Der Ring der neun Welten von Vampire-fairy-chan ================================================================================ Kapitel 40: Nur Freunde ----------------------- Lokis Herz machte einen Satz. Sie sah sie als Freunde an? Ein ehrliches Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Das war wundervoll! Natürlich konnte er ihr nie sagen, dass er sie liebte und am liebsten mehr sein wollte als ‘nur Freunde’ , doch es war ein guter Anfang… ein sehr guter Anfang. “Ich freue mich, dass du das so siehst.” Sie lächelte sanft. Auch sie war glücklich, dass er es scheinbar ebenso sah. Das war ja mal was. Befreundet mit einer theoretisch boshaften Gottheit. Später würde sie das brühwarm auch noch Tom erzählen, jetzt konnte sie es ja. “Ich mich auch”, waren ihre einfachen Worte. Loki wollte unbedingt wissen, wie er… oder besser, wann er zu diesem Status gelangt war. “Was verschafft mir denn die Ehre, mich dein Freund nennen zu dürfen?” “Ach, ich weiß nicht, so ein Gefühl?” Sie zwinkerte ihm zu, als sie seine Worte von eben wiederholte. Lachend verwuschelte Loki ihre Haare und wich ihrem schlagenden Arm aus. Schnell versuchte auch sie, ihm die Haare noch zu verwuscheln. Und kurzum fanden die beiden sich in einem kleinen Handgemenge wieder. Lachend versuchte Loki ihre Handgelenke zu fassen zu kriegen und sie mit einer Hand festzuhalten, während er probierte, ihre Haare mit der anderen Hand zu ruinieren. Doch als das nicht so ganz klappen wollte, beschwörte er einen zweiten Loki herbei, der ihre Hände festhielt. Der echte Loki bedachte sie mit einem Blick, der voller Schalk war. “Hey! Das ist unfair! Zwei Männer gegen eine Frau ist total fies”, keuchte sie und versuchte, sich aus seinen Griffen zu entwinden. Beide Loki lachten erheitert auf und es echote eigenartig im Raum. Loki rubbelte einmal so richtig durch Robins Haar und ließ dann das Hologramm verschwinden. Loki lachte bei ihrem Anblick. Sie sah aus, als hätte sie in die Steckdose gegriffen. “Toll, nun hast du dein Ziel erreicht und mich entstellt, wie geht es weiter?”, murmelte sie missmutig und versuchte erst gar nicht, ihre Haare wieder zu ordnen, denn das würde Stunden dauern. Loki sah ihre missmutige Miene und strich seine Finger durch ihr Haar. Löste sanft die Knoten, die sich darin gebildet hatten und strich ihre braungoldene Mähne wieder glatt. “Was hältst du davon, wenn wir das nächste Mal wieder Filme anschauen?” Erfreut lächelte sie. “Sie haben dir gefallen?” fragte sie, froh mit der Aussicht endlich mal wieder was tun zu können. Er lächelte nur und meinte: “Nun, ich fand sie amüsant.” Glücklich klatschte sie in die Hände. “Klar, ich bringe alles mit, irgendwelche Wünsche?” - “Ich kenne mich damit nicht wirklich aus. Ich würde sagen, du suchst aus. Letztes Mal hattest du doch einige gute Exemplare dabei. Was sagst du dazu?” Sie nickte. “Ok, da hab ich schon ein paar Ideen. Zum Glück gibt es Filme wie Sand am Meer. Ach ja… aber nein, wenn dir irgendwann was einfällt, zu dem du gerne etwas sehen wollen würdest. Zum Beispiel Geschichtsdokumentationen über Napoleon oder so, dann musst du das nur sagen und ich besorg’s dir, ok?” Loki lachte auf. “Nun, ich denke, ich könnte eine Geschichtsdokumentation über Napoleons Nachtleben machen, wie es noch nie einer zuvor gesehen hat. Du könntest ja versuchen das deinem Geschichtslehrer unterzujubeln.” Loki lachte beim Gedanken daran… er hatte heute sowieso sehr viel und sehr oft gelacht. Auch sie lachte dabei auf. “Weißt