Der Ring der neun Welten von Vampire-fairy-chan ================================================================================ Kapitel 16: Heute gibts ein Suppenhuhn zu rupfen ------------------------------------------------ Ich wollte nicht, dass er heute noch ein Stück zusammen fügte, ich hatte sowieso schon ein schlechtes Gewissen, weil ich so viel von ihm verlangte, auch wenn er ein Bösewicht war, ist es nicht in Ordnung ihn so auszunutzen, auch nicht wenn er es freiwillig machte. Ich bereitete mich innerlich schon darauf vor, ihn wieder irgendwie zu schleppen, aber auf das Blut war ich nicht vorbereitet. "Loki!", rief ich schockiert. "Was? Nein!" Panisch suchte ich etwas, keine Ahnung was, vielleicht ein Fläschchen wo "Allheilmittel zum Drüberschütten" draufstand. Ich hatte allerdings nur einen nassen Waschlappen zur Verfügung, welchen ich ihm in den Nacken legte. Dann kippte ich wieder seinen Stuhl und zog ihn in die Nähe des Bettes. Ich wiederholte das ganze Prozedere wie beim letzten Mal, nur das er diesmal wach war und blutete. "Loki, sag mir, wie ich dir nur helfen kann! Soll ich irgendwen hohlen? Soll ich nach deiner Mutter rufen? Sprich mit mir! Sag mir, dass es dir gefälligst gut geht!" Loki war etwas überwältigt von ihrer Reaktion. Er blutete…ja und? Aber er war etwas zu schwach, um sich ihr zu widersetzten. Er konnte sich nur festhalten, als sie ihn zum Bett zerrte und drauf beförderte. Er hielt sich den Lappen in den Nacken und konzentrierte sich darauf regelmäßig ein und auszuatmen. Ihre Fragen hämmerten auf ihn ein und verursachten ihm Kopfschmerzen. „Stop! Nicht so schnell!“ Seine Stimme klang sehr kratzig und er hustete um sie zu klären. Robin umschwirrte ihn immer noch. „Robin, bitte, es ist nicht so schlimm, wie es aussieht.“ Mit großen Augen sah sie ihn an. Seine ganze untere Gesichtshälfte war mittlerweile mit roten Schlieren bedeckt. „Du machst Witze!?!?! Du blutest hier aus!!“ Beschwichtigend legte Loki ihr eine Hand auf den Arm. „Hast du dich noch nie so sehr angestrengt, dass du Nasenbluten bekommst?“ Leicht lachte Loki, doch wegen seiner von Blut roten Zähne und immer noch schwachen Stimme sah es wohl eher noch beängstigender aus. Robin fing an zu hyperventilieren, doch bevor sie sich in etwas hineinsteigern konnte bat Loki sie. „Robin, kannst du mir bitte einen weiteren nassen Lappen geben, damit ich mir das Blut abwischen kann?“ Schnell nickte sie und rannte fast zum Waschbecken. Ich konnte Blut sehen, ohne umzukippen. Nur in mir zog sich dann alles zusammen, als würde ich es selber spüren. Schnell befeuchtete ich einen weiteren Waschlappen und eilte zu ihm zurück. Er sprach mit mir, das war schon einmal ein gutes Zeichen. Ich kniete mich zwischen seine Beine und als er mir das Tuch abnehmen wollte, drückte ich seine Hände sanft wieder aufs Bett zurück. Dann begann ich langsam, ihm das Blut vom Kinn zu wischen, genau darauf bedacht, nichts übrig zu lassen. Bevor ich die Nase erreichte, musste ich noch zweimal den Lappen durchspülen. Sanft wischte ich über sie herüber und hätte vor Erleichterung fast gelacht, als ich bemerkte, dass die Blutung gestoppt hatte. Nun vollkommen ruhig atmete ich tief durch. "Leg dich hin...", meinte ich zart, doch als er nicht hören wollte drückte ich ihn einfach nieder, er hatte ja sowieso keine Kraft mehr, sich gegen mich zu wehren. „Mach das nie wieder!!! Klar! Du hättest auch drauf gehen können! Versprich mir, das nicht noch einmal zu machen! Es bringt UNS gar nichts, wenn du dich selbst fertig machst und quälst!