch allein sein würde. "Bis bald…" sagte sie noch, bevor sie verschwand und Loki war so verdutzt darüber, dass sie sich verabschiedete, dass sein gemurmeltes "Auf Wiedersehen…" erst aus seinem Mund entwich, als sie schon längst verschwunden war. Seine Gedanken waren in Aufruhr. Wieso hatte sie sich verabschiedet? Er hatte den Eindruck, sie konnte ihn nicht wirklich leiden und trauen tat sie ihm ganz Gewiss nicht. Erschöpft legte sich Loki in sein Bett. Seine Mutter hatte ihm heute wieder eine Tinktur gebracht. Nur kurz bevor Robin gekommen war, war Frigga wieder gegangen. Doch er hatte sie nicht zu sich genommen mit dem Tee. Aus unerfindlichen Gründen, wollte er Robin in seinen Träumen wiedersehen. Leicht lächelnd schloss er die Augen und hoffte auf einen angenehmen Traum. Stillschweigend machte ich mich fertig. Inzwischen habe ich auch jegliches Zeitgefühl verloren, was nicht unüblich für Ferien war, doch in diesem Ausmaß schon. Schnell huschte ich unter die Dusche, das Prasseln der Tropfen half beim Nachdenken. Später begann meine Recherche. Ich fand Mehr und leider auch Schlimmeres, als ich erwartet hatte. Es war grausam und das Chaos, was er angerichtet hatte, war schrecklich. Ich fragte mich immer noch, wieso das Ganze nur. Ich packte eine kleine Tasche mit all dem Zeug, was man in einer Zelle vielleicht nützlich finden konnte. Keine Ahnung wieso, aber ich wollte ihm Sachen aus Midgard zeigen. Klar hatte er sie bestimmt schon bei seinem letzten Besuch gesehen, aber trotzdem. Ich legte die Tasche auf die andere Hälfte meines Bettes und schlief nun auch ein. Es war ein verwirrender Traum. Er war auch dabei und ich kam nicht umhin, mich andauernd daran erinnern zu müssen, dass es ein Traum war, denn es fühlte sich anders an, sehr viel anders. Nicht wie die Realität aber auch nicht wie ein Traum, was war das nur? Aus der Dunkelheit schien ein Licht in der Ferne. Loki kniff die Augen zusammen, als es immer heller wurde und dann fühlte er Wärme auf seiner blassen Haut. Blinzelnd öffnete er die Augen wieder und ihm stockte der Atem bei dem, was er sah. Eine Wiese erstreckte sich meilenweit und sie war voller wohl duftender und bunter Wildblumen. An seinen nackten Füßen spürte er das weiche Gras und ein leises Summen erfüllte die Luft. Ein Schmetterling flog auf ihn zu und setzte sich auf seine Nase. Lachend schüttelte er den Kopf, um ihn zu vertreiben. Schräg vor sich hörte er ein helles Lachen. Lächelnd wandte er sich in die Richtung und sah Robin in einem weißen Sommerkleid im Gras sitzend. "Was amüsiert Euch so, Mylady?", fragte Loki in unbeschwerten und neckenden Tonfall. Robin lachte noch einmal auf. "Euer Gesichtsausdruck, als der Schmetterling auf eurer Nase landete… Mylord" Sie betonte dabei übertrieben das "Euer" und das "Mylord", machte sich über Lokis Wortwahl lustig. Spitzbübisch grinsend rannte er auf sie zu und mit einem gespielten Schrei lief sie davon… Ein Lächeln stahl sich auf Lokis Lippen, während er sich im Schlaf umdrehte und leise lachte, nicht gewillt, diesen Traum so schnell zu verlassen. Ich konnte das Lachen beim Rennen nicht unterdrücken, was nicht gerade zu meiner Schnelligkeit beitrug. Kurze Zeit später hatte er mich auch schon erwischt und lachend zu Boden geworfen. Grinsend kugelten wir einige Meter weiter, bis wir erschöpft nebeneinander liegen blieben. Verträumt schauten wir uns tief in die Augen und seufzten vor Glück. Ich hob meine Hand und legte sie ihm sanft auf die Wange. ''Wieso du? Von allen Männern in allen Welten, nur du…?“, hauchte ich fragend, aber eher zu mir selbst als zu ihm. Wir lagen noch etwas so da, bis er mir tatsächlich einen Blumenstrauß pflückte und eine einzelne wunderschöne Hibiskusblüte, die hier nicht wachsen sollte, in mein wehendes Haar steckte. Es war unwirklich. Die Sonne schien warm auf sie beide herab und Loki fühlte sich so wohl, wie schon seit einigen Jahren nicht mehr. Er lag auf dem Rücken auf einem kleinen Hügel, der voll mit Veilchen war. Den einen Arm hatte er unter seinen Kopf gelegt, mit der Hand des anderen Armes spielte er mit den Fingern von Robin. Sie lag neben ihm und hatte die Augen geschlossen, ihre Haare waren um sie herum wie ein Heiligenschein ausgebreitet. Die Luft war erfüllt mit den süßesten Düften der Blumen und in der Ferne konnte man einen Bach fließen hören. Es war unglaublich friedlich. Loki seufzte wohlig auf. Wie schön dieser Traum doch war. Hier konnte er so tun, als würde Robin ihn mögen, was in der realen Welt ausgeschlossen war. Er drehte den Kopf in ihre Richtung und betrachtete ihre entspannten Züge. Ein leises Lächeln spielte auf ihren Lippen. Wie in Trance lehnte sich Loki auf seinen Ellbogen und nahm ihr Gesicht in seine Hand. Verwundert sah sie zu ihm auf und lächelte ihn sanft an. Er erwiderte das Lächeln und näherte sich langsam ihren Lippen. Immer näher kamen sie sich und Loki konnte ihren Atem auf seinem Gesicht spüren, seine Lippen berührten fast ihre und dann… schlug Loki die Augen auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)