du was? Das müssen wir machen! Ich würde sowieso zuuuuu gerne das Gesicht der Leute sehen, wenn sie erkennen, wer ihnen das erzählt. Wie wär’s, wenn ich dich filme und wir das tatsächlich bringen?” Sie hielt dabei wackelnd die Kamera hoch. Loki schmunzelte “Und dann spielst du aus Versehen den falschen Film ab… DANN würde ich zu gern die Gesichter sehen.” Nun starrte sie ihn geschockt an. “Du meinst doch nicht diesen… Film, den ich denke, dass du meinst, oder? Willst du wirklich, dass eine Klasse heranwachsender pubertierender Jugendlicher dich so sieht?” Loki prustete los. “Nein… aber dein Gesicht würde ich zu gerne sehen, wenn die Fragen auf dich zugeschossen kommen. ‘Hast du das aufgenommen’ , ‘Wieso lässt er dich das machen?’, ‘ Habt ihr noch anderes Zeugs getrieben?’. Das wäre zu lustig!” Nun blickte sie ihn finster an. “Du bist durch und durch durchtrieben!!!“ Verärgert schnippte sie ihm gegen die Stirn. “Das Böse in Fleisch und Blut! Dass du dir so etwas für mich, eine so tolle Freundin, wünscht! Aphhhhhhh!” Das Letzte kam etwas sehr übertrieben und Loki meinte belustigt: “Sind die besten Freunde nicht die, die erst lachen und dann helfen? Nun… ich werde IMMER zuerst über dich lachen, Freundin.” Nun grinste sie frech. “Hätte auch nichts anderes von dir erwartet, Kumpel. Aber sag’ mir, nachdem du dich köstlich über mich amüsiert hast, wie würdest du mir dann DA bitte wieder raus helfen wollen? Mein guter Ruf wäre auf ewig ruiniert! Niemand würde mir glauben, dass da nichts zwischen uns läuft!”, meinte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue. Er wackelte mit seinen. “Lass sie doch in dem Glauben, dass du eine perverse und heiße Beziehung mit einem Gott hast. Ich bin mir sicher, du wärst ziemlich beliebt. Robin, die Bezähmerin des Erdenunterdrückers.” Loki grinste frech und sah sie herausfordernd an. Sie konnte es nicht lassen, ihn zu verbessern. “Des fast Erdenunterdrückers, du bist leider gescheitert, mein Lieber”, kicherte sie, “aber wenn mein Ruf nun so geändert werden würde, dann wäre meine Chance auf jegliche normale Beziehungen dahin! Dann kann ich mir den normalbürgerlichen Traum von einem Einfamilienhaus mit Pool, Hund und Garage abschminken! Wünscht du dir das wirklich für deine alllllllller beste Freundin?” Loki warf ihr einen gespielt pikierten Blick zu. “Wie kannst du es wagen, meinen Titel hinunterzuspielen! Und wer will schon eine normale Beziehung, wenn er eine mit mir haben kann.” Nun stoppte mein Herz kurz. Diese letzten Worte von ihm. Meinte er das ernst? Nein, natürlich nicht, wir witzeln ja nur herum. Aber… aber... nein… niemals. Das könnten wir nicht tun. Dennoch, nach diesem kurzen Stillstand machte mein Herz einen hoffnungsvollen Sprung. Ich lachte kurz gespielt auf. “Ach, das könnten wir haben? Dass ich nicht lache…” Ich musste hier wieder raus. Das machte mir Angst. Diese Vorstellung wäre einfach zu viel für mich. Sein Blick war intensiv. “Aber ich höre dich gar nicht lachen.” Ich warf ihm einen genervten Blick zu. “Du weißt doch, was ich meine, tu nicht so, als wärste dumm, denn das biste net…”, fügte ich an. Loki sagte nichts dazu, er sah sie nur schweigend und lächelnd an. “Also…..?” Mehr wagte ich nicht zu sagen. Sollte er dieses eine Wort doch so interpretieren, wie er wollte. “Nichts also, ich habe nur eine Hypothese aufgestellt. Deine Reaktion war äußerst lehrreich”, meinte er in undefinierbarem Ton. Jetzt bekam ich noch einen weiteren Schrecken und es wirklich mit der Angst