“, schimpfte ich. Loki war gerührt von ihren Worten. Nie hatte irgendjemand, außer seiner Mutter, derartige Sorge um ihn zu Tage gelegt. Leicht lächelte er sie an. „Ich verspreche es. Nächstes Mal lasse ich Stunden vergehen, bevor ich ein weiteres Stück zusammen setze.“ – „Und du machst es nur in meiner Anwesenheit“, fügte sie hinzu. Auch hier nickte Loki wieder. „Ich verspreche es.“ Er war viel zu erschöpft, um zu diskutieren. Schwach klopfte er neben sich auf das Bett, als er zur Seite rutschte, um ihr Platz zu machen. Ebenfalls ausgelaugt ließ Robin sich neben ihn aufs Bett fallen. Loki schloss die Augen und als er sich auf ihren Atem konzentrierte, wäre er fast eingeschlafen. Doch sie hinderte ihn daran, indem sie aufstand und das Bett zum Wackeln brachte. Doch am erstaunlichsten war, dass sie ihm auf einmal eine Haarsträhne vom Gesicht strich. Verwundert öffnete er die Augen und sah sie an. „Was machst du da?“ Da erst bemerkte er, dass sie ein Glas Wasser in der Hand hielt. „Du solltest etwas trinken.“ Ächzend machte Loki sich dran, sich auf zu setzten und sackte sofort wieder in die Kissen zurück. Ich seufzte schwer. Am besten nicht so stark belasten. Schnell stellte ich das Glas ab, half ihm, sich aufzusetzen und legte ihm als Stütze einige Kissen in den Rücken. Dann reichte ich es ihm und in einem Zug trank er es aus. Zufrieden füllte ich es nach, stellte es aber neben seinem Bett ab. Natürlich hatte er mir versprochen, dass er es ohne mich nicht mehr versuchen würde, aber ich glaubte ihm nicht wirklich. Noch einmal strich ich ihm mit einem nassen Lappen über die Stirn. Er schwitzte zu viel. Sorgenvoll betrachtete ich ihn und brachte ihn wieder dazu, sich hin zu legen. Bald schlief er ein. Lächelnd schaute ich ihm zu, als der Sog wieder einsetzte und mich zurück brachte. Daheim suchte ich nach aufpäppelnden Kochrezepten, vielleicht versuchte ich mich ja an einem. Schließlich muss ich ihm doch irgendwie unter die Arme greifen können und ihn aufpäppeln können. Als Loki erwachte, geschah dies in völliger Dunkelheit. „Robin?“, flüsterte er, doch nur Stille antwortete ihm. Enttäuscht seufzte er auf. Sie war schon gegangen. Träge griff er unter sein Kissen und zog ihr Shirt heraus. Er ließ es sich durch die Hände rinnen und spürte wie weich es war. Er hielt es an sein Gesicht und verlor sich in ihrem Duft. Wie schön es heute gewesen war, ihr neckendes Spiel, ihre Nähe. Vor allem Ihre Nähe und Berührungen. Wie weich sie sich unter seinen Fingern angefühlt hatte, wie warm und geschmeidig. Zu schnell hatte es aufgehört. Mit einem erneuten Seufzen drehte er sich auf die Seite und presste sein Gesicht in das Stück Stoff mit ihrem Geruch. Und er tat, was er am Besten konnte. Lügen. Er belog sich selbst, dass sie es war, die neben ihm lag, dass es ihr weicher Körper war, auf dem sein Kopf ruhte. Er stellte sich vor, wie sie ihm durch die Haare streichen würde. Er wusste, dass das alles Wunschdenken war. Wer würde schon ein Monster lieben? Mit einem traurigen Lächeln und einsamen Tränen fiel er in einen tiefen Schlaf ohne Träume. Der Tag klang ganz normal aus, ohne, dass etwas