zu tun. Was hatte er bitte aus meiner Reaktion heraus gelesen? Weiß er, was ich für ihn empfinde? Dass ich ihm Hals über Kopf verfallen bin mit Haut und Haar? Bitte nicht! Das durfte er nicht! Das würde doch nur Alles viel komplizierter machen. Fast ängstlich fragte ich ihn: “Was hast du gelernt?” Ich musste es wissen. Sonst würde mich das zerfressen. Gespannt wartete ich auf seine hoffentlich erlösenden Worte. “Dass du eine Beziehung mit mir nie in Betracht ziehen würdest. Ich muss sagen, das ist ziemlich enttäuschend, bin ich etwa nicht gut genug für die Lady?”, meinte er. Ich schüttelte den Kopf. Einerseits war ich unglaublich erleichtert, weil er nicht heraus gefunden hatte, was ich für ihn empfinde, andererseits entsprach das, was er gerade festgestellt hatte auch nur zur Hälfte der Wahrheit. Ich zog es ja in Betracht, ich wünschte es wäre möglich, nur leider war ich Realistin und als solche sah ich einfach keine Zukunft für uns. Etwas traurig versuchte ich immer noch witzig zu sein, was vielleicht nicht wirklich die beste Methode war. “Ach, wirklich? Habe ich etwa Ihr großes Ego angekratzt, Mylord? Das tut mir aber leid… sagt, was denkt Ihr denn? Denkt Ihr, Ihr seid gut genug für mich?” Egal, wie man es dreht oder wendet, irgendwie hatte dieses Gespräch eine ernste Note bekommen. Loki lächelte traurig. “Leider bin ich der Auffassung, dass ich nicht gut genug für alle bin. Immer haben die Leute etwas an mir auszusetzten. Für die Arsen bin ich ein Eisriese, ein Monster. Und für die Eisriesen bin ich ein Arse, aufgewachsen im Palast, großgeworden mit höfischen Gepflogenheiten. Die Menschen sehen mich nur als Verbrecher an, als Tyrann, der nichts Besseres verdient, als den Tod oder die Gefangenschaft auf Ewigkeit. Alle anderen Welten haben eine ziemlich ähnliche Auffassung und um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wieso ich noch lebe, wenn doch jeder eigentlich nur eines will… meinen Tod.” Betrübt schüttelte sie den Kopf. “Alle neun Welten wollen deinen Tod, doch du lebst. Alle hassen dich, doch du lebst. Alle wollen dich ändern, doch du lebst und bist, wer du bist. Und obwohl scheinbar alle gegen dich zu sein scheinen, gibt es mindestens zwei Lebewesen in diesem Universum, die das nicht so sehen. Die dich genau so mögen, wie du bist. Die wollen, dass du lebst. Für die es ein unglaublich großer und schmerzvoller Verlust wäre, wenn du nicht mehr da bist. Und ist es denn nicht… ein schöner Anreiz, zu leben, wenn man weiß, dass es ganze zwei Personen gibt, denen du etwas bedeutest? Und wenn ich ehrlich bin, ich glaube, es sind mindestens vier, auch, wenn es die anderen zwei niemals zugeben oder zeigen würden.” Liebevoll schaute sie hoch in seine traurigen, smaragdfarbenen Augen. An Lokis Mundwinkel zog ein kleines Lächeln und er umfasste Robins Wange mit seiner Hand. “Ich bin froh, dass du so denkst.” Mit dem Daumen streichelte er sanft ihren Wangenknochen und sah hinab in ihre grauen Augen. Langsam beugte er sich herab, sein Atem traf ihren, ihre Nasenspitzen berührten sich. “Ich hoffe, dass du recht hast.” Er kam immer näher, berührte fast ihre Lippen, doch er wich zur Seite aus und er legte seine Wange an ihre, hauchte einen Kuss auf ihren Kiefer, direkt unter ihr Ohr. “Ich danke dir vom ganzen Herzen”, flüsterte er, sein Atem traf sie warm und er wünschte sich, dass der Moment nie verstreichen würde. Doch sie hatten keine Zukunft, er war nur ihr Freund. Also richtete er sich wieder auf und ging einen Schritt zurück, seine Hand immer noch an ihrer Wange. Er streichelte sie ein letztes Mal, bevor er auch diese von ihrer Haut nahm und sich schwor, der beste Freund zu sein, den sie sich wünschen konnte und den sie verdient hatte. Er würde sich als würdig erweisen… für sie. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass er so gefühlvoll sein konnte. Vor allem nicht, wenn ich anwesend war. Er hätte seine Hand auch niemals wegnehmen können und ich wäre glücklich gestorben. Das war so.. so… nicht Loki… oder auch doch… aber einfach auch nur wunderschön. Ich hätte ihm noch so vieles mehr sagen wollen. Doch ich fand die Worte nicht. Es gab einfach keine Worte, die das, was ich für ihn empfand, beschreiben hätten können. Schwer schluckte ich, während ich nur halbherzig versuchte, meine Röte zu bekämpfen, die einfach immer kam, wenn er sich mir auf mehr als 30 cm näherte. Er trat genau dann zurück, als wir beide das Ziehen spüren konnten. Kann es sein, dass wir heute nicht so viel Zeit zusammen hatten? Irgendwie kam mir das so kurz vor… Ein letztes kleines “Bis bald” schaffte ich noch, ihm zum Abschied zu zu hauchen. Er sah mich mit traurigen Blick an und für die letzten Sekunden ließ er seine Mauer fallen, zeigte, was er fühlte. “Ich warte auf dich”, hörte ich ihn noch wispern… und dann war ich fort. Ich hatte recht. Die Abschiede fielen mir immer schwerer und als mein Blick zu Hause auf die Uhr fiel, bemerkte ich, dass ich tatsächlich nicht so lange wie üblich fort war. Lag das eventuell daran, dass nun ein Stück weniger in meinem Arm war? Das gefiel mir ganz und gar nicht. Als ich Tom eine Nachricht schrieb, dass ich wieder zurück sei, war er gerade einmal seit circa einer Stunde fort gewesen. Normalerweise war ich immer viel länger weg. Besorgt erzählte ich ihm nur grob von den heutigen Ereignissen und er versprach mir, auch zu recherchieren. Ich wusste gar nicht, was ich mit meiner nun neuen Freizeit anstellen sollte. Zu stark hatte ich mich schon daran gewöhnt, immer bei ihm zu sein. Schnell schüttelte ich meinen Kopf und begann, ein paar DVD´s zusammen zu suchen, welche wir morgen ansehen könnten. Dann lernte ich mal wieder intensiver. Schule gab’s ja irgendwie schließlich auch noch und dann legte ich mich schlafen und hoffte einfach nur, dass ich wenigstens im Traum wieder mit ihm vereint sein würde. Netterweise wurde mir dieser kleine Wunsch erfüllt. Als ich meine Augen aufschlug, wackelte es um mich… oder tat ich das? Ich saß in einem kleinen Ruderboot. Mit einem Sonnenschirm in der Hand und hatte ein süßes mit Rüschen verziertes, sommerlich luftiges, rosa Kleidchen an. Loki saß mir lächelnd mit einem Zylinder auf dem Kopf gegenüber und begrüßte mich förmlich mit einem sanften Handkuss, was mir selber ein strahlendes Lächeln entlockte. Wir zwei waren allein auf einem wunderschön, reinen, türkisgrünen glitzernden See. Um uns herum Schwäne und süße Entenfamilien. Der Wind brachte Kirschblütenblätter mit sich und ein kleiner Karpfen sprang aus dem Wasser. In der Ferne konnte man die Berge erkennen, mit ihren weißen Spitzen und ein Wasserfall rauschte in meinem Rücken. Es war durch und durch idyllisch. “Wie ich sehe, seid Ihr aus eurem Schlaf erwacht, Madame.” Lokis Lächeln war erschlagend, so sehr strahlte es und er erhob sich und verbeugte sich galant vor mir, wobei er den Zylinder elegant vom Kopf nahm. “Ich hoffe, er war erfreulich?” Mädchenhaft kicherte ich. “Ich muss gestehen, mein Herr, kein Traum wäre erfreulich, wenn