Interessantes passierte. Schade, dass in dieser Nacht leider kein so wunderschöner Traum mich besuchte. Wirklich enttäuschend. Auch der Anfang des nächsten Tages hatte nichts Besonderes vorzuweisen. Schließlich waren immer noch Ferien und ich allein daheim. Gerade habe ich die Hühnersuppe fertig gekocht und in einen Topf gefüllt, sowie diesen in einen Korb mit zwei Tellern und Besteck gestellt. Da kam der Sog wie gerufen. Ich hoffe es schmeckte ihm... Hach freute ich mich schon auf sein erstauntes Gesicht. Kichernd kam ich an.... und er schlief. Es war Mittagszeit und er schlief........... wie süß ....... er kuschelt mit etwas? ... noch viel süßer!!! ohhh- Warte... ist das mein T-shirt? Was... wieso zur Hölle kuschelt er mit meinem Oberteil? Häääääää? Das ist doch ein erwachsener Kerl.... verstehe einer Götter... Er wachte nicht auf und schmiegte sich noch enger daran und vergrub sein Gesicht darin. Wie ein kleines Schmusekätzchen. Hihihihi. Ich richtete den Tisch an und hoffte, dass Loki auf Dauer-Illusion geschaltet hatte, sonst würden die Neandertaler von gegenüber was mitbekommen. Als alles fertig war ging ich sanft zu ihm herüber und berührte ihn am Arm. Irgendetwas murmelte er, doch er wachte nicht auf... also schüttelte ich etwas gröber... das half auch nicht... na gut, er wollte es ja nicht anders. Ein Glas Wasser übern Kopf und er kann sich die Dusche sparen. Blitzschnell öffnete er die Augen und schaute sich geschockt um. Kichernd winkte ich vor seinem Gesicht. "Das Essen ist angerichtet du Kuschelbär." Gerade war Loki noch im Tiefschlaf und plötzlich… nasse Kälte über seinem Kopf und in seinen Haaren. Wie vom Donner gerührt schrak Loki auf und saß einer amüsiert grinsenden Robin gegenüber. „Das Essen ist angerichtet, du Kuschelbär.“ Er sah sie immer noch etwas verwirrt an, konnte nicht erfassen, was sie da sagte als ihm der würzige Geruch einer Suppe in die Nase drang. Essen… das nicht von den Wachen war… Sie hatte ihm Essen gekocht und mitgebracht! Völlig verdattert starrte er sie an. „Du hast mir etwas gekocht?“ Leicht lachte sie. „Ja, hab ich doch gesagt… und ach ja, wieso kuschelst du mit meinem Oberteil?“ Loki hatte gar nicht bemerkt, wie er sich an das entsprechende Kleidungsstück gekrallt hatte und mit hochrotem Kopf räusperte er sich. „Ich… also, ehm… ich könnte es dir erklären… aber ich werde es nicht.“ Er wich ihrem amüsiertem Blick aus und stand würdevoll auf… zumindest so würdevoll es ging, mit nassen Haaren und rotem Kopf. Robin ließ das Thema fallen und deutete auf den kleinen Tisch, auf dem zwei Gläser Wasser und zwei Teller mit Hühnersuppe standen. Tief atmete Loki den aromatischen Duft ein und ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Lächelnd setzten sie sich… Ich konnte ein weiteres Kichern einfach nicht unterdrücken. Das war zu süß. "Guten Appetit", sagten wir gleichzeitig und begannen zu essen. Ich zögerte, schließlich wollte ich seine Reaktion auf den Geschmack nicht verpassen. Hoffentlich war es gut, denn auf einmal war ich wirklich unsicher. Doch als er ein überraschtes 'hmmmmmmm' von sich gab. Nickte und mir zu lächelte, konnte ich unbesorgt essen. Es schien ihm zu schmecken und ich musste mich selber ein bisschen loben, es schmeckte fast wie bei Oma. Er aß in einer unglaublichen Geschwindigkeit den ganzen Topf auf. Zufrieden und wirklich