nicht Ihr darin vorkämt. Demnach ist das Aufwachen eben, das Erfreulichste am ganzen Schlaf gewesen”, erwiderte ich höflich. Lokis Lachen war leicht und befreit und als er sich wieder hinsetzte, fuhr er mir sanft mit den Fingern das Kinn nach. “Nun, dann sind wir einer Meinung, Madame. Denn was wäre ein Traum schon ohne den Liebsten?” “Mein Herr! Nehmt doch nicht solch große Worte in den Mund! Schließlich wurde ich Ihnen noch nicht versprochen. Aber es lässt mein Herz erblühen, dass Ihr mich als eure Liebste anseht… Ihr seid so charmant, bitte trügt mein Herz nicht, das euch schon verfallen ist.” Leicht beschämt blickte ich nach unten und klimperte mit den Wimpern. Sofort nahm er meine Hände in seine. “Aber, aber, Madame. Ich würde Euch nie Euer Herz stehlen, würde ich es nicht mit jeder Faser meines Wesens ersehnen.” Er hob mein Kinn hoch “Seht mich an, Madame. Seht die Wahrheit in meinen Worten.” Ich lachte leicht und schaute in seine strahlenden Augen. “Aber, mein Herr, ich sehe die Wahrheit nicht… vor allem, da Ihr schon längst mein Herz wie im Sturm erobert habt. Ihr kamt, nahmt und siegtet. Ich… hoffe nur, dass Ihr mein Herz in Ehren haltet und dass ich Eures auch irgendwann in meinen Händen halten darf?” Er hatte noch meine Hände in der Hand und eine plötzliche Kälte ging von seinen Händen aus, legte sich schwer auf meine Handfläche. Als er die Hände wegzog, lag ein Eisherz darinnen und liebevoll flüsterte er: “Aber Ihr habt es doch schon längst in Euren Händen.” Atemlos und mit großem Erstaunen blickte ich zu ihm herauf. Und obwohl es kalt war, legte ich es an meines. Wahrscheinlich ein Indiz dafür, dass es ein Traum war, was mir es aber eher wie das Gegenteil vorkommen ließ, war, dass ich das Eisherz an meiner Brust schlagen spürte. “Ich würde es am Liebsten immer an meiner Brust tragen, damit Ihr wisst, dass ich es immer spüren, immer schützen werde… doch, mein Herr, es ist so wunderschön, aber es beginnt zu schmelzen…”, sagte ich traurig, als ich in meine Hände blickte, die langsam nass wurden. Wieder hob Loki mein Kinn hoch und sah mich mit seinen grünen Augen an. “Weil es nur wahr ist. Mein Herz aus Eis schmilzt in der Wärme Eurer Liebe, die Ihr mir entgegenbringt. Ihr macht mich zu einer besseren Person. Ihr lasst mich dahinschmelzen.” “Aber, mein Liebster, was macht Ihr denn mit einem geschmolzenen Herzen?” Ich schüttelte den Kopf. Sehnsüchtig blickte ich in die kleine Pfütze in meinen Händen, sehr darauf bedacht, keinen Tropfen seines Herzens zu verschütten. Er sah mich lächelnd an. “Nur die Hülle ist aus Eis… seht, was ihr freigelegt habt.” Er fuhr mit den Händen über die letzten Reste Eis und wischte sie weg. Nun hatte ich ein Herz aus Gold in der Hand. “Ihr seid die Einzige, die es je geschafft hat, das Eis zum Schmelzen zu bringen. Darum behaltet es und achtet gut darauf.” “Das werde ich!”, hauchte ich gerührt. Dann kam er mir näher, nahm mir das warm im Sonnenlicht glänzende Herz aus der Hand und legte es mir auf die Kuhle unter meinem Schlüsselbein. Als er es so mit seiner Hand bedeckte, erhob ich ebenfalls meine Hände, um die seine an Ort und Stelle verweilen zu lassen. Verträumt blickte ich ihm in die Augen, als ein glockenhelles Klingeln die Luft erfüllte und unter unseren Händen sich ein Goldband hervor schlängelte und sich warm um meinen Hals legte. Nun konnte ich sein Herz immer bei mir tragen. Lächelnd blickte ich ihn an und nahm sein Gesicht in meine Hände. “Es wird immer meines sein, glaubt nicht, dass ich es jemals wieder hergeben würde.” Auch Loki nahm mein Gesicht in seine kühlen Hände. “Ich würde es nicht wieder annehmen. Es gehört dir. Ganz und Gar und nichts kann das ändern.” Ich lächelte sanft. “So wie meines nun Eures ist….”, seufzte ich nur und schloss meine Augen. Und öffnete sie wieder zu Hause. Aber das wohlige Gefühl, das mit dieser Traum gebracht hatte, blieb. Auch hatte ich immernoch das Gefühl, sein Goldherz auf meiner Haut leicht schlagen zu spüren. Loki erwachte mit einem wehmütigen Lächeln aus dem Traum. Er hatte ihr zwar nicht direkt gesagt, dass er sie liebte, aber sie hatte es unmissverständlich verstanden. Als er sich wieder an die gesprochenen Worte erinnerte, wurde er leicht verlegen. Er war in seinem Traum wirklich besonders gefühlsduselig gewesen und hatte geradezu mit Worten um sich geschmissen. Nun… so konnte man seine Silberzunge natürlich auch benutzen, obwohl sie eigentlich für etwas ganz anderes gedacht war. Mit den Schultern zuckend stand Loki auf und machte sich fertig. Er hatte unglaublich viel überschüssige Energie und er hatte seit schon mindestens 3 Wochen nicht mehr trainiert. Vielleicht sollte er das nachholen. Er frühstückte und zog sich dann bequeme, leichte und dehnbare Hosen an, seinen Oberkörper ließ er unbedeckt. Erst machte er einige Aufwärmübungen und dehnte sich etwas, um sich nichts zu reißen, dann begann er mit einem Set Sit-ups, gefolgt von etwa 200 Liegestützen, bevor er in Klimmzüge wechselte, von denen er auch ein paar hundert machte. Seine Muskeln spannten sich mit jeden Zug an und arbeiteten unter seiner geschmeidigen Haut. Nachdem er mit den Klimmzügen fertig war, erschuf er ein Ebenbild von sich und lockerte seine Gelenke. Dann ging er in Kampfposition. Nur, weil er in einer Zelle saß, hieß das noch lange nicht, dass er das Kämpfen verlernen sollte. Geschickt wich er Schlägen und Tritten aus, verpasste seinen Gegenüber selbst einige Schrammen und schickte ihn mehrmals auf den Boden. Als seine Bewegungen etwas unkoordinierter wurden und er nur haarscharf einem Tritt in die Magengegend ausweichen konnte, hörte er auf. Nachdem er mit seinem Workout fertig war, setzte er sich schnaufend und schwer atmend auf den kleinen Hocker, mit dem Robin ihn geschlagen hatte. Mit einem kleinen Handtuch wischte er sich übers Gesicht und stellte erstaunt fest, dass es nicht seines war. Das musste wohl Robins sein, welches er gesäubert und behalten hatte, da sie mit seinem verschwunden war. Loki legte es sich leicht lächelnd um den Hals, saß noch einige Minuten da und trank etwas. Zu seinem Erstaunen stellte er fest, dass er wohl sogar noch eine zweite Runde starten könnte, bevor Robin kommt und nach einer etwa halben Stunde Pause fing er an. Dabei ließ er die Gedanken schweifen. Sie würde heute mit den Filmen kommen, also sprang für Loki vielleicht etwas Körperkontakt heraus, so wie beim letzten Mal, als sie sich an seine Brust gekuschelt hatte. Loki lächelte bei dem Gedanken. Ja, das würde ihm gefallen. Vielleicht könnten sie sich einen Horrorfilm ansehen, dann wurde sie praktisch versuchen, in seinen Körper zu kriechen und ihr Gesicht in seiner Halsbeuge verstecken. Er könnte sie dann trösten. Ja… er musste sie unbedingt fragen, ob sie einen Horrorfilm hatte. Loki war so in Gedanken versunken, dass er während seiner letzten Runde Klimmzügen gar nicht merkte, wie das Ziehen einsetzte und er nicht mehr allein in der Zelle war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)