glücklich räumte ich ab und mit einem kleinen Fingerschnipsen seinerseits war alles sauber. "Womit habe ich die Ehre verdient etwas von Ihnen essen zu dürfen?", fragte er. Ich dachte mir schon, dass das kommen würde. "Nun ja, Kranke soll man pflegen und ich will nicht, dass du mir wieder so schnell umkippst, dass kann einfach nicht gut sein...." Die anderen unterschwelligen Gründe wollte ich nicht nennen und mir selber auch immer noch nicht eingestehen, obwohl sie so offensichtlich sind. Leicht verzog Loki missbilligend den Mund. „Ich bin nicht krank. Ich war nur erschöpft.“ Er schüttelte den Kopf. „Wie auch immer, ich denke, wir sollten das nächste Stück zusammenfügen.“ Mit besorgtem Gesichtsausdruck sah sie zu, wie Loki die Stücke nahm, die Robin zur Seite gestellt hatte. Das ganze Prozedere wiederholte sich und genauso wie am Vortag, fühlte Loki sich, als hätte er schwer in einer Schlacht gekämpft. Doch dieses Mal, würde er schlauer sein, als wieder ein Stück zusammen zu fügen. Schon allein der Tatsache wegen, dass er es Robin versprochen hatte. Normalerweise wäre ihm das nicht wichtig, doch bei Robin war das aus unerfindlichen Gründen anders. Er WOLLTE sein Versprechen ihr gegenüber halten. Mit zittrigen Knien stand Loki auf und sofort war Robin an seiner Seite, half ihm zum Bett. Er hätte sie abgeschüttelt, aber ohne sie hätte er es wahrscheinlich nicht geschafft. Matt ließ er sich auf das Bett fallen und legte sich so hin, dass seine Beine vom Bett baumelten. Robin legte sich in genau der gleichen Position neben ihn. Beide starrten schweigsam an die Decke bevor Robin anfing zu reden. „Soooooo…was sind so deine Hobbies… außer Weltherrschaft an dich reißen?“ – „Wie bitte?“… Ich kicherte. Was solls, probieren wir es einfach mal. Fragen wir ihn alles, was ich schon immer wissen wollte. "Nunja, du hast versucht die Welt zu erobern, aber das kann doch nicht alles sein... Du willst doch wohl nicht nur darauf reduziert werden, oder? Also... erzähl mal, was magst du noch so alles? Wie es scheint Bücher, welche besonders... neben meinen? Du kannst zaubern, was am liebsten? Neben Menschen beherrschen, auf sie herabsehen und wie ich... ähhhhhh... unfreiwillig erfahren habe, sie auch zu... ähhhhh... begatten, was denkst du über sie? Denk dran, ich bin auch einer... und wenn du wieder frei kommst, was ist das erste, was du tun willst? Was vermisst du am meisten, welche materiellen Dinge? Oder wen? Erzähl mir von dir, alles was du magst... was deine... ähhhhhhhhm... Leidenschaft weckt. Ich finde, wenn wir schon so viel Zeit unweigerlich miteinander verbringen, sollten wir uns auch besser kennenlernen, ne!" Die Fragen stürmten nur so auf Loki ein und er konnte ihren Gedankengang verstehen. Wenn sie schon so viel Zeit miteinander verbrachten, dann wäre es wirklich sinnvoll zu wissen, was der andere mag und was man besser sein lassen sollte. Doch Loki fühlte sich nicht sonderlich wohl bei dem Ganzen. Er wusste nicht, was er ihr anvertrauen konnte, zu groß war das Risiko, dass sie es herumerzählte. Und das würde ihn verletzlich machen. Er hatte sich viele Feinde in den neun Welten gemacht und jeder würde solche Informationen nur zu gern ergattern. Aber ihr sorgloser Tonfall und die harmlosen Dinge, die sie wissen wollte, entspannten ihn etwas. Zögernd fing er an „Ich male gerne. Egal was oder womit, obwohl ich Skizzen bevorzuge. Aber ich liebe es auch mit Ölfarben auf Leinwänden zu malen.“ Robin lachte. „Ich kann mich dich nicht als Künstler vorstellen. Mit Hut und Farbflecken und so…“ Loki bestrafte sie mit einem bösen Seitenblick. „Man kann auch in normaler Kleidung und sauber malen.“ – „Tut mir leid, sprich nur weiter.“ Robin verkniff sich jedoch immer noch ein Lachen. „Lesen tu ich gerne, obwohl ich wissenschaftliche oder geschichtliche Bücher faszinierender finde als Romane. Auf dein Buch bin ich nur ausgewichen, weil ich all meine Bücher schon dutzende Male gelesen habe und sie alle so gut wie auswendig kann. Was das ‚Zaubern’ angeht, wie du es nennst, es ist mehr eine Verteidigungstechnik als etwas anderes. Natürlich benutze ich es auch, um Farben zu machen oder aufzuräumen, aber das ist eher selten. Meistens benutzte ich Hologramme im Kampf und verwirre damit meine Kontrahenten. Nicht, dass ich nicht gut im Nahkampf wäre, aber es ist einfacher.“ Mehr wollte Loki nicht zu seinen Kampfstärken sagen. „Dann die Menschen. Ich bin ein Gott, deshalb ist es ziemlich schwer sie als Gleichberechtigte zu sehen. Natürlich gibt es immer wieder Individuen, die das verdienen und die ich auch respektiere, aber die sind eher selten.“ Ein empörtes ‚Hey’ kam von Robin und Loki lachte leise. „Keine Sorge, ich sehe dich als eine solche Ausnahme an… zumindest manchmal.“ Robin sah ihn schmollend an, doch Loki redete einfach weiter. „Das war alles, glaube ich.“ Er übersprang geflissentlich die persönlichen Fragen über das, was er machen wollte, sollte er einmal rauskommen und wen oder was er am meisten vermisste. Es war alles, was er entbehren konnte, ohne sich völlig zu öffnen und sie in sein Innerstes zu lassen. Das würde für sie beide nur böse ausgehen… Ich nahm alles in mir auf, wobei mich die Fragen, die er eben nicht beantwortet hatte am meisten interessierten. Missmutig verzog ich das Gesicht, aber ihn nun zu drängen wäre wohl auch ein Fehler gewesen, da er mir wohl kaum dann alles erzählen würde, sondern sich eher verschließen würde. Ich werde das aber schon noch schaffen... Er wird mir schon noch alles erzählen, alles, bis ins kleinste Detail, alles, was ich hören und über ihn wissen will. Muuuuuuuuuuuuuuhahahahaha... Ähm... hmmm... Die Frage ist nur, wie ich das anstelle... Egal, um das Problem werde ich mich später kümmern. Eine gewisse Stille entstand, die eine Weile lang keiner brach. Enttäuschung machte sich in mir breit, wollte er denn gar nichts über mich wissen? War ich die einzige die... die... nein ich empfinde nichts... ich bin halt einfach scheinbar nur die einzige, die neugierig ist. Genau, das ist ein stink normaler menschlicher Trieb neugierig zu sein und weil er ein Gott ist, ist er's einfach nicht. So, geklärt! Ein kleines Räuspern seinerseits durchdrang die Stille. "Kochst du von nun an öfters?", fragte er leise. Überrascht blickte ich ihn an, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Langsam nickte ich "Ja, wenn ich Zeit habe, kann ich das ruhig hin und wieder machen.... hast du denn irgendwelche besonderen Wünsche?", fragte ich vorsichtig. Irgendwie konnte ich es nämlich nicht fassen, dass er sich dazu herab gelassen hat, mich so etwas zu fragen, trotzdem erwärmte es mir das Herz und ich fühlte mich unglaublich geschmeichelt. Das war ein Kompliment an meine Kochkunst, yay. Im Kopf ging ich schon alle möglichen Rezepte durch, die ich konnte und die ihm gefallen könnten. Es wäre nur leider gut zu wissen, wann mich der Ring immer zu ihm schicken würde, mittags oder abends...oder morgens... Ihm brannten auch Fragen auf der Zunge und er dachte, sie mit der „Kochen“-Frage angespornt zu haben, mehr über sich zu erzählen, aber falsch gedacht. Sie lag einfach nur da, genauso wie er, und starrte an die Decke. Wieder räusperte er sich. Wieso war das so schwer? „Was ist mit dir?“ Verwirrt sah Robin ihn an. „Was soll mit mir sein.“ Frustriert strich sich Loki durch die Haare. „Was machst du gerne? Ich habe einige Bücher in deiner Tasche gesehen. Liest du etwa gerne? Was ist dein Lieblingsort auf der Erde und was hat dir auf Asgard gefallen, als Mutter dich herum geführt hat. Hast du jemanden getroffen?“ Und nun die Frage, die ihm am meisten auf der Seele brannte. „Hast du zu Hause jemanden, der auf dich wartet? Der abends dein Bett wärmt und dich hält?“… Ich machte große Augen. Innerlich führte ich einen kleinen... nagut, einen großen Freudentanz auf. Er interessierte sich ja doch für mich! Ha! Yes!... Eigentlich sollte mich das alles nicht so sehr freuen. Also machte ich mich nun doch dran, ihm seine Fragen zu beantworten, wobei es die letzte wirklich in sich hatte und mir den Mund austrocknete. Aber erst mal Eins nach dem Anderen. "Ja ich lese sehr gerne. Verschiedenstes, mich kann Wissenschaft und Technick genauso faszinieren, wie ein Roman, hauptsache es ist gut geschrieben. Außerdem bildet Lesen. Mein Lieblingsort auf der Erde?Hm... das Meer vielleicht? Und auf Asgard... boha ist das schwer, diese ganze Stadt ist wunderschön, vorallem dieses Schloss. Deine Mutter hatte mir auch den königlichen Privatgarten gezeigt, mit den Wasserspielen und dem Rosenlabyrinth... ich glaube der Ort... und bis auf ein paar Wachen, die deine Mutter fertig gemacht hat, eigentlich nicht wirklich jemanden. Also ich habe mit niemanden gesprochen." Nun kam die Antwort auf die letzte Frage und ich musste kichern. Ich war kurz davor zu sagen: "Ja klar, weißte er ist braunhaarig, ziemlich groß, noch sehr jung, aber unglaublich lieb und verspielt, er ist mir immer treu und kuschelt immer mit mir und ja, wir teilen uns auch des öfteren das Bett, wobei ich auch weiß, dass er bei meinen herzallerliebsten Geschwisterchen auch gerne ins Bett huscht... aber momentan ist er im Urlaub..." - Kunstpause und ernten eines geschockten Blickes - "mit meiner ganzen Familie, ich bin nämlich zurzeit komplett allein daheim" - verwirrter Blick - "er heißt Rex, also König" - seine Augen werden immer größer - "und ist mein lieber kleiner schnuffeliger Wau-Wau" - Erkenntnis. Hahahaha das war zu lustig. Und ganz genau das sagte ich dann doch. Das war das beste Mienenspiel ever. Lokis Herz zog sich zusammen, als sie anfing von ihrem "Gefährten" zu reden. Wie sie voller Liebe sprach und mit verträumten Blick an die Decke sah. Loki wünschte sich fast, das es er war, von dem sie sprach. Dass er es war, den sie so liebevoll ansah. Dass er es war, der auf sie wartete, wenn sie nach Hause kam. Fast hätte er sie gebeten aufzuhören, als sie dann meinte, dass es ein Hund war. Aus unerfindlichen Gründen spürte er gleichzeitig Erleichterung und leichte Wut. Erleichterung, weil sie keinen geliebten Mann hatte und Wut, weil sie es wagte, ihm solch einen Schreck einzujagen. Loki war verwirrt. Es sollte ihm nicht interessieren, ob sie jemanden hatte und doch war er froh, dass dem nicht so war. Mit zwiegespaltenen Gefühlen seufzte er auf... Bei seinem Seufzen unterbrach ich mein Kichern kurz. Was hatte das denn zu bedeuten? Klar, für mich war das lustig und für ihn nicht. Aber war das nun wirklich so nervig, ohhhh, ein schlechter Witz eines Menschen, das ist viel zu sehr unter meinem Niveau, ja ja, das war es wahrscheinlich, was er sich gerade dachte. Ein kleines bisschen schmollend verzog ich bei dem Gedanken daran den Mund. Ich sah noch, wie er gerade dazu ansetzte wahrscheinlich etwas zur Erklärung zu erwiedern, doch wir beide spürten das Ziehen in der Magengegend und verstummten. "Bye bye, und bis morgen...", meinte ich noch als Verabschiedung. Dann waren wir schon wieder getrennt und mir fiel viel zu spät ein, dass meine Tasche mit den Schundromanen immernoch bei ihm geblieben war und ihm ohne mich noch langweiliger ist... Hoffentlich zog er nicht noch einmal so eine Show mit mir ab, ich bezweifle, dass mein Herz dabei in der Brust bleiben würde. Plözlich fiel mir ein weiteres Detail wie Schuppen von den Augen. Auf der Suche nach den anderen Büchern konnte es gut möglich sein, dass er an meiner Unterwäsche vorbei kam... und ein Großteil davon war Reizwäsche... Ich keuchte auf... Oh nein, das würde ihn bestimmt weiter auf die falsche Fährte bringen... und es wäre die perfekte Vorlage für weitere Triezereien. Schon wieder war sie verschwunden und mit jedem Mal wurde Loki trauriger. Doch dem konnte er leicht Abhilfe schaffen. Sie hatte ihren Rucksack immer noch bei ihm gelassen und Loki hatte ihr nie versprochen, nicht reinzusehen. Erneut zog er ihn zu sich und nahm den Rest der Bücher heraus. Doch das eine klemmte und als er es mit einem Ruck aus der Tasche beförderte, zog er noch etwas rotes mit heraus. Staunend hob er die Augenbrauen und nahm das Teil vom Boden. Fast hätte er es mit einem Keuchen fallen gelassen. Es war allen ernstes ein roter Spitzen-BH und er konnte sich vorstellen, dass dieser mehr zeigte als er verbarg. Mit hochrotem Kopf ließ er ihn wieder in der Tasche verschwinden. Aber er kam nicht umhin, sich vorzustellen, wie sie wohl darin aussah. Ihre volle Brust, wunderbar betont von roter Spitze. Ihr wohlgeformter Hintern in passendem roten Spitzenstring. Nur der Gedanke daran ließ seine Kehle trocken werden. Schnell schüttelte er seinen Kopf. Er war definitiv zu lange gefangen und abstinent gewesen. Seufzend nahm er all ihre Bücher und legte sich gemütlich in sein Bett. Er musste auch noch 'shades of grey' zu Ende lesen und das tat er auch sogleich............... Nach 9 Stunden hatte er fast ihren ganzen Bücherbestand gelesen und es hatte ihm nicht geholfen, seine Fantasien zu bändigen. Sie waren eher verstärkt worden. Mit hochrotem Kopf und einer ziemlich großen Beule in der Hose legte er den fünften Bones-Teil zur Seite. Sein Körper war hypersensibel und er musste sich zusammenreißen, um sein kleines Problem nicht zu beheben. Schnell schlüpfte er unter die Decke und betete, dass er einen halbwegs angenehmen Traum hatte, der ihm morgen nicht mit einer peinlichen Erektion vor ihr stehen ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)